Petrus Juni 2011 - August 2011 - Kirche Börßum

Zur Sache
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Petrus
Mutiger Bekenner
und ängstlicher Verleugner
In unserer diesjährigen Serie über „Heilige“ stellen
wir heute Petrus vor. Petrus ist Namensgeber unter
anderem der St. Petri Kirche zu Remlingen, der Peter
und Paul Kirche zu Börßum und der Petruskirche
zu Bornum. Grund genug, sein Leben und Wirken
einmal genauer zu betrachten.
Geboren und aufgewachsen ist Petrus in Galiläa, -
derselben Provinz aus der auch Jesus stammte. Seine
Eltern gaben ihm den Namen Simon. Er hatte
mindestens noch einen Bruder - Andreas, der ebenfalls
zum Jüngerkreis Jesu gehörte. Simon war verheiratet,
seine Schwiegermutter gehörte zu den ersten,
die von Jesus geheilt wurden. Sein Einkommen
verdiente er als Fischer am See Genezareth. Dort
kommt es eines Tages zu einer ersten Begegnung
mit Jesus. Jesus beruft ihn in zu seinem ersten Jünger
mit dem Auftrag Menschenfischer zu werden.
Schon bald erhält Simon von Jesus den Namen Petrus
(Felsen) - und ist dann häufig unter dem Doppelnamen
Simon-Petrus bekannt. Eines Tages möchte
Jesus wissen, was die Leute und auch was seine Jünger
über ihn denken. Petrus als Sprecher der Jünger
bekennt: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes
Sohn.“ Dieses ist nach biblischer Überlieferung das
erste christliche Glaubensbekenntnis, in dem ein
Mensch Jesus als Gottes Sohn bezeichnet. Als Reaktion
auf dieses Bekenntnis des Petrus wendet sich
Jesus an Petrus und sagt ihm: „Du bist Petrus und
auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen …
Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben:
Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im
Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden
lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein“ Auf-
grund dieses Jesuswortes vom Schlüssel des Himmelreiches
sehen wir Petrus auf vielen Abbildungen
- so auch auf unserem Titelfoto - mit einem großen
Schlüssel in der Hand. Das Titelfoto zeigt das
Petrusrelief am Eingang der Petruskirche zu Bornum.
Im Leben und Wirken des Petrus entdecken wir
ganz gegensätzliche Gefühle und Reaktionen - Übermut
und Mutlosigkeit, Vertrauen und Zweifel,
mutiges Bekennen und ängstliches Verleugnen.
Als Jesus eines Nachts über das Wasser wandelnd
zu seinen Jüngern kommt, die mit dem Boot über
den See fahren, hat Petrus das große Vertrauen, dass
er auch über das Wasser wandeln kann. Als Jesus
ihn auffordert, das sichere Boot zu verlassen und zu
ihm über das Wasser zu kommen, verlässt Petrus
mutig das Boot. Er geht auf Jesus zu. Sein Vertrauen
hält ihn über Wasser. Aber plötzlich wird ihm
bewusst, was er tut, er sieht den starken Wind und
die tobenden Wellen. Dabei verliert er Jesus ganz
aus dem Blick. Sein Vertrauen bricht zusammen. Er
droht in den Wellen zu versinken. Gerade noch einen
starken Glauben habend, ist er nun zum zweifelnden
sinkenden Petrus geworden, der allerdings
von Jesus festgehalten und vorm Untergehen bewahrt
wird.
Als Jesus mit seinen Jüngern das Passahmahl feiert
und dabei das erste Abendmahl einsetzt, sagt er voraus,
dass Petrus - bevor der Hahn zweimal kräht,
ihm verleugnen wird. Petrus - ganz von sich selbst
überzeugt - bestreitet das und bekräftigt: „Wenn ich
mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen.“
Petrus ist bereit, für und mit Jesus in den Tod