Firmenparty im Rotlicht Bericht: Thomas Datt, Arndt Ginzel ... - MDR
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<strong>Firmenparty</strong> <strong>im</strong> <strong>Rotlicht</strong> | Manuskript<br />
Und wenn der Chef seinen Partnern noch mehr bieten will, dann geht's direkt in ein Bordell.<br />
Davon gibt es in Leipzig mehr als 20 – für jeden Geldbeutel. Für Taxifahrer Roger Göpner sind<br />
gerade die Firmenfahrten lukrativ. Die Fahrer bekommen Provision von den Clubs.<br />
O-Ton: Roger Göpner, Taxifahrer<br />
"Ich bin natürlich dankbar, wenn ich große Firmenfeiern in die Richtung abtransportieren<br />
darf. Weil ich ja dann auch ein kleines Trinkgeld davon habe."<br />
"Das ist nichts Ungewöhnliches?"<br />
"Nein, das ist nicht ungewöhnlich. Ich sage, umso mehr Kongresse in der Stadt sind, desto<br />
mehr solche Männergruppen haste, die dann gemeinsam den Abend irgendwo ausklingen<br />
lassen wollen. Ich gebe natürlich meine Empfehlung, weil ich dann auch <strong>im</strong>mer diverses<br />
Material <strong>im</strong> Sitz habe – wo die dann hingehen können."<br />
Betriebsvergnügen auf Firmenkosten. Im jüngsten Skandal wurden die Sexorgien von<br />
Versicherungsvertretern <strong>im</strong> Budapester Gellertbad sogar be<strong>im</strong> Finanzamt eingereicht.<br />
Tatsächlich ist es bislang in Deutschland möglich, solche "Firmenveranstaltungen" mit ein<br />
bisschen Kreativität von der Steuer abzusetzen. Hans-Joach<strong>im</strong> Selenz, ehemaliger<br />
Topmanager, prangert seit Jahren den Werteverfall in deutschen Führungsetagen an, dem<br />
man scheinbar mit Paragrafen nicht beikommt.<br />
O-Ton: Hans-Joach<strong>im</strong> Selenz<br />
"Wir sollten auch, gerade was den Gesetzgeber angeht, dort viel härtere Maßnahmen<br />
anlegen. Das derartige Dinge auch noch vom Steuerzahler bezahlt werden, dass hat mit<br />
Firmenkultur gar nicht zu tun."<br />
In Wien gewährt uns ein ausgewiesener Fachmann Einblick in diese normalerweise streng<br />
abgeschottete Welt. Alexander Gerhardinger, Chef von Österreichs größtem Saunaclub,<br />
schrieb ein Buch über die Strukturen des Milieus. Die Damen sind nicht be<strong>im</strong> Chef angestellt,<br />
sondern arbeiten als Selbstständige. Die Kunden zahlen erstmal 80 Euro Eintritt, und die<br />
kassiert dann der Chef.<br />
Erotische Firmenhappenings sind hier ganz normal. Immerhin 60 Damen stehen täglich zur<br />
Verfügung - ein int<strong>im</strong>es Stelldichein gibt's für 60 Euro die halbe Stunde.<br />
O-Ton: Alexander Gerhardinger<br />
"Das sind lauter kleine Z<strong>im</strong>mer. Wir haben 30 Stück."<br />
Frage: "Ohne Türe? Wie oft haben Sie so gebuchte Gruppen?"<br />
"Zwei- bis dre<strong>im</strong>al die Woche."<br />
Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für den privaten Gebrauch des Empfängers<br />
verwendet werden. Jede Verwertung ohne Zust<strong>im</strong>mung des Urheberberechtigten ist unzulässig.<br />
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