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GEMEINDEBRIEF - Martin-Luther-Gemeinde Darmstadt

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Titelthema<br />

125 Jahre <strong>Martin</strong>skirche<br />

Jubiläumsgottesdienst am 14.11.2010<br />

Die <strong>Martin</strong>skirche wurde 1883-85 nach<br />

dem Entwurf des dänischen, in Frankfurt<br />

lebenden Architekten Aage von<br />

Kauffmann errichtet. Die Finanzierung<br />

sicherte eine Stiftung des Darmstädter<br />

Germanisten und Schriftstellers Max<br />

Rieger (1818-1909). Der historistische<br />

Entwurf von Kauffmanns nahm<br />

Elemente aus vielen Epochen der<br />

Baukunst auf und sollte in der Westfassade<br />

an die Wartburg erinnern. Auch<br />

im Innern wies die Kirche sehr viel an<br />

Zierrat und Ornamentik auf. Links vor<br />

dem Altaraufgang stand ein von dem<br />

Bildhauer August Drach geschaffenes<br />

<strong>Luther</strong>standbild, der lebensgroße, aus<br />

Lindenholz geschnitzte Kruzifixus über<br />

dem Altarraum stammte von dem Münchener<br />

Bildhauer Karl Fischer nach<br />

einem Vorbild Tilmann Riemenschneiders.<br />

Die Glasfenster des Chores<br />

stifteten die Darmstädter Familien Dischinger,<br />

Ewald und Seibel, die Abendmahlsgeräte<br />

Großherzog Ernst Ludwig.<br />

Kirche und benachbartes Pfarrhaus<br />

standen ursprünglich noch ganz am<br />

Rand der bebauten Siedlungsfläche.<br />

Der 1907 nach Max Rieger benannte<br />

Platz entstand erst Jahre später durch<br />

die fortschreitende Bebauung.<br />

Im Herbst 1933 wurde die Kirche<br />

umfassend renoviert, vor allem die Orgelempore<br />

um einige Meter nach vorne<br />

verschoben, um dem Kirchenchor ausreichend<br />

Platz zu gewähren und auch<br />

genügend Raum für ein Orchester zu<br />

haben. Die großen Kronleuchter wurden<br />

durch leichte Lichtpendel ersetzt.<br />

Der Chor wurde durch Kirchenmaler<br />

Hermann Velte neu ausgemalt, die<br />

Säulen und die Emporenbrüstungen<br />

farbig angelegt. Die Bauarbeiten leitete<br />

der Architekt und Kirchenbaumeister<br />

Heinrich Walbe.<br />

Im September 1943 zerstörten Luftminen<br />

alle Fenster und Fensterrahmen in<br />

Kirche und <strong>Martin</strong>sstift. Nachdem diese<br />

Schäden notdürftig repariert waren,<br />

kam mit der Brandnacht im September<br />

1944 die Zerstörung der Kirche. Nur<br />

noch die Außenmauern blieben stehen.<br />

In den Jahren 1950/51 erfolgte ein<br />

Wiederaufbau in vereinfachter Form<br />

durch die Architektin Otti Reinheimer<br />

nach Plänen von Kirchenbaumeister<br />

Karl Gruber. Am 11. November 1951<br />

konnte die wieder aufgebaute Kirche<br />

eingeweiht werden. Der grazile Turm<br />

wurde jetzt in gedrungener Form mit<br />

größerem Volumen neu errichtet und<br />

das Zeltdach des Hauptschiffs durch<br />

eine Holztonne ersetzt. Nur der Chor<br />

hatte die Zerstörung mit geringen Schäden<br />

überstanden. Das neue Mittelfenster<br />

im Chorraum schuf der Kunstmaler Max<br />

Lüder. 1966 folgten die beiden Seitenfenster,<br />

geschaffen von Heinz Hindorf.<br />

1959 erhielt die <strong>Martin</strong>skirche vier neue<br />

Glocken. 1969 wurde das Kircheninnere<br />

stark vereinfacht, die Wände weiß<br />

getüncht. Die Sandsteinkanzel wich einem<br />

Lesepult aus Messingblech, 1970<br />

konnte eine neue dreimanualige Orgel<br />

eingeweiht werden, die die unzulängliche<br />

Orgel von 1954 ersetzte. 1982-84<br />

und 1997/98 wurde die Kirche unter<br />

Rückbesinnung auf den neugotischen<br />

Entwurf außen wie innen renoviert und<br />

erhielt wieder eine Sandsteinkanzel,<br />

2000 richtete die <strong>Gemeinde</strong> im südlichen<br />

Seitenschiff einen Altarraum ein,<br />

2009 erfolgte die Neueindeckung des<br />

Daches.

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