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Wasser ist leben - World Vision Schweiz

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7<br />

Öko-Toilette: Der Urin und die Fäkalien werden für die<br />

Landwirtschaft verwendet�<br />

Öko-toiletten<br />

in nepal<br />

Dorfgemeinschaften in nepal gehen gemeinsam das Problem der fehlenden<br />

Toiletten an und bauen sehr fortschrittliche stille Örtchen.<br />

Einmal spülen und rund zehn Liter sauberes<br />

Trinkwasser fliessen mit dem Urin und den<br />

Fäkalien ins Abwassersystem. Ein Luxus, den<br />

sich viele Menschen nicht einmal vorstellen<br />

können. Über 2,5 Milliarden Menschen<br />

weltweit haben keine geeignete Toilette in<br />

oder bei ihrem Haus. Sie erleichtern sich<br />

darum einfach dahinter, am Strassenrand<br />

oder auf dem Feld. Vielen <strong>ist</strong> nicht bewusst,<br />

dass sie damit zur Verbreitung von Krankheiten<br />

beitragen.<br />

Anschauungsunterricht<br />

Im Patenschaftsprojekt Lamjung in Nepal<br />

beschlossen die lokalen Entwicklungskomitees<br />

und staatlichen Verantwortungsträger<br />

gemeinsam mit <strong>World</strong> <strong>Vision</strong>, dieses Problem<br />

anzugehen, und erklärten die Dörfer zur<br />

fäkalienfreien Zone. Doch das nützt natürlich<br />

nur etwas, wenn die Bewohner Toiletten benutzen.<br />

Darum gibt es Schulungen und Sensibilisierungskampagnen<br />

für die Bevölkerung<br />

mit sehr anschaulichen Methoden. Ein Teller<br />

mit eingesammelten Fäkalien steht neben<br />

einem Teller mit Essen. Der Leiter berührt mit<br />

einem Stäbchen, das eine Fliege darstellt,<br />

<strong>Vision</strong> nr. 2 | 2012<br />

Dank des neuen Toilettenhäuschens muss Parvati ihr Geschäft nicht mehr im Freien verrichten�<br />

zuerst die Fäkalien, dann das Essen.<br />

«Wäh» und Gelächter sind die Reaktionen,<br />

die Teilnehmer fangen an zu verstehen.<br />

Toiletten der Zukunft<br />

Nun bauen die Dorfbewohner unter Anleitung<br />

Latrinen oder Plumpsklos. Einige<br />

setzen auf eine ganz moderne Technologie:<br />

Toiletten, die Urin und Fäkalien trennen<br />

und mit wenig <strong>Wasser</strong> auskommen. Menschlicher<br />

Urin <strong>ist</strong> reich an Pflanzennährstoffen<br />

wie Stickstoff und Phosphor und kann dem<br />

Gartenkompost als Beschleuniger zugegeben<br />

werden. Die Fäka lien fallen in eine<br />

Grube, wo sie mit Kalk oder Asche vermischt<br />

werden und trocknen. Dann können sie als<br />

Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt<br />

werden.<br />

Ein Beispiel, das Schule machen sollte. Denn<br />

weltweit wird Trinkwasser knapper, auch<br />

bei uns. Darum sollten auch wir über neue<br />

Lösungen für unser stilles Örtchen nachdenken.<br />

Hier sind uns die Nepalesen ein Stück<br />

voraus.<br />

WASH<br />

WASH <strong>ist</strong> ein Begriff aus der humanitären<br />

Hilfe und steht für <strong>Wasser</strong>, Sanitärversorgung<br />

und Hygieneaufklärung.<br />

<strong>Wasser</strong><br />

<strong>ist</strong> zum Waschen da ... und zum Trinken,<br />

Kochen und Bewässern. Allerdings<br />

nur, wenn es in der richtigen Qualität<br />

und ausreichender Quantität verfügbar<br />

<strong>ist</strong>. Daher geht es hier generell um die<br />

Trinkwasserversorgung und -aufbereitung.<br />

Sanitärversorgung<br />

Hierzu gehört die richtige Entsorgung<br />

von Abwasser, Fäkalien und Abfall, um<br />

die Übertragung und Ausbreitung von<br />

Krankheiten wie Cholera zu vermeiden.<br />

Derzeit <strong>leben</strong> über 2,5 Milliarden Menschen<br />

ohne Toilette.<br />

Hygieneaufklärung<br />

Viele der häufigen Krankheiten in Entwicklungsländern<br />

lassen sich durch geeignete<br />

Massnahmen wie Händewaschen<br />

mit Seife, Verhaltensänderungen<br />

bei Kochgewohnheiten und bessere Körperhygiene<br />

vermeiden. Doch gerade die<br />

ärmsten Menschen kennen diese Zusammenhänge<br />

gar nicht. Es braucht daher<br />

zielgruppengerechte Schulungen.<br />

Jedes Jahr sterben rund 1,4 Millionen<br />

Kinder unter 5 Jahren an Durchfallerkrankungen.<br />

WASH trägt dazu bei, diese<br />

Zahl zu reduzieren und Leben zu retten.

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