Treu Kolping - Kolping Schweiz
Treu Kolping - Kolping Schweiz
Treu Kolping - Kolping Schweiz
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<strong>Kolping</strong><br />
Verbandszeitschrift 1/09<br />
<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong><br />
Neues Motto<br />
Serie Lebendige Geschichte<br />
Ausschreibung Bildungstag
2<br />
Neu gestaltet - übersichtlicher, mit mehr Informationen:<br />
Die Homepage des <strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werkes.<br />
www.kolping.ch<br />
Übersichtlich und klar<br />
Eine einfache Navigation mit den Hauptthe-men<br />
führt die Besucher schnell ans Ziel.<br />
Dazu gibt es immer auch aktuelle Infos,<br />
welche rechts auf der Startseite erscheinen<br />
und per Mausklick auf die gewünschte Seite<br />
führen.<br />
Viele aktuelle Informationen<br />
Sowohl zum Hilfswerk wie auch zum Verband<br />
und den verschiedenen Angeboten<br />
finden sich die jeweiligen leicht verständlichen<br />
Texte. Die Homepage bietet Informationen<br />
für alle und ist somit eine wirkliche<br />
Bildungsplattform in Sachen <strong>Kolping</strong>.<br />
Veranstaltungen mit Anmeldeformular<br />
Unter «Verband» findet man die Rubrik «Veranstaltungen».<br />
Ein Blick lohnt sich immer,<br />
die Anlässe werden zum Teil vor Erscheinen<br />
der Zeitschrift aufgeschaltet. Zudem kann<br />
man neu direkt das Anmeldeformular ausfüllen<br />
und mit nur einem Klick an das Verbandssekretariat<br />
senden.
Neues Buch von<br />
Msgr. Alois Schröder<br />
«MIT KOLPING DURCH DAS JAHR» 52 Impulse<br />
Die Impulse und Meditationen dieses Buches sind<br />
eine Einladung, sich die Spiritualität und Lebensweisheit<br />
Adolph <strong>Kolping</strong>s zu eigen zu machen und<br />
daraus Kraft zu schöpfen für unsere Gegenwart.<br />
Verkaufspreis Fr. 20. Zu beziehen beim Verbandssekretariat<br />
Impressum<br />
Verbandszeitschrift<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk<br />
92. Jahrgang, Nr. 1/2009,<br />
Erscheinungsdatum: 9. Februar 2009<br />
Herausgeber/Redaktion/Inserate<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk<br />
St. Karliquai 12, 6004 Luzern<br />
Tel. 041 410 91 39, Fax 041 410 13 28<br />
kolping@bluewin.ch, www.kolping.ch<br />
Druck und Versand<br />
Beag Druck, Emmenbrücke<br />
Nachrichten<br />
Kardinal J. Meisner<br />
Der Protektor des Internationalen <strong>Kolping</strong>werkes<br />
Kardinal Joachim Meisner, vollendete am 25 Dezember<br />
2008 sein 75 Lebensjahr.<br />
Am 11. Januar wurde dies, im Dom zu Köln, mit<br />
einem Pontifikalamt würdig gefeiert. Kardinäle,<br />
Bischöfe, Politiker und viel Prominenz liessen sich<br />
danach im Maternushaus, durch Leben und Wirken<br />
des Kardinals führen. Seit seinem Amtsantritt<br />
als Erzbischof von Köln, vor 20 Jahren, ist Kardinal<br />
Meisner ein grosser Förderer und Unterstützer des<br />
<strong>Kolping</strong>werkes. Wir danken und gratulieren.<br />
«Bausteine» für den<br />
Besinnungsweg<br />
Der Adolph <strong>Kolping</strong> Besinnungsweg, welcher am<br />
23. August 2009 eingeweiht wird, braucht noch<br />
Ihre Unterstützung. Ein symbolischer Baustein kostet<br />
Fr. 100. Damit wird der Umbau in der Instituts-<br />
Kirche Baldegg für den <strong>Kolping</strong> Andachstraum mit<br />
finanziert. Herzlichen Dank.<br />
Informationen unter: www. besinnungsweg.ch<br />
Neue Druckerei<br />
Ab der Nummer 1/2009 wird die Verbands-Zeitschrift<br />
<strong>Kolping</strong> neu bei BEAG Druck AG in Emmenbrücke<br />
gedruckt.<br />
3
4<br />
Das neue Motto<br />
TREU KOLPING<br />
Seit der Novembertagung ist es also bekannt, das neue Motto für die nächsten zwei<br />
Jahre. Es ist unser Gruss, den wir alle kennen und der uns verbindet. Oft gehört,<br />
aber auch gelebt? Was bedeutet eigentlich «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>» für uns?<br />
Claudio Brentini<br />
Es ist ein sehr schöner Brauch, dieser Gruss.<br />
«<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>», damit ist eigentlich alles gesagt.<br />
Es ist ein Gruss, aber eben auch ein Bekenntnis.<br />
Wir haben diese Tradition übernommen<br />
von den Gesellen von damals. Der Verband<br />
hat sich gewandelt seit den Anfängen,<br />
aber vieles ist noch geblieben. Es ist immer<br />
noch ein Verband zum Beispiel, also eine Verbindung<br />
von Menschen. «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>» bedeutet<br />
also unbestritten treu unserer Organisationsform,<br />
dem Verband. Denn Adolph <strong>Kolping</strong><br />
selbst hat diese Form gewählt. <strong>Kolping</strong> im<br />
Alleingang hat es also nie gegeben und darf<br />
es darum auch heute nicht geben. «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>»<br />
rufen und dann sich nur um sich selber<br />
kümmern, das ist ein Widerspruch erster Güte.<br />
Zugegebenermassen ist die Arbeit in einem<br />
Verband nicht immer einfach. Die Verbindung<br />
