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Zeitung des Verbands der studierenden an der etH nr. 5/11-12, 20 ...

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10 Campus<br />

gerüCHt<br />

Athene –<br />

Schutzpatronin<br />

<strong>des</strong> VSETH?<br />

Eine Flamme im Kreis, so wird das VSETH-<br />

Logo heute beschrieben, welches sich seit dem<br />

100-Jahr-Jubiläum <strong>des</strong> Verb<strong>an</strong><strong>des</strong> nicht verän<strong>der</strong>t<br />

hat. Blau schlängelt sich die Flamme in ein<br />

«S». Dieses «S» steht für die Studentenschaft <strong>der</strong><br />

ETH Zürich. «Wir vertreten die Studierenden»,<br />

schreit das nahezu 60 Jahre alte Logo seit Generationen.<br />

Doch in Wahrheit soll das VSETH-Logo<br />

we<strong>der</strong> ein «S» sein noch für die Studentenschaft<br />

stehen, son<strong>der</strong>n die gespiegelte Form einer abstrahierten<br />

Frau darstellen. Sexistisch, meinte<br />

wohl die Fraue<strong>nr</strong>echtsbewegung in ihren Anfängen<br />

im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Das könnte ein<br />

Grund sein, weshalb aus einer Frau ein kurviger<br />

Buchstabe wurde.<br />

Der Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Polytechniker aber hatte<br />

nicht irgendeine Frau als Repräsentationssymbol<br />

auf <strong>der</strong> Flagge. Nein – m<strong>an</strong> könnte<br />

meinen, es sei die Mutter <strong>der</strong> Schweiz, Helvetia,<br />

die die Studenten <strong>des</strong> Polytechnikums leiten<br />

soll. Ist es aber nicht. Es wird gemunkelt, dass<br />

es die Schutzpatronin <strong>der</strong> Lehre höchstpersönlich<br />

ist, Athene. Die Schutzgöttin <strong>der</strong> Weisheit,<br />

Wissenschaft und <strong>der</strong> Kriegsführung – sie soll<br />

das Leitbild <strong>der</strong> Studierendenvertretung sein.<br />

Schon im alten Griechenl<strong>an</strong>d wurde Athene mit<br />

einer L<strong>an</strong>ze, einem Schild und einer Eule abgebildet.<br />

Der Olivenkr<strong>an</strong>z – er ist ein Symbol für<br />

ihren Sieg.<br />

Die Herren Polytechniker schufen sich ein<br />

weibliches Leitbild, weil ein männliches wohl<br />

nicht halb so <strong>an</strong>mutig wäre wie diese Dame.<br />

Noch nicht überzeugt? D<strong>an</strong>n soll <strong>der</strong> besonnene<br />

Leser versuchen, die Dame und den Kr<strong>an</strong>z mit<br />

einem Pinselstrich darzustellen.<br />

Gerücht: Shilpi Singh<br />

immer ein offenes Ohr: Beat Schönwitz, geschäftsführen<strong>der</strong> Sekretär <strong>des</strong> VSETH<br />

ein tag im Leben VOn<br />

<strong>der</strong> m<strong>an</strong>n für alle Fälle<br />

«Um 6.30 Uhr stehe ich auf und trinke einen<br />

Kaffee; d<strong>an</strong>n muss <strong>der</strong> Spiegel dr<strong>an</strong> glauben.<br />

Um 7 Uhr geht’s mit dem Velo von Benken ins<br />

zwei Kilometer entfernte Marthalen <strong>an</strong> den<br />

Bahnhof. Ich wohne im malerischen und verträumten<br />

Weinl<strong>an</strong>d, das sich von Winterthur<br />

bis nach Schaffhausen erstreckt. Nach 40 Minuten<br />

Zugfahrt steige ich in Stadelhofen aus<br />

und nehme die restlichen zwei Kilometer<br />

Richtung ETH-Zentrum unter die Stadtvelorä<strong>der</strong>.<br />

Um 8 Uhr bin ich im Büro. Zuerst verschaffe<br />

ich mir einen Überblick über die zu<br />

erledigende Arbeit. Dafür brauche ich etwa<br />

eine Viertelstunde – gut gepl<strong>an</strong>t ist halb erledigt.<br />

Anschliessend lese ich meine Mails und<br />

be<strong>an</strong>tworte Anfragen für die Musikzimmer<br />

und die Freizeitwerkstatt o<strong>der</strong> leite Mails <strong>an</strong><br />

