Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Stadt Ludwigsfelde
Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Stadt Ludwigsfelde
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 1
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
<strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong><br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Rathausstraße 3<br />
14974 <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Erarbeitung/Ansprechpartner:<br />
Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Tel. 03378/827-216<br />
Fachliche Begleitung/Ansprechpartner:<br />
B.B.S.M.<br />
Brandenburgische Beratungsgesellschaft für<br />
<strong>Stadt</strong>erneuerung und Modernisierung<br />
Behlertstraße 3 a, Haus B<br />
14467 Potsdam<br />
Tel. 0331/28997-0<br />
Wolfgang Wüntsch/Ludger Schmitz<br />
Stand:<br />
Selbstbindungsbeschluss<br />
der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />
14.07.2009<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 2
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. EINFÜHRUNG 7<br />
2. AUSGANGSSITUATION 9<br />
2.1. Lage und Funktion der <strong>Stadt</strong> im Land und in der Region 9<br />
2.2. Bevölkerungsentwicklung 10<br />
2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur 11<br />
3. BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 13<br />
3.1. Demographischer Wandel in <strong>Ludwigsfelde</strong> bis 2020/2030 13<br />
4. STÄRKEN – SCHWÄCHEN – ANALYSE DER STADT 15<br />
4.1. <strong>Stadt</strong>struktur und Wohnen 15<br />
4.1.1. Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile 15<br />
4.1.2. Wohnungsmarkt 16<br />
4.2. Wirtschaft und Beschäftigung 19<br />
4.2.1. Wirtschaftsentwicklung 19<br />
4.2.2. Gewerbeflächenausweisungen 20<br />
4.2.3. Arbeitsmarktstruktur 23<br />
4.3. Bildung 24<br />
4.3.1. Schulen 24<br />
4.3.2. Kindertagesstätten 25<br />
4.3.3. Außerschulische Betreuung 25<br />
4.3.4. Sonstige Betreuungsangebote 26<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
4.3.5. Maßnahmen der <strong>Stadt</strong> zu Kindertagesstätten- und Schulentwicklung 26<br />
4.3.6. Berufsbildende Schulen 26<br />
4.3.7. Berufsausbildung 26<br />
4.4. Kultur, Freizeit und Tourismus 27<br />
4.4.1. Kulturlandschaft, Sport- und Freizeitangebote 27<br />
4.4.2. Tourismus 31<br />
4.5. Soziale- und Gesundheitsinfrastruktur 33<br />
4.6. Verkehrliche Infrastruktur 34<br />
4.6.1. Überregionales Verkehrsnetz 34<br />
4.6.2. Innerörtlicher Verkehr 35<br />
4.6.3. ÖPNV 36<br />
4.7. Energie, <strong>Stadt</strong>technik und Umwelt 38<br />
4.7.1. Energie und <strong>Stadt</strong>technik 38<br />
4.7.2. Umwelt 39<br />
4.8. <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches Engagement 42<br />
4.9. Netzwerke/Interkommunale Kooperation 44<br />
4.9.1. Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) und Dialogforum Flughafenumfeld 44<br />
4.9.2. Arbeitsgruppe Süd 45<br />
4.9.3. Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming 45<br />
4.9.4. Tourismusverband Fläming e. V. 45<br />
4.9.5. Städte- und Gemeindebund Brandenburg (Planungs- und Bauausschuss) 45<br />
4.10. Kommunalfinanzen 46<br />
5. ZUSAMMENFASSUNG DER STÄRKEN – SCHWÄCHEN – ANALYSE 49<br />
5.1. Stärken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 49<br />
5.2. Schwächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 49<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
5.3. Chancen und Risiken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 50<br />
5.4. Schlussfolgerung 51<br />
6. LEITBILDER UND ENTWICKLUNGSZIELE 2020 52<br />
6.1. Übergeordnetes Leitbild – „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“ 52<br />
6.2. Leitbild <strong>Stadt</strong>struktur/räumliches Leitbild 54<br />
6.3. Leitbild Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus 58<br />
6.4. Leitbild Wohnen, Soziales, Kultur, Freizeit, Sport 59<br />
6.5. Leitbild Freiraum, Umwelt, Verkehr 59<br />
6.6. Leitbild <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches Engagement 60<br />
7. KONZEPT – ABLEITUNG VON HANDLUNGSSTRATEGIEN UND MAßNAHMEN 62<br />
7.1. Zielgerichteter Einsatz von Förderprogrammen 62<br />
7.2. Vorranggebiete Wohnen und Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus 66<br />
7.2.1. Vorrangebiete Wohnen 67<br />
7.2.2. Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus 70<br />
7.3. Handlungsstrategien und Maßnahmenübersicht 72<br />
7.3.1. Handlungsstrategie I: 72<br />
Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung 72<br />
7.3.2. Handlungsstrategie II: 87<br />
Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes 87<br />
7.3.3. Handlungsstrategie III: 97<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
8. SCHLÜSSELMAßNAHMEN 113<br />
9. UMSETZUNGSSTRATEGIEN 129<br />
9.1. Stärkung der Partizipation und der Beteiligungsstrukturen 129<br />
9.2. Abstimmung und Steuerung in Verwaltung und Politik 130<br />
9.3. Monitoring und Evaluation 131<br />
9.4. Fachlich-inhaltliche Vertiefung und Fortschreibung 133<br />
9.5. Akquirierung von Fördermitteln und Finanzierungsstrategie 133<br />
10. GLOSSAR 137<br />
11. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 138<br />
12. ANLAGEN 141<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
1. Einführung<br />
Im Jahre 2005 wurde durch die Landesregierung Brandenburg die<br />
grundsätzliche Umsteuerung und Neuausrichtung der Landesförderpolitik<br />
eingeleitet. Intention der Landesregierung ist es, Fördermittel<br />
zukünftig gezielt in den Städten, Standorten und Branchen<br />
einzusetzen, die bereits vorhandene Stärken aufweisen und in denen<br />
Synergieeffekte für die angrenzende Region zu erwarten sind.<br />
Die Landesregierung hat sich mit dem Kabinettsbeschluss „Stärkung<br />
der Wachstumskräfte durch räumliche und sektorale Fokussierung<br />
von Landesmitteln – Zweiter Bericht der Interministeriellen<br />
Arbeitsgruppe Aufbau Ost zur Sitzung der Landesregierung am 22.<br />
November 2005“ dazu bekannt, regionale Wachstumskerne, die in<br />
besonderer Weise zur Wirtschaftskraft des Landes beitragen, stärker<br />
als bisher zu fördern. Damit wird das Ziel verfolgt, durch die<br />
Konzentration der Mittel auf Erfolg versprechende Potenziale im<br />
Sinne eines „Stärken stärken“ die Effizienz und Zielgenauigkeit des<br />
Mitteleinsatzes zu erhöhen und nachhaltig die wirtschaftliche Entwicklung<br />
zu unterstützen.<br />
Mit dem Masterplan „Starke Städte - <strong>Stadt</strong>umbau“ wurden Anfang<br />
2006 die strategischen Ansatzpunkte für die Neuausrichtung der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungs-, <strong>Stadt</strong>umbau- und Wohnungspolitik der kommenden<br />
Jahre durch das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung<br />
(MIR) mit folgenden 10 Punkten formuliert:<br />
1. Stärkung der Innenstädte<br />
2. Stärkung der Städte als Wirtschaftsstandort und als Basis für<br />
Wissen<br />
3. Konsequente Fortführung des <strong>Stadt</strong>umbaus<br />
4. Förderung familiengerechten Wohnens und von Wohnen im<br />
Alter<br />
5. Infrastrukturausstattung im Rahmen der <strong>Stadt</strong>entwicklung integrativ<br />
sichern<br />
6. Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements und lokaler<br />
Netzwerke<br />
7. Anregung und Unterstützung interkommunaler Kooperation<br />
8. Klare Fördersystematik<br />
9. Erschließung von EU-Programmen für Aufgaben der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
und des <strong>Stadt</strong>umbaus im Rahmen des EFRE-<br />
Schwerpunktes „Städtische Dimension“<br />
10. Integrierte <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong>e als Basis für eine situationsgerechte<br />
Unterstützung der Städte und einfache Förderverfahren.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wurde als einer von 15 Regionalen<br />
Wachstumskernen durch die Landesregierung benannt. Damit profitiert<br />
sie als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern von der<br />
neuen Prioritätensetzung des Landes Brandenburg.<br />
Entsprechend den Vorgaben des Landes wurde von der <strong>Stadt</strong> das<br />
wirtschaftliche Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006 erarbeitet<br />
und als Standortentwicklungskonzept für <strong>Ludwigsfelde</strong> am<br />
30.06.2006 bei der Staatskanzlei eingereicht. Die darin erarbeiteten<br />
Maßnahmen, insbesondere die Schlüsselmaßnahmen, wurden<br />
und werden in der IMAG-Ost in turnusmäßigen Abständen durch<br />
die <strong>Stadt</strong> vorgestellt, im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert, den<br />
Entwicklungen in der <strong>Stadt</strong> angepasst und weiterentwickelt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Die im vorliegenden <strong>INSEK</strong> enthaltene umfangreiche SWOT-<br />
Analyse aus dem Jahre 2007 baut auf den im Wirtschaftlichen<br />
Entwicklungskonzept (SEK) erarbeiteten Grundlagen und den beiden<br />
wichtigsten Planwerken der vergangenen Jahre, dem Integrierten<br />
<strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (ISEK) und dem Flächennutzungsplan<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />
2006 (FNP), auf.<br />
Das im Rahmen des Bundeswettbewerbes „<strong>Stadt</strong>umbau Ost“ bereits<br />
erarbeitete Integrierte <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (SEK)<br />
bezog sich auf die Entwicklung des Wohnungsmarktes in der <strong>Stadt</strong><br />
und beinhaltete einen detaillierten Maßnahme-/Zeitplan zum<br />
<strong>Stadt</strong>umbau in <strong>Ludwigsfelde</strong>. Dieser wurde in den letzten Jahren<br />
schrittweise umgesetzt, ohne dass <strong>Ludwigsfelde</strong> in das Förderprogramm<br />
„<strong>Stadt</strong>umbau Ost“ aufgenommen und damit vom Land gefördert<br />
wurde.<br />
Neben der SWOT-Analyse wurden darüber hinaus auch erste<br />
Handlungsansätze und Maßnahmen benannt und dem Ministerium<br />
für Infrastruktur und Raumordnung zum 29.06.2007 als Erarbeitungsstand<br />
übergeben.<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen der SWOT-Analyse des Jahres<br />
2007 wurde der <strong>INSEK</strong>-Prozess danach insbesondere im Jahre<br />
2008 intensiviert. Die in dieser Zeit entstandenen Beteiligungsstrukturen<br />
trugen in großem Maße zur Entwicklung eines Leitbildes<br />
der <strong>Stadt</strong> sowie zur Erarbeitung der Handlungsstrategien und<br />
Maßnahmen bei. Damit steht das <strong>INSEK</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
auf der Basis einer breiten Öffentlichkeit.<br />
Ziel des vorliegenden <strong>INSEK</strong> 2009 ist es, die Perspektiven für die<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung von <strong>Ludwigsfelde</strong> bis 2020 darzustellen und die<br />
Schlüsselmaßnahmen für die <strong>Stadt</strong>- und Wirtschaftsentwicklung<br />
sowie die dazu unterstützenden Fördermöglichkeiten herauszuarbeiten.<br />
Damit soll zum einen dem Land der Förderbedarf der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> für die kommenden Jahre signalisiert werden und<br />
zum anderen eine Grundlage für die Diskussion mit den Kommunalpolitikern<br />
der <strong>Stadt</strong> zum künftigen Handlungsbedarf vorgelegt<br />
werden.<br />
Der Entwurf des <strong>INSEK</strong> wurde in einer Gesamtberatung im Ministerium<br />
für Infrastruktur und Raumordnung am 10.02.2009 positiv<br />
bewertet. Darauf aufbauend stimmte das Ministerium für Infrastruktur<br />
und Raumordnung in einem Termin am 23.04.2009 dem<br />
Ziel der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zu, in das Bund-Länder-Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ (ASZ) aufgenommen zu werden.<br />
Für ein zentrales <strong>INSEK</strong>-Projekt, der energetischen Sanierung<br />
des Kultur- und Bürgerhauses der <strong>Stadt</strong> im Programm Investitionspakt,<br />
wurde ebenfalls in diesem Termin vereinbart, die Bewerbung<br />
forcieren zu können.<br />
Das <strong>INSEK</strong> versteht sich als informelles Planwerk mit der ergebnisorientierten<br />
Ableitung von Handlungsstrategien und konkreten<br />
Projekten aus einer breit angelegten Analyse in den Jahren 2007<br />
und 2008. Die Seitdem erfolgten Veränderungen sowohl in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (z. B. im Schul- und Kitabereich) als auch in<br />
der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wurden teilweise berücksichtigt.<br />
Die im fortlaufenden <strong>INSEK</strong>-Prozess abgeleiteten Handlungsstrategien<br />
und Ziele gelten auch unter den veränderten Voraussetzungen<br />
und Rahmenbedingungen.<br />
Im Text wird auf die ausgewerteten Daten und Planwerke nur im<br />
Grundsatz hingewiesen, ohne detaillierte Quellenangabenverzeichnisse<br />
zu führen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
2. Ausgangssituation<br />
Grundlagen<br />
Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />
2006<br />
Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002<br />
2.1. Lage und Funktion der <strong>Stadt</strong> im Land und in<br />
der Region<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> besteht aus der Kernstadt und ihren 11<br />
Ortsteilen Genshagen, Löwenbruch, Groß Schulzendorf,<br />
Wietstock, Kerzendorf, Gröben, Mietgendorf, Schiaß, Jütchendorf,<br />
Ahrensdorf und Siethen.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> liegt zentral im Land Brandenburg im südlichen Berliner<br />
Umland. Die Landeshauptstadt Potsdam ist von der Kernstadt<br />
etwa 16 km, die Berliner <strong>Stadt</strong>mitte 26 km, die <strong>Stadt</strong>grenze jedoch<br />
nur 11 km entfernt.<br />
Innerhalb des Landkreises Teltow-Fläming liegt <strong>Ludwigsfelde</strong> im<br />
nordwestlichen Randbereich, der zugleich Teil des engeren Verflechtungsraumes<br />
Berlin-Brandenburg ist. Das <strong>Stadt</strong>gebiet wird im<br />
Nordwesten von der Kreisgrenze zu Potsdam-Mittelmark, im Nordosten<br />
von der Gemeinde Großbeeren, im Osten von Blankenfelde-<br />
Mahlow, Rangsdorf und Zossen, im Süden von Trebbin begrenzt.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> nimmt im Zentrale-Orte-System des gültigen Landesentwicklungsplanes<br />
für den Gesamtraum Berlin-Brandenburg<br />
die Stelle eines Mittelzentrums im engeren Verflechtungsraum ein.<br />
Damit übernimmt die <strong>Stadt</strong> nicht nur Versorgungsfunktionen für die<br />
Bürgerinnen und Bürger der Kernstadt, sondern auch für ihr ländliches<br />
Umland. Dieses ländliche Umland wurde größtenteils mit der<br />
Fusionierung mit der Kernstadt in den Jahren 1998, 2001 und 2003<br />
Bestandteil des Gemeindegebietes und stellt den Hauptversorgungsraum<br />
der <strong>Stadt</strong> dar. Daneben werden die Funktionen der<br />
<strong>Stadt</strong> auch von den anliegenden Nachbargemeinden genutzt. Als<br />
Arbeitsplatzstandort ist <strong>Ludwigsfelde</strong> jedoch auch für Arbeitnehmer<br />
im gesamten Landkreis Teltow-Fläming aber auch in der Landeshauptstadt<br />
Potsdam und der Bundeshauptstadt Berlin gefragt.<br />
Insbesondere die Nähe zur Bundeshauptstadt Berlin und der<br />
Landeshauptstadt Potsdam sowie den Mittelzentren Wildau/Königs<br />
Wusterhausen und Luckenwalde/Jüterbog bietet<br />
neben der Konkurrenzsituation auch positive Nebeneffekte.<br />
Seit Ende 2005 ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> auch als Regionaler<br />
Wachstumskern mit den Branchenschwerpunkten Automotive,<br />
Luft-/Raumfahrttechnik und Logistik durch die Landespolitik definiert.<br />
Damit gilt sie als eine von 16 Kommunen als Wachstums-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
motor im Land Brandenburg und genießt die grundsätzliche Prioritätensetzung<br />
des Landes insbesondere auch bei der Vergabe von<br />
Fördermitteln.<br />
Mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens zum Großflughafen<br />
Berlin Brandenburg International und dem Beginn seines<br />
Baus rückt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> auch in den Fokus der Flughafenumfeldentwicklung.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• Lagegunst – Nähe zur Bundeshauptstadt<br />
Berlin und zur<br />
Landeshauptstadt Potsdam<br />
sowie zu Mittelzentren Wildau/Königs<br />
Wusterhausen<br />
und Luckenwalde/Jüterbog<br />
• Mittelzentrum im engeren<br />
Verflechtungsraum<br />
• Regionaler Wachstumskern<br />
mit Branchenschwerpunkten<br />
Automotive, Luft-<br />
/Raumfahrttechnik und Logistik<br />
• Versorgungsfunktionen für<br />
ländliches Umland (Ortsteile<br />
und Nachbargemeinden)<br />
• Teil des Flughafenumfeldes<br />
BBI<br />
• landschaftliche Einbindung<br />
2.2. Bevölkerungsentwicklung<br />
• Lagekonkurrenz durch Versorgungsfunktionen<br />
der Bundeshauptstadt<br />
Berlin und der<br />
Landeshauptstadt Potsdam<br />
sowie der Mittelzentren Wildau/Königs<br />
Wusterhausen<br />
und Luckenwalde/Jüterbog<br />
• teilweise fehlende Versorgungsausstattung<br />
eines Mittelzentrums<br />
• über Wirtschaftsstandort<br />
hinaus gering ausgeprägtes<br />
<strong>Stadt</strong>image bzw. -marketing<br />
Am 31.12.2006 hatte die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 24.371 Einwohner.<br />
Neben der Kernstadt <strong>Ludwigsfelde</strong> gehören der <strong>Stadt</strong> seit 2003<br />
insgesamt 11 Ortsteile an.<br />
Von 6.200 Einwohnern im Jahr 1946 wuchs der Ort (ohne die<br />
später eingemeindeten Ortsteile) bis 1988 auf 22.720 Einwohner.<br />
Diese Entwicklung beruhte – wie in anderen DDR-<br />
Entwicklungsstädten – auf dem Standort des Industrieunternehmens<br />
„IFA“, das aus dem ehemaligen Flugzeugmotorenwerk<br />
von Daimler-Benz hervorgegangen war.<br />
Bis 1997/1998 verlor die heutige Kernstadt 2.500 Einwohner (11 %<br />
gegenüber 1988). Danach setzte eine Konsolidierung der Einwohnerzahlen<br />
ein. Mit der Eingemeindung von zunächst 6 ländlichen<br />
Ortsteilen zum 31.12.1997, von denen drei Ortsteile Einwohnerzuwachs<br />
durch Eigenheimbau und Wohnungsneubau in kleinen<br />
Mehrgeschossern zu verzeichnen hatten, konnte vorübergehend<br />
insgesamt ein leichter Umkehrtrend erreicht werden. (ISEK 2002)<br />
Im Zeitraum zwischen 1999 und 2004 sind die beiden Ortsteile Ahrensdorf<br />
(2001) und Groß Schulzendorf (2003) hinzugekommen,<br />
so dass ein absoluter Vergleich der Einwohnerzahlen zwischen<br />
1999 und 2004 nicht möglich ist. Es fällt jedoch auf, dass ohne die<br />
neuen Ortsteile ab 2001 ein leicht rückläufiger Trend der Einwohnerzahl<br />
erkennbar ist.<br />
Bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung ergibt sich für die Jahre<br />
1998 bis 2004 ein geringer Sterbeüberschuss von insgesamt 97<br />
Personen, wobei die Jahre ab 2001 nicht stärker betroffen sind als<br />
die Jahre 1998 bis 2000.<br />
Von 2001 bis 2004 ergibt sich ein Wanderungsverlust für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
ohne Ahrensdorf und Groß Schulzendorf von insgesamt<br />
150 Einwohnern. Die Wanderungsgewinne in Ahrensdorf und Groß<br />
Schulzendorf kompensieren den Wanderungsverlust in der Kernstadt.<br />
Im Ortsteil Ahrensdorf wuchs die Einwohnerzahl in den Jahren<br />
2001 bis 2004 um 108 Einwohner, das ist angesichts der<br />
Wohnbaupotenziale (2200 WE laut Bebauungsplan) sehr wenig.<br />
Im Jahre 2004 war eine leichte Belebung zu beobachten. Ahrens-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
dorf hat ein Wachstumspotenzial durch die Wohnbauprojekte. Es<br />
gibt jedoch deutliche Hinweise auf eine begrenzte Nachfrage, die,<br />
wenn überhaupt, nur vorübergehend anziehen dürfte 1 .<br />
Für die <strong>Stadt</strong>entwicklung ist es von großer Bedeutung, wie sich die<br />
urbane Kernstadt im Verhältnis zu den ländlichen Ortsteilen entwickelt.<br />
Es zeigt sich, dass vor allem die Kernstadt Bevölkerungsrückgänge<br />
trotz Modernisierung des Wohnungsbestandes zu verzeichnen<br />
hat. Bemerkenswert ist, dass der Bevölkerungsrückgang<br />
in der Kernstadt nach 2001 zunimmt.<br />
Es muss davon ausgegangen werden, dass aus dem Mietwohnungsbestand<br />
mehr Fortzüge erfolgen, als Personen in modernisierte<br />
Wohnungen und Häuser einziehen, weil nach wie vor von<br />
einem steigenden Wohnflächenverbrauch pro Person auszugehen<br />
ist (allein schon aufgrund der Haushaltsverkleinerung s. u.).<br />
Der Trend der verstärkt sinkenden Einwohnerzahl in der Kernstadt<br />
hat ernsthafte Konsequenzen für die Wohnungspolitik,<br />
für die Bauwirtschaft als auch für die Innenstadtgestaltung<br />
und die Infrastrukturentwicklung.<br />
2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur<br />
Hinter der sich bis 2004 wenig verändernden Einwohnerzahl in<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> verbirgt sich schon eine gravierende Veränderung<br />
der Altersstruktur.<br />
Der Anteil der Kinder verringert sich durch den Geburtenrückgang<br />
nach der Wende innerhalb der Jahre von 1996 bis 2004 deutlich<br />
um ca. 5 Prozent. Die Anteile der Bevölkerungsgruppe im er-<br />
1 Räumliches Wanderungsverhalten der Abwanderer aus Berlin, siehe Bevölkerungsprognose des LDS 2003; Faktoren<br />
weiterhin: Entwicklungstrend von Mobilitätskosten und Wohnnebenkosten durch Energiepreisentwicklung, wenig Spielraum<br />
für wachsende Einkommen durch demographischen Wandel<br />
werbstätigen Alter verringern sich nach 2001 um einen Prozent.<br />
Der Anteil der Personen über 65 Jahre erhöht sich um 6 Prozent.<br />
Die Analyse der Altersdaten lässt darauf schließen, dass der Anteil<br />
der Kinder (bis 14 Jahre) ab 2007 vorläufig nicht weiter sinken<br />
wird. Aus der Gruppe der Personen im erwerbsfähigen Alter, die in<br />
den letzten Jahren schon rückläufig war, sind im Jahre 2004 die<br />
starken Jahrgänge noch nicht „herausgealtert“, während die<br />
schwachen Kinderjahrgänge noch nicht in diese Gruppe hineingewechselt<br />
sind. Aber schon in den nächsten Jahren werden starke<br />
Jahrgänge in die Altersgruppe der über 65jährigen wechseln, während<br />
die schwachen Jahrgänge der Jugendlichen ins erwerbsfähige<br />
Alter kommen, so dass der Anteil der Personen im erwerbsfähigen<br />
Alter deutlich zurückgehen wird. Das kann schon in 5 Jahren<br />
bis zu 4 Prozentpunkte ausmachen oder absolut fast 1.000 Personen<br />
umfassen. Relevant ist hierbei besonders der deutliche Rückgang<br />
der jungen Erwerbsfähigen. Der Anteil der Personen über 65<br />
Jahre, der schon in den letzten Jahren erkennbar zunahm, wird<br />
sich weiter prägnant erhöhen.<br />
Eine Analyse der Altersstruktur der Zu- und Abwanderer aus den<br />
Jahren 1999 und 2000 lässt vorsichtige Schlüsse über die Veränderung<br />
der Altersstruktur durch die Wanderungsbewegung zu:<br />
• Es zeigt sich, dass das Ausmaß der Wanderungen eine Rolle<br />
spielt, da anteilig mehr Fortzüge als Zuzüge in der Altersgruppe 15<br />
bis 45 Jahre zu verzeichnen sind (bei Frauen zwischen 20 und 30<br />
Jahren!). Die Zuwanderungen erfolgen zu 6 bis 7 Prozent von<br />
Menschen über 65, bei den Abwanderungen sind es nur 3 bis 4<br />
Prozent.<br />
• Selbst ein geringer positiver Wanderungssaldo kann deshalb noch<br />
nicht zu einer Verbesserung des Verhältnisses von Geburten und<br />
Sterbefällen führen. Nur ein deutlicher positiver Wanderungssaldo<br />
in den Ortsteilen führt zu einer Stabilisierung oder Erhöhung der<br />
Zahl der geburtenstarken Jahrgänge in der Gesamtstadt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
• Vor allem in der Kernstadt gibt es mehr junge Menschen bei den<br />
Wegziehenden. Ein deutlich höherer Anteil Älterer besteht dagegen<br />
bei den Zuziehenden gegenüber den Wegziehenden. Insgesamt<br />
ist die Zahl der Wegziehenden zudem größer als die der Zuziehenden.<br />
Anders ausgedrückt: Je größer der negative Wanderungssaldo<br />
der Kernstadt, die immer noch vier Fünftel der Einwohner<br />
ausmacht, desto schneller schrumpft die <strong>Stadt</strong>.<br />
Die durchschnittliche Haushaltsgröße hat sich in <strong>Ludwigsfelde</strong> seit<br />
1998 deutlich verringert. Im Jahre 2003 wird durch die GfK eine<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,14 ausgewiesen. Die<br />
Haushaltsverkleinerung verlangsamt sich, so dass die Zahl der<br />
Haushalte im Verhältnis zur Einwohnerzahl zurzeit kaum noch zunimmt.<br />
Noch geringfügig erhöhte sich die Zahl der Mehrpersonenhaushalte<br />
ohne Kinder, wohingegen die Haushalte mit Kindern um 6<br />
Prozent zurückgingen. Das unterstreicht die Bedeutung des familienfreundlichen<br />
Eigenheimbaus in den Ortsteilen.<br />
Auf Grund der wachsenden Lebenserwartung sowie der wachsenden<br />
Anteile älterer Personen erhöht sich aber der Anteil der Single-<br />
Haushalte in Zukunft wieder stärker, während sich der Rückgang<br />
der Anteile der jungen und mittleren Jahrgänge in sinkenden Anteilen<br />
der Mehrpersonenhaushalte niederschlägt. 2003 sind mehr<br />
als 36 Prozent aller Haushalte Single-Haushalte. Mit der Zunahme<br />
der Single-Haushalte und dem positiven Wanderungssaldo älterer<br />
Personen korreliert auch die enorme Zunahme junger und alter<br />
Haushaltsvorstände.<br />
Diese Splittung der Single-Haushalte in junge und alte – beide<br />
mit Wachstumstrend – ist für die Wohnungspolitik von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
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3. Bevölkerungsprognose<br />
3.1. Demographischer Wandel in <strong>Ludwigsfelde</strong> bis<br />
2020/2030<br />
Grundlagen<br />
Bevölkerungsprognose 2007 bis 2030 des Landes Brandenburg, Amt für<br />
Statistik Berlin-Brandenburg vom April 2008 (Berechnungen Basisjahr<br />
2006)<br />
In die Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2020 bzw. 2030 sind die<br />
regional bestimmenden Zukunftstrends sowie die übergeordneten<br />
Entwicklungstrends einzubeziehen. Die in Deutschland in den<br />
nächsten Jahrzehnten zunehmende Alterung der Bevölkerung führt<br />
zu einem wachsenden Sterbeüberschuss, der die Bevölkerungszahl<br />
verringert. Kurz- und mittelfristig kann dies auch durch eine<br />
ansteigende Geburtenrate nicht aufgehalten werden. Im Land<br />
Brandenburg kommen negative Wanderungssalden dazu, welche<br />
in allen neuen Bundesländern zu verzeichnen sind.<br />
Die aktuelle Prognose des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg<br />
(AfS BB) mit dem Basisjahr 2006 geht gegenüber der vorangegangenen<br />
Prognose gemäß der tatsächlichen Entwicklung von größeren<br />
Abwanderungen ins alte Bundesgebiet, weniger Zuzügen aus<br />
Berlin und generell vorsichtigeren Annahmen bei den Zuwanderungen<br />
sowie weniger optimistischen Zuwächsen bei der Geburtenhäufigkeit<br />
aus. Bei insgesamt deutlich sinkenden Einwohnerzahlen<br />
für das Land wird für den engeren Verflechtungsraum zumindest<br />
bis 2015 jedoch noch ein geringer Zuwachs angenommen.<br />
Für <strong>Ludwigsfelde</strong> ergibt sich sogar gegenüber der vorherigen<br />
Prognose eine leicht positivere Entwicklung: Bis 2015 wird demnach<br />
die Bevölkerungszahl mehr ansteigen als angenommen. Die<br />
nach 2015 vom AfS BB angenommenen Zuwanderungsgewinne<br />
werden die Sterbeüberschusse zwar nicht mehr ausgleichen können,<br />
fallen aber doch noch etwas höher aus. Für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
wird bei einem Basiswert im Jahre 2006 von 24.370 Einwohnern<br />
von einer Einwohnerzahl von 24.720 im Jahre 2010, von 25.010 im<br />
Jahre 2015, von 24.600 im Jahre 2020 und von 22.870 im Jahre<br />
2030 ausgegangen.<br />
Unkalkulierbar bleibt weiterhin die Zahl der Abwanderungen aus<br />
der Kernstadt. Sie wird sehr stark von der Wohn- und Lebensqualität<br />
in der <strong>Stadt</strong> sowie der Arbeitsmarktentwicklung in der gesamten<br />
Region abhängig sein.<br />
Im Prognosezeitraum bis 2020 erhöht sich der Anteil der Kinder<br />
weiter, jedoch wird ab 2015 der Rückgang einsetzen (2006: 2.620<br />
Kinder und Jugendliche bis unter 15 Jahren; 2020: 2.920). In der<br />
Altersgruppe der 15- bis unter 65jährigen wird ein Rückgang der<br />
Personen im erwerbsfähigen Alter vorausberechnet: Die Zahl beträgt<br />
2006 17.200 Personen, 2010 16.640, 2015 16.360, 2020<br />
15.550 und 2023 13.230 Personen in dieser Altersgruppe. Bei<br />
Fortsetzung des realen Trends verkleinert sich die einkommenserwirtschaftende<br />
Bevölkerungsgruppe noch stärker. Dagegen wächst<br />
bei insgesamt sinkender Bevölkerungszahl ab 2015 der Anteil der<br />
Fünfundsechzigjährigen deutlich: Absolut wird es 2020 1.570 und<br />
2030 fast 3.000 ältere Menschen mehr geben als im Jahre 2006<br />
mit 4.560 Personen dieser Altersgruppe.<br />
Folgen des demographischen Wandels werden ein insgesamt<br />
steigender Druck auf die in der Region erzielten Einkommen<br />
(negativer Struktureffekt: mehr Rentner, weniger Erwerbstätige)<br />
und damit auf die lokale Nachfrage, weniger Erwerbsfähige,<br />
die ein deutlich höheres Durchschnittsalter haben (Problem<br />
bei Fachkräften, Rolle der Schulabgänger wächst, Problem<br />
der Innovationsfreudigkeit) und völlig neue Nachfragestrukturen<br />
für soziale Infrastruktur und Dienstleistungen (Ge-<br />
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sundheit, Altenbetreuung, weniger jugendliche Sport- und<br />
Freizeitnachfrage...) sein.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• Wachstumspotenzial in<br />
Ahrensdorf<br />
• Stabilisierung der Geburtenzahlen<br />
• trotz Modernisierung des<br />
Wohnungsbestandes rückläufigeEinwohnerentwicklung<br />
in der Kernstadt<br />
• Überalterung der Bevölkerung,<br />
wachsender Sterbeüberschuss<br />
• Abnahme der Einwohner im<br />
erwerbsfähigen Alter<br />
• mehr Zuzüge älterer Menschen<br />
(über 65 Jahre)<br />
• mehr Wegzüge jüngerer<br />
Erwerbsfähiger (15 bis 45<br />
Jahre)<br />
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4. Stärken – Schwächen – Analyse der<br />
<strong>Stadt</strong><br />
4.1. <strong>Stadt</strong>struktur und Wohnen<br />
Grundlagen<br />
• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />
2006<br />
• <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (ISEK)<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
4.1.1. Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile<br />
Von der Sommerfrische der Berliner in den 20er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zum grünen Mittelzentrum<br />
und wirtschaftlich starken Regionalen Wachstumskern<br />
entwickelt. Mit ihrer zunehmenden Bedeutung als Wohn- und Arbeitsort<br />
ist auch die <strong>Stadt</strong>entwicklung und die Prägung des Gesichtes<br />
der <strong>Stadt</strong> eng verbunden. Und so ist ein charakteristisches<br />
Merkmal der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, dass sich seine Geschichte in<br />
den einzelnen <strong>Stadt</strong>gebieten ablesen lässt.<br />
Wurden in den 20er Jahren noch Wochenendgrundstücke für die<br />
Berliner parzelliert (Flussviertel, Neue Gartenstadt), entstand in<br />
den 30er Jahren die Werkssiedlung für die Ingenieure des damals<br />
größten und modernsten Flugzeugmotorenwerkes Daimler-Benz<br />
einschließlich der ersten Schule. Nach dem II. Weltkrieg entstand<br />
im Jahre 1952 das Industriewerk <strong>Ludwigsfelde</strong> (IWL) und mit ihm<br />
das so genannte „Dichterviertel“ mit neoklassizistisch beeinflusstem<br />
Kulturhaus für die herbeiziehenden Arbeitskräfte und die<br />
zweite Schule am Ort. Beide Gebiete befinden sich im Süden der<br />
in den 30er Jahren erbauten Autobahn BAB A 10.<br />
Mit dem Ausbau des späteren IFA–Automobilwerkes auf dem<br />
ehemaligen Daimler-Benz Gelände und zum Zeitpunkt der Wende<br />
ca. 10.000 dort arbeitenden Menschen entstanden auch die<br />
<strong>Stadt</strong>teile <strong>Ludwigsfelde</strong>-West, <strong>Ludwigsfelde</strong> Nord I und Nord II in<br />
industrieller Fertigung (Plattenbau).<br />
Nach der Wende wurden Grundstücke an der Potsdamer Straße<br />
durch Geschosswohnungsbau und in anderen Teilen der Kernstadt<br />
durch Lückenbebauung oder Nachverdichtung (überwiegend Einfamilienhäuser)<br />
bebaut. Neue Wohnbaugebiete entstanden in der<br />
Kernstadt hauptsächlich im Einfamilienhaussektor.<br />
Der vorhandene Wohnungsbestand wurde zu großen Teilen saniert<br />
oder modernisiert. Auch im Sanierungsgebiet „Werkssiedlung“<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist die Sanierung der Wohnblöcke weitestgehend<br />
abgeschlossen. Eine nach dem Abriss von 7 Wohnblöcken<br />
brachgefallene Fläche soll mittels Bauleitplanung für den Bau von<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern vorbereitet werden.<br />
Daneben entstanden neue Wohn- und Geschäftshäuser vor allem<br />
an der Hauptverkehrsachse der <strong>Stadt</strong> (Potsdamer Straße). So<br />
konnte die <strong>Stadt</strong> in den 1990er Jahren über fast alle marktansässigen<br />
Discountmärkte vor Ort verfügen. Mit der Ansiedlung des<br />
Kauflandes wurden jedoch die Discountmärkte im höherpreisigen<br />
Warensegment vom Markt verdrängt. Trotzdem verfügt die <strong>Stadt</strong><br />
insbesondere im Bereich der Grundversorgung über ein breites<br />
Angebot.<br />
Darüber hinaus wird <strong>Ludwigsfelde</strong> jedoch nur begrenzt ihrer Funktion<br />
als versorgendes Mittelzentrum gerecht. Schwächen des Einzelhandels<br />
liegen vor allem in der Angebotsbreite und Angebotsqualität.<br />
Hier ist eine Funktionsstärkung des Einzelhandels im Sinne<br />
einer nachhaltigen Entwicklung dringend notwendig. Durch die<br />
Ansiedlung der meisten Einzelhändler entlang der Potsdamer<br />
Straße hat sich hier im Bereich zwischen der Autobahn und dem<br />
Anton-Saefkow-Ring die „Einkaufsmeile“ der <strong>Stadt</strong> entwickelt. Die<br />
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Konkurrenz der nahe liegenden Bundes- und Landeshauptstadt<br />
zieht jedoch nach wie vor Kaufkraft ab.<br />
Mit dem Bau des neuen Rathauses, der Dresdner Bank und der<br />
<strong>Stadt</strong>werke GmbH, dem Umbau eines Wohnblocks der Werkssiedlung<br />
an der Potsdamer Straße/Ernst-Thälmann-Straße für den<br />
Verwaltungssitz der städtischen Wohnungsgesellschaft „Märkische<br />
Heimat“ mbH und dem bestehenden Kulturhaus mit Musikschule<br />
entstand um den Rathausplatz das Verwaltungs- und Kulturzentrum<br />
der <strong>Stadt</strong>. Die räumliche Bündelung der Funktionen kann jedoch<br />
nicht über ein bislang fehlendes <strong>Stadt</strong>zentrum hinweghelfen.<br />
Das Kulturhaus der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> stellt innerhalb dieses Ensembles<br />
eine herausragende, Identität stiftende Rolle dar. Der Bedarf<br />
an einem solchen Veranstaltungshaus in der <strong>Stadt</strong> für Vereine,<br />
Schulen, Bildungseinrichtungen, etc. ist hoch. Das Gebäude<br />
selbst hat einen hohen Sanierungsrückstand, der sich in verstärktem<br />
Maße auf die Höhe der durch die <strong>Stadt</strong> zu erbringenden Betriebskosten<br />
auswirkt. Daneben haben sich die gestalterischen und<br />
funktionalen Anforderungen an das Haus seit Inbetriebnahme im<br />
Jahre 1959 stark verändert und entsprechen nicht mehr den heute<br />
üblichen Standards. Auch die bisherigen Nutzungskonzepte müssen<br />
an die Bedürfnisse, die sich aus dem demographischen Wandel<br />
ergeben, angepasst werden, um ein Haus für alle Generationen<br />
offen zu halten. Als weicher Standortfaktor für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
können die Angebote dieses Hauses aber u. a. auch<br />
ausschlaggebend für die Ansiedlung neuer Einwohner sein.<br />
Das Kulturhaus sowie die II. Grundschule und das gesamte Dichterviertel<br />
stehen unter Denkmalschutz. Daneben wurde die Holzhaussiedlung<br />
aus den 30er Jahren durch eine örtliche Bauvorschrift<br />
geschützt.<br />
Mit der Aufständerung der Autobahn im Zentrum, der Sanierung<br />
und dem Umbau des Bahnhofes <strong>Ludwigsfelde</strong> zum Museum und<br />
dem Bau des Sport- und Gesundheitszentrums mit Saunatherme<br />
sind der <strong>Stadt</strong> bereits einige Meilensteine hin zu einem attraktiveren<br />
Lebens- und Wohnort gelungen.<br />
Die Errichtung eines Factory-Outlet-Centers (FOC) unter der Autobahn<br />
als Baustein eines bis zur Aufstelzung der Autobahn durch<br />
deren Dammlage nicht vorhandenen und nun möglichen <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
kam mangels potentieller Investoren nicht zustande. Auch<br />
die Alternative der Errichtung eines klassischen Einzelhandelszentrums<br />
konnte bislang nicht umgesetzt werden und würde zudem eine<br />
Anpassung der vorhandenen Planungen erfordern.<br />
Über Alternativen zur Gestaltung eines <strong>Stadt</strong>zentrums, die<br />
nicht nur im privatwirtschaftlichen Bereich, sondern im Bereich<br />
von PPP-Projekten oder im öffentlichen Sektor angesiedelt<br />
sind, ist bei der Festlegung von Maßnahmen nachzudenken.<br />
Die Ortsteile haben eine oftmals Jahrhunderte alte Geschichte. Sie<br />
haben sich jedoch nach Ende des II. Weltkrieges städtebaulich und<br />
räumlich kaum weiterentwickelt. Lediglich nach der Wende entstanden<br />
in einigen Ortsteilen Neubaugebiete für den Einfamilienhausbau<br />
oder kleine Mehrgeschosser.<br />
4.1.2. Wohnungsmarkt<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> hat laut LDS 2004 einen Wohnungsbestand von<br />
12.690 WE erreicht und weist damit einen überdurchschnittlichen<br />
Wohnungszuwachs auf. Unter Berücksichtigung des vorhandenen<br />
Bestandes in den eingemeindeten Ortsteilen kamen im Saldo zwischen<br />
2000 und 2004 jährlich mehr als 150 Wohnungen zum Bestand<br />
hinzu. Der rege Neubau von Wohnungen erfolgte dabei in<br />
einem deutlich höheren Maße als 2002 im ISEK formuliert und für<br />
angemessen erachtet wurde.<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Charakteristisch für den Wohnungsbestand ist die Dominanz von<br />
Block- (Baujahre 1940-1959) und Plattenbauten (1960-1989), die<br />
überwiegend aus kleineren Wohnungen bestehen und zu mehr als<br />
95 % unter der Regie der beiden großen Wohnungsgesellschaften<br />
(Märkische Heimat, <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft) stehen.<br />
Der aktuelle Leerstand liegt bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft<br />
bei ca. 5,5 % und wird als normale Fluktuation eingeschätzt.<br />
Der Sanierungsstand des Wohnungsbestandes beträgt<br />
ca. 65 % im sanierten Bereich und ca. 35 % im teilsanierten Bereich.<br />
Die letzte geförderte Maßnahme der LWG wurde vor ca. 3 ½<br />
Jahren mit der Gestaltung des Innenhofes in der Toni-Stemmler-<br />
Straße/Anton-Saefkow-Ring realisiert und von der <strong>Stadt</strong> kofinanziert.<br />
Bereits seit einiger Zeit wird jedoch auch durch die <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Wohnungsgenossenschaft die Abwanderung vor allem junger<br />
Menschen und die zunehmende Überalterung der verbleibenden<br />
Mieter wahrgenommen. Hauptziel der LWG ist daher die Vollsanierung<br />
des kompletten Gebäudebestandes bis zum Jahre 2013. Mit<br />
der Vollsanierung des Komplettbestandes setzt man auf die Konkurrenzfähigkeit<br />
der Genossenschaft gegenüber anderen Wohnungsanbietern.<br />
Rückbaubedarf wird damit auch in Zukunft von<br />
Seiten der LWG nicht gesehen.<br />
Überlegungen werden aber auch zur der Schaffung von Barrierenfreiheit<br />
in angebotenen Wohnungen und zum nachträglichen Einbau<br />
von Aufzügen insbesondere für ältere und behinderte Personen<br />
angestellt. Eine räumliche und zeitliche Einschätzung der Realisierung<br />
dieser Überlegungen gibt es derzeit noch nicht, da das<br />
Augenmerk zunächst auf die Vollsanierung des Komplettbestandes<br />
gerichtet ist.<br />
Die städtische Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ mbH hat<br />
derzeit einen Wohnungsleerstand von ca. 8 %. Der Bestand muss<br />
als nicht immer nachfragegerecht eingeschätzt werden. Betroffen<br />
sind dabei vor allen Dingen 2½-, 2 2/2- und 3-Raum-Wohnungen.<br />
Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die von Hartz-IV-<br />
Regelungen betroffenen Mieter, für die diese Wohnungen zu groß<br />
oder zu teuer sind. Besonders ab dem 4. Obergeschoss sind im<br />
Segment der Plattenbauten verstärkt Leerstände zu verzeichnen.<br />
Hier spielt auch die Überalterung der Mieter eine Rolle. Für diese<br />
Geschosse wird über Rückbau durch Abtreppungen der Gebäude<br />
und im Zusammenhang damit über Grundrissveränderungen<br />
nachgedacht. Ab 2009 könnte auch die Ausstattung von Gebäuden<br />
mit Aufzügen in Betracht gezogen werden.<br />
Ein wichtiges Angebotssegment stellt das denkmalgeschützte<br />
Dichterviertel aus den 50er Jahren mit fast 1.000 WE dar, welches<br />
sich direkt nördlich und östlich an das Rathaus anschließt. Allerdings<br />
wurden teilsanierte Bestände (Zentralheizung mit Warmwasser<br />
statt Ofen, wärmedämmende Isolierverglasung mit Schallschutz<br />
und teilweise Badmodernisierung) von ca. 626 WE im Jahre<br />
2007 an ein privates Wohnungsunternehmen (GAGFAH GmbH)<br />
verkauft. Der mit 326 WE bei der Wohnungsgesellschaft „Märkische<br />
Heimat“ verbleibende Teil an Wohnungen weist qualitativ einen<br />
höheren Sanierungsstand auf (zusätzlich Dachneueindeckung,<br />
Dachdecken- und Kellerdeckenisolierung, Fassadenneuputz und<br />
Anstrich sowie Mauerwerksisolierung im Kellerbereich). Allerdings<br />
stellt dieser Bestand auch weiterhin ein wichtiges Potenzial zur Diversifizierung<br />
und Profilierung des Wohnungsbestandes dar und<br />
bedarf deshalb zukünftig einer Analyse des zu akquirierenden<br />
Marktsegmentes.<br />
Trotz der Herausnahme zahlreicher Wohnungen durch Modernisierungsmaßnahmen<br />
(z. B. der städtischen Wohnungsgesellschaft<br />
„Märkische Heimat“) fand kaum ein Rückbau statt. Damit weist<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> einen deutlich zu hohen Wohnungsbestand im Verhältnis<br />
zu den Einwohnern auf.<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Durch das LDS wurde ermittelt, dass 90 % aller neu geschaffenen<br />
Wohnungen nach 2000 in Ein- und Zweifamilienhäusern entstanden.<br />
Damit verbesserte sich die qualitative Struktur des Wohnungsbestandes<br />
deutlich, auch wenn das für die Akteure vor Ort<br />
schwer nachvollziehbar ist.<br />
Ohne den eigentlich erforderlichen Rückbau erhöhte sich zwangsläufig<br />
die Leerstandsquote von 5,7 Prozent im Jahre 2001 auf 10,2<br />
Prozent im Jahre 2006. Derzeit liegt die Leerstandsquote, wie bereits<br />
erwähnt, bei der Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“<br />
bei ca. 8 % und bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft<br />
bei ca. 5,5 %.<br />
Noch im Verlauf der Erarbeitung des ISEK 2002 wurde die weitere<br />
Modernisierung und Schaffung von attraktiven Wohnangeboten im<br />
alten Wohnbestand als Strategie zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes<br />
angeregt. Zu dem Zeitpunkt wurden vor allen Dingen<br />
größere Wohnungen nachgefragt. Diese Entwicklung wurde<br />
jedoch durch eine durch Hartz IV entstehende neue Nachfragestruktur<br />
nach eher preiswerten Ein- bis Zweiraumwohnungen und<br />
durch unterschiedliche Berechtigungsgrenzen für Wohngeld fast<br />
konterkariert. Eine solch einseitige Ausrichtung an Hartz-IV-<br />
Empfängern ist aber nicht Interesse einer ausgewogenen sozialen<br />
Entwicklung der <strong>Stadt</strong>.<br />
Trotz der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von<br />
Unternehmen oder die Erweiterung von vorhandenen Standorten<br />
konnte keine große Nachfrage nach Wohnungen ausgelöst werden.<br />
Zwar werden von ansässigen Unternehmen die Bemühungen<br />
der <strong>Stadt</strong> zur Aufwertung der Lebensqualität gewürdigt. Manager<br />
und Ingenieure bevorzugen jedoch eher Berlin, Potsdam und attraktive<br />
Umlandgrundstücke als Wohnort.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• breites Wohnungsangebot • fehlendes <strong>Stadt</strong>zentrum als<br />
Identitätspunkt der <strong>Stadt</strong><br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• ausreichend verfügbare<br />
und planerisch gesicherte<br />
Flächen für Einfamilienhausbau<br />
• verkehrsgünstige Lage der<br />
<strong>Stadt</strong><br />
• hohe Durchgrünung der<br />
Wohngebiete<br />
• Sport- und Gesundheitszentrum<br />
als Anziehungspunkt<br />
• denkmalgeschütztes Kulturhaus<br />
mit Nutzungspotenzial<br />
• erhöhter Leerstand von<br />
Wohnungen trotz Modernisierungsmaßnahmen<br />
• Rückbaubedarf von Wohnungen<br />
• Angebots- und Funktionsdefizite<br />
im Bereich Einzelhandel<br />
• Verlärmung der <strong>Stadt</strong> durch<br />
Nähe der Industrie-<br />
/Gewerbeparks, Fluglärm,<br />
Verkehrslärm der Autobahn<br />
und Hauptverkehrsstraßen<br />
• Autobahnbrücke als Barriere<br />
zwischen Handels- und<br />
Verwaltungszentrum<br />
• Dominanz des Wohnungsangebots<br />
durch Block- und<br />
Plattenbauten, fehlendes<br />
höherwertiges Mietangebot<br />
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4.2. Wirtschaft und Beschäftigung<br />
Grundlagen<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
• GSK FU BBI 2007<br />
4.2.1. Wirtschaftsentwicklung<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist traditionell ein gewachsener Industriestandort.<br />