von Menschen bringt halt auch eine Menge<br />
von Meinungen und Standpunkten mit sich.<br />
Da ist diskutieren und sich auseinandersetzen<br />
gefragt. Aber kritisieren und sich dann raushalten<br />
eben nicht. Will man dieser Verbindung<br />
treu sein, dann muss man sich einbringen.<br />
Auch kritisieren selbstverständlich, aber auch<br />
sich entschuldigen, wenn man falsch gelegen<br />
ist. Das gehört dazu wenn man sich zusammen<br />
tut. Es ist mitunter ein recht mühsamer Weg.<br />
Aber das ist <strong>Kolping</strong>!<br />
<strong>Kolping</strong> ist heute<br />
Adolph <strong>Kolping</strong> war kein Mensch, welcher der<br />
Vergangenheit nachtrauerte. Er sah in der Gegenwart<br />
Gottes Wirken und war darum überzeugt,<br />
dass dies so sein musste, wie es nun mal<br />
war. Es liegt an uns, aus der Gegenwart etwas<br />
zu machen. Wir sind es, welche heute <strong>Kolping</strong><br />
ein Gesicht geben. «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>» bezieht<br />
sich also nicht auf irgendeine Zeitspanne. Niemand<br />
wird rufen «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong> 1962 – 1975».<br />
Wir sind heute <strong>Kolping</strong> und heute bedeutet<br />
ein weltweiter Verband. Dass es immer noch
Mitglieder gibt, welche genau dies kritisieren,<br />
kann wirklich nur verwundern. Denn <strong>Kolping</strong><br />
setzt heute in seiner Art die Anliegen der katholischen<br />
Soziallehre um. Unsere Leitlinien<br />
und Grundsätze leiten sich nahtlos von der<br />
Soziallehre ab. Und Adolph <strong>Kolping</strong> war sicher<br />
zuerst mal ein katholischer Priester, aber auch<br />
ein Vorreiter der katholischen Soziallehre. Die<br />
weltweite Arbeit ist also logisch, konsequent<br />
und vor allem absolut passend zum <strong>Kolping</strong>-<br />
Konzept (zumal es <strong>Kolping</strong> in der <strong>Schweiz</strong> ja<br />
nur darum gibt, weil <strong>Kolping</strong> immer schon international<br />
war).<br />
«<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>» bedeutet heute also <strong>Treu</strong>e gegenüber<br />
einer weltweiten Organisation mit all<br />
ihren Mitgliedern. «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>» rufen und<br />
sich nicht um die Arbeit von <strong>Kolping</strong> heute zu<br />
kümmern, sich nicht um die Anliegen unserer<br />
<strong>Kolping</strong>brüdern und -schwestern zu kümmern,<br />
das kann einfach nicht zusammengehen. Denn<br />
<strong>Kolping</strong> ist eine starke, wichtige und weltverbindende<br />
kirchliche Organisation. Und wenn<br />
wir im Sinne Adolph <strong>Kolping</strong>s denken, dann ist<br />
die heutige Form unseres Verbandes ebenso<br />
Gottes Wirken.<br />
Handeln – nicht jammern<br />
Als Christen beklagen wir zu Recht den Wertezerfall<br />
in der Gesellschaft. In den Vereinen<br />
hört man immer wieder, wie schwierig es ist,<br />
5
6<br />
heutzutage jemanden zu finden, der sich verpflichtet.<br />
Die Gemeinschaften, allen voran die<br />
Familien, fallen auseinander. «<strong>Treu</strong>» ist nicht<br />
in Mode, langfristige Bindungen sind es auch<br />
nicht. Wir als Verband könnten nun der Welt<br />
zeigen, dass wir es anders machen. Dass wir<br />
bereit sind, Verpflichtungen einzugehen. Interessanterweise<br />
laufen dieselben Menschen,<br />
welche den Zerfall der Gesellschaft beklagen,<br />
gegen jede Art von Verpflichtung innerhalb<br />
des Verbandes an. Aber ohne Verpflichtung<br />
kann keine Gemeinschaft bestehen. Ohne Regeln,<br />
ohne Gemeinsamkeiten, ohne Fundament<br />
geht es nicht. «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>» rufen und<br />
keine Regel beachten, sich in keiner Art und<br />
Weise gegenüber dem Verbandsgedanken<br />
und <strong>Kolping</strong> heute verpflichtet fühlen, ist ein<br />
absoluter Widerspruch – und eine verpasste<br />
Chance. Denn wir alle gehören zu dieser Gesellschaft,<br />
die wir beklagen. Wollen wir sie ändern,<br />
liegt es zuerst einmal an uns! Und <strong>Kolping</strong><br />
würde uns dazu die Möglichkeit geben.<br />
Dazu stehen - sich zeigen<br />
In jedem Land ist <strong>Kolping</strong> anders. Zwar immer<br />
auf dem gleichen Fundament gebaut, aber in<br />
seiner Ausgestaltung sehr unterschiedlich.<br />
Aber egal wohin man geht, im Ausland sind<br />
<strong>Kolping</strong>ianer (mindestens an <strong>Kolping</strong>anlässen)<br />
erkennbar. Da sind immer die <strong>Kolping</strong>banner<br />
zu sehen und die Menschen tragen Shirts, Pullover<br />
und Mützen in Schwarz und Orange. In<br />
Bolivien laufen alle Schülerinnen und Schüler<br />
von <strong>Kolping</strong>schulen in Schuluniformen herum<br />
und sind so weit herum erkennbar. Von uns zu<br />
verlangen, nur noch schwarz-orange rumzulaufen,<br />
wäre doch etwas vermessen (zumal der<br />
Autor sich darin auch nicht sehr wohl fühlen<br />
würde). Aber darüber nachzudenken, wie unsere<br />
