Der Ur loge - Arzt + Kind
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eeinflusst. [8] Arora et al. haben gezeigt,<br />
dass der primäre Gleason Grad der Indelxläsion<br />
in 97% mit dem primären Gleason Grad<br />
des gesamten Karzinoms übereinstimmt. [9]<br />
Eine andere Arbeit hat gezeigt, dass 80%<br />
des Gesamttumorvolumens und 92% der<br />
Organüberschreitungen von Indexläsionen<br />
verursacht werden. [2] Diese Studien lassen<br />
vermuten, dass die Indexläsion fast immer<br />
den höchsten Gleason Grad beherbergt und<br />
das Haupttumorvolumen und die <strong>Ur</strong>sache<br />
der extraprostatischen Karzinomausdehnung<br />
darstellt. Dies hat zum Konzept der „biologisch<br />
unifokalen“ Karzinome geführt, in denen<br />
die Nichtindexläsionen als prognostisch<br />
insignifikant angesehen werden. [2]<br />
Klinische Identifikation und<br />
Patientenselektion<br />
Eine zuverlässige und präzise Tumorlokalisation<br />
ist essentiell für die erfolgreiche<br />
Behandlung und zur Minimierung der Nebenwirkungen.<br />
Jede Prostatabiopsietechnik<br />
ist eine selektive Probeentnahme mit einer<br />
Fehleranfälligkeit bzgl. Tumorvolumen und<br />
Gleason Summe. Studien haben gezeigt, dass<br />
nur eine geringe Übereinstimmungrate in Tumorvolumen<br />
und Gleason Summe zwischen<br />
Biopsie und Prostatektomiepräparat besteht,<br />
unabhängig von der Anzahl der entnommenen<br />
Stanzzylinder. [10-13] Scales et al. [12] haben<br />
gezeigt, dass 65% der Männer mit einem initialen<br />
Niedrigrisikokarzinom und nur 1 oder 2<br />
unilateralen positiven Biopsiezylindern, in der<br />
endgültigen Histologie ein bilaterales Karzinom<br />
zeigten. Weitere Studien haben gezeigt,<br />
dass die klassische ultraschallgezielte transrektale<br />
Prostatabiopsie zu wenig Informationen<br />
für eine adäquate Karzinomcharakterisierung<br />
bereitstellt, und damit inadäquat für die<br />
Planung einer fokalen Therapie ist. [10-13]<br />
<strong>Der</strong>zeit sind 3 potentielle Lösungsmöglichkeiten<br />
für dieses Problem in Diskussion. Als<br />
Goldstandard gilt dzt. die schablonengesteuerte<br />
transperineale Prostatabiopsie. Bei einem<br />
Biopsiezylinderabstand von 5 mm kann<br />
dieses Biopsieschema Prostatakarzinomherde<br />
bis zu einer Größe von 0,5cc Volumen<br />
mit 90% Sicherheit detektieren. Crawford et<br />
al. [14] zeigten Karzinomdetektionsraten bis<br />
zu 79% an Autopsie und Operationspräparaten.<br />
Allerdings wurden im Mittel 54 Biopsiezylinder<br />
entnommen. Onik und Barzell [15]<br />
führten dieses Verfahren an 110 Patienten<br />
mit bekanntem transrektal diagnostiziertem<br />
unilateralem Prostatakarzinom durch. Insgesamt<br />
kam es bei 76% der Patienten zu einer<br />
signifikanten Befundänderung, welche die<br />
primäre Therapieentscheidung beeinflusste.<br />
In 55% (60 Patienten) wurde ein bilaterales<br />
Karzinom diagnostiziert, die Gleason Summe<br />
wurde in 23% höher und das klinische Stadium<br />
änderte sich bei 15 Patienten. Ein Nachteil<br />
dieses Biopsieverfahrens ist der zusätzliche<br />
Technologieaufwand, die Notwendigkeit<br />
einer Narkose, die erhöhte Morbidität und die<br />
hohe Anzahl auszuwertender Stanzzylinder.<br />
Alle diese Faktoren erschweren eine generalisierte<br />
Anwendung, sodass die transperineale<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ur</strong>o<strong>loge</strong><br />
Biospie derzeit nur an spezialisierten Zentren<br />
angewendet werden soll und kann.<br />
Idealerweise sollte die Patientenselektion<br />
durch ein bildgebendes Verfahren unterstützt<br />
werden, welches die einzelnen Tumorfoci und<br />
deren genaue Lokalisation und Ausdehnung<br />
in der Prostata visualisiert. Das transrektale<br />
MRT könnte hierbei zukünftig eine Rolle spielen.<br />
Eine rezente Metaanalyse einer Schweizer<br />
Gruppe zeigte, daß ein kombiniertes Ver-<br />
Abbildung 1<br />
Das stereotaktische Biopsiegerät. Links die Biopsievorrichtung mit Transrektalschallkopf,<br />
rechts die Bedienungskonsole<br />
Abbildung 2<br />
3D- Rekonstruktion der stereotaktischen Biospie mit Markierung der positiven Stanze in der rechten<br />
basalen peripheren Zone<br />
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