ICE AGE 4 - - Film, Sound & Media
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filmbiz<br />
30 | <strong>Film</strong> <strong>Sound</strong> & <strong>Media</strong><br />
wieder. Aus dieser Analyse kann man die positiven<br />
aber auch negativen Aspekte für Unternehmer mit<br />
Standort Wien ableiten. Für die <strong>Film</strong>- und Musikindustrie<br />
ist hier in erster Linie die Hauptstadtfunktion<br />
zu nennen, aber auch die hohe Lebensqualität wird<br />
als einer der wesentlichsten Punkte genannt. Negativ<br />
wird die übersteigerte Bürokratie angeführt. Mit<br />
ein Grund im Bereich der <strong>Film</strong>industrie die Vienna<br />
<strong>Film</strong> Comission vor drei Jahren zu gründen, an der<br />
die Wirtschaftskammer Wien auch als Gesellschafter<br />
beteiligt ist. Jüngste Umfragen haben ergeben,<br />
dass die Mitglieder die VFC immer positiver wahrnehmen<br />
und die Dienstleistungen auch verstärkt<br />
in Anspruch nehmen. So wurde die VFC bereits für<br />
weitere drei Jahre bestätigt.<br />
Welche Veranstaltungen plant die Wirtschaftskammer<br />
Wien für 2012?<br />
ROBETIN: Stattgefunden hat bereits eine Veranstaltung<br />
zum Thema Buchhaltung, eben absolviert<br />
wurde das Thema „Beschäftigungsformen in der<br />
<strong>Film</strong>- und Musikindustrie – wie kooperiere ich richtig“,<br />
was hinsichtlich der immer bedeutender werdenden<br />
Co-Produktionen mitsamt den steuerlichen<br />
„Mit viel Verve an<br />
die Arbeit“<br />
und rechtlichen Aspekten ein sehr wichtiges ist. Für<br />
den Herbst ist etwa ein Blick in die Zukunft der <strong>Film</strong>wirtschaft<br />
geplant, eine Analyse der aktuellen Lage<br />
in Österreich, die der Frage nachgehen soll, welche<br />
Zahnräder diese Industrie künftig bewegen werden.<br />
Interessant dabei sind auch die Visionen unserer<br />
Mitglieder, um entsprechenden Response für die<br />
Interessensvertretung zu erhalten.<br />
Wie sieht das wirtschaftliche Verhältnis der<br />
<strong>Film</strong>industrie im Vergleich zur klassischen<br />
Industrie aus?<br />
ROBETIN: Der Gesamtumsatz der österreichischen<br />
<strong>Film</strong>industrie beträgt 700 Millionen Euro, davon<br />
rund 50 % aus der Produktion. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />
Österreichs in der Höhe von nicht<br />
ganz 300 Milliarden Euro ist diese Summe wirtschaftlich<br />
vernachlässigbar, aber der kulturelle Aspekt und<br />
wie diese Sparte die Gesellschaft prägt ist natürlich<br />
ungleich höher zu bewerten. Umso wichtige erachte<br />
ich die Awareness für diese Branche, die nicht hoch<br />
genug sein kann, speziell auch in wirtschaftlich unsicheren<br />
Zeiten. Diese Branche prägt das Stimmungsbild<br />
der Menschen wie keine andere.<br />
Am 27. Juni 2012 veranstalten die „Freunde der <strong>Film</strong>akademie Wien“ unter der Federführung<br />
von Elisabeth Freismuth bereits zum 9. Mal eine Gala im <strong>Film</strong>studio der Universität für Musik<br />
und darstellende Kunst Wien, um den SponsorInnen in einem glanzvollen Rahmen Danke zu<br />
sagen und Ehrenpreise an Künstlerpersönlichkeiten zu vergeben, die durch ihre unbeugsame<br />
künstlerische Haltung herausragen. Warum sie um jede Spende froh ist und welch erlauchte<br />
Persönlichkeiten schon inkognito bei ihren Workshops waren, erklärt die Präsidentin im Interview.<br />
Der gemeinnützige Verein der<br />
Freunde der <strong>Film</strong>akademie Wien<br />
wurde 1973 von Robert Schöfer<br />
gegründet und zählt heute über<br />
hundert Mitglieder. <strong>Film</strong>akademiestuden<br />
werden schnell und<br />
unbürokratisch gefördert.<br />
Wie kommt man als hohe Beamtin im Bundesministerium<br />
für Wissenschaft und Forschung zur<br />
Aufgabe bei den Freunden der <strong>Film</strong>akademie<br />
Wien?<br />
FREISMUTH: Ich war mehr als 20 Jahre an der Universität<br />
für Musik und darstellende Kunst Wien als<br />
Verwaltungsjuristin beschäftigt und als mich der<br />
damalige Institutsleiter Prof. Mayer, den ich von<br />
zahlreichen <strong>Film</strong>exkursionen kannte, fragte, ob ich<br />
den Verein führen wolle, habe ich nicht gezögert.<br />
Obwohl ich wenig Erfahrung im Fundraising hatte,<br />
eine der Hauptaufgaben des Vereins, haben Anne-<br />
liese Weidinger, unsere Kassierin (<strong>Film</strong>akademie<br />
Wien), und ich uns von Anfang an mit viel Verve in<br />
die Arbeit gestürzt.<br />
Was genau macht der Verein?<br />
FREISMUTH: Begonnen haben unsere Aktivitäten<br />
mit dem Bau eines neuen <strong>Film</strong>studios am Universitätscampus<br />
am Anton-von-Webern-Platz. Die Planung,<br />
der Bau und die Übersiedelung waren ausfinanziert.<br />
Leider gab es bezüglich der Ausstattung<br />
(Ersteinrichtung) selbst noch erhebliche Finanzdefizite.<br />
Dank der großzügigen Sponsoren war es dem<br />
Verein möglich, die notwendige Grundausstattung