<strong>Treu</strong>e sichtbar wird, wie wir als <strong>Kolping</strong>ler<br />
sichtbar, erkennbar sind, das lohnt sich. Ein<br />
<strong>Treu</strong>ebekenntnis hat nämlich immer Konsequenzen.<br />
Ohne Konsequenzen kann es keine<br />
<strong>Treu</strong>e geben. Und erkennbar können wir in unserem<br />
Handeln sein. In einem Handeln für unseren<br />
Verband, für <strong>Kolping</strong> und damit für eine<br />
bessere Welt.<br />
Aufbauen, nicht einreissen<br />
Wir müssen die Bedeutung von «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>»<br />
wieder neu entdecken oder uns die Bedeutung<br />
wieder bewusst machen. Wenn man bedenkt,<br />
was aus einer Idee entstanden ist, was<br />
ein einzelner Mensch bewirkt hat, wie dieser
Mensch Adolph <strong>Kolping</strong> heute noch wirkt,<br />
dann lohnt sich das <strong>Treu</strong>ebekenntnis zu diesem<br />
grossartigen Modell. Ohne Arbeit aber,<br />
ohne Verpflichtung, ohne gelebte <strong>Treu</strong>e wird<br />
es nicht weitergehen. Leere Bekenntnisse tragen<br />
keine Gemeinschaft. Wir kennen es alle,<br />
aus der Partnerschaft, aus der Familie, aus der<br />
Pfarrei. Blosse Worte mehren nur den Schmerz.<br />
Unser Handeln für <strong>Kolping</strong> wird diese Idee<br />
weitertragen, unsere <strong>Treu</strong>e dazu. Und nur gemeinsam<br />
wird dies gelingen. Dazu gehören<br />
viele Diskussionen und die Suche nach einem<br />
gemeinsamen Weg. Dazu gehört aber auch<br />
das Akzeptieren von gemeinsam getroffenen<br />
Entscheidungen, das Anerkennen von Leistungen<br />
und die Bereitschaft, sich mit <strong>Kolping</strong><br />
heute auseinanderzusetzen – um mitreden zu<br />
können. Es ist eine gemeinsame Arbeit, im Verbund<br />
mit anderen Menschen und damit mit<br />
vielen unterschiedlichen Kräften. Denn: «Auf<br />
sich beschränkt, kann der Mensch einreissen,<br />
aber nichs bauen» – Adolph <strong>Kolping</strong>.<br />
Unser Bekenntnis<br />
Es gibt da einen Text, welcher all dies zusammenfasst.<br />
Eindrücklich, in aller Kürze, mit vielen<br />
spannenden Aussagen. Ein Gebet ist es,<br />
unser Gebet, das Gebet der <strong>Kolping</strong>familie.<br />
Dieses soll nun hier zum Schluss stehen und<br />
auch eine Form des Bekenntnisses sein. Dies<br />
immer im Bewusstsein, dass dieses Gebet rund<br />
um den Globus von sehr vielen Menschen gesprochen<br />
wird. <strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>!<br />
Gebet der <strong>Kolping</strong>familie<br />
Herr Jesus Christus,<br />
deine Botschaft zu verkünden<br />
und sie in die Tat umzusetzen,<br />
ist dein Auftrag an die Kirche.<br />
Wir danken dir für dein Vertrauen,<br />
das du in die Menschen gesetzt hast.<br />
Wir danken dir<br />
für den seligen Adolph <strong>Kolping</strong>,<br />
der uns in dieser Aufgabe zum Vorbild<br />
wurde.<br />
Gib uns die Gaben, durch die er sein Werk<br />
prägte:<br />
Gläubigkeit und Selbstvertrauen,<br />
Lebensernst und Freude,<br />
Selbstverantwortung und Solidarität,<br />
Geschichtsbewusstsein und Fortschrittswille.<br />
Stärke unseren Glauben, damit wir der Welt<br />
und ihren Forderungen nicht ausweichen.<br />
Wecke in uns die Hoffnung,<br />
dass wir Freude verbreiten,<br />
wo wir uns um Menschen bemühen.<br />
Festige die Liebe, dass wir verantwortungsvoll<br />
mitarbeiten<br />
an der Entwicklung der Kirche<br />
und einer menschlichen Gesellschaft.<br />
Unsere Gemeinschaft im <strong>Kolping</strong>werk soll<br />
ein Anfang sein<br />
für dein kommendes Reich.<br />
Amen.<br />
7
Msgr. Alois Schröder<br />
verabschiedet sich<br />
Liebe <strong>Kolping</strong>schwestern und <strong>Kolping</strong>brüder<br />
Ich bin dankbar für die gute und partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit euch in den Jahren<br />
meiner Amtszeit seit 2002. In dieser Zeit hat es<br />
viele Gespräche und Begegnungen gegeben,<br />
die mich sehr bereichert haben. Es war mir<br />
eine Freude, im Rahmen von Vorstand, Kontinentalversammlungen<br />
und anderen Veranstaltungen<br />
auf europäischer Ebene einen kleinen<br />
Dienst für euch und eure Nationalverbände zu<br />
tun. Bei Besuchen und Bildungsveranstaltungen<br />
durften wir uns näher kennen lernen und<br />
uns gegenseitig in unserem Engagement bestärken.<br />
Mein primäres Anliegen war es, euch und mit<br />
euch zusammen die Person und Spiritualität<br />
Adolph <strong>Kolping</strong>s tiefer und intensiver zu erschliessen.<br />
Dazu habe ich euch in Wort und<br />
Schrift manchen Beitrag und Impuls vermitteln<br />
können! Und immer war mir das Wort Adolph<br />
<strong>Kolping</strong>s eine mutmachende Orientierung:<br />
«Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz<br />
zum Pfande einsetzen!»<br />
Ich danke Gott und euch für die wertvolle gemeinsame<br />
Zeit! Ich wünsche euch persönlich<br />
alles Gute und Gottes Segen auf all euren Wegen!<br />
