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Michael Ermweig - familienforschung-kunz-weiden.de

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<strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> (1523 – 1594)<br />

Han<strong>de</strong>lsherr und Stadtrichter zu Wei<strong>de</strong>n<br />

von Annemarie Krauß<br />

Oberpfälzer Heimat, 12. Band, 1968, Seiten 172 – 186<br />

Im Chor <strong>de</strong>r Pfarrkirche St. <strong>Michael</strong> in Wei<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t sich ein schön gearbeiteter<br />

Grabstein <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts (1). Unter <strong>de</strong>m Wappen kniet betend<br />

die große Familie <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsherren und Churfürstlichen Stadtrichters <strong>Michael</strong><br />

<strong>Ermweig</strong>.<br />

Er war wohl <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste Bürger seiner Zeit in unserer Stadt, und aus drei<br />

umfangreichen schriftlichen Quellen (2) erwächst ein anschauliches Bild von<br />

seinem Leben, Denken und Han<strong>de</strong>ln.<br />

Zur Familiengeschichte<br />

Der Familienname <strong>Ermweig</strong>, oft auch Ermbeig geschrieben, begegnet uns in<br />

Wei<strong>de</strong>ner Urkun<strong>de</strong>n erstmals im Jahre 1451 (3). Die <strong>Ermweig</strong> fin<strong>de</strong>t man im 15.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt in Schirmitz und auf <strong>de</strong>m Plochwerk zu Rothenstadt und gleichzeitig<br />

als Bürger in Wei<strong>de</strong>n (4).<br />

In <strong>de</strong>m 1481 als Bürger in Wei<strong>de</strong>n und Besitzer <strong>de</strong>s Hammers zu Rothenstadt<br />

genannten Hans <strong>Ermweig</strong>, <strong>de</strong>r 1508 als Malzhändler auftritt, darf man wohl <strong>de</strong>n<br />

Großvater <strong>de</strong>s Stadtrichters <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> sehen (5). Er hat bei seinem To<strong>de</strong><br />

1517 eine noch min<strong>de</strong>rjährige Tochter Bärblein hinterlassen.<br />

Sein Sohn Erhard <strong>Ermweig</strong>, seit 1516 Mitglied im äußeren Rat und Pfleger <strong>de</strong>s<br />

Reichen Almosens unserer Stadt, ist <strong>de</strong>r Vater <strong>de</strong>s Stadtrichters <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>.<br />

Er gehörte bereits zu <strong>de</strong>n wohlhabendsten Kaufleuten seiner Zeit und hat<br />

sich als Malzhändler betätigt. Seine Ehefrau Margareta hat ihren Mann, <strong>de</strong>r<br />

wohl um 1536 verstorben ist, überlebt und begegnet uns in <strong>de</strong>n Stadtsteuerlisten<br />

bis zum Jahre 1543. Aus ihrer Ehe sind uns drei Kin<strong>de</strong>r bekannt.<br />

Die Tochter Ursula vermählte sich mit Jörg Tanndorfer in Windischenlaibach,<br />

<strong>de</strong>r um 1564 verstorben ist und ihr großen Besitz in <strong>de</strong>r Markgrafschaft Bayreuth<br />

hinterlassen hat. Noch fast ein Jahrhun<strong>de</strong>rt später wirken diese verwandschaftlichen<br />

Beziehungen <strong>de</strong>r <strong>Ermweig</strong>-Tochter fort, als in Zeiten <strong>de</strong>r Not 1643<br />

Junker Hans Georg von Tanndorf <strong>de</strong>r Stadt Wei<strong>de</strong>n 400 Gul<strong>de</strong>n für Kontributionen<br />

lieh.<br />

Der Sohn Hans <strong>Ermweig</strong>, Almosenpfleger wie <strong>de</strong>r Vater, heiratete 1542 in Wei<strong>de</strong>n.<br />

Bei seiner Hochzeit erschienen viele frem<strong>de</strong> Gäste, darunter aus Hirschau<br />

und Landau, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Rat <strong>de</strong>r Stadt eine ansehnliche Verehrung mit Wein und<br />

Fischen reichen ließ. Hans <strong>Ermweig</strong> begegnet uns als Tuchhändler und ist zwischen<br />

September 1563 und Januar 1564 wohl kin<strong>de</strong>rlos verstorben. Als Erbe<br />

von Seiten seiner Frau wird 1566 Hans Turnhuber aus Landau genannt.<br />

Der zweite Sohn ist unser späterer Stadtrichter <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>. Er wur<strong>de</strong><br />

1523 geboren, wie aus seinem Testament zu entnehmen ist, und vermählte sich


zum ersten Male am 9. Dezember 1544 in Wei<strong>de</strong>n mit Anna Wulfer aus Pleystein.<br />

Sie war die Tochter <strong>de</strong>s Gastwirts Georg Wulfer, auch Wolf genannt, und<br />

seiner Ehefrau Walburga. Wulfer entstammte einer Hammermeisterfamilie (6)<br />

und war sehr wohlhabend, so dass die Stadt Wei<strong>de</strong>n 1536 bei seiner Witwe ein<br />

Darlehen von 500 Gul<strong>de</strong>n aufnehmen konnte. Auf <strong>de</strong>m Grabstein in <strong>de</strong>r St.<br />

<strong>Michael</strong>spfarrkirche in Wei<strong>de</strong>n ist auch das re<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wappen <strong>de</strong>r Familie Wolf<br />

zu sehen. Bei dieser Eheschließung hatte Anna Wulfer eine Aussteuer im Werte<br />

von 100 Gul<strong>de</strong>n erhalten und brachte ihrem Ehemann 300 Gul<strong>de</strong>n Heiratsgut<br />

zu. Beim To<strong>de</strong> ihrer Mutter im Jahre 1549 erhielt sie als Erbteil nochmals 657<br />

Gul<strong>de</strong>n.<br />

Der Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Braut war <strong>de</strong>r Weidner Ratsherr Sebastian Wulfer. Aus seinem<br />

Nachlass erhielten später die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anna Wulfer 1072 Gul<strong>de</strong>n. Das von <strong>de</strong>r<br />

Familie Wulfer stammen<strong>de</strong> Vermögen in Höhe von 2129 Gul<strong>de</strong>n hatte <strong>Ermweig</strong><br />

bereits vor seinem To<strong>de</strong> an die Nachkommen dieser ersten Ehe ausbezahlt, er<br />

wird uns <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>m Nachlass <strong>de</strong>s Stadtrichters nicht mehr begegnen.<br />

Aus dieser 1544 geschlossenen Ehe sind zwei Kin<strong>de</strong>r hervorgegangen, Margarete<br />

und Friedrich. Die 1547 geborenen Tochter Margarete vermählte sich 1568<br />

mit <strong>de</strong>m Weidner Ratsbürger Martin Vierling; sie ist unter Hinterlassung dreier<br />

