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Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Stadt Ludwigsfelde

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 1


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

<strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong><br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Rathausstraße 3<br />

14974 <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Erarbeitung/Ansprechpartner:<br />

Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Tel. 03378/827-216<br />

Fachliche Begleitung/Ansprechpartner:<br />

B.B.S.M.<br />

Brandenburgische Beratungsgesellschaft für<br />

<strong>Stadt</strong>erneuerung und Modernisierung<br />

Behlertstraße 3 a, Haus B<br />

14467 Potsdam<br />

Tel. 0331/28997-0<br />

Wolfgang Wüntsch/Ludger Schmitz<br />

Stand:<br />

Selbstbindungsbeschluss<br />

der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />

14.07.2009<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 2


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. EINFÜHRUNG 7<br />

2. AUSGANGSSITUATION 9<br />

2.1. Lage und Funktion der <strong>Stadt</strong> im Land und in der Region 9<br />

2.2. Bevölkerungsentwicklung 10<br />

2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur 11<br />

3. BEVÖLKERUNGSPROGNOSE 13<br />

3.1. Demographischer Wandel in <strong>Ludwigsfelde</strong> bis 2020/2030 13<br />

4. STÄRKEN – SCHWÄCHEN – ANALYSE DER STADT 15<br />

4.1. <strong>Stadt</strong>struktur und Wohnen 15<br />

4.1.1. Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile 15<br />

4.1.2. Wohnungsmarkt 16<br />

4.2. Wirtschaft und Beschäftigung 19<br />

4.2.1. Wirtschaftsentwicklung 19<br />

4.2.2. Gewerbeflächenausweisungen 20<br />

4.2.3. Arbeitsmarktstruktur 23<br />

4.3. Bildung 24<br />

4.3.1. Schulen 24<br />

4.3.2. Kindertagesstätten 25<br />

4.3.3. Außerschulische Betreuung 25<br />

4.3.4. Sonstige Betreuungsangebote 26<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

4.3.5. Maßnahmen der <strong>Stadt</strong> zu Kindertagesstätten- und Schulentwicklung 26<br />

4.3.6. Berufsbildende Schulen 26<br />

4.3.7. Berufsausbildung 26<br />

4.4. Kultur, Freizeit und Tourismus 27<br />

4.4.1. Kulturlandschaft, Sport- und Freizeitangebote 27<br />

4.4.2. Tourismus 31<br />

4.5. Soziale- und Gesundheitsinfrastruktur 33<br />

4.6. Verkehrliche Infrastruktur 34<br />

4.6.1. Überregionales Verkehrsnetz 34<br />

4.6.2. Innerörtlicher Verkehr 35<br />

4.6.3. ÖPNV 36<br />

4.7. Energie, <strong>Stadt</strong>technik und Umwelt 38<br />

4.7.1. Energie und <strong>Stadt</strong>technik 38<br />

4.7.2. Umwelt 39<br />

4.8. <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches Engagement 42<br />

4.9. Netzwerke/Interkommunale Kooperation 44<br />

4.9.1. Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) und Dialogforum Flughafenumfeld 44<br />

4.9.2. Arbeitsgruppe Süd 45<br />

4.9.3. Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming 45<br />

4.9.4. Tourismusverband Fläming e. V. 45<br />

4.9.5. Städte- und Gemeindebund Brandenburg (Planungs- und Bauausschuss) 45<br />

4.10. Kommunalfinanzen 46<br />

5. ZUSAMMENFASSUNG DER STÄRKEN – SCHWÄCHEN – ANALYSE 49<br />

5.1. Stärken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 49<br />

5.2. Schwächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 49<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

5.3. Chancen und Risiken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 50<br />

5.4. Schlussfolgerung 51<br />

6. LEITBILDER UND ENTWICKLUNGSZIELE 2020 52<br />

6.1. Übergeordnetes Leitbild – „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“ 52<br />

6.2. Leitbild <strong>Stadt</strong>struktur/räumliches Leitbild 54<br />

6.3. Leitbild Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus 58<br />

6.4. Leitbild Wohnen, Soziales, Kultur, Freizeit, Sport 59<br />

6.5. Leitbild Freiraum, Umwelt, Verkehr 59<br />

6.6. Leitbild <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches Engagement 60<br />

7. KONZEPT – ABLEITUNG VON HANDLUNGSSTRATEGIEN UND MAßNAHMEN 62<br />

7.1. Zielgerichteter Einsatz von Förderprogrammen 62<br />

7.2. Vorranggebiete Wohnen und Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus 66<br />

7.2.1. Vorrangebiete Wohnen 67<br />

7.2.2. Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus 70<br />

7.3. Handlungsstrategien und Maßnahmenübersicht 72<br />

7.3.1. Handlungsstrategie I: 72<br />

Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung 72<br />

7.3.2. Handlungsstrategie II: 87<br />

Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes 87<br />

7.3.3. Handlungsstrategie III: 97<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

8. SCHLÜSSELMAßNAHMEN 113<br />

9. UMSETZUNGSSTRATEGIEN 129<br />

9.1. Stärkung der Partizipation und der Beteiligungsstrukturen 129<br />

9.2. Abstimmung und Steuerung in Verwaltung und Politik 130<br />

9.3. Monitoring und Evaluation 131<br />

9.4. Fachlich-inhaltliche Vertiefung und Fortschreibung 133<br />

9.5. Akquirierung von Fördermitteln und Finanzierungsstrategie 133<br />

10. GLOSSAR 137<br />

11. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 138<br />

12. ANLAGEN 141<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

1. Einführung<br />

Im Jahre 2005 wurde durch die Landesregierung Brandenburg die<br />

grundsätzliche Umsteuerung und Neuausrichtung der Landesförderpolitik<br />

eingeleitet. Intention der Landesregierung ist es, Fördermittel<br />

zukünftig gezielt in den Städten, Standorten und Branchen<br />

einzusetzen, die bereits vorhandene Stärken aufweisen und in denen<br />

Synergieeffekte für die angrenzende Region zu erwarten sind.<br />

Die Landesregierung hat sich mit dem Kabinettsbeschluss „Stärkung<br />

der Wachstumskräfte durch räumliche und sektorale Fokussierung<br />

von Landesmitteln – Zweiter Bericht der Interministeriellen<br />

Arbeitsgruppe Aufbau Ost zur Sitzung der Landesregierung am 22.<br />

November 2005“ dazu bekannt, regionale Wachstumskerne, die in<br />

besonderer Weise zur Wirtschaftskraft des Landes beitragen, stärker<br />

als bisher zu fördern. Damit wird das Ziel verfolgt, durch die<br />

Konzentration der Mittel auf Erfolg versprechende Potenziale im<br />

Sinne eines „Stärken stärken“ die Effizienz und Zielgenauigkeit des<br />

Mitteleinsatzes zu erhöhen und nachhaltig die wirtschaftliche Entwicklung<br />

zu unterstützen.<br />

Mit dem Masterplan „Starke Städte - <strong>Stadt</strong>umbau“ wurden Anfang<br />

2006 die strategischen Ansatzpunkte für die Neuausrichtung der<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs-, <strong>Stadt</strong>umbau- und Wohnungspolitik der kommenden<br />

Jahre durch das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung<br />

(MIR) mit folgenden 10 Punkten formuliert:<br />

1. Stärkung der Innenstädte<br />

2. Stärkung der Städte als Wirtschaftsstandort und als Basis für<br />

Wissen<br />

3. Konsequente Fortführung des <strong>Stadt</strong>umbaus<br />

4. Förderung familiengerechten Wohnens und von Wohnen im<br />

Alter<br />

5. Infrastrukturausstattung im Rahmen der <strong>Stadt</strong>entwicklung integrativ<br />

sichern<br />

6. Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements und lokaler<br />

Netzwerke<br />

7. Anregung und Unterstützung interkommunaler Kooperation<br />

8. Klare Fördersystematik<br />

9. Erschließung von EU-Programmen für Aufgaben der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

und des <strong>Stadt</strong>umbaus im Rahmen des EFRE-<br />

Schwerpunktes „Städtische Dimension“<br />

10. Integrierte <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong>e als Basis für eine situationsgerechte<br />

Unterstützung der Städte und einfache Förderverfahren.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wurde als einer von 15 Regionalen<br />

Wachstumskernen durch die Landesregierung benannt. Damit profitiert<br />

sie als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern von der<br />

neuen Prioritätensetzung des Landes Brandenburg.<br />

Entsprechend den Vorgaben des Landes wurde von der <strong>Stadt</strong> das<br />

wirtschaftliche Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006 erarbeitet<br />

und als Standortentwicklungskonzept für <strong>Ludwigsfelde</strong> am<br />

30.06.2006 bei der Staatskanzlei eingereicht. Die darin erarbeiteten<br />

Maßnahmen, insbesondere die Schlüsselmaßnahmen, wurden<br />

und werden in der IMAG-Ost in turnusmäßigen Abständen durch<br />

die <strong>Stadt</strong> vorgestellt, im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert, den<br />

Entwicklungen in der <strong>Stadt</strong> angepasst und weiterentwickelt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Die im vorliegenden <strong>INSEK</strong> enthaltene umfangreiche SWOT-<br />

Analyse aus dem Jahre 2007 baut auf den im Wirtschaftlichen<br />

Entwicklungskonzept (SEK) erarbeiteten Grundlagen und den beiden<br />

wichtigsten Planwerken der vergangenen Jahre, dem Integrierten<br />

<strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (ISEK) und dem Flächennutzungsplan<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />

2006 (FNP), auf.<br />

Das im Rahmen des Bundeswettbewerbes „<strong>Stadt</strong>umbau Ost“ bereits<br />

erarbeitete Integrierte <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (SEK)<br />

bezog sich auf die Entwicklung des Wohnungsmarktes in der <strong>Stadt</strong><br />

und beinhaltete einen detaillierten Maßnahme-/Zeitplan zum<br />

<strong>Stadt</strong>umbau in <strong>Ludwigsfelde</strong>. Dieser wurde in den letzten Jahren<br />

schrittweise umgesetzt, ohne dass <strong>Ludwigsfelde</strong> in das Förderprogramm<br />

„<strong>Stadt</strong>umbau Ost“ aufgenommen und damit vom Land gefördert<br />

wurde.<br />

Neben der SWOT-Analyse wurden darüber hinaus auch erste<br />

Handlungsansätze und Maßnahmen benannt und dem Ministerium<br />

für Infrastruktur und Raumordnung zum 29.06.2007 als Erarbeitungsstand<br />

übergeben.<br />

Aufbauend auf den Ergebnissen der SWOT-Analyse des Jahres<br />

2007 wurde der <strong>INSEK</strong>-Prozess danach insbesondere im Jahre<br />

2008 intensiviert. Die in dieser Zeit entstandenen Beteiligungsstrukturen<br />

trugen in großem Maße zur Entwicklung eines Leitbildes<br />

der <strong>Stadt</strong> sowie zur Erarbeitung der Handlungsstrategien und<br />

