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Grundwissen Physik 10. Klasse - Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium ...

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Geozentrisches Weltbild<br />

Aristoteles (384-322 v. Chr.),<br />

<strong>Christoph</strong>-<strong>Jacob</strong>-<strong>Treu</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Lauf Juni 2009<br />

<strong>Grundwissen</strong> <strong>Physik</strong> <strong>10.</strong> <strong>Klasse</strong><br />

1. Astronomische Weltbilder und Keplersche Gesetze<br />

Wissen / Können Anwendungen / Beispiele<br />

Im Mittelpunkt der Welt befindet sich unbeweglich die Erde.<br />

Der Mond, die Planeten und die Sonne bewegen sich auf Kugelschalen (Sphären) um die Erde.<br />

Die äußerste Sphäre beherbergt die Fixsterne, sie dreht sich einmal im Lauf des Tages um die<br />

Erde.<br />

Ptolemäus von Alexandria (85-160 n. Chr.) passt dieses System den Beobachtungen an, indem<br />

er Hilfskreise (Epizyklen) einführt, auf denen sich die Planeten bewegen.<br />

Nikolaus Kopernikus (1473-1543), Johannes Kepler (1571-1630) und Galileo Galilei (1564–<br />

1642) überwinden das geozentrische Weltbild.<br />

Heliozentrisches Weltbild<br />

Die Sonne steht im Mittelpunkt unseres Sonnensystems, die Planeten umkreisen sie.<br />

Die Erde braucht für einen Umlauf ein Jahr.<br />

Die Planeten rotieren um ihre eigene Achse.<br />

Die Erde braucht für eine Umdrehung einen Tag.<br />

Viele Planeten werden von Monden umkreist.<br />

Der Erdmond braucht für einen Umlauf etwa einen Monat.<br />

Die Sterne sind viele Lichtjahre von uns entfernt und bilden Galaxien,<br />

zum Beispiel unsere Milchstraße.<br />

Moderne Vorstellungen<br />

Nach der Relativitätstheorie von Albert Einstein (1879-1955) ist kein Punkt des Weltalls<br />

dadurch ausgezeichnet, dass er als sein ruhender Mittelpunkt angesehen werden könnte.<br />

Es gibt keinen „Mittelpunkt der Welt“<br />

- 1 -<br />

Sonne � Merkur<br />

�<br />

� Venus<br />

150 Millionen km<br />

Nächster � Erde<br />

Stern � � Mars, dann<br />

40 Billionen km Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun<br />

ca. 4 Lichtjahre<br />

Unsere Sonne ist nur einer von rund 100 Mrd. Sternen der<br />

Milchstraße, unserer Galaxie. Es gibt unzählige Galaxien. Die<br />

alle auseinanderdriften.<br />

Das Alter des Universums beträgt ca. 15 Mrd. Jahre.


Die Keplerschen Gesetze<br />

Wissen / Können<br />

1. Die Planetenbahnen sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.<br />

2. Der von der Sonne nach einem Planeten gezogene Ortsvektor überstreicht in gleichen Zeiten<br />

gleiche Flächen.<br />

3. Die Quadrate der Umlaufzeiten T zweier Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen<br />

der großen Halbachsen a ihrer Bahnellipsen.<br />

Anders formuliert:<br />

; T1, T2 Umlaufzeiten, a1, a2 große Bahnhalbachsen.<br />

(C hängt vom jeweiligen Zentralkörper ab.)<br />

<strong>Christoph</strong>-<strong>Jacob</strong>-<strong>Treu</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Lauf Juni 2009<br />

2. Die Mechanik Newtons<br />

Die Newtonschen Gesetze<br />

1. Gesetz (Trägheitssatz): Wenn auf einen Körper keine Kraft wirkt bzw. wenn die Summe aller<br />

auf ihn wirkenden Kräfte null ist, so bleibt er in Ruhe oder bewegt sich geradlinig mit<br />

konstanter Geschwindigkeit (gleichförmige Bewegung).<br />

2. Gesetz (Kraftgesetz): Wirkt auf einen Körper der Masse m die Kraft F, so erfährt er die<br />

Beschleunigung a. Dabei gilt: F = m���<br />

3. Gesetz (actio gegengleich reactio; Wechselwirkungsgesetz):<br />

Üben zwei Körper A und B Kräfte F und 1 F aufeinander aus (Wechselwirkung zwischen A<br />

