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Pablo Picasso Meets Marilyn Monroe - Discover ME

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kultur<br />

POTSDAM<br />

DRESDEN<br />

BERLIN<br />

Historische Moscheen in Deutschland<br />

Historic Mosques in Germany<br />

von der türkenmode zum zeitalter der globalisierung<br />

FroM turkish FAshion to the gLoBALizAtion erA<br />

Die hohen Minarette der Moscheen gehören zu dem gewohnten<br />

Bild arabischer städte. Die Blaue Moschee, ein<br />

Wahrzeichen istanbuls, ist nur ein Beispiel für die architektonische<br />

Meisterleistung der Bauherren. Doch wenige wissen,<br />

dass auch Deutschland eine vielzahl islamischer Gotteshäuser<br />

beherbergt, und dies nicht erst seit der ankunft türkischer<br />

Gastarbeiter in der Bundesrepublik.<br />

Der verklärte Blick der Deutschen nach Osten, ausgelöst durch die romantische<br />

Vorstellung des Adels vom luxuriösen Leben in der Türkei,<br />

brachte die Türkenmode an die europäischen Höfe des 18. Jahrhunderts.<br />

Im Zuge dieser Entwicklung wurde die „Rote Moschee“ in Schwetzingen<br />

erbaut. In den Jahren 1779 bis 1791 erschuf der Hofarchitekt NiColas<br />

De PiGaGe das pittoreske Bauwerk im Schwetzinger Schlossgarten. Doch<br />

eine Nutzung als Gotteshaus war zum damaligen Zeitpunkt nicht vorgesehen.<br />

In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts hielten jedoch moslemische<br />

Kriegsgefangene die ersten Gottesdienste in der Moschee ab.<br />

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließ FrieDriCh WilhelM i. in Potsdam einen<br />

Gebetssaal für seine zwanzig türkischen Gardesoldaten errichten. Das<br />

erste richtige Moscheegebäude wurde knapp hundert Jahre später unter<br />

FrieDriCh WilhelM iv. 1841 in Potsdam erbaut. Das imposante Gebäude<br />

im maurischen Stil diente jedoch als Dampfmaschinenhaus oder Pumpenhaus,<br />

das Minarett als exotischer Schornstein. Noch heute ist das Gebäude<br />

in der Havelbucht bei Potsdam zu bewundern. 1915 wurde die erste Moschee<br />

für muslimische Kriegsgefangene in Wünsdorf bei Berlin errichtet,<br />

das Baumaterial bestand damals nur aus Holz. Nur wenige Jahre später<br />

musste das Gebäude jedoch wegen Baufälligkeit abgerissen werden.<br />

Die älteste in Deutschland existente Moschee steht heute in Berlin. 1924<br />

wurde die Wilmersdorfer Moschee gebaut und schließlich als offizielles<br />

Gebetshaus genutzt. Das 1928 eingeweihte Gebäude bietet 400 Gläubigen<br />

Platz und ist den Grabmoscheen der indischen Mogulfürsten nachempfunden.<br />

Ihre beiden Minarette erreichen eine Gesamthöhe von 32<br />

Metern und die Kuppel kann mit einem Durchmesser von zehn Metern<br />

aufwarten. Während des zweiten Weltkrieges wurde sie stark beschädigt,<br />

erst in den letzten Jahren konnten die Renovierungsarbeiten abgeschlossen<br />

werden. Seit 1993 ist die Moschee denkmalgeschützt<br />

Ein architektonisches Meisterstück gelang dem Architekten herrMaNN<br />

MartiN haMMitZsCh mit der 1912 fertiggestellten Tabakmoschee<br />

„yenidze“ in Dresden. Das Fabrikgebäude im Stil einer Moschee ist<br />

Deutschlands erster Stahlbeton-Skelettbau mit einer Gesamthöhe von<br />

62 Metern. Das Gebäude hat 600 Fenster und die 20 Meter hohe Kuppel<br />

The tall minarets of the mosques are part of the skyline in<br />

any Arabian city. The Blue Mosque, a landmark in Istanbul,<br />

is only one example of the architectural masterpieces of the<br />

builders. It is not widely known that Germany is host to many<br />

of these Islamic houses of worship, and not just since the<br />

turkish guest workers started arriving in the Federal Republic<br />

of Germany.<br />

The misty-eyed look of the Germans toward the East, triggered by the<br />

romantic ideals of the aristocrats about the luxurious life in Turkey,<br />

brought the Turkish fashion to the European royal courts of the 18th<br />

century. The “Red Mosque” in Schwetzingen was built in the wake of<br />

this development. From 1779 until 1791, the court architect NICoLAS<br />

DE PIGAGE created this picturesque structure on the grounds of the<br />

Schwetzingen castle. At that time, there were no plans to utilize this<br />

mosque as a house of worship. In the 1970’s, a group of Muslim prisoners<br />

of war were allowed to hold services there for the first time.<br />

In Potsdam, at the beginning of the 18th century, FRIEDRICH<br />

WILHELM I had a prayer room erected for his twenty Turkish guard<br />

soldiers. The first real mosque was built almost a hundred years later,<br />

in 1841, in Potsdam by FRIEDRICH WILHELM Iv. The imposing structure<br />

in the Moorish style was used as a pump and steam engine house, the<br />

minaret was an exotic chimney. This structure can still be seen at Havel<br />

Bay (Havelbucht) in Potsdam. In 1915 the first mosque for Muslim<br />

prisoners of war was built in Berlin. It was constructed of wood and<br />

had to be demolished a few years later for safety reasons.<br />

The oldest mosque in Germany today stands in Berlin. The Wilmersdorf<br />

mosque was built in 1924 and eventually used as official house of worship.<br />

It was inaugurated in 1928 and offers solace to 400 believers. It<br />

is built in the burial mosque style of Indian moguls. The two minarets<br />

are 32 meters tall and the dome measures 10 meters across. In all the<br />

havoc of WWII, this mosque was badly damaged and the restoration<br />

work was only completed a few years ago. In 1993 this mosque was<br />

added to the list of historic monuments and is therefore protected. The<br />

Islamic community in the Brienner Strasse has 60 members.<br />

The architect HERRMANN MARtIN HAMMItZSCH created an architectural<br />

masterpiece with the “Yenidze” building in Dresden which was<br />

completed in 1912. The factory building in the style of a mosque is<br />

Germany’s first steel and concrete framed structure. It boasts of a total<br />

height of 62 meters, has 600 windows and an impressive 20 meter<br />

high colored glass cupola which measures 17 meters in diameter. The<br />

“Yenidze” has never been used as an Islamic house of worship; instead<br />

aus farbigem Glas einen beeindruckenden Durchmesser von 17 Metern. →<br />

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