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12 ✶ 26. 7. 1969 – † 18. 8. 2008 Als die „Ära Schulz“ im Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB) zu Ende ging – Fritz Schulz erfüllte seit den 1930er-Jahren die organisatorischen Belange und wurde bei der Neugründung 1950 zum Geschäftsführer gewählt, sein Sohn Klaus Schulz folgte ihm 1973 bis 1995 als Geschäftsführer – suchte man im BDB nach einem geeigneten Nachfolger. Fritz Hörter schlug damals Christian Buss vor, den er als Musiker im Verbandsjugendorchester Karlsruhe kennenund schätzen gelernt hatte. Aber Buss gehörte bereits einer Militärkapelle der Bundeswehr an, und es bedurfte besonderer Anstrengungen, um ihn aus seiner Zeitverpflichtung herauszuholen. Seit 1991 leitete er zudem zusammen mit Guido Henn den HeBu Musikverlag. Schließlich wurde Buss in der Jahreshauptversammlung des BDB im Oktober 1995 in das Amt des Geschäftsführers und damit auch des Redakteurs der Fachzeitschrift „Die Blasmusik“ gewählt. Mein Amt als stellvertretender Präsident des BDB überschnitt sich noch bis 1998 mit der Tätigkeit von Buss im BDB, wobei sich unsere Kontakte vor allem auf meine Mitarbeit in der Zeitschrift „Die Blasmusik“ konzentrierten. In diesen Jahren konnte ich Christian Buss als einen ebenso liebenswürdigen wie fachlich kompetenten Mitarbeiter kennenlernen. Das war auch der Grund dafür, dass ich die Zusammenarbeit mit ihm gesucht habe, als es darum ging, unseren jungen steirischen Komponisten eine solide verlegerische Betreuung zu bieten. Denn der Landesvorstand des Steirischen Blasmusikverbandes hatte in richtiger Einschätzung des zeitgenössischen österreichischen Blasmusikrepertoires beschlossen, die Steiermärkische Landesregierung um die finanzielle Förderung der Drucklegungen von Kompositionen steirischer Komponisten und Arrangeure zu ersuchen. Das Ersuchen wurde positiv erledigt, und so konnte ich mich nach einem Verleger umsehen, der bereit war, sowohl auf dem heimischen Markt wie international das steirische Blasmusikschaffen zu verbreiten. In dem jungen und dynamischen HeBu Musikverlag, d. h. in Christian Buss, fand ich jene Persönlichkeit, die unseren Vorstellungen in idealer Weise entsprochen hat. So konnten bis einschließlich 2008 insgesamt 42 Bände mit Werken unserer Komponisten gedruckt vorgelegt werden. Eine imponierende Anzahl. Viele der im HeBu Musikverlag erschienenen Kompositionen haben sich inzwischen auf dem internationalen Markt etabliert, sie werden von den USA bis nach China gespielt. Keine andere steirische Musik-Publikationsreihe hat bisher stärkere internationale Reputation erlangt als unsere „Blasmusik aus der Steiermark“! Damit wird der Name Christian Buss auch im steirischen Musikleben verankert bleiben. In den letzten Jahren hat Christian Buss vor allem mit dem Präsidenten des BDB, Kultusminister Helmut Rau, zusammengearbeitet, der auch die Trauerrede bei der Beerdigung am 6. September 2008 in Münzesheim gehalten hat. Daraus möchte ich abschließend gerne einige Sätze zitieren: „Wir gedenken heute eines Menschen, in dessen Leben offensicht- Blasmusik in der Steiermark Erinnerungen an Christian Buss – Blasmusikfunktionär und Verleger lich nie Langeweile herrschte, weil er, angetrieben von vielen Ideen und einer unermüdlichen Schaffenskraft, immer zu neuen Ufern unterwegs war. Ein Ufer ist ihm zum Verhängnis geworden. Als Präsident des Bundes Deutscher Blasmusikverbände habe ich Christian Buss kennenund schätzen gelernt. Er selbst hatte das Amt des Geschäftsführers 1995 als hoch engagierter Blasmusiker, aber im BDB gänzlich unerfahrener Idealist, übernommen. Als unsere Zusammenarbeit 2001 begann, war davon nichts mehr zu spüren. Ein erfahrener Geschäftsführer, der aber noch längst nicht in der Routine erstickt war, sondern mit vielen Ideen ein Motor unseres Verbandes war, trat mir gegenüber. Fritz Hörter, unser Ehrenpräsident, hatte großes Geschick bei der Auswahl von Christian Buss bewiesen. Die beiden verband eine Freundschaft, fast ein Verhältnis wie zwischen Vater und Sohn im besten Sinne. In die Zeit von Christian Buss fielen zahlreiche Initiativen und Neuerungen, die er konzipiert und umgesetzt, für die Gremien vorbereitet und beschlussfähig gemacht hat. Dabei zeigte sich sein Geschick, seine Begeisterung auf andere zu übertragen und die Dinge so konkret werden zu lassen, dass sie realisierbar wurden. Ich denke an das heurige Landesmusikfestival oder an unsere Blasmusikakademie in Staufen, die Einführung