2<br />

und B), so gilt: F1 = − F . 2<br />

- 2 -<br />

Anwendungen / Beispiele<br />

Beim Aufprall eines Autos auf ein Hindernis bewegen sich die Insassen<br />

geradlinig weiter, wenn sie nicht durch die Kraft eines Sicherheitsgurtes<br />

oder eines Airbags gebremst werden.<br />

F1: Kraft von A auf B<br />

F2: Kraft von B auf A


<strong>Christoph</strong>-<strong>Jacob</strong>-<strong>Treu</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Lauf Juni 2009<br />

Wissen / Können Anwendungen / Beispiele<br />

Harmonische Schwingung<br />

Eine Schwingung, bei der die rücktreibende Kraft proportional zur Auslenkung y ist, nennt man eine<br />

harmonische Schwingung.<br />

Beispiel: Schwingung eines Federpendels. Es gilt hier: F = - D���<br />

y: Auslenkung oder Elongation; die maximale Auslenkung heißt Amplitude A.<br />

T: Schwingungsdauer: Zeit für eine volle Schwingung.<br />

f: Frequenz: Zahl der Schwingungen pro Zeit. Einheit von f: 1 Hz (1 Hertz, 1 Hz = 1/s)<br />

Es gilt: f = 1/T<br />

Erhaltungssätze<br />

Energieerhaltungssatz: In einem abgeschlossenen System (kein Eingriff von außen) bleibt die<br />

Gesamtenergie erhalten.<br />

Impuls: p = m����Einheit: [p] = 1 Ns = 1 kg����<br />

Impulserhaltungssatz: In einem abgeschlossenen System bleibt der Gesamtimpuls erhalten.<br />

p1 + p2 + … + pn = p1‘ + p2‘ + … + pn‘<br />

p1, …, pn: Impulse vor der Wechselwirkung, p1‘ , …, pn‘: Impulse nach der Wechselwirkung<br />