Auch nach der Wende konnte sie durch die Wiederansiedlung<br />
bzw. Neuansiedlung der Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
GmbH, MTU Maintenance Berlin-Brandenburg und MTU Aero Engines<br />
München, Thyssen Umformtechnik, Franke Aqua Rotter<br />
GmbH usw. den Wirtschaftsstandort sichern.<br />
Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung liegt in den<br />
Branchen Automotive und Luft- und Raumfahrttechnik sowie der<br />
Logistik. Der Standort entwickelt sich also vor allen Dingen im verarbeitenden<br />
Gewerbe und Verkehr und nähert sich damit dem Ziel<br />
einer Standortprofilierung als Kompetenzzentrum Transport und<br />
Logistik.<br />
Gleichzeitig werden damit die vom Land Brandenburg definierten<br />
Branchenkompetenzfelder Luftfahrttechnik, Logistik<br />
und Automotive angesprochen, die es zu stärken gilt.<br />
Noch ungenügend entwickelt ist der Dienstleistungssektor einschließlich<br />
Gastgewerbe und das Handwerk. Im Dienstleistungsbereich<br />
ist die ungünstige Entwicklung zu einem Großteil auf die<br />
Konkurrenz durch das hochspezialisierte, vielfältige Angebot in<br />
Berlin und Potsdam zurückzuführen. Die insgesamt stagnierende<br />
Entwicklung ist jedoch auch ein Resultat aus erstens durchaus<br />
wachsenden wirtschaftsnahen Dienstleistungen, zweitens stagnierender<br />
Inanspruchnahme konsumnaher Leistungen als Ausdruck<br />
einer stagnierenden lokalen Nachfrage und drittens der fehlenden<br />
finanziellen Mittel für den öffentlichen Bereich.<br />
Da die Industrie in Deutschland den Export trägt und der Export<br />
seit Jahren Wachstumsmotor ist, ist der hohe Anteil der Beschäftigten<br />
im exportintensiven Fahrzeugbau in <strong>Ludwigsfelde</strong> ein wichtiger<br />
Wachstumsfaktor für das Land Brandenburg. Mit knapp 35%<br />
liegt der Anteil des verarbeitenden Gewerbes in <strong>Ludwigsfelde</strong> an<br />
der Beschäftigtenstruktur deutlich über dem Anteil von 22% im<br />
Land Brandenburg.<br />
Neben den drei großen Schlüsselunternehmen mit zusammen cirka<br />
2.700 Beschäftigten gibt es bis auf wenige Ausnahmen vor allem<br />
sehr kleine Unternehmen, die weniger als 20 Beschäftigte<br />
aufweisen. Sie gehören überwiegend zur Metall- und Elektrobranche<br />
oder zur Baustoffproduktion.<br />
Neue Technologien und damit verbundene technische, technologische<br />
und wirtschaftliche Entwicklungspotenziale versprechen<br />
die ansässigen Firmen Krauss GmbH Aviation<br />
Technologies im Bereich Materialveredlung, die andere innovative<br />
Metallbearbeiter heranziehen könnte, und die ENRO<br />
GeothermieEntwicklungs GmbH, die die Errichtung eines Geothermie-Kraftwerkes<br />
beabsichtigt. Damit ist der Anfang gemacht,<br />
lokal den Strukturwandel zur Nutzung erneuerbarer Energien<br />
zu vollziehen.<br />
Damit könnten sich Potenziale für zwei weitere Branchenkompetenzfelder<br />
des Landes Brandenburg (Energiewirtschaft/Energietechnologie<br />
und Metallerzeugung, Metallbeund<br />
–verarbeitung/Mechatronik) in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
entwickeln. Dies würde dem gleichermaßen verfolgten An-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
spruch einer Diversifizierung der lokalen Wirtschaftsstruktur<br />
zur Verringerung der Konjunkturanfälligkeit entsprechen und<br />
Synergieeffekte über innovative Impulse in die vorhandenen<br />
Unternehmen befördern.<br />
In der Logistikbranche gibt es differenzierte Entwicklungsbedingungen.<br />
Abhängig ist die Branche in erster Linie vom potentiellen<br />
Auftragsvolumen. Wachstumspotenziale liegen vor allen Dingen in<br />
der Kontraktlogistik. Profitieren können die Logistikunternehmen<br />
von der günstigen zentralen und verkehrstechnischen (in absehbarer<br />
Zeit auch vom Großflughafen) und zukünftig vor allem vom<br />
noch wachsenden osteuropäischen Warenaustausch. Dennoch<br />
geht der Trend hier mehr und mehr zur komplexen Dienstleistung<br />
hinsichtlich Zwischenlagerung, Umschlag, Abwicklung von finanziellen<br />
Transaktionen, zeitpunktgenaue Lieferungen usw. Diese<br />
Anforderungen können oftmals nicht von kleineren Unternehmen<br />
geleistet werden, da sie nicht über räumliche Netzwerke, IT-<br />
Software, einen flexiblen Fuhrpark usw. verfügen, die ein hohes<br />
Maß an Know-how und Investitionen erfordern. Wachsende Kraftstoffkosten,<br />
wachsende Konkurrenz durch ausländische Billiglöhne<br />
und Preisdumping führen zu einer hohen Insolvenzquote in diesem<br />
Bereich. Damit sind mittelfristig keine positiven Beschäftigungsund<br />
Einkommenseffekte zu erwarten.<br />
Das Handwerk wird in <strong>Ludwigsfelde</strong> überdurchschnittlich durch<br />
Kfz-Werkstätten, Bauunternehmen, Metall- und Elektrohandwerk<br />
getragen. Es fehlen jedoch Wachstumsimpulse. Der Boom bei<br />
Handwerksgründungen seit 2004 konzentrierte sich auf Ich-AGs,<br />
die zu einem Preisdumping geführt haben. Eine Belebung am Arbeitsmarkt<br />
durch dieses Angebot wird seitens des Handwerks nicht<br />
gesehen.<br />
Der Handel wird in <strong>Ludwigsfelde</strong> vor allem durch den Großhandel<br />
geprägt. Großhandelsfirmen versuchen sich hinsichtlich eines erwarteten<br />
Wachstums des osteuropäischen Markts rechtzeitig zu<br />
positionieren. Gleichzeitig stehen sie unter starkem Druck ange-<br />
sichts zunehmender Rohstoffpreise und geringer Nachfrage im<br />
Konsumgüterbereich, so dass sie verstärkt mit modernen Dienstleistungen<br />
aufwarten sowie Arbeitskosten senken müssen, um im<br />
Wettbewerb zu bestehen. Es ist eine stärkere Annäherung von<br />
Großhandel und Transportlogistik zu beobachten. Die Entwicklung<br />
der Branche wird einerseits von den Konkurrenzangeboten an<br />
Gewerbeflächen für Logistik und Großhandel in der gesamten Region<br />
Berlin Süd beeinflusst, andererseits von den tatsächlichen<br />
Wachstumsprozessen der zu bewegenden Waren, die sehr stark<br />
von der Entwicklungsdynamik der Metropolenregion und der Handelsströme<br />
mit Osteuropa abhängen.<br />
Angesichts der starken gewerblichen Orientierung des Standortes<br />
ist die Entwicklung der unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />
seit 1999 vorsichtig positiv einzuschätzen. Sie ist zwar noch unbefriedigend,<br />
hebt sich aber erkennbar von der stagnierenden bis<br />
rückläufigen Entwicklung der konsumorientierten Dienstleistungen<br />
ab.<br />
Vor allem im Bank- und Kreditgewerbe gab es eine deutliche Aufstockung<br />
der Angebote. In <strong>Ludwigsfelde</strong> entwickelten sich Unternehmen<br />
im Entsorgungsbereich, Reinigungsgewerbe, für die Vermietung<br />
von Maschinen, Baugeräten und Fahrzeugen aller Art sowie<br />
im Sicherheitsbereich. Die weitere Entwicklung des Sektors<br />
wird sehr stark von der Entwicklung der anderen Branchen am<br />
Standort bestimmt. Eine starke Konkurrenz, insbesondere im Bereich<br />
Informationstechnik, Software und Reparaturen, aber auch<br />
Medien, Übersetzungen, bleiben die Angebote aus Berlin und<br />
Potsdam.<br />
4.2.2. Gewerbeflächenausweisungen<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> kann ein hohes Angebot an noch freien<br />
Gewerbeflächen vorweisen. Derzeit stehen ca. 150 ha Fläche in<br />
den Industrie- und Gewerbeparks der <strong>Stadt</strong> zur Verfügung. Probleme<br />
ergeben sich insbesondere bei den beiden Industrieparks Ost<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
und West durch die räumliche Nähe zur Wohnbebauung und zum<br />
Krankenhaus mit Einschränkung der zulässigen Lärmemission<br />
(Lärmkontingente), durch das Fehlen zusammenhängender größerer<br />
Flächen, durch Altbaubestand und Schadstoffbelastungen der<br />
Böden. Angesichts der dargestellten Probleme sind die Entwicklung<br />
und Vermarktung unbefriedigend.<br />
Weitere Probleme bei der Befriedigung von Nachfragen können<br />
sich durch ganz spezifische Standortanforderungen von Unternehmen<br />
ergeben. So war für die Ansiedlung des VW-<br />
Logistikcenters die Neuausweisung einer Gewerbefläche erforderlich.<br />
Dazu kommt, dass im Ballungsraum von einem Überangebot an<br />
Gewerbeflächen ausgegangen werden kann, das teilweise zu<br />
Dumpingpreisen führt. Besonders öffentlich geförderte Gewerbegebiete<br />
ziehen die Nachfrage auf sich.<br />
Das größte Potenzial an vermarktbaren Gewerbeflächen gibt es<br />
nach wie vor im Brandenburg Park und im Preußenpark. Es kann<br />
prinzipiell davon ausgegangen werden, dass diese Flächen in beiden<br />
Parks auch die Ansiedlung von weiterem produzierenden Gewerbe<br />
ermöglicht, sofern es nicht mit besonderen Verschmutzungen<br />
und Lärmemissionen verbunden ist. Auch Logistikdienstleistungen<br />
sind je nach kleinräumiger Standortlage möglich.<br />
Seit 1998 gab es kaum Neuansiedlungen von Unternehmen. Diese<br />
konzentrieren sich auf den Baumarkt Hornbach im Brandenburg<br />
Park, auf das VW-Logistikcenter im Preußenpark sowie eine überschaubare<br />
Zahl von kleinen Unternehmen in allen Gewerbeparks.<br />
Dabei siedelten sich vor allen Dingen Speditionen und Logistikunternehmen<br />
an. In allen Gewerbegebieten kamen vor allem unternehmensorientierte<br />
Dienstleister sowie kleine Großhandelsfirmen<br />
neu hinzu.<br />
Besonders hervorzuheben sind die Ansiedlungen von Automotive<br />
Zulieferern für die Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH (Niederlassungen<br />
von Kroschu, Issringhausen) in <strong>Ludwigsfelde</strong> (Industriepark),<br />
sowie die Planung einer weiteren Ansiedlung eines Automotive<br />
Zulieferers (Alcoa).<br />
Um den Standort zu sichern, ist in jedem Fall dafür Sorge zu<br />
tragen, dem bereits jetzt räumlich an seine Grenzen stoßenden<br />
Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH Konzern eine Entwicklung<br />
seines Standortes in <strong>Ludwigsfelde</strong> zu ermöglichen.<br />
Zwar hat die Herstellung der Nordanbindung des Industrieparkes-<br />
Ost dazu beigetragen, die logistisch notwendigen zwei Zufahrten<br />
zu sichern, jedoch stößt trotzdem die Optimierung der innerbetrieblichen<br />
Transporte an objektive Grenzen. Dadurch entstehen<br />
dem Unternehmen leicht höhere Kosten, die sich im Wettbewerb<br />
mit anderen Standorten durchaus negativ auf den Standort <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
auswirken können, zumal die Konzernleitung über die<br />
Entwicklung der Standorte unter Abwägung aller Rahmenbedingungen<br />
entscheidet.<br />
Die Generalentwicklungsplanung des Unternehmens kalkuliert<br />
mögliche Kapazitätserhöhungen am Standort ein und geht dabei in<br />
ihrem Masterplan von einer theoretischen Produktionserweiterung<br />
auf das Dreifache der jetzigen Produktion aus. Eine solche Entwicklung<br />
ist mit den derzeitigen Flächen definitiv nicht zu realisieren.<br />
Selbst bei teilweiser Bestandssäuberung und Neubebauung<br />
müssen weite Teile der Logistik nach außen verlegt werden.<br />
Auf Grund der Standortvorteile von <strong>Ludwigsfelde</strong> gegenüber den<br />
Standorten in den alten Bundesländern, die vor allem in den günstigeren<br />
Arbeitskosten gesehen werden, hätte der Standort <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
theoretisch gute Chancen, eine mögliche Erweiterung in<br />
der Nutzfahrzeugproduktion zu übernehmen. Da aber prinzipiell ein<br />
Neubau auf der grünen Wiese den Vorteil einer optimalen innerbetrieblichen<br />
Logistik hat und damit kostengünstiger ist, ist es von<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
immenser Bedeutung, für den Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
GmbH-Standort <strong>Ludwigsfelde</strong> die besten Flächenangebote zu<br />
bieten, um eine optimale Planung zu gewährleisten.<br />
Auch Thyssen Umformtechnik sieht für sich wenig Möglichkeiten<br />
für eine Expansion in unmittelbarer Nachbarschaft. Allerdings werden<br />
noch Alternativen für Flächenerweiterungen im Industriepark<br />
gesehen, obwohl auch hier logistische Nachteile erwartet werden.<br />
Vorteilhaft war bisher der unmittelbare Gleisanschluss. Der Bahnverkehr<br />
ist allerdings aus Sicht der Thyssen Verlader zeitlich unzuverlässig<br />
und so wird der Gleisanschluss im Industriepark nur von<br />
ihnen genutzt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> hat sich bereits dem Thema des Standorterweiterungsbedarfes<br />
der beiden Großunternehmen sowie der Ausweisung<br />
großer zusammenhängender Flächen für die Neuansiedlung von<br />
flächenintensiven Unternehmen angenommen. Bereits in der Erarbeitungsphase<br />
für das Gemeinsame Strukturkonzept Flughafenumfeld<br />
Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) hat sich die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> für die Ausweisung von Potenzialflächen zur<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung und daneben für einen gewerblich industriellen<br />
Vorsorgestandort eingesetzt. Diese Flächen wurden mit dem Abschlussbericht<br />
zum GSK FU BBI am 18.12.2006 in einer gemeinsamen<br />
Erklärung paraphiert und mit Beschluss der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />
vom 08.05.2007 bestätigt.<br />
In derselben Sitzung wurde der Beschluss für die vorbereitenden<br />
Untersuchungen für die Festlegung eines Städtebaulichen<br />
Entwicklungsbereiches zur Ausweisung neu zu entwickelnder<br />
Gewerbe- und Industrieflächen gefasst.<br />
Damit wurde der erste Schritt zur Standortsicherung mittels<br />
Bauleitplanung gemacht, der die Machbarkeit einer städtebaulichen<br />
Entwicklungsmaßnahme auf der Fläche I „An der<br />
Eichspitze“ und der Fläche II „Am Autobahnkreuz BAB A 10“<br />
prüft.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> bietet den ansässigen Wirtschaftsunternehmen Flächen,<br />
Bauleitplanung, Infrastruktur und Wohnungen für Beschäftigte,<br />
dies alles über eine als flexibel und offen empfundene Verwaltung.<br />
Ansonsten sind die Standorte der Unternehmen Teil der<br />
Region, d. h. des südlichen Berliner Umlandes, versorgt mit<br />
Dienstleistungen, einem breit qualifizierten Arbeitskräftepool sowie<br />
– wenn erforderlich – auch Forschungs- und Entwicklungskapazitäten,<br />
z. B. aus Potsdam, Berlin-Adlershof bzw. im weitesten Sinne<br />
Wildau, Cottbus. Das ist ein Standortvorteil für diese Unternehmen,<br />
den sie bei aktiven Bemühungen in der Region finden.<br />
Damit nimmt die <strong>Stadt</strong> selbst – im Vergleich zur Region – nur eine<br />
begrenzte Rolle wahr, sie schafft die Rahmenbedingungen, die auf<br />
den Bedarf der Wirtschaft reagieren. Sie ist nicht in der Lage, eigene<br />
Anreize für neue wirtschaftliche Entwicklungen zu realisieren,<br />
da sie die Voraussetzungen nicht mitbringt. Es gibt keine Forschungseinrichtungen<br />
und keine Bildungseinrichtungen, die über<br />
das Gymnasium, das Oberstufenzentrum oder die ZAL als Weiterbildungszentrum<br />
(vorwiegend für Facharbeiterberufe) hinaus gehen,<br />
es gibt keine Gründerszene, keine Messen, mangels Träger<br />
auch keine wissenschaftlichen Veranstaltungen. Damit fehlt der<br />
Wirtschaft jegliche innovative Befruchtung von außen.<br />
Aufgrund dieser Defizite stehen für das wirtschaftliche Wachstum<br />
von ansässigen bzw. noch anzusiedelnden Unternehmen nur die<br />
Mindestvoraussetzungen zur Verfügung. Das zeigt sich seit Mitte<br />
der neunziger Jahre besonders darin, dass es der <strong>Stadt</strong> weder<br />
gelungen ist, Manager und Ingenieure an die <strong>Stadt</strong> als Wohnort zu<br />
binden noch das Wirtschaftspotenzial stärker zu diversifizieren,<br />
neue innovative Existenzgründungen anzuregen und neue technologisch<br />
anspruchsvolle Unternehmen zu gewinnen. Im Ergebnis<br />
dessen wird das Wirtschaftswachstum der <strong>Stadt</strong> primär Sache der<br />
schon bestehenden Unternehmen bleiben. Dabei kommen zusätzlich<br />
– auf Grund der demographischen Entwicklung – kaum<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Marktimpulse aus der <strong>Stadt</strong> selbst (z. B. lokal agierendes Handwerk,<br />
Dienstleistungen, Einzelhandel).<br />
Ohne Veränderungen, die durch die Schaffung eines kreativen<br />
Potenzials in der <strong>Stadt</strong> ausgelöst werden, hat die <strong>Stadt</strong> es<br />
schwer, neue Impulse als innovativer Wachstumskern zu setzen.<br />
4.2.3. Arbeitsmarktstruktur<br />
Die Zahl der Arbeitsplätze (sozialversicherungspflichtige Beschäftigung)<br />
ist in <strong>Ludwigsfelde</strong> nach 2000 mit leichten Schwankungen<br />
auf den Wert von ca. 11.500 Arbeitsplätzen Ende des Jahres 2008<br />
angestiegen.<br />
Problematisch für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist der Umstand, dass<br />
diese Arbeitsplätze in zunehmendem Maße durch Einpendler besetzt<br />
werden. Die Zahl der Beschäftigten aus der <strong>Stadt</strong> nimmt seit<br />
2002 (bis 2005 statistisch erfasst) kontinuierlich ab: sowohl innerhalb<br />
des <strong>Stadt</strong>gebiets als auch generell. 2005 arbeiteten 9333<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis.<br />
2002 waren es noch 9760.<br />
Auspendler finden Beschäftigung vor allem in Berlin und im übrigen<br />
Landkreis sowie in Potsdam. Zwischen den Jahren 2002 und<br />
2004 war der größte Zuwachs jedoch bei den Auspendlern in die<br />
westlichen Bundesländer gegeben. <strong>Ludwigsfelde</strong>r Erwerbssuchende<br />
nehmen in den letzten Jahren größere Entfernungen in Kauf,<br />
um eine adäquate sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu<br />
erreichen. Ihre Chancen liegen offensichtlich immer weniger in den<br />
neuen Bundesländern und nur begrenzt in Berlin und Potsdam.<br />
Die Analyse ergab, dass vom Bedarf abweichende Qualifikationsstrukturen<br />
der Einheimischen eine nennenswerte Rolle für den<br />
Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
spielen, da das Arbeitsplatzangebot stark industriell geprägt ist.<br />
Weiterhin nimmt die Erwerbsbeteiligung der <strong>Ludwigsfelde</strong>r, die in<br />
vorangegangenen Jahren vergleichsweise hoch war, kontinuierlich<br />
weiter ab, während die Arbeitslosigkeit zunahm.<br />
Zurückzuführen ist der Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> nicht nur auf vom Bedarf abweichende Qualifikationsstrukturen,<br />
sondern auch auf den nicht begrenzten lokalen<br />
Arbeitsmarkt. Der Einzugsbereich eines Arbeitsplatzes ist relativ<br />
groß. Das ist insoweit von Bedeutung für <strong>Ludwigsfelde</strong>, als die Abhängigkeit<br />
des Standortes von der Gesamtentwicklung in der Region<br />
(südlicher Bereich des engeren Verflechtungsraums) deutlich<br />
wird, insbesondere was die Erwerbstätigenquote und die Arbeitslosigkeit<br />
betrifft, aber auch die soziale Struktur der Einwohner, die<br />
Wohnungsmarktentwicklung oder den Einzelhandel.<br />
In <strong>Ludwigsfelde</strong> drangen im Jahre 2004 noch mehr junge <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
auf den Arbeitsmarkt, als ältere <strong>Ludwigsfelde</strong>r aus dem<br />
Berufsleben ausscheiden. Dies führte dazu, dass selbst ausgebildete<br />
Facharbeiter häufig keinen Arbeitsplatz fanden. Dieses Verhältnis<br />
wird sich in den nächsten Jahren auf Grund der Überalterung<br />
der Bevölkerung und der niedrigen Geburtenraten nach der<br />
Wende dramatisch umkehren. Bereits im Jahr 2010 kann schon<br />
jeder vierte freiwerdende Arbeitsplatz unter der Voraussetzung der<br />
Erhaltung der bisher vorhandenen Arbeitsplätze nicht durch einen<br />
jungen Menschen neu besetzt werden. Problematisch ist dieser<br />
Gesichtspunkt vor allen Dingen durch die prognostizierte Beschäftigungssituation<br />
in der Region, die von einem weiteren Wachstum<br />
ausgeht.<br />
Wenig optimistisch war bisher auch die Entwicklung der offenen<br />
bzw. gemeldeten Stellen in der Agentur für Arbeit, Geschäftsstelle<br />
Zossen, die bis 2005 fast um die Hälfte zurückging.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• Ausgeprägtes Wirtschaftsprofil<br />
in den 3 Branchen-<br />
• hoher Anteil von Kleinstunternehmen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
kompetenzfeldern Automotive,<br />
Luft-/Raumfahrttechnik<br />
und Logistik<br />
• verstärkte Ansiedlung von<br />
Betrieben des verarbeitenden<br />
Gewerbes mit hoher<br />
Exportrate<br />
• Flächenvorsorge durch<br />
Ausweisung neuer Gewerbeflächen<br />
und deren planerischer<br />
Sicherung<br />
• hocheffiziente Verwaltung<br />
zur Unterstützung ansiedlungswilliger<br />
Unternehmen<br />
• Ansiedlungsfördernde und<br />
–begleitende Wirtschaftsförderung<br />
• positive Arbeitsplatzentwicklung<br />
• kaum bis keine Neuansiedlungen<br />
von innovativen<br />
Unternehmen und Gründern<br />
• zunehmender Fachkräftemangel<br />
(insbesondere auch<br />
Ingenieure)<br />
• wachsende Arbeitslosigkeit<br />
verbunden mit Abwanderung<br />
fördert soziale Probleme<br />
der <strong>Stadt</strong><br />
• aktueller Mangel an nachfragegerechtenFlächenangeboten<br />
(große zusammenhängende,industriegeeignete<br />
Flächen)<br />
• fehlende Forschungs- und<br />
Entwicklungseinrichtungen<br />
am Standort verbunden mit<br />
fehlenden Anreizen und<br />
Impulsen für innovative<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
• fehlende höhere Bildungseinrichtung<br />
(Fach-<br />
Hochschule, Universität)<br />
• fehlende Einbeziehung der<br />
Bildungsstätten zur Bindung<br />
der Heranwachsenden<br />
an die Unternehmensstandorte<br />
4.3. Bildung<br />
Grundlagen<br />
• Projekt „Entwicklung der Schullandschaft und Kindertagesbetreuung<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ab 2006“<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
Eine lebendige <strong>Stadt</strong> braucht eine verlässliche, gut funktionierende<br />
Betreuung für ihre Kinder. Ziel muss eine nachfrage- und bedarfsgerechte<br />
Bereitstellung eines hochwertigen und differenzierten<br />
Betreuungs- und Erziehungsangebots unter Beibehaltung einer<br />
breiten Trägervielfalt sein.<br />
4.3.1. Schulen<br />
Wie auch in anderen Bereichen unterliegt die Schullandschaft in<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> dem demographischen Wandel. Die Schülerzahlen<br />
im Sekundarbereich I sind seit dem Schuljahr 2002/03<br />
rückläufig und werden sich mittelfristig stabilisieren. Im Grundschulbereich<br />
sowie im Bereich der außerschulischen Kinderbetreuung<br />
ist eine Steigerung der Kinderzahlen seit Mitte 2000 zu<br />
verzeichnen, die in den nächsten Jahren anhält und sich mittelfristig<br />
stabilisieren wird.<br />
Die <strong>Stadt</strong> war Träger von vier Grundschulen und zwei Oberschulen.<br />
Die Oberschulen waren bis zum Schuljahr 2005/2006 noch in<br />
zwei Schulformen, Gesamt- und Realschule, gegliedert. Der Landkreis<br />
ist Träger des im <strong>Stadt</strong>gebiet befindlichen Gymnasiums und<br />
der Förderschule. Die Grund- und Oberschulen verteilten sich in<br />
der <strong>Stadt</strong> auf vier Standorte. Dabei befanden sich an zwei Standorten<br />
jeweils eine Grundschule und an den weiteren zwei Standorten<br />
jeweils eine Grund- und Oberschule. Die Prognose wies ei-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
nen Anstieg der Schülerzahlen in Grundschulen aus. Dennoch<br />
wurden die verfügbaren Räume nicht in vollem Umfang benötigt.<br />
Die Auslastung der Schulstandorte lag bei ca. 70 %.<br />
In <strong>Ludwigsfelde</strong> besteht eine Förderschule für die Jahrgangsstufen<br />
1 bis 10. Im Bereich der Förderschulen wird im Planungszeitraum<br />
des Schulentwicklungsplanes des Kreises von einer annähernd<br />
konstanten Schülerzahl ausgegangen. Aus diesem Grunde wurde<br />
das Gebäude der 3. Grundschule vor Jahren vom Landkreis zur<br />
Nutzung übernommen.<br />
Die Beschulung der Schüler mit einer geistigen Behinderung erfolgt<br />
durch die Förderschule für geistig Behinderte in Groß Schulzendorf.<br />
Damit können prinzipiell alle Kinder der <strong>Stadt</strong> innerhalb des Ortes<br />
mit Wahlalternativen bis zu einem Schulabschluss geführt werden.<br />
4.3.2. Kindertagesstätten<br />
In der Kernstadt befinden sich fünf Kindertagesstätten, darunter eine<br />
integrative, mit einer Kapazität von 78 bis 260 Betreuungsplätzen.<br />
Weitere fünf Kindertagesstätten mit einer Kapazität von 18 bis<br />
56 Betreuungsplätzen befinden sich in den Ortsteilen der <strong>Stadt</strong>.<br />
Die außerschulische Betreuung für die Grundschulkinder erfolgt in<br />
drei Grundschulen und einer in Grundschulnähe befindlichen Horteinrichtung.<br />
Bei freier Kapazität bietet diese Einrichtung eine<br />
Betreuung für Kinder vom Übergang in die Schule an. Die Auslastung<br />
der Kapazität der Kindertagesstätten liegt bei 95 %.<br />
In den Kindertageseinrichtungen werden jährlich rund 180 Kinder<br />
auf den Übergang in die Schule vorbereitet. In neun Einrichtungen<br />
werden bis zu 15 Kinder und in zwei Einrichtungen zwischen 45<br />
und 55 Kinder betreut. Dies erschwert sowohl die erforderliche<br />
Kontaktaufnahme seitens der Schule mit der Kindertagesstätte,<br />
aus der die Kinder in die jeweils zuständige Schule übergeben<br />
werden, als auch den Aufbau einer kontinuierlichen Zusammenarbeit<br />
zwischen der Schule und der Kindertagesstätte. Die Qualität<br />
der Betreuung wird nicht von allen Eltern als optimal angesehen.<br />
Durch den bestehenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz<br />
werden rund 60 % aller Kinder erst ab dem dritten Lebensjahr<br />
in einer Kindertageseinrichtung betreut.<br />
4.3.3. Außerschulische Betreuung<br />
Die Inanspruchnahme der Hortbetreuung schwankt zwischen den<br />
Grundschulen zwischen 39 % und 62 %. Grundsätzlich ist der Anteil<br />
der Hortkinder in den ersten 2-3 Schuljahren hoch und nimmt<br />
dann rapide ab. Zurückzuführen ist dies zum einen auf den Wegfall<br />
des Rechtsanspruchs und häufig auch auf einem nicht ausreichenden<br />
finanziellen Hintergrund der Familien, zum anderen können<br />
die Angebote in den Horteinrichtungen nicht allen Kindern gerecht<br />
werden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
4.3.4. Sonstige Betreuungsangebote<br />
Seit dem Herbst 2004 wird in der <strong>Stadt</strong> die Tagespflege ausgebaut.<br />
Derzeit befinden sich in der <strong>Stadt</strong> acht Tagespflegestellen.<br />
Hier wird die Betreuung für ca. 30 Kinder, überwiegend bis zum<br />
dritten Lebensjahr, übernommen.<br />
4.3.5. Maßnahmen der <strong>Stadt</strong> zu Kindertagesstätten- und<br />
Schulentwicklung<br />
Die vorgenannte Entwicklung hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> bereits<br />
vor Jahren erkannt und damit begonnen, gegenzusteuern. So wurde<br />
die Hortbetreuung an die Grundschulen verlagert. Im Zuge der<br />
freigewordenen Kapazität im Bereich der Kindertagesbetreuung<br />
und der Zusammenlegung von zwei Kindertagesstätten, konnte ein<br />
Gebäude aufgegeben, Betriebskosten eingespart und eine andere<br />
Kindertagesstätte komplett modernisiert werden. Anstatt zwei Kindertagesstätten<br />
zu modernisieren, entschloss sich die <strong>Stadt</strong> zum<br />
Neubau einer Integrationseinrichtung. Damit konnte neben dem<br />
wirtschaftlichen Aspekt auch die Qualität des Angebotes gesteigert<br />
werden. Eine Angebotserweiterung wurde auch durch die Übertragung<br />
von Aufgaben im Bereich der offenen Jugendarbeit an einen<br />
freien Träger und deren Umstrukturierung der Arbeit und der<br />
Standorte erreicht.<br />
Seit dem Schuljahr 2007/2008 erfolgt die Umsetzung der durch<br />
die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung beschlossenen und danach<br />
beim Ministerium für Bildung, Jugend und Sport beantragten<br />
Maßnahmen zur Zusammenlegung der beiden Oberschulen,<br />
zur schrittweisen Auflösung einer Grundschule und<br />
zur Einrichtung einer verlässlichen Halbtagsgrundschule in<br />
der 1. und 4. Grundschule. Seit Januar 2007 wurde bereits die<br />
Unterbreitung von alternativen Betreuungsangeboten für die<br />
Grundschulkinder als Maßnahme umgesetzt. Die eingeleiteten<br />
Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Schullandschaft und<br />
der Kindertagesbetreuung werden kontinuierlich weiterge-<br />
führt. Dazu zählt auch die Gewährleistung einer hohen Flexibilität<br />
der Kinderbetreuung durch das Angebot einer mehrtägigen<br />
Betreuung.<br />
4.3.6. Berufsbildende Schulen<br />
In <strong>Ludwigsfelde</strong> befindet sich die Abteilung 4 des Oberstufenzentrums<br />
des Landkreises Teltow-Fläming. Unterrichtet werden die Berufsfelder<br />
Metalltechnik sowie Bautechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung,<br />
Elektrotechnik, unter Einschluss von Bildungsgängen<br />
der Berufsschule und Förderlehrgängen.<br />
Der Schulentwicklungsplan des Landkreises Teltow-Fläming geht<br />
von einer Konzentration der theoretischen Berufsausbildung auf<br />
die Standorte Luckenwalde und <strong>Ludwigsfelde</strong> aus. Begründet wird<br />
diese Konzentration unter anderem mit den guten Standortbedingungen<br />
und der erwarteten weiteren Konsolidierung der Industrieund<br />
Gewerbegebiete in <strong>Ludwigsfelde</strong> sowie mit der guten verkehrlichen<br />
Anbindung.<br />
4.3.7. Berufsausbildung<br />
Ausbildungsangebote im <strong>Stadt</strong>bereich mit der Option einer zukünftigen<br />
Beschäftigung in der <strong>Stadt</strong> sind primär von den großen ansässigen<br />
Arbeitgebern zu erwarten.<br />
Das Ausbildungsangebot hat seinen Schwerpunkt im gewerblichtechnischen<br />
Bereich. Ein fester Ausbildungspool ist bei größeren<br />
Unternehmen (Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH, MTU, Thyssen<br />
Umformtechnik, Franke Aqua Rotter GmbH) überwiegend im<br />
technischen Spektrum und ergänzend im kaufmännischen Bereich<br />
zu finden. Ausbildungsangebote bei kleineren Unternehmen sind<br />
im Bereich Industrie, Verkehr und Großhandel in den klassischen<br />
Industrieberufen, Kfz-Berufen, im kaufmännischen Bereich der<br />
Speditionsbranche und Großhandelsbranche sowie in der Lageristik<br />
angesiedelt. Einzelne Angebote sind auf die verschiedensten<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 26
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Dienstleistungs- und Handwerksberufe verstreut. Für jeweils Klassen<br />
von 16 bis 20 Lehrlingen gibt es für einige Berufe Angebote im<br />
kooperativen Modell (OSZ, ZAL).<br />
Die betriebliche Ausbildung ist dabei stark auf männliche Interessenten<br />
fokussiert, die technisch interessiert sind und körperlich arbeiten<br />
wollen. Das Angebot an Ausbildungsstellen für Mädchen<br />
insbesondere im kaufmännischen Bereich und dem Spektrum der<br />
Dienstleistungsberufe ist begrenzt. Lediglich im Sektor des kooperativen<br />
Modells orientiert man sich verstärkt auf weibliche Auszubildende.<br />
Trotzdem sind Mädchen auch hier durch die fehlende<br />
Entlohnung der Ausbildung und die fehlende Anbindung zukünftiger<br />
Arbeitgeber benachteiligt.<br />
Höhere Bildungseinrichtungen, wie z. B. eine Fachhochschule<br />
gibt es in <strong>Ludwigsfelde</strong> nicht.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• breites schulisches Bildungsangebot<br />
• gelungene Reaktion auf<br />
demographischen Wandel<br />
durch frühzeitig eingeleitete<br />
Maßnahmen zur ökonomischen<br />
Auslastung der Einrichtungen<br />
unter gleichzeitiger<br />
Sicherstellung der<br />
Betreuungsqualität<br />
• hoher Betreuungsgrad der<br />
Kinder durch Kitas und Tagespflege<br />
abgesichert<br />
• überregional anerkannter<br />
Ausbildungsort<br />
• fehlende höhere Bildungseinrichtung(Fachhochschule/Hochschule/Universität)<br />
mit wirtschaftsorientiertem<br />
Profil<br />
• fehlende Vernetzung der<br />
Bildungseinrichtungen mit<br />
den ansässigen Unternehmen<br />
• Fokussierung der betrieblichen<br />
Ausbildung auf männliche<br />
Auszubildende<br />
4.4. Kultur, Freizeit und Tourismus<br />
Grundlagen:<br />
• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und<br />
Ergänzung 2006<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
4.4.1. Kulturlandschaft, Sport- und Freizeitangebote<br />
Zu den über <strong>Ludwigsfelde</strong> hinaus wirksamen Kultureinrichtungen<br />
zählen das Kulturhaus, in dem sich auch die <strong>Stadt</strong>musikschule befindet,<br />
sowie die <strong>Stadt</strong>bibliothek und das <strong>Stadt</strong>museum im ehemaligen<br />
Bahnhofsgebäude. Daneben wird auch das sozio-kulturelle<br />
Zentrum <strong>Ludwigsfelde</strong> „Waldhaus“ durch eine Reihe von sozial und<br />
kulturell aktiven Vereinen und Gruppen genutzt.<br />
Kulturhaus und Musikschule<br />
Zentrum des kulturellen Lebens der <strong>Stadt</strong> ist das Kulturhaus. 1959<br />
eröffnet, steht das Gebäude heute unter Denkmalschutz. Im großen<br />
Saal finden bei Konzertveranstaltungen ohne Bestuhlung bis<br />
zu 600 - bei Reihenbestuhlung und gleichzeitiger Rangnutzung bis<br />
zu 497 sowie bei Tanzveranstaltungen bis zu 300 Gäste Platz. Er<br />
eignet sich wegen seiner variablen Bestuhlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und des Vorhandenseins einer Theaterbühne<br />
mit versenkbarer Orchesterbühne, professioneller Beleuchtungsund<br />
Tontechnik, Musikeraufenthaltsraum sowie Künstlergarderoben<br />
im Bühnenhaus u. a. für Theater- und Ballettaufführungen,<br />
Konzerte, Multivisionsvorträge, Tanzveranstaltungen, Tagungen,<br />
Seminare, Ausstellung und Präsentationen unterschiedlicher Art<br />
und Größe.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Das Vestibül mit einer Sitzplatzkapazität von bis zu 88 Plätzen eignet<br />
sich besonders für Veranstaltungen mit Kleinkunstcharakter,<br />
Lesungen, Kammerkonzerte oder Ausstellungen.<br />
In Abhängigkeit vom jeweiligen Charakter der Veranstaltung bzw.<br />
auf Wunsch der Nutzer sorgen langjährige Partner des Hauses für<br />
das leibliche Wohl der Besucher und Gäste. Für eine individuelle<br />
gastronomische Betreuung vor oder auch nach den Veranstaltungen<br />
stehen darüber hinaus das Personal und die Räumlichkeiten<br />
des Restaurants im Seitenflügel des Kulturhauses zur Verfügung.<br />
Im Jahre 2008 fanden 155 Veranstaltungen (davon 56 Fremdveranstaltungen<br />
und 75 Eigenveranstaltungen) im Kulturhaus statt.<br />
Die Bildungseinrichtungen und Kindereinrichtungen der <strong>Stadt</strong> sowie<br />
die große Bandbreite der sozial, kulturell und sportlich engagierten<br />
Vereine und Initiativen der Kernstadt und der Orteile nutzen<br />
das Haus und den Saal wegen sonst fehlender Raumkapazitäten<br />
und –nutzungsmöglichkeiten vielfältig. So werden alljährlich Jugendweihen,<br />
Abschlussprüfungen der Schulen, Märchenaufführungen<br />
von Grundschulen, Zeugnisausgaben des Gymnasiums,<br />
Sommerfest der Vereine, Mathematikwettbewerbe, themenbezogene<br />
Bildungsveranstaltungen z. B. der Friedrich-Ebert-Stiftung,<br />
Weihnachtsfeiern für bedürftige Kinder, usw. im Haus durchgeführt.<br />
Insgesamt konnten damit trotz eines hohen Sanierungsrückstandes<br />
des Gebäudes, der sich auf das Ambiente des Hauses<br />
nachteilig auswirkt, und trotz überalterter Veranstaltungstechnik<br />
33.715 Besucher angelockt werden. Dies zeigt den hohen Stellenwert<br />
des Hauses im gesellschaftlichen Leben der <strong>Stadt</strong> und spiegelt<br />
den Identifikationscharakter der Veranstaltungsstätte für die<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r Bürgerinnen und Bürger wider.<br />
Auf Grund der kontinuierlich steigenden baulichen Probleme (z. B.<br />
marodes Dach, veraltete Heizungsanlage, schadhafte Steigleitungen,<br />
nicht nutzbarer Transportaufzug) kann durch die <strong>Stadt</strong> trotz<br />
der außerordentlichen Bedeutung des Kulturhauses in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung die dauerhafte Zugänglichkeit dieses Identität<br />
stiftenden Hauses für die Öffentlichkeit ohne die erforderliche umfassende,<br />
vor allem energetische Sanierung nicht gewährleistet<br />
werden. Die Nutzungsdichte könnte entscheidend erhöht und der<br />
Nachfrage gerecht werden, wenn logistisch die Zeiten für die Herrichtung<br />
für andere Nutzungen verkürzt werden könnten (Bestuhlung,<br />
Tische, Veranstaltungstechnik).<br />
Die Musikschule der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> vermittelt nicht nur musikalische<br />
Lehrinhalte. Sie bildet mit ihrem Anspruch an Kontinuität,<br />
Zuverlässigkeit, Konzentration, Erfolgs- und Misserfolgskompensation<br />
und die öffentliche Präsentation von Leistungen, die Grundlage<br />
für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Ein unschätzbarer<br />
und vor allem dauerhafter Wert für Kinder und Jugendliche.<br />
Seit dem 20. Juni 2001 kann sich die Musikschule der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
"Anerkannte Musikschule im Land Brandenburg" nennen.<br />
Dies ist nach dem Musikschulgesetz des Landes Brandenburg<br />
Grundvoraussetzung, um Fördermittel in Anspruch nehmen<br />
zu dürfen.<br />
Die Musikschule ist ein beliebter und zuverlässiger Partner für das<br />
kulturelle Leben der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und deren Ortsteile. Konzerte<br />
im Kulturhaus, Rathaus, Rahmenprogramme für Veranstaltungen<br />
der verschiedensten Einrichtungen der <strong>Stadt</strong> wie z. B. Bibliothek,<br />
Museum, Schulen, Kitas, Kirchen, Kleintierzüchter, Seniorenwohnanlage/-treff,<br />
Waldhaus, <strong>Stadt</strong>werke, <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft,<br />
die Märkische Heimat etc. Auch ortsansässige<br />
Firmen treten immer häufiger mit dem Wunsch nach einer<br />
musikalischen Umrahmung an die Musikschule heran. (z. B. Mercedes-Benz<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH, Thyssen, ENRO, WARL)<br />
Die Musikschule ist hauptsächlich im Bühnenhaus des Kulturhauses<br />
untergebracht. Für eine anfängliche Bedarfshoffnung auf 200<br />
Schüler (1991) war das ausreichend. Als jedoch ein Jahr später<br />
bereits 500 Schüler ihren regelmäßigen Unterricht in der Musik-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
schule in Anspruch nahmen, war klar, dass die Raumkapazität<br />
längst nicht mehr ausreicht. Seit dem Jahr 2000 nutzt die Musikschule<br />
den ehemaligen Kinoraum im Seitenflügel des Kulturhauses,<br />
ohne den die Chor-, Ensembleproben und Klassenvorspiele<br />
nicht stattfinden können.<br />
Seit zehn Jahren wird die Arbeit der Musikschule durch ihren gemeinnützigen<br />
Förderverein unterstützt. Hinzu kommen Sach- und<br />
Finanzspenden von einer Reihe Unternehmen und Privatpersonen<br />
in und um <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />
Seit der Inbetriebnahme des Kulturhauses haben sich die gestalterischen<br />
und funktionalen Anforderungen wie Brandschutz,<br />
Akustikanforderungen, klimatische Anforderung, Barrierefreiheit<br />
an eine solche Veranstaltungsstätte stark verändert.<br />
Auch die Auswirkungen des demographischen Wandels<br />
werden zukünftig bei der Nutzung des Kulturhauses zu berücksichtigen<br />
sein. Hier sind neue Nutzungskonzepte gefragt,<br />
die speziell auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind<br />
und ein großes Spektrum an Übungsräumen und Veranstaltungen<br />
für alle Generationen bieten. Eine umfassende Sanierung<br />
des Gebäudes ist zwingend notwendig, um einerseits<br />
den vorgenannten Anforderungen der Zeit gerecht zu werden<br />
und andererseits die bislang hohen Betriebskosten des Kulturhauses<br />
durch geeignete Maßnahmen zu mindern.<br />
Gleichzeitig fehlen bislang ein Kulturentwicklungsplan sowie eine<br />
Vernetzung der einzelnen kulturellen Angebote und deren Vermarktung.<br />
Museum<br />
Das <strong>Stadt</strong>- und Technikmuseum <strong>Ludwigsfelde</strong> gibt es seit Mai<br />
1994. Das Museum der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> öffnete am 28. September<br />
2002 im neuen Domizil in dem in mehrjähriger Arbeit umgebauten<br />
Bahnhofsgebäude seine Pforten. Der repräsentative ho-<br />
niggelbe Backsteinbau wurde im Jahre 1886 erbaut und ist eines<br />
der ältesten Gebäude der <strong>Stadt</strong>. Anlässlich des Weltmuseumstages<br />
am 18.05.2003 wurde ein neuer Schriftzug enthüllt, der die<br />
Besucher und Reisenden in altdeutschen Lettern empfängt.<br />
Sein Profil wird durch drei Säulen bestimmt:<br />
• Technik- und Industriegeschichte<br />
• klassische Heimatgeschichte<br />
• regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen<br />
Die Technik- und Industriegeschichte und die klassische Heimatgeschichte<br />
vom Mittelalter bis in die vorindustrielle Zeit sind in einer<br />
ständigen Ausstellung zu sehen und werden durch regelmäßig<br />
wechselnde Sonderausstellungen im stimmungsvollen Dachgeschoss<br />
ergänzt.<br />
Führungen durch das Museum werden nach Vereinbarung angeboten.<br />
Ansehenswert sind auch das neu gestaltete Bahnhofsumfeld<br />
und ein zum Standesamt umfunktionierter Salonwagen in unmittelbarer<br />
Nähe.<br />
Bibliothek<br />
Bereits am 12. Oktober 1948 wurde die <strong>Stadt</strong>bibliothek aus Restbeständen<br />
der Daimler-Benz-Motoren-GmbH gegründet. Damit ist<br />
sie die älteste Kultur- und Bildungseinrichtung der <strong>Stadt</strong>. Im November<br />
1996 konnten nach mehreren Standortwechseln im Laufe<br />
der Geschichte die Haupt- und Zweigbibliothek gemeinsam ins<br />
neue Rathaus ziehen. Die <strong>Stadt</strong>bibliothek hat seitdem hier ihr Domizil.<br />
Auf Grund der sehr zweckmäßigen Räumlichkeiten, des qualifizierten<br />
Fachpersonals und des Einsatzes von zeitgemäßer Informationstechnik<br />
konnten die Leistungen zwar gesteigert werden,<br />
blieben aber noch hinter dem ständig steigenden Bedarf zurück.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Die Bibliothek entwickelte sich zum bürgernahen Ort des Wissens,<br />
der Information und des lebenslangen Lernens.<br />
Wegen der zwingend notwendigen Sparpolitik über fast ein Jahrzehnt<br />
und der nach 1996 wegbrechenden Landesförderung konnte<br />
der bis dahin kontinuierliche Bestandsaufbau, gerade auch im Bereich<br />
Naturwissenschaften, Technik und neue Medien, nicht weitergeführt<br />
werden. Große Bestandslücken in diesen Bereichen<br />
können auch durch den Leihverkehr der Bibliotheken nicht kompensiert<br />
werden. Die Unterstützung der beruflichen Aus- und Weiterbildung,<br />
des lebenslangen Lernens und der naturwissenschaftlichen-technischen<br />
Grundbildung können nur noch bedingt gewährleistet<br />
werden. Auch Medien zur Berufsfindung und Berufsorientierung<br />
sind veraltet und müssen dringend aktualisiert werden.<br />
Im Durchschnitt besuchen 180 Bürger an jedem Öffnungstag diese<br />
Einrichtung. 2.400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind als<br />
eingetragene Leser registriert. 600 bis 800 Medien (Bücher, Zeitschriften,<br />
CD-Rom, Tonträger, DVD ...) werden täglich entliehen. 2<br />
Internetplätze können von den Lesern kostenlos genutzt werden.<br />
Vorschulgruppen und Schulklassen werden entsprechend der<br />
Rahmenpläne des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des<br />
Landes Brandenburg und im Rahmen der bestehenden Kooperationsvereinbarungen<br />
mit den Schulen mit den Angeboten der Bibliothek<br />
vertraut gemacht.<br />
Ebenso finden Veranstaltungen für Berufsschulklassen, Lehrerkollegien<br />
und Eltern in der Bibliothek statt. Die Palette reicht von<br />
Informationsveranstaltungen zu den Möglichkeiten, die die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
bietet, über Projekttage, Bibliotheksunterricht bis hin zu<br />
thematischen Elternversammlungen und Veranstaltungen der Familienbildung.<br />
Sport- und Gesundheitszentrum<br />
Das im Jahre 2006 neu eröffnete Sport- und Gesundheitszentrum<br />
befindet sich im städtischen Eigentum und wurde an einen privaten<br />
Betreiber verpachtet. Mit seiner Saunatherme erhöht es das Spektrum<br />
an Freizeit- und Sportangeboten in der <strong>Stadt</strong>. Das Bade-,<br />
Sauna- und Wellnessangebot ist umfangreich: zwei Thermalsole-<br />
Becken mit bis zu 5% Solegehalt und 33-36 °C Wasser temperatur<br />
im Innenbereich, Thermalsole-Außenbecken mit Strömungskanal,<br />
Unterwassermassageeinrichtungen, 26 °C Süßwasserbec ken,<br />
umfangreicher Saunapark mit großzügigen Ruhebereichen, zahlreiche<br />
Fitness-, Massage- und Wellnessangebote. Die Therme hat,<br />
auch aufgrund des überwiegend textilfreien Betriebes und der moderaten<br />
Eintrittspreise, mittlerweile ein festes Stammpublikum aus<br />
der Region für sich gewinnen können.<br />
Die räumlich abgetrennte Sportschwimmhalle mit 25-Meter-<br />
Bahnen bietet eine ideale Grundlage für Schwimmkurse, Aquajogging,<br />
Vereins- und Schulschwimmen und sportliche Veranstaltungen.<br />
Hier finden auch regelmäßig Wettkämpfe statt. Im Sommer ist<br />
die Halle seitlich zu öffnen und bietet eine kleine Liegewiese im<br />
Freien.<br />
Mit durchschnittlich 1.100 Besuchern am Tag verfügt sie über ein<br />
bisher ungenutztes Besucherpotenzial, das in der Regel <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