Töchter vor ihrem Vater gestorben. Der 1548 geborene Sohn Friedrich <strong>Ermweig</strong><br />

wird das Geschlecht fortführen.<br />

Mutter Anna, die erste Gemahlin <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>s, ist nach nur 5-jähriger Ehe<br />

im November 1549 in Wei<strong>de</strong>n verstorben.<br />

Im Sommer <strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n Jahres vermählte sich <strong>Ermweig</strong> in zweiter Ehe mit<br />

Helena Steinhauser. Sie war die Tochter <strong>de</strong>s Landsassen und churfürstlichen<br />

Rentmeisters zu Amberg Hans Steinhauser. Die Steinhauser waren ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s<br />

Hammerherrengeschlecht <strong>de</strong>r Oberpfalz, sie stellten Jahrhun<strong>de</strong>rte lang<br />

die Faktoren <strong>de</strong>r Amberger Zinnblechhan<strong>de</strong>lsgesellschaft und waren in kurfürstlichen<br />

Diensten zu fin<strong>de</strong>n. So waren die Brü<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Braut, Simon und Balthasar<br />

Steinhauser, Han<strong>de</strong>lsherren in Nürnberg und Amberg. <strong>Ermweig</strong>s Schwager<br />

Hans Steinhauser war wie <strong>de</strong>r Schwiegervater churfürstlicher Rentmeister in<br />

Amberg.<br />

Helena Steinhauser brachte 300 Gul<strong>de</strong>n Heiratsgut und eine Aussteuer von 200<br />

Gul<strong>de</strong>n mit nach Wei<strong>de</strong>n. Der ihr gehören<strong>de</strong> Schmuck hatte einen Wert von 155<br />

Gul<strong>de</strong>n, und ihre Schwester Sabina Lukas, Eisenkrämerin in Neumarkt, vererbte<br />

ihre Kleinodien im Werte von 290 Gul<strong>de</strong>n. Vom Vater erbte sie weitere 995<br />

Gul<strong>de</strong>n Bargeld.<br />

Gleich, wie das von seiner ersten Frau eingebrachte Vermögen, übergab <strong>Michael</strong><br />

<strong>Ermweig</strong> dieses, nicht mit eigener Hand erworbene Vermögen, vor seinem<br />

To<strong>de</strong> <strong>de</strong>n zwei Töchtern <strong>de</strong>r zweiten Ehe, Eva und Euphrosina <strong>Ermweig</strong>, so<br />

dass diese 1941 Gul<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Nachlassregelung 1594 außer Betracht blieben.<br />

Aus <strong>de</strong>r Ehe <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>s mit Helena Steinhauser sind 13 Kin<strong>de</strong>r hervor<br />

gegangen, von <strong>de</strong>nen zehn bereits bald verstorben sind. Es waren dies:<br />

Christoph, Augustin, Maria, Ursula, Johann, Adam, Jakob <strong>de</strong>r Jüngere, Jakob<br />

<strong>de</strong>r Ältere, Agatha und Helene.


Die 1563 geborene Tochter Katharina vermählte sich 1585 mit <strong>de</strong>m späteren<br />

Amtsnachfolger ihres Vaters Christoph Schober und ist unter Hinterlassung<br />

<strong>de</strong>s 1586 geborenen Sohnes Jakob nach kurzer Ehe verstorben.<br />

Nur die 1560 geborene Tochter Eva und die 1570 geborene Tochter Euphrosina<br />

überlebten <strong>de</strong>n Vater. Eva <strong>Ermweig</strong> hatte sich 1583 mit <strong>de</strong>m Sohn <strong>de</strong>s Stadtschreibers<br />

Hans Schober verheiratet und erhielt vom Vater ein Heiratsgut von<br />

600 Gul<strong>de</strong>n.<br />

Der Tochter Euphrosina galt <strong>Ermweig</strong>s ganze Liebe und Fürsorge. Es klingt<br />

uns heute hart, wenn <strong>Ermweig</strong> in seinem Testament schreibt, dass er sich<br />

„In Betracht ihres Leibes augenscheinlicher Blödigkeit und Schwachheit …<br />

und da sie ferner ihr Leben ledigen Stan<strong>de</strong>s hinbringen wird“, beson<strong>de</strong>rs um<br />

sie annehmen muss.<br />

So verschaffte er ihr bei <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Erbteilung ein Vorausvermächtnis<br />

von 2000 Gul<strong>de</strong>n, und in einem Nachtragstestament bestimmt er, dass <strong>de</strong>r<br />

Euphrosina nach seinem To<strong>de</strong> ohne Anrechnung auf ihren Erbteil ein mittelmäßiges<br />

Haus in <strong>de</strong>r Stadt gekauft wer<strong>de</strong>n soll. Dies geschah dann auch durch<br />

<strong>de</strong>n Erwerb eines Hauses am Oberen Markt. Euphrosina überlebte <strong>de</strong>n Vater<br />

nur um wenige Jahre und starb im Alter von 27 Jahren am Thomastag 1597.<br />

Ihr ansehnliches Vermögen erbten die Verwandten <strong>de</strong>r Mutter, die Familie<br />

Steinhauser in Amberg und Erhard <strong>Ermweig</strong>, <strong>de</strong>r einzige Nachkomme ihres<br />

Stiefbru<strong>de</strong>rs Friedrich. Darüber hinaus gehörte sie gleich <strong>de</strong>m Vater zu <strong>de</strong>n<br />

Wohltätern <strong>de</strong>r Stadt Wei<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m sie 1000 Gul<strong>de</strong>n für die Anstellung <strong>de</strong>s<br />

ersten Weidner Stadtarztes stiftete.<br />

Der Han<strong>de</strong>lsherr und Stadtrichter <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> ist am 9. Februar 1594<br />

verstorben und in <strong>de</strong>r von ihm errichteten Sepultur o<strong>de</strong>r neu erbauten Kapelle<br />

auf <strong>de</strong>m Gottesacker beim Heiligen Geist beigesetzt wor<strong>de</strong>n, darinnen bereits<br />

seine Frauen, Kin<strong>de</strong>r und Enkel und sein Bru<strong>de</strong>r Hans bestattet waren.<br />

Zur ewigen Erhaltung dieses Begräbnisses in <strong>de</strong>r Friedhofsmauer hat <strong>Ermweig</strong><br />

30 Gul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r St. <strong>Michael</strong>spfarrkirche vermacht. Nach Auflassung dieses<br />

Friedhofes kam im Jahre 1902 das Grabmal in <strong>de</strong>n Chorraum von St. <strong>Michael</strong>,<br />

wo es noch steht.<br />

Von <strong>de</strong>n zahlreichen Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Stadtrichters <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> vererbte als<br />

einziger <strong>de</strong>r Sohn Friedrich <strong>de</strong>n Familiennamen weiter.<br />

Auch er war Bürgermeister seiner Heimatstadt. Er heiratete im Jahr 1569 im<br />

Alter von 21 Jahren die 18-jährige Tochter Sibilla <strong>de</strong>s Kaufmanns Sebastian<br />