der EDV, die Weiterentwicklung der Verbandszeitschrift und vieles andere. Auf den Musikmessen in der ganzen Welt war er unterwegs und hat viele Verbindungen geknüpft, Ideen ausgetauscht und Pläne entwickelt. Junge Komponisten bekamen durch ihn eine Chance, ihre Werke herauszubringen. Wir haben in der Zusammenarbeit keine großen Reden gehalten, sondern die Arbeit sachlich und konkret abgesprochen. Auf die Umsetzung konnte ich mich immer verlassen. Unser gemeinsamer Schreibtisch stand in der Raststätte Pforzheim, wo wir uns auf meinem Weg nach Stuttgart immer wieder getroffen haben. Wer weiß, dass Ehrenamtliche nicht immer pflegeleicht sind, kann ermessen, dass er auch Geduld haben und manchen Umweg gehen musste. Dabei hat er nie das Ziel aus den Augen verloren. Als Christian Buss nach elf Jahren die Geschäftsführung des BDB abgab, weil er sich ganz auf den immer erfolgreicheren eigenen Musikverlag konzentrierte, übergab er seinem Nachfolger einen Verband mit geordneten Finanzen, mit der besten Blasmusikakademie in Deutschland und mit einer intakten internen Kommunikation – und das bezieht sich eben nicht nur auf die Technik. Christian Buss war ein Musiker mit Leib und Seele, der sich besonders intensiv um die Nachwuchsarbeit gekümmert hat. Er hat viele Freunde gewonnen, weil ihm die Gemeinschaft der Musiker wichtig und wertvoll war. Sein Lebensweg ging viel zu früh zu Ende, weil er wieder einmal nicht nur an sich gedacht hatte. Wir verneigen uns vor einem Freund und Weggefährten, dem die Blasmusik in unserem Land viel zu verdanken und zu danken hat.“ Wolfgang Suppan
Blasmusik in der Steiermark 13 Jubiläum: 60 Jahre Verband Südtiroler Musikkapellen Unter dem Motto „heimatverbunden, gemeinschaftsbildend, zukunftsorientiert“ feierte der VSM vom 20. bis 21. September 2008 in Brixen sein 60-jähriges Bestandsjubiläum. Mit Konzerten, einer Marsch-Show, der langen Nacht der Blasmusik und einem Festakt war Brixen zwei Tage fest in Blasmusikhand. Gäste und Freunde aus dem In- und Ausland gratulierten dem Dachverband für 211 Südtiroler Musikkapellen mit 9.500 Musikern zum Geburtstag. Verbandsobmann Pepi Fauster und Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner begrüßten auf dem Domplatz die Musiker aus allen Teilen Südtirols. Auch Landeshauptmann Luis Durnwalder dankte allen, die den VSM bis heute mitgeprägt haben, sie alle bringen die Südtiroler Kulturlandschaft zum Klingen. Mit einem Gemeinschaftsspiel und dem Abspielen der Landeshymne endete das Jubiläumswochenende. Zu den Gratulanten des VSM zählten u.a. Elmar Ederer, Vizepräsident des ÖBV, Erich Schwab, Präsident der CISM, Anton Gerner, Präsident des Liechtensteiner Blasmusikverbandes sowie Landesobmänner und Delegierte der österreichischen Landesverbände. Alois Weitenthaler Der Verband Südtiroler Musikkapellen feierte sein 60-jähriges Bestandsjubiläum in Brixen mit einem würdigen Musikfest 7. Österreichischer Bundesblasmusikwettbewerb 2008 in Feldkirchen Sieg für Südtirol und Oberösterreich – Steiermark erfolgreicher Dritter Zum 7. Mal wurde am 26. und 27. September 2008 der Österreichische Bundesblasmusikwettbewerb in Feldkirchen in Kärnten ausgetragen. Zehn Höchststufenorchester aus Österreich, Südtirol und erstmals auch aus Liechtenstein stellten sich der Bewertung durch die internationale Jury unter dem Vorsitz von Bundeskapellmeister Walter Rescheneder. Viele Besucher, darunter zahlreiche Spitzenfunktionäre des Österreichischen Blasmusikverbandes und Blasmusikfachleute aus Österreich und den Nachbarländern, hörten sich den ganzen Tag über die musikalischen Darbietungen der Teilnehmer an. Den Sieg teilten sich die Stadtkapelle Bozen aus Südtirol und der Musikverein Lohnsburg am Kobernaußerwald in Oberösterreich. Erfolgreicher Dritter wurde der Musikverein Groß Sankt Florian aus der Steiermark unter der musikalischen Leitung von Kpm. Gerald Oswald. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der Schlussveranstaltung in der Leichtathletikanlage Feldkirchen und wurde vom ÖBV- Präsidenten Horst Baumgartner im Beisein von LH Jörg Haider (†) und Bgm. Robert Strießnig vorgenommen. Erhard Mariacher, LMRef. Gratulation zur großartigen Leistung. Von links: LObm. Horst Wiedenhofer, Kpm. Gerald Oswald, LKpm. Philipp Fruhmann und LO-Stv. Oskar Bernhart Der Musikverein Groß St. Florian unter der musikalischen Leitung von Kpm. Gerald Oswald beim 7. Österr. Bundesblasmusikwettbewerb in Feldkirchen
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