nach dem Besuch der Therme wieder verlässt. Bisher gibt es<br />
nur vereinzelt Versuche, die Gäste vor Ort für weitere Angebote zu<br />
binden, z. B. werden gegen Vorlage einer aktuellen Quittung der<br />
Saunatherme Besuchern auf dem <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wochenmarkt bei<br />
teilnehmenden Händlern Rabatte in Höhe von 5 bis 10 Prozent<br />
gewährt.<br />
<strong>Stadt</strong>sporthalle/Spiel- und Sportparks<br />
Nicht weniger gefragt als das Waldstadion ist bei Sportbegeisterten<br />
die <strong>Stadt</strong>sporthalle, die 1997 eingeweiht wurde. Verschiedene<br />
Sportvereine fanden hier ihre Heimstatt. Regelmäßig finden in der<br />
<strong>Stadt</strong>sporthalle Turniere in den Sparten Handball, Basketball, Vol-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
leyball, Tischtennis und Judo mit und vor überregionalen Vereinen<br />
und Publikum statt.<br />
Daneben zielen die Angebote der vorhandenen Spiel- und Sportparks<br />
auf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen und der Sportvereine<br />
ab.<br />
Waldstadion<br />
Zu den Sportstätten mit Tradition gehört das <strong>Ludwigsfelde</strong>r Waldstadion.<br />
In den 1940er Jahren wurde es als Sportplatz für die Beschäftigten<br />
von Daimler-Benz auf dem damaligen Werkgelände<br />
angelegt. Obwohl auf dem einzigen Rasenplatz im Sommer fast<br />
täglich trainiert wurde, befand sich das Waldstadion im Gegensatz<br />
zu anderen Sport- und Freizeitstätten nach der Wende noch in annehmbarem<br />
Zustand. Deshalb wurde mit der Sanierung des Geländes<br />
auch erst 1998 begonnen. Das Stadion erhielt einen Kunstrasentrainingsplatz<br />
mit Flutlicht, Umzäunung und eine komplette<br />
Leichtathletikanlage. 1999 wurde dann der Hauptrasenplatz überholt<br />
und 2000 ein zweiter Rasenplatz angelegt. Beide sind mit Unterflurberegnungsanlagen<br />
ausgestattet.<br />
Das Waldstadion ist Trainingsstätte der Sportvereine und Austragungsort<br />
sportlicher Wettkämpfe, wobei es nie an sportbegeistertem<br />
Publikum fehlt.<br />
Zwingend notwendig war und ist zum Teil jedoch hier die Erneuerung<br />
des Kunstrasenplatzes und die Realisierung eines zweiten<br />
Kunstrasenplatzes, die Erneuerung der Rundlaufbahn für die<br />
Leichtathleten sowie die Sanierung der Sanitär- und Umkleideräume.<br />
Festplatz<br />
Nahe des Bahnhofs in <strong>Ludwigsfelde</strong> befindet sich ein größerer<br />
Festplatz, der vor allem für Veranstaltungen von Dritten genutzt<br />
wird (Zirkus, Rummel). Freiluftveranstaltungen der <strong>Stadt</strong> finden<br />
auch auf dem Rathausplatz statt. Über die Grenzen der <strong>Stadt</strong> hinaus<br />
hat sich das Brückenfest unter der aufgestelzten Autobahn etabliert.<br />
Ortsteile<br />
In den Ortsteilen widmet sich die Kirche/Lesestube in Gröben u. a.<br />
dem Thema Theodor Fontane. Soweit vorhanden werden in den<br />
Ortsteilen die Kirchen, Gemeinschaftshäuser oder Feuerwehrhäuser<br />
als Veranstaltungsorte genutzt. Die Dorfanger sind die Festplätze<br />
der Ortsteile.<br />
Die <strong>Stadt</strong> unterstützt im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten<br />
die kulturelle und sportlichen Angebote.<br />
Trotz des zunächst umfangreich erscheinenden Angebots im Bereich<br />
Kultur, Sport und Freizeit ist vor allen Dingen ein Mangel an<br />
Angeboten zu sehen, die sich an die Gruppe der Jugendlichen<br />
richten. Wachsende Probleme in den Milieus arbeitsloser Familien<br />
und Familien mit prekärem Einkommen wirken sich zunehmend<br />
auf die Heranwachsenden aus, die verstärkt sich selbst bzw. der<br />
Schule oder anderen Treffpunkten überlassen sind.<br />
Hohe Anforderungen sind deshalb insbesondere an die Unterstützung<br />
der Kinder- und Jugendarbeit zu stellen, um die<br />
Entstehung sozialer Brennpunkte zu verhindern.<br />
4.4.2. Tourismus<br />
Der Tourismussektor ist in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> noch unzureichend<br />
ausgebildet. Obwohl die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> über ein gut<br />
ausgebautes Radwegenetz verfügt, besonders die Ortsteile durch<br />
ihre reizvolle Landschaft Potenziale für den Tourismus bieten und<br />
mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn eine überdurchschnittlich<br />
gute Anbindung an die Bundeshauptstadt besteht, konnten<br />
diese Potenziale bislang nur wenig genutzt werden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Mit der Eröffnung des Sport- und Gesundheitszentrums wurde ein<br />
erster Schritt in Richtung Aufwertung des Tourismusstandortes<br />
gemacht. Sonderangebote bzw. Thementage locken verstärkt auch<br />
Menschen aus den Großstädten Berlin und Potsdam, sowie dem<br />
Land Brandenburg. Seit Mai 2007 haben Besucher der <strong>Stadt</strong> die<br />
Möglichkeit, den Weg vom Bahnhof zum Sport- und Gesundheitszentrum<br />
in einer Fahrradrikscha zurückzulegen oder andere Touren<br />
durch die <strong>Stadt</strong> zu genießen. Auch das ist ein Schritt mehr in<br />
Richtung Tourismus.<br />
Die Industriegeschichte der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> bietet ebenfalls ein<br />
Tourismuspotenzial, welches es gilt, durch realisierbare Projekte<br />
auszufüllen. Erste Ansätze gibt es dazu im Museum am Bahnhof.<br />
Auch die landschaftlich reizvolle Einbindung der Ortsteile bietet<br />
Gästen der <strong>Stadt</strong> Erholung. Große Teile befinden sich in Landschafts-<br />
oder Naturschutzgebieten sowie in Regional- oder Naturparks.<br />
Hier kann man die Zeit zum Angeln, Baden oder Fahrradfahren<br />
nutzen. Neben gastronomischen Einrichtungen gibt es in<br />
den Ortsteilen selbst auch Bau- und Kulturdenkmäler wie z. B. die<br />
Gröbener Dorfkirche mit dem ältesten Kirchenbuch der Mark Brandenburg<br />
oder der Grabstein des Ernst von Stubenrauch auf dem<br />
Genshagener Friedhof, der als Landrat des Kreises Teltow und als<br />
„Vater“ des Teltowkanals in die Geschichte einging. Das Schloss<br />
Genshagen ist weit über die Grenzen des Landes Brandenburg als<br />
Sitz der Stiftung Genshagen, Berlin-Brandenburgisches Institut für<br />
Deutsch-Französische Zusammenarbeit in Europa e. V. bekannt<br />
und war bereits Veranstaltungsort für die erste Kabinettsklausur<br />
der großen Koalition im Jahre 2006.<br />
Die immer weiter ausgebauten Radwege verbinden die Kernstadt<br />
mit den Ortsteilen und schaffen so eine Vernetzung von städtischem<br />
Leben und naturnaher Freizeitgestaltung und Erholung für<br />
die Bürger und Gäste der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />
Die <strong>Stadt</strong> hat die Aufgabe, mit geeigneten Maßnahmen die<br />
Verweildauer der Gäste zu erhöhen und andere attraktive Angebote<br />
zu entwickeln, die einen zusätzlichen Magneten bilden.<br />
Diese Maßnahmen müssen neben der Anwerbung potentieller<br />
Investoren im wirtschaftlichen Bereich auch auf die Akquise<br />
von Gästen abzielen.<br />
Daneben ist auf eine stärkere Vernetzung unterschiedlicher<br />
Akteure im Kultur- und Tourismusbereich hinzuwirken. Die<br />
Anbindung an die Fläming Skate durch den Bau einer Radwegeverbindung<br />
nach Blankensee ist ein weiteres Projekt, welches<br />
den Radius der Angebote der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> erweitert<br />
und auch Angebote in den Ortsteilen anspricht. Die ansässigen<br />
Unternehmen sind mehr in die Unterstützung der<br />
Kulturarbeit einzubeziehen.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• reizvolle Landschaft in zum<br />
großen Teil geschützten<br />
Gebieten (LSG, NSG, Naturpark,<br />
Regionalpark)<br />
• geschichtliche und baukulturelle<br />
Denkmäler<br />
• Sportstätten mit Wettbewerbsniveau<br />
und regionaler<br />
Bedeutung<br />
• Industriegeschichte der<br />
<strong>Stadt</strong><br />
• Vereinskultur und bürgerschaftliches<br />
Engagement z.<br />
B. bei der Gestaltung des<br />
Brückenfestes oder dem<br />
Fest der Vereine<br />
• innovatives, sehr qualifiziertes<br />
Fachpersonal in<br />
<strong>Stadt</strong>bibliothek, Museum,<br />
• fehlende Kulturkonzeption,<br />
unzureichende Profilierung<br />
des Kulturhauses<br />
• unzureichende Vernetzung<br />
der einzelnen Kulturangebote<br />
und deren Vermarktung<br />
• fehlende Tourismuskonzepte<br />
• Kulturhaus mit großem<br />
Sanierungsbedarf und hohen<br />
Betriebeskosten<br />
• Industriegeschichte der<br />
<strong>Stadt</strong> wird noch unzureichend<br />
präsentiert<br />
• starke Defizite an Print- und<br />
neuen Medien im naturwissenschaftlichen<br />
und technischen<br />
Bereich<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
Musikschule und Kulturhaus<br />
und sehr enge Kontakte<br />
zu den Schulen<br />
4.5. Soziale- und Gesundheitsinfrastruktur<br />
Grundlagen:<br />
• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und<br />
Ergänzung 2006<br />
Zur Gesundheitsvorsorge stehen das Evangelische Krankenhaus<br />
als Krankenhaus der Grundversorgung sowie die Praxen niedergelassener<br />
Ärzte zur Verfügung, die sich zum Teil in den zwei vorhandenen<br />
Ärztehäusern befinden. Die <strong>Stadt</strong> verfügt weiterhin über<br />
eine Nebenstelle des Gesundheitsamtes des Landkreises. Hinzu<br />
kommen die stationären und ambulanten Einrichtungen der Altenpflege.<br />
Ein differenziertes Netz von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur<br />
von Pflegeeinrichtungen, Freizeitstätten und Sozialstationen über<br />
sozio-kulturelle Beratungs- und Begegnungsstätten, eine Förderschule<br />
für geistig Behinderte, Integrationskindergarten und Integrationsschule<br />
bis hin zur Frühförderberatungsstelle und Suchtberatungsstelle<br />
befinden sich in der <strong>Stadt</strong>. Hervorzuheben sind<br />
hier das städtische Frauenhaus, die Bürgerküche, das Haus der<br />
Familie und das Haus der kleinen Preise.<br />
Das Märkische Kinderdorf war das erste im Land Brandenburg,<br />
das am 20. Dezember 1991 eingeweiht wurde. 1996 kamen zwei<br />
neue Häuser hinzu, so dass nun 52 Kinder und Jugendliche ein<br />
Zuhause auf Zeit in familiennaher Betreuung und Erziehung finden.<br />
Die Älteren werden in Wohngemeinschaften auf ein selbstbestimmtes<br />
Leben vorbereitet. Schwerpunkte der Arbeit sind die<br />
Entwicklung der Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen, intensive<br />
Elternarbeit und Förderung familiärer Kontakte.<br />
Das Waldhaus als sozio-kulturelles Zentrum beherbergt Vereine<br />
und Initiativen (Begegnungsstätte für Zuwanderer und Deutsche –<br />
Esperanca, Frauenstammtisch, Akademie 2. Lebenshälfte, Treff<br />
der Arbeitslosen, Spätaussiedler, Mittagstisch – SpAS e. V., Seniorenbeirat,<br />
Kontaktstätte für Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen, Lokale<br />
Agenda 21 für <strong>Ludwigsfelde</strong>, Schachclub, Schuldnerberatung,<br />
Hyperaktive) unter einem Dach und trägt damit entscheidend zur<br />
Erhaltung des sozialen Netzes durch einen effektiveren Einsatz der<br />
Mittel und der Erhöhung der Qualität der Arbeit durch verbesserte<br />
Koordinierung und Anleitung bei. Träger der Einrichtung ist der<br />
„Waldhaus e.V.“. Das Waldhaus spielt heute Dank des sozialen<br />
Engagements der Vereine und das enge Miteinander der <strong>Ludwigsfelde</strong>r/innen<br />
in diesen Vereinen eine wichtige Rolle.<br />
Durch die bis heute stark gestiegenen sozialen und kulturellen Aktivitäten<br />
sowie den Anstieg der Zahl der Vereine und Gruppen im<br />
Waldhaus findet jedoch ein Großteil dieser Aktivitäten in den<br />
Räumlichkeiten des ehemaligen Wirtschaftsbereiches statt. Diese<br />
entsprechen allerdings weder von der Raumgröße noch von der<br />
Belichtung den heutigen Mindestanforderungen. Die Gebäudesubstanz<br />
des Waldhauses ist darüber hinaus stark sanierungsbedürftig<br />
und energetisch unzureichend gedämmt. Neben einer Grundsanierung<br />
des Gebäudes ist die bedarfsgerechte Anpassung und<br />
Neugliederung, die Schaffung neuer Räumlichkeiten sowie eine<br />
behindertengerechte Erschließung notwendig.<br />
Fehlende Einrichtungen der Regelausstattung werden in benachbarten<br />
Gemeinden angeboten. So befindet sich eine Erziehungsberatungsstelle<br />
in Zossen und das Jugendamt in Luckenwalde.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 33
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Besondere Anforderungen an das Gesundheits- und Sozialsystem<br />
sind durch die zunehmende Zahl älterer Menschen in<br />
der <strong>Stadt</strong> zu erwarten. Es muss daher Sorge dafür getragen<br />
werden, dass weitere Flächen für Pflegeheime und betreutes<br />
Wohnen zur Verfügung stehen und die Infrastruktur der <strong>Stadt</strong><br />
auch alten- und behindertengerecht angepasst wird.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• gute Gesundheitsversorgung<br />
• breites Betreuungs-, Pflege-<br />
und Sozialnetz mit<br />
komplexen Versorgungsstrukturen<br />
für unterschiedliche<br />
Zielgruppen<br />
4.6. Verkehrliche Infrastruktur<br />
Grundlagen:<br />
4.6.1. Überregionales Verkehrsnetz<br />
• wachsender Bedarf an<br />
betreuten Wohnformen<br />
• wachsender Bedarf an<br />
Betreuungs- und Pflegestätten<br />
insbesondere Demenzkranker<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und<br />
Ergänzung 2006<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, vor allen Dingen die Kernstadt, ist überdurchschnittlich<br />
gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.<br />
Die Verbindung mit dem übergeordneten Straßennetz erfolgt<br />
in Ost-West-Richtung vorrangig über die Autobahn BAB A 10 Berliner<br />
Ring mit den Anschlussstellen <strong>Ludwigsfelde</strong>-West und <strong>Ludwigsfelde</strong>-Ost<br />
und Genshagen. Die Nord-Süd-Verbindung der<br />
Bundesstraße B 101 neu von Berlin über Luckenwalde und Jüter-<br />
bog in Richtung Dresden wurde zwischen der Berliner <strong>Stadt</strong>grenze<br />
und Kerzendorf anbau- und kreuzungsfrei vierstreifig fertig gestellt<br />
und entlastet die Ortsteile Genshagen, Löwenbruch und Kerzendorf.<br />
Anschlüsse an das örtliche Straßennetz bestehen im Bereich<br />
des Brandenburg-Parks, des Preußenparks sowie an der Zossener<br />
Straße.<br />
Der Verkehr in Richtung Potsdam erfolgt über die Landesstraßen L<br />
79 durch die Kernstadt und L 795 durch den Ortsteil Siethen.<br />
Durch den erfolgten Ausbau und die neue Anschlussstelle in Potsdam-Drewitz<br />
wurde eine schnelle Verbindung mit den westlichen<br />
Bezirken Berlins geschaffen. Auch die Verbindungen in Richtung<br />
Teltow, Zossen und Beelitz sind inzwischen gut ausgebaut.<br />
Die durch die <strong>Stadt</strong> neu gebaute Nordanbindung ermöglicht die direkte<br />
Anbindung der Industrieparks Ost und West an die B 101 und<br />
BAB A 10. Vor allem für die Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH<br />
verbessert sich mit der Verfügbarkeit über eine Süd- und eine<br />
Nordeinfahrt die innerbetriebliche Logistik deutlich, außerdem gewinnen<br />
alle Transportprozesse Zeit und sind somit kostengünstiger.<br />
Nicht zuletzt verringert sich das Verkehrsaufkommen am Birkengrund,<br />
damit z. B. auch die Lärmbelastung für das Oberstufenzentrum.<br />
Insbesondere durch den Ausbau der B 101 neu bis zur <strong>Stadt</strong>grenze<br />
rückten Berlin und das Güterverkehrszentrum in der Nachbargemeinde<br />
Großbeeren zeitlich näher heran. Durch die günstigen<br />
Anbindungen erhöht sich die Standortgunst <strong>Ludwigsfelde</strong>s erheblich.<br />
Vor allen Dingen die gute Anbindung der Gewerbegebiete<br />
wirkt sich positiv auf die Ansiedlungen von Logistikunternehmen<br />
und Industrie- und Gewerbebetrieben aus.<br />
Als entscheidender Mangel wird weiterhin das Fehlen einer Westanbindung<br />
des Industrieparkbereiches empfunden. Das Verkehrsaufkommen<br />
in Richtung Westen muss bisher über die Bran-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
denburgische Straße und die Potsdamer Straße durch den innerstädtischen<br />
Bereich geleitet werden.<br />
Mit der verkehrsgünstigen Lage der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und<br />
der bislang positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist jedoch<br />
auch ein wachsendes Konfliktpotenzial zur vorhandenen<br />
Wohnbebauung und insbesondere zum Krankenhausstandort<br />
zu sehen. Hier gilt es deshalb gezielt Maßnahmen zu finden,<br />
die sowohl dem Schutz der Wohnbebauung dienen als auch<br />
den Wirtschaftsstandort sichern bzw. stärken.<br />
Mit einer Westanbindung des Industrieparkes West entstünde<br />
ein nördlicher Straßengürtel außerhalb des <strong>Stadt</strong>bereiches,<br />
der dazu beitragen könnte, die städtische Lebensqualität<br />
durch weniger Lärm und Immissionen zu verbessern. Die Verringerung<br />
der Lärmbelastung im <strong>Stadt</strong>bereich durch umgeleitete<br />
Verkehrsströme erhöht theoretisch den Spielraum für die<br />
Unternehmensansiedlungen in den Industrieparks, die auch<br />
im günstigsten Fall mit geringen Lärmemissionen verbunden<br />
sind.<br />
Der Standortvorteil der Gleisanschlüsse in den Industrieparks, am<br />
Birkengrund sowie östlich des Bahnhofs (insgesamt 9 Anschlüsse)<br />
wird nach wie vor nicht optimal genutzt, da Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />
des DB-Güterverkehrs aus Sicht der Verlader zu wünschen<br />
übrig lassen.<br />
Der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Großflughafen Berlin-<br />
Brandenburg International wird der regionalen Wirtschaft Impulse<br />
geben. Ganz besonders betrifft das die Luft- und Raumfahrtbranche,<br />
was sich über die Entwicklung des Branchenclusters direkt<br />
auf <strong>Ludwigsfelde</strong> auswirken kann. Durch die Ansiedlung einer größeren<br />
Zahl von Unternehmen aller Branchen wird auch die Logistikbranche<br />
gestärkt. Die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes<br />
des Flughafens wird auf <strong>Ludwigsfelde</strong> ausstrahlen und kann auch<br />
hier zu positiven Ansiedlungseffekten führen. Zeitweilig wird es ein<br />
größeres Auftragsvolumen für die heimische Bau- und Ausrüstungsindustrie<br />
geben.<br />
4.6.2. Innerörtlicher Verkehr<br />
Der innerörtliche Verkehr konzentriert sich zusammen mit dem überörtlichen<br />
Verkehr der Landesstraße L 79 auf der Potsdamer<br />
Straße, die zugleich eine wichtige Verbindung des Fußgänger- und<br />
Radverkehrs und das strukturelle „Rückgrat“ der <strong>Stadt</strong> ist. An ihr<br />
befinden sich fast alle zentralen Einrichtungen, vom Bahnhof über<br />
das Rathaus und das Kulturhaus bis zu den verschiedenen Einzelhandelsstandorten<br />
nördlich der Autobahn. Die Immissionsbelastungen<br />
und die Trennwirkung stellen ein wachsendes Problem dar.<br />
Unter den innerörtlichen Haupterschließungsstraßen nimmt die<br />
Brandenburgische Straße eine Sonderrolle ein, da sie neben der<br />
Erschließung von Wohngebieten auch als wichtige Zufahrt zum Industriegebiet<br />
dient und einen erheblichen LKW-Verkehr aufnehmen<br />
muss. Für die Gewerbegebiete östlich der Bahn hat die<br />
Genshagener Straße eine ähnliche Funktion. Bedeutung für die<br />
Erschließung von Wohngebieten haben darüber hinaus die August-Bebel-Straße<br />
und die Karl-Liebknecht-Straße, die Albert-<br />
Schweitzer Straße und die Ernst-Thälmann-Straße.<br />
Zur besseren Erschließung des südwestlichen <strong>Stadt</strong>gebietes<br />
unter Umgehung von Wohnstraßen ist die Anbindung des<br />
Westverbinders, der bereits heute die Potsdamer Straße entlastet,<br />
an die Siethener Straße unter Berücksichtigung sowohl<br />
des verkehrlichen Bedarfs als auch der damit verbundenen<br />
Eingriffe in Natur und Landschaft zu prüfen.<br />
Die Ortsteile sind untereinander, mit der Kernstadt und mit dem übergeordneten<br />
Netz durch ein ausreichend dicht verknüpftes Straßennetz<br />
verbunden, das jedoch abschnittsweise noch verkehrssicher<br />
ausgebaut werden muss. Mit dem Bau der B 101 neu hat sich<br />
das Problem in den Ortsteilen Genshagen, Löwenbruch und Ker-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
zendorf deutlich entschärft, da die Ortsdurchfahrten hierdurch stark<br />
zurückgingen. Durch den Durchgangsverkehr stark belastet ist<br />
nach wie vor der Ortskern von Siethen, da sich hier die Landesstraßen<br />
L 793 in Ost-West-Richtung und L 795 als Verbindung aus<br />
dem südlichen Kreisgebiet in Richtung Berliner Autobahnring und<br />
weiter nach Potsdam kreuzen. Der durchgehende Verkehr, einschließlich<br />
abbiegender Verkehrsströme zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
und dem Autobahnanschluss, hat hier einen Umfang erreicht, der<br />
sich in der Ortslage kaum noch verträglich abwickeln lässt.<br />
Zu klären ist in Zukunft, ob eine Entlastung der Ortsdurchfahrt<br />
mittels des Baus einer Ortsumgehung über die vorhandene<br />
Anschlussstelle <strong>Ludwigsfelde</strong>-West im Norden an den Berliner<br />
Autobahnring und über die bereits fertiggestellte Umgehung<br />
Ahrensdorf aus dem südlichen Kreisgebiet in Richtung<br />
Potsdam erreicht werden kann.<br />
Die Kernstadt von <strong>Ludwigsfelde</strong> weist eine günstige Entfernungsstruktur<br />
für den Radverkehr und überwiegend auch für den Fußgängerverkehr<br />
auf. Die Lage der Wohngebiete zu den Einkaufsgelegenheiten,<br />
Arbeitsstättenschwerpunkten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen<br />
erfordert nur wenige Wege, die über Fahrrad- oder<br />
sogar Fußgänger-Reichweite hinausgehen. Der Anteil dieser<br />
Verkehrsarten am innerstädtischen Verkehr ist daher vergleichsweise<br />
hoch. Rad- und Fußgängerverkehr bündeln sich entlang der<br />
Potsdamer Straße, die beidseitige Radwege und ausreichend<br />
breite, teilweise eingegrünte Gehwege aufweist; die Nutzungsqualität<br />
ist während der Spitzenzeiten jedoch durch die vom Individualverkehr<br />
ausgehenden Belastungen beeinträchtigt. Im Übrigen können<br />
Fußgänger- und Radverkehr relativ problemlos auch über weniger<br />
befahrene Nebenstraßen abgewickelt werden.<br />
Die Entfernungen zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt liegen<br />
zwischen 4 und 9 km. Etwa die Hälfte der Einwohner der<br />
Ortsteile kann Ziele in der Kernstadt in weniger als 20 Minuten mit<br />
dem Fahrrad erreichen (Genshagen, Siethen) und nur wenige be-<br />
nötigen mehr als 30 Minuten. Auf einigen der in Frage kommenden<br />
Verbindungen sind die Bedingungen für den Radverkehr jedoch eher<br />
ungünstig, mit einer dichten Verkehrsbelegung und einem hohen<br />
LKW-Verkehrsanteil (zumindest auf Teilstrecken) bei einem<br />
noch nicht vollständig ausgebauten Radwegenetz und wenig gut<br />
fahrbaren Alternativrouten abseits der Hauptstraßen. Insbesondere<br />
im Einkaufs- und Schülerverkehr der Ortsteile spielt das Fahrrad<br />
daher eine geringere Rolle, als von den Entfernungsverhältnissen<br />
her denkbar.<br />
Aufgabe der <strong>Stadt</strong>entwicklung wird hier der weitere Ausbau<br />
des Radwegenetzes zwischen den Ortsteilen und zur Kernstadt<br />
hin sein, um diese Potenziale zu nutzen. Weiterhin ist die<br />
Anbindung des Radwegenetzes an die Fläming-Skate angedacht,<br />
die neben der Anbindung an das überörtliche Radwegenetz<br />
auch eine Belebung des Tourismus mit sich bringen<br />
kann.<br />
4.6.3. ÖPNV<br />
Eine deutliche Verbesserung für den Personenverkehr besteht seit<br />
2006 mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn zwischen Lichterfelde<br />
Süd und <strong>Ludwigsfelde</strong>, der die durchgängige Bahnverbindung<br />
vom Bahnhof <strong>Ludwigsfelde</strong> zum neuen Berliner Hauptbahnhof<br />
ermöglicht. Ein zusätzlicher Haltepunkt befindet sich am Birkengrund,<br />
der sich in relativ kurzer Entfernung zu den Gewerbestandorten<br />
und dem Oberstufenzentrum befindet.<br />
Diese Verbindung verkürzt die Fahrt nach Berlin auf weniger als 20<br />
Minuten. Damit erhöht sich jedoch auch die Verflechtung des Berliner<br />
und des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Arbeitsmarktes. Auf Grund des deutlich<br />
größeren Berliner Arbeitsmarktes (Vielfalt an Fachkräften) wird<br />
der Konkurrenzdruck von Bewerbern bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaft<br />
erkennbar zunehmen und sich das Pendleraufkommen<br />
weiter erhöhen. So müssen sich <strong>Ludwigsfelde</strong>r Beschäftigte mehr<br />
und mehr mit dem Gros der Berliner Beschäftigten und deren Qua-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
lifikation messen. Gleichzeitig erhöhen sich aber die Beschäftigungsalternativen<br />
bei entsprechender Qualifikation. Angesichts der<br />
breiten Ausbildung von <strong>Ludwigsfelde</strong>rn in Dienstleistungsberufen<br />
ergeben sich aber auch Chancen, um die Arbeitslosigkeit zu mindern.<br />
Vor allen Dingen Frauen profitieren davon, da sie häufig<br />
Dienstleistungsberufe ausüben. Durch die bessere Erreichbarkeit<br />
von Berlin erweitert sich ihr Suchradius.<br />
Für die Unternehmen ergeben sich entsprechend bessere Bedingungen,<br />
ihre Fachkräftenachfrage auch in Zukunft decken<br />
zu können. Der Einzugsbereich des regionalen Arbeitsmarktes<br />
wird deutlich erweitert.<br />
Die verbesserte Bahnverbindung nach Berlin hat aber auch negative<br />
Aspekte. Der Konkurrenzdruck des Berliner Einzelhandels wird<br />
für den Einzelhandel der <strong>Stadt</strong> weiter zunehmen. Es ist nicht auszuschließen,<br />
dass sich bei Beibehaltung des gegenwärtigen Angebots<br />
der Kaufkraftabfluss nach Berlin erhöht, da <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Bürger noch häufiger die Metropole Berlin oder die Landeshauptstadt<br />
Potsdam ansteuern.<br />
Auf der anderen Seite kann diese Bahnverbindung den Gästestrom<br />
in das neue Sport- und Gesundheitszentrum (Saunatherme)<br />
erhöhen und damit zu dessen Wirtschaftlichkeit beitragen. Inwieweit<br />
diese Berliner Gäste auch zusätzliche Kaufkraft nach <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
bringen werden, bleibt angesichts des im Vergleich kaum<br />
konkurrenzfähigen Angebots in der <strong>Stadt</strong> fraglich.<br />
Darüber hinaus wird das <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Ludwigsfelde</strong> über den<br />
Berliner Außenring mit dem Bahnhof Genshagener Heide bedient,<br />
der eine stündliche Verbindung in Richtung Schönefeld (ca. 13<br />
min.) und mit Potsdam (ca. 47 min.) hat.<br />
Der Bahnhof <strong>Ludwigsfelde</strong> liegt dezentral im Osten der Kernstadt,<br />
ist aber vom <strong>Stadt</strong>zentrum und den Wohngebieten südlich der Autobahn<br />
noch gut zu Fuß erreichbar. Die Verbindung mit den nördli-<br />
chen <strong>Stadt</strong>teilen, mit dem Industriegebiet und den Ortsteilen wird<br />
durch Buslinien hergestellt, die vor dem Bahnhof halten. Obwohl<br />
die Potsdamer Straße als „Rückgrat“ der Kernstadt in unmittelbarer<br />
Bahnhofsnähe verläuft, ist die <strong>Stadt</strong>struktur kaum auf den Bahnhof<br />
bezogen, der durch einen breiten begrünten Vorplatzbereich von<br />
den nächstgelegenen Siedlungen getrennt ist. Die Verbindung mit<br />
dem östlichen Teil der Kernstadt (Preußenpark) ist zudem wenig<br />
attraktiv. Eine Stellplatzanlage (Park & Ride) ist vorhanden.<br />
Der Haltepunkt Birkengrund und der Bahnhof Genshagener Heide<br />
bedienen traditionell das Industriegebiet im Norden von <strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />
Birkengrund daneben auch das Oberstufenzentrum und das<br />
betriebliche Bildungszentrum der Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
GmbH. Trotz guter Erreichbarkeit einer großen Zahl von Arbeitsplätzen<br />
im Einzugsbereich ist die Nutzerfrequenz gering und konzentriert<br />
sich auf wenige Tagesstunden. Beide Zugangsstellen liegen<br />
peripher zu den Siedlungsgebieten, sind nicht in die Siedlungsstruktur<br />
eingebunden und von den Wohngebieten aus schwer<br />
erreichbar, das Umfeld ist in beiden Fällen nutzerunfreundlich und<br />
wenig einladend. Parkmöglichkeiten (Park & Ride) sind vorhanden,<br />
werden jedoch wenig genutzt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> weist in ihrem Flächennutzungsplan, 1.<br />
Änderung und Ergänzung einen zusätzlichen geplanten Haltepunkt<br />
für das Bebauungsplangebiet „Ahrensdorfer Heide“ aus.<br />
Busse verkehren im Stundentakt zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong> und der<br />
Berliner S-Bahn (Teltow <strong>Stadt</strong> und Buckower Chaussee über<br />
Genshagen), sowie mehrmals täglich zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong> und<br />
Zossen (über Wietstock, Kerzendorf), Blankenfelde (über Genshagen)<br />
und Potsdam (über Ahrensdorf).<br />
Die Kernstadt wird durch eine wochentags tagsüber im Stundentakt<br />
verkehrende „<strong>Stadt</strong>linie“, die in Schleifen durch die Wohngebiete<br />
fährt, sowie durch mehrere Linien entlang der Potsdamer<br />
Straße erschlossen, so dass insgesamt von einem recht guten,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
wenn auch nicht vollständig vertakteten Angebot ausgegangen<br />
werden kann. Nur durch wenige Fahrten angebunden sind das Industriegebiet<br />
sowie die Ortsteile im Westen der Kernstadt und Löwenbruch<br />
und Kerzendorf im Osten. Hier besteht ein erhöhter Bedarf<br />
an zusätzlichen Verbindungsmöglichkeiten, um auch die Einwohner<br />
der Ortsteile an den Versorgungs-, Freizeit- und Kulturangeboten<br />
der Kernstadt teilhaben lassen zu können.<br />
Zentraler Busknoten ist der Vorplatz des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Bahnhofs,<br />
wo ein unmittelbarer Anschluss an die Regionalbahn besteht. Ein<br />
Bus-Betriebshof befindet sich im Gewerbegebiet östlich des Haltepunktes<br />
Birkengrund.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• regionale Erreichbarkeit<br />
über Autobahn, Bundesstraße<br />
und Schiene<br />
• durch Lückenschluss der<br />
Anhalter Bahn direkte Verbindung<br />
an Berliner Hauptbahnhof<br />
in weniger als 20<br />
min von Bhf. <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
• Anbindung an Autobahn<br />
über drei Anschlussstellen<br />
• mehrere Anbindungen an B<br />
101 neu insbesondere von<br />
den Industrie- und Gewerbeparks<br />
• Nähe zum Flughafenstandort<br />
BBI<br />
• gut ausgebautes Bahnhofsumfeld<br />
in Rathausnähe<br />
• gut ausgebauter ÖPNV in<br />
der Kernstadt<br />
• hohe Verkehrs- und Verkehrslärmbelastung<br />
an der<br />
Potsdamer Straße und<br />
entlang der Autobahn<br />
• fehlende Nord-West-<br />
Anbindung der Industrieparks<br />
zur Großbeerener<br />
Straße<br />
• fehlende direkte Verbindung<br />
des Westverbinders<br />
zur Siethener Chaussee<br />
• fehlende Anbindung des<br />
Radwegenetzes an die<br />
Fläming-Skate<br />
• unzureichender Ausbauzustand<br />
der Anlieger- oder<br />
Sammelstraßen im Flussviertel<br />
und der neuen Gartenstadt<br />
in der Kernstadt<br />
• unzureichender Ausbau<br />
des ÖPNV-Netzes zu den<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
Ortsteilen<br />
4.7. Energie, <strong>Stadt</strong>technik und Umwelt<br />
Grundlagen:<br />
• Struktur- und Ansiedlungskonzept zum Industriepark Ost/West<br />
und Birkengrund Süd (2006)<br />
• Lärmminderungsplan <strong>Ludwigsfelde</strong> 1995<br />
• diverse Bebauungspläne der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
4.7.1. Energie und <strong>Stadt</strong>technik<br />
Bis zum Jahre 2020 sollen im Land Brandenburg mindestens 20<br />
Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen gespeist<br />
werden. Dies entspricht der Strategie der Europäischen Union, die<br />
Steigerung der Energieeffizienz zu unterstützen und einen deutlichen<br />
Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Aus dem Gedanken<br />
der Nachhaltigkeit erwächst gleichzeitig eine wirtschaftliche Chance<br />
für den Energiesektor, der sich in den Städten zu einer zukunftsfähigen<br />
Branche entwickeln kann.<br />
Die <strong>Stadt</strong>werke GmbH als Hauptanbieter von Strom, Gas und<br />
Fernwärme in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> sichert die Versorgung der<br />
Bürgerinnen und Bürger. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen<br />
auch der Umweltthematik angenommen. So entstanden<br />
neben der bestehenden Fernwärmeversorgung auch ein Blockheizkraftwerk,<br />
eine umweltfreundliche Nahwärmeversorgung und<br />
eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Geschäftshauses<br />
der <strong>Stadt</strong>werke GmbH gegenüber dem Rathaus der <strong>Stadt</strong>.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Daneben versorgt die ENRO <strong>Ludwigsfelde</strong> Energie GmbH zurzeit<br />
eine Vielzahl von Industriekunden mit Fernwärme, Elektroenergie,<br />
Erdgas und Wasser und entsorgt Abwässer. Kernstück der energietechnischen<br />
Anlagen bildet das moderne und umweltfreundliche<br />
Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung. Die Anlagen ermöglichen<br />
es ENRO, den gesamten Wärme- und Elektroenergiebedarf<br />
des Industrieparkes sowie den Fernwärmebedarf der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
für die folgenden Jahre zu decken. Abwärme aus Gas-<br />
Dieselmotoren wird ressource- und umweltschonend genutzt und<br />
in das Fernheiznetz zugeführt. Bei niedrigen Außentemperaturen<br />
werden die Heißwassererzeuger der Kesselanlage mit Öl oder Gas<br />
beheizt, um den erhöhten Wärmebedarf zu decken. Der mit der Errichtung<br />
der neuen Anlage mögliche ökonomische und zugleich ökologisch<br />
sinnvolle Einsatz der Primärenergieträger findet seinen<br />
Niederschlag in der deutlichen Verringerung der Emission. Im Birkengrund<br />
Süd entsteht derzeit ein Biomasse-Kraftwerk der Firma<br />
ENRO, welches neben Strom auch Fernwärme produziert.<br />
Die ansässigen Versorgungsunternehmen leisten damit bereits<br />
jetzt einen umfangreichen Beitrag zur Senkung des CO2-<br />
Ausstoßes und der Steigerung der Energieeffizienz. Auch zukünftig<br />
werden sie an der Umsetzung neuer Technologien arbeiten.<br />
Das zukunftsträchtige Feld der erneuerbaren Energien birgt<br />
technisch, technologisch und wirtschaftlich enorme Entwicklungspotenziale<br />
und wird angesichts steigender Energiepreise<br />
immer viel versprechender. Mit den vorgenannten Beispielen<br />
ist der Anfang gemacht, lokal den Strukturwandel zur Nutzung<br />
erneuerbarer Energien zu vollziehen.<br />
Im Gegensatz zu anderen Kommunen stand bislang der Rückbau<br />
von Wohnungen auf Grund des noch moderaten Leerstandes nicht<br />
im Mittelpunkt der Betrachtung. Über Zusammenlegung von Wohnungen<br />
und damit verbundenen veränderten Grundrisslösungen<br />
konnte trotzdem ein ständig steigender Leerstand von Mietwohnungen<br />
in den vergangenen Jahren nicht verhindert werden. Der<br />
stetige Zuwachs an Einfamilienhäusern führte jedoch nicht zu einer<br />
sinkenden Kapazitätsauslastung der Versorgungsmedien. Die Potenziale<br />
an bereits planungsrechtlich gesicherten Flächen für den<br />
Eigenheimbau (z. B. Ahrensdorfer Heide mit insgesamt 2.200 WE)<br />
werden nach und nach genutzt und führen damit auch weiterhin zu<br />
einer adäquaten Auslastung der Medien.<br />
4.7.2. Umwelt<br />
Trotz der Dominanz der Wirtschaft in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist<br />
diese in eine landschaftlich reizvolle Umgebung eingebettet. Insbesondere<br />
in den Ortsteilen wird dies deutlich. Große Teile ihrer<br />
Gemarkungen sind durch Verordnungen geschützt (LSG, NSG) oder<br />
liegen im Naturpark Nuthe-Nieplitz bzw. im Regionalpark Teltow.<br />
Diese Gebiete sind die grüne Lunge der <strong>Stadt</strong> und haben neben<br />
ihren natürlichen Funktionen auch einen großen Stellenwert<br />
als Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger von <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
sowie den Menschen der Nachbargemeinden und den Gästen<br />
der <strong>Stadt</strong> als Raum für Freizeitgestaltung.<br />
Als Lebensgrundlage gilt es, die Natur und ihre Landschaftsbestandteile<br />
zu pflegen, zu schützen und weiterzuentwickeln. Hier<br />
wird intensiv mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises<br />
Teltow-Fläming, dem Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg<br />
e. V. und anderen Trägern, wie z. B. der Unteren Forstbehörde zusammengearbeitet.<br />
Ein Großprojekt der <strong>Stadt</strong> ist dabei die „Komplexe<br />
Kompensation der Löwenbrucher Teiche“ im Ortsteil Löwenbruch.<br />
Diese sind durch die jahrzehntelange Einleitung von Industrieabwässern<br />
zu DDR-Zeiten stark belastet und können daher nur<br />
unzureichend als Erholungsraum genutzt werden.<br />
Daneben gibt es zahlreiche Flächen, die der Flächennutzungsplan<br />
der <strong>Stadt</strong> als Flächen für die Entwicklung von Natur und Landschaft<br />
ausweist. Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für städtebauliche<br />
Vorhaben können diese Flächen eine Aufwertung erfahren.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Auch die Landwirtschaft, die in den Ortsteilen ihren festen Sitz hat,<br />
trägt zur Pflege der Landschaft bei. Unter den ansässigen Landwirtschaftsbetrieben<br />
gibt es im Ortsteil Siethen bereits zwei ökologisch<br />
zertifizierte Unternehmen, welche sich strengen Standards<br />
unterwerfen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.<br />
Große Teile der Waldflächen vor allen Dingen im Ortsteil Siethen<br />
werden durch die Berliner Forsten gepflegt und bewirtschaftet. Die<br />
Berliner Forsten haben sich vertraglich verpflichtet, ihren Wald<br />
künftig nach durch den Forest Stewardship Council (FSC) und den<br />
Naturland-Verband festgelegten Richtlinien zu bewirtschaften und<br />
sich regelmäßig durch externe Prüfer kontrollieren zu lassen. Das<br />
bedeutet vor allem eine nachhaltige Entwicklung des Waldes unter<br />
Berücksichtigung der sozialen, ökologischen und ökonomischen<br />
Interessen, Nutzung der Naturkräfte und Lernen von der Natur,<br />
Dokumentation der Waldentwicklung für alle Interessierten und optimale<br />
Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Die Berliner<br />
Forsten sind damit ein FSC und Naturland zertifizierter Betrieb.<br />
Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Kleingarten- und Wochenendhausgebiete,<br />
deren Nutzer mit der Bewirtschaft ihrer Gärten das Bild<br />
der <strong>Stadt</strong> und ihrer Ortsteile prägen und neben der Erholungsnutzung<br />
auch ein Stück Natur erhalten.<br />
Da <strong>Ludwigsfelde</strong> seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ein<br />
Industriestandort ist, gibt es jedoch auch Konflikte, deren Bewältigung<br />
sich die <strong>Stadt</strong> stellen muss. So gilt die <strong>Stadt</strong> durch die Industriebetriebe,<br />
die Landesstraße L 79 sowohl in der Kernstadt als<br />
auch in den Ortsteilen, die Durchschneidung der Kernstadt durch<br />
die Autobahn sowie auf Grund der Anflugrichtung der Flugzeuge<br />
auf den Flughafen Schönefeld als verlärmt. Besonders betroffen ist<br />
hierbei das evangelische Krankenhaus der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />
welches sich in unmittelbarer Nähe zu den Industrieparks Ost und<br />
West befindet. Aber auch große Teile der Wohnbebauung und der<br />
sozialen Einrichtungen, Schulen, Kitas etc. entlang der Autobahn,<br />
der Hauptverkehrsstraßen und in Nähe der Industriegebiete sind<br />
belastet.<br />
Wesentliche Aufgabe ist hier, mittels geeigneter Maßnahmen, vorhandenen<br />
Lärm zu mindern und weitere Lärmentstehung zu verhindern,<br />
um sowohl den Wohnstandort zu erhalten als auch den<br />
Industrie- und Gewerbestandort weiter entwickeln zu können.<br />
Bereits der im Jahre 1995 erarbeitete Lärmminderungsplan der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> analysierte die verschiedenen Lärmquellen und<br />
stellte ihre Auswirkungen auf die <strong>Stadt</strong> in Konfliktplänen dar. Die im<br />
Konzept dargestellten Maßnahmen zielten auf die Vermeidung,<br />
Verringerung und Verlagerung von Lärmemissionen sowie die Verringerung<br />
von Lärmimmissionen.<br />
Seitdem wurden bereits eine Großzahl der damals empfohlenen<br />
Maßnahmen umgesetzt. So wurden Gehwege weiter saniert oder<br />
ausgebaut, das Radwegenetz zur Anbindung der Ortsteile an die<br />
Kernstadt erweitert oder eine Park+Ride-Anlage am Bahnhof realisiert<br />
und auch für die Fahrradfahrer eine Park+Bike-Anlage gestaltet.<br />
Die auf 330 m aufgestelzte 6-streifige Autobahn BAB A 10 erhielt 3<br />
Lärmschutzwände im Bereich der Kernstadt und auch das neu<br />
entstandene Wohngebiet „Preußenpark-Süd“ ist durch einen<br />
Lärmschutzwall mit Lärmschutzwand weitestgehend vor dem Lärm<br />
der angrenzenden Anhalter-Bahn geschützt. Durch den Bau des<br />
Ostverbinders und des Westverbinders konnte die Hauptverkehrsachse<br />
der <strong>Stadt</strong>, die Potsdamer Straße, entlastet werden.<br />
Der Bau der Nordanbindung des Industrieparkes-Ost an die B 101<br />
neu und die Anbindung-Süd über die Straße am Birkengrund stellen<br />
die direkte Verbindung der Industrie- und Gewerbeparks an die<br />
B 101 neu sowie an die Autobahn BAB A 10 dar und nehmen den<br />
Großteil des Schwerlastverkehrs in diese Gebiete auf. Damit wird<br />
neben den verkürzten Wegen auch eine Lärmminderung für die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 40
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Wohngebiete in der <strong>Stadt</strong> erreicht. Die Anbindung der Genshagener<br />
Straße über die den <strong>Ludwigsfelde</strong>r Damm ergänzt das Straßensystem,<br />
um auch den durch die Gäste des Sport- und Gesundheitszentrums<br />
(Therme) induzierten Verkehr aus der Innenstadt<br />
herauszuhalten.<br />
In den großen Plattenbausiedlungen gilt größtenteils die Ausweisung<br />
von Tempo-30-Bereichen/Zonen. Sammelstraßen in anderen<br />
Gebieten wurden verkehrsberuhigt.<br />
Das im Jahre 2006 erarbeitete Struktur- und Ansiedlungskonzept<br />
zum Industriepark Ost/West und Birkengrund Süd untersucht die<br />
heutige Situation der Lärmproblematik hinsichtlich des verursachten<br />
Industrie- und Gewerbelärms intensiv und schlägt deshalb eine<br />
angemessene Geräuschkontingentierung der Industrie- und Gewerbeflächen<br />
durch technische Maßnahmen an den Lärmquellen<br />
sowie die Schaffung einer Pufferzone zwischen den Industrieparks<br />
und den empfindlichsten Wohnnutzungen als sinnvollste Lösung<br />
vor. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, die gesetzlich notwendigen<br />
Ausgleichsmaßnahmen einzelner Industrie- und Gewerbebetriebe<br />
in einem größeren Kontext („Gesamtkonzept Pufferzone <strong>Ludwigsfelde</strong>“)<br />
umzusetzen, so dass die Maßnahmen und Finanzmittel zukünftig<br />
gebündelt zur Realisierung der Bausteine der Pufferzone<br />
und damit zur Minderung des Konfliktpotenzials beitragen können.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> hat in ihrem Flächennutzungsplan zusätzlich<br />
zu den vorhandenen Straßen eine Verbindung vom Industriepark-West<br />
zur Großbeerener Straße ausgewiesen, um den<br />
Schwerlastverkehr aus Richtung Potsdam aus den Wohngebieten<br />
an der Potsdamer Straße/Brandenburgische Straße herauszuführen.<br />
Durch diese Maßnahme können weitere Effekte bei der Lärmvermeidung<br />
bzw. Lärmverlagerung in weniger belastete Bereiche<br />
der <strong>Stadt</strong> erzielt werden.<br />
In sämtliche Bauleitplanungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> fließt die<br />
Lärmproblematik ein. Mit der Festsetzung geeigneter Maßnahmen<br />
wird bereits vor der Entstehung neuer Wohngebiete Lärm vermieden<br />
oder verringert.<br />
Die durch die Europäische Union verabschiedete EU-<br />
Umgebungslärmrichtlinie stellt auch die Bundesrepublik, ihre Länder<br />
und insbesondere ihre Kommunen vor neue Aufgaben. So waren<br />
durch das Landesumweltamt Brandenburg sowie das Eisenbahnbundesamt<br />
bis zum 30.06.2007 Lärmkarten für Hauptverkehrsstraßen<br />
und Haupteisenbahnstrecken mit hoher Verkehrsbelastung<br />
zu erstellen. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> arbeitete hier intensiv<br />
mit dem Landesumweltamt Brandenburg zusammen, stellte Kartenmaterial<br />
und Daten zur Verfügung und nahm erneut am Internationalen<br />
Aktionstag gegen Lärm teil. Die Ergebnisse aus der<br />
Lärmkartierung bilden die Grundlage für die nächste Phase der<br />
Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie – die Lärmaktionsplanung.<br />
Die ermittelten Daten werden allen betroffenen Städten<br />
und Gemeinden zugänglich gemacht und bilden dort die Grundlage<br />
für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Minderung<br />
des Umgebungslärms. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> war damit verpflichtet,<br />
bis zum 18.07.2008 einen Aktionsplan gegen Lärm zu<br />
erstellen und stellt sich gegenwärtig dieser Aufgabe.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• hohe Auslastung der<br />
<strong>Stadt</strong>technik durch bislang<br />
moderaten Leerstand und<br />
Kapazitätsausgleich durch<br />