Maßnahmen bei. Damit steht das <strong>INSEK</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

auf der Basis einer breiten Öffentlichkeit.<br />

Ziel des vorliegenden <strong>INSEK</strong> 2009 ist es, die Perspektiven für die<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung von <strong>Ludwigsfelde</strong> bis 2020 darzustellen und die<br />

Schlüsselmaßnahmen für die <strong>Stadt</strong>- und Wirtschaftsentwicklung<br />

sowie die dazu unterstützenden Fördermöglichkeiten herauszuarbeiten.<br />

Damit soll zum einen dem Land der Förderbedarf der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> für die kommenden Jahre signalisiert werden und<br />

zum anderen eine Grundlage für die Diskussion mit den Kommunalpolitikern<br />

der <strong>Stadt</strong> zum künftigen Handlungsbedarf vorgelegt<br />

werden.<br />

Der Entwurf des <strong>INSEK</strong> wurde in einer Gesamtberatung im Ministerium<br />

für Infrastruktur und Raumordnung am 10.02.2009 positiv<br />

bewertet. Darauf aufbauend stimmte das Ministerium für Infrastruktur<br />

und Raumordnung in einem Termin am 23.04.2009 dem<br />

Ziel der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zu, in das Bund-Länder-Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ (ASZ) aufgenommen zu werden.<br />

Für ein zentrales <strong>INSEK</strong>-Projekt, der energetischen Sanierung<br />

des Kultur- und Bürgerhauses der <strong>Stadt</strong> im Programm Investitionspakt,<br />

wurde ebenfalls in diesem Termin vereinbart, die Bewerbung<br />

forcieren zu können.<br />

Das <strong>INSEK</strong> versteht sich als informelles Planwerk mit der ergebnisorientierten<br />

Ableitung von Handlungsstrategien und konkreten<br />

Projekten aus einer breit angelegten Analyse in den Jahren 2007<br />

und 2008. Die Seitdem erfolgten Veränderungen sowohl in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (z. B. im Schul- und Kitabereich) als auch in<br />

der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wurden teilweise berücksichtigt.<br />

Die im fortlaufenden <strong>INSEK</strong>-Prozess abgeleiteten Handlungsstrategien<br />

und Ziele gelten auch unter den veränderten Voraussetzungen<br />

und Rahmenbedingungen.<br />

Im Text wird auf die ausgewerteten Daten und Planwerke nur im<br />

Grundsatz hingewiesen, ohne detaillierte Quellenangabenverzeichnisse<br />

zu führen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

2. Ausgangssituation<br />

Grundlagen<br />

Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />

2006<br />

Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002<br />

2.1. Lage und Funktion der <strong>Stadt</strong> im Land und in<br />

der Region<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> besteht aus der Kernstadt und ihren 11<br />

Ortsteilen Genshagen, Löwenbruch, Groß Schulzendorf,<br />

Wietstock, Kerzendorf, Gröben, Mietgendorf, Schiaß, Jütchendorf,<br />

Ahrensdorf und Siethen.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> liegt zentral im Land Brandenburg im südlichen Berliner<br />

Umland. Die Landeshauptstadt Potsdam ist von der Kernstadt<br />

etwa 16 km, die Berliner <strong>Stadt</strong>mitte 26 km, die <strong>Stadt</strong>grenze jedoch<br />

nur 11 km entfernt.<br />

Innerhalb des Landkreises Teltow-Fläming liegt <strong>Ludwigsfelde</strong> im<br />

nordwestlichen Randbereich, der zugleich Teil des engeren Verflechtungsraumes<br />

Berlin-Brandenburg ist. Das <strong>Stadt</strong>gebiet wird im<br />

Nordwesten von der Kreisgrenze zu Potsdam-Mittelmark, im Nordosten<br />

von der Gemeinde Großbeeren, im Osten von Blankenfelde-<br />

Mahlow, Rangsdorf und Zossen, im Süden von Trebbin begrenzt.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> nimmt im Zentrale-Orte-System des gültigen Landesentwicklungsplanes<br />

für den Gesamtraum Berlin-Brandenburg<br />

die Stelle eines Mittelzentrums im engeren Verflechtungsraum ein.<br />

Damit übernimmt die <strong>Stadt</strong> nicht nur Versorgungsfunktionen für die<br />

Bürgerinnen und Bürger der Kernstadt, sondern auch für ihr ländliches<br />

Umland. Dieses ländliche Umland wurde größtenteils mit der<br />

Fusionierung mit der Kernstadt in den Jahren 1998, 2001 und 2003<br />

Bestandteil des Gemeindegebietes und stellt den Hauptversorgungsraum<br />

der <strong>Stadt</strong> dar. Daneben werden die Funktionen der<br />

<strong>Stadt</strong> auch von den anliegenden Nachbargemeinden genutzt. Als<br />

Arbeitsplatzstandort ist <strong>Ludwigsfelde</strong> jedoch auch für Arbeitnehmer<br />

im gesamten Landkreis Teltow-Fläming aber auch in der Landeshauptstadt<br />

Potsdam und der Bundeshauptstadt Berlin gefragt.<br />

Insbesondere die Nähe zur Bundeshauptstadt Berlin und der<br />

Landeshauptstadt Potsdam sowie den Mittelzentren Wildau/Königs<br />

Wusterhausen und Luckenwalde/Jüterbog bietet<br />

neben der Konkurrenzsituation auch positive Nebeneffekte.<br />

Seit Ende 2005 ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> auch als Regionaler<br />

Wachstumskern mit den Branchenschwerpunkten Automotive,<br />

Luft-/Raumfahrttechnik und Logistik durch die Landespolitik definiert.<br />

Damit gilt sie als eine von 16 Kommunen als Wachstums-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

motor im Land Brandenburg und genießt die grundsätzliche Prioritätensetzung<br />

des Landes insbesondere auch bei der Vergabe von<br />

Fördermitteln.<br />

Mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens zum Großflughafen<br />

Berlin Brandenburg International und dem Beginn seines<br />

Baus rückt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> auch in den Fokus der Flughafenumfeldentwicklung.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• Lagegunst – Nähe zur Bundeshauptstadt<br />

Berlin und zur<br />

Landeshauptstadt Potsdam<br />

sowie zu Mittelzentren Wildau/Königs<br />

Wusterhausen<br />

und Luckenwalde/Jüterbog<br />

• Mittelzentrum im engeren<br />

Verflechtungsraum<br />

• Regionaler Wachstumskern<br />

mit Branchenschwerpunkten<br />

Automotive, Luft-<br />

/Raumfahrttechnik und Logistik<br />

• Versorgungsfunktionen für<br />

ländliches Umland (Ortsteile<br />

und Nachbargemeinden)<br />

• Teil des Flughafenumfeldes<br />

BBI<br />

• landschaftliche Einbindung<br />

2.2. Bevölkerungsentwicklung<br />

• Lagekonkurrenz durch Versorgungsfunktionen<br />

der Bundeshauptstadt<br />

Berlin und der<br />

Landeshauptstadt Potsdam<br />

sowie der Mittelzentren Wildau/Königs<br />

Wusterhausen<br />

und Luckenwalde/Jüterbog<br />

• teilweise fehlende Versorgungsausstattung<br />

eines Mittelzentrums<br />

• über Wirtschaftsstandort<br />

hinaus gering ausgeprägtes<br />

<strong>Stadt</strong>image bzw. -marketing<br />

Am 31.12.2006 hatte die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> 24.371 Einwohner.<br />

Neben der Kernstadt <strong>Ludwigsfelde</strong> gehören der <strong>Stadt</strong> seit 2003<br />

insgesamt 11 Ortsteile an.<br />

Von 6.200 Einwohnern im Jahr 1946 wuchs der Ort (ohne die<br />

später eingemeindeten Ortsteile) bis 1988 auf 22.720 Einwohner.<br />

Diese Entwicklung beruhte – wie in anderen DDR-<br />

Entwicklungsstädten – auf dem Standort des Industrieunternehmens<br />

„IFA“, das aus dem ehemaligen Flugzeugmotorenwerk<br />

von Daimler-Benz hervorgegangen war.<br />

Bis 1997/1998 verlor die heutige Kernstadt 2.500 Einwohner (11 %<br />

gegenüber 1988). Danach setzte eine Konsolidierung der Einwohnerzahlen<br />

ein. Mit der Eingemeindung von zunächst 6 ländlichen<br />

Ortsteilen zum 31.12.1997, von denen drei Ortsteile Einwohnerzuwachs<br />

durch Eigenheimbau und Wohnungsneubau in kleinen<br />

Mehrgeschossern zu verzeichnen hatten, konnte vorübergehend<br />

insgesamt ein leichter Umkehrtrend erreicht werden. (ISEK 2002)<br />

Im Zeitraum zwischen 1999 und 2004 sind die beiden Ortsteile Ahrensdorf<br />

(2001) und Groß Schulzendorf (2003) hinzugekommen,<br />

so dass ein absoluter Vergleich der Einwohnerzahlen zwischen<br />

1999 und 2004 nicht möglich ist. Es fällt jedoch auf, dass ohne die<br />

neuen Ortsteile ab 2001 ein leicht rückläufiger Trend der Einwohnerzahl<br />

erkennbar ist.<br />

Bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung ergibt sich für die Jahre<br />

