Wasserseitiges Leitsystem

Wasserleitsystem
Abweichend dazu werden auf den größeren Schildern aber an den zentralen Standorten die
nächstgelegenen größeren Anlegemöglichkeiten mit Entfernung ausgeschildert. Damit erhalten
Bootsurlauber auch eine Informations- und Entscheidungshilfe für die Weiterfahrt. Hilfreich für
Bootsurlauber ist auch die Kennzeichnung der Anrainerorte. Da Besucher anders als im
Straßenverkehr an den Gewässern nicht über ein amtliches Ortsschild auf den Ort hingewiesen
werden, verschafft ein solches Schild den Bootsfahrern Klarheit über den Standort und zusätzlich
durch die am Schild angebrachten Piktogramme auch Kenntnis über die vor Ort vorhandenen
Serviceeinrichtungen.
2.2.5 Kanutouristische Leitsysteme
Mittlerweile wurden in vielen bundesdeutschen Kanurevieren kanutouristische Informationssysteme
installiert. Vorreiter war die kanutouristisch stark frequentierte Lahn. Dort wurden an den
kanutouristisch relevanten Standorten Tafeln mit Informationen zum Gewässer, zur Umgebung und
zum umweltgerechten Verhalten aufgestellt. In einigen Revieren gibt es zusätzliche Informationen
zum Pegelstand (z.B. Uckermärkische Seen). An der Oberweser und an der Mosel wurde die Gelbe
Welle in reduzierter Form (ohne Piktorgramme für Servicemerkmale) für das Kanuwandern
eingeführt. Dazu wurden an den kanutouristisch erschlossenen Standorten Gelbe Welleschilder nur
mit einem Kanupiktogramm aufgestellt, die dem Kanuten signalisieren, dass er hier willkommen ist
und eine nutzergerechte Anlegesituation vorfindet.
Ein wasserseitiges Beschilderungssystem ist aber auch nach Aussagen der Bundesvereinigung
Kanutouristik noch in keinem Kanurevier realisiert. Entsprechende Pläne für die Lahn konnten
bislang aufgrund von Widerständen durch den Naturschutz nicht weiter verfolgt werden. Auch im
Spreewald und an einigen Flüssen in SH gibt es Bestrebungen für ein wasserseitiges Leitsystem, ohne
dass es dazu bereits ausgearbeitete Pläne gibt.
Fazit: Die vorhandenen kanutouristischen Systeme sind vergleichbar mit dem Modul Infotafeln aus
dem integrierten wassertouristischen Informations- und Leitsystem (siehe Gliederungspunkt 1). Der
Bedarf für ein wasserseitiges Leitsystem wurde aber bereits mehrfach formuliert und ist besonders
auch in Revieren mit vielen Gewässerverzweigungen wie dem Spreewald notwendig.
2.2.6 Europäische Beispiele
Die bisherigen Recherchen und auch Befragungen der Bootsurlauber haben ergeben, dass es in den
etablierten Wassersportrevieren Europas wie den Niederlanden, Irland und Frankreich keine
wassertouristischen Beschilderungssysteme gibt.
2.3 Handlungsbedarf und Ziele
Handlungsbedarf besteht sowohl aus Nutzer- als auch Reviersicht.
Aus Nutzersicht:
Für Bootsurlauber ist eine möglichst einfache Orientierung und (wasser)touristische Information auf
und entlang der Gewässer ein wichtiges Qualitätsmerkmal, wie auch die Befragung von Bootsurlauber
© 2010 PROJECT M GmbH + Tourismuskontor Heike Helmers
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