Einfamilienhausbau auf<br />
planerisch vorbereiteten<br />
Flächen<br />
• Anpassung der Versorgungstechnik<br />
der <strong>Stadt</strong>werke<br />
und der ENRO an umweltschonende<br />
bzw. energieeffiziente<br />
Standards<br />
• große unter Schutz ge-<br />
• hohe Lärmbelastung durch<br />
Autobahn-, Straßen-,<br />
Schienen- und Luftverkehr<br />
• Nachfrage nach weiteren<br />
Gewerbe- und Industrieflächen,<br />
deren Nutzungen zu<br />
zusätzlichen Lärmimmissionen<br />
führen werden<br />
• hohe Lärmbelastung des<br />
evangelischen Krankenhauses<br />
• fehlende Nord-West-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 41
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
stellte Landschaftsbestandteile<br />
im Gemeindegebiet<br />
(LSG, NSG)<br />
• hoher Umsetzungsgrad von<br />
Maßnahmen des Lärmminderungsplanes<br />
durch<br />
Lärmvermeidung, Lärmverlagerung,Lärmverringerung<br />
Anbindung der Industrieparks<br />
zur Verlagerung des<br />
Schwerlastverkehrs aus<br />
den nördlichen Wohngebieten<br />
• vorhandene Altlasten in<br />
Industrieparks Ost und<br />
West<br />
4.8. <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches Engagement<br />
Grundlagen:<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
• Familienatlas des Lokalen Bündnis für Familie <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
2005<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit einer <strong>Stadt</strong> zeichnet sich nicht zuletzt<br />
durch eine gezielte und effektive Vermarktung der Stärken und<br />
Potenziale ab. Durch ein positives Image der <strong>Stadt</strong> werden sowohl<br />
Unternehmen, Touristen und Einwohner für einen Standort gewonnen,<br />
so dass die Wettbewerbsfähigkeit auch für die Zukunft erhalten<br />
bleibt.<br />
Das Image der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wurde schon immer durch die<br />
ansässige Industrie und das vor allen Dingen im Bereich des Fahrzeugbaus<br />
und der Luft- und Raumfahrttechnik geprägt. Das zu<br />
DDR-Zeiten bestehende IFA Automobilwerk mit ca. 10.000 Arbeitskräften<br />
war über die <strong>Stadt</strong>grenzen als Arbeitgeber bekannt.<br />
Mit der Wende wurde auch das IFA Automobilwerk <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
liquidiert. Erst die Wiederansiedlung der Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
GmbH und der dadurch ausgelösten Ansiedlung zahlreicher<br />
Zuliefererbetriebe konnte sich der Arbeitsmarkt auf niedrigerem Niveau<br />
stabilisieren. Nach und nach gewann der Standort wieder an<br />
Bedeutung.<br />
Da das Image der <strong>Stadt</strong> nach außen heute wieder besonders<br />
durch den Industriestandort geprägt ist, fehlt es den Bürgerinnen<br />
und Bürgern der <strong>Stadt</strong> oft an Identifikationspunkten. Ablesbar ist<br />
dies auch an der Zahl der Erwerbstätigen, die in den Betrieben der<br />
<strong>Stadt</strong> Arbeit gefunden haben. Ein großer Teil von ihnen kommt<br />
nicht aus der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, sondern rekrutiert sich aus Einpendlern.<br />
Trotz Zuwachs an Arbeitsplätzen stieg die Zahl der Erwerbslosen<br />
in der <strong>Stadt</strong> weiter. Dagegen pendeln viele Arbeitnehmer<br />
nach Potsdam, Berlin oder in die Region, um Arbeit zu finden.<br />
Besonders deutlich zeigt sich jedoch die fehlende Identifikation der<br />
Jugend mit dem Heimatort. Viele junge arbeitsfähige Menschen<br />
ziehen in die alten Bundesländer, um Arbeit zu finden. Sie kennen<br />
oftmals nicht die Chancen, die der Arbeitsmarkt vor Ort bietet und<br />
suchen Ausbildungsplätze vor allen Dingen im Dienstleistungsgewerbe,<br />
welches in <strong>Ludwigsfelde</strong> ungenügend ausgeprägt ist.<br />
Daneben fehlen ihnen adäquate Freizeitangebote. Für Jugendliche<br />
ist die <strong>Stadt</strong> deshalb unattraktiv.<br />
Ein professionelles <strong>Stadt</strong>marketing fehlt der <strong>Stadt</strong> fast völlig.<br />
Durchaus gute Ansätze und Aktivitäten in dieser Richtung haben<br />
bislang noch nicht abschließend zu den gewünschten Ergebnissen<br />
einer Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong> geführt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 42
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Der Internetauftritt der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> lenkt nur wenige Besucher<br />
in die <strong>Stadt</strong>. Investoren werden vorrangig über bereits ansässige<br />
Unternehmen oder über Institutionen des Landes Brandenburg<br />
(ZAB) auf den Standort aufmerksam. Ihre Mitarbeiter wohnen<br />
lieber in Berlin, Potsdam oder für sie attraktiveren Umlandgemeinden.<br />
Trotz guter Betreuungsangebote für Kinder und guter Ausstattung<br />
der Kommune mit Schulen aber auch im Bereich der Altenpflege<br />
und –betreuung sowie der Gesundheitsvorsorge ist es<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> bislang nicht gelungen, die Konkurrenzangebote<br />
dieser Städte zu relativieren.<br />
Hier gilt es in Zukunft, auch die weichen Standortfaktoren der <strong>Stadt</strong><br />
konsequent herauszuarbeiten, zu aktivieren oder neue Angebote<br />
zu initiieren. Besonders die Angebote für Jugendliche müssen erweitert<br />
werden, um junge Menschen mehr an die <strong>Stadt</strong> zu binden.<br />
Aufgabe der Bildungsträger wird es sein, enger mit den ansässigen<br />
Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Interesse bei den Jugendlichen<br />
als zukünftige Arbeitnehmer zu wecken.<br />
Mit der Eröffnung des Sport- und Gesundheitszentrums <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
(Saunatherme) ist ein Anziehungspunkt nicht nur für die Bürgerinnen<br />
und Bürger der <strong>Stadt</strong> gelungen. Sie zieht auch Besucher<br />
aus der Hauptstadt und der Landeshauptstadt sowie aus der übrigen<br />
Region an. Mit Sonderangeboten und Thementagen wird die<br />
Vermarktung aktiviert.<br />
Bürgerschaftliches Engagement zeigt sich vor allen Dingen in der<br />
Vielfalt der bestehenden 150 Vereine der <strong>Stadt</strong>. Vom Amateurtheater<br />
„AMALU e. V.“ über den BC Billardclub 1958 <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
e.V., den Fotoklub <strong>Ludwigsfelde</strong> e.V., den Karnevalsclub "Blau<br />
Weiß 68" <strong>Ludwigsfelde</strong> e.V., die zahlreichen Kleingartenvereine bis<br />
hin zum <strong>Ludwigsfelde</strong>r Geschichtsverein e.V. und den zahlreichen<br />
Sportvereinen der Kernstadt und der Ortsteile bilden sie ein breites<br />
Spektrum an Angeboten für die Freizeit. Angesiedelt u. a. in einem<br />
Teil des Kulturhauses, dem City-Treff und dem Waldhaus haben<br />
sie einen großen Anteil an der Gestaltung des gesellschaftlichen<br />
Lebens in der <strong>Stadt</strong>.<br />
Unter dem Motto „Von Bürgern für Bürger“ könnte man die zahlreichen<br />
Veranstaltungen, die von Vereinen, Institutionen und ansässigen<br />
Unternehmen initiiert werden, zusammenfassen. So lädt der<br />
Frauenstammtisch alle Jahre wieder zur alternativen Familienweihnacht<br />
auf dem Rathausplatz ein. Das alljährliche Turmblasen<br />
des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Blasorchesters vom Rathausdach gehört mittlerweile<br />
zur guten Tradition. <strong>Ludwigsfelde</strong>r Gewerbetreibende<br />
schlossen sich zum Verein pro <strong>Ludwigsfelde</strong> zusammen und sponsern<br />
u. a. in jedem Jahr das Neujahrsfeuerwerk.<br />
Unter dem durch den 6-streifigen Ausbau der Autobahn entstandenen<br />
Brückenbauwerk hat sich ein ausgefallener Veranstaltungsort<br />
entwickelt. So locken das durch den „Freundeskreis Brückenfest“<br />
organisierte Brückenfestival mit Weltmusik-Konzerten von internationalen<br />
Künstlern und Trödelmärkte alljährlich ein großes<br />
Publikum an. Der aus dem „Freundeskreis Brückenfest“ entstandene<br />
Verein „Kulturforum <strong>Ludwigsfelde</strong> e. V.“ will das Engagement<br />
in den Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Stadt</strong> bündeln,<br />
engagierte Initiativen unterstützen sowie nachhaltige Projekte<br />
und Maßnahmen insbesondere in den Bereichen Kultur und Tourismus<br />
fördern und fordern.<br />
Im Dezember des Jahres 2003 haben engagierte Unternehmen<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> das Wirtschaftsforum <strong>Ludwigsfelde</strong> gegründet.<br />
Dieser Verein sieht seinen Zweck in der nachhaltigen<br />
Steigerung der Anziehungskraft und der zentralen Bedeutung von<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als Ort der Arbeit, des Wohnens, des Einkaufens, der<br />
Kultur, der Bildung und der Freizeit.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> wurde im Dezember 2005 durch die Landesregierung<br />
für ihr Engagement mit dem Titel „Familienfreundliche Gemeinde“<br />
gewürdigt. Familienleben in <strong>Ludwigsfelde</strong> soll Spaß machen, organisierbar<br />
bleiben und Sicherheit bieten. Politik, Verwaltung, Wirt-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 43
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
schaft, soziale Einrichtungen und vor allem die Familien selbst sind<br />
deshalb aufgefordert, am Ball zu bleiben und sich einzubringen.<br />
Einen Rahmen bietet das „Lokale Bündnis für Familie <strong>Ludwigsfelde</strong>“.<br />
Der durch das Bündnis erstellte Familienatlas leitet Familien<br />
mit Übersichten über Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Schulen<br />
und Jugendeinrichtungen, bestehende Angebote in den Bereichen<br />
Kultur und Freizeit, Seniorenangebote und Begegnungs- und Beratungsstellen<br />
durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />
Nicht zuletzt entstand aus dem bürgerschaftlichen Engagement einer<br />
sich formierenden Bürgerinitiative die in der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> vertretene Fraktion „Bürgerinitiative für<br />
ein lebenswertes <strong>Ludwigsfelde</strong>“, die nun auch aktiv in das politische<br />
Geschehen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> eingreift.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• gutes Image nach außen<br />
als Wirtschaftsstandort mit<br />
hohem Arbeitsplatzangebot<br />
• 150 Vereine in der <strong>Stadt</strong><br />
mit sehr breitem Aktivitätsspektrum<br />
• wachsendes bürgerschaftliches<br />
Engagement mit hohen<br />
Potenzialen für Aufwertung<br />
der weichen<br />
Standortfaktoren<br />
• aus bürgerschaftlichem<br />
Engagement entstandene<br />
Fraktion „Bürgerinitiative für<br />
ein lebenswertes <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />
• fehlendes <strong>Stadt</strong>marketing<br />
• niedrige Identifikation der<br />
Bürgerinnen und Bürger mit<br />
ihrer <strong>Stadt</strong><br />
• unzureichende Vernetzung<br />
der verschiedenen Akteure<br />
4.9. Netzwerke/Interkommunale Kooperation<br />
Grundlagen:<br />
• GSK FU BBI 2007<br />
4.9.1. Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin<br />
Brandenburg International (GSK FU BBI) und Dialogforum<br />
Flughafenumfeld<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung des<br />
Gemeinsamen Strukturkonzeptes zum Flughafenumfeld für den<br />
Großflughafen Berlin Brandenburg International im Jahre 2007. In<br />
einem kooperativen und diskursiven Prozess wurde das GSK FU<br />
BBI zusammen mit den Gemeinden des Landes Brandenburg, den<br />
Berliner Bezirken, den Landkreisen, den Regionalen Planungsgemeinschaften<br />
im engeren Wirkbereich des Landesentwicklungsplanes<br />
Flughafenstandortentwicklung (LEP FS) und Fachverwaltungen<br />
der Länder Berlin und Brandenburg erarbeitet. Das Konzept<br />
ist eine im Konsens aller Beteiligten erarbeitete Leitlinie für die<br />
Entwicklung des Flughafenumfeldes. Es soll eine wesentliche<br />
Grundlage u. a. auch für die kommunale Bauleitplanung sein und<br />
Einfluss in den zu erarbeitenden Landesentwicklungsplan Berlin-<br />
Brandenburg (LEP BB) finden.<br />
Aus diesem Prozess entstand das Dialogforum zum Flughafenumfeld,<br />
das die einzelnen Handlungsfelder in Zukunft weiter untersuchen<br />
wird und entsprechende Maßnahmen entwickelt. Auch hier<br />
ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wieder eingebunden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 44
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
4.9.2. Arbeitsgruppe Süd<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> arbeitet weiterhin in der Arbeitsgruppe Süd,<br />
die sich aus den südlichen <strong>Stadt</strong>bezirken Berlins, den Landkreisen<br />
Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald und den<br />
Gemeinden Potsdam, Teltow und <strong>Ludwigsfelde</strong> zusammensetzt,<br />
mit. Das kommunale Nachbarschaftsforum unter der Federführung<br />
des Senats Berlin beschäftigt sich mit Entwicklungsaufgaben und –<br />
perspektiven des <strong>Stadt</strong>-Umland-Raumes und bildet damit im südlichen<br />
Berliner Raum eine Kooperationsplattform zwischen den äußeren<br />
Berliner <strong>Stadt</strong>bezirken und dem Brandenburger Umland. Die<br />
Veranstaltungen finden vierteljährlich statt. Es werden teilräumliche<br />
Konzepte der Siedlungs-, Freiraum- und Verkehrsentwicklung behandelt.<br />
4.9.3. Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming<br />
Das Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming, dem auch die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> angehört, wurde als Initiative der Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Teltow-Fläming mbH ins Leben gerufen.<br />
Das Netzwerk versteht sich als Beobachter, Sprachrohr und<br />
Interessenvertreter der Mittelständler des Landkreises. Hauptanliegen<br />
ist es, ein wirtschaftlich günstiges Umfeld für Unternehmensgründungen<br />
und selbständige Betätigung zu bieten, sowie<br />
bürokratische Hemmnisse abzubauen. Dabei sollen zugleich der Ideenreichtum<br />
und die Innovationskraft der kleinen und mittleren<br />
Unternehmen voll ausgeschöpft werden. Das Netzwerk hat es sich<br />
zum Ziel gesetzt, eine Kommunikationsplattform für die Anliegen<br />
des Mittelstandes gegenüber der Öffentlichkeit zu schaffen und<br />
den Zusammenhang von Mittelstand und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit<br />
zu verdeutlichen. Dabei will das Netzwerk vorhandene<br />
Potenziale noch besser nutzen sowie geschäftliche und partnerschaftliche<br />
Kontakte und Kooperationen anbahnen und pflegen.<br />
So soll nicht nur die Öffentlichkeit für das Thema Mittelstand sensibilisiert<br />
werden, sondern eine nachhaltige Entwicklung kleinerer<br />
und mittlerer Unternehmen garantiert werden.<br />
4.9.4. Tourismusverband Fläming e. V.<br />
Auch im Tourismusverband Fläming e. V. arbeitet die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
aktiv mit. Die Aufgabe des Tourismusverbandes Fläming<br />
e. V. ist es, im Zusammenwirken mit allen beteiligten und interessierten<br />
Stellen alle Formen des Tourismus und der Naherholung zu<br />
fördern und damit auch der wirtschaftlichen Entwicklung der Region<br />
zu dienen. Der Tourismusverband Fläming e. V. engagiert sich<br />
für die Vermarktung der Reiseregion Fläming. Dabei handelt es<br />
sich um eine kreis- und länderübergreifende Reiseregion, an der<br />
die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming im Land<br />
Brandenburg sowie die Landkreise Anhalt-Zerbst, Jerichower Land<br />
und Wittenberg in Sachsen-Anhalt beteiligt sind.<br />
Zu den Aktivitäten des Tourismusverbandes gehören unter anderem:<br />
- Herausgabe von Publikationen<br />
- Beteiligung an Messen, Präsentationen und Veranstaltungen<br />
- Herausgabe von Pressemitteilungen, Veranstaltung von Pressegesprächen<br />
und Pressereisen<br />
- Gästeinformation und Vermittlung von Unterkünften<br />
- Touristische Produkt- und Projektentwicklung<br />
- Beratung und Information der Mitglieder<br />
- Wahrnehmung der Funktion eines Bindegliedes zwischen den<br />
örtlichen touristischen Leistungsträgern und den überregionalen<br />
touristischen Organisationen des Landes wie TMB Tourismus-<br />
Marketing Brandenburg GmbH, Landestourismusverband<br />
Brandenburg e. V., Deutsche Zentrale für Tourismus u. a.<br />
- Einflussnahme auf die Verbesserung der touristischen Infrastruktur<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 45
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
4.9.5. Städte- und Gemeindebund Brandenburg (Planungsund<br />
Bauausschuss)<br />
Der Planungs- und Bauausschuss ist ein Fachausschuss des<br />
Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, der zur Meinungsbildung<br />
des Verbandes in Beteiligungsverfahren zur Gesetzgebung<br />
und anderen Konzepten, Plänen usw. der Ministerien beiträgt. Zusätzlich<br />
bietet er eine Informationsplattform für kommunale Vertreter.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> gehört dem Planungs- und Bauausschuss<br />
des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg als aktives<br />
Mitglied an.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• Mitarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
in vorhandenen<br />
Netzwerken, Interessenverbänden,Nachbarschaftsforen<br />
etc.<br />
4.10. Kommunalfinanzen<br />
Grundlagen:<br />
• unzureichende Ergebnisse<br />
aus den Beteiligungsprozessen<br />
• Haushaltsplan und Haushaltssicherungskonzept der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> 2007<br />
Der Haushalt der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> leidet, wie auch der vieler<br />
vergleichbarer Städte, bereits seit mehreren Jahren an einem erheblichen<br />
strukturellen Defizit. Bis zum Haushaltsjahr 2003 war es<br />
allerdings möglich, den formellen Haushaltsausgleich über Ent-<br />
nahmen aus der allgemeinen Rücklage zu erreichen, so dass die<br />
Erstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes nicht zwingend<br />
erforderlich war.<br />
Diese Vorgehensweise konnte auf Grund des zum 31.12.2003 in<br />
erheblichem Maße aufgezehrten Rücklagenbestandes nicht mehr<br />
praktiziert werden. Daher war es notwendig, erstmalig ab dem<br />
Haushaltsjahr 2004 ein Haushaltssicherungskonzept zu erstellen.<br />
Die den Haushaltssicherungskonzepten seit 2004 zugrunde liegenden<br />
Fehlbeträge hatten, differenziert betrachtet, zwei Ursachen.<br />
Zum einen ist hier nach wie vor die generelle Verschlechterung<br />
der kommunalen Finanzausstattung zu nennen. Obwohl in<br />
den Haushaltsjahren 2004 bis 2006 bundesweit insbesondere die<br />
Einnahmen aus der Gewerbesteuer gegenüber den Vorjahren wieder<br />
leicht gestiegen sind, führen massive Kürzungen von Zuweisungen,<br />
aber auch die Übertragung neuer Aufgaben zu einer immer<br />
mehr Besorgnis erregenden finanziellen Situation der Städte,<br />
Gemeinden und Landkreise. Nachteilig wirkte sich in diesem Zusammenhang<br />
für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ab dem Jahr 2005 insbesondere<br />
die Anhebung des Hebesatzes für die Kreisumlage von 43<br />
% auf 45 % aus. Auf Grund der dafür zusätzlich zur Verfügung zu<br />
stellenden Mittel werden große Teile der durch die Haushaltssicherungskonzepte<br />
2004 bis 2006 eröffneten Konsolidierungspotenziale<br />
wieder aufgezehrt und somit ihrem eigentlichen Zweck – der<br />
Wiederherstellung einer geordneten Haushaltswirtschaft – entzogen.<br />
Zum anderen bestand durch das umfangreiche, gesetzlich nicht<br />
zwingend vorgeschriebene Leistungsangebot, das von der <strong>Stadt</strong><br />
bisher immer noch im Rahmen der kommunalen Daseinsfürsorge<br />
aufrecht erhalten werden kann, bei dem gegebenen Einnahmeniveau<br />
ein strukturelles Defizit von rund 4,0 Mio. € zu Beginn der<br />
Haushaltssicherung. Durch die Quantität und Qualität dieser vielfältig<br />
vorgehaltenen Leistungen und Einrichtungen sowie auf<br />
Grund der Folgekosten getätigter Investitionen hat sich ein Ausga-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 46
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
beniveau im konsumtiven Bereich eingestellt, welches nicht mehr<br />
in einem entsprechenden Verhältnis zu den vorhandenen Einnahmepotenzialen<br />
steht.<br />
Mit dem im Jahre 2007 vorgelegten Haushaltssicherungskonzept<br />
konnte festgestellt werden, dass die eingeleiteten Haushaltssicherungsmaßnahmen<br />
die gewünschten und prognostizierten Ergebnisse<br />
gebracht haben, um ab dem Haushaltsjahr 2009 keine neuen<br />
jahresbezogenen Fehlbeträge mehr entstehen zu lassen und damit<br />
das strukturelle Defizit im Verwaltungshaushalt ab dem Haushaltsjahr<br />
2009 komplett zu beseitigen.<br />
Durch die Anhebung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B<br />
konnten die Einnahmen erhöht werden. Zusätzlich gibt es durch<br />
den kommunalen Finanzausgleich seit 2008 wieder Schlüsselzuweisungen<br />
für die <strong>Stadt</strong>. Ab dem Haushaltsjahr 2007 wird darüber<br />
hinaus unabhängig von der Hebesatzpolitik der Kommune ein Betrag<br />
von 800.000,00 € als Mehrbelastungsausgleich für Mittelzentren<br />
gewährt, der zusammen mit den Schlüsselzuweisungen ausgereicht<br />
wird.<br />
Die zweite Stufe der Haushaltssicherung geht vom Abbau aufgelaufener<br />
Fehlbeträge durch einen so genannten Einmaleffekt aus.<br />
Die Erzielung dieser einmaligen Effekte ist jedoch finanzpolitisch<br />
ausschließlich dann zielführend, wenn durch die Einmaleffekte keine<br />
laufenden Fehlbeträge finanziert werden, da in diesem Falle<br />
versucht würde, dauerhafte Defizite durch einmalige Effekte zu<br />
kompensieren – dies in dem Wissen, dass die Wirkung der Einmaleffekte<br />
endlich ist und eben gerade nicht dauerhaft.<br />
Die dargestellten Anforderungen in Bezug auf die Nutzung von<br />
Einmaleffekten wurden in <strong>Ludwigsfelde</strong> folgerichtig und mit nachhaltiger<br />
Wirkung umgesetzt. Über drei Haushaltsjahre wurden Kapitalzuflüsse<br />
von der Wohnungsgesellschaft <strong>Ludwigsfelde</strong> mbH als<br />
Einmaleffekt generiert und – entsprechend der dargestellten Haushaltssicherungsphilosophie<br />
– ausschließlich für den Abbau aufge-<br />
laufener Fehlbeträge verwendet und die Wohnungsgesellschaft<br />
nicht zusätzlich zur Finanzierung laufender Ausgaben herangezogen.<br />
Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass nach Umsetzung der<br />
vier Haushaltssicherungskonzepte 2004 bis 2007 die aufgelaufenen<br />
Fehlbeträge komplett abgebaut sind und aus heutiger Sicht<br />
aus dem laufenden Geschäft keine neuen Fehlbeträge mehr entstehen<br />
werden.<br />
In den Vermögenshaushalt wurden für die Jahre 2007 bis 2010 lediglich<br />
Investitionen mit besonderer Relevanz aufgenommen. Hierzu<br />
zählen insbesondere geförderte Vorhaben, aber auch Maßnahmen,<br />
die bereits begonnen wurden oder die mittelfristig zu einer<br />
Entlastung des Verwaltungshaushaltes führen, wie die Investitionen<br />
für den Umbau und die Erneuerung der Schulen entsprechend<br />
der Konzeption zur Entwicklung und Neugestaltung der<br />
Schullandschaft und Kindertragesbetreuung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />
Die Finanzierungsquellen der Ausgaben im Vermögenshaushalt<br />
sind im wesentlichen maßnahmebezogene Fördermittel, Ausbauund<br />
Erschließungsbeiträge, ähnliche Entgelte, Rücklagenentnahmen,<br />
Kredite zur Umschuldung, Erlöse aus Grundstücksverkäufen<br />
sowie Erstattungen.<br />
Für die Realisierung der Maßnahmen der mittelfristigen Finanzplanung<br />
wurden und werden auch zukünftig Anträge auf Ausreichung<br />
von Fördermitteln gestellt. Zur Anteilfinanzierung von geförderten<br />
Vorhaben sowie der vollständigen Eigenfinanzierung von Sachinvestitionen<br />
müssen eigene Deckungsmittel (Entnahme aus der allgemeinen<br />
Rücklage, Beiträge, Erlöse aus Vermögensveräußerungen,<br />
Erstattungen) bereitgestellt werden. Diese stellen sich für die<br />
nächsten Jahre wie folgt dar:<br />
Haushaltsjahr Betrag der benötigte<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 47
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Sachinvestitionen Eigenmittel<br />
2007 3.128,7 T€ 1.644,0 T€<br />
2008 2.615,0 T€ 1.750,0 T€<br />
2009 1.476,0 T€ 1.250,0 T€<br />
2010 1.227,0 T€ 1.226,0 T€<br />
Auch darüber hinaus wird die <strong>Stadt</strong> alle unternehmen, mit einem<br />
ausgeglichenen Haushalt und über die Nutzung von Fördermitteln<br />
sowohl ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen als auch die<br />
darüber hinausgehenden freiwilligen Aufgaben, möglichst unter<br />
Beibehaltung des bislang erhaltenen Leistungsangebotes,<br />
im Rahmen der kommunalen Daseinvorsorge zu sichern.<br />
Unabhängig vom Erfolg der bereits umgesetzten und noch<br />
bevorstehenden Konsolidierungsmaßnahmen hängt die weitere<br />
finanzielle Entwicklung der <strong>Stadt</strong> in nicht unerheblichem<br />
Maße auch von der künftigen Finanz- und Steuerpolitik des<br />
Landes Brandenburg und des Bundes ab.<br />
Trotz der positiven Einschätzung der ansässigen Unternehmen,<br />
ihre Fachkräftenachfrage auch in Zukunft decken zu<br />
können, bestehen insbesondere vor dem Hintergrund der<br />
Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise Risiken am Arbeitsmarkt,<br />
die zu Einnahmeausfällen bei der Einkommenssteuer<br />
führen können. Ein durch die veränderte Altersstruktur und<br />
durch Abwanderungen von jungen Fachkräften wachsender<br />
Anteil von Erwerbfähigen mit geringen Chancen am Arbeitsmarkt<br />
kann die Arbeitslosenzahl und die Zahl der Hartz IV-<br />
Empfänger erhöhen.<br />
Es besteht die Gefahr, dass rückläufige Einnahmen der <strong>Stadt</strong><br />
diese erneut in Schwierigkeiten beim Ausgleich des Haushaltes<br />
bringen und ggf. bislang aufrechterhaltene freiwillige Leistungen<br />
zur Daseinsvorsorge durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> gekürzt<br />
werden müssen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> verfügt darüber hinaus über eine Eigengesellschaft<br />
(Wohnungsgesellschaft <strong>Ludwigsfelde</strong> mbH „Märkische<br />
Heimat“) und über zwei Beteiligungsgesellschaften (<strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH, <strong>Stadt</strong>entwicklungsgesellschaft für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
mbH). Der <strong>Stadt</strong> eröffnen sich dadurch wichtige strategische<br />
Handlungsoptionen ihrer <strong>Stadt</strong>entwicklung. Gleichzeitig sind damit<br />
aber auch Verpflichtungen verbunden.<br />
+ Stärken + - Schwächen -<br />
• ab 2009 ausgeglichener<br />
Haushalt durch Haushaltssicherungsmaßnahmen<br />
insbesondere mit Einmaleffekt<br />
• strategische Handlungsoptionen<br />
durch Beteiligungen<br />
• ab 2008 wachsende Einnahmen<br />
durch Schlüsselzuweisungen<br />
und Mehrbelastungsausgleich<br />
für Mittelzentren<br />
• Aufbringung des Eigenmittelanteils<br />
bei geförderten<br />
Investitionen<br />
• ggf. anhaltende Bevölkerungsabwanderungverbunden<br />
mit Kaufkraftabfluss<br />
und Mindereinnahmen<br />
bei der Umsatzsteuer<br />
• Überalterung der Bevölkerung<br />
mit Mindereinnahmen<br />
bei der Einkommenssteuer<br />
durch geringere Alterseinkommen<br />
• Auswirkungen der Finanzkrise<br />
mit indirektem Einfluss<br />
auf Arbeitslosenquote<br />
und Zahl der Hartz-IV-<br />
Empfänger<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 48
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
5. Zusammenfassung der Stärken –<br />
Schwächen – Analyse<br />
5.1. Stärken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
• Hervorragende Lage im Südraum der Metropolenregion Berlin-<br />
Brandenburg unweit des geplanten Großflughafens BBI<br />
• Herausragende überregionale und regionale Verkehrsanbindung<br />
(A10, B 101)<br />
• Seit 2006 hervorragende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr<br />
nach Berlin (Anhalter Bahn in 20 Minuten bis<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum)<br />
• Pool von über 150 ha Gewerbeflächen (GI, GE) verschiedenster<br />
Qualitäten und Parzelliermöglichkeiten mit Anbindung an<br />
Verkehrsstraße sowie teilweise mit Gleisanschluss<br />
• Sitz von jeweils einem Schlüsselunternehmen der Branchencluster<br />
Luft- und Raumfahrt und Automotive mit zurzeit wachsender<br />
Zahl an Arbeitsplätzen<br />
• Eine große Zahl Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe sowie<br />
aus dem Wirtschaftsbereich Verkehr/Logistik, daher gutes<br />
Image als Industriestandort mit hohem Arbeitsplatzangebot<br />
(Außenimage)<br />
• Großer Pool baureifer Grundstücke im Bebauungsplangebiet<br />
„Ahrensdorfer Heide“<br />
• Kulturhaus als wichtiger Identifikationspunkt für die Bevölkerung<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>s<br />
• Attraktives Freizeit- und Tourismusangebot durch das neue<br />
Sport- und Gesundheitszentrum (Saunatherme) innerhalb der<br />
<strong>Stadt</strong><br />
• Weitgehend erhaltenes denkmalgeschütztes Wohngebiet der<br />
50er Jahre zwischen Bahnhof und Rathaus/Kulturhaus<br />
• Flächen unter der Autobahn als Flächenreserve für innovative<br />
Entwicklungsmöglichkeiten eines Zentrums<br />
• Bevölkerung zeigt zunehmend Interesse an <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
5.2. Schwächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
• Abnahme der Einwohner im erwerbsfähigen Alter auf Grund<br />
demographischer Veränderungen und der Wegzüge junger, erwerbsfähiger<br />
Einwohner<br />
• Hohe Arbeitslosenzahl bei gleichzeitig hoher Einpendlerquote<br />
• Zunehmender Fachkräftemangel insbesondere bei Ingenieuren<br />
• Defizit an großen zusammenhängenden Gewerbeflächen ohne<br />
Immissionskonflikte<br />
• fehlende Impulse für innovative wirtschaftliche Entwicklung, da<br />
keine wissenschaftlichen Einrichtungen bzw. höhere Bildungseinrichtungen<br />
vorhanden sind<br />
• Autobahnverlauf mit bisher ungenutzten Flächen im aufgestelzten<br />
Brückenbereich als Barriere zwischen Handels- und<br />
Dienstleistungszentrum nördlich der Autobahn und Kultur-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
/Verwaltungszentrum südlich der Autobahn, daher fehlende Identifikationspunkte<br />
in der Innenstadt<br />
• Fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums aufgrund<br />
der Nähe zu Berlin und Potsdam<br />
• Fehlende Kulturkonzeption und unzureichende Profilierung des<br />
Kulturhauses, geringes Angebot an sonstigen Freizeit-, Erholungs-<br />
und Gastronomieangeboten, weiche Standortfaktoren<br />
sind noch unzureichend ausgeprägt<br />
• Kulturhaus mit großem Sanierungsbedarf und hohen Betriebskosten<br />
• Verbesserungswürdiges <strong>Stadt</strong>- und Tourismusmarketing, fehlendes<br />
Innenstadtmanagement<br />
• Niedrige Identifikation der Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong>: Industriestandort<br />
und Kernstadt werden nicht als Ganzes wahrgenommen<br />
• Wohnangebot nicht nachfragegerecht auf Grund der Dominanz<br />
des Wohnungsangebotes durch Block- und Plattenbauwohnungen<br />
(der 50er bis 80er Jahre)<br />
• unzureichende Anbindung der Ortsteile, um an den vielseitigen<br />
Angeboten der Kernstadt teilhaben zu können<br />
• Kernstadt leidet unter starker Verlärmung mit steigender Tendenz<br />
(Autobahn, Potsdamer Straße, Industrie, Bahntrassen,<br />
Flugverkehr).<br />
5.3. Chancen und Risiken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Neben der Stärken-Schwächen-Analyse ist es notwendig, sich<br />
auch die Chancen und die Risiken der künftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
zu verdeutlichen. Dazu bieten Visionen und Szenarien die Möglichkeit,<br />
den Blick von den aktuellen Einzelereignissen weg zu einem<br />
übergeordneten und zukunftsorientierten Gesamtbild zu lenken.<br />
Es wird deutlich, wo Risiken liegen, und wo Prioritäten zu setzen<br />
sind.<br />
Eine positive <strong>Stadt</strong>entwicklung <strong>Ludwigsfelde</strong>s ist als überwiegend<br />
industriell geprägte <strong>Stadt</strong> eng verknüpft mit der allgemeinen und<br />
lokalen Wirtschaftsentwicklung. Es werden zwei alternative Zukunftsszenarien<br />
vorgestellt, die dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept<br />
2006 (SEK) entnommen und im Anhang dokumentiert<br />
sind. Das Szenario 1 orientiert auf die optimal denkbaren Bedingungen,<br />
ohne ein utopisches Bild entwickeln zu wollen. Das<br />
Szenario 2 zielt auf Unwägbarkeiten bzw. eine ungünstigere Entwicklung<br />
auf Grundlage der Fortsetzung eher problematischer<br />
Trends ab, die auch durch globale Prozesse gefördert wird. Die<br />
Entwicklung der <strong>Stadt</strong> wird voraussichtlich zwischen diesen beiden<br />
Szenarien verlaufen.<br />
Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />
aufgrund ihrer starken Industrieprägung natürlich besonders von<br />
den globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig ist.<br />
Darüber hinaus steht und fällt die Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />
• mit dem Grad der Innovationsfähigkeit der Unternehmen, sich<br />
international und mit den neuesten Erkenntnissen am Weltmarkt<br />
einzubringen und zu behaupten;<br />
• mit der Fähigkeit von <strong>Stadt</strong>, Netzwerken und regionalen Akteuren,<br />
innovative Unternehmen an den Standort zu ziehen, die<br />
Branchencluster zu stärken und vor allen Dingen diversifizie-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
rende Wirkungen zu entfalten (Energiekostenentwicklung als<br />
Gefahr für die bisher tragenden Branchen);<br />
• mit der Entwicklung und Bindung eines Fachkräftepotenzials<br />
am Standort, das es Unternehmen lohnenswert macht, gerade<br />
in dieser Region zu investieren.<br />
Je nach Entwicklungsverlauf ergeben sich natürlich deutliche Auswirkungen<br />
auf alle Handlungsfelder der kommunalen Daseinsvorsorge<br />
(vgl. Kap. 4). Chancen für <strong>Ludwigsfelde</strong> als Zuzugsgemeinde<br />
aber auch um die angestammte Bevölkerung zu halten und als<br />
„zufriedene“ BürgerInnen enger an die <strong>Stadt</strong> zubinden, liegen im<br />
wesentlichen darin, die Attraktivität der <strong>Stadt</strong> als lebenswerter<br />
Wohnort zu steigern. Neben der nur z. T. erreichbaren Reduzierung<br />
der immer präsenten Lärmbelastung kann hier vor allem das<br />
Ineinandergreifen der Aufwertung vorhandener Nutzungen mit der<br />
Schaffung eines neuen Zentrumsbereiches unter und neben der<br />
Autobahn als reale Chance angesehen werden. Dazu ist viel<br />
Phantasie und Engagement erforderlich. Denn das Risiko liegt in<br />
der Außergewöhnlichkeit der Aufgabe einer Zentrumsentwicklung<br />
im Umfeld einer Autobahn: es gibt keine Reihe von übertragbaren,<br />
erprobten Lösungsansätzen. Mit dem in jüngster Zeit wahrnehmbaren<br />
Bürgerbewusstsein zeichnen sich jedoch Perspektiven ab, die<br />
gegebenenfalls derzeit noch gar nicht benennbare Projektideen<br />
nach sich ziehen können.<br />
5.4. Schlussfolgerung<br />
Die dargestellten Stärken und Schwächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
machen den künftigen Handlungsbedarf sehr deutlich. Von den<br />
meisten anderen Brandenburger Städten unterscheidet sich die<br />
<strong>Stadt</strong> vor allem im Hinblick auf zwei Punkte:<br />
• Die <strong>Stadt</strong> verzeichnet eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung,<br />
die Zahl der Arbeitsplätze steigt, was auf die hervorragende<br />
Lage im Südraum von Berlin und die traditionellen industriellen<br />
Kerne zurückzuführen ist. Es sind wichtige Unternehmen<br />
der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie und des<br />
Logistikgewerbes vorhanden, die sich alle einer positiven Entwicklung<br />
erfreuen. Die <strong>Stadt</strong> weist somit ein sehr positives<br />
Image als Industriestandort auf und wird damit auch ihrer Funktion<br />
als Wachstumskern gerecht.<br />
• Im Gegensatz dazu sind große Funktionsschwächen sowohl als<br />
Wohnstandort als auch als Handels- und Dienstleistungsstandort<br />
festzustellen, d. h. die Versorgungsfunktion eines Mittelzentrums<br />
wird nur unzureichend erfüllt. Dies hängt entscheidend<br />
auch damit zusammen, dass die <strong>Stadt</strong> keine Identität stiftende<br />
Mitte, kein historisch geprägtes Zentrum hat. Verschärfend<br />
kommt hinzu, dass zwischen Handels- und Verwaltungszentrum<br />
die Autobahn BAB A 10 als Barriere verläuft. So hat die<br />
<strong>Stadt</strong> als Wohnstandort keine große Anziehungskraft auf die<br />
Beschäftigten in der <strong>Stadt</strong>. Auf der anderen Seite sind viele<br />
Bewohner seitens ihrer Qualifikation nicht geeignet für die in<br />
der <strong>Stadt</strong> angebotenen Arbeitsplätze. Daher gibt es große Anteile<br />
sowohl von Ein- als auch Auspendlern. Besonders auffällig<br />
ist, dass mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen<br />
am Arbeitsort Einpendler sind.<br />
Als Schlussfolgerung bleibt festzuhalten, dass es neben der weiteren<br />
Verbesserung der Rahmenbedingungen als Industriestandort<br />
primär um die Herausbildung und Qualifizierung der so genannten<br />
„weichen Standortfaktoren“ geht. Im Vordergrund sollte dabei ein<br />
attraktives, funktionsfähiges Zentrum und ein attraktives Wohnumfeld<br />
stehen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 51
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
6. Leitbilder und Entwicklungsziele 2020<br />
6.1. Übergeordnetes Leitbild – „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“<br />
Für den Erarbeitungsprozess des <strong>INSEK</strong> kann in <strong>Ludwigsfelde</strong> auf<br />
kein vorhandenes, anerkanntes Leitbild zurückgegriffen werden.<br />
Erst innerhalb des <strong>INSEK</strong>-Prozesses des Jahres 2008 konnte aufgrund<br />
der Diskussionen mit den verschiedenen eingebundenen<br />
Akteuren und vielfältiger Veranstaltungen und Aktionen unter Einbeziehung<br />
einer breiten Bürgerschaft das entsprechende Leitbild<br />
entwickelt und daraus Entwicklungsziele abgeleitet werden.<br />
Das übergeordnete Leitbild mit dem Slogan „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“<br />
zeigt eine positive Vision der Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
als Orientierung für die wesentlichen Handlungsbedarfe<br />
bis ins Jahr 2020 hinein.<br />
Selbstbewusst präsentiert sich <strong>Ludwigsfelde</strong> dabei als Mittelzentrum<br />
und starker Regionaler Wachstumskern in der Tradition der<br />
Automobilindustrie, die seit den 30er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts nicht nur Motor der <strong>Stadt</strong>entwicklung ist, sondern mit<br />
ihren Erzeugnissen auch „die Welt bewegt“. Gleichzeitig schließt<br />
das Leitbild die Bürgerinnen und Bürger in <strong>Ludwigsfelde</strong> ein, die<br />
mit ihrem großen Engagement in über 150 Vereinen, darunter<br />
zahlreichen Sportvereinen, das Leben in der <strong>Stadt</strong> ausmachen,<br />
gestalten und bewegen. Unter den Bedingungen des demographischen<br />
Wandels, mit dem sich auch die relativ junge und im Nahbereich<br />
Berlins liegende <strong>Stadt</strong> konfrontiert sieht und der sich insbesondere<br />
im steigenden Durchschnittalter der Bevölkerung zeigt,<br />
setzt <strong>Ludwigsfelde</strong> mit diesem Leitbild ein Zeichen, sich den Veränderungen<br />
der Zeit, die ebenso Bewegung symbolisieren, zu<br />
stellen.<br />
Unter das Dach des übergeordneten Leitbildes „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“<br />
gliedern sich die folgenden fünf Leitbildbereiche ein:<br />
1. <strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin mit dem Entwicklungsziel der Herausbildung<br />
und Gestaltung eines bisher fehlenden Identität<br />
stiftenden <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
2. <strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte mit dem Entwicklungsziel<br />
des positiven Bekenntnisses der <strong>Stadt</strong> zu ihrer Industriegeschichte<br />
und ihrer heutigen Wirtschaftskraft<br />
3. <strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang mit dem Entwicklungsziel der<br />
Schaffung einer lebenswerten <strong>Stadt</strong> für alle Generationen<br />
4. <strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün mit dem Entwicklungsziel der Einbindung<br />
der Kernstadt mit ihrer Versorgungsfunktion in den Landschafts-<br />
und Erholungsraum der Ortsteile und deren innovativen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
5. <strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir mit dem Entwicklungsziel der<br />
Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zur Identitätsstiftung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 52
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
mittendrin<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> -<br />
ein Leben lang<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
ist grün<br />
2008<br />
2020<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> macht<br />
Geschichte<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> -<br />
das sind wir<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
6.2. Leitbild <strong>Stadt</strong>struktur/räumliches Leitbild<br />
Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin<br />
Die <strong>Stadt</strong>struktur <strong>Ludwigsfelde</strong>s ist gekennzeichnet durch die Einbettung<br />
der Kernstadt in einen Gürtel aus 11 dörflich geprägten<br />
Ortsteilen, die der <strong>Stadt</strong> den natur- und landschaftsräumlichen<br />
Rahmen geben. Innerhalb dieses Gefüges übernimmt die Kernstadt<br />
sowohl die Versorgungsfunktion für sich selbst als auch für<br />
das sie umgebende Umland, insbesondere für die Ortsteile. Die<br />
Konzentration der Wohn- und Arbeitsstätten erfolgt in der Kernstadt.<br />
Die Kernstadt selbst stellt sich auch zukünftig als eine in mehreren<br />
zeitlichen Phasen entstandene Abfolge von Siedlungsbereichen<br />
dar, von denen einige Gartenstadtcharakter haben, während andere<br />
vom Geschosswohnungsbau der 50er Jahre, von industriell errichteten<br />
Wohnkomplexen sowie von Baugebieten der Nachwendezeit<br />
geprägt sind. Die <strong>Stadt</strong> wird durch die Potsdamer Straße als<br />
bandartige Hauptverkehrsader sowie die überregional bedeutende<br />
Trasse der BAB A 10 von Norden nach Süden und von Westen<br />
nach Osten durchschnitten und zugleich gegliedert.<br />
Im Norden und Osten der Kernstadt liegen die großen Gewerbeund<br />
Industrieparks, die sich zum Teil bis in die Gemarkungen der<br />
angrenzenden Ortsteile hineinziehen. Ein die Wohnbereiche umgebender<br />
Grüngürtel sorgt mit notwendigen ergänzenden Schutzmaßnahmen<br />
zukünftig für eine ausreichende Trennung von Gewerbe-<br />
und Wohnflächen. Nach Süden und Westen schließen sich<br />
an die Wohngebiete Grünzonen an, die aber teilweise durch nicht<br />
vermeidbare Immissionen der Bundesautobahn auch zukünftig beeinträchtigt<br />
werden.<br />
Auf Grund der Durchschneidung des <strong>Stadt</strong>gebietes durch die Verkehrstrassen<br />
von überregionaler Bedeutung und die Entstehung<br />
der Wohngebiete im engen Zusammenhang mit der Geschichte<br />
der ansässigen Automobilindustrie ist das <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
seit Jahrzehnten durch das Nichtvorhandensein eines<br />
sonst in anderen vergleichbar großen, historisch gewachsenen<br />
Städten bestehenden <strong>Stadt</strong>zentrums geprägt. Mit dem Ausbau der<br />
BAB A 10 und der Aufstelzung der Autobahn auf einer Länge von<br />
330 m aus der bestehenden Dammlage wird die Chance der<br />
Schaffung eines die <strong>Stadt</strong>teile verbindenden <strong>Stadt</strong>zentrums in den<br />
Fokus der <strong>Stadt</strong>entwicklung gestellt, ggf. zu Lasten anderer Versorgungs-<br />
und Infrastrukturstandorte. Die nach der Wende entlang<br />
der Potsdamer Straße in einer bandartigen Aufreihung angesiedelten<br />
Einrichtungen mit Versorgungsfunktionen stellen einen ersten<br />
– teilweise erfolgreichen – Versuch dar, ein solches Zentrum<br />
zu bilden.<br />
Die Potsdamer Straße übernimmt dabei die Verknüpfungsfunktion<br />
1. des Bahnhofes als Eingangstor der <strong>Stadt</strong>,<br />
2. mit dem Kultur- und Verwaltungszentrum um den Rathausplatz<br />
sowie<br />
3. über die brachliegenden Flächen unter und neben der aufgestelzten<br />
Autobahn,<br />
4. mit dem neuen Handels- und Dienstleistungszentrum, welches<br />
sich bis zum Anton-Saefkow-Ring erstreckt.<br />
Das Zentrum <strong>Ludwigsfelde</strong>s wird sich aufgrund seiner historischen<br />
und stadtstrukturellen Besonderheit nur dem Verbund dieser Funktionen<br />
definieren und stärken lassen, da dies nicht allein durch den<br />
Handels- und Dienstleistungsbereich bewältigt werden kann. Dies<br />
im Bewusstsein aller Akteure und der Bevölkerung zu verankern,<br />
dies zu strukturieren und dies im konkreten Umsetzungsprozess<br />
voranzutreiben wird ein zentrales Handlungsfeld der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>s für die kommenden Jahre werden.<br />
Für die <strong>Stadt</strong> bedeutende Einrichtungen, wie das <strong>Stadt</strong>museum im<br />