1998 bis 2004 ein geringer Sterbeüberschuss von insgesamt 97<br />

Personen, wobei die Jahre ab 2001 nicht stärker betroffen sind als<br />

die Jahre 1998 bis 2000.<br />

Von 2001 bis 2004 ergibt sich ein Wanderungsverlust für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

ohne Ahrensdorf und Groß Schulzendorf von insgesamt<br />

150 Einwohnern. Die Wanderungsgewinne in Ahrensdorf und Groß<br />

Schulzendorf kompensieren den Wanderungsverlust in der Kernstadt.<br />

Im Ortsteil Ahrensdorf wuchs die Einwohnerzahl in den Jahren<br />

2001 bis 2004 um 108 Einwohner, das ist angesichts der<br />

Wohnbaupotenziale (2200 WE laut Bebauungsplan) sehr wenig.<br />

Im Jahre 2004 war eine leichte Belebung zu beobachten. Ahrens-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

dorf hat ein Wachstumspotenzial durch die Wohnbauprojekte. Es<br />

gibt jedoch deutliche Hinweise auf eine begrenzte Nachfrage, die,<br />

wenn überhaupt, nur vorübergehend anziehen dürfte 1 .<br />

Für die <strong>Stadt</strong>entwicklung ist es von großer Bedeutung, wie sich die<br />

urbane Kernstadt im Verhältnis zu den ländlichen Ortsteilen entwickelt.<br />

Es zeigt sich, dass vor allem die Kernstadt Bevölkerungsrückgänge<br />

trotz Modernisierung des Wohnungsbestandes zu verzeichnen<br />

hat. Bemerkenswert ist, dass der Bevölkerungsrückgang<br />

in der Kernstadt nach 2001 zunimmt.<br />

Es muss davon ausgegangen werden, dass aus dem Mietwohnungsbestand<br />

mehr Fortzüge erfolgen, als Personen in modernisierte<br />

Wohnungen und Häuser einziehen, weil nach wie vor von<br />

einem steigenden Wohnflächenverbrauch pro Person auszugehen<br />

ist (allein schon aufgrund der Haushaltsverkleinerung s. u.).<br />

Der Trend der verstärkt sinkenden Einwohnerzahl in der Kernstadt<br />

hat ernsthafte Konsequenzen für die Wohnungspolitik,<br />

für die Bauwirtschaft als auch für die Innenstadtgestaltung<br />

und die Infrastrukturentwicklung.<br />

2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur<br />

Hinter der sich bis 2004 wenig verändernden Einwohnerzahl in<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> verbirgt sich schon eine gravierende Veränderung<br />

der Altersstruktur.<br />

Der Anteil der Kinder verringert sich durch den Geburtenrückgang<br />

nach der Wende innerhalb der Jahre von 1996 bis 2004 deutlich<br />

um ca. 5 Prozent. Die Anteile der Bevölkerungsgruppe im er-<br />

1 Räumliches Wanderungsverhalten der Abwanderer aus Berlin, siehe Bevölkerungsprognose des LDS 2003; Faktoren<br />

weiterhin: Entwicklungstrend von Mobilitätskosten und Wohnnebenkosten durch Energiepreisentwicklung, wenig Spielraum<br />

für wachsende Einkommen durch demographischen Wandel<br />

werbstätigen Alter verringern sich nach 2001 um einen Prozent.<br />

Der Anteil der Personen über 65 Jahre erhöht sich um 6 Prozent.<br />

Die Analyse der Altersdaten lässt darauf schließen, dass der Anteil<br />

der Kinder (bis 14 Jahre) ab 2007 vorläufig nicht weiter sinken<br />

wird. Aus der Gruppe der Personen im erwerbsfähigen Alter, die in<br />

den letzten Jahren schon rückläufig war, sind im Jahre 2004 die<br />

starken Jahrgänge noch nicht „herausgealtert“, während die<br />

schwachen Kinderjahrgänge noch nicht in diese Gruppe hineingewechselt<br />

sind. Aber schon in den nächsten Jahren werden starke<br />

Jahrgänge in die Altersgruppe der über 65jährigen wechseln, während<br />

die schwachen Jahrgänge der Jugendlichen ins erwerbsfähige<br />

Alter kommen, so dass der Anteil der Personen im erwerbsfähigen<br />

Alter deutlich zurückgehen wird. Das kann schon in 5 Jahren<br />

bis zu 4 Prozentpunkte ausmachen oder absolut fast 1.000 Personen<br />

umfassen. Relevant ist hierbei besonders der deutliche Rückgang<br />

der jungen Erwerbsfähigen. Der Anteil der Personen über 65<br />

Jahre, der schon in den letzten Jahren erkennbar zunahm, wird<br />

sich weiter prägnant erhöhen.<br />

Eine Analyse der Altersstruktur der Zu- und Abwanderer aus den<br />

Jahren 1999 und 2000 lässt vorsichtige Schlüsse über die Veränderung<br />

der Altersstruktur durch die Wanderungsbewegung zu:<br />

• Es zeigt sich, dass das Ausmaß der Wanderungen eine Rolle<br />

spielt, da anteilig mehr Fortzüge als Zuzüge in der Altersgruppe 15<br />

bis 45 Jahre zu verzeichnen sind (bei Frauen zwischen 20 und 30<br />

Jahren!). Die Zuwanderungen erfolgen zu 6 bis 7 Prozent von<br />

Menschen über 65, bei den Abwanderungen sind es nur 3 bis 4<br />

Prozent.<br />

• Selbst ein geringer positiver Wanderungssaldo kann deshalb noch<br />

nicht zu einer Verbesserung des Verhältnisses von Geburten und<br />

Sterbefällen führen. Nur ein deutlicher positiver Wanderungssaldo<br />

in den Ortsteilen führt zu einer Stabilisierung oder Erhöhung der<br />

Zahl der geburtenstarken Jahrgänge in der Gesamtstadt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

• Vor allem in der Kernstadt gibt es mehr junge Menschen bei den<br />

Wegziehenden. Ein deutlich höherer Anteil Älterer besteht dagegen<br />

bei den Zuziehenden gegenüber den Wegziehenden. Insgesamt<br />

ist die Zahl der Wegziehenden zudem größer als die der Zuziehenden.<br />

Anders ausgedrückt: Je größer der negative Wanderungssaldo<br />

der Kernstadt, die immer noch vier Fünftel der Einwohner<br />

ausmacht, desto schneller schrumpft die <strong>Stadt</strong>.<br />

Die durchschnittliche Haushaltsgröße hat sich in <strong>Ludwigsfelde</strong> seit<br />

1998 deutlich verringert. Im Jahre 2003 wird durch die GfK eine<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,14 ausgewiesen. Die<br />

Haushaltsverkleinerung verlangsamt sich, so dass die Zahl der<br />

Haushalte im Verhältnis zur Einwohnerzahl zurzeit kaum noch zunimmt.<br />

Noch geringfügig erhöhte sich die Zahl der Mehrpersonenhaushalte<br />

ohne Kinder, wohingegen die Haushalte mit Kindern um 6<br />

Prozent zurückgingen. Das unterstreicht die Bedeutung des familienfreundlichen<br />

Eigenheimbaus in den Ortsteilen.<br />

Auf Grund der wachsenden Lebenserwartung sowie der wachsenden<br />

Anteile älterer Personen erhöht sich aber der Anteil der Single-<br />

Haushalte in Zukunft wieder stärker, während sich der Rückgang<br />

der Anteile der jungen und mittleren Jahrgänge in sinkenden Anteilen<br />

der Mehrpersonenhaushalte niederschlägt. 2003 sind mehr<br />

als 36 Prozent aller Haushalte Single-Haushalte. Mit der Zunahme<br />

der Single-Haushalte und dem positiven Wanderungssaldo älterer<br />

Personen korreliert auch die enorme Zunahme junger und alter<br />

Haushaltsvorstände.<br />

Diese Splittung der Single-Haushalte in junge und alte – beide<br />

mit Wachstumstrend – ist für die Wohnungspolitik von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

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3. Bevölkerungsprognose<br />

3.1. Demographischer Wandel in <strong>Ludwigsfelde</strong> bis<br />

2020/2030<br />

Grundlagen<br />

Bevölkerungsprognose 2007 bis 2030 des Landes Brandenburg, Amt für<br />

Statistik Berlin-Brandenburg vom April 2008 (Berechnungen Basisjahr<br />

2006)<br />

In die Bevölkerungsprognose bis ins Jahr 2020 bzw. 2030 sind die<br />

regional bestimmenden Zukunftstrends sowie die übergeordneten<br />

Entwicklungstrends einzubeziehen. Die in Deutschland in den<br />

nächsten Jahrzehnten zunehmende Alterung der Bevölkerung führt<br />

zu einem wachsenden Sterbeüberschuss, der die Bevölkerungszahl<br />

verringert. Kurz- und mittelfristig kann dies auch durch eine<br />

ansteigende Geburtenrate nicht aufgehalten werden. Im Land<br />

Brandenburg kommen negative Wanderungssalden dazu, welche<br />

in allen neuen Bundesländern zu verzeichnen sind.<br />

Die aktuelle Prognose des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg<br />

(AfS BB) mit dem Basisjahr 2006 geht gegenüber der vorangegangenen<br />

Prognose gemäß der tatsächlichen Entwicklung von größeren<br />

Abwanderungen ins alte Bundesgebiet, weniger Zuzügen aus<br />

Berlin und generell vorsichtigeren Annahmen bei den Zuwanderungen<br />

sowie weniger optimistischen Zuwächsen bei der Geburtenhäufigkeit<br />

aus. Bei insgesamt deutlich sinkenden Einwohnerzahlen<br />

für das Land wird für den engeren Verflechtungsraum zumindest<br />

bis 2015 jedoch noch ein geringer Zuwachs angenommen.<br />

Für <strong>Ludwigsfelde</strong> ergibt sich sogar gegenüber der vorherigen<br />

Prognose eine leicht positivere Entwicklung: Bis 2015 wird demnach<br />

die Bevölkerungszahl mehr ansteigen als angenommen. Die<br />

nach 2015 vom AfS BB angenommenen Zuwanderungsgewinne<br />

werden die Sterbeüberschusse zwar nicht mehr ausgleichen können,<br />

fallen aber doch noch etwas höher aus. Für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

wird bei einem Basiswert im Jahre 2006 von 24.370 Einwohnern<br />

von einer Einwohnerzahl von 24.720 im Jahre 2010, von 25.010 im<br />

Jahre 2015, von 24.600 im Jahre 2020 und von 22.870 im Jahre<br />

2030 ausgegangen.<br />

Unkalkulierbar bleibt weiterhin die Zahl der Abwanderungen aus<br />

der Kernstadt. Sie wird sehr stark von der Wohn- und Lebensqualität<br />

in der <strong>Stadt</strong> sowie der Arbeitsmarktentwicklung in der gesamten<br />

Region abhängig sein.<br />

Im Prognosezeitraum bis 2020 erhöht sich der Anteil der Kinder<br />

weiter, jedoch wird ab 2015 der Rückgang einsetzen (2006: 2.620<br />

Kinder und Jugendliche bis unter 15 Jahren; 2020: 2.920). In der<br />

Altersgruppe der 15- bis unter 65jährigen wird ein Rückgang der<br />

Personen im erwerbsfähigen Alter vorausberechnet: Die Zahl beträgt<br />

2006 17.200 Personen, 2010 16.640, 2015 16.360, 2020<br />

15.550 und 2023 13.230 Personen in dieser Altersgruppe. Bei<br />

Fortsetzung des realen Trends verkleinert sich die einkommenserwirtschaftende<br />

