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ICE AGE 4 - - Film, Sound & Media

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musicbiz<br />

Summerfeeling<br />

18 | <strong>Film</strong> <strong>Sound</strong> & <strong>Media</strong><br />

Maria Neckam: „Unison“ (Sunnyside)<br />

Fängt an wie Suzanne Vega und wird sodann zu Laurie Anderson,<br />

so breit ist ungefähr der Spielraum der deklarierten Avantgardesängerin<br />

Maria Neckam. Ihre Kompositionen sind vielschichtig<br />

und eingängig; in einem Moment fasziniert sie den Zuhörer<br />

mit klaren Textstrukturen, um im nächsten gleich in wilde Dissonanzen<br />

zu versinken. Begleitet wird die in New York lebende<br />

Österreicherin von einem Jazztrio, dass ihre vokalen Experimente<br />

zumeist erdet, sodass sich insgesamt eine spannende Mischung<br />

ergibt.<br />

EWH: „Ütöpie“ (gtg)<br />

Viele vergangene Kunstspielarten wie Dada aber auch NDW<br />

lassen grüßen auf dem aktuellen Album des „Ersten Wiener<br />

Heimorgelorchester“. Ihre Texte haben einen ganz speziellen<br />

Humor, der weder schenkelklopfend noch subtil ist und trotzdem<br />

unterhält. Eitel auf Scheitel und immer auf Zimmer ist im ersten<br />

Moment nicht rasend originell, dazu kommen die eher einfachen<br />

Melodien, aber lässt man sich auf dieses Gesamtkunstwerk ein,<br />

kommt man drauf, dass alles noch eine Metaebene hat. Die Präzision,<br />

Originalität und, ja, Exzellenz der billig-beiläufigen Tonspur<br />

erschließt sich erst nach und nach. Die Orgeln, die die Herren<br />

exklusiv malträtieren, kommen direkt aus dem Klangmuseum:<br />

kleine, kuriose, billige consumer keyboards der Marken Casio,<br />

Bontempi, Yamaha & Co. Dada 2012!<br />

Nane’s Spicy Kitchen Lab: „Appetizer“ (Ats)<br />

Jazzer haben einen ganz eigenen Geschmack, wer sein Debütalbum<br />

mit der U2-Hymne „I still haven’ t found“ eröffnet und<br />

mit „Santa Claus is coming to town“ schließt, zeigt Selbstironie.<br />

Dieses oberösterreichische Trio, erweitert um die Gastmusiker H.<br />

Berger & F. Schwinn zeigt große Ausdrucksvielfalt. Die Sängerin<br />

Nane hat eine volle Stimme, die Zwei-Mann-Rhythmusgruppe<br />

– am Piano Hermann Linecker mit einzigartiger Linke-Hand-<br />

Basstechnik und Peter Traunmüller am Schlagzeug - besticht<br />

durch Präzision und dennoch spielerische Leichtigkeit, Die bunte<br />

Mischung aus Jazz-Standards, verjazzten Pop-Tunes und eigenen<br />

Werken ist überaus angenehm zu hören und bietet jedem etwas.<br />

MisSiss: „Soulistics“ (Artist MS)<br />

Mit einer Tango-CD setzte die österreichische Sängerin MisSiss<br />

erste Tonspuren, nun zeigt sie sich von ihrer heiteren Seite.<br />

Soulpop und RnB sind ihre musikalischen Stile, die sie höchst<br />

charmant umsetzt. Heitere Sommermusik.<br />

Gallina/Nemsei/Schwingenschlögl: „Hang Caravan“<br />

(Morgenland)<br />

Drei Musiker, alle erfahren in unterschiedlichen, weltweiten<br />

Musikkulturen, haben sich zu dem Projekt ‚Hang Caravan’<br />

zusammen gefunden. Ihre Musik entführt auf eine Reise ins<br />

abenteuerlich Unbekannte, lädt das Publikum ein zu einem<br />

Aufbruch in die weite Klangwelt von Indien bis Afrika, Tibet und<br />

den Vorderen Orient, auf den Balkan und nach Mittelamerika.<br />

Mystische Entspannungsmusik, ein Klang von Weite und Ferne,<br />

zum Dahinträumen.<br />

Othmar Binder Trio: Boogie Woogie Turnaround“<br />

(Hoanzl)<br />

Viele <strong>Film</strong>e laufen vor dem inneren Auge ab, wenn der Pianist<br />

The Beth Edges: „Blank Coins, Round Dice“ (Hoanzl) Othmar Binder in die Tasten haut und man sieht Petticoats<br />

Bei ihrem Debüt vor zwei Jahren verblüfften sie noch mit und Männer in schmalen Anzügen mit gescheiteltem Haar die<br />

grafischen bzw. marketingtechnischen Ideen, diesmal setzt das Knie komisch verdrehen, wenn es Charleston sein soll. Das Trio<br />

Popquartett aus OÖ komplett auf Musik. Sämtliche 14 Songs mit etlichen Gastmusikern lässt den Boogie Woogie so richtig<br />

wurden live eingespielt, kein Schnick-Schnack, nur eine coole lebendig klingen. Wer auch noch dabei ist? Meistergitarrist BJ<br />

Stimme, versierte Instrumentalisten und gute Poprocksongs. Cole, der schon mit Leuten wie Marc Bolan (T.Rex), Elton John,<br />

Zum Drüberstreuen gibt es noch eine wunderbare, musikalische R.E.M., Iggy Pop, Jools Holland, Cat Stevens, The Verve, Roger<br />

Liebeserklärung an Paris, so schön können Balladen sein. Waters, Depeche Mode, Björk, Brian Eno spielte und sich bewusst<br />

für Binder entschied. Großes Kompliment.<br />

Zeronic: „Grandezza“ (Hoanzl)<br />

Kein Dolce fa niente führte die Jungs der Band Zeronic in die Anna Lauvergnac: „unless there’ s love“ (Alessa Records<br />

Toskana, sondern mit eigenem mobilen Studio wurde dort das Die ehemalige VAO-Sängerin präsentiert sich auf ihrem neuen<br />

vorliegende Popalbum aufgenommen. Irgendwie vermeint man Album schnörkellos, schlicht, schön. Ihre klare Stimme hat Aus-<br />

die Unbeschwertheit eines italienischen Sommers herauszuhödruckskraft, braucht keine Verstärkung, ihre Band ist hinreißend,<br />

ren bzw. ist ihnen mit „my heart is still in your hands“ ein potenzieller<br />

Radiohit gelungen, der international gespielt werden<br />

könnte. Selbstsicher genug sind sie ja, wie auch die anderen Titel<br />

beweisen.<br />

so einfach kann schöner Jazz klingen.

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