Bahnhofsgebäude, das Gymnasium, das Kaufland-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Einkaufszentrum und die neu entstandene Sauna-Therme bilden<br />
die Eckpfeiler einer denkbaren Innenstadtabgrenzung, in deren<br />
Mittelpunkt das Kultur- und Bürgerhaus als Leuchtturm steht. Dieses<br />
signalisiert auch den Ansatzpunkt für die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />
Diese Gegebenheiten bestimmen die Ausgangssituation, die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> unter den Bedingungen des demographischen Wandels<br />
und einer damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung<br />
weiterzuentwickeln. Sie sind als Chance zu begreifen, das zukünftige<br />
Gesicht der <strong>Stadt</strong> zu prägen:<br />
Die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> konzentriert sich dabei auf die Kernstadt<br />
und insbesondere auf die Gestaltung einer „Neuen Mitte“ als<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum. Die um diesen Bereich herum liegenden Wohnkomplexe<br />
sollen weiter stabilisiert und auf der Grundlage noch zu entwickelnder<br />
Strategien durch die Förderung individueller Qualitäten<br />
gefördert werden. Die Potsdamer Straße soll das Bindeglied zwischen<br />
dem neuen Zentrum und den vorhandenen Wohnkomplexen<br />
darstellen und ihre bislang eher trennende Wirkung („Verkehrsschneise“)<br />
in eine verbindende Funktion („Lebensader“) verwandeln.<br />
Die landschaftlich geprägten Ortsteile der <strong>Stadt</strong> werden in ihrer<br />
Position als freizeitbezogener Erholungsraum der <strong>Stadt</strong> gestärkt<br />
und intensiver an die Kernstadt angebunden.<br />
Thematische Entwicklungsziele:<br />
• Konzentration der Hauptversorgungsfunktionen auf die Kernstadt<br />
Funktionsausbau, -anpassung und –verbesserung mit dem Ziel eines<br />
gut ausgestatteten und attraktiven Mittelzentrums in der Nähe<br />
von Potsdam und Berlin<br />
• Aufbau einer „Neuen Mitte“ als <strong>Stadt</strong>zentrum für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Anreicherung einer gut strukturierten „Neuen Mitte“ mit vielschichtigen<br />
Versorgungs-, Freizeit-, Erholungs- und Aufenthaltsangeboten,<br />
die sowohl die eigenen Bürgerinnen und Bürger als auch Besucher<br />
der <strong>Stadt</strong> motivieren, diesen Bereich aufzusuchen und zu<br />
erleben<br />
• Mobilisierung von bürgerschaftlichem Engagement und Initiativen<br />
der Wirtschaft zugunsten der Innenstadtentwicklung<br />
• Stärkung des ÖPNV zur besseren Anbindung der Ortsteile an<br />
die Kernstadt<br />
• Abbau von Immissionen und Verkehrsbarrieren zur Attraktivitätssteigerung<br />
der Potsdamer Straße für Fußgänger und Radfahrer.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
6.3. Leitbild Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus<br />
Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> nutzt als Regionaler Wachstumskern mit den Branchenkompetenzfeldern<br />
Automotive, Luftfahrttechnik, Logistik und<br />
unter Ausnutzung bestehender Potenziale aus den Branchenkompetenzfeldern<br />
Energiewirtschaft/Energietechnologie und Metallerzeugung,<br />
Metallbe- und verarbeitung/Mechatronik auch zukünftig<br />
die Chance, seine Funktion als Wirtschaftsmotor der Region und<br />
starkes regionales Arbeitsmarktzentrum auszubauen.<br />
Dabei kann <strong>Ludwigsfelde</strong> auf ein breites Spektrum noch verfügbarer<br />
Flächen in den verschiedenen Industrie- und Gewerbeparks zurückgreifen.<br />
Gleichzeitig ist das Wachstum des Wirtschaftsstandortes<br />
und seiner Großunternehmen auf die Entwicklung von zusätzlichen<br />
großflächigen Industrie- und Gewerbeflächen zur Beseitigung<br />
von Engpassfaktoren ausgerichtet. Die Lage <strong>Ludwigsfelde</strong>s<br />
im Flughafenumfeld des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg<br />
International wird langfristig für Synergieeffekte sorgen, die<br />
die <strong>Stadt</strong> nutzen wird.<br />
Durch die Schaffung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen<br />
trägt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zur Stabilisierung vorhandener und<br />
zur Neuansiedlung kleiner und mittlerer Unternehmen bei.<br />
Die <strong>Stadt</strong> unterstützt die Wirtschaft bei ihren eigenen Bemühungen<br />
um eine weitere Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Innovationskraft<br />
sowie um die Diversifizierung der Produktpaletten und<br />
wird sich mittel- und langfristig an der Fachkräftesicherung beteiligen.<br />
Durch die Sicherung attraktiver Standortfaktoren sorgt die<br />
<strong>Stadt</strong> für ein positives Ansiedlungsklima.<br />
Mit der Entwicklung eines <strong>Stadt</strong>zentrums auf dem Areal der Brachflächen<br />
unter und neben der Autobahn steht der Ausbau und die<br />
Stärkung des Dienstleistungs- und Handelssektors mit dem räumlichen<br />
Leitbild und der angestrebten <strong>Stadt</strong>struktur in Übereinstimmung.<br />
In der Tradition der <strong>Stadt</strong> als Standort der Automobilindustrie sollen<br />
die Industriegeschichte <strong>Ludwigsfelde</strong>s erlebbar gemacht und<br />
Synergieeffekte für die lokale Wirtschaft erreicht werden. Damit<br />
wird die Verbindung von gestern – heute – morgen deutlich, denn<br />
die Industrie hat nicht nur die Geschichte der <strong>Stadt</strong> geprägt, sondern<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> auch überregional bekannt gemacht und wird<br />
die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> auch künftig tragen.<br />
Thematische Entwicklungsziele:<br />
• Ausbau des Wirtschaftsstandortes durch Beseitigung von Engpassfaktoren<br />
im Bereich Gewerbeflächen- und Fachkräfteangebot<br />
(Fachkräftesicherung) zur Entwicklung der Wachstumskernfunktion<br />
• Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Innovationsfähigkeit<br />
und Diversifikation der Wirtschaft (Großunternehmen<br />
und KMU/Handwerk)<br />
• Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs<br />
• Stärkung des lokalen, innenstadtbezogenen Einzelhandels- und<br />
Dienstleistungsgewerbes durch Unterstützungsangebote<br />
• Stärkung der lokalen Wirtschaft durch Ausbau der touristischen<br />
Angebote der <strong>Stadt</strong>.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 58
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
6.4. Leitbild Wohnen, Soziales, Kultur, Freizeit,<br />
Sport<br />
Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang<br />
Die zukünftige Entwicklung und Gestaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
ist in gesteigertem Maße auf die Stärkung des Wohnstandortes<br />
und die weichen Standortfaktoren ausgerichtet. Der Wohnungsmarkt<br />
soll vielfältige Angebote bereithalten, die den Wohnungsbedarf<br />
altersgerecht befriedigen, die vorhandenen Einwohnerzahlen<br />
stabilisieren und darüber hinaus neue Wohnbevölkerung und<br />
Fachkräfte an die <strong>Stadt</strong> binden.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> wird im gesunden Wettstreit mit anderen Städten in<br />
der Region als <strong>Stadt</strong> für alle Generationen entwickelt. Neben dem<br />
Ausbau der Angebote insbesondere für die wachsende Zahl an<br />
älteren bzw. mobilitätseingeschränkten Menschen werden auch die<br />
Interessen der Kinder und Jugendlichen und der jungen Familien<br />
als weitere wichtige Zielgruppen nicht aus den Augen verloren.<br />
Der Fokus liegt dabei auf einer zielgruppenorientierten breiten Angebotspalette<br />
im Bereich von Kultur, Freizeit und Sport, die als<br />
weiche Standortfaktoren zur Identitätsbildung beitragen sollen. Die<br />
Kultur- und Freizeitarbeit ist auf hochwertige, Identität stiftende<br />
Angebote zu konzentrieren. Diese sollen über die räumlichen<br />
Grenzen der <strong>Stadt</strong> hinaus wirken, um den Versorgungsfunktionen<br />
für das Umland gerecht zu werden. Verstärkt sind dabei Netzwerke<br />
zwischen den einzelnen handelnden Akteuren zu bilden, um die<br />
Angebote zu verbessern und stärker miteinander zu verknüpfen.<br />
Zum weiteren wird die <strong>Stadt</strong> das Angebot an sozialer Unterstützung<br />
innerhalb der gesetzlichen und landesseitigen Rahmenbedingungen<br />
und darüber hinaus fördern und die Vielfalt erweitern,<br />
damit generationsübergreifend optimale Angebote pflichtiger und<br />
freiwilliger Aufgaben (Kita, Schule, Gesundheit, Kranken- und Al-<br />
tenpflege) zur Verfügung stehen. <strong>Ludwigsfelde</strong> übernimmt als Mittelzentrum<br />
wichtige Versorgungsfunktionen für den ländlich angrenzenden<br />
Raum. Zur Funktionsstärkung der Innenstadt ist eine<br />
räumliche Konzentration dieser Angebote im Zentrum anzustreben.<br />
Thematische Entwicklungsziele:<br />
• Profilierung der <strong>Stadt</strong> als Wohnstandort mit vielfältigen Angeboten<br />
insbesondere für qualifizierte Fachkräfte<br />
• Schaffung von Wohnangeboten insbesondere für ältere bzw.<br />
mobilitätseingeschränkte Menschen<br />
• Ausbau der barrierefreien Zugänglichkeit von öffentlichen Einrichtungen<br />
und Verkehrsanlagen<br />
• bedarfsgerechter Ausbau attraktiver Kultur, Sport- und Freizeitangebote<br />
für Kinder und Jugendliche und ältere Menschen sowie<br />
Vernetzung der verschiedenen Kultur- und Freizeitangebote<br />
in der <strong>Stadt</strong> im Hinblick auf die Bedürfnisse der verschiedenen<br />
Altersgruppen bzw. Akquirierung von Angeboten professioneller<br />
Anbieter<br />
• stärkere ideelle und verkehrliche Anbindung der Ortsteile an die<br />
Kernstadt.<br />
6.5. Leitbild Freiraum, Umwelt, Verkehr<br />
Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün<br />
Die Bedeutung von Erholungs- und Freiräumen für die Einwohner<br />
sowie ein gesundes Wohnumfeld treten in den nächsten Jahren<br />
weiter ins Blickfeld der Entwicklung der <strong>Stadt</strong> und ihrer Ortsteile.<br />
Lärmaktionsplanung und daraus resultierende Maßnahmen sollen<br />
gesunde Arbeits- und Lebensverhältnisse sichern und gleichfalls<br />
einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Verlärmte<br />
Wohngebiete und sensible öffentliche Einrichtungen bedürfen in<br />
den kommenden Jahren einer erhöhten Aufmerksamkeit, um den<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 59
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Menschen ein lebenswertes Wohnumfeld zu bieten. Dazu zählt<br />
auch die Zurücknahme des motorisierten Individualverkehrs in der<br />
Innenstadt zugunsten des Radverkehrs und des ÖPNV, der auch<br />
mehr Sicherheit für Kinder und ältere Bewohner bewirkt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> selbst will vermehrt regenerative Energien in öffentlichen<br />
Gebäuden nutzen und mit innovativen Ideen ein Zeichen setzen,<br />
um die gewerblichen und privaten Initiativen zum Klimaschutz zu<br />
unterstützen.<br />
Innerhalb der Kernstadt richtet sich die Entwicklung daneben auf<br />
die Schaffung bzw. Neugestaltung kleinteiliger Grünräume als Erholungsorte<br />
und Treffpunkte in Form innerstädtischer Grünflächen<br />
und Parkanlagen.<br />
Ausgehend vom räumlichen Leitbild der Konzentration der stadträumlichen<br />
Entwicklung auf die Kernstadt sind die Ortsteile mit ihren<br />
landschaftlich reizvollen Landschaftsbestandteilen als Erholungsraum<br />
zu stärken und für den Tourismus im Rahmen der Möglichkeiten<br />
zu erschließen.<br />
Gleichzeitig sind die innovativen Potenziale der Landschaft für den<br />
Ausbau regenerativer Energien zu nutzen und entsprechende<br />
Netzwerke zu bilden.<br />
Thematische Entwicklungsziele:<br />
• gezielte Lärmschutz- und Verkehrslenkungsmaßnahmen zum<br />
Schutz von Wohngebieten und öffentlichen Einrichtungen<br />
• Nutzung regenerativer Energien in öffentlichen Gebäuden<br />
• Erhalt und Entwicklung von innerstädtischen Freiräumen mit<br />
Aufenthaltsqualität<br />
• Stärkung des Tourismusstandortes durch die Einbindung der<br />
Ortsteile und die Erschließung reizvoller Landschaftsbestandteile<br />
• Stärkung der innovativen Potenziale des Naturraumes.<br />
6.6. Leitbild <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches<br />
Engagement<br />
Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir<br />
Die Einbeziehung einer breiten, engagierten Bürgerschaft, die sich<br />
aktiv an der zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung beteiligt, ist erklärtes Ziel<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> mit ihrer vergleichsweise jungen <strong>Stadt</strong>geschichte,<br />
die auf keine generationenlang gewachsenen Familienbindungen<br />
zurückblicken kann. Nur so kann es gelingen, die sich<br />
abzeichnenden Veränderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens auch unter den Bedingungen des demographischen<br />
Wandels zu bewältigen. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wird<br />
deshalb das bürgerschaftliche Engagement in den kommenden<br />
Jahren fördern, vermehrt Bürgerbeteiligungen durchführen und das<br />
Ehrenamt stärken und würdigen. Ziel der Entwicklung ist eine stärkere<br />
Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong>.<br />
Gleichzeitig ist eine bessere Präsentation der <strong>Stadt</strong> nach außen<br />
nicht nur als starker Wirtschafts- sondern auch als lebenswerter<br />
Wohnstandort notwendig, um Neu-Bürger zu gewinnen, die entscheidend<br />
zu einer positiven Einwohnerentwicklung und einer ausgewogenen<br />
Altersstruktur beitragen können.<br />
Thematische Entwicklungsziele:<br />
• Weiterentwicklung eines <strong>Stadt</strong>marketings zur besseren Präsentation<br />
der <strong>Stadt</strong> nach außen und zur Verbesserung der<br />
Kommunikation nach innen<br />
• Einbeziehung imageträchtiger Unternehmen und der bereits im<br />
Marketingprozess tätigen Vereinigungen<br />
• Stärkung der lokalen Identität der Bürgerinnen und Bürger<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
• Vernetzung des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements<br />
und Nutzung für die stärkere Herausbildung einer lokalen Identität.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
7. Konzept – Ableitung von Handlungsstrategien<br />
und Maßnahmen<br />
Innerhalb des <strong>INSEK</strong>-Prozesses 2008 wurden unter dem übergeordneten<br />
Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“ fünf Leitbildthemen und<br />
damit verbundene Entwicklungsziele erarbeitet, die den Rahmen<br />
für die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklung bilden. Zur Erreichung dieser<br />
Entwicklungsziele wurden Handlungsstrategien entwickelt, die unter<br />
dem Aspekt des integrierten Ansatzes der zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
ineinander greifen und sich gegenseitig ergänzen.<br />
Aus den 5 Leitbildthemen und den in den verschiedenen Beteiligungsprozessen<br />
herausgearbeiteten Ergebnissen werden folgende<br />
Handlungsstrategien definiert:<br />
I: Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />
II: Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />
III: <strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />
Diesen Handlungsstrategien werden sowohl investive als auch<br />
nicht-investive, selbstfinanzierte und zur Förderung vorgesehene<br />
Maßnahmen und Projekte zugeordnet. Die Maßnahmen und Projekte<br />
beruhen auf einem komplexen Auswahlprozess und umfassen<br />
auch Vorhaben, die teilweise bereits seit längerem auf der Agenda<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zur Umsetzung stehen. Innerhalb<br />
des <strong>INSEK</strong>-Prozesses 2008 haben sich aber auch neue Projektideen<br />
entwickelt, die die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> fit machen sollen für<br />
die Zukunft.<br />
Ziel des <strong>INSEK</strong> ist es, aus der breiten Maßnahmenübersicht die<br />
wesentlichen Maßnahmenpakete („Schlüsselmaßnahmen“) herauszufiltern,<br />
von denen durch den integrierten Ansatz und durch<br />
Konzentration und Bündelung der Förder- und Eigenmittel die<br />
größten positiven Erfolge zur Erreichung der Entwicklungsziele zu<br />
erwarten sind.<br />
Die prioritär umzusetzenden Strategien und Maßnahmen der zukünftigen<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung werden sich räumlich auf die Kernstadt<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> und dort prioritär auf die Innenstadt beziehen und<br />
dienen dem Motto der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik des Landes „Stärken<br />
stärken“.<br />
7.1. Zielgerichteter Einsatz von Förderprogrammen<br />
Neben den aus Haushaltsmitteln finanzierten Projekten spielt der<br />
zusätzliche Einsatz von Fördermitteln zur Unterstützung der Umsetzung<br />
des umfangreichen Gesamtmaßnahmenpakets 2008 bis<br />
2020 eine wesentliche Rolle.<br />
Mit der Benennung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als Regionaler Wachstumskern<br />
(RWK) genießt die <strong>Stadt</strong> grundsätzlich Priorität bei der<br />
Vergabe von Fördermitteln.<br />
Im Rahmen der Förderung des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums<br />
zur Unterstützung der 15 Regionalen Wachstumskerne<br />
als Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung im Land Brandenburg<br />
partizipiert <strong>Ludwigsfelde</strong> von den veranschlagten 1,5 Milliarden Euro<br />
Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE) in der Interventionsperiode 2007 bis 2013. Die <strong>Stadt</strong> hat in<br />
ihrem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept (SEK) aus dem Jahre<br />
2006 zahlreiche Projekte verankert, die in den vergangenen Jahren<br />
weiterentwickelt oder ergänzt wurden. In der Interministeriellen<br />
Arbeitsgruppe Aufbau Ost (IMAG) sind im Oktober 2008 sechs<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 62
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Schlüsselmaßnahmen zur weiteren Vorbereitung festgelegt worden:<br />
• S 1 - Entwicklung eines modernen regionalen Kultur- und Bildungszentrums<br />
der <strong>Stadt</strong> durch die Sanierung und Modernisierung<br />
des Kulturhauses<br />
• S 2 - Unterstützung des städtisches Arbeitskreises Fachkräftesicherung<br />
der Zukunft zur Erarbeitung eines Konzepts<br />
zur Fachkräftesicherung im RWK<br />
• S 3 - Ausgestaltung eines regionalen Bildungszentrums mit<br />
den Schwerpunkten Fachkräfte- und Unternehmensentwicklung<br />
• S 4 - Erschließung der Gewerbeflächen am Autobahnkreuz<br />
BAB A10 und an der Eichspitze<br />
• S 5 - Lärmschutzmaßnahmen am Krankenhaus<br />
• S 6 - Herstellung einer Radwegeverbindung zur Flaeming<br />
Skate.<br />
Der RWK <strong>Ludwigsfelde</strong> erhält von 2008 bis 2010 rd. 100.000 Euro<br />
für flankierende Maßnahmen im Rahmen der technischen Hilfe zur<br />
Profilierung ihrer Wachstumsbranchen sowie des Standortmarketings,<br />
der Kommunikation und Kooperation mit den Wirtschaftsakteuren<br />
und der Region.<br />
In das EFRE-gestützte Programm „Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung“<br />
des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung<br />
wurde die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> nicht aufgenommen.<br />
Im Bereich der <strong>Stadt</strong>entwicklung ist die <strong>Stadt</strong> zurzeit lediglich im<br />
Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen“<br />
mit der innenstadtnahen Werkssiedlung (seit 1991) verankert. Im<br />
Vordergrund stand die Instandsetzung und Modernisierung des<br />
Gebäudebestandes aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts,<br />
die behutsame Verdichtung und die Neuordnung des ruhenden<br />
Verkehrs zur Beseitigung städtebaulicher Missstände.<br />
Insgesamt wurden im Rahmen der geförderten Gesamtmaßnahme<br />
7.465.400,00 € verbaut. Davon wurden 4.166.500,00 € Fördermittel<br />
aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungsmaßnahme“<br />
und 918.900,00 € Eigenanteil der Kommune<br />
sowie 2.380.000,00 € Bauherrenanteil der Wohnungsgesellschaft<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> mbH „Märkische Heimat“ bereitgestellt. Darüber hinaus<br />
führte die „Märkische Heimat“ eigenfinanzierte Bauvorhaben<br />
im Sanierungsgebiet im Wert von 17.000.000,00 € durch. Über<br />
KAG Beiträge konnten 59.400,00 € in die Finanzierung von kommunalen<br />
Bauvorhaben eingebracht werden.<br />
Über eine Hüllensanierung für zwei Wohnblöcke wird derzeit nachgedacht.<br />
Darüber hinaus führt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> momentan<br />
ein Bauleitplanverfahren für einen Bereich der Ernst-Thälmann-<br />
Straße innerhalb des Sanierungsgebietes durch. Bei dem Areal<br />
handelt es sich um eine nach Abriss von 7 Wohnblöcken entstandene<br />
Brachfläche, die für die Bebauung mit Einfamilienhäusern<br />
vorbereitet werden soll.<br />
Die Gesamtmaßnahme ist damit zu großen Teilen umgesetzt.<br />
Seitens des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung ist sie<br />
als ausfinanziert eingestuft.<br />
Vor dem Hintergrund der als wesentlich herauskristallisierten<br />
Handlungsfelder strebt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zum einen eine<br />
Aufnahme in das 2008 neu aufgelegte Bund-Länder-Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ an, insbesondere nachdem die<br />
Aufnahme in das Programm „Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung“ nicht<br />
gelungen ist. Zum anderen wird seitens des Bundes und des Landes<br />
mit dem im Frühjahr 2009 ausgeschriebenen neuen „Investitionspakt<br />
zur energetischen Sanierung der sozialen Infrastruktur in<br />
den Kommunen“ eine Förderung wichtiger städtischer Objekte aus<br />
dem Bereich der sozialen und kulturellen Infrastruktur geprüft. Zu<br />
beiden Programmen hat am 23.04.2009 mit dem Ministerium für<br />
Infrastruktur und Raumordnung und dem Landesamt für Bauen<br />
und Verkehr ein Vor-Ort-Termin stattgefunden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Danach wird hinsichtlich der Zielstellung des Programms „Aktive<br />
<strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ eine hohe Übereinstimmung mit den im<br />
Leitbild 1: „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“ formulierten Handlungsfeldern<br />
und Strategien festgestellt, die das Ministerium für Infrastruktur und<br />
Raumordnung und das Landesamt für Bauen und Verkehr veranlasst,<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> 2009 in das Programm aufzunehmen; eine<br />
Fördermittelbereitstellung soll ab 2010 erfolgen. Hierzu wurde in<br />
dem Termin am 23. April 2009 besprochen, dass ein Einzelhandels-<br />
und Zentrenkonzept (EHZK) zur Sicherung des zentralen<br />
Versorgungsbereiches (Einzellhandel) zu erarbeiten ist. Aufgrund<br />
der besonderen <strong>Stadt</strong>struktursituation und Nutzungsdefizite des zu<br />
stärkenden Zentrums sollen hierin ergänzend Aussagen zu weiteren<br />
Strategien und (förderfähigen) baulichen Umsetzungsmaßnahmen<br />
sowie Maßnahmen z. B. im Bereich Marketing, Freiraumnutzung<br />
und Verknüpfungselemente zwischen den <strong>Stadt</strong>quartieren<br />
verankert werden. Das damit inhaltlich erweiterte Einzelhandelsund<br />
Zentrenkonzept soll auch die Ergebnisse des für 2009 eingeleiteten<br />
Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahrens<br />
für die Bereiche neben und unter der Autobahn planerisch und<br />
maßnahmebezogen berücksichtigen. Daher werden im <strong>INSEK</strong> mit<br />
dem ersten hier dargestellten Maßnahmenpaket für das Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ nach der Aufstellung des Einzelhandels-<br />
und Zentrenkonzeptes Anpassungserfordernisse entstehen.<br />
Die programmatische Ausrichtung des „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“<br />
beinhaltet auch die Zielstellung, Verfügungsfonds als Instrument<br />
der Innenstadtentwicklung einzusetzen.<br />
Weiterhin wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> in dem Zeitraum bis 2020<br />
die Möglichkeit einer Teilnahme an solchen Maßnahmen wie z. B.<br />
Wettbewerbe, Gartenschauen u. a. prüfen, welche einen nachhaltigen<br />
Impuls für die städtische Entwicklung, einschließlich der<br />
Ortsteile mit ihren spezifischen Besonderheiten, mit sich bringen<br />
und auf den wesentlichen Leitlinien des Konzeptes basieren.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
7.2. Vorranggebiete Wohnen und Konsolidierungsgebiete<br />
des Mietwohnungsbaus<br />
Die Wohnraumförderung des Landes (insbesondere die innerörtliche<br />
Wohneigentumsbildung, die Schaffung des barrierefreien Zugangs<br />
zu Mietwohngebäuden und -wohnungen durch Einbau von<br />
Aufzügen und die generationsgerechte Anpassung von Mietwohngebäuden<br />
durch Modernisierung und Instandsetzung sowie die zzt.<br />
in der Diskussion befindliche energetische Sanierung von privatem<br />
Wohneigentum) ist in ihrer Konzentration auf die Innenstädte unter<br />
Einbeziehung von städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsgebieten<br />
gemäß BauGB auf „Vorranggebiete Wohnen“ ausgerichtet.<br />
Ergänzend werden in Abstimmung zwischen Land und Kommune<br />
Konsolidierungsgebiete festgelegt, in denen insbesondere<br />
die Aufzugsförderung und die generationsgerechte Anpassung von<br />
Mietwohngebäuden durch Modernisierung und Instandsetzung<br />
möglich sind.<br />
Als nicht historisch gewachsene <strong>Stadt</strong> verfügt <strong>Ludwigsfelde</strong> über<br />
keine dieser Förderung programmatisch zugrunde liegende klassische<br />
<strong>Stadt</strong>struktur mit eigentümergeprägter Altstadt, angrenzenden<br />
<strong>Stadt</strong>erweiterungsbereichen aus der Gründerzeit und Neubaugebieten<br />
nach 1945. Die Abgrenzung der Innenstadt beschränkt<br />
sich entsprechend des in diesem <strong>INSEK</strong> definierten Bereiches<br />
nur auf eine funktionale Bestimmung, die derzeit durch die<br />
Eckpfeiler <strong>Stadt</strong>museum im Bahnhofsgebäude, Gymnasium,<br />
Kaufland-Einkaufszentrum, Kristall-Therme und den Bereich um<br />
das Rathaus gekennzeichnet ist. Der Schwerpunkt der Innenstadt<br />
liegt in den Brachflächen unter und neben der Autobahn, die als<br />
zukünftiges <strong>Stadt</strong>zentrum entwickelt werden sollen. Wohnnutzungen<br />
spielen in diesem Bereich zzt. eine sehr untergeordnete Rolle<br />
und die Wohnfunktion wird aufgrund der Restriktionen, die aus der<br />
Autobahn resultieren, keine nennenswerte Stärkung erfahren können.<br />
Die Besonderheit dieser <strong>Stadt</strong>struktur erfordert daher eine<br />
besonders auf <strong>Ludwigsfelde</strong> bezogene räumlich erweiterte Sicht<br />
für Möglichkeiten im Bereich der innenstadtbezogenen Wohneigentumsbildung<br />
und damit in der Ausweisung von Vorranggebieten<br />
Wohnen über die Definition der innerstädtischen Sanierungs- und<br />
Entwicklungsgebiete hinaus.<br />
Die generationsgerechte Instandsetzung und Modernisierung von<br />
Mietwohnungen sind in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> fast ausschließlich<br />
in den großen Wohnkomplexen des Geschosswohnungsbaus<br />
möglich und sinnvoll. Diese Gebiete befinden sich im Eigentum der<br />
drei großen Wohnungsunternehmen der <strong>Stadt</strong> (Wohnungsgesellschaft<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> „Märkische Heimat“ mbH, <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft<br />
eG, GAGFAH GmbH) und umschließen zu<br />
großen Teilen das Innenstadtgebiet.<br />
Die beiden größten Wohnungsunternehmen der <strong>Stadt</strong> (Wohnungsgesellschaft<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> „Märkische Heimat“ mbH und <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Wohnungsgenossenschaft eG) haben auf Grundlage der<br />
aktuellen Bevölkerungsprognosen im Jahre 2008 eine Studie in<br />
Auftrag gegeben, die Potenziale und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten<br />
der Wohnungsunternehmen darstellen und Möglichkeiten<br />
der Akquisition von Mietern, ggf. auch aus dem äußeren Verflechtungsraum<br />
des Landes Brandenburg, aufzeigen soll. Die Ergebnisse<br />
dieser Studie werden als Grundlage für die neu zu entwickelnden<br />
Strategien der Wohnungsunternehmen mit dem Ziel dienen,<br />
den Auswirkungen des demographischen Wandels in den<br />
kommenden Jahren zu begegnen.<br />
Aufgrund der Vorgaben des Ministeriums für Infrastruktur und<br />
Raumordnung werden die Vorranggebiete Wohnen zum einen<br />
durch das vorhandene Sanierungsgebiet (so genannte Werkssiedlung)<br />
entlang der Ernst-Thälmann-Straße (hier insbesondere<br />
die Flächen des Bebauungsplangebietes Nr. 19 „Wohnquartier<br />
Ernst-Thälmann-Straße“), zum weiteren aber auch durch den Bereich<br />
des Einfamilienhausneubaugebietes Taubenstraße definiert<br />
sein. Mit der Wohneigentumsbildung in diesen Bereichen sollen<br />
vor allen Dingen individuelle und familiengerechte Angebote in in-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 66
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
nenstadtnahen Bereichen geschaffen werden. Beide Flächen stellen<br />
als Rückbauflächen oder Brachen städtebauliche Missstände<br />
dar. Neben Bauwilligen, die als <strong>Ludwigsfelde</strong>r bereits ein Baulückengrundstück<br />
in den gewachsenen Einfamilienhausgebieten<br />
nutzen können oder auf den elterlichen Grundstücken im Sinne einer<br />
Nachverdichtung bauen, hofft <strong>Ludwigsfelde</strong> mit diesen Vorranggebieten<br />
Bauwillige in der Kernstadt zu halten, die sonst ins<br />
Umland abwandern würden oder zuziehende Familien zu gewinnen.<br />
Die Ausweisungen erfolgen somit vor dem Hintergrund der<br />
Stärkung der Mittelzentrumsfunktion sowie der städtebaulichen<br />
Entwicklung gleichermaßen.<br />
Kommt als ergänzendes Förderfeld die Unterstützung bei der energetischen<br />
Sanierung von privatem, bestehenden Wohneigentum<br />
hinzu, verfügt <strong>Ludwigsfelde</strong> mit seinen zu großen Teilen nicht<br />
zeitgemäß wärmegedämmten Gebäuden aus der Vor- und Nachkriegszeit<br />
des letzten Jahrhunderts über weiteres Potenzial für eine<br />
sinnvolle Förderung.<br />
Nach Vorlage der Ergebnisse der Studie der Wohnungsunternehmen<br />
und den zu überdenkenden Handlungsstrategien sind ggf.<br />
neue Vorranggebiete Wohnen abzugrenzen und mit dem Landesamt<br />
für Bauen und Verkehr innerhalb eines zukünftigen Evaluierungsprozesses<br />
<strong>INSEK</strong> abzustimmen.<br />
Mit der Ausweisung von Konsolidierungsgebieten des Mietwohnungsbaus<br />
im Rahmen des <strong>INSEK</strong> möchte die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
den Wohnungsunternehmen die Fördermöglichkeiten zum Anbau<br />
von Aufzügen und die barrierefreie Gestaltung von Wohnungen<br />
zugänglich machen. Die förmliche Festlegung der Konsolidierungsgebiete<br />
des Mietwohnungsbaus durch Selbstbindungsbeschluss<br />
der <strong>Stadt</strong> bezieht sich auf jene Gebiete des komplexen<br />
Geschosswohnungsbaus, die als zukunftsfähig angesehen werden<br />
und die im Rahmen des räumlichen Leitbilds der <strong>Stadt</strong> für die<br />
Stärkung der <strong>Stadt</strong>struktur eine besondere Bedeutung haben. Dabei<br />
geht es vor allen Dingen um die Anpassung des Mietwoh-<br />
nungsbestandes an die Anforderungen einer mobilen und zugleich<br />
immer älter werdenden Bevölkerung.<br />
7.2.1. Vorrangebiete Wohnen<br />
Durch das Landesamt für Bauen und Verkehr wurden folgende<br />
Vorranggebiete Wohnen mit Bescheid vom 18.06.2009 bestätigt:<br />
Vorranggebiet Wohnen „Sanierungsgebiet Thälmannstraße“<br />
Das förmlich festgelegte Sanierungsgebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
umfasst das Gebiet der „Daimler Benz Werkssiedlung“ aus den<br />
30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und ist gekennzeichnet<br />
durch die Bebauung mit kleineren Mehrfamilienhäusern in<br />
Blockbauweise, die sich im Eigentum der städtischen Wohnungsgesellschaft<br />
„Märkische Heimat“ befinden. Das Gebiet ist weitestgehend,<br />
teilweise über die Inanspruchnahme von Fördermitteln,<br />
saniert. Lediglich im Bereich zwischen Heinrich-Zille-Straße und<br />
Taubenstraße befindet sich eine nach Abriss von 7 Wohnblöcken<br />
Anfang der 2000er Jahre entstandene Brachfläche, die über die<br />
Realisierung des rechtskräftigen Bebauungsplanes Nr. 19 „Wohnquartier<br />
Ernst-Thälmann-Straße“ reaktiviert werden soll. Mit der<br />
Ausweisung des Gebietes als Sanierungsgebiet hat das Areal<br />
schon im Grundsatz den Status eines „Vorranggebietes Wohnen“.<br />
Vorranggebiet Wohnen „Holzhaussiedlung“<br />
Die so genannte „Holzhaussiedlung“ wurde Anfang der 40er Jahre<br />
des vergangenen Jahrhunderts für Facharbeiter der Flugzeugmotorenwerke<br />
angrenzend an die Daimler-Benz-Werkssiedlung (heutiges<br />
Sanierungsgebiet) und die Autobahn errichtet. Sie umfasst<br />
insgesamt 202 Doppelhaushälften, davon 192 Doppelhaushälften<br />
entlang der Walter-Rathenau-Straße als Haupterschließungsstraße<br />
und den davon abgehenden Anliegerstraßen südlich der Autobahn<br />
sowie 10 Doppelhaushälften entlang der Jahnstraße nördlich der<br />
Autobahn.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 67
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Die Wohnhäuser wurden in Holz-Tafelbauweise auf massiven<br />
Kellern und mit gemauerter Trennwand zum Nachbarn errichtet.<br />
Die umgangssprachliche Namensgebung der Siedlung ist auf die<br />
dunkle Holzverschalung an Trauf- und Giebelseiten zurückzuführen.<br />
Die städtebauliche Disposition der Siedlung mit der Anlage eines<br />
zentralen Angers, einer Hauptstraße, den darauf bezogenen<br />
schmaleren Seitenwegen sowie den jeweils traufständig ausgerichteten<br />
Gebäuden stellt eine maßstabsvolle, angenehm in sich<br />
geschlossene und Identität stiftende stadträumliche Situation von<br />
hohem Wohnwert dar.<br />
Nicht zuletzt deshalb wurde zur Erhaltung der Bausubstanz und<br />
des stadtbildprägenden Charakters eine Gestaltungssatzung für<br />
das Gebiet erlassen, die notwendige Veränderungen und Erneuerungen<br />
der Bausubstanz mit der besonderen Eigenart und Geschlossenheit<br />
der ursprünglichen Siedlungsgestalt in Einklang<br />
bringen soll. Diese Gestaltungsvorgaben orientieren sich am Originalzustand<br />
der Häuser. Damit verbunden sind jedoch auch erhöhte<br />
bauliche Anforderungen und Kosten bei der energetischen Sanierung<br />
dieser Gebäude.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> sieht deshalb im Verbund mit der unmittelbar<br />
zentrumsnahen Lage eine Ausweisung der „Holzhaussiedlung“<br />
als „Vorranggebiet Wohnen“ vor.<br />
Vorranggebiet Wohnen „Taubenstraße“<br />
Am Rande der „Holzhaussiedlung“ befindet sich eine ca. 4.200 m²<br />
große Fläche, die bis ca. 1950 als Hausmülldeponie, anschließend<br />
bis Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch diverse<br />
Handwerksbetriebe, danach bis etwa 1990 durch die <strong>Stadt</strong>wirtschaft<br />
(Müllabfuhr) und bis Ende der 90er Jahre durch die Firma<br />
Edelhoff als Müllentsorger der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> genutzt wurde.<br />
Die Fläche liegt nach Abriss der Gebäude seit dem Jahre 2002<br />
brach und stellt einen städtebaulichen Missstand dar.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> hat deshalb das Areal über einen Bebauungsplan<br />
für die Errichtung von 7 Einfamilienhäusern planungsrechtlich<br />
gesichert. Durch die Vorbelastung der Fläche mit Altlasten<br />
auf Grund der vorangegangenen Nutzung ist ein Bodenaustausch<br />
notwendig. Um die Fläche trotzdem für potentielle Käufer<br />
attraktiv zu machen und dem städtebaulichen Missstand entgegenzuwirken,<br />
wird das Areal seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als<br />
„Vorranggebiet Wohnen“ vorgesehen. Damit sollen zukünftige Erwerber<br />
besonders von der Wohneigentumsförderung innerhalb<br />
dieser Gebietskulisse profitieren können.<br />
Vorranggebiet Wohnen „Karl-Marx-Platz/Straße der Jugend“<br />
Im Jahre 1937 entstanden nördlich der Autobahn und östlich der<br />
Potsdamer Straße im Dreieck zwischen heutiger Straße der Jugend,<br />
Fichtestraße und Erich-Klausener-Straße 15 Doppelhäuser<br />
für Angestellte und im Bereich Fichtestraße/Jahnstraße eine größere<br />
Anzahl komfortabler Einfamilienhäuser für höhergestellte<br />
Leitkräfte des Werkes, die so genannten „Meisterhäuser“.<br />
Die Siedlung liegt im engen Zusammenhang mit einem Teil der<br />
Holzhaussiedlung (10 Doppelhaushälften an der Jahnstraße) und<br />
wurde in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
durch Wohn- und Geschäftsbauten ergänzt. Auf Grund ihrer Innenstadt-<br />
und Zentrumslage wurden große Teile des Areals innerhalb<br />
der Zentrumsbeplanung in ihrem Bestand gesichert.<br />
Damit wird das Gebiet seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als zukunftsfähig<br />
angesehen und bietet ausreichend Potenziale insbesondere<br />
im Zusammenhang mit der Förderung der energetischen<br />
Sanierung. Das Landesamt für Bauen und Wohnen hat in den Bereich<br />
des Vorranggebietes Wohnen „Karl-Marx-Platz/Straße der<br />
Jugend“ sowohl den Bereich der Holzhaussiedlung nördlich der<br />
Autobahn als auch den bisher als Konsolidierungsgebiet ausgewiesenen<br />
Bereich an der Straße der Jugend einbezogen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
7.2.2. Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus<br />
Mit der zunehmenden Überalterung der Mieterschaft sind die<br />
Wohnungsunternehmen der <strong>Stadt</strong> vor neue Herausforderungen<br />
gestellt. Auf Grund des relativ hohen Anteils sanierter Gebäude am<br />
Gesamtbestand im Bereich des Geschosswohnungsbaus, den<br />
verhältnismäßig stabilen Einwohnerzahlen, dem bislang moderaten<br />
Leerstand sowie den Bemühungen der Wohnungsunternehmen<br />
um Anpassung des Wohnungsbestandes an die sich verändernden<br />
Bedürfnisse der Mieter werden zukünftig vorrangig Maßnahmen im<br />
Bestand, wie z. B. Anbau von Aufzügen oder barrierefreie Gestaltung<br />
der Wohnungen zu realisieren sein.<br />
Ziel ist es, den bislang erfolgreichen Kurs der Wohnungsunternehmen<br />
bei der Bewältigung der Herausforderungen fortzusetzen<br />
und den Wohnstandort <strong>Ludwigsfelde</strong> weiter zu stabilisieren und<br />
darüber hinaus noch attraktiver zu machen. Die Wohnungsunternehmen<br />
sind dabei auf die Unterstützung durch das Land in Form<br />
der Wohnraumförderung angewiesen. Auch im Kontext der Ausweisung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als Regionaler Wachstumskern<br />
und unter Berücksichtigung des Mottos der Landesregierung „Stärken<br />
stärken“ ist die Förderung hier gefragt.<br />
Dementsprechend hat die <strong>Stadt</strong> die Wohnkomplexe der Plattenbaugebiete<br />
„Nord I“ und „Nord II“, das in den 60er und 70er Jahren<br />
errichtete Gebiet „<strong>Ludwigsfelde</strong> West“ und das denkmalgeschützte<br />
„Dichterviertel“ aus den 50er Jahren sowie das in den 90er Jahren<br />
entstandene „Gebiet am Dachsweg“ als Konsolidierungsgebiete<br />
des Mietwohnungsbaus abgegrenzt. In großen Teilen wurden bereits<br />
Wohnumfeldgestaltungen im Rahmen des ExWoSt-<br />
Programms in diesen Gebieten umgesetzt. In den abgegrenzten<br />
Gebieten lebt die Mehrzahl der Einwohner der Kernstadt und damit<br />
auch die Mehrzahl älterer Bürger. Es handelt sich um Gebiete, die<br />
seitens der <strong>Stadt</strong> und der Wohnungsunternehmen als zukunftsfähig<br />
angesehen werden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
7.3. Handlungsstrategien und Maßnahmenübersicht<br />
7.3.1. Handlungsstrategie I:<br />
Funktionsstärkung der Innenstadt mit<br />
<strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir“<br />
Innerhalb der im <strong>INSEK</strong>-Prozess 2008 durchgeführten Beteiligung<br />
einer breiten Öffentlichkeit, der Einbindung vielfältiger Akteure und<br />
der Verwaltung wurde im Ergebnis das Erfordernis einer Funktionsstärkung<br />
der Innenstadt und insbesondere die Gestaltung eines<br />
<strong>Stadt</strong>zentrums als prioritär herausgearbeitet. Wenn die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
ihrer Funktion als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern<br />
gerecht werden und ihre damit verbundene Versorgungsfunktion<br />
auch für das Umland übernehmen soll, reicht es<br />
nicht aus, allein die vorhandene Stärke des Wirtschaftsstandortes<br />
(Handlungsstrategie 2) weiter auszubauen.<br />
Vielmehr muss sich die <strong>Stadt</strong> in ihrer Entwicklung verstärkt auf die<br />
nachhaltige Belebung und attraktive Gestaltung ihrer bislang fehlenden<br />
„Mitte“ orientieren, die parallel und gleichwertig komplexe<br />
Versorgungsfunktionen in den Bereichen Handel und Dienstleistung<br />
zum einen sowie Kultur, Bildung und Freizeit/Erholung zum<br />
anderen erfüllen muss. Die räumlichen Entwicklungsreserven sind<br />
dabei in ihrer Konzentration auf Flächen unter und neben der aufgestelzten<br />
Autobahn und der Potsdamer Straße westlich der Auto-<br />
bahn, die Bündelung und Vernetzung von Akteuren und den Aufund<br />
Ausbau sowie die Qualitätssteigerung vorhandener und zu<br />
schaffender Angebote ausgerichtet.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> hat dazu in den vergangenen Jahren zahlreiche<br />
Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur teilweise mit Einsatz<br />
von Fördermitteln realisiert, die auf die Schaffung eines Zentrums<br />
ausgerichtet sind und hat damit bereits ideale Voraussetzungen<br />
für die Entwicklung einer „neuen Mitte“ geschaffen:<br />
Dazu zählen u. a. die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes mit dem<br />
Ausbau des Bahnhofsgebäudes zum <strong>Stadt</strong>museum als Eingangstor<br />
der <strong>Stadt</strong>, der Ausbau von Geh- und Radwegen entlang der<br />
Potsdamer Straße zwischen Bahnhof und Rathausplatz und der<br />
Ausbau der Straße der Jugend zur besseren Anbindung der Therme<br />
und des evangelischen Krankenhauses.<br />
Der durchgeführte Bau von Ost- und Westverbinder setzt einen<br />
Rahmen für das zukünftige <strong>Stadt</strong>zentrum unter Einbeziehung eines<br />
zu schaffenden <strong>Stadt</strong>parkes entlang der Autobahn. Der realisierte<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r Damm stellt die verkehrliche überregionale Anbindung<br />
des Zentrumsbereiches dar und ist dabei auch auf die Lenkung<br />
der Verkehrsströme aus der Region außerhalb von bewohnten<br />
Gebieten der <strong>Stadt</strong> ausgerichtet.<br />
Sowohl der wirksame Flächennutzungsplan, 1. Änderung und Ergänzung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als auch zwei rechtskräftige Bebauungspläne<br />
für den Zentrumsbereich schaffen schon heute die<br />
Voraussetzungen für die Realisierung dieses zentralen Projektes.<br />
Darauf aufbauend sollen folgende Maßnahmen und Projekte das<br />
Ziel weiterverfolgen:<br />
• Über ein bereits vorbereitetes Interessenbekundungs- und<br />
Investorenauswahlverfahren (IIV) sollen potentielle Investoren<br />
gefunden werden, die gemeinsam mit der <strong>Stadt</strong> die<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
bereits erarbeiteten Zentrumsbebauungspläne und damit<br />
die Brachflächen unter und neben der Autobahn vitalisieren.<br />
Dabei sind diese Verfahren mit einem größtmöglichen<br />
Handlungsspielraum versehen, um nicht von Anfang an<br />
Chancen der Ansiedlung von potentiellen Investoren zu<br />
vergeben.<br />
Nach Auswertung der Verfahren ist es im Ergebnis möglicherweise<br />
notwendig, die rechtskräftigen Bebauungspläne<br />
zu überarbeiten und den ggf. veränderten Bedingungen<br />
und Nutzungs- und Ansiedlungswünschen anzupassen.<br />
Das <strong>INSEK</strong> mit seinen Strategien zur Zentrumsstärkung<br />
und konkreten Umsetzungsprojekten ist daher zum derzeitigen<br />
Stand noch offen zu halten für zukünftige, heute noch<br />
nicht absehbare Nutzungsvorschläge aus dem Interessenbekundungs-<br />
und Investorenauswahlverfahren sowie für<br />
notwendige Konsequenzen aus den Ergebnissen des Einzelhandels-<br />
und Zentrenkonzeptes.<br />
• Gleiches gilt für das neu in der <strong>Stadt</strong> zu verankernde Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“, für das im IN-<br />
SEK lediglich einige, mit den Akteuren bereits abgestimmte<br />
Projekte benannt sind. In dem Vor-Ort-Termin am<br />
23.04.2009 zur Aufnahme <strong>Ludwigsfelde</strong>s in das Programm<br />
wurde seitens des Ministeriums für Infrastruktur und<br />
Raumordnung herausgestellt, dass im Zuge des zu erarbeitenden<br />
Einzelhandels- und Zentrenkonzepts neben der<br />
zwingenden Beleuchtung der Einzelhandels- und Dienstleistungsaspekte<br />
weitere zentrumsrelevante Entwicklungsrestriktionen<br />
und -potenziale vertiefend herauszuarbeiten<br />
sind (Baumaßnahmen und sonstige nicht-investive Projekte).<br />
Aus Sicht des Ministeriums für Infrastruktur und<br />
Raumordnung wäre unter anderem eine Förderung zur Initiierung<br />
und Steuerung vielfältigster, über das Jahr verteilter<br />
Nutzungen für die Bereiche unter der Autobahn sinnvoll.<br />
Diese Bereiche sind für viele Pendler zwischen nörd-<br />
lich und südlich der Autobahn gelegenen Zielpunkten<br />