Bevölkerungsgruppe noch stärker. Dagegen wächst<br />

bei insgesamt sinkender Bevölkerungszahl ab 2015 der Anteil der<br />

Fünfundsechzigjährigen deutlich: Absolut wird es 2020 1.570 und<br />

2030 fast 3.000 ältere Menschen mehr geben als im Jahre 2006<br />

mit 4.560 Personen dieser Altersgruppe.<br />

Folgen des demographischen Wandels werden ein insgesamt<br />

steigender Druck auf die in der Region erzielten Einkommen<br />

(negativer Struktureffekt: mehr Rentner, weniger Erwerbstätige)<br />

und damit auf die lokale Nachfrage, weniger Erwerbsfähige,<br />

die ein deutlich höheres Durchschnittsalter haben (Problem<br />

bei Fachkräften, Rolle der Schulabgänger wächst, Problem<br />

der Innovationsfreudigkeit) und völlig neue Nachfragestrukturen<br />

für soziale Infrastruktur und Dienstleistungen (Ge-<br />

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sundheit, Altenbetreuung, weniger jugendliche Sport- und<br />

Freizeitnachfrage...) sein.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• Wachstumspotenzial in<br />

Ahrensdorf<br />

• Stabilisierung der Geburtenzahlen<br />

• trotz Modernisierung des<br />

Wohnungsbestandes rückläufigeEinwohnerentwicklung<br />

in der Kernstadt<br />

• Überalterung der Bevölkerung,<br />

wachsender Sterbeüberschuss<br />

• Abnahme der Einwohner im<br />

erwerbsfähigen Alter<br />

• mehr Zuzüge älterer Menschen<br />

(über 65 Jahre)<br />

• mehr Wegzüge jüngerer<br />

Erwerbsfähiger (15 bis 45<br />

Jahre)<br />

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4. Stärken – Schwächen – Analyse der<br />

<strong>Stadt</strong><br />

4.1. <strong>Stadt</strong>struktur und Wohnen<br />

Grundlagen<br />

• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />

2006<br />

• <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (ISEK)<br />

• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

4.1.1. Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile<br />

Von der Sommerfrische der Berliner in den 20er Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zum grünen Mittelzentrum<br />

und wirtschaftlich starken Regionalen Wachstumskern<br />

entwickelt. Mit ihrer zunehmenden Bedeutung als Wohn- und Arbeitsort<br />

ist auch die <strong>Stadt</strong>entwicklung und die Prägung des Gesichtes<br />

der <strong>Stadt</strong> eng verbunden. Und so ist ein charakteristisches<br />

Merkmal der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, dass sich seine Geschichte in<br />

den einzelnen <strong>Stadt</strong>gebieten ablesen lässt.<br />

Wurden in den 20er Jahren noch Wochenendgrundstücke für die<br />

Berliner parzelliert (Flussviertel, Neue Gartenstadt), entstand in<br />

den 30er Jahren die Werkssiedlung für die Ingenieure des damals<br />

größten und modernsten Flugzeugmotorenwerkes Daimler-Benz<br />

einschließlich der ersten Schule. Nach dem II. Weltkrieg entstand<br />

im Jahre 1952 das Industriewerk <strong>Ludwigsfelde</strong> (IWL) und mit ihm<br />

das so genannte „Dichterviertel“ mit neoklassizistisch beeinflusstem<br />

Kulturhaus für die herbeiziehenden Arbeitskräfte und die<br />

zweite Schule am Ort. Beide Gebiete befinden sich im Süden der<br />

in den 30er Jahren erbauten Autobahn BAB A 10.<br />

Mit dem Ausbau des späteren IFA–Automobilwerkes auf dem<br />

ehemaligen Daimler-Benz Gelände und zum Zeitpunkt der Wende<br />

ca. 10.000 dort arbeitenden Menschen entstanden auch die<br />

<strong>Stadt</strong>teile <strong>Ludwigsfelde</strong>-West, <strong>Ludwigsfelde</strong> Nord I und Nord II in<br />

industrieller Fertigung (Plattenbau).<br />

Nach der Wende wurden Grundstücke an der Potsdamer Straße<br />

durch Geschosswohnungsbau und in anderen Teilen der Kernstadt<br />

durch Lückenbebauung oder Nachverdichtung (überwiegend Einfamilienhäuser)<br />

bebaut. Neue Wohnbaugebiete entstanden in der<br />

Kernstadt hauptsächlich im Einfamilienhaussektor.<br />

Der vorhandene Wohnungsbestand wurde zu großen Teilen saniert<br />

oder modernisiert. Auch im Sanierungsgebiet „Werkssiedlung“<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist die Sanierung der Wohnblöcke weitestgehend<br />

abgeschlossen. Eine nach dem Abriss von 7 Wohnblöcken<br />

brachgefallene Fläche soll mittels Bauleitplanung für den Bau von<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern vorbereitet werden.<br />

Daneben entstanden neue Wohn- und Geschäftshäuser vor allem<br />

an der Hauptverkehrsachse der <strong>Stadt</strong> (Potsdamer Straße). So<br />

konnte die <strong>Stadt</strong> in den 1990er Jahren über fast alle marktansässigen<br />

Discountmärkte vor Ort verfügen. Mit der Ansiedlung des<br />

Kauflandes wurden jedoch die Discountmärkte im höherpreisigen<br />

Warensegment vom Markt verdrängt. Trotzdem verfügt die <strong>Stadt</strong><br />

insbesondere im Bereich der Grundversorgung über ein breites<br />

Angebot.<br />

Darüber hinaus wird <strong>Ludwigsfelde</strong> jedoch nur begrenzt ihrer Funktion<br />

als versorgendes Mittelzentrum gerecht. Schwächen des Einzelhandels<br />

liegen vor allem in der Angebotsbreite und Angebotsqualität.<br />

Hier ist eine Funktionsstärkung des Einzelhandels im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung dringend notwendig. Durch die<br />

Ansiedlung der meisten Einzelhändler entlang der Potsdamer<br />

Straße hat sich hier im Bereich zwischen der Autobahn und dem<br />

Anton-Saefkow-Ring die „Einkaufsmeile“ der <strong>Stadt</strong> entwickelt. Die<br />

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Konkurrenz der nahe liegenden Bundes- und Landeshauptstadt<br />

zieht jedoch nach wie vor Kaufkraft ab.<br />

Mit dem Bau des neuen Rathauses, der Dresdner Bank und der<br />

<strong>Stadt</strong>werke GmbH, dem Umbau eines Wohnblocks der Werkssiedlung<br />

an der Potsdamer Straße/Ernst-Thälmann-Straße für den<br />

Verwaltungssitz der städtischen Wohnungsgesellschaft „Märkische<br />

Heimat“ mbH und dem bestehenden Kulturhaus mit Musikschule<br />

entstand um den Rathausplatz das Verwaltungs- und Kulturzentrum<br />

der <strong>Stadt</strong>. Die räumliche Bündelung der Funktionen kann jedoch<br />

nicht über ein bislang fehlendes <strong>Stadt</strong>zentrum hinweghelfen.<br />

Das Kulturhaus der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> stellt innerhalb dieses Ensembles<br />

eine herausragende, Identität stiftende Rolle dar. Der Bedarf<br />

an einem solchen Veranstaltungshaus in der <strong>Stadt</strong> für Vereine,<br />

Schulen, Bildungseinrichtungen, etc. ist hoch. Das Gebäude<br />

selbst hat einen hohen Sanierungsrückstand, der sich in verstärktem<br />

Maße auf die Höhe der durch die <strong>Stadt</strong> zu erbringenden Betriebskosten<br />

auswirkt. Daneben haben sich die gestalterischen und<br />

funktionalen Anforderungen an das Haus seit Inbetriebnahme im<br />

Jahre 1959 stark verändert und entsprechen nicht mehr den heute<br />

üblichen Standards. Auch die bisherigen Nutzungskonzepte müssen<br />

an die Bedürfnisse, die sich aus dem demographischen Wandel<br />

ergeben, angepasst werden, um ein Haus für alle Generationen<br />

offen zu halten. Als weicher Standortfaktor für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

können die Angebote dieses Hauses aber u. a. auch<br />

ausschlaggebend für die Ansiedlung neuer Einwohner sein.<br />

Das Kulturhaus sowie die II. Grundschule und das gesamte Dichterviertel<br />

stehen unter Denkmalschutz. Daneben wurde die Holzhaussiedlung<br />

aus den 30er Jahren durch eine örtliche Bauvorschrift<br />

geschützt.<br />

Mit der Aufständerung der Autobahn im Zentrum, der Sanierung<br />

und dem Umbau des Bahnhofes <strong>Ludwigsfelde</strong> zum Museum und<br />

dem Bau des Sport- und Gesundheitszentrums mit Saunatherme<br />

sind der <strong>Stadt</strong> bereits einige Meilensteine hin zu einem attraktiveren<br />

Lebens- und Wohnort gelungen.<br />

Die Errichtung eines Factory-Outlet-Centers (FOC) unter der Autobahn<br />

als Baustein eines bis zur Aufstelzung der Autobahn durch<br />

deren Dammlage nicht vorhandenen und nun möglichen <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

kam mangels potentieller Investoren nicht zustande. Auch<br />

die Alternative der Errichtung eines klassischen Einzelhandelszentrums<br />

konnte bislang nicht umgesetzt werden und würde zudem eine<br />

Anpassung der vorhandenen Planungen erfordern.<br />

Über Alternativen zur Gestaltung eines <strong>Stadt</strong>zentrums, die<br />

nicht nur im privatwirtschaftlichen Bereich, sondern im Bereich<br />

von PPP-Projekten oder im öffentlichen Sektor angesiedelt<br />

sind, ist bei der Festlegung von Maßnahmen nachzudenken.<br />

Die Ortsteile haben eine oftmals Jahrhunderte alte Geschichte. Sie<br />

haben sich jedoch nach Ende des II. Weltkrieges städtebaulich und<br />

räumlich kaum weiterentwickelt. Lediglich nach der Wende entstanden<br />

in einigen Ortsteilen Neubaugebiete für den Einfamilienhausbau<br />

oder kleine Mehrgeschosser.<br />

4.1.2. Wohnungsmarkt<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> hat laut LDS 2004 einen Wohnungsbestand von<br />

12.690 WE erreicht und weist damit einen überdurchschnittlichen<br />

Wohnungszuwachs auf. Unter Berücksichtigung des vorhandenen<br />

Bestandes in den eingemeindeten Ortsteilen kamen im Saldo zwischen<br />

2000 und 2004 jährlich mehr als 150 Wohnungen zum Bestand<br />

hinzu. Der rege Neubau von Wohnungen erfolgte dabei in<br />

einem deutlich höheren Maße als 2002 im ISEK formuliert und für<br />

angemessen erachtet wurde.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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Charakteristisch für den Wohnungsbestand ist die Dominanz von<br />

