Programm Erfolgreiche Betriebsratsarbeit für AT-Beschäftigte 2013
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Der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Akademiker(inne)n ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren um 27 %<br />
angestiegen. Im selben Zeitraum hat die Zahl aller sozialversicherungspflichtig <strong>Beschäftigte</strong>n gerade einmal um 2 % zugenommen.<br />
Dies allein macht deutlich, dass wir eine zunehmende Akademisierung der Arbeitswelt beobachten können, die verstärkt in den industrienahen<br />
Ingenieurberufen stattfindet. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, dieser – mit zunehmender Zahl auch an Exklusivität verlierenden<br />
– Gruppe der außertariflichen (<strong>AT</strong>) <strong>Beschäftigte</strong>n eine qualitativ hochwertige Interessenvertretung zu bieten, zumal in einigen<br />
Unternehmen die Zahl der <strong>AT</strong>-<strong>Beschäftigte</strong>n die Zahl der tariflich <strong>Beschäftigte</strong>n übersteigt.<br />
Die betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretungen stehen daher gerade bei dieser <strong>Beschäftigte</strong>ngruppe vor einigen neuen Herausforderungen,<br />
um ihren Aufgaben im Rahmen einer humaneren Gestaltung der Arbeitswelt im Sinne von „Guter Arbeit“ gerecht zu werden.<br />
Mit diesem Seminarprogramm wollen wir dieser veränderten betrieblichen Realität gerecht werden und noch einmal die wichtigen rechtlichen<br />
Grundlagen <strong>für</strong> das <strong>AT</strong>-Arbeitsverhältnis sowie die Mitbestimmung des Betriebsrats in diesem Bereich aufarbeiten.<br />
Der bisher relativ elitäre Status der außertariflichen <strong>Beschäftigte</strong>n hat die Nachfrage dieser <strong>Beschäftigte</strong>ngruppe nach Vertretung durch<br />
Gewerkschaften oftmals sehr begrenzt. Auch die Betriebsräte haben sich nicht selten auf die Frage von Entgeltregelungen begrenzt,<br />
obwohl sie <strong>für</strong> einen Großteil der außertariflichen <strong>Beschäftigte</strong>n originär zuständig sind.<br />
Derzeit ändert sich diese Haltung an vielen Stellen, da die Exklusivität durch die oben beschriebene Zunahme der akademischen Arbeitsverhältnisse<br />
abnimmt und damit auch der direkte Einfluss auf die Arbeitsvertragsgestaltung. Hierdurch wird der Betriebsrat stärker als<br />
wichtiger Partner angesehen. Diesen wichtigen Zeitpunkt müssen wir in den Betrieben nutzen und gewerkschaftliche wie betriebsrätliche<br />
Kompetenz einbringen. Gerade auch, weil wir eine nicht immer ganz klar gelebte Abgrenzung zwischen dem Tarifbereich und dem<br />
<strong>AT</strong>-Bereich beobachten.<br />
Daher haben wir gemeinsam mit Betriebspraktikern und Vertreter(inne)n der Hochschulen Angebote <strong>für</strong> Betriebsräte herausgearbeitet, die<br />
im <strong>AT</strong>-Bereich tätig sind.<br />
Wir wollen hiermit helfen, den nicht leitenden <strong>AT</strong>-Bereich <strong>für</strong> die Interessenvertretung Betriebsrat zu erschließen und somit Betriebsrat<br />
sowie IG BCE zu kompetenten Partnern entwickeln. Daher bieten wir neben den Seminaren auch diverse Informationsmaterialien an und<br />
haben gemeinsam mit Professor Blanke (Uni Oldenburg) ein Handbuch zu <strong>AT</strong>-Fragen herausgegeben. Nur durch inhaltliche Kompetenz und<br />
qualitativ hochwertige Ansprache im Betrieb lassen sich Menschen von unserer Arbeit überzeugen. Des Weiteren implementieren wir durch<br />
das regelmäßige Netzwerktreffen unter Beteiligung wissenschaftlicher Impulse einen stetigen Austausch mit euch als handelnden Akteuren<br />
im <strong>AT</strong>-Bereich, um dieses strategische Feld der <strong>Betriebsratsarbeit</strong> stetig weiterzuentwickeln.<br />
Hannover, im Oktober 2012<br />
Edeltraud Glänzer Oliver Hecker<br />
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der Leiter Abteilung Zielgruppen der<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie<br />
Weitere Informationen unter www.igbce-bws.de<br />
Vorwort<br />
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