Brunner und seiner Ehefrau Brigitta Benigna, die eine Tochter <strong>de</strong>s Hammerherren<br />

Hans Men<strong>de</strong>l von Gmünd war. Aus dieser Ehe sind sieben Kin<strong>de</strong>r hervor<br />

gegangen, von <strong>de</strong>nen jedoch nur <strong>de</strong>r 1578 geborene Sohn Erhard seinen 1588<br />

gestorbenen Vater überlebte.<br />

Er wur<strong>de</strong> neben <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Töchtern aus <strong>de</strong>r zweiten Ehe seines Großvaters<br />

Miterbe <strong>de</strong>s großen Vermögens <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>s. Darüber hinaus fiel ihm als


elterliches Erbe das Haus am Eck <strong>de</strong>r Unteren Bachgasse, die heutige Eisenhandlung<br />

Kreiner, und <strong>de</strong>r Schwanhof bei Luhe-Wil<strong>de</strong>nau zu.<br />

Erhard <strong>Ermweig</strong> vermählte sich 1597 im Alter von 19 Jahren mit <strong>de</strong>r Tochter<br />

Sabina <strong>de</strong>s sulzbachischen Kanzlers Dr. Christoph Reichard. Von <strong>de</strong>n fünf<br />

Kin<strong>de</strong>rn dieser Ehe sind zwei Töchter <strong>de</strong>m 1605 als Ratsherrn verstorbenen<br />

Vater im To<strong>de</strong> voraus gegangen. Die Witwe Sabina vermählte sich in zweiter<br />

Ehe 1606 mit <strong>de</strong>m aus Auerbach stammen<strong>de</strong>n Balthasar Weißmann, <strong>de</strong>r 1614 in<br />

Wei<strong>de</strong>n Bürgermeister wur<strong>de</strong> und später seinen Wohnsitz nach Sulzbach<br />

verlegte.<br />

Er verwaltete für seine Stiefkin<strong>de</strong>r Friedrich und Anna <strong>Ermweig</strong> <strong>de</strong>ren umfangreiches<br />

Vermögen, das sich noch um <strong>de</strong>n Erbteil ihres im Kin<strong>de</strong>salter verstorbenen<br />

Bru<strong>de</strong>rs Christoph vermehrt hatte. Die 1601 geborene Anna <strong>Ermweig</strong><br />

vermählte sich später mit <strong>de</strong>m Sohn <strong>de</strong>s Weidner evangelischen Pfarrers<br />

Wagner, Dr. Paul Wagner, Stadtarzt in Amberg.<br />

Der 1600 geborene Friedrich <strong>Ermweig</strong> heiratete mit 21 Jahren Katharina Preu,<br />

die Tochter <strong>de</strong>s Weidner Han<strong>de</strong>lsmanns Gabriel Preu und seiner Ehefrau Barbara<br />

Reumer aus Amberg. Er besaß noch immer das überkommene Familienvermögen.<br />

Im Spätherbst <strong>de</strong>s Jahres 1634 wur<strong>de</strong>n Friedrich und Katharina<br />

<strong>Ermweig</strong> von <strong>de</strong>r Pest hinweggerafft. Vier ihrer sechs Kin<strong>de</strong>r sind ihnen im<br />

To<strong>de</strong> voraus gegangen.<br />

Zwar versuchten nun die Vormün<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Hauslehrer <strong>de</strong>s achtjährigen<br />

Leonhard <strong>Michael</strong> <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn das Elternhaus zu erhalten. Diesem Hauslehrer<br />

und Schreiber Andreas Wiedmann, <strong>de</strong>r schon drei Jahre im Hause <strong>Ermweig</strong><br />

war, hat Friedrich <strong>Ermweig</strong> noch vor seinem To<strong>de</strong> 10 Gul<strong>de</strong>n vermacht, da er<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r Amme <strong>de</strong>s einjährigen Erhard Friedrich <strong>Ermweig</strong> auch in<br />

Pestzeiten treu gedient hatte. Der Hauslehrer und Leonhard <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong><br />

erkrankten wohl auch an <strong>de</strong>r Pest, konnten aber geheilt wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>r Einnahme <strong>de</strong>r Stadt durch die Schwe<strong>de</strong>n (Februar 1634) begann <strong>de</strong>r<br />

wirtschaftliche Untergang <strong>de</strong>s Hauses <strong>Ermweig</strong>. Die Wohnhäuser waren voller<br />

Soldaten und wur<strong>de</strong>n zum Teil nie<strong>de</strong>rgebrannt, die Kontributionen, das<br />

Schanzgeld und die Verpflegung <strong>de</strong>r einquartierten Soldaten zehrten das<br />

Vermögen auf.<br />

Nach <strong>de</strong>r Plün<strong>de</strong>rung brachte man Leonhard <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> zu Herrn Dr.<br />

Wagner in Wunsie<strong>de</strong>l. Doch nach einigen Wochen kam er wie<strong>de</strong>r nach Wei<strong>de</strong>n<br />

zu Herrn Hans Vierling als Pflegesohn, um später bei <strong>de</strong>r Verwandtschaft<br />

seiner Mutter Aufnahme zu fin<strong>de</strong>n. Er besuchte die Schule in Wei<strong>de</strong>n. Der<br />

jüngere Bru<strong>de</strong>r blieb bei <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rfrau Margaretha Kunzin in Kost.<br />

Als im Mai 1635 die Stadt wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n kaiserlichen Truppen eingenommen<br />

wur<strong>de</strong>, fiel Leonhard <strong>Michael</strong> vor Schrecken vom Dachbo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Altalmosenkastens<br />

und brach sich <strong>de</strong>n Arm. Nun besuchte er bereits die Lateinschule und<br />

hatte auch Unterricht in <strong>de</strong>r griechischen Sprache. Im Jahr 1638 besuchte nun<br />

auch Erhard Friedrich, das Fritzlein genannt, die Deutsche Schule seiner<br />

Heimatstadt.