Block- (Baujahre 1940-1959) und Plattenbauten (1960-1989), die<br />

überwiegend aus kleineren Wohnungen bestehen und zu mehr als<br />

95 % unter der Regie der beiden großen Wohnungsgesellschaften<br />

(Märkische Heimat, <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft) stehen.<br />

Der aktuelle Leerstand liegt bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft<br />

bei ca. 5,5 % und wird als normale Fluktuation eingeschätzt.<br />

Der Sanierungsstand des Wohnungsbestandes beträgt<br />

ca. 65 % im sanierten Bereich und ca. 35 % im teilsanierten Bereich.<br />

Die letzte geförderte Maßnahme der LWG wurde vor ca. 3 ½<br />

Jahren mit der Gestaltung des Innenhofes in der Toni-Stemmler-<br />

Straße/Anton-Saefkow-Ring realisiert und von der <strong>Stadt</strong> kofinanziert.<br />

Bereits seit einiger Zeit wird jedoch auch durch die <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Wohnungsgenossenschaft die Abwanderung vor allem junger<br />

Menschen und die zunehmende Überalterung der verbleibenden<br />

Mieter wahrgenommen. Hauptziel der LWG ist daher die Vollsanierung<br />

des kompletten Gebäudebestandes bis zum Jahre 2013. Mit<br />

der Vollsanierung des Komplettbestandes setzt man auf die Konkurrenzfähigkeit<br />

der Genossenschaft gegenüber anderen Wohnungsanbietern.<br />

Rückbaubedarf wird damit auch in Zukunft von<br />

Seiten der LWG nicht gesehen.<br />

Überlegungen werden aber auch zur der Schaffung von Barrierenfreiheit<br />

in angebotenen Wohnungen und zum nachträglichen Einbau<br />

von Aufzügen insbesondere für ältere und behinderte Personen<br />

angestellt. Eine räumliche und zeitliche Einschätzung der Realisierung<br />

dieser Überlegungen gibt es derzeit noch nicht, da das<br />

Augenmerk zunächst auf die Vollsanierung des Komplettbestandes<br />

gerichtet ist.<br />

Die städtische Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ mbH hat<br />

derzeit einen Wohnungsleerstand von ca. 8 %. Der Bestand muss<br />

als nicht immer nachfragegerecht eingeschätzt werden. Betroffen<br />

sind dabei vor allen Dingen 2½-, 2 2/2- und 3-Raum-Wohnungen.<br />

Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die von Hartz-IV-<br />

Regelungen betroffenen Mieter, für die diese Wohnungen zu groß<br />

oder zu teuer sind. Besonders ab dem 4. Obergeschoss sind im<br />

Segment der Plattenbauten verstärkt Leerstände zu verzeichnen.<br />

Hier spielt auch die Überalterung der Mieter eine Rolle. Für diese<br />

Geschosse wird über Rückbau durch Abtreppungen der Gebäude<br />

und im Zusammenhang damit über Grundrissveränderungen<br />

nachgedacht. Ab 2009 könnte auch die Ausstattung von Gebäuden<br />

mit Aufzügen in Betracht gezogen werden.<br />

Ein wichtiges Angebotssegment stellt das denkmalgeschützte<br />

Dichterviertel aus den 50er Jahren mit fast 1.000 WE dar, welches<br />

sich direkt nördlich und östlich an das Rathaus anschließt. Allerdings<br />

wurden teilsanierte Bestände (Zentralheizung mit Warmwasser<br />

statt Ofen, wärmedämmende Isolierverglasung mit Schallschutz<br />

und teilweise Badmodernisierung) von ca. 626 WE im Jahre<br />

2007 an ein privates Wohnungsunternehmen (GAGFAH GmbH)<br />

verkauft. Der mit 326 WE bei der Wohnungsgesellschaft „Märkische<br />

Heimat“ verbleibende Teil an Wohnungen weist qualitativ einen<br />

höheren Sanierungsstand auf (zusätzlich Dachneueindeckung,<br />

Dachdecken- und Kellerdeckenisolierung, Fassadenneuputz und<br />

Anstrich sowie Mauerwerksisolierung im Kellerbereich). Allerdings<br />

stellt dieser Bestand auch weiterhin ein wichtiges Potenzial zur Diversifizierung<br />

und Profilierung des Wohnungsbestandes dar und<br />

bedarf deshalb zukünftig einer Analyse des zu akquirierenden<br />

Marktsegmentes.<br />

Trotz der Herausnahme zahlreicher Wohnungen durch Modernisierungsmaßnahmen<br />

(z. B. der städtischen Wohnungsgesellschaft<br />

„Märkische Heimat“) fand kaum ein Rückbau statt. Damit weist<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> einen deutlich zu hohen Wohnungsbestand im Verhältnis<br />

zu den Einwohnern auf.<br />

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Durch das LDS wurde ermittelt, dass 90 % aller neu geschaffenen<br />

Wohnungen nach 2000 in Ein- und Zweifamilienhäusern entstanden.<br />

Damit verbesserte sich die qualitative Struktur des Wohnungsbestandes<br />

deutlich, auch wenn das für die Akteure vor Ort<br />

schwer nachvollziehbar ist.<br />

Ohne den eigentlich erforderlichen Rückbau erhöhte sich zwangsläufig<br />

die Leerstandsquote von 5,7 Prozent im Jahre 2001 auf 10,2<br />

Prozent im Jahre 2006. Derzeit liegt die Leerstandsquote, wie bereits<br />

erwähnt, bei der Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“<br />

bei ca. 8 % und bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft<br />

bei ca. 5,5 %.<br />

Noch im Verlauf der Erarbeitung des ISEK 2002 wurde die weitere<br />

Modernisierung und Schaffung von attraktiven Wohnangeboten im<br />

alten Wohnbestand als Strategie zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes<br />

angeregt. Zu dem Zeitpunkt wurden vor allen Dingen<br />

größere Wohnungen nachgefragt. Diese Entwicklung wurde<br />

jedoch durch eine durch Hartz IV entstehende neue Nachfragestruktur<br />

nach eher preiswerten Ein- bis Zweiraumwohnungen und<br />

durch unterschiedliche Berechtigungsgrenzen für Wohngeld fast<br />

konterkariert. Eine solch einseitige Ausrichtung an Hartz-IV-<br />

Empfängern ist aber nicht Interesse einer ausgewogenen sozialen<br />

Entwicklung der <strong>Stadt</strong>.<br />

Trotz der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von<br />

Unternehmen oder die Erweiterung von vorhandenen Standorten<br />

konnte keine große Nachfrage nach Wohnungen ausgelöst werden.<br />

Zwar werden von ansässigen Unternehmen die Bemühungen<br />

der <strong>Stadt</strong> zur Aufwertung der Lebensqualität gewürdigt. Manager<br />

und Ingenieure bevorzugen jedoch eher Berlin, Potsdam und attraktive<br />

Umlandgrundstücke als Wohnort.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• breites Wohnungsangebot • fehlendes <strong>Stadt</strong>zentrum als<br />

Identitätspunkt der <strong>Stadt</strong><br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• ausreichend verfügbare<br />

und planerisch gesicherte<br />

Flächen für Einfamilienhausbau<br />

• verkehrsgünstige Lage der<br />

<strong>Stadt</strong><br />

• hohe Durchgrünung der<br />

Wohngebiete<br />

• Sport- und Gesundheitszentrum<br />

als Anziehungspunkt<br />

• denkmalgeschütztes Kulturhaus<br />

mit Nutzungspotenzial<br />

• erhöhter Leerstand von<br />

Wohnungen trotz Modernisierungsmaßnahmen<br />

• Rückbaubedarf von Wohnungen<br />

• Angebots- und Funktionsdefizite<br />

im Bereich Einzelhandel<br />

• Verlärmung der <strong>Stadt</strong> durch<br />

Nähe der Industrie-<br />

/Gewerbeparks, Fluglärm,<br />

Verkehrslärm der Autobahn<br />

und Hauptverkehrsstraßen<br />

• Autobahnbrücke als Barriere<br />

zwischen Handels- und<br />

Verwaltungszentrum<br />

• Dominanz des Wohnungsangebots<br />

durch Block- und<br />

Plattenbauten, fehlendes<br />

höherwertiges Mietangebot<br />

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4.2. Wirtschaft und Beschäftigung<br />

Grundlagen<br />

• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

• GSK FU BBI 2007<br />

4.2.1. Wirtschaftsentwicklung<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist traditionell ein gewachsener Industriestandort.<br />

Auch nach der Wende konnte sie durch die Wiederansiedlung<br />

bzw. Neuansiedlung der Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

GmbH, MTU Maintenance Berlin-Brandenburg und MTU Aero Engines<br />

München, Thyssen Umformtechnik, Franke Aqua Rotter<br />

GmbH usw. den Wirtschaftsstandort sichern.<br />

Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung liegt in den<br />

Branchen Automotive und Luft- und Raumfahrttechnik sowie der<br />

Logistik. Der Standort entwickelt sich also vor allen Dingen im verarbeitenden<br />

Gewerbe und Verkehr und nähert sich damit dem Ziel<br />

einer Standortprofilierung als Kompetenzzentrum Transport und<br />

Logistik.<br />

Gleichzeitig werden damit die vom Land Brandenburg definierten<br />

Branchenkompetenzfelder Luftfahrttechnik, Logistik<br />

und Automotive angesprochen, die es zu stärken gilt.<br />

Noch ungenügend entwickelt ist der Dienstleistungssektor einschließlich<br />

Gastgewerbe und das Handwerk. Im Dienstleistungsbereich<br />

ist die ungünstige Entwicklung zu einem Großteil auf die<br />

Konkurrenz durch das hochspezialisierte, vielfältige Angebot in<br />

Berlin und Potsdam zurückzuführen. Die insgesamt stagnierende<br />

Entwicklung ist jedoch auch ein Resultat aus erstens durchaus<br />

wachsenden wirtschaftsnahen Dienstleistungen, zweitens stagnierender<br />

Inanspruchnahme konsumnaher Leistungen als Ausdruck<br />

einer stagnierenden lokalen Nachfrage und drittens der fehlenden<br />

finanziellen Mittel für den öffentlichen Bereich.<br />

Da die Industrie in Deutschland den Export trägt und der Export<br />

seit Jahren Wachstumsmotor ist, ist der hohe Anteil der Beschäftigten<br />

im exportintensiven Fahrzeugbau in <strong>Ludwigsfelde</strong> ein wichtiger<br />