zwangsläufig zu passieren und sind daher von hoher Präsenz.<br />
Der Ort bietet Potenzial für saisonale Sondermärkte,<br />
Messeveranstaltungen, <strong>Stadt</strong>- und Themenfeste, Konzerte,<br />
Events, Outdoor-Freizeitveranstaltungen, sonstige<br />
Kultur- und Freizeitprojekte etc. Gegebenenfalls entwickeln<br />
sich über solche Experimentierfelder dem Ort angemessene<br />
Nutzungen oder Lösungen, die dauerhaft etabliert werden<br />
können.<br />
• Das denkmalgeschützte und stark sanierungsbedürftige<br />
Kulturhaus der <strong>Stadt</strong> soll innerhalb der Zentrumsentwicklung<br />
als Kultur- und Bürgerhaus und damit Kommunikationstreffpunkt<br />
für alle Generationen sowie Anlaufpunkt für<br />
lokale und regionale Unternehmen in der <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Innenstadt ausgebaut werden. Es übernimmt eine Art<br />
Leuchtturmfunktion und soll als Initialprojekt weitere Projekte<br />
nach sich ziehen.<br />
• Das unmittelbare Umfeld des Kultur- und Bürgerhauses,<br />
insbesondere der Innenhof als „erweiterter“ Saal und als<br />
Aktionsfläche, soll ergänzend aufgewertet werden.<br />
• Als ein Folgeprojekt kommt der Aufbau eines Regionalen<br />
Wissenszentrums <strong>Stadt</strong>bibliothek in Betracht.<br />
• Das sich mit dem vorhandenen Kulturhaus, dem Bau des<br />
Rathauses mit <strong>Stadt</strong>bibliothek, des Hauses der <strong>Stadt</strong>werke<br />
und dem Umbau eines Wohnblockes der Werkssiedlung<br />
an der Potsdamer Straße zum Geschäftsgebäude der<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgesellschaft mbH „Märkische<br />
Heimat“ etablierte Kultur- und Verwaltungszentrum um den<br />
Rathausplatz und entlang der Potsdamer Straße soll durch<br />
den Bau einer neuen Polizeiwache komplettiert werden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
• Der Rathausplatz sollte in seiner Gestaltung mehr kommunikativen<br />
Charakter erhalten und flexibler nutzbar sein.<br />
• Wichtige Funktionen der <strong>Stadt</strong> werden mit diesen Maßnahmen<br />
weiter auf die Innenstadt und das neue <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
konzentriert und damit die <strong>Stadt</strong> der kurzen Wege Realität.<br />
Auf Grund der Konzentration der Versorgungsfunktionen<br />
in der „Neuen Mitte“ als Ausfluss des räumlichen<br />
Leitbildes ist die Erreichbarkeit des Zentrums für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger insbesondere auch für die Einwohner<br />
der Ortsteile zu optimieren.<br />
• Zukünftig sollen daneben verstärkt auch Beteiligungsprozesse<br />
in Form von <strong>Stadt</strong>marketingprozessen, Aktionen des<br />
Einzelhandels und Aktivierung von Bürgern, Vereinen und<br />
Initiativen und anderen Akteuren initiiert werden, um das<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum lebendig zu gestalten.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 74
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Folgende konkrete Projekte unterstützen die Handlungsstrategie<br />
„Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung“<br />
Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />
Handlungsschwerpunkt I-1:<br />
Profilierung des Kulturangebotes in Verbindung mit dem Ausbau des Tourismussektors<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-1-1 Profilierung eines<br />
Kultur- und Bürgerhauses<br />
im Kulturhaus<br />
der <strong>Stadt</strong><br />
a)<br />
Sanierung und<br />
Ausbau des jetzigenKulturstandortes<br />
zum „Kulturund<br />
Bürgerhaus<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>“ auf<br />
Grundlage eines<br />
Nutzungs- und<br />
Betreiberkonzeptes<br />
unter energetischen<br />
Gesichtspunkten<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />
Das stark sanierungsbedürftige Kulturhaus<br />
der <strong>Stadt</strong> soll unter Berücksichtigung<br />
des bestehenden Denkmalschutzes<br />
umfassend saniert, baulich<br />
und technisch modernisiert und zu<br />
einem Kultur- und Bürgerhaus entwickelt<br />
werden. Über die Akquisition von<br />
Veranstaltungen aus den Bereichen<br />
Kultur, Gesellschaft und Unterhaltung<br />
sollen die in einer Markt- und Wettbewerbsanalyse<br />
ermittelten Potenziale<br />
des lokalen und regionalen Umfeldes<br />
gewonnen werden, um das Haus zu<br />
einer zukunftsfähigen, wirtschaftlich<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008<br />
Markt- und<br />
Wettbewerbsanalyse<br />
2009<br />
NutzungsundBetreiberkonzept<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
10.000,00 €<br />
50.000,00 €<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ Kulturministerium<br />
Förderung des Nutzungsund<br />
Betreiberkonzeptes<br />
tragfähigen Stätte mit Identifikations- 2009/2010 6,0 bis 7,4 Mio <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 75
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
charakter zu entwickeln. Inhaltliche<br />
Potenziale werden vor allen Dingen in<br />
Kinderveranstaltungen, Ausstellungen,<br />
Präsentationen, Veranstaltungen<br />
ortsansässiger Vereine und Bildungsangeboten<br />
aber auch für Seminare,<br />
Tagungen, Schulungen sowie Weiterbildungs-<br />
und Informationsveranstaltungen<br />
gesehen. Die intensive Verquickung<br />
der Spielstätte des Kulturhauses<br />
mit der Musikschule stellt ein<br />
Alleinstellungsmerkmal dar, dass<br />
durch die räumliche Entflechtung innerhalb<br />
des Hauses nicht nur dem<br />
bildungspolitischen Auftrag der <strong>Stadt</strong><br />
in hohem Maße gerecht wird, sondern<br />
auch zu einer Attraktivitätssteigerung<br />
des Hauses durch gezielte <strong>Stadt</strong>marketingmaßnahmen<br />
führen wird.<br />
Daneben soll das zukünftige Kulturund<br />
Bürgerhaus Anlauf- und Treffpunkt<br />
für die Bürger sein. Die Einrichtung<br />
eines Lokale Agenda 21 Büros<br />
zeigt deutlich, dass die <strong>Stadt</strong> die<br />
Interessen ihrer Bürger ernst nimmt<br />
und bürgerschaftliches Engagement<br />
fördert. In einem zu erstellenden Nutzungs-<br />
und Betreiberkonzept sind die<br />
Voraussetzungen für die bauliche und<br />
technische Sanierung zu schaffen, um<br />
die Räumlichkeiten optimal zu nutzen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 76<br />
ner<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Sanierung<br />
des Kulturhauses<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
€ laut vorliegendembaulichenGrobcheck<br />
Förderung im „Investitionspakt“
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
b)<br />
Neugestaltung des<br />
Innenhofes und<br />
Umfeldes des Kulturhauses<br />
für Freiluftveranstaltungen<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Der bislang unattraktive Innenhof des<br />
Kulturhauses und das unmittelbare<br />
Umfeld sollen zur Erweiterung des<br />
Flächenangebotes für Veranstaltungen<br />
des Kulturhauses im Freien gestaltet<br />
werden. Ziel ist die wetterunabhängige<br />
Durchführung von Freiluftveranstaltungen<br />
des Kulturhauses<br />
selbst aber auch die Nutzung als zentraler<br />
Treffpunkt für andere Events des<br />
Jahres mit einer Kapazität für mindestens<br />
1.500 Besucher. Diese Maßnahme<br />
soll gleichzeitig die Aufenthaltsqualität<br />
im <strong>Stadt</strong>zentrum erhöhen,<br />
Identität schaffen und zur Belebung<br />
der Innenstadt beitragen. Integriert<br />
werden soll darüber hinaus ein so<br />
genanntes Trauzimmer unter freiem<br />
Himmel, um das bisherige Angebot<br />
des Standesamtes der <strong>Stadt</strong> zu erhöhen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 77<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />
evtl. Jugendtischlerei<br />
oder Ausbildungsstätte<br />
von<br />
Mercedes-<br />
Benz<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2010-2011 400.000 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
Förderung aus dem Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />
Ortsteilzentren“
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-1-2 Neubau Museumsanbau<br />
mit Integration<br />
des Tourismusbüros<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Mit dem Bau des Museumsanbaus<br />
beabsichtigt die <strong>Stadt</strong>, das Museum<br />
zu einem der innovativsten des Landes<br />
zu entwickeln, welches den Fahrzeugbau<br />
des Landes darstellt und<br />
Schüler, Azubis, Eltern, Lehrer aber<br />
auch technikinteressierte Menschen<br />
überregional anzieht. Insbesondere<br />
soll die museumspädagogische Arbeit<br />
erweitert und das <strong>Stadt</strong>- und Technikmuseum<br />
zu einem kommunikativen<br />
Ort und Kompetenzzentrum mit neuer<br />
Qualität in der Berufsorientierung und<br />
Berufsfindung ausgebaut werden. Im<br />
Eingangsbereich soll das Tourismusbüro<br />
der <strong>Stadt</strong> integriert werden, da<br />
der Bahnhof das Eingangstor zur<br />
Innenstadt bildet. Durch die verkehrsgünstige<br />
Lage ist es auch besonders<br />
gut für Tagestouristen erschlossen.<br />
Die Verknüpfung von Geschichte<br />
inklusive der Industriegeschichte der<br />
<strong>Stadt</strong>, Kultur, Bildung und Tourismus<br />
unterstreicht den integrierten Ansatz<br />
des Projektes.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 78<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/Verein<br />
der Freunde<br />
der Industriegeschichte<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009-2011 750.000,00 €<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
davon<br />
Eigenmittel<br />
375.00,00€<br />
EFRE-Mittel<br />
375.000,00 €<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MWFK<br />
Förderung aus Mitteln des<br />
Europäischen Fonds für<br />
Regionalentwicklung<br />
(EFRE) i. V. m. Kommunalem<br />
Kulturinvestitions-<br />
Programm (KKiP)
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />
Handlungsschwerpunkt I-2:<br />
Quantitativer und qualitativer Ausbau des Einzelhandels- und Dienstleistungs- sowie Freizeit- und Erholungssektors<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-2-1 Nutzung der Neubaupotenziale<br />
unter<br />
und neben der Autobahn<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Ziel der Maßnahme ist es, über ein<br />
Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren<br />
Investoren für<br />
die bereits planerisch gesicherten<br />
Flächen unter und neben der Autobahn<br />
zu akquirieren und die derzeitigen<br />
Brachflächen einer Nutzung in<br />
den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen,<br />
Freizeit und Kultur/Sport<br />
zuzuführen. Damit soll die Innenstadt<br />
insbesondere auch durch so genannte<br />
Frequenzbringer belebt werden und<br />
ein bislang fehlendes <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
entstehen. Als ausgewiesenes Mittelzentrum<br />
sowie regionaler Wachstumskern<br />
ist <strong>Ludwigsfelde</strong> für die<br />
Umlandversorgung mitverantwortlich,<br />
die Entwicklung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> soll diese Position weiter<br />
stärken. Die Flächen sollen deshalb<br />
schrittweise entwickelt und einer<br />
Zentrum stärkenden Nutzung mit überregionaler<br />
Ausstrahlung zugeführt<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 79<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/potentielle<br />
Investoren<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009-2013 35.000,00 €<br />
Interessenbekundungs-<br />
und<br />
Investorenauswahlverfahren<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-2-2 Bebauung von Flächen<br />
für kleinteilige<br />
Geschäfts- und<br />
Dienstleistungsnutzungen<br />
im Bereich<br />
zwischen Autobahn<br />
und Iltisweg<br />
I-2-3 Entwicklung des<br />
alten Schwimmhallenstandortes<br />
an<br />
der Potsdamer<br />
Straße<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
werden.<br />
Aus dem Verfahren sowie aus dem<br />
Einzelhandels- und Zentrenkonzept<br />
werden weitere Projekte abgeleitet<br />
werden, die insbesondere im<br />
Handlungsfeld I und II zugeordnet<br />
werden.<br />
Die bislang sich überwiegend im privaten<br />
Eigentum befindlichen brachliegenden<br />
oder untergenutzten Flächen<br />
entlang der Potsdamer Straße im<br />
Bereich zwischen Autobahn und Iltisweg<br />
sollen sukzessive einer kleinteiligen<br />
Geschäfts- und Dienstleistungsnutzung<br />
zugeführt werden. Diese<br />
Maßnahme steht im engen Zusammenhang<br />
mit dem Ausbau des Stand-<br />
ortmarketings.<br />
Das bereits vorliegende Nutzungskonzept<br />
des Investors sieht für die<br />
Fläche des alten Schwimmhallenstandortes<br />
an der Potsdamer Straße<br />
eine Mischung aus Einzelhandel und<br />
Dienstleistung vor. Hierdurch soll der<br />
„Branchenmix“ entlang der Potsdamer<br />
Straße verbessert und gleichzeitig die<br />
Innenstadt von <strong>Ludwigsfelde</strong> gestärkt<br />
werden. Der Schwerpunkt liegt auf<br />
Fachmärkten, die auf ein großzügiges<br />
ebenerdiges Parkangebot angewiesen<br />
sind, das in der Innenstadt an-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 80<br />
ner<br />
private<br />
Investoren<br />
privater<br />
Investor<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008-2013<br />
2009-2010<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
derzeit noch<br />
nicht bezifferbar<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
Förderung aus dem Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />
Ortsteilzentren“
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-2-4 Neubau der Polizeistation<br />
an der<br />
Potsdamer Straße<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />
sonsten eher nicht anzutreffen ist.<br />
Durch die Zusammenlegung verschiedener<br />
Schutzbereiche reicht die<br />
derzeitige Polizeiwache in der Erich-<br />
Klausner-Straße kapazitätsmäßig<br />
nicht mehr aus. Im Juni 2007 erfolgte<br />
nach Verhandlungen zwischen der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und dem Ministerium<br />
des Innern des Landes Brandenburgs<br />
die haushalterische Anerkennung<br />
des Baus einer neuen Polizeiwache<br />
in der Potsdamer Straße für<br />
118 Mitarbeiter.<br />
Ministerium<br />
des<br />
Innern des<br />
Landes<br />
Brandenburg<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009-2011 3.800.000,00 € Ministerium des Innern<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 81
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-2-5 Erarbeitung Einzelhandels-<br />
und Zentrenkonzept<br />
mit<br />
ergänzenden Strategien<br />
zur Zentrumsstärkung<br />
I-2-6 Innenstadtmanagement<br />
in Ergänzung<br />
zum <strong>Stadt</strong>marketing<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Die Erarbeitung eines Einzelhandelsund<br />
Zentrenkonzeptes für die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> verfolgt das Ziel, Einzelhandels-<br />
und Dienstleistungsansiedlungen<br />
auf die Innenstadt zu lenken<br />
bzw. zu konzentrieren und die Ansiedlung<br />
zentrenrelevanten Einzelhandels<br />
außerhalb der Innenstadt<br />
durch die Ausweisung eines zentralen<br />
Versorgungsbereiches auszuschließen.<br />
Daneben sollen im weiteren<br />
Prozess ergänzende Strategien zur<br />
Zentrumsstärkung entwickelt werden.<br />
Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept<br />
ist zwingende Voraussetzung für<br />
die Aufnahme in das Programm „Akti-<br />
ve <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“.<br />
Mit der Aktivierung des ansässigen<br />
Einzelhandels zu gemeinsamen Aktionen<br />
soll der Handel- und Dienstleistungsbereich<br />
der <strong>Stadt</strong> gestärkt werden.<br />
Dabei soll das bestehende Wirtschaftsforum<br />
als Plattform genutzt<br />
und gleichzeitig gestärkt werden.<br />
Ergänzende Aufgabe des Innenstadtmanagements<br />
kann die Initiierung und<br />
Steuerung von Aktionen und Nutzungen<br />
der Bereiche unter der Autobahn<br />
(Märkte, Feste, Events, Veranstaltun-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 82<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009-2010 50.000 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
Förderung aus dem Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />
Ortsteilzentren“<br />
2010-2020 300.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
Förderung aus dem Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />
Ortsteilzentren“
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />
gen, Ausstellungen etc.) darstellen.<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 83
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />
Handlungsschwerpunkt I-3:<br />
Innenstadtstärkung durch Belebung der Wohnfunktion<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-3-1 Entwicklung Standort<br />
altengerechtes<br />
Wohnen/Seniorenresidenz<br />
an der<br />
Potsdamer Straße<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Um dem wachsenden Bedarf an altersgerechten<br />
Wohneinheiten bzw.<br />
Pflegeplätzen zukünftig gerecht zu<br />
werden, ist es Ziel, geeignete Flächen<br />
für den Bau von altersgerechten<br />
Wohnungen oder von Pflegeheimen<br />
auszuweisen. Die <strong>Stadt</strong> unterstützt<br />
deshalb den Ansiedlungswunsch eines<br />
privaten Investors für ein solches<br />
Vorhaben an der Potsdamer Straße,<br />
da das Projekt gleichzeitig zur Funktionsstärkung<br />
der Innenstadt beiträgt<br />
und die städtebauliche Situation der<br />
bislang brachliegenden Fläche deutlich<br />
verbessert.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 84<br />
ner<br />
privater<br />
Investor<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009-2013 durch privaten Investor
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />
Handlungsschwerpunkt I-4:<br />
Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-4-1 Entwicklung eines<br />
„Aktiv-<strong>Stadt</strong>-<br />
Parkes“<br />
I-4-2 Gestaltung von<br />
<strong>Stadt</strong>plätzen<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Die Flächen entlang der Autobahn<br />
zwischen Potsdamer Straße und<br />
Westverbinder bieten ein geeignetes<br />
Potenzial für Erholung und aktive<br />
Freizeitgestaltung und wirken mit der<br />
Entwicklung eines „Aktiv-<strong>Stadt</strong>-<br />
Parkes“ als Frequenzbringer aus allen<br />
Altersgruppen auch auf die Belebung<br />
der Innenstadt und des <strong>Stadt</strong>zentrums.<br />
Die Maßnahme ist zunächst<br />
durch ein Gestaltungskonzept zu konkretisieren.<br />
Die Einbindung des Projektes „Trimm-<br />
Dich-Pfad“ der Lokalen Agenda 21<br />
spiegelt die Vernetzung von <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
und Stärkung des bürger-<br />
schaftlichen Engagements wider.<br />
Als Kommunikationsorte und Treffpunkte<br />
für alle Generationen sind<br />
bestehende <strong>Stadt</strong>plätze (Heinrich-<br />
Heine-Platz, Karl-Marx-Platz, Joliot-<br />
Curie-Platz) zu sanieren und neue<br />
Aufenthaltsorte zu gestalten.<br />
Durch die Aufwertung des öffentlichen<br />
Raumes soll die Innenstadt und das<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 85<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/Lokale<br />
Agenda 21<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />
Lokale<br />
Agenda<br />
21/Ge-<br />
schichtsverein/<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2011-2012 500.000 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
2009-2010 155.000 €<br />
für den<br />
Heinrich-Heine-<br />
Platz im Jahre<br />
2010<br />
Förderung aus dem Programm<br />
„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />
Ortsteilzentren“<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
I-4-3 Bau von zwei City-<br />
Toiletten<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
zukünftige <strong>Stadt</strong>zentrum belebt und<br />
gleichzeitig mehr Identifikation der<br />
Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong> geschaffen<br />
werden.<br />
Die <strong>Stadt</strong> arbeitet bei der Gestaltung<br />
des Heinrich-Heine-Platzes bereits<br />
aktiv mit der Lokalen Agenda 21, dem<br />
Geschichtsverein und dem Haus der<br />
Jungen Talente zusammen und stärkt<br />
damit das bürgerschaftliche Engage-<br />
ment.<br />
Um die <strong>Stadt</strong> für den Tagestourismus<br />
fit zu machen, aber auch auf Grund<br />
des erhöhten Bedarfes durch die<br />
wachsende Zahl älterer Mitbürger will<br />
die <strong>Stadt</strong> zwei City-Toiletten im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
aufstellen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 86<br />
ner<br />
Haus der<br />
jungen<br />
Talente<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009-2011 ca.<br />
260.000,00 €<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> /
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
7.3.2. Handlungsstrategie II:<br />
Sicherung und Ausbau des Industrieund<br />
Gewerbestandortes<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün“<br />
Die wirtschaftliche Stärke von <strong>Ludwigsfelde</strong> ist auch zukünftig der<br />
Motor für die <strong>Stadt</strong>entwicklung. Unter den Bedingungen des demographischen<br />
Wandels und dessen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt<br />
gilt es, durch geeignete Strategien und Maßnahmen<br />
dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen und<br />
damit den Wirtschaftsstandort <strong>Ludwigsfelde</strong> als Regionaler<br />
Wachstumskern zu sichern. Dabei spielt unter anderem die Stärkung<br />
der so genannten weichen Standortfaktoren, auf die die<br />
<strong>Stadt</strong> in hohem Maße direkt und indirekt Einfluss nehmen will,<br />
zukünftig eine immer bedeutender werdende Rolle:<br />
Über geeignete Maßnahmen sollen bereits Kinder und Jugendliche<br />
für die Möglichkeiten und Chancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt,<br />
die sich in den ansässigen Unternehmen der Wirtschaft<br />
bieten, am Wirtschaftsstandort <strong>Ludwigsfelde</strong> sensibilisiert<br />
werden. Die Verknüpfung von Schulen und Unternehmen tritt dabei<br />
immer mehr in den Fokus des Handelns. Unterstützung von<br />
Bildungsmaßnahmen für Schüler und Studenten, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für Fachkräfte der Firmen vor Ort und<br />
Möglichkeiten des lebenslangen Lernens bis ins hohe Alter hinein<br />
zählen zu den zukünftigen Aufgaben der <strong>Stadt</strong>.<br />
Der im April 2008 gegründete Arbeitskreis Fachkräftesicherung<br />
ist auf die Unterstützung und Gewährleistung einer langfristigen<br />
Sicherung des Fachkräftebedarfs durch die Koordinierung der<br />
Arbeit verschiedener städtischer und regionaler Akteure gerichtet.<br />
Ziel ist es, der deutlich erkennbaren Abwanderung junger<br />
Menschen, der kontinuierlich sinkenden Beteiligung der <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
am regionalen Arbeitsmarkt, den zu geringen betrieblichen<br />
Ausbildungsangeboten und dem mangelnden Interesse für<br />
gewerblich-technische Berufe bei den Schülern und anderen in<br />
der Ausbildung befindlichen Menschen. entgegenzuwirken.<br />
Gleichfalls soll die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft insbesondere<br />
der kleinen und mittleren Unternehmen über geeignete<br />
Angebote gestärkt werden. Räumlich werden diese Handlungsfelder<br />
wiederum auf die Innenstadt konzentriert.<br />
Im Zuge des Ausbaus des Flughafens Berlin Brandenburg International<br />
zu erwartende Synergieeffekte und Entwicklungspotenziale<br />
sollen genutzt werden. Flächenausweisungen für neue Industrie-<br />
und Gewerbeflächen und die Schaffung des erforderlichen<br />
Baurechts sind wichtige Voraussetzungen, um sich den zukünftigen<br />
Anforderungen zu stellen.<br />
Darüber hinaus sind die Entwicklung und Erschließung neuer<br />
Wirtschaftsbereiche mit innovativem Ansatz oder unter Ausnutzung<br />
vorhandener Potenziale gefragt. Dies zielt vor allen Dingen<br />
auf die Nutzung natürlicher Ressourcen für den Einsatz regenerativer<br />
Energien. Die Bewerbung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als Bioenergieregion<br />
setzte in diesem Zusammenhang bereits ein Zeichen.<br />
Mit der Überarbeitung des Wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes<br />
(SEK) aus dem Jahre 2006 sollen ausgehend vom<br />
sich vollziehenden demographischen Wandel die Rahmenbedingungen<br />
des Wirtschaftsstandortes <strong>Ludwigsfelde</strong> vertieft untersucht<br />
werden. Dabei spielen Fachkräftedefizite, demographische<br />
Wirkungen und Wanderungen, Standortentscheidungen angesie-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 87
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
delter Unternehmen, Strukturveränderungen, aber auch Ansiedlungseffekte<br />
und –potenziale des im Bau befindlichen Großflughafens<br />
Berlin-Brandenburg International eine bedeutende Rolle.<br />
Damit verbunden ist ein Abgleich mit den laufenden Maßnahmen<br />
der Wirtschaftsförderung bzw. der Standortentwicklung und des<br />
Standortmarketings mit den Mitteln der Evaluation. Ziel ist eine<br />
Anpassung und Neuaufstellung der Maßnahmen zur Standortentwicklung<br />
an die aktuellen und zukunftsweisenden Bedingungen<br />
und Erfordernisse.<br />
Der besondere Reiz von Natur und Landschaft in den 11 ländlichen<br />
Ortsteilen der <strong>Stadt</strong> wird in den kommenden Jahren verstärkt<br />
zur Belebung des Tourismus genutzt werden. Die Anbindung<br />
des städtischen Radwegesystems an die Fläming-Skate<br />
soll dabei als Initialzündung wirken, die touristischen Ziele der<br />
Kernstadt und der Ortsteile über die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus bekannt<br />
und zugänglich zu machen. Damit wird neben der Stärkung<br />
der Tourismuswirtschaft auch die verstärkte Einbindung der<br />
Ortsteile in die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes gefördert.<br />
Die Wahrnehmung des Wirtschaftsstandortes <strong>Ludwigsfelde</strong> von<br />
außen soll durch ein gezieltes Marketing verbessert, potentielle<br />
Investoren wirkungsvoller auf den Standort aufmerksam gemacht<br />
und die Nähe zur Bundes- und zur Landeshauptstadt sowie die<br />
Lage im Flughafenumfeld stärker herausgestellt werden.<br />
Geeignete Lärmschutzmaßnahmen am evangelischen Krankenhaus<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> sollen neben der Sicherung des Standortes<br />
eines der größten industriellen Arbeitgeber der <strong>Stadt</strong> auch die<br />
Vermarktungschancen freier Grundstücke in den Industrie- und<br />
Gewerbeparks an der Brandenburgischen Straße erhöhen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 88
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />
Handlungsschwerpunkt II-1:<br />
Fachkräftesicherung<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
II-1-1 Schaffung/Ausbau<br />
Regionales Wissenszentrum<br />
<strong>Stadt</strong>bibliothek<br />
II-1-2 Untersuchung/Fachkräftebe<br />
darfsanalyse in<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Ziel ist die Bestandsprofilierung der<br />
städtischen Bibliothek in den Schwerpunkten<br />
der ansässigen Branchenkompetenzfelder<br />
zur Unterstützung<br />
der kleinen und mittleren Unternehmen<br />
zur Fort- und Weiterbildung von<br />
Mitarbeitern, die Sensibilisierung und<br />
Interessenweckung der Kinder und<br />
Jugendlichen für die ansässigen<br />
Branchenkompetenzfelder, die verstärkte<br />
Einbeziehung der Schwerpunkte<br />
in die aktive Informations- und<br />
Bestandsvermittlung Technik zum<br />
Erleben und Anfassen usw.<br />
Mit der Erarbeitung einer auf <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
ausgerichteten Fachkräftebedarfsanalyse<br />
in ausgewählten<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 89<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />
Bibliothek<br />
des DeutschenTechnikmuseumsBerlin/Zusam<br />
menarbeit<br />
mit HS-,<br />
FS- und<br />
Unibibliotheken,<br />
(z.<br />
B. IKMZ<br />
Cottbus,<br />
Schulen,<br />
ZAL, OSZ)<br />
<strong>Stadt</strong><br />
Ludwigsfel-<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009-2013 185.000,- € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ansässigeUnternehmen<br />
2008-2009 2008<br />
10.000,00 €<br />
davon<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Kofinanzierung durch das
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
ausgewählten<br />
Branchenkompetenzfeldern<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Branchenkompetenzfeldern soll ein<br />
effektives Fachkräftemanagement<br />
eingeleitet werden. Derzeit fehlen der<br />
<strong>Stadt</strong> detaillierte Analysen zu den<br />
Berufs- und Qualifikationsstrukturen<br />
sowie Altersstrukturen der Beschäftigten.<br />
In einem ersten Schritt wurden in<br />
begrenztem Umfang 2008 vorbereitende<br />
Unternehmensbefragungen<br />
durchgeführt. Die Auswahl der Unternehmen<br />
berücksichtigte vor allem den<br />
mittel- und langfristigen Entwicklungsaspekt<br />
mit Wachstumschancen der<br />
Unternehmen unter dem Gesichtspunkt<br />
schrumpfender regionaler und<br />
lokaler Märkte.<br />
Im Jahre 2009 ist dazu eine umfassende<br />
Fachkräftebedarfsanalyse zu<br />
erarbeiten.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 90<br />
ner<br />
Umsetzungszeitraum<br />
de/LASA 5.000,00 €<br />
Kofinanzierung<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009/2010<br />
30.000,00 €<br />
davon<br />
15.000,00 €<br />
Eigenmittel<br />
15.000,00 €<br />
Förderung<br />
Ministerium für Arbeit,<br />
Soziales, Gesundheit und<br />
Familie aus Mitteln des<br />
Europäischen Sozialfonds<br />
und des Landes Brandenburg
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />
Handlungsschwerpunkt II-2:<br />
Imageverstärkung Wirtschaftsstandort<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
II-2-1 Aufbau eines webbasiertenkommunalenMonitoringsundAuskunftssystems<br />
in Form eines<br />
Geoportals<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Der Aufbau eines webbasierten kommunalen<br />
Monitorings- und Auskunftssystems<br />
in Form eines Geoportals ist<br />
auf die Stärkung des Standortmarketings<br />
und die Profilierung des Gewerbeflächenmanagements<br />
ausgerichtet.<br />
In einem 1. Schritt soll eine Konzeption<br />
zum Aufbau und zur Entwicklung<br />
eines webbasierten Geoportals erarbeitet<br />
werden. Die Umsetzung soll<br />
schrittweise in den kommenden Jahren<br />
erfolgen.<br />
II-2-2 Standortmarketing Der Ausbau des Standortmarketings<br />
soll eine weitere Profilierung des<br />
Standortes fördern sowie die Standortattraktivität<br />
durch eine qualifizierte<br />
Kommunikations- und Medienpolitik<br />
erhöhen.<br />
Innerhalb eines zu erarbeitenden<br />
Standortmarketingkonzeptes soll zunächst<br />
der Status quo auf der Grund-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 91<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008/2009-<br />
2013<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
20.000,00 €<br />
für Konzeption<br />
davon<br />
5.000,00 €<br />
Eigenmittel<br />
15.000,00 €<br />
Fördermittel<br />
100.000,00 €<br />
für Umsetzung<br />
der Konzeption<br />
davon<br />
25.000,00 €<br />
Eigenmittel<br />
75.000,00 €<br />
Fördermittel<br />
2009-2010 100.000,00 €<br />
Fördermittel<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ Ministerium<br />
des Innern<br />
EFRE-Mittel im Rahmen<br />
der Geodateninfrastrukturrichtlinie<br />
MW<br />
Fördermittel zur „Erhöhung<br />
der Wirksamkeit von EF-<br />
RE-Intervention in den<br />
Regionalen Wachstumskernen“<br />
im Rahmen der<br />
technischen Hilfe
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
lage der ermittelten Stärken und<br />
Schwächen der <strong>Stadt</strong> herausgearbeitet,<br />
Strategien zur Standortvermarktung<br />
entwickelt, in einem Maßnahmenkatalog<br />
detailliert beschrieben<br />
und zur Umsetzung geführt werden.<br />
II-2-3 Tourismuskonzept Mit der Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes<br />
sollen die bislang ungenügend<br />
erschlossenen Potenziale der<br />
<strong>Stadt</strong> und insbesondere ihrer ländlich<br />
geprägten Ortsteile für den Tourismus<br />
untersucht und entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten<br />
erschlossen<br />
werden. Damit soll auch der Ausbau<br />
des Tourismus als Wirtschaftsfaktor<br />
erfolgen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> legt darüber hinaus einen<br />
Schwerpunkt auf die Erschließung<br />
und Vernetzung von Industriegeschichte-Tourismus-<br />
Erlebnispädagogik. Über den Tourismus<br />
sieht die <strong>Stadt</strong> eine große Chance,<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als geschichtlichen<br />
und neuzeitlichen Industriestandort<br />
II-2-4 Ansiedlungskonzept<br />
zur Nutzung<br />
der Synergieeffekte<br />
des BBI<br />
noch bekannter zu machen.<br />
Ziel der Maßnahme ist die Untersuchung<br />
der vorhandenen Potenziale<br />
der <strong>Stadt</strong> zur langfristigen Bindung<br />
von Unternehmen im Rahmen des<br />
Ausbaus des Flughafens Berlin Brandenburg<br />
International an die <strong>Stadt</strong>.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 92<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2010-2011 20.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Fördermittelakquisition<br />
EFRE-Mittel<br />
2010-2012 50.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
II-2-5 Ausbau als Bioenergieregion<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Dabei sollen Kontakte durch die Mitarbeit<br />
in verschiedenen Netzwerken<br />
geknüpft und die Angebote der <strong>Stadt</strong><br />
breitenwirksam bekannt gemacht<br />
werden.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> beabsichtigt<br />
mittelfristig die weitestgehende Ablösung<br />
fossiler Energieträger durch in<br />
der Region verfügbare biogene Rohstoffe<br />
und andere Formen erneuerbarer<br />
Energien. Der Schwerpunkt liegt<br />
dabei auf ohnehin anfallende und<br />
derzeit nicht energetisch genutzte<br />
Reststoffe. Weiterhin sollen durch den<br />
Ausbau der Bioenergie lokale Wertschöpfungsketten<br />
in Gang gebracht<br />
werden, die zur weiteren Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen beitragen. Die<br />
<strong>Stadt</strong> möchte damit modellhaft und<br />
beispielgebend für andere Regionen<br />
demonstrieren, dass Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien mit Schwerpunkt<br />
Bioenergie mit den Anforderungen<br />
des Natur- und Landschaftsschutzes<br />
vereinbar sind. <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
hat sich dazu beim Bundeswettbewerb<br />
„Bioenergie-Regionen“ beteiligt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 93<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/Unternehmen<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009-2012 80.000,00 €<br />
Aufbau und<br />
Unterhaltung<br />
eines Regionalmanagements<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
320.000,00 €<br />
soziale/ technischeMachbarkeitsstudien,Öffentlichkeitsarbeit<br />
in Einzel-<br />
Pilotprojekten,<br />
Moderationstätigkeiten,Kooperationen<br />
mit<br />
Partnern außerhalb<br />
der<br />
Region<br />
400.000,00 €<br />
aus dem Bundeswettbewerb<br />
„Bioenergie-<br />
Regionen“ zum Aufbau<br />
regionaler Netzwerke im<br />
Bereich Bioenergieregion
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />
Handlungsschwerpunkt II-3:<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
II-3-1 Anbindung an die<br />
Flaeming Skate<br />
II-3-2 Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen<br />
am Krankenhaus<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Um <strong>Ludwigsfelde</strong> insbesondere auch<br />
für junge Menschen attraktiv als Lebensort<br />
zu gestalten, soll die Radwegeverbindung<br />
zur Flaeming Skate<br />
geschaffen werden. Es geht um die<br />
bessere Verbindung zwischen der<br />
Kernstadt und den Ortsteilen, die von<br />
den Bürgern und insbesondere auch<br />
den Schülern hinsichtlich der Schulwegsicherheit<br />
sehr positiv aufgenommen<br />
wird. Des weiteren verspricht<br />
sich die <strong>Stadt</strong> positive Effekte für die<br />
Erhöhung der touristischen Anziehungskraft<br />
der Region und des Regionalen<br />
Wachstumskerns. Die Maßnahme<br />
soll nach der Anbindung sämtlicher<br />
Ortsteile an die Kernstadt in<br />
Angriff genommen werden.<br />
Durch die Lärmschutzmaßnahmen am<br />
Krankenhaus sollen sowohl der sensible<br />
Standort vor Lärmimmissionen<br />
der sich in unmittelbarer Nähe befindenden<br />
Industriegebiete geschützt als<br />
auch die Vermarktungschancen von<br />
Potenzialflächen in den Industrieparks<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 94<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/LAG<br />
„Rund um<br />
die Flaeming<br />
Skate“<br />
evangelischesKrankenhaus<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
2011-2015 derzeit noch<br />
nicht bezifferbar<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
ImmissionsschutzBettentrakt:<br />
ca.<br />
60.000 €<br />
Fördermittelakquisition<br />
evangelisches Krankenhaus<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
II-3-3 Vertiefende Untersuchung<br />
zur Erweiterung<br />
von Industrieflächen<br />
II-3-4 Umverlegung des<br />
Bahnhofes Genshagener<br />
Heide<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />
erhöht werden<br />
Ziel ist die Vorhaltung von gewerblichindustriellen<br />
Flächen für Großunternehmen<br />
innerhalb der Branchenkompetenzfelder,<br />
die einen Bedarf nach<br />
großen, zusammenhängenden, planerisch<br />
gesicherten Flächen haben.<br />
Gleichzeitig soll auf die angenommenen<br />
Synergieeffekte des Flughafenausbaus<br />
BBI reagiert werden. Vor der<br />
bauleitplanerischen Ausweisung der<br />
vorgesehenen Flächen ist eine vorbereitende<br />
Untersuchung zur Durchführung<br />
einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme<br />
durchzuführen. Innerhalb<br />
dieser Voruntersuchungen ist<br />
eine Machbarkeitsstudie zu erstellen,<br />
die die Umsetzung der Maßnahme<br />
beurteilt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> forciert die<br />
Umverlegung des Bahnhofes Genshagener<br />
Heide um eine attraktivere<br />
Anbindung der <strong>Stadt</strong> an den zukünftigen<br />
Flughafen BBI mit dem Schienenverkehr<br />
und eine Erhöhung der<br />
Fahrgastzahlen im SPNV auf der<br />
Regionalbahnlinie 22 Potsdam Hbf. –<br />
Berlin-Schönefeld Flughafen zu<br />
schaffen. Als weiterer Baustein des<br />
Standortmarketings verbessert die<br />
Umverlegung auch die Anbindung der<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />
MIR,<br />
Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming,<br />
DB AG,<br />
VBB<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008-2009 137.000 €<br />
davon<br />
87.000 € Eigenmittel<br />
50.000 € Fördermittel<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2009-2013 2.458.004,00 €<br />
Herstellungskosten<br />
50.960,00 €<br />
Betriebskosten<br />
16.216,00 €<br />
Annuität Eigenanteile<br />
der Investition<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/Ministerium<br />
für Wirtschaft<br />
des Landes Brandenburg<br />
Förderung der wirtschaftsnahen<br />
Infrastruktur im<br />
Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe„Verbesserung<br />
der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
– GA (GA<br />
I) –<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Fördermittel aus ÖPNV-<br />
Richtlinie des Landes<br />
Brandenburg in Höhe von<br />
90 % der Baukosten und<br />
13 % Planungspauschale<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 95
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Industrie- und Gewerbeparks und<br />
leistet damit einen aktiven Beitrag<br />
zum Umweltschutz.<br />
In einem ersten Schritt wurde eine<br />
Potenzialanalyse und Voruntersuchung<br />
für die Neuordnung der Bahnhaltepunkte<br />
durchgeführt, die den<br />
Standort Struveshof als Vorzugsstandort<br />
benennt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 96<br />
ner<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
7.3.3. Handlungsstrategie III:<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle<br />
Generationen<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben<br />
lang“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir“<br />
abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün“<br />
Die Steigerung der Attraktivität der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> durch die<br />
Optimierung und den Ausbau der Angebote im Bereich Wohnen,<br />
Kultur, Freizeit und Soziales sind unmittelbare Aufgaben in den<br />
kommenden Jahren, um die <strong>Stadt</strong> für alle Generationen lebenswert<br />
zu gestalten.<br />
Für die <strong>Stadt</strong> und ihre Wohnungsunternehmen gilt es deshalb,<br />
auf der Basis des relativ hohen Sanierungsstandes im Bereich<br />
des Geschosswohnungsbaus, die vorhandenen Bestände an die<br />
Bedürfnisse der sich verändernden Altersstrukturen anzupassen<br />
und gleichzeitig ein breites Angebot unterschiedlicher Wohnformen<br />
und bezahlbare Wohnungsangebote vorzuhalten.<br />
Auf der Grundlage einer im Erarbeitungsprozess befindlichen<br />
Studie zur Analyse der Potenziale zur langfristigen Bindung von<br />
Mietern an die <strong>Stadt</strong> ist es Aufgabe der <strong>Stadt</strong> und der ansässigen<br />
Wohnungsunternehmen, Strategien zu entwickeln, die zukunftsfähigen<br />
Wohngebiete des Geschosswohnungsbaus als Wohnquartiere<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften zu qualifizieren.<br />
Bis dahin werden die als zukunftsfähig eingeschätzten Wohngebiete<br />
der Kernstadt als Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus<br />
ausgewiesen und den Bedürfnissen einer sich verän-<br />
dernden Altersstruktur der Mieter durch den Anbau von Aufzügen<br />
und den barrierefreien Umbau von Wohnungen angepasst.<br />
Die <strong>Stadt</strong> hält daneben ausreichend Flächen für attraktive, individuelle<br />
Wohnfunktionen in den Randlagen der Kernstadt und in<br />
den Ortsteilen vor. Unterstützt wird insbesondere der Bau von ökologisch<br />
ausgerichteten Wohnprojekten. Dies trägt auch zur Identitätsstärkung<br />
der Ortsteile bei, die sich in begrenztem Rahmen<br />
weiterentwickeln und ihr individuelles Gesicht herausstellen<br />
sollen. Unter dem Gesichtspunkt des räumlichen Leitbildes werden<br />
die anderen Versorgungsfunktionen auf die Kernstadt konzentriert.<br />
Kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Angebote werden<br />
verstärkt auf die unterschiedlichen Zielgruppen ausgerichtet.<br />
Die Vernetzung der verschiedenen Träger wird durch die <strong>Stadt</strong><br />
forciert, die Bürger verstärkt in die <strong>Stadt</strong>entwicklung einbezogen<br />
und ihr bürgerschaftliches Engagement gewürdigt. Das soziokulturelle<br />
Zentrum Waldhaus soll dabei als generationsübergreifende<br />
Begegnungsstätte energetisch saniert und bedarfsgerecht<br />
erweitert werden.<br />
Die Gestaltung des öffentlichen Raumes schafft neue Orte, die<br />
der Kommunikation dienen und Identität fördern. Die Entwicklung<br />
eines Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Parkes an der Autobahn trägt zur Attraktivitätssteigerung<br />
und gleichzeitig Funktionsstärkung der Innenstadt bei,<br />
in dem vom zukünftigen <strong>Stadt</strong>zentrum nicht nur ein kommerziell<br />
ausgerichtetes Bild entsteht, sondern gleichzeitig die Aufenthaltsqualität<br />
erheblich gesteigert und nichtkommerzielle Freizeitangebote<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Potsdamer Straße als bislang stark belastete Straße mit ihrer<br />
weitgehend als trennend empfundenen Wirkung ist zu einer die<br />
<strong>Stadt</strong>teile verbindenden „Lebensader“ der <strong>Stadt</strong> umzugestalten.<br />
Dies soll aktiv zur Lärmminderung beitragen, die <strong>Stadt</strong> kinder-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 97
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
und seniorenfreundlicher machen und Einfluss auf die Frequentierung<br />
der „neuen Mitte“ nehmen.<br />
Gute verkehrliche aber auch ideelle Anbindungen der Ortsteile an<br />
die Kernstadt sind Voraussetzung dafür, dass auch die Bürgerinnen<br />
und Bürger der Ortsteile von den Angeboten der Kernstadt<br />
profitieren können. Die Optimierung des ÖPNV ist deshalb erklärtes<br />
Ziel.<br />
Daneben wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> sich verstärkt dem Thema<br />
Lärm und dessen Auswirkungen auf die Einwohner der <strong>Stadt</strong><br />
widmen. Die Lärmaktionsplanung ist in den nächsten Jahren<br />
weiter zu qualifizieren und erarbeitete Maßnahmen zum Schutz<br />
vor Lärm konsequent umzusetzen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 98
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />
Handlungsschwerpunkt III-1:<br />
Stärkung Wohnen/Wohnumfeld<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
III-1-1 Aktionstag Wohnen Auf dem Aktionstag Wohnen präsentiert<br />