<strong>Michael</strong>is 1643 reiste Leonhard <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> nach Wien. Hier blieb <strong>de</strong>r 17jährige<br />

einige Jahre um dann sein Studium in Prag fortzusetzen. 1649 kam er<br />

wie<strong>de</strong>r nach Wei<strong>de</strong>n und kehrte 1650 mit seinen Kamera<strong>de</strong>n nach Prag zurück.<br />

Zwei Jahre später vermählte er sich mit <strong>de</strong>r Witwe <strong>de</strong>s Hammermeisters Hans<br />

Veit Manner von Unterpleystein, <strong>de</strong>m heutigen Finkenhammer (7). Diese war<br />

eine Tochter <strong>de</strong>s Ratsherrn Johann Röschel von Sulzbach, <strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r Besitzer<br />

<strong>de</strong>s Lindhofes war. So kam er auf <strong>de</strong>n Hammer, <strong>de</strong>r im Jahre 1530 <strong>de</strong>n<br />

Vorfahren seiner Urgroßmutter Anna Wulferin gehört hatte.<br />

Sein jüngerer Bru<strong>de</strong>r Erhard Friedrich wur<strong>de</strong> nach Besuch <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Schule in Wei<strong>de</strong>n im Jahre 1648 beim ehrsamen Handwerk <strong>de</strong>r Tuchmacher<br />

aufgedingt und beim Meister Adam Ott in die Lehre gegeben.<br />

Nach Beendigung <strong>de</strong>r Vormundschaft im Jahre 1650 verblieben <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

nur noch kümmerliche Reste <strong>de</strong>s einstmals großen Vermögens und Grundbesitzes.<br />

Der große Krieg und seine Folgelasten hatten alles zerstört.<br />

Weniges vom einstmals wertvollen Hausrat hatte man zu einem Onkel, Hern<br />

Erhard Gabriel Preu nach Nürnberg geflüchtet, wo es in <strong>de</strong>ssen Gewölbe beim<br />

Gol<strong>de</strong>nen Rädlein am Fischbach zu Nürnberg erhalten geblieben war. Unter<br />

<strong>de</strong>n Kleinodien befand sich eine mit 79 Perlen besetzte Nelke. Aller an<strong>de</strong>re<br />

Schmuck war <strong>de</strong>n Plün<strong>de</strong>rungen in Wei<strong>de</strong>n zum Opfer gefallen.<br />

Der Tuchmacher Erhard Friedrich <strong>Ermweig</strong> heiratete 1655 die Witwe <strong>de</strong>s neuburgischen<br />

Amtschreibers Johann Ferdinand Zeller in Pleystein, die 1684<br />

starb. Aus seiner zweiten Ehe mit Kunigun<strong>de</strong> Hausner aus Roggenstein<br />

stammten vier Kin<strong>de</strong>r. Erhard Friedrich <strong>Ermweig</strong> starb 1698 als Bürgermeister<br />

in Pleystein und seine Witwe heiratete auf die Bartlmühle.<br />

Sein Bru<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Finkenhammer musste 1667 das Gut an <strong>Michael</strong> Manner<br />

abgeben, <strong>de</strong>n Sohn aus <strong>de</strong>r ersten Ehe seiner Frau. 1670 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Herrn<br />

Leonhard <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> und seiner Ehefrau Margaretha, nun Bürger in<br />

Rie<strong>de</strong>n im Vilstal, ein Sohn Johannes Andreas getauft, wobei <strong>de</strong>r Unterrichter<br />

<strong>de</strong>s Landgerichts Amberg Herr Johann Andreas Griennagel Pate war.<br />

Im Jahr 1678 wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>rum in Rie<strong>de</strong>n ein Sohn Johann Adam Ignatius getauft;<br />

<strong>de</strong>ssen Pate war Herr Johann Adam Donhauser, magister venatorum,<br />

also Forstmeister, in Hirschwald.<br />

Dieser Johann Adam Ignatius <strong>Ermweig</strong> studierte in Amberg, Prag und Ingolstadt<br />

und wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Churfürstlichen Regierung in Amberg Advokat. 1708<br />

ging er als Anwalt nach Neuburg an <strong>de</strong>r Donau (8).<br />

Wirken für Vaterstadt und Staat<br />

Im Jahre 1301 wur<strong>de</strong> erstmals <strong>de</strong>r „Richter in <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>n“ urkundlich erwähnt.<br />

Seit diesem Zeitpunkt war die Gerichtsbarkeit vom Landgericht Parkstein getrennt.<br />

Im Jahre 1396 wur<strong>de</strong> das Hauptorgan <strong>de</strong>r städtischen Jurisdiktion –<br />

nämlich <strong>de</strong>r Stadtrichter – erstmals genannt (9).


Der Stadtrichter war lan<strong>de</strong>sherrlicher Richter und wur<strong>de</strong> vom Pfleger von<br />

Parkstein in sein Amt eingesetzt. Die ursprüngliche Bedingung, dass <strong>de</strong>r<br />

Stadtrichter aus <strong>de</strong>r Weidner Bürgerschaft stammen musste, wur<strong>de</strong> nicht<br />

immer eingehalten, doch wenn Weidner Stadtbürger das Amt innehatten, so<br />

waren es stets Vertreter <strong>de</strong>r alteingesessenen und reichen Geschlechter. Dem<br />

Stadtrichter war es erlaubt, einen bürgerlichen Beruf auszuüben, er war aber<br />

auch allen bürgerlichen Pflichten unterworfen.<br />

Um die Stellung <strong>de</strong>s Stadtrichters klar zu machen, muss auf die Gerichtsverhältnisse<br />

im Gemeinschaftsamt Parkstein – Wei<strong>de</strong>n eingegangen wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Stadtgerichtsbezirk, auch Malefizbezirk genannt, war durch sogenannte Fraissteine<br />

bezeichnet.<br />

Dem Weidner Stadtrichter und <strong>de</strong>r zivilen Gerichtsbarkeit <strong>de</strong>s Stadtrates unterstan<strong>de</strong>n<br />

aber auch die Weidner Untertanen in Wilchenreuth, Fichtelmühle,<br />

Welsenhof, Albernhof, Elbart, Lobenhof bei Sulzbach, Klobenreuth, Püllersreuth,<br />

Bach, Gerbersdorf, Nottersdorf, Tröglersricht, Forsthof, Oe<strong>de</strong>nthal,<br />

Bechtsrieth, Unterwil<strong>de</strong>nau, Schwanhof und auf <strong>de</strong>m Mooshof.<br />

Hier übte das Weidner Stadtgericht die hohe Gerichtsbarkeit aus. Im Gebiet <strong>de</strong>s<br />

Gemeinschaftsamtes Parkstein – Wei<strong>de</strong>n amtierte <strong>de</strong>r Landrichter, <strong>de</strong>r seinen<br />

Amtssitz auf <strong>de</strong>r Feste Parkstein hatte.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sherren <strong>de</strong>s Gemeinschaftsamtes Parkstein – Wei<strong>de</strong>n einigten<br />

sich jeweils auf einen Landrichter, <strong>de</strong>r ihrer bei<strong>de</strong>r Interessen zu vertreten<br />

hatte. Daneben hatte je<strong>de</strong>r Landrichter einen Pfleger o<strong>de</strong>r Landschreiber. Ihnen<br />

oblag die zivile Verwaltung <strong>de</strong>s Gebietes, wobei immer ein Pfleger seinen Sitz<br />

in Wei<strong>de</strong>n im Festen Haus hatte und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re in Parkstein. Der Landrichter<br />

war <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Landschreibern übergeordnet, doch waren die Verwaltung und<br />

