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IM FOKUS - Euroriding

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Foto: J. Rau<br />

Wie entstand die Idee zu dem<br />

völlig neuartigen Konzept?<br />

Ich fahre täglich in Reitställe,<br />

um Sättel anzupassen. Wenn<br />

man bei gewissen Pferd-Reiter-<br />

Konstellationen an Grenzen<br />

stößt, sich vor einem eigentlich<br />

unlösbaren Problem sieht,<br />

dann ist die Zeit reif für eine<br />

10<br />

Ausrüstung<br />

Zwei Sattelbäume<br />

VEREInT<br />

dieser Springsattel ist revolutionär:<br />

das Modell „S1“ von prestige verfügt über zwei miteinander<br />

verbundene Sattelbäume: der obere optimal<br />

für den Reiter, der untere optimal für das pferd.<br />

Wir sprachen darüber mit dem Erfinder,<br />

<strong>Euroriding</strong>-Mitglied CARSTEn EngELKE.<br />

Mannschafts-Olympiasieger<br />

Peter Thomsen – auf dem „S1“<br />

mit Cayenne unterwegs<br />

ganz neue Herangehensweise.<br />

Hinzu kommt, dass ich selbst<br />

mein Leben lang Springen<br />

geritten bin, recht groß und<br />

damit relativ schwer bin, und<br />

dadurch selber oft genau das<br />

Problem hatte: Springreiter<br />

legen ihren Sattel auf dem<br />

Pferd gern möglichst weit vorn<br />

auf die Pferdeschulter, denn<br />

dort ist der stabilste Punkt im<br />

Flug. Also wird versucht, den<br />

Sattel dort zu fixieren, z.B. mit<br />

Vorderzeug und rutschfesten<br />

Pads. Wenn das Pferd relativ<br />

kompakt gebaut ist, quittiert<br />

es das häufig mit gesundheitlichen<br />

Problemen. Dann<br />

kommen der Tierarzt, der<br />

Physiotherapeut oder der Osteopath,<br />

spritzen, renken und<br />

legen den Sattel wieder 20 cm<br />

weiter nach hinten.<br />

Es geht also um die Diskrepanz,<br />

Janne-Friederike Meyer siegte auf dem „S1“<br />

mit Lambrasco beim CHiO Aachen 2011<br />

dass der Springreiter gern weit<br />

vorn sattelt, der Sattel dort aber<br />

die Pferdeschulter einzwängt<br />

und die Bewegung behindert.<br />

Und so kam mir der Gedanke,<br />

diesen Widerspruch zu überbrücken:<br />

mit einem unteren<br />

Sattelbaum, der dem Pferd die<br />

nötige Schulterfreiheit gibt,<br />

und einem oberen Sattelbaum,<br />

der den Springreiter so weit wie<br />

möglich vorn in der Balance<br />

sitzen lässt.<br />

Wie gelang der Schritt zur<br />

praxistauglichen Lösung?<br />

Ich nahm zwei Springsattelbäume<br />

von Prestige und bearbeitete<br />

sie. Ein guter Freund<br />

von mir, Dr. Jörg Schwitaller,<br />

ist Zahnarzt. In dessen Dentallabor<br />

haben wir die zwei<br />

Sattelbäume mit Minischrau-<br />

Foto: L. v. Korff<br />

ben und Zahnarztkleber miteinander<br />

verbunden und einen<br />

Prototyp des doppelten Sattelbaumes<br />

gebaut. Den stellte ich<br />

dem Sattelhersteller Prestige<br />

vor, weil ich wusste, dass man<br />

für so etwas ein technisch<br />

extrem innovatives Unternehmen<br />

braucht.<br />

In Kooperation mit Prestige<br />

haben wir dann gemeinsam<br />

diesen Sattel entwickelt. Der<br />

„S1“ ist ein kurzes Modell, es<br />

erlaubt den heutzutage immer<br />

kürzeren, muskulösen und<br />

dynamischen Pferden mehr<br />

Bewegungsfreiheit. Der Reiter<br />

sitzt nach vorne geneigt und<br />

verschiebt seinen Schwerpunkt<br />

um mindestens 5 cm<br />

nach vorne, damit reduziert<br />

sich in der Sprungphase auch<br />

seine Auswirkung auf die Hinterhandbewegung<br />

des Pferdes.

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