Methoden zur Entwicklung eines Variantenmanagements zur ... - FKFS
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zu 4. Gesetz/Versicherungsanforderungen:<br />
Jeder einzelne nationale Markt hat unterschiedliche Gesetzes- und<br />
Versicherungsanforderungen, welche für eine Zulassung der Fahrzeuge erfüllt<br />
werden müssen. Hierbei soll der Fokus nicht auf den klassischen Anforderungen wie<br />
Emissionen oder Geräuschpegel liegen, sondern auf funktionsbeeinflussende<br />
Richtlinien, wie zum Beispiel das Abschalten der Nebelscheinwerfer bei<br />
eingeschaltetem Geländenivau in Japan-Fahrzeugen der Baureihen Cayenne. Diese<br />
Funktion wird nur vom Gesetzgeber in Japan verlangt, in allen anderen Märkten ist<br />
diese Funktion deaktiviert.<br />
Aber auch ein gefordertes Vehicle Tracking System in England muss technisch<br />
realisiert werden, damit britische Versicherer den Kunden eine Versicherungspolice<br />
anbieten. Da in heutigen Fahrzeugen fast alle Funktionen über mehrere Steuergeräte<br />
miteinander vernetzt oder sogar verteilt sind, haben Sonderausstattungen auch meist<br />
eine zusätzliche Variante in anderen Steuergeräten <strong>zur</strong> Folge.<br />
2.5 Variantenunterscheidung<br />
Im Automobilbau können Varianten auf mindestens fünf verschiedenen Ebenen<br />
entstehen. Diese werden auch als Variantenhierarchien bezeichnet und direkt durch<br />
die unter Kapitel 2.4 genannten vier Ursachen der Variantenbildung beeinflusst.<br />
Im Gesamten bildet dieses eine Rückwirkung auf die Auslegung der<br />
Funktionsvariante im jeweiligen Fahrzeug. Die fünf Ebenen sind:<br />
• Baureihenebene (Boxster, 911, Cayenne)<br />
• Modellebene (Carrera, Cabrio, Targa, Coupe, GT3, …)<br />
• Bussegmentebene (Karosserie, Antrieb, Infotainment, …)<br />
• Ausstattungsebene (I-Nummer)<br />
• Komponentenebene (Bauteil und Funktionsbestandteile)<br />
Zur Komponentenebene zählen neben Steuergeräten, welche als eingebettete vollvernetzte<br />
Systeme im Fahrzeug gesehen werden, auch mechatronische Bauteile wie<br />
zum Beispiel Schalter, Pumpen und intelligente Lampen. Die verschiedenen<br />
Varianten der Funkti-onen sind zum größten Teil in Software umgesetzt. Diese<br />
dienen der Realisierung von Sicherheit und Komfort und beinhalten die eigentliche<br />
Intelligenz des Fahrzeu-ges. Fahrzeugfunktionen können bewusst und direkt durch<br />
den Insassen beieinflusst werden oder unbewusst im Hintergrund ablaufen. In<br />
Abbildung 5 sind alle möglichen Varianten der Funktion Tagfahrlicht auf<br />
Ausstattungsebene dargestellt.