Gerichtsbarkeit unabhängig von einan<strong>de</strong>r.<br />

Ursprünglich hatte <strong>de</strong>r Stadtrichter in Wei<strong>de</strong>n in Halsgerichtssachen – das<br />

waren Straffälle, in <strong>de</strong>nen ein To<strong>de</strong>surteil zu erwarten war – <strong>de</strong>n Bann von <strong>de</strong>r<br />

Herrschaft Parkstein, also vom Landrichter einzuholen. Jedoch in <strong>de</strong>r zweiten<br />

Hälfte <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts war Wei<strong>de</strong>ns Stellung schon so stark gewor<strong>de</strong>n,<br />

dass <strong>de</strong>r Stadtrichter ohne weitere Abhängigkeit von Parkstein das Halsgericht<br />

leiten konnte.<br />

Dies war die Amtszeit <strong>de</strong>s Stadtrichters <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>. In einem Streitfall<br />

<strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong> noch darauf hingewiesen, dass die Amtsführung<br />

<strong>Ermweig</strong>s sowohl als Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt, als auch als Stadtrichter sehr<br />

eigenwillig und selbständig gewesen sei, was natürlich das Missfallen <strong>de</strong>s zurück<br />

gesetzten Landrichters hervorgerufen hat, wodurch aber Wei<strong>de</strong>ns Unabhängigkeit<br />

gestärkt wur<strong>de</strong>.<br />

<strong>Ermweig</strong>s Tätigkeit im Rat begann 1548 (10), als Bürgermeister und Almosenpfleger<br />

fin<strong>de</strong>t er seit 1554 Erwähnung. Als 1562 die bei <strong>de</strong>n Stadtbrän<strong>de</strong>n 1536<br />

und 1540 beschädigte <strong>Michael</strong>skirche neu gewölbt wer<strong>de</strong>n sollte, schickte die<br />

Stadt Wei<strong>de</strong>n ihren Ratsherrn <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> nach Pilsen, um dort <strong>de</strong>n berühmten<br />

Kirchenbaumeister Hans Ro<strong>de</strong>gger für diese schwierige Arbeit zu


gewinnen. <strong>Ermweig</strong> erledigte <strong>de</strong>n Auftrag zur Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Stadt und erhielt<br />

dafür von ihr eine Verehrung.<br />

Seine Berufung zum Stadtrichter erfolgt im Jahre 1569 (11) als 46-jähriger<br />

Mann, und diese Stellung hatte er inne bis zu seinem To<strong>de</strong> 1594. Sein Schwiegersohn<br />

Christoph Schober folgte ihm im Amt nach.<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch sein Wappen, <strong>de</strong>ssen Gebrauch<br />

als Siegel erstmals 1569 nachzuweisen ist. Es zeigt einen erhobenen gewappneten<br />

Arm mit einer Handwaage, also ein re<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Wappen mit <strong>de</strong>r Armwaage<br />

– gleich <strong>Ermweig</strong>. Die Helmzier zeigt <strong>de</strong>n gleichen Arm mit einem blanken<br />

Schwert und weist auf die Stellung als Stadtrichter hin. Aus <strong>de</strong>n Nachlassakten<br />

ist uns bekannt, dass <strong>Ermweig</strong> ein silbernes Insiegel, also einen Siegelstock<br />

und einen gol<strong>de</strong>nen Petschaftring besessen hat.<br />

Der Stadtrichter hatte vor allem im Stadtgerichtsbezirk die Kriminalgerichtsbarkeit<br />

auszuüben, während <strong>de</strong>m Rat <strong>de</strong>r Stadt <strong>de</strong>r so genannte kleine Wan<strong>de</strong>l zustand.<br />

Schlagen und Stoßen, Schmähungen und Fluchen, Müßiggang und<br />

Trunksucht wur<strong>de</strong>n vom Rat bestraft, und die Ausstellung von Testamenten,<br />

die Ernennung <strong>de</strong>r Vormün<strong>de</strong>r erfolgte auch durch <strong>de</strong>n Bürgermeister und Rat.<br />

Ehebruch, Befragen <strong>de</strong>r Wahrsagerin und alle Verbrechen, <strong>de</strong>ren Folgen fließen<strong>de</strong><br />

Wun<strong>de</strong>n waren, stan<strong>de</strong>n dagegen <strong>de</strong>m Stadtrichter zur Abhandlung zu,<br />

ebenso alle Vergehen, die an „befreiten Orten, also an Kirchen und Friedhöfen<br />

o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m Tor geschahen. Der Kirchweihschutz wur<strong>de</strong> vom Stadtrichter<br />

ausgeübt, er erstreckte sich jeweils auf 14 Tage zu <strong>de</strong>n Jahrmärkten; alle Streitigkeiten<br />

in diesem Zeitraum kamen vor das Stadtgericht. Der Stadtrichter hatte<br />

auch auf allen Straßen und Wegen in seinem Bezirk die Aufsicht und musste<br />

<strong>de</strong>shalb stets ein gerüstetes Pferd auf <strong>de</strong>m Amt halten.<br />

Seine vornehmste Pflicht aber war <strong>de</strong>r Vorsitz im peinlichen Rat, wobei Bürgermeister<br />

und Rat als Schöffen tätig waren. Aus <strong>de</strong>m Jahr 1530 ist eine peinliche<br />

Halsgerichtsordnung erhalten geblieben, die wohl in <strong>de</strong>r Amtszeit <strong>Michael</strong><br />

<strong>Ermweig</strong>s noch Gültigkeit hatte (12). Das Halsgericht hatte vor <strong>de</strong>m Rathaus an<br />

<strong>de</strong>r Straße unter keinem Dache zu geschehen. Der Richter sollte mit gewappneter<br />

Hand das Halsgericht besetzen und ein Schwert in <strong>de</strong>r Hand halten. Sodann<br />

hatte er die Schöffen in die Gerichtsschranne zu rufen und zum Sitzen<br />

aufzufor<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r Beisitzer vom Jahr 1530 fand auch Erhard <strong>Ermweig</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Vater <strong>de</strong>s Stadtrichters, Erwähnung. Nach Beendigung <strong>de</strong>r Fragen<br />

<strong>de</strong>s Richters und <strong>de</strong>r Antworten <strong>de</strong>r Schöffen, und <strong>de</strong>m Urteilsspruch brach<br />

<strong>de</strong>r Richter <strong>de</strong>n Stab, <strong>de</strong>n er als Zeichen seiner Wür<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Hand gehalten<br />

hatte.<br />

Entgegen diesen Bestimmungen <strong>de</strong>r Halsgerichtsordnung zeigen die bei<strong>de</strong>n<br />

Tafeln aus <strong>de</strong>r Zeit um 1540 aus <strong>de</strong>m Weidner Rathaussaal ein Halsgericht in<br />

einem geschlossenen Raum mit <strong>de</strong>m Stadtrichter, <strong>de</strong>m Gerichtsschreiber und<br />

<strong>de</strong>m Nachrichter nach <strong>de</strong>m Strafvollzug. Doch wird man diesen Tafeln, die zu<br />

<strong>de</strong>n Kostbarkeiten unseres Rathauses gehören, mehr symbolischen Charakter<br />

zumessen dürfen. Aus <strong>de</strong>r Amtszeit <strong>de</strong>s Stadtrichters <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> ist uns<br />

ein peinliches Halsgericht vom Jahr 1579 überliefert.