die richtige Stelle weiter. Der VSETH-Vorst<strong>an</strong>d<br />

kommuniziert sehr häufig über den<br />

Mailverteiler. So entsteht zeit- und ortsunabhängig<br />

ein Meinungsbild. Dies hilft mir bei<br />

<strong>der</strong> täglichen Arbeit und erleichtert die Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> Vorst<strong>an</strong>dssitzungen, die einmal<br />

pro Woche stattfinden.<br />

Die Arbeiten im Verb<strong>an</strong>d und als Vorst<strong>an</strong>dsmitglied<br />

sind sehr abwechslungsreich.<br />

Gemeinsam mit dem Vorst<strong>an</strong>d setze<br />

ich die Beschlüsse <strong>der</strong> Vereinsversammlungen<br />

und Sitzungen um. Im Personalwesen<br />

gilt es neue Stellen zu besetzen, Inserate<br />

aufzusetzen, Pensionskassen<strong>an</strong>meldungen<br />

o<strong>der</strong> Arbeitszeugnisse zu schreiben.<br />

Dieses Gebiet war für mich vor zehn Jahren<br />

komplettes Neul<strong>an</strong>d. Mittlerweile bin ich jedoch<br />

ein ‹Personalprofi›.<br />

Im letzten Jahr hat mich ein Projekt<br />

g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>s begleitet: Der Vorst<strong>an</strong>d hat<br />

<strong>20</strong>09 beschlossen, für das 150-Jahr-Jubiläum<br />

<strong>des</strong> VSETH ein Buch herauszugeben,<br />

das die Geschichte <strong>des</strong> Verb<strong>an</strong><strong>des</strong> neu aufrollt.<br />

Dieses Projekt zu begleiten, Inputs zu<br />

geben, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gestaltung mitzuwirken und<br />

demnächst das fertige Buch in den Händen<br />

zu halten, war eine tolle Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für mich. Die Buchvernissage findet übrigens<br />

am 2. März statt.<br />

Als l<strong>an</strong>gjähriger Mitarbeiter bin ich auch<br />

M<strong>an</strong>n für alles: Versicherungsfragen müssen<br />

geklärt, Schlüssel<strong>an</strong>träge bearbeitet, das<br />

Lager bewirtschaftet, die Funkkopfhörer<br />

vermietet werden. Fragen wie ‹Wie war das<br />

noch einmal …?› sind keine Seltenheit. Genauso<br />

oft behebe ich technische Störungen<br />

am Kopierer, wie damals, als ein Student<br />

einen 500er-Pack Papier – inklusive ungeöffneter<br />

Verpackung! – in <strong>der</strong> Papierschublade<br />

deponiert hatte.<br />

Nach einem lebendigen Arbeitstag und<br />

tausend kleinen und grossen erledigten<br />

Dingen gehe ich meistens um 17 Uhr nach<br />

Hause und geniesse den Abend mit meiner<br />

Familie. Unsere Kin<strong>der</strong> sind sieben und neun<br />

Jahre alt und ‹uhh zwäg›. Es ist ein schönes<br />

Erlebnis, sie auf ihren ersten Lebensjahren<br />

begleiten zu dürfen. Wenn die Kin<strong>der</strong> im<br />

Bett sind und endlich schlafen, tausche ich<br />

mit meiner Frau die Erlebnisse <strong>des</strong> Tages<br />

aus o<strong>der</strong> gehe in die Kletterhalle. Um 23 Uhr<br />

falle ich müde ins Bett.»<br />

beat schönwitz (41) ist geschäftsführen<strong>der</strong> Sekretär <strong>des</strong><br />

VSETH. Er ist verheiratet und wohnt in Benken (ZH).<br />

Polykum Nr. 5/<strong>11</strong>-<strong>12</strong>

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