Eurer Arbeit wünsche ich weiterhin viel<br />
Erfolg und die Fürsprache unseres seligen Verbandsgründers<br />
Adolph <strong>Kolping</strong>!<br />
Mit herzlichem «<strong>Treu</strong> <strong>Kolping</strong>»<br />
Euer Msgr. Alois Schröder, ehem. Europapräses<br />
Neuer Europapräses gewählt<br />
Ottmar Dillenburg (47) aus Köln ist neuer<br />
<strong>Kolping</strong>-Europapräses. Gewählt wurde er<br />
von den Delegierten der Kontinentalverswmmlung<br />
(14.–16. November 2008) in Brno/<br />
Tschechien. Ottmar Dillenburg ist hauptamtlicher<br />
Bundespräses des <strong>Kolping</strong>werkes<br />
Deutschland und folgt als ehrenamtlicher<br />
Europapräses Msgr. Alois Schröder nach, der<br />
das Amt sieben Jahre inne hatte.<br />
9
Altkolping als Stütze des Verbandes<br />
<strong>Kolping</strong> als reiner Jugendverband ist bei uns heute undenkbar. Altkolping ist die<br />
Stütze des Verbandes, musste aber lange auf seinen Platz im Verband warten.<br />
Adolph <strong>Kolping</strong>s Gesellenverein war ein Verein junger<br />
Handwerker, dem die Mitglieder durch Heirat<br />
oder Gründung eines eigenen Geschäftes in verhältnismässig<br />
kurzer Zeit entwuchsen. Andererseits hatte<br />
<strong>Kolping</strong> seinem Verein auch den Charakter einer familienhaften<br />
Gemeinschaft gegeben. Zum Wesen<br />
einer Familie gehört es, dass die Zugehörigkeit zu ihr<br />
sich wohl verändern, aber nie aufhören kann. Diese<br />
Spannung prägte lange Zeit die Entwicklung des Verbandes.<br />
Adolph <strong>Kolping</strong> kannte diese Frage, hinterliess aber<br />
keine Anweisungen dazu. Aus erzieherischen Gründen<br />
war ihm der gleiche soziale Stand der Vereinsmitglieder<br />
ein besonderes Anliegen. Mitglieder, die<br />
heirateten, mussten also aus dem Gesellenverein, allerdings<br />
nicht vom Gesellenverein scheiden. Sie blieben<br />
ihm als Altmitglieder nahe. Zwar verloren sie das<br />
aktive und passive Wahlrecht, bezahlten aber den<br />
Beitrag weiter und konnten die Vereinsveranstaltungen<br />
besuchen.<br />
Bedrohung durch den Nationalsozialismus<br />
Die Diskussion über die Stellung der Altmitglieder<br />
wurde jahrzehntelang geführt, schliesslich aber unter<br />
dem Druck der äusseren Verhältnisse entschieden.<br />
Im Nationalsozialismus durften Jugendliche nicht<br />
gleichzeitig Mitglied in einem katholischen Verein<br />
und in der Hitlerjugend sein. Als Reaktion beschloss<br />
10<br />
die deutsche Zentralversammlung im September<br />
1933, den «Katholischen Gesellenverein» in «Deutsche<br />
<strong>Kolping</strong>familie» umzubenennen und die Gruppe<br />
der Altmitglieder zusammen mit den Gesellen in die<br />
neue <strong>Kolping</strong>familie zu integrieren. Das verhinderte<br />
das Ausbluten des <strong>Kolping</strong>werkes. Am Ende der NS-<br />
Diktatur waren von einst über 150’000 Mitgliedern<br />
in Deutschland gerade noch 30’000 bis 40’000 übrig<br />
geblieben.<br />
Pioniertat in Basel<br />
In der <strong>Schweiz</strong> wurde Alt-<strong>Kolping</strong> (man beachte die<br />
Schreibweise) 1935 im Gesellenverein Basel ins Leben<br />
gerufen. «Es war ein Wagnis», schrieb Präses Edmund<br />
Meier 1937 in einem Bericht in der Verbandszeitschrift:<br />
«Heute dürfen wir die Hoffnung aussprechen,<br />
dass auch andere Vereine den Schritt zur Gründung<br />
von Alt-<strong>Kolping</strong> wagen.» Darauf musste in der Folge<br />
noch etwas gewartet werden.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch eine<br />
Umfrage über 5’000 Altmitglieder im Gesellenverein<br />
festgestellt, welche einen engeren Zusammenschluss<br />
und das Aufrechterhalten einer lebendigen<br />
Verbindung zum Ortsverein wünschten. Die Zentralkonferenz<br />
1949 in Freiburg erliess «Richtlinien für<br />
Alt-<strong>Kolping</strong>». Darin wurde Alt-<strong>Kolping</strong> als zwanglose<br />
Vereinigung der Altmitglieder im Gesellenverein definiert,<br />
«um unter ihnen die Ideale des Gesellenvaters
wach zu erhalten und weiter zu pflegen». Im<br />
Jahresbericht an die ZK 1950 in Rorschach hielt<br />
Zentralpräses Karl Brühlmann fest: «Unter der<br />
frischen Initiative der Zentralräte Pfarrer Meier<br />
und Herr Schibli hat sich Alt-<strong>Kolping</strong> bereits in<br />
32 Sektionen wieder offiziell konstituiert und<br />
zu den vielen alten, unentwegten Kämpen haben<br />
sich noch einige tausend «verlorene» Altmitglieder<br />
wieder neu auf ihre Zugehörigkeit<br />
zur angestammten <strong>Kolping</strong>familie besonnen.<br />
Hier ist heute ein vielversprechender organisatorischer<br />
Anfang gemacht.»<br />
Widerstand der Bischöfe<br />
Die Saat, welche der 1947 in den Zentralrat<br />
gewählte ehemalige Basler Präses Edmund<br />
Meier, nun Pfarrer in Grenchen, und Oswald<br />
Schibli, 1948 einer der zwei ersten Laienmitglieder<br />
des Zentralrates, mit Weitsicht und<br />
Enthusiasmus pflegten, begann aufzugehen.<br />