In <strong>de</strong>m so genannten Stadtrichteramtswan<strong>de</strong>l wur<strong>de</strong>n alle Straffälle aus <strong>de</strong>r<br />

Zuständigkeit <strong>de</strong>s Stadtrichters behan<strong>de</strong>lt, die nicht zum peinlichen Gericht<br />

gehörten. Diese Verhandlungen fan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Gerichtsstube <strong>de</strong>s Rathauses<br />

statt. Hierbei waren immer 2 Ratmitglie<strong>de</strong>r zugegen. Der Stadtrichter hatte über<br />

diese Fälle <strong>de</strong>n Landschreibern zu berichten und Anteile an <strong>de</strong>n Geldstrafen an<br />

die Lan<strong>de</strong>sherren abzuführen. Wie<strong>de</strong>rum aus <strong>de</strong>n <strong>Ermweig</strong>schen Nachlassakten<br />

ist uns bekannt, dass sich in seinem Wohnhaus ein schwarzer Kasten mit<br />

<strong>de</strong>n Gerichtssachen befand. Für seine Tätigkeit als Stadtrichter erhielt <strong>Ermweig</strong><br />

nur ein Jahresgehalt von 5 Gul<strong>de</strong>n, ein Beweis, dass es sich wirklich um ein<br />

Ehrenamt gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />

Ein Gebäu<strong>de</strong> in Wei<strong>de</strong>n erinnert noch heute an die Tätigkeit <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>s<br />

als Almosenpfleger – das so genannte Alte Schulhaus o<strong>de</strong>r Almosenkasten<br />

neben <strong>de</strong>r Pfarrkirche St. <strong>Michael</strong> (13). Dieses Haus war 1529 an Stelle eines<br />

älteren Kastens für die großen Getrei<strong>de</strong>vorräte <strong>de</strong>r seit 1439 bekannten Altalmosenstiftung<br />

erbaut wor<strong>de</strong>n. 1536 fiel es <strong>de</strong>m Stadtbrand zum Opfer, und<br />

1538 begann <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau. Doch nach <strong>de</strong>r zweiten Brandkatastrophe vom<br />

Jahre 1540 kam <strong>de</strong>r Bau zum Erliegen. Erst im Sommer 1565 fasste man im Rat<br />

<strong>de</strong>r Stadt <strong>de</strong>n Beschluss zum Wie<strong>de</strong>raufbau. Bauleiter waren die Almosenpfleger<br />

Veit Froma<strong>de</strong>r und <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>. Da Froma<strong>de</strong>r bald darauf verstarb,<br />

wur<strong>de</strong> das große Werk von <strong>Ermweig</strong> alleine weitergeführt.<br />

Der Rat <strong>de</strong>r Stadt Wei<strong>de</strong>n hat im Jahre 1568 <strong>Ermweig</strong>s Werk wohl zu würdigen<br />

gewusst. Für seine große Mühe, für das von ihm gewährte zinslose Baudarlehen<br />

und für die unentgeltlich überlassenen vier Pfer<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n notwendigen<br />

Materialfuhren bekam er ein zweifach vergol<strong>de</strong>tes Trinkgeschirr verehrt. Dessen<br />

Wert war mit 32 Gul<strong>de</strong>n höher als alle Dach<strong>de</strong>ckerlöhne für diesen Riesenbau.<br />

Doch dieses großzügige Geschenk war nicht ohne Grund gegeben wor<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Rat <strong>de</strong>r Stadt bescheinigte <strong>de</strong>m Almosenpfleger <strong>Ermweig</strong> ausdrücklich,<br />

dass er auf diesen Bau so viel Mühe verwen<strong>de</strong>t habe, als ob es sein<br />

eigenes Haus gewesen wäre.<br />

Der Bau <strong>de</strong>s Altalmosenkastens war das größte öffentliche Bauvorhaben seiner<br />

Zeit. Das benötigte Bauholz kam unentgeltlich aus <strong>de</strong>n eigenen Stiftungswaldungen.<br />

Darüber hinaus betrugen die Baukosten 3570 Pfund Pfennige, dies<br />

entsprach einem Wert von 712 Kühen.<br />

Möge unsere Stadt sich <strong>de</strong>r Verpflichtung bewusst sein, die ihr aus <strong>de</strong>m Besitz<br />

dieses Hauses erwächst. Trotz <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n verheeren<strong>de</strong>n Stadtbrän<strong>de</strong> vom Jahr<br />

1536 und 1540 hat Wei<strong>de</strong>n mit nur 2000 Einwohnern in <strong>de</strong>m Jahrhun<strong>de</strong>rt seiner<br />

stärksten wirtschaftlichen Blüte und unter Leitung <strong>de</strong>s Mannes, <strong>de</strong>r seine ganze<br />

Kraft <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>s Altalmosenkastens gewidmet hat, dieses Werk<br />

vollbracht.<br />

Es entspricht ganz <strong>de</strong>m Lebensstil (14) dieses Vertreters <strong>de</strong>r Spätrenaissance,<br />

dass er <strong>de</strong>m nüchternen Zweckbau, auch eine künstlerische Note gab. Das<br />

Haus zierte eine Sonnenuhr, und vom Giebel <strong>de</strong>r Pfarrplatzseite kün<strong>de</strong>te stolz<br />

das Wei<strong>de</strong>ner Stadtwappen vom Gemeinsinn seiner Bürger. Lei<strong>de</strong>r ist uns das<br />

dort angebrachte Gemäl<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Austeilung <strong>de</strong>s Almosens nicht erhalten<br />

geblieben.


Zu seinem Wirken für das Gemeinwohl als Almosenpfleger, Bürgermeister und<br />

Stadtrichter kam noch die große Mildtätigkeit <strong>Ermweig</strong>s. Der Han<strong>de</strong>lsherr <strong>Ermweig</strong><br />

war zu großem Wohlstand gekommen und gab von seinem Überfluss an<br />

die Armen seiner Heimatstadt.<br />

Aus <strong>de</strong>m Jahr 1570 ist uns die erste Almosenstiftung überliefert. Vom Dreikönigstag<br />

dieses Jahres an gab <strong>Ermweig</strong> je<strong>de</strong>n Sonntag in seinem Hause am<br />

Unteren Markt 24 Laibe Brot an die Armen <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>n Schülern <strong>de</strong>r<br />