Wachstumsfaktor für das Land Brandenburg. Mit knapp 35%<br />

liegt der Anteil des verarbeitenden Gewerbes in <strong>Ludwigsfelde</strong> an<br />

der Beschäftigtenstruktur deutlich über dem Anteil von 22% im<br />

Land Brandenburg.<br />

Neben den drei großen Schlüsselunternehmen mit zusammen cirka<br />

2.700 Beschäftigten gibt es bis auf wenige Ausnahmen vor allem<br />

sehr kleine Unternehmen, die weniger als 20 Beschäftigte<br />

aufweisen. Sie gehören überwiegend zur Metall- und Elektrobranche<br />

oder zur Baustoffproduktion.<br />

Neue Technologien und damit verbundene technische, technologische<br />

und wirtschaftliche Entwicklungspotenziale versprechen<br />

die ansässigen Firmen Krauss GmbH Aviation<br />

Technologies im Bereich Materialveredlung, die andere innovative<br />

Metallbearbeiter heranziehen könnte, und die ENRO<br />

GeothermieEntwicklungs GmbH, die die Errichtung eines Geothermie-Kraftwerkes<br />

beabsichtigt. Damit ist der Anfang gemacht,<br />

lokal den Strukturwandel zur Nutzung erneuerbarer Energien<br />

zu vollziehen.<br />

Damit könnten sich Potenziale für zwei weitere Branchenkompetenzfelder<br />

des Landes Brandenburg (Energiewirtschaft/Energietechnologie<br />

und Metallerzeugung, Metallbeund<br />

–verarbeitung/Mechatronik) in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

entwickeln. Dies würde dem gleichermaßen verfolgten An-<br />

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spruch einer Diversifizierung der lokalen Wirtschaftsstruktur<br />

zur Verringerung der Konjunkturanfälligkeit entsprechen und<br />

Synergieeffekte über innovative Impulse in die vorhandenen<br />

Unternehmen befördern.<br />

In der Logistikbranche gibt es differenzierte Entwicklungsbedingungen.<br />

Abhängig ist die Branche in erster Linie vom potentiellen<br />

Auftragsvolumen. Wachstumspotenziale liegen vor allen Dingen in<br />

der Kontraktlogistik. Profitieren können die Logistikunternehmen<br />

von der günstigen zentralen und verkehrstechnischen (in absehbarer<br />

Zeit auch vom Großflughafen) und zukünftig vor allem vom<br />

noch wachsenden osteuropäischen Warenaustausch. Dennoch<br />

geht der Trend hier mehr und mehr zur komplexen Dienstleistung<br />

hinsichtlich Zwischenlagerung, Umschlag, Abwicklung von finanziellen<br />

Transaktionen, zeitpunktgenaue Lieferungen usw. Diese<br />

Anforderungen können oftmals nicht von kleineren Unternehmen<br />

geleistet werden, da sie nicht über räumliche Netzwerke, IT-<br />

Software, einen flexiblen Fuhrpark usw. verfügen, die ein hohes<br />

Maß an Know-how und Investitionen erfordern. Wachsende Kraftstoffkosten,<br />

wachsende Konkurrenz durch ausländische Billiglöhne<br />

und Preisdumping führen zu einer hohen Insolvenzquote in diesem<br />

Bereich. Damit sind mittelfristig keine positiven Beschäftigungsund<br />

Einkommenseffekte zu erwarten.<br />

Das Handwerk wird in <strong>Ludwigsfelde</strong> überdurchschnittlich durch<br />

Kfz-Werkstätten, Bauunternehmen, Metall- und Elektrohandwerk<br />

getragen. Es fehlen jedoch Wachstumsimpulse. Der Boom bei<br />

Handwerksgründungen seit 2004 konzentrierte sich auf Ich-AGs,<br />

die zu einem Preisdumping geführt haben. Eine Belebung am Arbeitsmarkt<br />

durch dieses Angebot wird seitens des Handwerks nicht<br />

gesehen.<br />

Der Handel wird in <strong>Ludwigsfelde</strong> vor allem durch den Großhandel<br />

geprägt. Großhandelsfirmen versuchen sich hinsichtlich eines erwarteten<br />

Wachstums des osteuropäischen Markts rechtzeitig zu<br />

positionieren. Gleichzeitig stehen sie unter starkem Druck ange-<br />

sichts zunehmender Rohstoffpreise und geringer Nachfrage im<br />

Konsumgüterbereich, so dass sie verstärkt mit modernen Dienstleistungen<br />

aufwarten sowie Arbeitskosten senken müssen, um im<br />

Wettbewerb zu bestehen. Es ist eine stärkere Annäherung von<br />

Großhandel und Transportlogistik zu beobachten. Die Entwicklung<br />

der Branche wird einerseits von den Konkurrenzangeboten an<br />

Gewerbeflächen für Logistik und Großhandel in der gesamten Region<br />

Berlin Süd beeinflusst, andererseits von den tatsächlichen<br />

Wachstumsprozessen der zu bewegenden Waren, die sehr stark<br />

von der Entwicklungsdynamik der Metropolenregion und der Handelsströme<br />

mit Osteuropa abhängen.<br />

Angesichts der starken gewerblichen Orientierung des Standortes<br />

ist die Entwicklung der unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />

seit 1999 vorsichtig positiv einzuschätzen. Sie ist zwar noch unbefriedigend,<br />

hebt sich aber erkennbar von der stagnierenden bis<br />

rückläufigen Entwicklung der konsumorientierten Dienstleistungen<br />

ab.<br />

Vor allem im Bank- und Kreditgewerbe gab es eine deutliche Aufstockung<br />

der Angebote. In <strong>Ludwigsfelde</strong> entwickelten sich Unternehmen<br />

im Entsorgungsbereich, Reinigungsgewerbe, für die Vermietung<br />

von Maschinen, Baugeräten und Fahrzeugen aller Art sowie<br />

im Sicherheitsbereich. Die weitere Entwicklung des Sektors<br />

wird sehr stark von der Entwicklung der anderen Branchen am<br />

Standort bestimmt. Eine starke Konkurrenz, insbesondere im Bereich<br />

Informationstechnik, Software und Reparaturen, aber auch<br />

Medien, Übersetzungen, bleiben die Angebote aus Berlin und<br />

Potsdam.<br />

4.2.2. Gewerbeflächenausweisungen<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> kann ein hohes Angebot an noch freien<br />

Gewerbeflächen vorweisen. Derzeit stehen ca. 150 ha Fläche in<br />

den Industrie- und Gewerbeparks der <strong>Stadt</strong> zur Verfügung. Probleme<br />

ergeben sich insbesondere bei den beiden Industrieparks Ost<br />

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und West durch die räumliche Nähe zur Wohnbebauung und zum<br />

Krankenhaus mit Einschränkung der zulässigen Lärmemission<br />

(Lärmkontingente), durch das Fehlen zusammenhängender größerer<br />

Flächen, durch Altbaubestand und Schadstoffbelastungen der<br />

Böden. Angesichts der dargestellten Probleme sind die Entwicklung<br />

und Vermarktung unbefriedigend.<br />

Weitere Probleme bei der Befriedigung von Nachfragen können<br />

sich durch ganz spezifische Standortanforderungen von Unternehmen<br />

ergeben. So war für die Ansiedlung des VW-<br />

Logistikcenters die Neuausweisung einer Gewerbefläche erforderlich.<br />

Dazu kommt, dass im Ballungsraum von einem Überangebot an<br />

Gewerbeflächen ausgegangen werden kann, das teilweise zu<br />

Dumpingpreisen führt. Besonders öffentlich geförderte Gewerbegebiete<br />

ziehen die Nachfrage auf sich.<br />

Das größte Potenzial an vermarktbaren Gewerbeflächen gibt es<br />

nach wie vor im Brandenburg Park und im Preußenpark. Es kann<br />

prinzipiell davon ausgegangen werden, dass diese Flächen in beiden<br />

Parks auch die Ansiedlung von weiterem produzierenden Gewerbe<br />

ermöglicht, sofern es nicht mit besonderen Verschmutzungen<br />

und Lärmemissionen verbunden ist. Auch Logistikdienstleistungen<br />

sind je nach kleinräumiger Standortlage möglich.<br />

Seit 1998 gab es kaum Neuansiedlungen von Unternehmen. Diese<br />

konzentrieren sich auf den Baumarkt Hornbach im Brandenburg<br />

Park, auf das VW-Logistikcenter im Preußenpark sowie eine überschaubare<br />

Zahl von kleinen Unternehmen in allen Gewerbeparks.<br />

Dabei siedelten sich vor allen Dingen Speditionen und Logistikunternehmen<br />

an. In allen Gewerbegebieten kamen vor allem unternehmensorientierte<br />

Dienstleister sowie kleine Großhandelsfirmen<br />

neu hinzu.<br />

Besonders hervorzuheben sind die Ansiedlungen von Automotive<br />

Zulieferern für die Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH (Niederlassungen<br />

von Kroschu, Issringhausen) in <strong>Ludwigsfelde</strong> (Industriepark),<br />

sowie die Planung einer weiteren Ansiedlung eines Automotive<br />

Zulieferers (Alcoa).<br />

Um den Standort zu sichern, ist in jedem Fall dafür Sorge zu<br />

tragen, dem bereits jetzt räumlich an seine Grenzen stoßenden<br />

Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH Konzern eine Entwicklung<br />

seines Standortes in <strong>Ludwigsfelde</strong> zu ermöglichen.<br />

Zwar hat die Herstellung der Nordanbindung des Industrieparkes-<br />

Ost dazu beigetragen, die logistisch notwendigen zwei Zufahrten<br />

zu sichern, jedoch stößt trotzdem die Optimierung der innerbetrieblichen<br />

Transporte an objektive Grenzen. Dadurch entstehen<br />

dem Unternehmen leicht höhere Kosten, die sich im Wettbewerb<br />

mit anderen Standorten durchaus negativ auf den Standort <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

auswirken können, zumal die Konzernleitung über die<br />

Entwicklung der Standorte unter Abwägung aller Rahmenbedingungen<br />

entscheidet.<br />

Die Generalentwicklungsplanung des Unternehmens kalkuliert<br />

mögliche Kapazitätserhöhungen am Standort ein und geht dabei in<br />

ihrem Masterplan von einer theoretischen Produktionserweiterung<br />

auf das Dreifache der jetzigen Produktion aus. Eine solche Entwicklung<br />

ist mit den derzeitigen Flächen definitiv nicht zu realisieren.<br />

Selbst bei teilweiser Bestandssäuberung und Neubebauung<br />

müssen weite Teile der Logistik nach außen verlegt werden.<br />

Auf Grund der Standortvorteile von <strong>Ludwigsfelde</strong> gegenüber den<br />