Aber es war noch viel Widerstand zu überwinden.<br />
Im Stände-Katholizismus, der streng zwischen<br />
den auch nach Geschlechtern getrennten<br />
Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-Vereinen<br />
unterschied, wollte man den Gesellen als<br />
Jugendverein keine Altmitgliederorganisation<br />
zugestehen. Um mögliche Spannungen mit<br />
den bestehenden kirchlichen Organisationen<br />
der Männer zu vermeiden, wurde Alt-<strong>Kolping</strong><br />
1949 nur die Form einer losen Vereinigung<br />
innerhalb des Gesellenvereins zugestanden.<br />
Weil die meisten Altmitglieder wegen ihrer Zugehörigkeit<br />
zum Gesellenverein aber die Mitgliedschaft<br />
in den Arbeitervereinen ablehnten,<br />
waren sie diesen ein Dorn im Auge. Der Grossteil<br />
des Zentralrates wollte die Arbeitervereine<br />
und die Kirchenleitung nicht verärgern und bat<br />
die Bischöfe um eine Stellungnahme. In einem<br />
einstimmigen Beschluss erliess die <strong>Schweiz</strong>erische<br />
Bischofskonferenz vom 7. Juli 1961 in Einsiedeln<br />
«Weisungen», in denen stand: «Es entspricht<br />
nicht dem Wunsche der Bischöfe, dass<br />
sich unsere kirchlichen Jugendorganisationen<br />
eigene Altmitglieder-Organisationen schaf-<br />
fen.» Und weiter hiess es, durch Altkolping als<br />
loser Vereinigung «dürfe den bestehenden<br />
kirchlichen Vereinen keine Konkurrenz erwachsen»<br />
und die Bischöfe wünschten, «dass<br />
wenigstens die unselbständigerwerbenden<br />
Altmitglieder in den Katholischen Arbeiterverein<br />
übertreten.»<br />
Die volle Familiengemeinschaft<br />
Die Geschichte nahm aber einen anderen Verlauf.<br />
In den umwälzenden Veränderungen in<br />
der Arbeitswelt und in der Gesellschaft verloren<br />
ab den 1960er-Jahren der Verbandskatholizismus<br />
und mit ihm die katholischen Jugendverbände<br />
schnell an Einfluss und Bedeutung.<br />
Altkolping – nun unter der Leitung von Karl<br />
Rüst – entwickelte sich rasch zu einem Pfeiler<br />
des Gesellenvereins, der sich 1967 den Namen<br />
«<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk» gab. Der Wechsel<br />
vollzog sich in den Städten schneller als auf<br />
dem Lande, wo die Gesellenvereine ihre Altmitglieder<br />
noch länger als «Ehemalige» behandelten.<br />
An der Zentralkonferenz 1971 in<br />
Wil wurde Altkolping in den Verband integriert<br />
und an der ZK 1983 in St. Gallen mit vollen Mitgliedsrechten<br />
ausgestattet. Zusammen mit der<br />
Mitgliedschaft der Frauen erhielt der Verband<br />
in der <strong>Schweiz</strong> so das Gesicht jener familienhaften<br />
Gemeinschaft, welcher es zu verdanken<br />
ist, dass es <strong>Kolping</strong> in der <strong>Schweiz</strong> heute noch<br />
gibt.<br />
Remo Rainoni<br />
Lebendige Geschichte<br />
Die <strong>Treu</strong>e zu einem Verband wird aus der<br />
Kenntnis seiner Geschichte genährt. Auch<br />
im neuen Jahrgang der Verbandszeitschrift<br />
KOLPING beleuchtet unser ehemaliger Redaktor<br />
Remo Rainoni einzelne Aspekte der<br />
Verbandsgeschichte.<br />
11
Unser <strong>Kolping</strong>-Kaffee<br />
Hilfe zur Selbsthilfe für die<br />
Kaffeebauern in Mexiko.<br />
Tatico, ein Naturprodukt mit Auszeichnung.<br />
Bezug: <strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk oder direkt<br />
bei vielen <strong>Kolping</strong>familien.<br />
www.besinnungsweg.ch<br />
Alle Informationen zum Besinnungsweg und zur<br />
Einweihung vom 23. August 2009.<br />
Schön regelmässig<br />
und zuverlässig schön<br />
beagdruck<br />
Emmenweidstrasse 58<br />
6021 Emmenbrücke<br />
Telefon 041 268 68 68<br />
www.beagdruck.ch<br />
Ein Unternehmensbereich<br />
der beagmedien ag<br />
vorwärts orientiert
KF Rorschach<br />
Besinnliche Adventsfeier<br />
Auch dieses Jahr trafen sich die Rorschacher Gesellen<br />
wieder zur Adventsfeier im Pfarreizentrum Blumenau.<br />
Stadtpfarrer Roland Eigenmann wies, ausgehend von<br />
der biblischen Botschaft von der Zeit der Erwartung,<br />
auf drei Persönlichkeiten hin, die mitgeholfen haben,<br />
dass Gott Mensch werden konnte. Der Prophet<br />
Jesaia, Johannes, der Rufer in der Wüste, und Maria<br />
«die Magd des Herrn». Eigenmann zeigte eindrückliche<br />
Bilder dieser drei, gemalt vom Künstler und Pfarrer<br />
Sieger Köder in der Franziskanerkirche Ellwangen.<br />
Die Adventsfeier wurde bereichert durch Musik von<br />
Organist Bruno Stillhard und den beiden Geigern, die<br />
Brüder Marco (7 Jahre) und Fabio (8) Lüscher. Bei den<br />
Ehrungen wurden für 50-jährige <strong>Treu</strong>e Bruno Egger,<br />
Hans Gnädinger, Anton Ringer und Anton Wagner<br />
geehrt. Gar seit 60 Jahren im Verein sind August Eilinger,<br />
Josef Enderli und Josef Hochreutener. Die Sammlung<br />
zugunsten der <strong>Kolping</strong>-Stiftung erbrachte den<br />
Betrag von 1012 Franken.<br />
Walter Candinas<br />
Region Ostschweiz<br />
Der Osten zu Besuch im Westen<br />
Der letzte Ausflug der <strong>Kolping</strong>region Ostschweiz<br />