Lateinschule 2 Pfund Fleisch. Zu Ostern 1587 erweiterte er diese Stiftung dahingehend,<br />

dass je<strong>de</strong>n Sonntag 31 Laibe Brot verteilt wur<strong>de</strong>n und die Lateinschüler<br />

ihren Sonntagsbraten bekamen. Weiterhin sollte ein Weidner Bürgerssohn<br />

zu seinem Universitätsstudium ein jährliches Stipendium von 40 Gul<strong>de</strong>n<br />

erhalten (15).<br />

Mit eine Urkun<strong>de</strong> vom Ostersonntag 1593 erweiterte <strong>Ermweig</strong> seine Stiftung auf<br />

1700 Gul<strong>de</strong>n Kapital, <strong>de</strong>ssen treuhän<strong>de</strong>rische Verwaltung Bürgermeister und<br />

Rat <strong>de</strong>r Stadt Wei<strong>de</strong>n übertragen wur<strong>de</strong>. Aus <strong>de</strong>n Zinsen sollten jährlich 40 Gul<strong>de</strong>n<br />

als Stipendium für einen Weidner Stu<strong>de</strong>nten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bei<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Leistungen dieses Stipendium 3 Jahre lang erhielt. Bei Vergabe<br />

<strong>de</strong>s Stipendiums sollten bedürftige Stu<strong>de</strong>nten aus <strong>de</strong>m Geschlecht <strong>de</strong>r<br />

<strong>Ermweig</strong>, Wolf und Steinhauser <strong>de</strong>n Vorrang haben und zwar Studieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Evangelischen Theologie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Freien Künste. Der Rat <strong>de</strong>r Stadt konnte jedoch<br />

dieses Stipendium auch einen bedürftigen Bürgerssohn zusprechen,<br />

wenn kein Bewerber aus <strong>de</strong>r <strong>Ermweig</strong>schen Verwandtschaft vorhan<strong>de</strong>n war.<br />

Aus <strong>de</strong>r Stiftung erhielten bis 1817 Weidner Stu<strong>de</strong>nten Stipendien.<br />

Ferner bestimmte <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>, dass je<strong>de</strong>n Sonntag nach <strong>de</strong>r Frühpredigt<br />

aus <strong>de</strong>m Hause, in <strong>de</strong>m er geboren und erzogen wur<strong>de</strong>, auf ewige Zeit 6 Laibe<br />

Brot und 2 Pfund Fleisch <strong>de</strong>n Schülern <strong>de</strong>r Lateinschule gereicht wur<strong>de</strong>n. In<br />

das Siechhaus verschaffte er 6 Laibe Brot, ins Seelhaus stiftete er 3 Laibe, und<br />

25 alte arme Bürgersleute bekamen auch ihre sonntägliche Brotspen<strong>de</strong>.<br />

Diese Urkun<strong>de</strong> hat <strong>Ermweig</strong> mit seinem gewöhnlichen Insiegel versehen und<br />

nachstehend, eigenhändigen Zusatz angefügt: „Ich obgedachter <strong>Michael</strong> Ermbeig<br />

bekenne mich zu allen hierin prarperivirten Punkten und ist mit endlicher<br />

Will und Meinung, daß <strong>de</strong>mjenigen unaufhörlichen Zeiten die Welt steht getreulich<br />

nachgesetzt und gelebt wer<strong>de</strong> mit dieser meiner eigenen Handschrift manu<br />

propria“.<br />

Der Han<strong>de</strong>lsherr<br />

Man darf es einen glücklichen Zustand nennen, dass uns nach 370 Jahren<br />

durch ein Verlassenschaftsprotokoll die ganze wirtschaftliche Macht eines<br />

Wei<strong>de</strong>ner Han<strong>de</strong>lshauses wie<strong>de</strong>r lebendig wird. Bei seinem To<strong>de</strong> im Jahr 1594<br />

hatte <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> ein Vermögen von 29627 Gul<strong>de</strong>n 1 Schilling 1 Heller<br />

hinterlassen, wobei die Einrichtung seines Hauses ohne Anschlag geblieben<br />

ist.<br />

Es ist sehr schwierig, über diesen Geldbetrag eine gültige Aussage zu machen,<br />

<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Geldwert steht immer in engem Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Kaufkraft<br />

seiner Zeit. Nimmt man <strong>de</strong>n damaligen Schätzwert von 5 Gul<strong>de</strong>n für eine Kuh


und von 2 Gul<strong>de</strong>n für ein Schwein an, so entspricht dieses Kapital <strong>de</strong>m Gegenwert<br />

von 5000 Kühen und dazu 2300 Schweinen. Nimmt man Grundstückspreise<br />

als Vergleichsgrundlage, so konnte man in jener Zeit für diesen Betrag<br />

750 Tagwerk Acker- und Wiesengrund kaufen.<br />

<strong>Ermweig</strong> besaß schon vom Vater her ein Haus am Unteren Markt (16). Von<br />

diesem Haus schreibt er in seinem Testament, dass es nicht seinesgleichen in<br />

<strong>de</strong>r Oberen Pfalz habe, dass es von seiner Mutter 1536 wie<strong>de</strong>r erbaut wur<strong>de</strong><br />

und er auch noch 4000 Gul<strong>de</strong>n darinnen verbaut habe. Er bestimmte jedoch,<br />

dass es seinem Enkel beim Erbfall nur mit 2000 Gul<strong>de</strong>n angerechnet wür<strong>de</strong>.<br />

Der Enkel erwarb später noch das anschließen<strong>de</strong> Haus <strong>de</strong>s Martin Müchtel<br />

hinzu (17) und besaß auch das gegenüberliegen<strong>de</strong> Haus am Eck in <strong>de</strong>r Unteren<br />

Bachgasse, das von seiner Mutter stammte (18).<br />

Die Wohnhäuser <strong>de</strong>r Spätrenaissance waren mit wenigen, aber sehr wuchtigen<br />

Möbelstücken ausgestattet. So fin<strong>de</strong>n wir in <strong>Ermweig</strong>s Haus in <strong>de</strong>r Unteren<br />

Stube einen großen Tisch und ein Positiv, also eine Hausorgel, in <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n<br />

hinteren Stube einen großen Tisch mit steinerner Platte und im<br />

hinteren Stubenkämmerlein 2 Sponbetten und 2 La<strong>de</strong>n, wie man großen Truhen<br />

damals nannte. Das Gewölbe im Flez war ausgestattet mit 3 Sponbetten, einem<br />

Tisch, einer La<strong>de</strong> und 3 Truhen, einer Bank zum Anrichten, einer Lehnbank und<br />

2 Speisebehältern. Die Mittlere Stube hatte als Einrichtung einen steinernen<br />

Tisch, einen Sessel und 2 Bänke, einen Brotbehälter, eine Schreibtafel und zum<br />

Ausruhen ein Lotterbett. Die anschließen<strong>de</strong> Kammer beherbergte ein Himmelbett,<br />

2 Bänke, 1 Sponbett, 4 Truhen und einen schwarzen Behälter für die<br />

Gerichtssachen <strong>de</strong>s Herrn Stadtrichters.<br />

Die obere Stube wur<strong>de</strong> wohl bei Familienfesten benutzt, <strong>de</strong>nn hier befan<strong>de</strong>n<br />

sich 12 Stühle und 1 run<strong>de</strong>r Tisch, eine Lehnbank und zur Ausschmückung<br />

