Podersdorf im Burgenland und die Rebsorten Bouvier

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Ab 1924 arbeitete der ehemalige Direktor der Weinbauschule Marburg, Franz Zweifler, mit Bouvier zusammen und konnte 1929 die Erstbeschreibung der Rebsorte Bouviertraube erstellen. 1882 gründete Bouvier in Oberradkersburg eine Sektkellerei, die heute noch besteht. Die dazugehörende Rebfläche konnte Bouvier auf 200 Morgen erweitern. Im Alter von 70 Jahren übergab er seinen beiden Söhnen den Betrieb. Während das Gut in Slowenien 1945 enteignet wurde, konnte sein Sohn Fritz den Betrieb in der Steiermark fortführen und weiter entwickeln. Bouvier, diese früh reifenden Sorte wird in Österreich heute eher selten gekeltert. In Podersdorf am Neusiedlersee wird sie jedoch besonders gepflegt. Die Rebsorte wird nicht nur für Sturm, sondern auch als Tafeltraube und zur Erzeugung von Jungwein kultiviert ( „Podersdorfer – Jungwein“). Winzer Julius STEINER mit Gattin aus Podersdorf vor ihrem Bouvier Winzer Johann Wachtler aus Podersdorf mit seinem Bouvier Charakteristik: Geringe Ansprüche an die Lage, bevorzugt tiefgründige Böden, geringer Ertrag, frühreif, bringt hohe Mostgewichte, wenig anfällig gegen Botrytis. Wein: Goldgelb, meist betonter Muskatduft, mild, vollmundig, häufig mit leichter Restsüße. In Österreich finden sich die besten Bouviers im Prädikatswein-Bereich (insbesondere Beerenauslesen, Eisweine etc.) Blatt: Drei- bis fünflappig, waffelig strukturiert, glänzend, scharf bezahnt, Unterseite dicht behaart. Traube: Mittelgroß, einfache bis leicht geschulterte Formen; Beeren mittelgroß, gelb, in der Vollreife braunfleckig, dickschalig Eigenschaften: Sehr früh reifend, verlangt nährstoffreiche Böden, geringe Lageansprüche Wein: Muskatähnliches, fruchtiges Bukett, voll, mild, baut sich sehr früh aus; beachtliche Ausleseweine. _______________________ Konventikel EINS________________________ ST. URBANUS WEINRITTER ORDENSKOLLEGIUM Sitz: p.a. Richard-Wagner-Platz 7 | 1160 Wien Fax: 01 492 40 50 - 15 | E-Mail: office@urbani-ritter.at | Bank Austria Kto. 50020 400 002 | BLZ 12000 | ZVR: 694882794 www.urbani-ritter.at
Bouvier: Farbe: Die Farbe des Weines ist goldgelb Geschmack: Ist in höheren Prädikatsstufen bei entsprechend hoher Säure von guter bis ausgezeichneter Qualität, mild, vollmundig und extraktreich, mit feinem Muskatton und meist hoher Restsüße. Bedeutung: Erreicht auch in Durchschnittsjahren sehr hohe Zuckergradationen, in guten Jahren regelmäßig beachtliche Beeren- und Trockenbeerenauslesen. Glas und Serviertemperatur: Als passendes Weinglas wählt man am besten ein „Chardonnay-Glas“; ca. 10° - 12° C Podersdorf ist anders: Dritte Besonderheit ......... ...... oder ........ Kadarker, woher kommst Du und was bist Du ? In Podersdorf gibt es eine Weinrebe, deren Herkunft so rätselhaft ist wie das angeblich in den Sanddünen der „Hölle“ verborgene Grab Attilas des Hunnenkönigs. Der „Kadarker“.... seine Herkunft liegt im Dunklem. Am Scutari – See, der die Grenze zwischen Albanien und Montenegro bildet, gibt es eine Rebsorte mit dem Namen „Skardarsko“. Es gibt vermehrt Indizien dafür, dass der Kadarker von dieser Rebsorte abstammt oder zuminderst mit ihr verwandt ist. Sicher ist, dass die Region „Illyrien“ generell (wie Albanien früher mit den ionischen Inseln, dem heutigen Bosnien – Herzegowina genannt wurde) nach der letzten Eiszeit, aus ökologischer Sicht das letzte Rückzugsgebiet der Weinrebe war. Aus dem 8. Jhdt. v. Chr. ist urkundlich belegt, dass in Illyrien Weinreben kultiviert wurden. Deshalb betonen auch frühe römische Autoren immer wieder Illyrien als Herkunftsland nach Italien eingeführter Reben. Dies legt weiters den Schluss nahe, dass der Kadarker eine uralte Rebsorte ist und wie die meisten Rebsorten aus dem Mesopotamischen Raum importiert wurde. Der Nebel um die Herkunft des Kadarkers oder Skardarsko darf einen nicht wundern, wenn man bedenkt, dass in unseren Breitegraden - zur Zeit als die Weinkultur dank der Zisterziensermönche wieder erst in Wehen lag - im Vorderen Orient unter Einfluss des Islam die Weinkultur bereits etwa 400 Jahre in Vergessenheit geraten war. Mitte des 18. Jhdt. wurde durch die Reblaus der Rebanbau in Albanien jedoch nahezu völlig vernichtet und die letzten spärlichen Quellen verlieren sich in der Dunkelheit von Mythen und Vergessenheit. Noch spannender als der Ursprung der Rebsorte Kadarker ist jedoch die Herkunft seines Namens. Vor mindestens 50.000 Jahren haben Menschen das heutige Kurdistan besiedelt; indogermanische Stämme drangen bis weit nach Indien vor. Bereits 2000 v. Chr. gab es einen Volksstamm namens KaRdaker, die - neben einigen anderen Bergvölkern - als Vorfahren der heutigen Kurden gelten. Sie waren sesshaft, betrieben Ackerbau und waren vor allem als Krieger (obwohl sie Indogermanen waren) bei den Persern äußerst gefragt. Khukri – Kardak/ wörtlich: Waffe von Söldnern In historischen Aufzeichnungen werden die Kardaker so wohl in der Schlacht von Raphia, der Entscheidungsschlacht des Vierten Syrischen Kriegs (219-217 v. Chr.) zwischen dem ptolemäischen Ägypten gegen das Reich der Seleukiden als auch in der Alexanderschlacht gegen Darius den Perserkönig um 333 v. Chr. erwähnt. _______________________ Konventikel EINS________________________ ST. URBANUS WEINRITTER ORDENSKOLLEGIUM Sitz: p.a. Richard-Wagner-Platz 7 | 1160 Wien Fax: 01 492 40 50 - 15 | E-Mail: office@urbani-ritter.at | Bank Austria Kto. 50020 400 002 | BLZ 12000 | ZVR: 694882794 www.urbani-ritter.at
Seite 1 und 2: „Wein zum Lesen“ Liebe Mitglied
Seite 3: Der Grund war, dass der Weinmarkt n
Seite 7: Da der sandige Boden so heiß ist,

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