führte zur Grossforschungsanlage CERN nach Genf.<br />
Der Gruppe wurde dort Organisation und Tätigkeit<br />
des CERN detailliert und informativ erklärt. Natürlich<br />
fehlte auch eine interessante Führung durch die<br />
Räumlichkeiten nicht. Die Europäische Organisation<br />
für Kernforschung (CERN) wurde 1954 in Genf gegründet.<br />
Ihr gehören 20 Mitgliedsstaaten an und es<br />
werden 7’000 Wissenschaftler aus über 80 Ländern<br />
beschäftigt. Am aktuellen Projekt LHC (grösster Teilchenbeschleuniger)<br />
sind über 10’000 Wissenschaftler<br />
und Ingenieure beteiligt.<br />
Am Abend empfingen Vorstandsmitglieder der KF<br />
Genf die Ostschweizer in Crozet zu einem Apero. Am<br />
nächsten Morgen leitete die Aktuarin der KF Genf,<br />
Monique Küng, die Genfer Stadtbesichtigung, während<br />
der man gar alt Bundesrat Adolph Ogi traf. Nach<br />
einem feinen Mittagessen hiess es wieder Abschied<br />
nehmen von der Westschweiz und man fuhr gemütlich<br />
in die Ostschweiz zurück.<br />
Besten Dank den Genfer <strong>Kolping</strong>mitglieder und vor<br />
allem Brigitte Reischmann für die Organisation dieser<br />
tollen Reise.<br />
Markus Geiger<br />
KF Sursee<br />
Unvergessliche Schatzsuche<br />
Am 15. November organisierten Karin Aregger, Gina<br />
Mühlebach und Matthias Aregger von der KF Sursee<br />
einen tollen Spielabend in Sursee. Unter dem Motto<br />
«Schatzsuche» hatten die rund 50 Teilnehmenden in<br />
verschiedenen Spielen Geschicklichkeit, Kreativität<br />
und Teamgeist zu beweisen. Jung und Alt kämpfte<br />
gemeinsam um den ersten Platz, alte Freunde trafen<br />
sich wieder, neue Bekanntschaften wurden geschlossen.<br />
Als die Schatztruhe am Ende des Abends<br />
leer aufgefunden wurde, ging ein Raunen durch das<br />
Publikum. Doch den wahren Schatz – Zusammenarbeit<br />
im Team, gemeinsame Freude und gegenseitige<br />
Hilfe – konnten an diesem Abend wohl alle erfahren.<br />
Und schlussendlich gab es nach einem gemütlichen<br />
Beisammensitzen bei Kaffee und Kuchen doch noch<br />
für jeden einen kleinen «Schatz».<br />
Gina Mühlebach<br />
<strong>Kolping</strong>familien<br />
Region Innerschweiz<br />
Erfolge auf dem Eis<br />
Wie jedes Jahr trafen sich Anfang November wieder<br />
über 30 <strong>Kolping</strong>mitglieder aus der Region Innerschweiz<br />
in Küssnacht zu einem Curlingabend. Ausgerüstet<br />
mit Besen und Spezialschuhen wagte man sich<br />
aufs Eis. Nach einer Einführung über die Geschichte<br />
und die Regeln des Curlingsports gings mit den<br />
Gruppenspielen los. Die Teams waren bunt gemischt<br />
– Jung und Alt gaben ihr Bestes beim «Bäsele». Anschliessend<br />
sass man noch im Curling-Bistro zusammen,<br />
analysierte die Spiele und stiess auf die Erfolge<br />
an.<br />
Marie-Louise Schmid<br />
13
14<br />
Auf den Spuren<br />
von Adolph <strong>Kolping</strong><br />
SKW-Reise nach Köln<br />
Mittwoch, 10. Juni bis Sonntag, 14. Juni<br />
2009 (Fronleichnamswochende)<br />
Reiseprogramm<br />
Mittwoch, 10. Juni<br />
Reise mit Car nach Köln, gemeinsames Abendessen<br />
Donnerstag, 11. Juni<br />
Teilnahme an der Fronleichnamsprozession in<br />
Köln, Abendbesinnung am <strong>Kolping</strong>grab in der<br />
Minoritenkirche mit Zentralpräses Edi Birrer<br />
Freitag, 12. Juni<br />
Bummel auf den Spuren von Adolph <strong>Kolping</strong> in<br />
Köln, Besuch beim IKW, Besuch des Industrie-<br />
Museums in Wuppertal<br />
Samstag, 13. Juni<br />
Fahrt nach Kerpen mit Besuch des Geburtshauses,<br />
<strong>Kolping</strong>museum, Taufkirche, gemeinsames<br />
Abendessen, Abendgottesdienst in der<br />
Minoritenkirche<br />
Sonntag, 14. Juni<br />
Rückreise<br />
Unterkunft<br />
Hotel <strong>Kolping</strong> International Köln<br />
(www.kolpinghaus-international.com)<br />
Kosten<br />
Fr. 650.–, Zuschlag Einzelzimmer Fr. 80.–<br />
Inbegriffen sind: Hin- und Rückfahrt, 4 Übernachtungen<br />
im Doppelzimmer, Frühstück,<br />
Ausflüge, Eintritte, Abendessen am Mittwoch<br />
und Samstag<br />
Anmeldungen<br />
bis 30. April 2009<br />
Mit dem Formular auf der Homepage des<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werkes: www.kolping.ch<br />
oder schriftlich an:<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk, St. Karliquai 12, 6004<br />
Luzern (Angaben: Name, Adresse, Telefon,<br />
Mail, Einzelzimmer ja/nein)
Bildungstag in Luzern:<br />
Das <strong>Kolping</strong>-Profil<br />
Als weltweit tätige Gemeinschaft arbeitet <strong>Kolping</strong> mit einem klaren Profil. Dies<br />
ist die Basis für das <strong>Kolping</strong>-Handeln, verbindlich und realistisch. Am Samstag,<br />
28. März werden wir am Bildungstag dieses Profil genauer betrachten.<br />
Ohne gemeinsame Leitlinien, ohne klare Ziele<br />
und Standpunkte kann keine Gemeinschaft<br />
glaubwürdig aktiv sein. Vor allem wenn es<br />
sich um eine weltweit tätige Organisation wie<br />