9 Konterfeis, also wohl Familienporträts.<br />

Der weitere Text von Seite 182 bis Seite 186 wur<strong>de</strong> nicht abgeschrieben.<br />

Fußnoten:<br />

1 Abgebil<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Kunst<strong>de</strong>nkmälern <strong>de</strong>s Königreichs Bayern, Band IX<br />

(1907, Seite 132) –<br />

Siehe Abbildung auf <strong>de</strong>r letzten Seiten dieser Abschrift!<br />

2 Stadtarchiv Wei<strong>de</strong>n, Urkun<strong>de</strong> Nr. 395: <strong>Ermweig</strong>stiftung vom 15.08.1593;<br />

Band 31: Erbteilung <strong>de</strong>s Stadtrichters <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> 1594 und<br />

Testamentsabschrift von 1591<br />

3 Stadtarchiv Wei<strong>de</strong>n, Urkun<strong>de</strong>n Nr. 39 und Nr. 40<br />

4 Da wir aus dieser Zeit keine Kirchenbücher besitzen, lassen sich die<br />

Familienzusammenhänge schwer feststellen. Es seien genannt:<br />

Georg <strong>Ermweig</strong> und seine zwei Frauen Barbara und Apollonia;<br />

Niklas <strong>Ermweig</strong>, Ratsbürger zu Wei<strong>de</strong>n und gleichzeitig mit ihm<br />

Erhardt <strong>Ermweig</strong>, <strong>de</strong>r als Le<strong>de</strong>rhändler erscheint;<br />

Hans <strong>Ermweig</strong>, von Beruf Büttner;<br />

Dorothea <strong>Ermweig</strong>, genannt 1513;


Leonhardt <strong>Ermweig</strong>, Tuchmacher in Wei<strong>de</strong>n;<br />

Lorenz <strong>Ermweig</strong>, 1501 Pfleger von St. <strong>Michael</strong>, und<br />

<strong>de</strong>r Zimmermann Paulus <strong>Ermweig</strong> und sein Bru<strong>de</strong>r<br />

Conz <strong>Ermweig</strong>, <strong>de</strong>r mit Walburg Baumann von Tröglersricht verheiratet<br />

war.<br />

5 Die Familiennachrichten <strong>Ermweig</strong> sind, soweit nicht an<strong>de</strong>res vermerkt,<br />

<strong>de</strong>n Urkun<strong>de</strong>n, Rechnungen, Bän<strong>de</strong>n und Akten <strong>de</strong>s Stadtarchivs<br />

Wei<strong>de</strong>n entnommen.<br />

6 Staatsarchiv Amberg, Amt Pleystein Nr. 6 – Hinweise zur Familie Wulfer<br />

verdanke ich Herrn Poblotzki, Pleystein<br />

7 Für die Auszüge aus <strong>de</strong>n Kirchenbüchern Pleystein danke ich Herrn<br />

Josef Wopper, Genealoge in Wei<strong>de</strong>n, recht herzlich<br />

8 Staatsarchiv Amberg, Opf. Administrativ Akten Nr. 114 –<br />

Die Auszüge aus <strong>de</strong>n Taufmatrikel <strong>de</strong>s kath. Pfarramtes Rie<strong>de</strong>n verdanke<br />

ich H. H. Pfarrer Gaschler, Rie<strong>de</strong>n. Die Forschungen in Rie<strong>de</strong>n und<br />

Neuburg sollen fortgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

9 Siehe hierzu: A. Schuster, Verfassungsgeschichte <strong>de</strong>r Stadt Wei<strong>de</strong>n im<br />

Mittelalter und in <strong>de</strong>n ersten Jahrhun<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>r Neuzeit, in: 92. Jahresband<br />

<strong>de</strong>r Verhandlungen <strong>de</strong>s Hist. Vereins von Oberpfalz und Regensburg,<br />

1951<br />

10 Wie Fußnote 5<br />

11 Staatsarchiv Amberg, Amt Parkstein – Wei<strong>de</strong>n Nr. 575, Bestallungsbrief<br />

<strong>de</strong>s Pfalzgrafen Friedrich für Stadtrichter <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong>, Wei<strong>de</strong>n vom<br />

7. Januar 1570<br />

12 Stadtarchiv Wei<strong>de</strong>n, Akten I A 8<br />

13 Dazu auch: Josef Kick, Ein Hochhaus Wei<strong>de</strong>ns aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt,<br />

in: Oberpf. Heimat, Band 4 – 1959, Seiten 95 – 102<br />

14 Im Hause <strong>Ermweig</strong> verkehrten häufig hohe kurfürstliche Beamte. 1586<br />

schickte <strong>de</strong>r Rat <strong>de</strong>r Stadt 10 Viertel Rheinwein als Verehrung, als „Herr<br />

Stadtrichter <strong>de</strong>n ehrwürdigen und wohlgelehrten Herrn N. Lupichius,<br />

Superinten<strong>de</strong>nt im Kloster zu Amberg und weitere Doktores“ zu Besuch<br />

hatte – Stadtarchiv Wei<strong>de</strong>n, R 29: Stadtkammerrechung 1586/87 –<br />

Wenn auch ein Universitätsstudium damals nicht Voraussetzung für das<br />

Stadtrichteramt war, so ist doch aus <strong>de</strong>m Schriftwechsel von <strong>Michael</strong><br />

<strong>Ermweig</strong> mit <strong>de</strong>r kurfürstlichen Regierung in Amberg (Staatsarchiv<br />

Amberg, Amt Parkstein-Wei<strong>de</strong>n Nr. 575) zu vermuten, dass er eine<br />

solche Vorbildung genossen hat. Auch <strong>de</strong>r von <strong>Michael</strong> <strong>Ermweig</strong> eigenhändig<br />

geschriebene Zusatz zu <strong>de</strong>m Stiftungsbrief vom Jahre 1593<br />

(Stadtarchiv Wei<strong>de</strong>n, Urkun<strong>de</strong> Nr. 395) lässt seinen hohen Bildungsstand<br />

erkennen.<br />

15 Stadtarchiv Wei<strong>de</strong>n, R 33, Stadtkammerrechnung 1591/92: „Herrn Stadtrichters<br />

gewesener Stipendiat Hadrian Reinmann, Schulmeister zu Waldmünchen<br />

beruft <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>r Stadt zu seiner Hochzeit“.<br />

16 Heute Unterer Markt Nr. 29<br />

17 Heute Unterer Markt Nr. 31<br />

18 Heute Untere Bachgasse 2<br />

Auszugsweise Abschrift: Alfred Kunz<br />

Abbildung <strong>de</strong>s Grab<strong>de</strong>nkmals auf <strong>de</strong>r nächsten Seite:

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