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Abstracts - kfvbl

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Polychlorierte Biphenyle (PCB) in Gewässern der Schweiz BAFU 2010 66<br />

als 2 pg WHO-TEQ/g FG), wurden bei Hecht, Karpfen, Seeforelle und Regenbogenforelle<br />

beobachtet (Helder 1980, Walker & Peterson 1991, Walker et al. 1994, Stouthart<br />

et al. 1998). Allerdings sind die verschiedenen Lebensstadien unterschiedlich empfindlich.<br />

Bei Fischeiern ist anzunehmen, dass die Bioakkumulation von PCB vor allem im<br />

lipidreichen Dottersack stattfindet. Beeinträchtigungen durch PCB treten in den Fischembryonen<br />

daher oft erst einige Tage nach dem Schlüpfen auf, wenn die Lipide aus<br />

dem Dotter mobilisiert und daraufhin die darin enthaltenen Schadstoffe in die Embryos<br />

aufgenommen werden (Walker & Peterson 1991, Stouthart et al. 1998).<br />

Im Hinblick auf eine Abschätzung des Risikos durch PCB auf einheimische Tiere im<br />

Freiland muss damit gerechnet werden, dass zusätzliche Umweltfaktoren wie beispielsweise<br />

andere Schadstoffe, die Temperatur, Jahreszeiten, Stress durch ungenügende<br />

Lebensräume, Fressfeinde oder Konkurrenz eine grosse, aber weitgehend unerforschte<br />

Rolle spielen.<br />

Tab. 10 > Schwellenkonzentrationen für toxische Wirkungen von PCB auf Fische<br />

Konzentrationsbereich der PCB-Belastung toxische Wirkungen<br />

des Organismus (pg WHO-TEQ/g FG)<br />

0–4 gestörte Embryonenentwicklung und erhöhte Mortalität von Embryonen<br />

veränderte Stressantworten<br />

Reproduktionsstörungen<br />

4–10 Induktion von Enzymaktivitäten (der Cytochrom-P450-Familie)<br />

> 10 neurotoxische Wirkungen<br />

Auswirkungen auf das Immunsystem und endokrine Systeme (Sexualsteroide,<br />

Schilddrüsenhormone)<br />

Effekte auf Histologie von Geweben (v. a. Leber und Niere)<br />

Gewichtsveränderungen<br />

Die Konzentrationsbereiche für verschiedene toxische Wirkungen von dl-PCB auf<br />

Fische sind in Tab. 10 zusammengefasst. Die meisten möglichen Endpunkte und<br />

Wirkmechanismen sind jedoch noch unzureichend untersucht, womit eine Risikobeurteilung<br />

der PCB-Belastung bei Fischen mit einer grossen Unsicherheit behaftet ist.<br />

Problematisch für die Risikobeurteilung von PCB-Belastungen für Fische ist auch die<br />

Tatsache, dass meist säugerspezifische TEF-Werte oder Werte für häufig untersuchte<br />

Fischarten, wie z. B. Regenbogenforellen, für die Berechnung von Toxizitätsäquivalenten<br />

herangezogen werden. Spezielle TEF-Werte für unterschiedliche Fischarten sind<br />

bisher nicht ausreichend bestimmt worden, wodurch artspezifische Unterschiede in der<br />

Sensitivität gegenüber den PCB völlig vernachlässigt wurden. Da ausserdem bei der<br />

Bestimmung der 6 i-PCB die aus ökotoxikologischer Sicht sehr wichtigen dl-PCB-<br />

Kongenere 77 und 126 nicht berücksichtigt sind, sollten im Hinblick auf eine bessere<br />

Risikobeurteilung in jedem Falle diese dl-PCB bestimmt werden.<br />

Kumulative Effekte

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