<strong>Kolping</strong> handelt, braucht es ein gemeinsames<br />
Fundament. Sonst kann sich jede Gruppierung<br />
<strong>Kolping</strong> nennen, auch wenn sie zum Beispiel<br />
menschenverachtende Konzepte vertritt.<br />
Heute müssen wir <strong>Kolping</strong> ein Gesicht geben,<br />
aber nicht nach rein subjektiven Empfindungen<br />
und Gutdünken, sondern nach überprüfbaren<br />
Massstäben. Wir sind eine Gemeinschaft<br />
und wir haben ein klares Profil. Nur kennen<br />
viele dieses Profil nicht mehr. Das erschwert<br />
eine Diskussion innerhalb des Mottos «<strong>Treu</strong><br />
<strong>Kolping</strong>». Darum ist es wichtig, unsere verbindenden<br />
und verbindlichen Grundlagen zu kennen.<br />
Nur so können wir <strong>Kolping</strong> treu sein.<br />
Einfach und verständlich vermittelt<br />
Die Dokumente und Leitlinien schrecken viele<br />
ab. Dabei handelt es sich nicht um theoretische<br />
Papiere für Schubladen, sondern um spannende,<br />
realistische und konkrete Aussagen zu<br />
den wichtigen Themen unserer Zeit. Darauf<br />
können wir aufbauen, daran können wir unser<br />
Handeln messen. Ohne diese gemeinsame Basis<br />
sind wir kein Verband mehr und können so<br />
der Welt nicht ein christliches Konzept vorleben,<br />
welches aufzeigt, dass es ohne Verpflichtungen<br />
nicht geht. Der Bildungstag bietet eine<br />
gute Gelegenheit, das <strong>Kolping</strong>-Profil auf leicht<br />
verständliche und vor allem konkrete Art und<br />
Weise kennen zu lernen.<br />
Datum und Zeit<br />
Samstag, 28. März 2009<br />
12.30 Uhr bis 15.00 Uhr<br />
anschliessend Zvieri<br />
Ort<br />
Konferenzsaal im Bahnhof Luzern<br />
1. Stock<br />
Anmeldung bis 18. März 2009<br />
schrifltich oder mündlich beim <strong>Schweiz</strong>er<br />
<strong>Kolping</strong>werk in Luzern.<br />
041 410 91 39, kolping@bluewin.ch<br />
Anmeldung neu mit Formular auch über die<br />
Homepage möglich: www.kolping.ch<br />
Kosten: Fr. 30.– inkl. Zvieri<br />
15
16<br />
Erlebniswoche 08 in Mannenbach<br />
Über 60 Kinder und Erwachsene aus mehr als einem Dutzend <strong>Kolping</strong>familien liessen<br />
sich letzten Herbst auf eine tolle Ferienwoche für die ganze Familie ein! Die<br />
beliebte Erlebniswoche des <strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werkes fand zum achten Mal statt.<br />
Bei leichtem Regen, aber trotzdem gut gelaunt<br />
trafen die Teilnehmer oberhalb des Dorfes<br />
Mannenbach ein und freuten sich auf eine<br />
abwechslungsreiche und tolle <strong>Kolping</strong>woche.<br />
Am nächsten Morgen wurden wir mit noch etwas<br />
wegziehendem Nebel und Sonnenschein<br />
geweckt. Der Sonntag stand ganz im Zeichen<br />
des Besuches der Region Ostschweiz. Nach<br />
dem reichhaltigen Frühstück stand ein wunderschöner<br />
Gottesdienst mit Zentralpräses<br />
Edi Birrer und Klängen von Panflöte, Gitarre<br />
und Blockflöte auf dem Programm. Nach der<br />
anschliessenden Brätlete vergnügten sich die<br />
Kinder im Wald beim Abseilen zwischen den<br />
Bäumen, während die Erwachsenen sich gemütlichen<br />
Diskussionen und Gesprächen zuwandten.<br />
Wie jedes Jahr standen Spiel, Spass und Gemütlichkeit<br />
für Gross und Klein hoch im Kurs.<br />
So zum Beispiel beim Postenlauf ums Haus<br />
oder beim Besuch der wunderbaren Parkanlage<br />
in Arbon. Wie jedes Jahr stellten wir die<br />
Woche unter ein Thema. Dieses Jahr bot sich<br />
die Gelegenheit, das Motto Apfel zu wählen,<br />
da wir ja in Mostindien unsere Erlebniswoche<br />
durchführten. Dabei stand der Besuch der modernen<br />
Mosterei Möhl auf dem Programm. Eindrücklich<br />
für Gross und Klein konnten wir den<br />
Ablauf vom Apfel bis zum Most miterleben.<br />
Auch das Bauen von verschiedenen Spielanlagen<br />
und der anschliessende Wettkampf gehörten<br />
zu den Highlights sowie das nächtliche<br />
grosse Lagerfeuer, bei dem viele tolle Lieder<br />
gesungen wurden.<br />
Eines der ganz grossen Erlebnisse war am Freitag<br />
der Besuch des Wild– und Erlebnisparkes<br />
in Allenbach nahe der Grenze in Deutschland.<br />
Ein wunderschöner Park bot sich an zum traditionellen<br />
Abkochen von einer feinen Gemüsesuppe<br />
und dem Herstellen von Schlangenbrot,<br />
was sicher in keinem Lager fehlen darf.<br />
In diesem Park hatten die Kinder auch Spass<br />
beim Hüpfen auf diversen Springburgen, beim<br />
Rutschen auf langen Rutschbahnen oder beim<br />
Züglifahren rund um den Park, bei dem Rehe,<br />
Wildschweine und auch Bären beobachtet<br />
werden konnten. Der Höhepunkt für Jung und<br />
Alt war die Falkenschau, die es zu erleben gab.<br />
Mit viel Witz und Charme präsentierte der Animator<br />
die Sonderheiten diverser Greifvögel.<br />
Auch in diesem Jahr zeigte sich einmal mehr,<br />
dass die Erlebniswoche ein grosser Erfolg und<br />
ein Bedürfnis ist, da wiederum einige Teilnehmer<br />
mehr als letztes Jahr am Familienlager<br />
teilnahmen.