Horizontaler Wurf<br />

Abwurfgeschwindigkeit v0<br />

x( t)<br />

= v0<br />

⋅ t ,<br />

1 2<br />

y(<br />

t)<br />

= − gt ;<br />

2<br />

eliminieren von t liefert:<br />

g<br />

y = −<br />

2v<br />

⋅ x<br />

2<br />

0<br />

2<br />

(Graph: eine nach unten geöffnete Parabel)<br />

- 3 -<br />

Schwingungsgleichung:<br />

⎛ 2π<br />

⎞<br />

y = A ⋅ sin⎜ ⋅ t ⎟ = A ⋅ sin ω<br />

⎝ T ⎠<br />

Beispiel: Vollkommen unelastischer Stoß zweier Körper:<br />

( t)<br />

m1��1 + m2��2 = (m1 + m2)���<br />

Die kinetische Energie bleibt<br />

nicht erhalten!<br />

Ein Teil davon wird in innere<br />

Energie umgewandelt.<br />

Vollkommen elastischer Stoß zweier Körper:<br />

Impulssatz: m1��1 + m2��2 = m1��1‘ + m2��2‘<br />

Energiesatz:<br />

1 2 1 2 1 ' 2 1 ' 2<br />

m 1v1<br />

+ m2v2<br />

= m1v1<br />

+ m2v<br />

Aus beiden<br />

2<br />

2 2 2 2<br />

Gleichungen ergibt sich durch geschickte Rechnung: v1 + v1‘ = v2 + v2‘<br />

vx = v0 , vy = - g��<br />

tanα<br />

=<br />

v<br />

v<br />

x<br />

y<br />

maximale Wurfweite bei der Fallhöhe h:<br />

Setze – h für y in die<br />

Funktionsgleichung ein und löse nach x<br />

auf:<br />

2h<br />

2 2<br />

x = ⋅ v ;<br />

0<br />

0 y<br />

g<br />

v v v + =


Wissen / Können<br />

Kreisbewegung mit konstanter Winkelgeschwindigkeit �<br />

Winkelgeschwindigkeit:<br />

∆ϕ<br />

2π<br />

ω = = , T: Zeit für einen Umlauf<br />

∆t<br />

T<br />

Bahngeschwindigkeit: v=ω ⋅ r<br />

2<br />

Beschleunigende Kraft: Zentripetalkraft<br />

m ⋅ v<br />

2<br />

FZ = = m ⋅ω<br />

⋅ r<br />

r<br />

2<br />

Zentripetalbeschleunigung:<br />

v 2<br />

aZ = = ω ⋅ r ; Zentripetalkraft und Zentripetalbeschleunigung sind zum<br />

r<br />

Kreismittelpunkt hin gerichtet, die Bahngeschwindigkeit zeigt in Richtung der Kreistangente.<br />

Gravitationsgesetz<br />

Massen ziehen sich gegenseitig an. Für die Anziehungskraft zweier kugelförmiger Körper der Massen m<br />

und M mit dem Mittelpunktsabstand r gilt:<br />

m ⋅ M<br />

F = G ⋅<br />

2<br />

r<br />

G = 6,<br />

673 ⋅10<br />

m<br />

3<br />

− 11 ; Gravitationskonstante (bestimmt durch H. Cavendish, 1731-1810)<br />

2<br />

kg ⋅ s<br />

<strong>Christoph</strong>-<strong>Jacob</strong>-<strong>Treu</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Lauf Juni 2009<br />

3. Grundaussagen der speziellen Relativitätstheorie von A. Einstein<br />

Konstanz der Lichtgeschwindigkeit<br />

Licht breitet sich im Vakuum unabhängig vom Bewegungszustand der Lichtquelle und des Beobachters<br />

immer mit der Geschwindigkeit c ��3,00��� 8 m/s aus.<br />

Zeitdilatation<br />

Uhren, die sich relativ zu einem Beobachter mit der Geschwindigkeit v schnell bewegen, gehen für<br />

diesen Beobachter langsamer.<br />

- 4 -<br />

Anwendungen / Beispiele<br />

Exakter Wert: c= 2,99792458��� 8 m/s<br />

2<br />

Bestimmung der Erdmasse M<br />

mit Hilfe der Gleichung:<br />

m ⋅ M<br />

m ⋅ g = G ⋅ 2<br />

r<br />

r: Erdradius, g Fallbeschleunigung<br />

an der Erdoberfläche, m beliebig<br />

⎛ v ⎞<br />

∆t<br />

' = 1−<br />

⎜ ⎟ ⋅ ∆t<br />

( ∆t ' vom ruhenden Beobachter gemessene<br />

⎝ c ⎠<br />

Zeitspanne im bewegten System, ∆t Zeitspanne im ruhenden System);<br />

Zwillingsparadoxon;


Wissen / Können<br />

Längenkontraktion<br />

Körper, die sich relativ zu einem Beobachter mit der Geschwindigkeit v bewegen, erscheinen für diesen<br />

in Bewegungsrichtung um den Faktor<br />

Massenabhängigkeit<br />

⎛ v ⎞<br />

1− ⎜ ⎟<br />

⎝ c ⎠<br />

verkürzt.<br />

Die Masse eines Körpers ist von seiner Geschwindigkeit abhängig.<br />

Wellen<br />

2<br />

<strong>Christoph</strong>-<strong>Jacob</strong>-<strong>Treu</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Lauf Juni 2009<br />

- 5 -<br />

4. Wellen<br />

Unter einer Welle versteht man einen Vorgang, bei dem sich ein physikalischer Zustand im Raum<br />

ausbreitet.<br />

Transversalwelle (Querwelle): Die Teilchen schwingen senkrecht („quer“) zur Ausbreitungsrichtung der<br />