sich der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsmarkt,<br />
aber auch die <strong>Stadt</strong><br />
selbst als facettenreicher Wohnort mit<br />
seinen vielfältigen Angeboten. Der<br />
Aktionstag bildet damit einen Baustein<br />
im zu stärkenden <strong>Stadt</strong>marketing.<br />
Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, der<br />
Abwanderung von Bürgern entgegenzuwirken<br />
und Fachkräfte der ansässigen<br />
Firmen für die <strong>Stadt</strong> als Einwoh-<br />
III-1-2 Anbau von Aufzügen<br />
für Wohnungen<br />
im Geschosswohnungsbau<br />
durch die<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Wohnungsunternehmen<br />
im Rahmen<br />
der Aufzugsrichtlinie<br />
ner zu gewinnen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> unterstützt die<br />
ansässigen Wohnungsunternehmen<br />
durch die Ausweisung von Konsolidierungsgebieten<br />
des Mietwohnungsbaus.<br />
Damit kann sowohl die Aufzugsrichtlinie<br />
als auch die Richtlinie zum<br />
generationsgerechten Ausbau/Modernisierung<br />
durch die Unternehmen<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Die Maßnahme zielt auf die Anpassung<br />
des vorhandenen Wohnungsbestandes<br />
vorrangig im Ge-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 99<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/Unternehmen<br />
ansässigeWohnungsunternehmen(<strong>Ludwigsfelde</strong>rWohnungsgesellschaft<br />
„Märkische<br />
Heimat“,<br />
Ludwigs-<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008 und<br />
2009<br />
danach im<br />
2-Jahresrhythmus<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
10.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
5.000,00 €<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r Unternehmen<br />
5.000,00 €<br />
2008-2013 Eigenanteil durch Wohnungsunternehmen<br />
der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Förderung durch Ministerium<br />
für Infrastruktur und<br />
Raumordnung des Landes<br />
Brandenburg über<br />
Aufzugsrichtlinie
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
III-1-3 Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen<br />
aus der Lärmaktionsplanung<br />
der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
III-1-4 Erstellung Lärmschutzkonzeption<br />
als weiterführende<br />
Maßnahme<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
schosswohnungsbau an die sich aus<br />
dem demographischen Wandel (Überalterung<br />
der Bevölkerung) ergebenden<br />
Anforderungen ab.<br />
Auf Grundlage der Anforderungen der<br />
EU wurde im Jahre 2007 die Lärmaktionsplanung<br />
für die Bereiche mit einem<br />
Verkehrsaufkommen von über 6<br />
Mio. Kfz pro Jahr und darüber hinaus<br />
auch für die Bereiche mit mehr als 3<br />
Mio. Kfz pro Jahr sowie für die Ortsdurchfahrten<br />
der zur <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
gehörenden Ortsteile begonnen<br />
und Maßnahmen zur Lärmminderung<br />
entwickelt. Die Ergebnisse werden in<br />
einem Selbstbindungsbeschluss festgeschrieben<br />
und im Anschluss daran<br />
sukzessive umgesetzt.<br />
In Weiterführung der Lärmaktionsplanung<br />
für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wird<br />
eine komplexe Lärmschutzkonzeption<br />
einschließlich der Unterbreitung von<br />
Vorschlägen zur Verringerung des<br />
Lärms erarbeitet.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 100<br />
ner<br />
felder Wohnungsgenossenschaft<br />
e. G.,<br />
GAGFAH)<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009 Selbstbindungsbeschluss<br />
zur<br />
Lärmaktionsplanung<br />
ab 2009 Umsetzung<br />
von<br />
Maßnahmen<br />
2009 ErarbeitungLärmschutzkonzeption<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
derzeitige<br />
Kostenschätzung<br />
für die<br />
Umsetzung<br />
der abgestimmten<br />
Maßnahmen<br />
50.000,00 €<br />
ca.<br />
20.000,00 €<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Akquisition von Fördermitteln<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
III-1-5 Anpassung der<br />
Ausstattung öffent-<br />
licher Spielplätze<br />
III-1-6 Erweiterung der<br />
BMX-Anlage an der<br />
Gottlieb-Daimler-<br />
Oberschule<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Fortlaufende Unterhaltung und altersgerechte<br />
Anpassung der öffentlichen<br />
Spielplätze<br />
Die Maßnahme soll zur Stärkung der<br />
sportlichen Aktivitäten und zur Förderung<br />
der Jugend in der <strong>Stadt</strong> beitragen.<br />
Der mittlerweile als olympische<br />
Disziplin etablierte BMX-Radsport ist<br />
besonders für Jugendliche und junge<br />
Erwachsene attraktiv und bietet darüber<br />
hinaus eine weitere Möglichkeit,<br />
den Bekanntheitsgrad der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
über damit verbundene<br />
Events und Publikationen in Fachzeitschriften<br />
der BMX-Szene zu erhöhen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 101<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
Ludwigs-<br />
felde<br />
BMX-<br />
Verein<br />
Umsetzungszeitraum<br />
fortlaufend 10.000 € jährlich<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
2008-2010 30.000,00 € Finanzierung über den<br />
Landessportbund angedacht
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />
Handlungsschwerpunkt III-2:<br />
Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
III-2-1 Sanierung und<br />
Qualifizierung von<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
und<br />
Schulen<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Anpassung der bildungsbezogenen<br />
Infrastrukturversorgung an die demographische<br />
Entwicklung<br />
• Schließung, Fusionierung, Erweiterung<br />
und Ausbau von Schulen<br />
und Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
Schaffung einer quantitativ ausreichenden<br />
und qualitativ hochwertigen<br />
Bildungs- und Betreuungslandschaft<br />
• Sanierung und Modernisierung<br />
von Gebäuden, Neugestaltung<br />
der Außenanlagen<br />
• moderne, alters- und bildungsgerechte<br />
Ausstattung der Einrichtungen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 102<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />
Land<br />
Brandenburg(Staatliches<br />
Schulamt),<br />
Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming<br />
(freier<br />
Träger der<br />
JugendundBehindertenhilfe),Träger<br />
der<br />
Kinderbetreuungseinrichtun<br />
gen, Vereine<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2006-2013<br />
2009-2011<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
insgesamt<br />
6,0 Mio. €<br />
davon<br />
1.400.000,00<br />
€<br />
für Sanierung<br />
und Umgestaltung<br />
der<br />
Theodor-<br />
Fontane-<br />
Grundschule<br />
mit der Spezialisierung<br />
auf die Integrationbehinderter<br />
Kinder<br />
• Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
• Fördermittel des<br />
Landes (Richtlinie<br />
„Zukunft Bildung und<br />
Betreuung“, Richtlinie„Kindertagesbetreuungsfinanzierung“)<br />
• Beteiligung der Kooperationspartner<br />
• evtl. Fördermittel aus<br />
dem Programm „Investitionspakt“<br />
zur energetischenAusrichtung<br />
der Sanierung<br />
der Gebäude<br />
• darüber hinaus weitereFördermittelakquisition
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
III-2-2 Integration von<br />
gemeinwesenorientierten<br />
Eltern-<br />
Kind-Treffs in die<br />
Einrichtungen der<br />
Kindertagesbetreuung<br />
und Freizeitangebote,<br />
Schulen,<br />
Gemeindehäuser<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />
• Weiterentwicklung von Ganztagsschulen<br />
• Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit<br />
• vielfältige Gestaltung und Öffnung<br />
der Schulen nach außen z. B.<br />
durch Integration von Vereinen<br />
und offene Jugendarbeit als Kooperationspartner<br />
• Weiterentwicklung der Qualität<br />
der Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
Entwicklung neuer Konzepte der Familienförderung,<br />
-bildung und –beratung<br />
Stärkung der Erziehungskompetenz<br />
der Eltern<br />
Schaffung von unbürokratisch und<br />
leicht erreichbaren Angeboten,<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />
Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming,<br />
DRK (freier<br />
Träger<br />
der Ju-<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009 1.165.000,00<br />
€<br />
Fertigstellung<br />
des Aula-<br />
Anbaus an<br />
die Gottlieb-<br />
Daimler-<br />
Oberschule<br />
ab 2009-2011 790.000,00 €<br />
für Fassadensanierung<br />
und<br />
Einbau von<br />
Brandschutztüren<br />
der Gottlieb-<br />
Daimler-<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
Oberschule<br />
2010-2013 Kosten derzeit<br />
noch<br />
nicht bezifferbar<br />
• Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
• Beteiligung der Kooperationspartner<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 103
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
(Anbindung an<br />
soziale Brennpunkte<br />
und<br />
Ortsteile)<br />
III-2-3 Sanierung und<br />
bedarfsgerechte<br />
Erweiterung des<br />
sozio-kulturellen<br />
Zentrums Waldhaus<br />
als generationsübergreifende<br />
Begegnungsstätte<br />
III-2-4 Einrichtung eines<br />
Lokale Agenda 21<br />
Büros im zukünftigen<br />
Kultur- und<br />
Bürgerhaus Lud-<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
wie z. B.<br />
• Freizeitgestaltung<br />
• Gesprächskreise<br />
• Familienbildung, -beratung, -<br />
förderung<br />
• Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
Das vorhandene Gebäude soll<br />
grundlegend saniert, unter funktionellen<br />
Gesichtspunkten umgestaltet und<br />
auf Grund der immer intensiveren<br />
Nutzung durch weitere Projekte baulich<br />
erweitert werden. Angestrebt wird<br />
auch die Nutzung erneuerbarer Energien,<br />
wie z. B. Solartechnik oder<br />
Photovoltaik.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> unterstützt<br />
ausdrücklich den Prozess der Lokalen<br />
Agenda 21. Als Koordinierungs- und<br />
Anlaufpunkt für die Bürger soll ein<br />
Lokale Agenda 21 Büro im zukünfti-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 104<br />
ner<br />
gend- und<br />
Behindertenhilfe),<br />
Träger der<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen,Familienbündnis,Volkshochschule<br />
des<br />
LandkreisesTeltow-<br />
Fläming<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />
Lokale<br />
Agenda 21<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009-2011 1.260.000,00<br />
€<br />
(inkl. Nebenkosten)<br />
2009-2013 Kosten derzeit<br />
noch<br />
nicht bezifferbar<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming<br />
Konjunkturprogramm II<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
wigsfelde gen Kultur- und Bürgerhaus eingerichtet<br />
werden. Mit diesem Büro werden<br />
das bürgerschaftliche Engagement<br />
gefördert, Netzwerke auf- und<br />
III-2-5 Stärkung des bürgerschaftlichen<br />
Engagements<br />
III-2-6 Würdigung des<br />
Ehrenamtes<br />
ausgebaut.<br />
Die <strong>Stadt</strong> unterstützt Initiativen, die<br />
sich für die Gestaltung eines lebenswerten<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>s für alle Generationen<br />
engagieren. Ziel ist die stärkere<br />
Einbindung ehrenamtlich Tätiger in<br />
den Prozess der <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />
Erstmalig im Jahre 2009 wird unter<br />
dem Motto „für mich, für uns. für <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />
zur Würdigung des Ehrenamtes<br />
ein Bürgerpreis in 4 Kategorien<br />
ausgelobt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 105<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>,LokaleAgenda<br />
21,<br />
Akademie<br />
2. Lebenshälfte<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008-2013 15.000,00 €<br />
im Jahre 2009<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
darüber hinaus<br />
Kosten<br />
noch nicht<br />
bezifferbar<br />
2009-2013 3.000,00 €<br />
jährlich<br />
2008/2009<br />
10.000,00 € aus dem<br />
Modellprogramm „Alter<br />
schafft Neues – Aktiv im<br />
Alter“ des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />
Handlungsschwerpunkt III-3:<br />
Weiterentwicklung des sportlichen Angebotes<br />
Maßnah- Maßnahme/Projekt Ziel und Inhalt Maßnahmenmeträ<br />
Nr.<br />
ger/Kooperations-<br />
III-3-1 Sanierung und<br />
Weiterentwicklung<br />
des Waldstadions<br />
III-3-2 Errichtung eines<br />
Naturbades<br />
Geplant bzw. teilweise schon in der<br />
Umsetzung sind:<br />
• Neubau einer Tribüne mit Umkleide,<br />
WC, Trainer- und Platzwartbüro<br />
sowie Bistro<br />
• Erneuerung der Rundlaufbahn<br />
• Stellplatzanlage Waldstadion<br />
• Errichtung einer neuen Sporthalle<br />
• zweiter Kunstrasenplatz<br />
Mit dem Bau der Kristall-Therme wurde<br />
das sanierungsbedürftige Freibad<br />
der <strong>Stadt</strong> aufgegeben. Der Bedarf an<br />
einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung<br />
insbesondere in der Natur durch ein<br />
Naturbad wurde von der <strong>Stadt</strong> in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem gegründeten<br />
Naturbadverein <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
eV aufgenommen. Als weicher Standortfaktor<br />
soll dieses Projekt zum einen<br />
das Standortmarketing stärken und<br />
zum anderen zur Tourismusentwicklung<br />
der <strong>Stadt</strong> beitragen.<br />
partner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/Naturbadverein<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
eV<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
2008-2013 ca. 6,0 Mio € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
2008/2009<br />
Machbarkeitsstudie<br />
7.500,00 €<br />
Kosten darüber<br />
hinaus<br />
derzeit nicht<br />
bezifferbar<br />
Fördermittelakquisition<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 106
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Die <strong>Stadt</strong> untersucht in einem ersten<br />
Schritt die Machbarkeit eines solchen<br />
Naturbades an verschiedenen Standortmöglichkeiten.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 107
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />
Handlungsschwerpunkt III-4:<br />
Verkehrliche Vernetzung der Kernstadt mit den Ortsteilen und Stärkung des ÖPNV<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
III-4-1 Umgestaltung der<br />
Potsdamer Straße<br />
unter Berücksichtigung<br />
der Ergebnisse<br />
der Lärmaktionsplanung<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Als Maßnahme zur Erhöhung der<br />
Verkehrssicherheit für Fußgänger und<br />
Radfahrer auf der Potsdamer Straße<br />
soll in einem 1. Schritt die Radwegeführung<br />
an den Hauptknotenpunkten<br />
der Hauptverkehrsstraße überprüft<br />
werden, mit dem Ziel eine einheitliche<br />
fahrbahnnahe Führung des Radverkehrs<br />
zu schaffen. An der Fußgängerlichtsignalanlage<br />
Potsdamer Straße/Iltisweg<br />
soll durch eine Überprüfung<br />
der Signalisierung die Erweiterung<br />
der Grünphasen erreicht werden.<br />
Weiterhin wird durch die Optimierung<br />
der Lichtsignalanlagen die Koordinierung<br />
des Verkehrsflusses der Fahrzeuge<br />
auf der Potsdamer Straße<br />
(Grüne Welle) verbessert und damit<br />
eine bessere Verstetigung des Verkehrs<br />
erreicht werden, die aktiv zum<br />
Lärmschutz beiträgt.<br />
Ab dem Jahre 2013 ist die Umgestaltung<br />
der Potsdamer Straße auf der<br />
Grundlage eines bereits vorliegenden<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 108<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/Landesbetrieb<br />
für<br />
Straßenwesen<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2009-2011<br />
1. Schritt<br />
ab 2013<br />
Gesamtmaßnahme<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
30.000,00 €<br />
für Maßnahmen<br />
2009-2011<br />
Kosten für<br />
Gesamtmaßnahme<br />
Landesbetrieb für<br />
Straßenwesen<br />
Finanzierung derzeit noch<br />
unklar
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Gestaltungsregelwerkes als Gesamtmaßnahme<br />
angedacht. Dabei geht es<br />
vorrangig um die Verbesserung der<br />
Geh- und Radwegsituation, die<br />
Schaffung eines adäquaten <strong>Stadt</strong>eingangs<br />
durch den Umbau des Knotens<br />
Potsdamer Straße/Großbeerener<br />
Straße, die Schaffung geschwindigkeitsminimierender<br />
Maßnahmen, die<br />
Stärkung des Straßenraumes durch<br />
die „Grüne Einfassung“ und die Minimierung<br />
der Trennwirkung durch die<br />
Gestaltung des Umfeldes der Autobahntrasse.<br />
Dabei sollen auch Ergebnisse<br />
der Lärmaktionsplanung und der<br />
noch zu erarbeitenden Lärmschutzkonzeption<br />
in die Maßnahme einfließen.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 109<br />
ner<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
derzeit nicht<br />
bezifferbar<br />
Fördermittelakquisition
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
III-4-2 Optimierung des<br />
ÖPNV<br />
III-4-3 Ausbau des Radwegenetzes<br />
zur<br />
Anbindung der<br />
Ortsteile an die<br />
Kernstadt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Die im <strong>Stadt</strong>buskonzept 2008 erarbeiteten<br />
Vorschläge zur Optimierung<br />
des ÖPNV der <strong>Stadt</strong> sollen schrittweise<br />
umgesetzt werden:<br />
• Anpassung des städtischen<br />
ÖPNV als Standortvorteil für die<br />
ansässigen und künftig anzuziehenden<br />
Unternehmen<br />
• Sicherstellung einer angemessenen<br />
Erschließung der Siedlungsflächen<br />
• Verbesserung der Anbindung von<br />
Ortsteilen der <strong>Stadt</strong> durch Rufbus<br />
und Kulturbus<br />
• Verbesserung der SPNV-Bus-<br />
Verknüpfung<br />
Im Rahmen des räumlichen Leitbildes<br />
der <strong>Stadt</strong> werden die Hauptversorgungs-<br />
und Wohnfunktionen auf die<br />
Innenstadt der Kernstadt und dabei<br />
auf das <strong>Stadt</strong>zentrum konzentriert.<br />
Deshalb gilt es die Anbindung der<br />
Ortsteile an die Kernstadt zu forcieren,<br />
damit auch deren Einwohner von<br />
den Angeboten profitieren können.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 110<br />
ner<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />
Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming/<br />
Akademie<br />
2. Lebenshälfte<br />
<strong>Stadt</strong><br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />
Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming<br />
Umsetzungszeitraum<br />
2008-2013 <strong>Stadt</strong>buskonzept<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
Erstellung<br />
8.500,00 €<br />
Umsetzung<br />
416.000,00<br />
€<br />
davon<br />
208.000,00<br />
€<br />
Eigenmittel<br />
208.000,00<br />
€ durch<br />
Landkreis<br />
Teltow-<br />
Fläming<br />
2008-2013 Radweg<br />
entlang der<br />
Landstraße<br />
zwischen<br />
Wietstock<br />
und Groß<br />
Schulzendorf<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ Landkreis<br />
Teltow-Fläming<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
davon 75 % Fördermittel<br />
über die Richtlinie des MIR<br />
zur Verwendung von Fördermitteln<br />
zur Verbesserung<br />
der Verkehrsverhältnisse<br />
der Gemeinden des<br />
Landes Brandenburg –
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Maßnahmen<br />
Nr.<br />
Maßnahme/<br />
Projekt<br />
Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />
Gleichzeitig bedeuten Radwege immer<br />
eine Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
insbesondere auch für die<br />
Schulwegsicherung.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 111<br />
ner<br />
Umsetzungszeitraum<br />
Kosten Finanzierung/<br />
Förderung<br />
290.000,00<br />
€<br />
Ergänzung<br />
Radwegeverbindung<br />
Siethen –<br />
Ortseingang<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
in Verbindung<br />
mit<br />
Kreuzungsausbau<br />
E.-<br />
Thälmann-<br />
Straße/<br />
Siethener<br />
Chaussee<br />
Anteil Radweg<br />
40.000,00 €<br />
Gehweg<br />
Gröben<br />
87.600,00 €<br />
Teil kommunaler Straßenbau<br />
– (RiLiKStB Bbg)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
davon 75 % Fördermittel<br />
vom Eigenanteil ohne<br />
Kosten der Veranlagung<br />
(RiLiKStB Bbg)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />
davon 46.500,00 € Fördermittel<br />
(RiLiKStB Bbg)
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 112
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
8. Schlüsselmaßnahmen<br />
Aus den zuvor genannten Handlungsstrategien und den ihnen<br />
zugeordneten Maßnahmen werden jene zu Schlüsselmaßnahmen<br />
zusammengeführt, die aus Sicht der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> die<br />
vorrangigen Impulsgeber für die weitere <strong>Stadt</strong>entwicklung sein<br />
werden. Die Schlüsselmaßnahmen stellen dabei so genannte<br />
Maßnahmebündel dar, die sich aus Einzelmaßnahmen zusammensetzen.<br />
Gleichzeitig werden damit die Prioritäten der <strong>Stadt</strong>entwicklung bis<br />
ins Jahr 2020 aufgezeigt. Dies ist für die allgemeine kommunalpolitische<br />
Willensbildung wichtig, ebenso für die Werbung um<br />
Unterstützung durch das Land Brandenburg und andere beteiligte<br />
Akteure sowie für die Bereitstellung der erforderlichen Eigenmittel<br />
in den städtischen Haushalt.<br />
Als Schlüsselmaßnahmen für eine Integrierte <strong>Stadt</strong>entwicklung in<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> werden die folgenden benannt:<br />
Schlüsselmaßnahme I „Neue Mitte“<br />
Schlüsselmaßnahme II „Starke Bürger für <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />
Schlüsselmaßnahme III „Aktiv gegen Lärm“<br />
Die Schlüsselmaßnahme I bezieht sich auf eine Vielzahl von<br />
Handlungsfeldern (Handlungsfelder Wirtschaft/Einzelhandel<br />
/Tourismus, <strong>Stadt</strong>struktur/Wohnen, Kultur/Bildung/Freizeit sowie<br />
<strong>Stadt</strong>marketing/zivilgesellschaftliches Engagement) und zielt sowohl<br />
auf die Stärkung der „harten“ als auch der „weichen“ Standortfaktoren<br />
ab. Räumlich konzentriert sich die Maßnahme auf den<br />
Bereich zwischen dem Areal unter und neben der Autobahn und<br />
dem Umfeld des Rathausplatzes in Verbindung mit dem dazwischen<br />
liegenden Standort Kulturhaus. Entsprechend des räumli-<br />
chen Leitbildes ist die Schlüsselmaßnahme I auf die Innenstadt<br />
fixiert. Die Innenstadtentwicklung wird ein langfristiger Prozess<br />
sein, mit dem Start der Umsetzung muss aber kurzfristig begonnen<br />
werden.<br />
Die Schlüsselmaßnahme II schafft einen eher thematischen Bezug<br />
(Handlungsfelder Kultur/Freizeit/Bildung, Soziale Infrastruktur,<br />
Umwelt/<strong>Stadt</strong>technik, Netzwerke und zivilgesellschaftliches<br />
Engagement) und ist auf die Aktivierung der Potenziale und Stärkung<br />
des bürgerschaftlichen Engagements ausgerichtet. Dies<br />
bezieht sich auch auf Standorte außerhalb der Innenstadt.<br />
Die Schlüsselmaßnahme III folgt ebenfalls einem thematischen<br />
Ansatz (Handlungsfelder Wohnen, Wirtschaft/Beschäftigung,<br />
Umwelt und verkehrliche Infrastruktur) und ist auf die Stärkung<br />
des Wohn- und Wirtschaftsstandortes ausgerichtet.<br />
Die thematischen Zusammenhänge und beabsichtigten Synergien<br />
unterstreichen den integrativen Handlungsansatz für die<br />
ausgewählten Schlüsselmaßnahmen und den damit verbundenen<br />
Projekten, die sich teilweise aus unterschiedlichen Handlungsstrategien<br />
ableiten.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 113
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Ergänzend sind die Schlüsselmaßnahmen auf die EU-<br />
Handlungsfelder für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung abgestimmt.<br />
Auch wenn die Erarbeitung des <strong>INSEK</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
nicht mehr die Aufnahme in das Programm Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
2007 – 2013 verfolgt, werden dennoch die Kriterien<br />
des integrierten Planungs- und Handlungsansatzes sowie die<br />
Beachtung der EU-Querschnittsziele für eine zeitgemäße <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik<br />
anerkannt und beachtet.<br />
In der nachfolgenden Tabelle wird die Zuordnung der drei<br />
Schlüsselmaßnahmen <strong>Ludwigsfelde</strong>s zu den EU-<br />
Handlungsfeldern- und -strategien verdeutlicht:<br />
EU-Handlungsfelder/-strategie<br />
1. Maßnahmen der kleinräumigen Wirt-<br />
I<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
II III<br />
schaftsförderung: Stärkung und Stabilisierung<br />
der Städte, Quartiere und Innenstädte<br />
als Wirtschafts-, Handels-<br />
o o o<br />
und Infrastrukturstandorte<br />
2. Beseitigung städtebaulicher und ökologischer<br />
Missstände, Reaktivierung<br />
und Renaturierung von Brachflächen,<br />
Attraktivitäts- und Funktionssteigerung<br />
der öffentlichen Räume, Entflechtung<br />
von Nutzungskonflikten, Verbesserung<br />
des <strong>Stadt</strong>bildes, Verbesserung der<br />
Aufenthaltsqualität städtischer Räume<br />
für alle Bevölkerungsgruppen<br />
3. Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse<br />
im Zusammenhang<br />
mit der angestrebten Standortaufwertung<br />
und Umweltverbesserung<br />
4. Umbau, Ertüchtigung und Anpassung<br />
o o o<br />
o<br />
EU-Handlungsfelder/-strategie I<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
II III<br />
der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen<br />
im Zusammenhang mit<br />
dem Wandel der <strong>Stadt</strong>- und Nutzerstruktur<br />
5. Umbau, Sanierung und Anpassung der<br />
o o<br />
bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung<br />
an die demographische Entwicklung<br />
6. <strong>Stadt</strong>teilmanagement und –marketing:<br />
o o<br />
Stabilisierung und Aktivierung der Bewohner-<br />
und Nutzerstrukturen in den<br />
Innenstädten und <strong>Stadt</strong>quartieren,<br />
Netzwerkarbeit, Schaffung selbsttragender<br />
Bewohnerorganisationen, Unterstützung<br />
der Familien und Senioren<br />
im Quartier<br />
7. „Urban Culture“: Modernisierung, Profi-<br />
o o<br />
lierung und demographische Anpassung<br />
der kulturellen Infrastrukturen<br />
und Einrichtungen in den Städten sowie<br />
Erhaltung und Inwertsetzung des<br />
historischen und kulturellen Erbes<br />
o o<br />
Im Folgenden werden die drei Schlüsselmaßnahmen mit den<br />
Ableitungen und den Bezügen ihrer Projekte vertiefend vorgestellt.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 114
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 115
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Schlüsselmaßnahme I „Neue Mitte“<br />
Projekte der<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
Kurzbeschreibung<br />
siehe Kap. Handlungsstrategien/Maßnahmenübersicht<br />
Ausgangssituation für die<br />
Schlüsselmaßnahme mit ihren<br />
Projekten<br />
Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Schaffung eines bislang fehlenden<br />
<strong>Stadt</strong>zentrums gegeben. Die Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt.<br />
1. Profilierung eines Kultur- und Bürgerhauses im Kulturhaus der <strong>Stadt</strong> (Maßnahmen-Nr. I-1-1 a<br />
und b)<br />
1. Nutzung der Neubaupotenziale unter und neben der Autobahn (Maßnahmen-Nr. I-2-1)<br />
2. Entwicklung eines“ Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Parkes“ (Maßnahmen-Nr. I-4-1)<br />
Die SWOT-Analyse des <strong>INSEK</strong> hat insbesondere ein fehlendes lebendiges und attraktives <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
als Identifikationspunkt der <strong>Stadt</strong> als größtes Defizit herausgestellt. Die Funktionsschwächen der Innenstadt<br />
beinhalten im wesentlichen drei Aspekte:<br />
• die fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums im möglichen Rahmen der Nähe zu Berlin<br />
und Potsdam,<br />
• ein noch nicht ausreichend substanziell hochwertiges Kulturangebot als Anziehungsmagnet und<br />
• das Fehlen gern aufgesuchter Aufenthaltsbereiche<br />
und lassen sich im einzelnen wie folgt charakterisieren:<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> verfügt über kein historisch gewachsenes Zentrum. Der nach 1990 bisher nur zum Teil einseitig<br />
umgesetzte Ausbau der Potsdamer Straße als Einkaufsschwerpunkt gleicht dieses Defizit nicht<br />
aus. Die seit 2001 brach liegenden Flächen unter und neben der aufgestelzten Autobahn sowie dem<br />
nordwestlich weiter verlaufenden Autobahndamm stellen einen – im Land Brandenburg einmaligen –<br />
städtebaulichen Missstand und eine ungewöhnliche Herausforderung dar. In Verbindung mit der erwirkten<br />
Aufstelzung der Autobahn geht, solange dort keine der besonderen Innenstadtsituation gerecht werdende<br />
bauliche und/oder Freiaumnutzungen etabliert sind, von diesen Flächen weiterhin eine trennende<br />
Wirkung der <strong>Stadt</strong>teile aus.<br />
Gleichzeitig bieten diese zuvor beschriebenen Flächen bis hin zum Rathausplatz mit Rathaus und Kulturhaus<br />
jedoch die Stärken und Potenziale, die vorgenannten Schwächen abzubauen bzw. zu beseitigen.<br />
Mit dem vorhandenen Ensemble des Rathausplatzes (Rathaus, Kulturhaus, <strong>Stadt</strong>werke, Geschäftshaus<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 116
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Zielstellung und erwartete Effekte<br />
aus dem Projektbündel<br />
der Schlüsselmaßnahme<br />
der ansässigen Wohnungsbaugesellschaft) hat sich in den vergangenen Jahren ein Kultur- und Verwaltungszentrum<br />
etabliert, das eine gute Grundlage für die Gestaltung eines <strong>Stadt</strong>zentrums bietet. Die <strong>Stadt</strong><br />
hat daneben durch die Schaffung günstiger Verkehrsanbindungen der Brachflächen sowie die Schaffung<br />
von Baurecht bereits im Vorlauf Voraussetzungen geschaffen, auf deren Grundlage hier aufgebaut werden<br />
kann (siehe hierzu auch Handlungsstrategie I).<br />
Mit dem Kulturhaus und seinen Nutzungen sowie der Bibliothek sind zwei ausbaufähige Kulturstätten in<br />
der Innenstadt verankert. Das Kulturhaus weist jedoch starke Mängel auf:<br />
a) hoher Sanierungsbedarf, nicht mehr zeitgemäße Ausstattungsstandards und hohe Betriebs- und Energiekosten<br />
b) fehlende Kulturkonzeption, unzureichende Profilierung des Kulturhauses<br />
c) unzureichende Vernetzung der einzelnen Kulturangebote und deren Vermarktung.<br />
Innerhalb der Handlungsstrategie zur Funktionsstärkung der Innenstadt erfolgt mit der Schlüsselmaßnahme<br />
I eine Fokussierung auf den Bereich des „<strong>Stadt</strong>zentrums“.<br />
Das zukünftige <strong>Stadt</strong>zentrum soll als Kultur-, Bildungs-, Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort entwickelt<br />
werden, der die harten und weichen Standortfaktoren der <strong>Stadt</strong> verknüpft und zur Identitätssteigerung<br />
nach innen und außen beiträgt.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> ist sich bewusst, dass die Strategie der Innenstadtvitalisierung auf viele Jahre angelegt sein<br />
muss. Der Start dazu soll auf drei Projektsäulen beruhen, die unterschiedliche Anlässe bieten, die Innenstadt<br />
aufzusuchen und damit eine Vielfalt an Besucherfrequenzen zu erzeugen:<br />
Die Flächen unter und neben der Autobahn sollen im Zusammenhang mit den Funktionseinheiten um<br />
den Rathausplatz zu einem <strong>Stadt</strong>zentrum entwickelt werden, das die vorhandenen städtebaulichen<br />
Missstände abbaut bzw. beseitigt, eine verbindende Funktion zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen schafft, die Innenstadt<br />
belebt und der <strong>Stadt</strong> Impulse verleiht, ihrer Funktion als Mittelzentrum und ihrer damit verbundenen<br />
Versorgungsfunktion für das Umland gerecht zu werden. Gleichzeitig soll die Schaffung eines<br />
<strong>Stadt</strong>zentrums zur Attraktivitätssteigerung beitragen, die auch Fachkräfte der ansässigen Unternehmen<br />
dauerhaft an die <strong>Stadt</strong> bindet und dem Wegzug besonders junger Menschen entgegenwirkt. Mit der<br />
Durchführung eines bereits in Vorbereitung befindlichen Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahrens<br />
hat die <strong>Stadt</strong> einen ersten Schritt zur Umsetzung der Schlüsselmaßnahme in Angriff genommen.<br />
Da die <strong>Stadt</strong> zzt. hinsichtlich der zukünftigen Nutzung(en) offen sein möchte, ergeben sich erst nach<br />
Anschluss dieses Verfahrensschrittes sowie nach Vorstellung der Ergebnisse des Einzelhandels- und<br />
Zentrenkonzeptes konkretere Strategien und Umsetzungskonzepte, wie die Entwicklung auf den Flächen<br />
gesteuert und wo Unterstützungsbedarf mit Förderung besteht. Mit der Aufnahme in das Bund-Länder-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Programm Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren ist die Chance gegeben, die Flächen aber auch temporär für<br />
Zwischennutzungen zu aktivieren.<br />
Die Ausrichtung des Kulturhauses als zukünftiges Kultur- und Bürgerhaus der <strong>Stadt</strong> ist in diesem Kontext<br />
von zzt. höchster Priorität. Das Haus soll zum einen als breit angelegte Veranstaltungsstätte u. a.<br />
auch für städtische Einrichtungen wie Kitas und Schulen sowie für Vereine und Initiativen qualifiziert werden,<br />
daneben aber auch Anlaufpunkt für die Bürger der <strong>Stadt</strong> sein. Musikschule, Lokale Agenda Büro 21<br />
und Angebote im Bereich des lebenslangen Lernens sind angedacht. Von diesem Projekt werden Impulse<br />
für die Stärkung des Wohnstandortes und zugleich für das Image der <strong>Stadt</strong> nach innen und außen erwartet.<br />
Das Kulturhaus als denkmalgeschütztes Gebäude stellt gleichfalls einen der wenigen in der <strong>Stadt</strong><br />
vorhandenen hochrangigen Identifikationsort für die Bürger dar. Mit der Forcierung der energetischen und<br />
Innensanierung des Kulturhauses und dem Ausbau als Kultur- und Bürgerhaus gibt die <strong>Stadt</strong> ein klares<br />
Bekenntnis zur Kulturarbeit, die auch zukünftig durch die <strong>Stadt</strong> abgesichert werden wird.<br />
Das Projekt wurde bereits mit der Beauftragung einer Markt- und Wettbewerbsanalyse begonnen, um die<br />
Potenziale des Standortes herauszuarbeiten und eine Grundlage für ein im Anschluss zu erarbeitendes<br />
tragfähiges Nutzungs- und Betreiberkonzept zu schaffen. Dabei sollen auch die baulichen Anforderungen<br />
an das Haus ermittelt werden, um in einem dritten Schritt die Sanierung des Objektes unter energetischen<br />
Gesichtspunkten umzusetzen. Ein Grobcheck für den Sanierungsaufwand liegt ebenfalls vor.<br />
Die Sanierung des Kulturhauses wird darüber hinaus als Schlüsselmaßnahme im Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept<br />
der <strong>Stadt</strong> benannt, um die Wichtigkeit für den Wohn- und Arbeitsstandort zu unterstreichen.<br />
Der im Zentrumsbereich unter und neben der Autobahn beginnende zukünftige Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Park soll die<br />
Bürger aller Altersgruppen verstärkt als Frequenzbringer in das Zentrum lenken. Die freiraumbezogene<br />
Freizeit- und Naherholungsmaßnahme soll neben der Vitalisierung des Einzelhandels und des Kulturangebotes<br />
zur Belebung der Innenstadt beitragen. Dabei soll über das Maß einer reinen Grünanlage hinaus<br />
mit Einzelbausteinen ein generationenübergreifender <strong>Stadt</strong>park geschaffen werden, der zu einer aktiven<br />
Freizeitgestaltung beiträgt und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum spürbar erhöht. Gemeinsam<br />
mit der Lokalen Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> ist z. B. die Wiederbelebung des vorhandenen Trimm-Dich-<br />
Pfades als Projektarbeit ein konkreter Baustein. Dies spiegelt auch die starke Einbindung der Bürgerinnen<br />
und Bürger der <strong>Stadt</strong> in die <strong>Stadt</strong>entwicklung wider.<br />
Immer deutlicher wird dabei neben baulichen Aufgaben auch die Anforderung, die Entwicklungsprozesse<br />
durch <strong>Stadt</strong>marketing und identätsstiftende Aktionen zu begleiten.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Ableitung aus dem Leitbild<br />
und den Handlungsstrategien<br />
Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“ (räumliches Leitbild), zum<br />
Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“ und zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir“.<br />
Innerhalb der Beteiligungsprozesse wurde als Schwerpunktbereich der künftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung die<br />
Schaffung eines <strong>Stadt</strong>zentrums herausgearbeitet, das auch attraktive Freiraumnutzungen bewusst als<br />
Zentrumsbildung mit einbezieht.<br />
Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie I „Funktionsstärkung der Innenstadt mit<br />
<strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung“:<br />
• Profilierung des Kulturangebotes in Verbindung mit dem Ausbau des Tourismussektors<br />
• Quantitativer und qualitativer Ausbau des Einzelhandels- und Dienstleistungs- sowie Freizeit- und Erholungssektors<br />
• Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion<br />
Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter<br />
Wohnort für alle Generationen“:<br />
• Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung<br />
Räumliche Zuordnung Flächen unter und neben der Autobahn bis Umfeld Rathausplatz<br />
Synergiebereiche Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Konzentration auf Stärkung Innenstadt und zentralörtlicher Funktion;<br />
Umsetzung von Umweltschutzanforderungen/Klimaschutz<br />
Querschnittsziel Chancengleichheit: Verbesserung der Generationengerechtigkeit; Arbeitsplatzschaffung;<br />
Barrierefreiheit;<br />
Maßnahmen der kleinräumigen Wirtschaftsförderung: Aktivierung der Zentrumsflächen unter und neben<br />
der Autobahn als Standort für Einzelhandel und Dienstleistung, Kultur/Bildung/Freizeit; Arbeitsplatzschaffung<br />
Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände: Abbau innerstädtischer Brachflächen<br />
durch Inwertsetzung für bauliche und Freiraumnutzung; Sanierung/Aufwertung und Energieeinsparmaßnahmen<br />
an Gebäuden mit Visitenkartenfunktion<br />
Umbau, Ertüchtigung und Anpassung der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen: Anpassung<br />
vorhandener Angebote an die durch den demographischen Wandel veränderte <strong>Stadt</strong>- und Nutzerstruktur<br />
Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische<br />
Entwicklung: Aufwertung des Musikschulstandortes im zukünftigen Kultur- und Bürgerhaus,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 119
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Schaffung/Ausbau von Angeboten für lebenslanges Lernen<br />
<strong>Stadt</strong>teilmanagement und –marketing: Förderung und Unterstützung des Einzelhandels-,<br />
Dienstleistungs- und Tourismussektors sowie Stärkung sozialer und kultureller Netzwerke zur Etablierung<br />
zielgruppenspezifischer Angebote (Gender Mainstreaming)<br />
Urban Culture: Stärkung des Zentrums als Ort der Kultur, Kommunikation und städtischen Identität sowie<br />
Erhaltung und Inwertsetzung des nur wenig vorhandenen historischen und kulturellen Erbes<br />
Partner/Beteiligte <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, private Investoren, Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong>, Akademie 2. Lebenshälfte<br />
Flankierende Maßnahmen siehe Handlungsstrategien I bis III<br />
Gesondert hervorzuheben ist hier das zu erarbeitende Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Der zentrale<br />
Innenstadtbereich weist insbesondere auf den Arealen unter und neben der Autobahnbrücke sowie entlang<br />
der Potsdamer Straße einen hohen Bedarf an umfassenden Innenstadtentwicklungsmaßnahmen einschließlich<br />
der weiteren Ansiedlung von Zentrumsfunktionen stärkenden Einzelhandels-, Dienstleistungssowie<br />
Freizeit- und Freiraumnutzungen auf. Dies muss einhergehen mit einer abgestimmten architektonischen<br />
und nutzungsbezogenen Aufwertung und Zusammenführung der durch die BAB A 10 getrennten<br />
nördlichen und südlichen Innenstadtbereiche.<br />
Zur Beurteilung der aktuellen Einzelhandelssituation in <strong>Ludwigsfelde</strong> sowie der Entwicklungsperspektiven<br />
für den innerstädtischen Einzelhandel sind in einem Einzelhandels- und Zentrenkonzept folgende Themenbereiche<br />
darzulegen bzw. fortzuschreiben und zu erörtern:<br />
• Beschreibung und Bewertung bevölkerungs-, siedlungsbezogener und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> unter Beachtung der zentralörtlichen Bedeutung als Mittelzentrum und<br />
Regionaler Wachstumskern und der sich daraus ergebenden Ansprüche an die Quantität und Qualität<br />
der Versorgungseinrichtungen<br />
• Abgrenzung und Zonierung der relevanten erschließbaren Einzugsgebiete für innerstädtischen Einzelhandel<br />
und Dienstleistungen einschließlich der Berechnung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenziale<br />
nach Hauptwarengruppen<br />
• Prognose der einzelhandelsrelevanten Kaufkraftentwicklung nach Hauptwarengruppen in den nächsten<br />
5 bis 10 Jahren<br />
• Darstellung und Bewertung des bestehenden Ladeneinzelhandels und Ladenhandwerks<br />
• Vergleichende Beurteilung der Versorgungssituation in <strong>Ludwigsfelde</strong> unter Zugrundelegung von Kennziffern<br />
aus Städten und Gemeinden ähnlicher Größe und zentralörtlicher Bedeutung<br />
• Ermittlung des Umsatzpotenzials Einzelhandel<br />
• Empfehlungen für mögliche Projektentwicklungen<br />
• Städtebauliche Handlungs- und Entwicklungsvorschläge<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 120
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Folgeprojekte noch mit Status<br />
Projektidee<br />
Ansiedlung von Einrichtungen, die auch in den Abendstunden als Frequenzbringer Funktion haben [Kino,<br />
Bowlingbahn, (Erlebnis-) Gastronomie], Anlaufstelle im Anschluss an Besuch der Therme<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 121
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Schlüsselmaßnahme II „Starke Bürger für <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />
Projekte der Schlüsselmaßnahme<br />
Kurzbeschreibung siehe Kap.<br />
Handlungsstrategien/Maßnahmeübersicht<br />
Ausgangssituation für die<br />
Schlüsselmaßnahme mit ihren<br />
Projekten<br />
Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Stärkung des bürgerschaftlichen<br />
Engagements und der Identitätsbildung der Bürgerinnen und Bürger gegeben. Die Projekte werden untereinander<br />
verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt.<br />
1. Sanierung und bedarfsgerechte Erweiterung des sozio-kulturellen Zentrums Waldhaus als generationsübergreifende<br />
Begegnungsstätte (Maßnahmen-Nr. III-2-3)<br />
2. Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Maßnahmen-Nr. III-2-5)<br />
3. Würdigung des Ehrenamtes (Maßnahmen-Nr. III-2-6)<br />
Die wachsende Überalterung der Bevölkerung und die steigende Zahl an Arbeitslosen und Hartz IV-<br />
Empfängern besonders in den vom Geschosswohnungsbau geprägten Teilen der <strong>Stadt</strong>, aber auch fehlende<br />
Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit wurden in der SWOT-Analyse herausgearbeitet.<br />
Die vorgenannte Ausgangssituation kann die Gefahr einer Herauskristallisierung sozialer Brennpunkte in<br />
sich bergen. Gleichzeitig bieten vorhandene Einrichtungen und Netzwerke der <strong>Stadt</strong> Potenziale, die außerhalb<br />
der räumlichen Konzentration von Versorgungsfunktionen im <strong>Stadt</strong>zentrum Angebote für benachteiligte<br />
Gruppen im <strong>Stadt</strong>teil selbst bereithalten, die dem entgegenwirken.<br />
Das Waldhaus wurde 1997 für die sozialen und kulturellen Belange von Menschen wohnungs- und nachbarschaftsbezogen<br />
eingerichtet, die zu den oben genannten benachteiligten Gruppen in der Bevölkerung<br />
zählen. Vereine wie LUKISS, SPAS, Frauenstammtisch, Esperanca und Akademie 2. Lebenshälfte bieten<br />
ein vielseitiges Beratungs-, Begegnungs-, Bildungs- und Betreuungsangebot, um die Menschen gestärkt<br />
ihren Lebensalltag bewältigen zu lassen.<br />
Das 1972 als Kindergarten konzipierte und genutzte Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen<br />
Hauptgebäude und einem eingeschossigen Wirtschaftsteil. Seit der 1997 begonnenen Nutzung als soziales<br />
Zentrum der <strong>Stadt</strong> sind die Aktivitäten sowie die Zahl der Vereine und Gruppen, die das Haus nutzen,<br />
stark gestiegen. Neben einer Grundsanierung des Gebäudes ist die bedarfsgerechte Anpassung<br />
und Neugliederung, die Schaffung neuer Räumlichkeiten sowie eine behindertengerechte Erschließung<br />
(Anbau/Einbau eines Aufzuges sowie Behinderten-WC) notwendig.<br />
Bürgerschaftliches Engagement aller Bevölkerungsgruppen spiegelt sich zwar im vielfältigen Vereinsleben<br />
der <strong>Stadt</strong> und in Einzelinitiativen wider, jedoch ist es in <strong>Ludwigsfelde</strong> aufgrund seiner<br />
� besonderen Entwicklungsgeschichte als <strong>Stadt</strong> mit vielen seit 1950 Zugezogenen,<br />
� geringer Eigentumsquote bei den Gewerbetreibenden vor allem in der Innenstadt und<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 122