18<br />
<strong>Kolping</strong>-Schule Villa Dolores El Alto<br />
El Alto – für viele Bolivianer der Inbegriff für<br />
die Hoffnung auf ein besseres Leben. El Alto<br />
grenzt direkt an die Hauptstadt La Paz, hat<br />
diese aber an Einwohnern mittlerweile übertrumpft.<br />
Über 900’000 Menschen leben in El<br />
Alto, und die Anzahl der Neuzugezogenen<br />
steigt beständig. Viele wollen durch die direkte<br />
Nähe zu La Paz, die politisch und wirtschaftlich<br />
wichtigste Stadt des Hochlandes, selbst profitieren,<br />
konkret heisst das: Arbeit finden und<br />
das Familieneinkommen sichern. Der erste<br />
Schritt und eine Grundvoraussetzung zu einer<br />
solch gewünschten Zukunft ist aber eine gute<br />
Schulbildung.<br />
<strong>Kolping</strong> Bolivien, das selbst seinen Sitz in El<br />
Alto hat, kennt diese Probleme und hat schon<br />
früh reagiert. Bereits in den 1990er-Jahren hat<br />
es das Schulzentrum Villa Dolores gegründet.<br />
Heute besuchen etwa 120 Schüler die staatlich<br />
anerkannte Einrichtung, die einen sehr guten<br />
Ruf geniesst. Die Schüler lernen nicht nur den<br />
im Lehrplan vorgeschriebenen Stoff, sondern<br />
erfahren in der <strong>Kolping</strong>-Schule auch, wie solidarisches<br />
Zusammenleben funktioniert. Alle<br />
Kinder, Eltern und Lehrer werden in das soziale<br />
Leben der Schule eingebunden und zur<br />
aktiven Mitgestaltung aufgefordert. Feste und<br />
Anlässe mit weltlichem und religiösem Hintergrund<br />
werden gemeinsam gefeiert und dabei<br />
zeigen sich Kinder, Lehrer und Eltern auch immer<br />
wieder öffentlich und gehen auf die Plätze<br />
und Strassen der Stadt. Zusammen wird dies<br />
auch vorbereitet. Es wird gebastelt, geschneidert,<br />
geschmückt, Musik und Tänze eingeübt.<br />
All dies schafft eine Gemeinschaft über den<br />
Schulalltag hinaus und bildet Freundschaften,<br />
die bestehen und hilfreich sind in der kargen<br />
Welt von El Alto.<br />
Aber nicht nur für Schüler gibt es Unterricht.<br />
Da viele der Eltern nicht Lesen, nicht Schreiben<br />
können, gibt es Alphabetisierungskurse für Erwachsene.<br />
So gehen oft Kinder und ihre Eltern<br />
in die <strong>Kolping</strong>-Schule Villa Dolores. Bildung<br />
ist der Schlüssel zur Entwicklung und zu einer<br />
besseren Zukunft. Nach diesem Leitgedanken<br />
arbeitet auch <strong>Kolping</strong> Bolivien. Mit Schulzentren<br />
wie Villa Dolores legt es bei Kindern und<br />
Jugendlichen jene Grundlagen, die sie in die<br />
Lage versetzt ihren Leben in Zukunft selbst<br />
zu gestalten und zu bestimmen. Ein solch umfassendes<br />
Angebot für den ganzen Menschen<br />
erfordert natürlich immer wieder Mittel, die<br />
durch das normale Schulgeld nicht gedeckt<br />
sind. Sie können mithelfen und diese <strong>Kolping</strong>-<br />
Schule unterstützen.<br />
Spenden an:<br />
80-17272-1<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk<br />
«Mensch im Mittelpunkt»<br />
6004 Luzern<br />
Vermerk: Schule El Alto
Füreinander Segen sein<br />
Täglich werden gute Wünsche ausgesprochen.<br />
Gottes Segen begleite dich, es möge dir gut<br />
gehe. Oder wir segnen unsere Wohnungen<br />
und Häuser, wir segnen Gegenstände, im Vertrauen<br />
auf Gottes Schutz und Geborgenheit.<br />
Ja, in unserer <strong>Schweiz</strong> gibt es eine Vielfalt von<br />
religiösem Brauchtum. Der Monat Februar ist<br />
gefüllt mit verschiedenen Segnungsfeiern. Ich<br />
denke da an die vielen Kerzen, die an Maria<br />
Lichtmess gesegnet werden, an den Halssegen<br />
am Blasiustag oder an die Brotsegnung bei der<br />
Agathafeier. Viele Kerzen brennen doch im<br />
Zeitlauf des Jahres.<br />
«Ich zünde eine Kerze an und denk an dich»<br />
– eine Aussage, die uns vertraut und für viele<br />
ein Trost ist. Verbunden mit einem Krankenbesuch,<br />
bei Prüfungen in der Schule, beim Lehrabschluss<br />
oder wenn jemand auf Reisen ist.<br />
Dieses Daran-denken, das tut gut. Man spürt<br />
eine Verbundenheit, man ist nicht alleine, es<br />
gibt Menschen, die an mich denken. Für mich<br />
sind Segnungen ganz beeindruckende Momente.<br />
Besonders bei Segnungen mit Kindern.<br />
Das Vertrauen auf den Segen Gottes durch die<br />
Fürbitte von vielen Heiligen ist gross.<br />
Segen heisst gut sein. Sich segnen lassen<br />
heisst, ich glaube an eine verborgene Kraft,<br />
Wort des Zentralpräses<br />
die ich in meinem Herzen spüren darf. Bei der<br />
Trauung, bei der Taufe vertraue ich, dass dieses<br />
Sakrament mich mit Gott ganz besonders<br />
verbindet.<br />
Das Weihwasser ist auch Zeichen, das ich in<br />
meinem Alltag integrieren kann. Wenn ich<br />
mich bei meinen Eltern zu Hause verabschiede,<br />
dann gibt mir meine Mutter heute noch das<br />
Weihwasser, mit dem Wunsch «Behüeti Gott».<br />
Das ist für mich ein eindrückliches Zeichen der<br />
Verbundenheit.<br />
Wenn wir uns unter den Schutz von Gottes Segen<br />
stellen, dann sollen auch wir Menschen<br />
füreinander Segen sein, ist es doch unsere Aufgabe<br />
füreinander Gutes tun – einander Gutes<br />
wünschen, ja gut sein.<br />
Vielleicht gibt es einmal Gelegenheit in unseren<br />
<strong>Kolping</strong>familien, zusammen mit dem<br />
Präses über dieses Thema «füreinander Segen<br />
sein» zu diskutieren.<br />
Jedenfalls «behüeti Gott», das ist auch mein<br />
Wunsch an uns alle, besonders in diesem Jahr<br />
2009.<br />
Edi Birrer, Zentralpräses<br />
19
Zentralkonferenz 2009<br />
Am Samstag, 6. Juni 2009 findet<br />
in Luzern die Zentralkonferenz<br />
des <strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werkes statt.<br />
Beginn der Zentralkonferenz: 10.00 Uhr.<br />
Abschluss mit einem gemeinsamen Gottesdienst.<br />
Anträge der <strong>Kolping</strong>familien und Regionalverbände sind<br />
bis spätestens 10. April 2009 der Geschäftsleitung SKW,<br />
St. Karliquai 12, 6004 Luzern, einzureichen.<br />
Margrit Unternährer<br />
Zentralpräsidentin<br />
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