Welle. (Bsp. Seilwellen, Wasserwellen)<br />

Longitudinalwelle (Längswelle):Die Teilchen schwingen in Richtung der Ausbreitung der Welle. (Bsp.<br />

Schallwellen)<br />

Wellenlänge λ (z.B. Abstand benachbarter Wellenberge)<br />

Schwingungsdauer T; Frequenz f; es gilt : f = 1/T<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit v: v = λ ��<br />

Reflexion: ������������������������������������������<br />

Brechung<br />

Beugung: Wellen können sich hinter Öffnungen und Hindernissen in den Schattenraum hinein<br />

ausbreiten.<br />

Interferenz: Überlagerung von Wellen gleicher Frequenz und gleicher Schwingungsrichtung.<br />

Dabei können die Wellen verstärkt (konstruktive Interferenz) oder ausgelöscht (destruktive Interferenz)<br />

werden<br />

m(<br />

v)<br />

=<br />

m<br />

0<br />

⎛ v ⎞<br />

1−<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ c ⎠<br />

2<br />

Anwendungen / Beispiele<br />

, m0 : Ruhemasse des Körpers<br />

Zeitabhängigkeit der Schwingung<br />

Momentaufnahme (t = konstant) eines Teilchens an einem<br />

bestimmten Ort (x = konstant)


Modellvorstellungen<br />

Strahlenmodell:<br />

Vorstellung: Ausbreitung des Lichts in Form von „Lichtstrahlen“<br />

Wellenmodell (Licht als elektromagnetische Welle)<br />

<strong>Christoph</strong>-<strong>Jacob</strong>-<strong>Treu</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Lauf Juni 2009<br />

- 6 -<br />

5. Licht<br />

Wissen / Können Anwendungen / Beispiele<br />

Bei Licht treten Beugungs- und Interferenzerscheinungen auf. Licht hat Welleneigenschaften.<br />

Teilchenmodell (Photonenmodell)<br />

Licht besteht aus einzelnen Energieportionen, den Photonen.<br />

Energie eines Photons: EPh = h ⋅ f , h : Plancksche Konstante, f: Frequenz des Lichts im Wellenmodell.<br />

Trifft energiereiches Licht (f groß) auf bestimmte Metalle, so kann es aus ihnen Elektronen herauslösen<br />

(äußerer Photoeffekt). Der Photoeffekt kann mit Hilfe des Teilchenmodells gut erklärt werden.<br />

6. Einblick in die Quantenphysik<br />

Quantenobjekte<br />

Elektronen, Photonen, Neutronen, Protonen und weitere Elementarteilchen, aber auch Atome und<br />

Moleküle sind Quantenobjekte.<br />

Quantenobjekte haben Wellen- und Teilcheneigenschaften<br />

Bewegten Quantenobjekten kann keine exakte Bahn zugeordnet werden.<br />

Ort und Geschwindigkeit sind nicht gleichzeitig genau bestimmbar (Heisenberg).<br />

Quantenobjekte verhalten sich stochastisch, d.h. eine Aussage über das Verhalten eines einzelnen<br />

Objekts ist nicht möglich, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsaussage, wenn man eine große Anzahl<br />

von Objekten betrachtet.<br />

Mit Hilfe der Vorstellung von Lichtstrahlen lassen<br />

sich die Lichtausbreitung, Schattenbildung,<br />

Reflexion, Brechung und die Entstehung von<br />

optischen Bildern an Linsen etc. gut beschreiben.<br />

Beugung und Interferenz am<br />

Doppelspalt.<br />

Für die Interferenzmaxima gilt:<br />

∆ s = k ⋅ λ , ( k = 0,<br />

1,<br />

2,<br />

...)<br />

∆ s Gangunterschied<br />

(Aus Formelsammlungen kann man den Wert von h entnehmen:<br />

− 34<br />

h = 6,<br />

6261⋅10<br />

Js)<br />

Beim Durchgang von<br />

Elektronen durch eine<br />

Graphitfolie entstehen<br />

Interferenzringe auf<br />

dem Leuchtschirm der Elektronenbeugungsröhre

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