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Zielstellung und erwartete Effekte<br />
aus dem Projektbündel<br />
der Schlüsselmaßnahme<br />
� der besonderen <strong>Stadt</strong>struktur<br />
vergleichsweise unterentwickelt. Mit dem <strong>INSEK</strong>-Prozess wurde erfolgreich begonnen, dieses Engagement<br />
auch stärker in die <strong>Stadt</strong>entwicklung einzubeziehen und zu vernetzen. Dieser Prozess soll intensiv<br />
genutzt werden.<br />
Auch wurde vor diesem Hintergrund deutlich, dass die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen zum Teil bislang<br />
nicht ausreichend gewürdigt wird. Eine fehlende Kultur der Anerkennung kann zum Rückzug aus ehrenamtlicher<br />
Tätigkeiten führen bzw. bisher nicht aktiven Ehrenamtlichen kann ohne die öffentliche Anerken-<br />
nung der Sinn des Engagements schwerer vermittelt werden.<br />
Ziel der Schlüsselmaßnahme ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu Eigeninitiative und persönlichem Engagement<br />
zu motivieren und das Selbstvertrauen zu fördern.<br />
Abkopplung von Zukunfts- und Bildungschancen, Vereinsamung und Isolation trifft gerade Menschen, die<br />
hilfs- und unterstützungsbedürftig, mobilitätseingeschränkt, arbeitslos u. ä. sind. Ziel der Weiterentwicklung<br />
des Waldhauses ist die Sanierung und Erweiterung der sozio-kulturellen Begegnungsstätte. Dazu ist<br />
eine bauliche Aufwertung dringend nötig, um die Funktion sachgerecht, aber auch äußerlich ansprechend<br />
umzusetzen bzw. zu präsentieren und den Besuchern zu signalisieren, dass für sie eine wichtige Anlaufstelle<br />
auch optisch aufgewertet wird. Weiterer wichtiger Sanierungsbaustein ist die Optimierung der Energieeffizienz<br />
des Hauses.<br />
Daneben wird die <strong>Stadt</strong> das bürgerschaftliche Engagement durch die Unterstützung der Initiative Lokale<br />
Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> sowie der Arbeit der Akademie 2. Lebenshälfte im Rahmen des Modellprogramms<br />
„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ stärken. Innerhalb dieser Prozesse findet eine verstärkte<br />
Vernetzung der Akteure statt. Projekte der <strong>Stadt</strong> und Entscheidungen der städtischen Gremien sollen<br />
verstärkt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger partizipieren.<br />
Mit der Auslobung eines Bürgerpreises soll ein erster öffentlich wirksamer Baustein das Ehrenamt zukünftig<br />
stärker würdigen. Unter dem Motto „für mich. für uns. für <strong>Ludwigsfelde</strong>“ soll der Bürgerpreis erstmalig<br />
2009 an Bürgerinnen und Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, örtliche Vereine, Verbände und bürgerschaftliche<br />
Initiativen sowie an ortsansässige Unternehmen verliehen werden, die sich in besonderer<br />
Weise durch ihre ehrenamtliche Arbeit oder durch ihre Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements<br />
um das Gemeinwohl in der <strong>Stadt</strong> verdient gemacht haben. Der Bürgerpreis wird in vier Kategorien vergeben.<br />
Die Kategorie Junior steht für jugendliche Engagierte bis zum 21. Lebensjahr, die Kategorie Alltagshelden<br />
steht für Einzelpersonen oder Gruppen ohne Altersbeschränkung, die Kategorie Aktiver Mittelstand<br />
steht für partnerschaftlichen Einsatz von mittelständischen Unternehmen und die Kategorie Lebenswerk<br />
steht für das Engagement einer Einzelperson seit mindestens 25 Jahren. Über die Verleihung<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 123
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Ableitung aus dem Leitbild<br />
und den Handlungsstrategien<br />
des Bürgerpreises entscheidet eine mehrköpfige Jury. Die Preisverleihung findet in würdiger Form beim<br />
Neujahrsempfang der <strong>Stadt</strong> statt.<br />
Flankierende Maßnahmen sind geplant.<br />
Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“, „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das<br />
sind wir“.<br />
Der demographische Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen an die <strong>Stadt</strong> bedürfen einer<br />
stärkeren Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die <strong>Stadt</strong>entwicklung. Bürgerschaftliches Engagement<br />
und Ehrenamt treten deshalb verstärkt in den Focus des Handelns.<br />
Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie I „Funktionsstärkung der Innenstadt mit<br />
<strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung“:<br />
• Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion<br />
Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter<br />
Wohnort für alle Generationen“:<br />
• Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung<br />
• Verkehrliche Vernetzung der Kernstadt mit den Ortsteilen und Stärkung des ÖPNV<br />
Räumliche Zuordnung Waldhaus, Kultur- und Bürgerhaus, Gesamtstadt<br />
Synergiebereiche Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Umsetzung von Umweltschutzanforderungen/Klimaschutz; Bewusstseinsbildung<br />
Querschnittsziel Chancengleichheit: Verbesserung der Generationengerechtigkeit; Teilhabe an der<br />
Gesellschaft; Stärkung des Selbstbewusstseins<br />
Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände, Reaktivierung und Renaturierung von<br />
Brachflächen, Attraktivitäts- und Funktionssteigerung der öffentlichen Räume, Entflechtung von<br />
Nutzungskonflikten, Verbesserung des <strong>Stadt</strong>bildes, Verbesserung der Aufenthaltsqualität städtischer<br />
Räume für alle Bevölkerungsgruppen: Partizipation bei der Entwicklung eines Aktiv-<strong>Stadt</strong>-<br />
Parkes und der Gestaltung von <strong>Stadt</strong>plätzen<br />
Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten<br />
Standortaufwertung und Umweltverbesserung: Einrichtung eines Kulturbusses, Projekte zur Barrierefreiheit<br />
Umbau, Ertüchtigung und Anpassung der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen: Anpassung<br />
vorhandener Angebote an die durch den demographischen Wandel veränderte <strong>Stadt</strong>- und Nutzer-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 124
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
struktur<br />
Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische<br />
Entwicklung: Aufwertung des Waldhauses als soziokulturelles <strong>Stadt</strong>teilzentrum im Sinne<br />
eines Mehrgenerationenhauses, Schaffung/Ausbau von Angeboten für lebenslanges Lernen<br />
<strong>Stadt</strong>teilmanagement und –marketing: Stärkung sozialer und kultureller Netzwerke zur Etablierung<br />
zielgruppenspezifischer Angebote (Gender Mainstreaming), Bürgerforen<br />
„Urban Culture“: Modernisierung, Profilierung und demographische Anpassung der kulturellen Infrastrukturen<br />
und Einrichtungen in den Städten sowie Erhaltung und Inwertsetzung des historischen und kulturellen<br />
Erbes unter Einbeziehung der Bürgerschaft, Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> Büro im Kultur- und<br />
Bürgerhaus<br />
Partner/Beteiligte <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Akademie 2. Lebenshälfte, Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong>, SPAS, Haus der jungen<br />
Talente, LUKISS, Frauenstammtisch, Esperanca, Bündnis für Familien, Kulturforum<br />
Flankierende Maßnahmen Siehe Handlungsstrategie I<br />
Folgeprojekte noch mit Status<br />
Projektidee<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 125
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Schlüsselmaßnahme III „Aktiv gegen Lärm“<br />
Projekte der Schlüsselmaßnahme<br />
Kurzbeschreibung siehe Kap.<br />
Handlungsstrategien/Maßnahmeübersicht<br />
Ausgangssituation für die<br />
Schlüsselmaßnahme mit ihren<br />
Projekten<br />
Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes<br />
sowie für die Schaffung gesunder Wohn- und Lebensbedingungen geschaffen. Die<br />
Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt.<br />
1. Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen aus der Lärmaktionsplanung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
(Maßnahmen-Nr. III-1-3)<br />
2. Erstellung Lärmschutzkonzeption als weiterführende Maßnahme (Maßnahmen-Nr. III-1-4)<br />
In der SWOT-Analyse wurden die mit der verkehrsgünstigen Lage der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und der positiven<br />
Entwicklung des Wirtschaftsstandortes verbundenen Konfliktpotenziale zur vorhandenen Wohnbebauung<br />
und zum sensiblen Krankenhausstandort herausgearbeitet.<br />
Durch die ansässigen Industriebetriebe, die Landesstraße L 79 sowohl in der Kernstadt als auch in den<br />
Ortsteilen, die Durchschneidung der Kernstadt durch die Autobahn sowie aufgrund der Anflugrichtung der<br />
Flugzeuge auf den Flughafen Schönefeld sind große Teile der Wohnbebauung, soziale Einrichtungen<br />
(darunter das evangelische Krankenhaus), Schulen, Kitas etc. entlang der Autobahn, der Hauptverkehrsstraßen<br />
und in der Nähe der Industriegebiete verlärmt. Mit der Inbetriebnahme des Flughafens Berlin<br />
Brandenburg International werden sich die Lärmbelastungen weiter erhöhen. Dies beeinflusst in hohem<br />
Maße die Gewährleistung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse für die <strong>Ludwigsfelde</strong>r Bevölkerung.<br />
Verbunden damit ist die Wahrnehmung der <strong>Stadt</strong> als „lauter“ und damit unattraktiver Wohnstandort über<br />
die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus.<br />
Gleichzeitig bietet die verkehrsgünstige Lage <strong>Ludwigsfelde</strong>s aber auch Potenziale, sich als attraktiver<br />
Wohn- und Arbeitsstandort nach außen zu präsentieren, um Neubürger für die <strong>Stadt</strong> und Fachkräfte für<br />
die ansässigen Unternehmen zu gewinnen und daneben den Wirtschaftsstandort weiter auszubauen und<br />
zu stärken.<br />
Maßnahmen aus der Lärmminderungsplanung des Jahres 1995 haben in den vergangenen Jahren bereits<br />
aktiv zum Lärmschutz in der <strong>Stadt</strong> beigetragen. Lärmschutzwände an der aufgestelzten 6-streifigen<br />
Autobahn BAB A 10 im Bereich der Kernstadt sowie Lärmschutzwälle entlang der Anhalter Bahn und des<br />
Berliner Außenringes schützen angrenzende Wohngebiete weitestgehend vor den Auswirkungen des<br />
Lärms dieser Verkehrstrassen. Durch den Bau des Ost- und des Westverbinders sowie der Nordanbindung<br />
konnten Hauptverkehrsstraßen entlastet und Schwerlastverkehr aus den Wohngebieten geleitet<br />
werden.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 126
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Zielstellung und erwartete Effekte<br />
aus dem Projektbündel<br />
der Schlüsselmaßnahme<br />
Ableitung aus dem Leitbild<br />
und den Handlungsstrategien<br />
Die von Seiten der Europäischen Union (EU) vorgeschriebene Erhebung der Betroffenheit der Bevölkerung<br />
sowie die Entwicklung von Maßnahmen und Konzepten zur Lärmminderung soll in den kommenden<br />
Jahren durch die <strong>Stadt</strong> weiter forciert werden.<br />
Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen den vorhandenen Lärm stetig zu vermindern und die weitere<br />
Lärmentstehung zu verhindern.<br />
Der durch die Lärmaktionsplanung in Gang gesetzte Prozess soll weiter verfolgt und intensiviert und die<br />
vorgeschlagenen Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden. Die wesentliche Zielstellung des Maßnahmekonzeptes<br />
zur Lärmminderung liegt dabei im Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Gleichzeitig<br />
entspricht sie einer nachhaltigen Verkehrsentwicklungsplanung.<br />
Die auf den Verkehrslärm der Autobahn, der Potsdamer Straße und anderer belasteter Hauptverkehrsstraßen<br />
sowie die Ortsdurchfahrten der Ortsteile begrenzte Lärmaktionsplanung soll durch die Erarbeitung<br />
einer komplexen Lärmschutzkonzeption für die Gesamtstadt weiterqualifiziert werden und weitere<br />
Vorschläge zur Verringerung des Lärms herausarbeiten.<br />
Die Schlüsselmaßnahme III soll sich positiv auf die <strong>Stadt</strong>entwicklung und das <strong>Stadt</strong>image auswirken und<br />
die Attraktivität des Wohn- und Arbeitsstandortes stärken. In den ansässigen Unternehmen arbeitende<br />
Fachkräfte sollen dadurch dauerhaft an die <strong>Stadt</strong> gebunden werden, um Bevölkerungsverluste auszugleichen<br />
und dem demographischen Wandel mit der damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung ent-<br />
gegenzuwirken.<br />
Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“, „<strong>Ludwigsfelde</strong><br />
macht Geschichte“, „<strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün“<br />
Gesunde Wohn- und Lebensverhältnisse sind Grundvoraussetzungen für eine lebenswerte <strong>Stadt</strong> für alle<br />
Generationen. Die Minderung oder die Vermeidung von Lärm wird deshalb auf die Agenda der <strong>Stadt</strong> gestellt.<br />
Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter<br />
Wohnort für alle Generationen“:<br />
• Stärkung Wohnen/Wohnumfeld<br />
Räumliche Zuordnung Bereiche entlang der Autobahn und des Straßenhauptnetzes, Gesamtstadt<br />
Synergiebereiche Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Verbesserung der Umwelt- und Lebensbedingungen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 127
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Querschnittsziel Chancengleichheit: Sicherung/Schaffung gesunder Lebensbedingungen als Voraussetzung<br />
zur Arbeitskrafterhaltung (z. B. für Schichtarbeiter)<br />
Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten<br />
Standortaufwertung und Umweltverbesserung: Verkehrsvermeidung, -verlagerung, Harmonisierung<br />
des Verkehrsablaufes<br />
Partner/Beteiligte <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
Flankierende Maßnahmen siehe Handlungsstrategie II<br />
Folgeprojekte noch mit Status<br />
Projektidee<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 128
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
9. Umsetzungsstrategien<br />
Das Integrierte <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
formuliert die strategische Ausrichtung für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
bis zum Jahr 2020, mit engen Bezügen zum Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept<br />
(SEK). Die <strong>Stadt</strong> versteht ihr <strong>INSEK</strong> als „zentrales<br />
Steuerungsinstrument für die örtliche <strong>Stadt</strong>entwicklung“ und<br />
betont den Prozesscharakter. Denn die Aufgabe, sowohl den Umsetzungsprozess<br />
zu strukturieren als auch geeignete Instrumente<br />
zur Fortschreibung und Evaluierung zu entwickeln, erfordern eine<br />
Verstetigung von Zusammenarbeit und Beteiligungsformen. So<br />
setzt die nachfolgend formulierte Umsetzungsstrategie neben der<br />
Verwaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> auch auf externe Partner und<br />
Unterstützer, die in den Prozess eingebunden sind bzw. werden<br />
sollen.<br />
9.1. Stärkung der Partizipation und der Beteiligungsstrukturen<br />
Im Jahre 2007 wurde der <strong>INSEK</strong>-Prozess in <strong>Ludwigsfelde</strong> mit der<br />
Erarbeitung der Analyse der Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken<br />
(so genannte SWOT-Analyse – engl. für Strengths,<br />
Weaknesses, Opportunities und Threats) unter Beteiligung der<br />
Sachgebiete der <strong>Stadt</strong>verwaltung und der <strong>Stadt</strong>verordneten begonnen.<br />
Ein erster Arbeitsstand konnte am 29.06.2007 dem Ministerium<br />
für Infrastruktur und Raumordnung übergeben werden.<br />
Im Anschluss daran wurde der Prozess intensiviert. Die vorliegenden<br />
Ergebnisse des <strong>INSEK</strong> basieren auf der Zusammenarbeit der<br />
einzelnen Sachgebiete der Verwaltung und der aktiven Einbindung<br />
zahlreicher Akteure außerhalb der <strong>Stadt</strong>verwaltung. So wurden seit<br />
Mitte 2007 zahlreiche Veranstaltungen, Informations- und Abstimmungsgespräche<br />
mit <strong>Stadt</strong>verordneten, Vereinen, Wohnungs- und<br />
Wirtschaftsunternehmen, Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt,<br />
um eine bessere Akzeptanz und positive Begleitung der Projekte in<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> zu erzielen.<br />
Als Novum ist die durch die <strong>Stadt</strong> geförderte Zusammenarbeit mit<br />
dem Verein Akademie 2. Lebenshälfte und der aus der Bürgerschaft<br />
heraus gegründeten Lokalen Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> hervorzuheben.<br />
Die Lokale Agenda 21 widmet sich dem Thema<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung und arbeitet in verschiedenen Arbeitsgruppen.<br />
Die Akademie 2. Lebenshälfte führte eine zweitägige Zukunftswerkstatt<br />
durch, aus der sich ebenfalls einzelne themenbezogene<br />
Arbeitsgruppen bildeten. Auf diesem Wege sind wesentliche Sozialpartner<br />
und Netzwerkpartner aus der Gemeinwesensarbeit einbezogen.<br />
Im Juni 2008 bewarb sich die <strong>Stadt</strong> darüber hinaus beim Wettbewerb<br />
„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ und wurde im September<br />
2008 als eine von 50 Kommunen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland für das gleich lautende Modellprogramm ausgewählt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Akademie 2. Lebenshälfte werden auf<br />
diese Weise Bürgerforen durchgeführt, von denen der <strong>INSEK</strong>-<br />
Prozess weiter partizipiert.<br />
Neben mehreren Informations- und fachübergreifenden Abstimmungsberatungen<br />
in der <strong>Stadt</strong>verwaltung sind nachstehend die<br />
wichtigsten, zum Teil themenbezogenen Veranstaltungen bzw.<br />
Beteiligungsverfahren mit Bewohnern, Akteuren aus der Wirtschaft<br />
und der Gemeinwesenarbeit sowie dem Land aufgeführt:<br />
• Auftaktberatungen mit Sachgebieten<br />
der <strong>Stadt</strong>verwaltung und Vereinen (z. B.<br />
Verein der Freunde der Industriegeschichte) Juni - Aug. 2007<br />
• Informationsveranstaltung für <strong>Stadt</strong>verordnete 04.10.2007<br />
• Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und<br />
Bürger 29.10.2007<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 129
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
• <strong>Stadt</strong>entwicklungsgesellschaft für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
zu Vorranggebieten Wohnen 22.11.2007<br />
• Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> (aufeinander<br />
aufbauende Veranstaltungsreihen) Jan. - Nov. 2008<br />
• Akademie 2. Lebenshälfte (auf einander<br />
aufbauende Veranstaltungsreihen) März - Nov. 2008<br />
• Abstimmungsberatung Wohnungsunternehmen<br />
02.06.2008<br />
• Fragebogenaktion im <strong>Ludwigsfelde</strong>r Boten, 19.06.2008<br />
dem M.-Curie-Gymnasium und der<br />
G.-Daimler-Oberschule 07.07.2008<br />
• Beratungstermin mit dem Ministerium<br />
für Wirtschaft 22.09.2008<br />
• Auftaktveranstaltung zum Modellprogramm 01.10.2008<br />
„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ in Berlin 02.10.2008<br />
• Unternehmerstammtisch mit der<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaft/ <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Wirtschaftsforum 06.10.2008<br />
• Regionaltreffen zum Modellprogramm<br />
„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ in Berlin 15.12.2008<br />
• Akademie 2. Lebenshälfte (Arbeitsgruppen) 13.01.2008<br />
In vielen Fällen äußerten sich die Teilnehmer neben ihrer Funktionsträgerschaft<br />
auch als „fachkundige“ Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
und gaben wichtige Stellungnahmen und Anregungen.<br />
Die Erarbeitung des Leitbildes, der Handlungsstrategien und Maßnahmen<br />
sowie der Herausstellung der Schlüsselmaßnahmen stützt<br />
sich maßgeblich auf diesen Partizipationsprozess und verdeutlicht,<br />
dass das <strong>INSEK</strong> von einer breiten Öffentlichkeit mitentwickelt wurde.<br />
Mit den (hier nicht abschließend aufgeführten) Akteuren sind bereits<br />
wesentliche Handlungsfelder der zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik<br />
mit z. T. thematisch übergreifendem Ansatz abgedeckt.<br />
Im Zuge der Umsetzung der <strong>Stadt</strong>entwicklungsstrategie gilt es,<br />
diese Strukturen zu ergänzen (z. B. Belebung des <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />
Wirtschaftsforums) und einen kontinuierlichen Beteiligungsprozess<br />
zu initiieren. Mit der Etablierung eines Agenda-21-Büros im Kulturund<br />
Bürgerhaus soll eine wichtige Anlaufstelle geschaffen werden,<br />
die auch die Netzwerkkoordinierung in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung als Aufgabe übernimmt.<br />
Der begonnene Prozess, in regelmäßigen Abständen die Öffentlichkeit<br />
über die aktuellen Tendenzen und Vorhaben der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
bzw. über einzelne Vorhaben und Projekte zu informieren,<br />
wird fortgesetzt.<br />
9.2. Abstimmung und Steuerung in Verwaltung und<br />
Politik<br />
Das organisatorische Modell für die Abstimmung und Steuerung<br />
des <strong>INSEK</strong>-Prozesses in Verwaltung und Politik wird als dreigliedriges<br />
Modell aufgebaut:<br />
Arbeitsgruppe<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
▲ arbeitet zu ▲<br />
Koordinierungsrunde<br />
<strong>INSEK</strong><br />
► empfiehlt ►<br />
Politische<br />
Gremien<br />
Transparenz durch<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
gewährleisten<br />
Als übergeordnetes Steuerungsgremium wird eine “Arbeitsgruppe<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung“ eingerichtet, welche eine integrierte und räumlich<br />
koordinierte Gesamtstrategie für die <strong>Stadt</strong> ermöglicht. Diese<br />
zwei- bis dreimal jährlich tagende Arbeitsgruppe kontrolliert und<br />
begleitet den Arbeitsprozess, entwickelt die Umsetzungsstrategien<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 130
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
weiter und gibt Empfehlungen für die politischen Ausschüsse und<br />
die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung, die die wesentlichen Schritte in<br />
der Planungsvorbereitung und Umsetzung durch Beschluss legitimiert.<br />
Die „AG <strong>Stadt</strong>entwicklung“ wird wie folgt gebildet:<br />
Bürgermeister und die Fachbereichsleiter II+III (ggf. themenbezogene<br />
Mitarbeiter)<br />
sowie politische und externe Vertreter:<br />
- Vertreter der politischen Fraktionen der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />
- Vertreter der beiden großen Wohnungsunternehmen<br />
- Vertreter der <strong>Stadt</strong>werke<br />
- Vertreter des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaftsforums<br />
- Vertreter Lokale Agenda 21<br />
- Vertreter Akademie 2. Lebenshälfte<br />
Wesentliche Zuarbeiten für die AG werden durch die verwaltungsinterne<br />
turnusmäßig tagende „Koordinierungsrunde <strong>INSEK</strong>“ vorbereitet,<br />
die auch die konkrete Umsetzung der Projekte steuert. Die<br />
Fachbereichsleiterrunde gewährleistet die vertikale und horizontale<br />
Vernetzung von Fachkompetenzen und Zuständigkeiten innerhalb<br />
der Verwaltung mit dem Ziel, Informationen auf kurzem Weg zu<br />
transportieren und Arbeitsstrukturen zu integrieren. Auf diese Weise<br />
können auch im weiteren <strong>INSEK</strong>-Prozess Ideen und Interessen<br />
aller Fachbereiche und deren Sachgebieten eingebracht werden.<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> wurde nicht in das EFRE-gestützte Programm für<br />
nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung aufgenommen. Die jährliche Berichterstattung<br />
in der IMAG Aufbau-Ost zum Umsetzungsstand des<br />
Wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes (SEK) und andere laufende<br />
Abstimmungen zur Stärkung des Regionalen Wachstumskerns<br />
sollen aber genutzt werden, gegenüber dem Land die Bemühungen<br />
zur Umsetzung des <strong>INSEK</strong> zu transportieren und Fördermittel<br />
in nationalen oder anderen EU-Programmen einzuwerben.<br />
Das <strong>INSEK</strong> stellt eine gemeinsame strategische Ausrichtung der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung von <strong>Stadt</strong>verwaltung, <strong>Stadt</strong>verordneten und Land<br />
Brandenburg dar. Es strukturiert die ohnehin notwendigen und von<br />
der Kommunalpolitik, der Verwaltung oder auch der Öffentlichkeit<br />
initiierten Entscheidungsprozesse. Die <strong>Stadt</strong>verordneten sollten im<br />
Zuge ihrer politischen Arbeit fortlaufend über den Entwicklungsprozess<br />
informiert werden und Vorschläge zur Fortschreibung machen<br />
können, die im Rahmen der verwaltungsinternen Steuerung Berücksichtigung<br />
finden. Entsprechend sinnvoll ist es, das <strong>INSEK</strong> in<br />
seiner jeweiligen Fassung nach Beratung in den Ausschüssen von<br />
den <strong>Stadt</strong>verordneten als Handlungsgrundlage zu beschließen.<br />
Daneben ist die Zusammenarbeit mit den direkten Umlandgemeinden<br />
zu forcieren, insbesondere vor dem Hintergrund des Flughafenausbaus<br />
BBI.<br />
9.3. Monitoring und Evaluation<br />
Obwohl <strong>Ludwigsfelde</strong> bisher in keinem Förderprogramm verankert<br />
ist, das die Beobachtung von Entwicklungsprozessen bereits zur<br />
Pflichtaufgabe gemacht hat (z. B. <strong>Stadt</strong>umbauprogramm, Soziale<br />
<strong>Stadt</strong> oder EFRE-Programm zur nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung),<br />
will die <strong>Stadt</strong> den <strong>INSEK</strong>-Prozess nutzen, eigenverantwortlich<br />
Strukturen für das Monitoring und die Evaluation aufzubauen.<br />
Schon im laufenden Konkretisierungsprozess der Projekte gewinnen<br />
die Erfolgskontrolle und die regelmäßige Überprüfung der<br />
Strategien und Maßnahmeplanungen an Bedeutung, da die Förderung<br />
von Projekten zunehmend von deren Zielgenauigkeit und<br />
nachhaltiger Wirkung abhängig gemacht wird. Hierfür sind eine<br />
kontinuierliche Beobachtung der <strong>Stadt</strong>entwicklung (Monitoring) und<br />
eine Erfolgskontrolle angestrebter Ziele auf der Konzept- sowie auf<br />
der Detail- bzw. Projektebene (Evaluierung) erforderlich.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 131
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Als Instrument soll ein indikatorengestütztes Monitoringsystem<br />
eingeführt werden, welches die Entwicklungen über längere Beobachtungszeiträume<br />
vergleicht. Dazu wird ein überschaubarer<br />
Datenkatalog mit messbaren Kriterien erarbeitet, welcher Aussagen<br />
über Entwicklungstrends auch auf teilräumlicher Ebene zulässt.<br />
Im Interesse eines übersichtlichen Systems sollen zu den<br />
Bereichen<br />
- Demografie,<br />
- Wohnungsmarkt,<br />
- Sozialstruktur,<br />
- Wirtschaftsentwicklung,<br />
- Kultur/ Freizeit/Erholung und<br />
- Verkehr<br />
mit insgesamt etwa 15-20 aussagekräftigen Indikatoren wie Einwohnerzahl,<br />
Altersstruktur, Anzahl der Arbeitsplätze, Anteil von Arbeitslosen<br />
und ALG-II-Empfängern an der Bevölkerung, Schülerzahlen,<br />
Wohnungsbestands- und Leerstandsentwicklung, Besucherzahlen<br />
von sozialen und kulturellen Einrichtungen, Umsatzentwicklung<br />
im innerstädtischen Einzelhandels- und Dienstleistungsgewerbe,<br />
Verkehrsaufkommen, Entwicklung der Bewirtschaftungskosten<br />
in sinnvollen regelmäßigen Abständen erfasst<br />
und ausgewertet werden.<br />
Im Rahmen der Evaluierung soll gezielt untersucht werden, ob die<br />
durchgeführten Maßnahmen und Projekte den zuvor definierten<br />
Zielen und Erwartungen gerecht und positive Veränderungen erreicht<br />
werden. Da <strong>Ludwigsfelde</strong> aufgrund der mit historisch gewachsenen<br />
Städten bzw. Mittelzentren (fehlender Altstadtkern, geringe<br />
Anzahl eigentümergeführter Geschäfte, besondere <strong>Stadt</strong>struktur)<br />
nicht vergleichbaren Ausgangssituation kaum auf „Patentrezepte“<br />
zur Innenstadtstärkung zurückgreifen kann, wird die Bewertung<br />
von Maßnahmen gegebenenfalls auch negative Ergebnisse<br />
deutlich machen, die ein Korrigieren der Innenstadtstrategie im<br />
Sinn eines Lernprozesses erforderlich machen.<br />
In vielen Fällen lässt sich die Evaluierung eher auf qualitative Entwicklungen<br />
und weniger auf eine präzise Prognose von quantitativen<br />
Erfolgsparametern beziehen. Denn wichtige Informationen lassen<br />
sich kaum aus statistischen Daten ablesen, wie beispielsweise<br />
Image, Wohnzufriedenheit, Umweltsituation, Freizeitqualität oder<br />
Attraktivität des <strong>Stadt</strong>bilds. Entsprechende Entwicklungen sind daher<br />
anhand von regelmäßigen Umfragen zu analysieren.<br />
Die thematische Vielfalt der Parameter erlaubt eine zielgerichtete<br />
Evaluierung der Effekte, die durch die einzelnen Schlüsselmaßnahmen<br />
erzielt werden:<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
I<br />
„Neue Mitte“<br />
- Arbeitsplatzentwicklung<br />
in<br />
der Innenstadt<br />
- Innerstädtische<br />
Neuansiedlung<br />
von Einzelhandels-,Dienstleistungs-<br />
und<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
- Umsatzentwicklung<br />
des<br />
innerstädtischenEinzelhandels<br />
- Besucher- und<br />
Nutzerzahlen<br />
a) Kultur- und<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
II<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
III<br />
„Starke Bürger für „Aktiv gegen<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>“ Lärm“<br />
- Einwohnerent- - Entwicklung<br />
wicklung/Al- Verkehrs- und<br />
ters- und SoziLärmaufkomalstruktur in men (Straße,<br />
Gesamtstadt Bahn, Luftraum)<br />
und Quartieren - Lärmmessung<br />
- Wohnungs- an Projektmarktentwickstandorten<br />
zum<br />
lung<br />
Nachweis von<br />
- Besucherzahlen<br />
Begegnungsstätte<br />
Waldhaus<br />
Lärmminderung<br />
- jährliche Befragung<br />
über ZufriedenheitAngebots-<br />
und<br />
Unterstützungsstruktur<br />
Ge-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 132
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
I<br />
„Neue Mitte“<br />
Bürgerhaus<br />
(Veranstaltungen/Musikschul<br />
e etc.),<br />
b) Bibliothek<br />
etc.<br />
- Besucher- und<br />
Nutzerzahlen<br />
Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Park<br />
- Schaffung innerstädtischer<br />
Wohnungen<br />
- jährliche BefragungInnenstadtbesucher<br />
zum Zufriedenheitsgrad<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
II<br />
„Starke Bürger für<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />
samtstadt und<br />
Waldhaus<br />
- jährliche ErfassungehrenamtlicherTätigkeiten<br />
und Registrierung<br />
von<br />
bürgerschaftlichemEngagement<br />
- Befragungen<br />
zum gesellschaftlichen<br />
Stellenwert bürgerschaftlichen<br />
Engagements<br />
Schlüsselmaßnahme<br />
III<br />
„Aktiv gegen<br />
Lärm“<br />
9.4. Fachlich-inhaltliche Vertiefung und Fortschreibung<br />
In dem vorliegenden <strong>INSEK</strong> werden von der <strong>Stadt</strong> Schlüsselmaßnahmen<br />
definiert, für deren Teilprojekte – insbesondere in der<br />
Schlüsselmaßnahme I die Projekte Kultur- und Bürgerhaus und<br />
Bereich unter und neben der Autobahn – noch weitere Gutachtenergebnisse,<br />
Vorbereitungs-, Entwurfs- und Durchführungsplanungen<br />
für die Realisierung der einzelnen Projekte notwendig sind. Mit<br />
der Umsetzung der einzelnen Schlüsselmaßnahmen soll 2009<br />
bzw. 2010 begonnen werden, sofern in Abstimmung mit dem Land<br />
Brandenburg die jeweilige Förder- und Unterstützungsfähigkeit geklärt<br />
werden kann.<br />
Die definierten Entwicklungsziele, die u. a. mit Hilfe der Schlüsselmaßnahmen<br />
erreicht werden sollen, sind im Rahmen der Evaluation<br />
auf ihre Erreichbarkeit zu überprüfen (laufende Erfolgskontrolle),<br />
um bei Bedarf z. B. auf eine von der Zielstellung und Erwartung<br />
abweichende Entwicklung und die damit verbundenen Auswirkungen,<br />
vor allem auf die Stärkung des Zentrums, reagieren zu können.<br />
So wird über die zuvor angesprochene Präzisierung im Jahr 2009<br />
hinaus eine regelmäßige kritische Überprüfung der Ziele und der<br />
konkreten Maßnahmeplanung für erforderlich gehalten, insbesondere<br />
vor dem Hintergrund der aktuell noch nicht absehbaren weiteren<br />
Entwicklung der Geschäftslage bei den Großunternehmen in<br />
<strong>Ludwigsfelde</strong> (Stichwort: Finanz- und Wirtschaftskrise). Es ist zu<br />
vermuten, dass das <strong>INSEK</strong> etwa alle zwei Jahre fortgeschrieben<br />
werden muss.<br />
9.5. Akquirierung von Fördermitteln und Finanzierungsstrategie<br />
Das <strong>INSEK</strong> soll auf Ebene des Landes Brandenburg eine Entscheidungsgrundlage<br />
für die förderseitige und strategische Unterstützung<br />
schaffen. Es verdeutlicht die Ausrichtung der <strong>Stadt</strong>- und<br />
Wirtschaftsentwicklung und stellt die inhaltliche Klammer für Einzelmaßnahmen<br />
dar, deren finanzielle Förderung erforderlich ist<br />
bzw. die der inhaltlichen oder organisatorischen Unterstützung<br />
durch das Land bedürfen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist eines der wenigen Mittelzentren, die innerhalb<br />
eines Regionalen Wachstumskernes liegen und nicht an<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 133
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
den Fördermitteln von dem EFRE-gespeisten Programm zur nachhaltigen<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung partizipieren. Auch das Sanierungsgebiet<br />
„Ernst-Thälmann-Straße“, in dem keine prioritären <strong>INSEK</strong>-<br />
Projekte verortet sind, tangiert kaum die räumlichen Schwerpunktbereiche<br />
der Schlüsselmaßnahmen. Andere Fördergebietskulissen<br />
wie <strong>Stadt</strong>umbau-Ost oder Soziale <strong>Stadt</strong>, die z. B. Voraussetzung<br />
für die Nutzung des Förderprogramms zur Energetischen Sanierung<br />
sozialer Infrastruktur sind, liegen ebenso wenig vor.<br />
Es ist daher erforderlich, auf Grundlage des <strong>INSEK</strong> – in Verbindung<br />
mit dem Standortentwicklungskonzept – interministeriell beim<br />
Land Brandenburg für nachhaltige und notwendige Projekte und<br />
Maßnahmen zu werben und positive Förderentscheidungen für<br />
sinnvolle Vorhaben und Projekte einzufordern.<br />
Die inhaltliche Themenstellung vor allem der Schlüsselmaßnahme<br />
I mit den Aufwertungsprojekten „Kultur- und Bürgerhaus“, „Aktiv-<br />
<strong>Stadt</strong>-Park“, „Entwicklung der Flächen unter und neben der Autobahn“,<br />
aber auch andere Projekte aus dem weiten Feld der drei<br />
Handlungsstrategien machen aus Sicht der <strong>Stadt</strong> eine Aufnahme<br />
in das Bund-Länder-Programm „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“<br />
sinnvoll. Zum Programm heißt es beim Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung:<br />
„ … Die Finanzhilfen des Bundes können z. B. eingesetzt werden<br />
für Investitionen zur Profilierung der Zentren und Standortaufwertung,<br />
wie:<br />
• Aufwertung des öffentlichen Raumes (Straßen, Wege, Plätze)<br />
• Instandsetzung und Modernisierung von das <strong>Stadt</strong>bild prägenden<br />
Gebäuden (auch energetische Erneuerung)<br />
• Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von<br />
Grundstücken mit leerstehenden, fehl- oder mindergenutzten Gebäuden<br />
oder Brachen einschließlich vertretbarer Zwischennutzung<br />
• Citymanagement, Beteiligung von Nutzungsberechtigten sowie<br />
Immobilien und Standortgemeinschaften.<br />
Über dieses Programm hinaus sollte im Sinne des integrierten<br />
Förderansatzes mit dem MIR und anderen Ministerien geprüft werden,<br />
wo weitere Förderangebote sinnvoll zum Einsatz kommen<br />
können.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> kann zusichern, dass für die kommenden<br />
Jahre zur Umsetzung der Maßnahmen entsprechend der gesetzten<br />
Prioritäten und nach erfolgter Beschlussfassung der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />
durchschnittlich 2,5 Mio. € Eigenmittel der<br />
<strong>Stadt</strong> zur Kofinanzierung von Fördermitteln aus entsprechenden<br />
Programmen der nationalen Städtebauförderung oder Programmen<br />
anderer Ministerien bereitgestellt werden können.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 134
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Festlegung der Reihenfolge der Maßnahmen bezüglich ihrer Priorität<br />
Priorität Maßnahme Schl.-<br />
Maßn.<br />
1.<br />
Profilierung eines Kultur- und<br />
Bürgerhauses im Kulturhaus<br />
der <strong>Stadt</strong><br />
• Sanierung und Ausbau<br />
des jetzigen Kulturstandortes<br />
zum „Kultur- und<br />
Bürgerhaus <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />
auf Grundlage eines<br />
Nutzungs- und Betreiberkonzeptes<br />
unter energetischen<br />
Gesichtspunkten<br />
• Neugestaltung des Innenhofes<br />
und Umfeldes<br />
des Kulturhauses für<br />
Freiluftveranstaltungen<br />
(Maßnahmen-Nr. I-1-1 a und b)<br />
2. Sanierung und bedarfsgerechte<br />
Erweiterung des sozio-kulturellen<br />
Zentrums<br />
Waldhaus als generationsübergreifendeBegegnungsstätte<br />
(Maßnahmen-Nr. III-2-3)<br />
Realisierung Vorschlag<br />
SM I 2009-2010<br />
Förderprogramm<br />
Investitionspakt<br />
Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />
Gesamtsumme<br />
derzeit<br />
ca. 6,0 bis 7,4 Mio. €<br />
400.000 €<br />
SM II 2010 Konjunkturprogramm II ca. 1,26 Mio. €<br />
3. Entwicklung eines “Aktiv- SM I 2010-2011 Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzent- 500.000,00 €<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 135
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
Priorität Maßnahme Schl.-<br />
Maßn.<br />
<strong>Stadt</strong>-Parkes“<br />
(Maßnahmen-Nr. I-4-1)<br />
4. Erarbeitung Einzelhandelsund<br />
Zentrenkonzept mit ergänzenden<br />
Strategien zur<br />
Zentrumsstärkung<br />
(Maßnahmen-Nr. I-2-5)<br />
5. Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen<br />
aus der Lärmaktionsplanung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
(Maßnahmen-Nr. III-1-3)<br />
6. Neubau Museumsanbau mit<br />
Integration des Tourismusbüros<br />
(Maßnahmen-Nr. I-1-2)<br />
7. Nutzung der Neubaupotenziale<br />
unter und neben der Autobahn<br />
(Maßnahmen-Nr. I-2-1)<br />
Realisierung Vorschlag<br />
Förderprogramm<br />
Gesamtsumme<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 136<br />
ren<br />
SM I 2009-2010 Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />
SM III 2009-2013 im Laufe des Verfahrens zu<br />
konkretisieren<br />
SM I 2009 EFRE i. V. m. Kommunalem<br />
Kulturinvestitions-Programm<br />
(KKiP)<br />
SM I 2008-2013 Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />
> ggf. können Einzelmaßnahmen<br />
in der Priorität dann<br />
nach vorn kommen<br />
50.000 €<br />
50.000,00 €<br />
750.000,00 €<br />
derzeit noch nicht bezifferbar<br />
Aus derzeitiger Sicht ist eine darüber hinausgehende Prioritätensetzung von Maßnahmen aufgrund der zum Teil noch erforderlichen Grundlagenerarbeitung<br />
(weitere Gutachtenergebnisse) und/oder Detaillierung (Vorbereitungs-, Entwurfs- und Durchführungsplanungen) nicht sinnvoll. Im<br />
weiteren Verfahren wird demnach eine Aktualisierung bzw. Anpassung von Prioritätensetzungen erfolgen.
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
10. Glossar<br />
(aus der Arbeitshilfe <strong>INSEK</strong>, herausgegeben vom Ministerium für<br />
Infrastruktur und Raumordnung, Dezember 2006)<br />
Entwicklungsziele - Die mit dem Leitbild verbundenen Ziele, die<br />
die Stärken der Städte aufgreifen, Chancen der gesellschaftlichen<br />
Entwicklung erkennen und Meilensteine für die Zukunft klar<br />
formulieren.<br />
Erfolgskriterien – Qualitative und quantitative Merkmale, die auf<br />
der einen Seite die angestrebten Ziele verbindlich machen und<br />
auf der anderen Seite wichtige Hilfsmittel zur Überprüfung des<br />
Erfolges einer Maßnahme bzw. eines Projektes darstellen.<br />
Handlungsfelder – Aktionsbereiche, die für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
besondere Relevanz haben.<br />
Leitbild – Das Leitbild dient der Identifikation und Orientierung<br />
aller Beteiligten und setzt sich zusammen aus dem Slogan<br />
(wahlweise), den Entwicklungszielen und dem räumlichen Leitbild.<br />
Projekt – Eine innerhalb einer Schlüsselmaßnahme zu finanzierende<br />
Einzelmaßnahme.<br />
Schlüsselmaßnahme – Schlüsselmaßnahmen bündeln ausgewählte<br />
Maßnahmebereiche für die <strong>Stadt</strong>entwicklung nach dem<br />
<strong>INSEK</strong>. Sie fassen idealerweise mehrere Handlungsfelder zusammen<br />
und dienen der Darstellung wichtiger thematischer und<br />
räumlicher Aktionsschwerpunkte innerhalb der <strong>Stadt</strong>. Die konkrete<br />
Umsetzung erfolgt im Rahmen von Projekten.<br />
SWOT-Analyse – engl. für Strengths, Weaknesses, Opportunities<br />
und Threats<br />
Instrument zur Situationsanalyse, mit dem die strategische Ausrichtung<br />
innerhalb des Programmes ermittelt werden soll. Mit dieser<br />
einfachen und flexiblen Methode werden sowohl interne<br />
stadtbezogene Stärken und Schwächen (Strength-Weakness) als<br />
auch externe gesellschaftliche Chancen und Gefahren (Opportunities-Threats)<br />
betrachtet, welche die Handlungsfelder der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
betreffen. Aus der Gegenüberstellung von städtischen<br />
Stärken und Schwächen mit den gesellschaftlichen Chancen<br />
und Risiken lassen sich strategische Ziele ableiten.<br />
Synergien – Zusammenwirken von Handlungsfeldern und Themenschwerpunkten,<br />
die durch die Schlüsselmaßnahme berührt<br />
werden. Synergieeffekte stellen dabei die positiven Auswirkungen<br />
einer Maßnahme dar.<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 137
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
11. Abkürzungsverzeichnis<br />
AfS BB Amt für Statistik Berlin Brandenburg<br />
ASZ Förderprogramm „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“<br />
BAB A 10 Bundesautobahn Autobahn 10<br />
BBI Berlin Brandenburg International<br />
EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />
EHZK Einzelhandels- und Zentrenkonzept<br />
ExWoSt Experimenteller Wohnungs- und Städtebau<br />
FHS Fachhochschule<br />
FNP Flächennutzungsplan<br />
FOC Factory-Outlet-Center<br />
FSC internationale gemeinnützige Organisation, welche das erste System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft schuf,<br />
betreibt und weiterentwickelt<br />
GA I Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
GE Gewerbegebiet<br />
Gender Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen<br />
Mainstreaming<br />
GI Industriegebiet<br />
GSK FU BBI 2007 Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International 2007<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 138
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
HS Hochschule<br />
IIV Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren<br />
IKMZ Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus<br />
IMAG-Ost Interministerielle Arbeitsgruppe Ost des Landes Brandenburg<br />
<strong>INSEK</strong> <strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong><br />
ISEK <strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> zum Wohnen, Stand 2002<br />
KAG Kommunalabgabengesetz<br />
KMU Kleine und mittlere Unternehmen<br />
LAG Lokale Arbeitsgruppe<br />
LASA Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH<br />
LBV Landesamt für Bauen und Verkehr<br />
LEP BB Landesentwicklungsplan Berlin Brandenburg<br />
LEP FS Landesentwicklungsplan Flughafenstandortentwicklung<br />
LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />
LSG Landschaftsschutzgebiet<br />
LWG <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft e. G.<br />
MIR Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung<br />
MWFK Ministerium für Wirtschaft, Forschung und Kultur<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 139
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
NSG Naturschutzgebiet<br />
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />
OSZ Oberstufenzentrum<br />
PPP Public Privat Partnership<br />
RiLiKStB Bbg Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung zur Verwendung von Fördermitteln zur Verbesserung der<br />
Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden des Landes Brandenburg - Teil kommunaler Straßenbau<br />
RWK Regionaler Wachstumskern<br />
SEK Standortentwicklungskonzept (Wirtschaftliches Entwicklungskonzept der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Stand: 2006)<br />
SPNV Schienengebundener Personennahverkehr<br />
SWOT-Analyse Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren) - Analyse<br />
VBB Verkehrsverbund Berlin Brandenburg<br />
WARL Wasserver- und Abwasserentsorgungszweckverband Region <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
WE Wohneinheiten<br />
ZAB Zukunftsagentur Brandenburg<br />
ZAL Zentrum für Aus- und Weiterbildung <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 140
<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
12. Anlagen<br />
• Integrierte Kosten und Finanzierungsübersicht 2009 bis 2020<br />
• Auszug aus dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept 2006 (Szenarien I und II)<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 141