Standorten in den alten Bundesländern, die vor allem in den günstigeren<br />

Arbeitskosten gesehen werden, hätte der Standort <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

theoretisch gute Chancen, eine mögliche Erweiterung in<br />

der Nutzfahrzeugproduktion zu übernehmen. Da aber prinzipiell ein<br />

Neubau auf der grünen Wiese den Vorteil einer optimalen innerbetrieblichen<br />

Logistik hat und damit kostengünstiger ist, ist es von<br />

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immenser Bedeutung, für den Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

GmbH-Standort <strong>Ludwigsfelde</strong> die besten Flächenangebote zu<br />

bieten, um eine optimale Planung zu gewährleisten.<br />

Auch Thyssen Umformtechnik sieht für sich wenig Möglichkeiten<br />

für eine Expansion in unmittelbarer Nachbarschaft. Allerdings werden<br />

noch Alternativen für Flächenerweiterungen im Industriepark<br />

gesehen, obwohl auch hier logistische Nachteile erwartet werden.<br />

Vorteilhaft war bisher der unmittelbare Gleisanschluss. Der Bahnverkehr<br />

ist allerdings aus Sicht der Thyssen Verlader zeitlich unzuverlässig<br />

und so wird der Gleisanschluss im Industriepark nur von<br />

ihnen genutzt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> hat sich bereits dem Thema des Standorterweiterungsbedarfes<br />

der beiden Großunternehmen sowie der Ausweisung<br />

großer zusammenhängender Flächen für die Neuansiedlung von<br />

flächenintensiven Unternehmen angenommen. Bereits in der Erarbeitungsphase<br />

für das Gemeinsame Strukturkonzept Flughafenumfeld<br />

Berlin Brandenburg International (GSK FU BBI) hat sich die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> für die Ausweisung von Potenzialflächen zur<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung und daneben für einen gewerblich industriellen<br />

Vorsorgestandort eingesetzt. Diese Flächen wurden mit dem Abschlussbericht<br />

zum GSK FU BBI am 18.12.2006 in einer gemeinsamen<br />

Erklärung paraphiert und mit Beschluss der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />

vom 08.05.2007 bestätigt.<br />

In derselben Sitzung wurde der Beschluss für die vorbereitenden<br />

Untersuchungen für die Festlegung eines Städtebaulichen<br />

Entwicklungsbereiches zur Ausweisung neu zu entwickelnder<br />

Gewerbe- und Industrieflächen gefasst.<br />

Damit wurde der erste Schritt zur Standortsicherung mittels<br />

Bauleitplanung gemacht, der die Machbarkeit einer städtebaulichen<br />

Entwicklungsmaßnahme auf der Fläche I „An der<br />

Eichspitze“ und der Fläche II „Am Autobahnkreuz BAB A 10“<br />

prüft.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> bietet den ansässigen Wirtschaftsunternehmen Flächen,<br />

Bauleitplanung, Infrastruktur und Wohnungen für Beschäftigte,<br />

dies alles über eine als flexibel und offen empfundene Verwaltung.<br />

Ansonsten sind die Standorte der Unternehmen Teil der<br />

Region, d. h. des südlichen Berliner Umlandes, versorgt mit<br />

Dienstleistungen, einem breit qualifizierten Arbeitskräftepool sowie<br />

– wenn erforderlich – auch Forschungs- und Entwicklungskapazitäten,<br />

z. B. aus Potsdam, Berlin-Adlershof bzw. im weitesten Sinne<br />

Wildau, Cottbus. Das ist ein Standortvorteil für diese Unternehmen,<br />

den sie bei aktiven Bemühungen in der Region finden.<br />

Damit nimmt die <strong>Stadt</strong> selbst – im Vergleich zur Region – nur eine<br />

begrenzte Rolle wahr, sie schafft die Rahmenbedingungen, die auf<br />

den Bedarf der Wirtschaft reagieren. Sie ist nicht in der Lage, eigene<br />

Anreize für neue wirtschaftliche Entwicklungen zu realisieren,<br />

da sie die Voraussetzungen nicht mitbringt. Es gibt keine Forschungseinrichtungen<br />

und keine Bildungseinrichtungen, die über<br />

das Gymnasium, das Oberstufenzentrum oder die ZAL als Weiterbildungszentrum<br />

(vorwiegend für Facharbeiterberufe) hinaus gehen,<br />

es gibt keine Gründerszene, keine Messen, mangels Träger<br />

auch keine wissenschaftlichen Veranstaltungen. Damit fehlt der<br />

Wirtschaft jegliche innovative Befruchtung von außen.<br />

Aufgrund dieser Defizite stehen für das wirtschaftliche Wachstum<br />

von ansässigen bzw. noch anzusiedelnden Unternehmen nur die<br />

Mindestvoraussetzungen zur Verfügung. Das zeigt sich seit Mitte<br />

der neunziger Jahre besonders darin, dass es der <strong>Stadt</strong> weder<br />

gelungen ist, Manager und Ingenieure an die <strong>Stadt</strong> als Wohnort zu<br />

binden noch das Wirtschaftspotenzial stärker zu diversifizieren,<br />

neue innovative Existenzgründungen anzuregen und neue technologisch<br />

anspruchsvolle Unternehmen zu gewinnen. Im Ergebnis<br />

dessen wird das Wirtschaftswachstum der <strong>Stadt</strong> primär Sache der<br />

schon bestehenden Unternehmen bleiben. Dabei kommen zusätzlich<br />

– auf Grund der demographischen Entwicklung – kaum<br />

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Marktimpulse aus der <strong>Stadt</strong> selbst (z. B. lokal agierendes Handwerk,<br />

Dienstleistungen, Einzelhandel).<br />

Ohne Veränderungen, die durch die Schaffung eines kreativen<br />

Potenzials in der <strong>Stadt</strong> ausgelöst werden, hat die <strong>Stadt</strong> es<br />

schwer, neue Impulse als innovativer Wachstumskern zu setzen.<br />

4.2.3. Arbeitsmarktstruktur<br />

Die Zahl der Arbeitsplätze (sozialversicherungspflichtige Beschäftigung)<br />

ist in <strong>Ludwigsfelde</strong> nach 2000 mit leichten Schwankungen<br />

auf den Wert von ca. 11.500 Arbeitsplätzen Ende des Jahres 2008<br />

angestiegen.<br />

Problematisch für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist der Umstand, dass<br />

diese Arbeitsplätze in zunehmendem Maße durch Einpendler besetzt<br />

werden. Die Zahl der Beschäftigten aus der <strong>Stadt</strong> nimmt seit<br />

2002 (bis 2005 statistisch erfasst) kontinuierlich ab: sowohl innerhalb<br />

des <strong>Stadt</strong>gebiets als auch generell. 2005 arbeiteten 9333<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis.<br />

2002 waren es noch 9760.<br />

Auspendler finden Beschäftigung vor allem in Berlin und im übrigen<br />

Landkreis sowie in Potsdam. Zwischen den Jahren 2002 und<br />

2004 war der größte Zuwachs jedoch bei den Auspendlern in die<br />

westlichen Bundesländer gegeben. <strong>Ludwigsfelde</strong>r Erwerbssuchende<br />

nehmen in den letzten Jahren größere Entfernungen in Kauf,<br />

um eine adäquate sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu<br />

erreichen. Ihre Chancen liegen offensichtlich immer weniger in den<br />

neuen Bundesländern und nur begrenzt in Berlin und Potsdam.<br />

Die Analyse ergab, dass vom Bedarf abweichende Qualifikationsstrukturen<br />

der Einheimischen eine nennenswerte Rolle für den<br />

Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

spielen, da das Arbeitsplatzangebot stark industriell geprägt ist.<br />

Weiterhin nimmt die Erwerbsbeteiligung der <strong>Ludwigsfelde</strong>r, die in<br />

vorangegangenen Jahren vergleichsweise hoch war, kontinuierlich<br />

weiter ab, während die Arbeitslosigkeit zunahm.<br />

Zurückzuführen ist der Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> nicht nur auf vom Bedarf abweichende Qualifikationsstrukturen,<br />

sondern auch auf den nicht begrenzten lokalen<br />

Arbeitsmarkt. Der Einzugsbereich eines Arbeitsplatzes ist relativ<br />

groß. Das ist insoweit von Bedeutung für <strong>Ludwigsfelde</strong>, als die Abhängigkeit<br />

des Standortes von der Gesamtentwicklung in der Region<br />

(südlicher Bereich des engeren Verflechtungsraums) deutlich<br />

wird, insbesondere was die Erwerbstätigenquote und die Arbeitslosigkeit<br />

betrifft, aber auch die soziale Struktur der Einwohner, die<br />

Wohnungsmarktentwicklung oder den Einzelhandel.<br />

In <strong>Ludwigsfelde</strong> drangen im Jahre 2004 noch mehr junge <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

auf den Arbeitsmarkt, als ältere <strong>Ludwigsfelde</strong>r aus dem<br />

Berufsleben ausscheiden. Dies führte dazu, dass selbst ausgebildete<br />

Facharbeiter häufig keinen Arbeitsplatz fanden. Dieses Verhältnis<br />

wird sich in den nächsten Jahren auf Grund der Überalterung<br />

der Bevölkerung und der niedrigen Geburtenraten nach der<br />

Wende dramatisch umkehren. Bereits im Jahr 2010 kann schon<br />

jeder vierte freiwerdende Arbeitsplatz unter der Voraussetzung der<br />

Erhaltung der bisher vorhandenen Arbeitsplätze nicht durch einen<br />

jungen Menschen neu besetzt werden. Problematisch ist dieser<br />

Gesichtspunkt vor allen Dingen durch die prognostizierte Beschäftigungssituation<br />

in der Region, die von einem weiteren Wachstum<br />

ausgeht.<br />

Wenig optimistisch war bisher auch die Entwicklung der offenen<br />

bzw. gemeldeten Stellen in der Agentur für Arbeit, Geschäftsstelle<br />

Zossen, die bis 2005 fast um die Hälfte zurückging.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• Ausgeprägtes Wirtschaftsprofil<br />

in den 3 Branchen-<br />

• hoher Anteil von Kleinstunternehmen<br />

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+ Stärken + - Schwächen -<br />

kompetenzfeldern Automotive,<br />

Luft-/Raumfahrttechnik<br />

und Logistik<br />

• verstärkte Ansiedlung von<br />

Betrieben des verarbeitenden<br />

Gewerbes mit hoher<br />

Exportrate<br />

• Flächenvorsorge durch<br />

Ausweisung neuer Gewerbeflächen<br />

und deren planerischer<br />

Sicherung<br />

• hocheffiziente Verwaltung<br />

zur Unterstützung ansiedlungswilliger<br />

Unternehmen<br />

• Ansiedlungsfördernde und<br />

–begleitende Wirtschaftsförderung<br />

• positive Arbeitsplatzentwicklung<br />

• kaum bis keine Neuansiedlungen<br />

von innovativen<br />

Unternehmen und Gründern<br />

• zunehmender Fachkräftemangel<br />

(insbesondere auch<br />

Ingenieure)<br />

• wachsende Arbeitslosigkeit<br />

verbunden mit Abwanderung<br />

fördert soziale Probleme<br />

der <strong>Stadt</strong><br />

• aktueller Mangel an nachfragegerechtenFlächenangeboten<br />

(große zusammenhängende,industriegeeignete<br />

Flächen)<br />

• fehlende Forschungs- und<br />

Entwicklungseinrichtungen<br />

am Standort verbunden mit<br />

fehlenden Anreizen und<br />

Impulsen für innovative<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

• fehlende höhere Bildungseinrichtung<br />

(Fach-<br />

Hochschule, Universität)<br />

• fehlende Einbeziehung der<br />

Bildungsstätten zur Bindung<br />

der Heranwachsenden<br />

an die Unternehmensstandorte<br />

4.3. Bildung<br />

Grundlagen<br />

• Projekt „Entwicklung der Schullandschaft und Kindertagesbetreuung<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ab 2006“<br />

• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

Eine lebendige <strong>Stadt</strong> braucht eine verlässliche, gut funktionierende<br />

Betreuung für ihre Kinder. Ziel muss eine nachfrage- und bedarfsgerechte<br />

Bereitstellung eines hochwertigen und differenzierten<br />

Betreuungs- und Erziehungsangebots unter Beibehaltung einer<br />

breiten Trägervielfalt sein.<br />

4.3.1. Schulen<br />

Wie auch in anderen Bereichen unterliegt die Schullandschaft in<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> dem demographischen Wandel. Die Schülerzahlen<br />

im Sekundarbereich I sind seit dem Schuljahr 2002/03<br />

rückläufig und werden sich mittelfristig stabilisieren. Im Grundschulbereich<br />

sowie im Bereich der außerschulischen Kinderbetreuung<br />

ist eine Steigerung der Kinderzahlen seit Mitte 2000 zu<br />

verzeichnen, die in den nächsten Jahren anhält und sich mittelfristig<br />

stabilisieren wird.<br />

Die <strong>Stadt</strong> war Träger von vier Grundschulen und zwei Oberschulen.<br />

Die Oberschulen waren bis zum Schuljahr 2005/2006 noch in<br />

zwei Schulformen, Gesamt- und Realschule, gegliedert. Der Landkreis<br />

ist Träger des im <strong>Stadt</strong>gebiet befindlichen Gymnasiums und<br />

der Förderschule. Die Grund- und Oberschulen verteilten sich in<br />

der <strong>Stadt</strong> auf vier Standorte. Dabei befanden sich an zwei Standorten<br />

jeweils eine Grundschule und an den weiteren zwei Standorten<br />

jeweils eine Grund- und Oberschule. Die Prognose wies ei-<br />

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nen Anstieg der Schülerzahlen in Grundschulen aus. Dennoch<br />

wurden die verfügbaren Räume nicht in vollem Umfang benötigt.<br />

Die Auslastung der Schulstandorte lag bei ca. 70 %.<br />

In <strong>Ludwigsfelde</strong> besteht eine Förderschule für die Jahrgangsstufen<br />

1 bis 10. Im Bereich der Förderschulen wird im Planungszeitraum<br />

des Schulentwicklungsplanes des Kreises von einer annähernd<br />

konstanten Schülerzahl ausgegangen. Aus diesem Grunde wurde<br />

das Gebäude der 3. Grundschule vor Jahren vom Landkreis zur<br />

Nutzung übernommen.<br />

Die Beschulung der Schüler mit einer geistigen Behinderung erfolgt<br />

durch die Förderschule für geistig Behinderte in Groß Schulzendorf.<br />

Damit können prinzipiell alle Kinder der <strong>Stadt</strong> innerhalb des Ortes<br />

mit Wahlalternativen bis zu einem Schulabschluss geführt werden.<br />

4.3.2. Kindertagesstätten<br />

In der Kernstadt befinden sich fünf Kindertagesstätten, darunter eine<br />

integrative, mit einer Kapazität von 78 bis 260 Betreuungsplätzen.<br />

Weitere fünf Kindertagesstätten mit einer Kapazität von 18 bis<br />

56 Betreuungsplätzen befinden sich in den Ortsteilen der <strong>Stadt</strong>.<br />

Die außerschulische Betreuung für die Grundschulkinder erfolgt in<br />

drei Grundschulen und einer in Grundschulnähe befindlichen Horteinrichtung.<br />

Bei freier Kapazität bietet diese Einrichtung eine<br />

Betreuung für Kinder vom Übergang in die Schule an. Die Auslastung<br />

der Kapazität der Kindertagesstätten liegt bei 95 %.<br />

In den Kindertageseinrichtungen werden jährlich rund 180 Kinder<br />

auf den Übergang in die Schule vorbereitet. In neun Einrichtungen<br />

werden bis zu 15 Kinder und in zwei Einrichtungen zwischen 45<br />

und 55 Kinder betreut. Dies erschwert sowohl die erforderliche<br />

Kontaktaufnahme seitens der Schule mit der Kindertagesstätte,<br />

aus der die Kinder in die jeweils zuständige Schule übergeben<br />

werden, als auch den Aufbau einer kontinuierlichen Zusammenarbeit<br />

zwischen der Schule und der Kindertagesstätte. Die Qualität<br />

der Betreuung wird nicht von allen Eltern als optimal angesehen.<br />

Durch den bestehenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz<br />

werden rund 60 % aller Kinder erst ab dem dritten Lebensjahr<br />

in einer Kindertageseinrichtung betreut.<br />

4.3.3. Außerschulische Betreuung<br />

Die Inanspruchnahme der Hortbetreuung schwankt zwischen den<br />

Grundschulen zwischen 39 % und 62 %. Grundsätzlich ist der Anteil<br />

der Hortkinder in den ersten 2-3 Schuljahren hoch und nimmt<br />

dann rapide ab. Zurückzuführen ist dies zum einen auf den Wegfall<br />

des Rechtsanspruchs und häufig auch auf einem nicht ausreichenden<br />

finanziellen Hintergrund der Familien, zum anderen können<br />

die Angebote in den Horteinrichtungen nicht allen Kindern gerecht<br />

werden.<br />

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4.3.4. Sonstige Betreuungsangebote<br />

Seit dem Herbst 2004 wird in der <strong>Stadt</strong> die Tagespflege ausgebaut.<br />

Derzeit befinden sich in der <strong>Stadt</strong> acht Tagespflegestellen.<br />

Hier wird die Betreuung für ca. 30 Kinder, überwiegend bis zum<br />

dritten Lebensjahr, übernommen.<br />

4.3.5. Maßnahmen der <strong>Stadt</strong> zu Kindertagesstätten- und<br />

Schulentwicklung<br />

Die vorgenannte Entwicklung hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> bereits<br />

vor Jahren erkannt und damit begonnen, gegenzusteuern. So wurde<br />

die Hortbetreuung an die Grundschulen verlagert. Im Zuge der<br />

freigewordenen Kapazität im Bereich der Kindertagesbetreuung<br />

und der Zusammenlegung von zwei Kindertagesstätten, konnte ein<br />

Gebäude aufgegeben, Betriebskosten eingespart und eine andere<br />

Kindertagesstätte komplett modernisiert werden. Anstatt zwei Kindertagesstätten<br />

zu modernisieren, entschloss sich die <strong>Stadt</strong> zum<br />

Neubau einer Integrationseinrichtung. Damit konnte neben dem<br />

wirtschaftlichen Aspekt auch die Qualität des Angebotes gesteigert<br />

werden. Eine Angebotserweiterung wurde auch durch die Übertragung<br />

von Aufgaben im Bereich der offenen Jugendarbeit an einen<br />

freien Träger und deren Umstrukturierung der Arbeit und der<br />

Standorte erreicht.<br />

Seit dem Schuljahr 2007/2008 erfolgt die Umsetzung der durch<br />

die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung beschlossenen und danach<br />

beim Ministerium für Bildung, Jugend und Sport beantragten<br />

Maßnahmen zur Zusammenlegung der beiden Oberschulen,<br />

zur schrittweisen Auflösung einer Grundschule und<br />

zur Einrichtung einer verlässlichen Halbtagsgrundschule in<br />

der 1. und 4. Grundschule. Seit Januar 2007 wurde bereits die<br />

Unterbreitung von alternativen Betreuungsangeboten für die<br />

Grundschulkinder als Maßnahme umgesetzt. Die eingeleiteten<br />

Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Schullandschaft und<br />

der Kindertagesbetreuung werden kontinuierlich weiterge-<br />

führt. Dazu zählt auch die Gewährleistung einer hohen Flexibilität<br />

der Kinderbetreuung durch das Angebot einer mehrtägigen<br />

Betreuung.<br />

4.3.6. Berufsbildende Schulen<br />

In <strong>Ludwigsfelde</strong> befindet sich die Abteilung 4 des Oberstufenzentrums<br />

des Landkreises Teltow-Fläming. Unterrichtet werden die Berufsfelder<br />

Metalltechnik sowie Bautechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung,<br />

Elektrotechnik, unter Einschluss von Bildungsgängen<br />

der Berufsschule und Förderlehrgängen.<br />

Der Schulentwicklungsplan des Landkreises Teltow-Fläming geht<br />

von einer Konzentration der theoretischen Berufsausbildung auf<br />

die Standorte Luckenwalde und <strong>Ludwigsfelde</strong> aus. Begründet wird<br />

diese Konzentration unter anderem mit den guten Standortbedingungen<br />

und der erwarteten weiteren Konsolidierung der Industrieund<br />

Gewerbegebiete in <strong>Ludwigsfelde</strong> sowie mit der guten verkehrlichen<br />

Anbindung.<br />

4.3.7. Berufsausbildung<br />

Ausbildungsangebote im <strong>Stadt</strong>bereich mit der Option einer zukünftigen<br />

Beschäftigung in der <strong>Stadt</strong> sind primär von den großen ansässigen<br />

Arbeitgebern zu erwarten.<br />

Das Ausbildungsangebot hat seinen Schwerpunkt im gewerblichtechnischen<br />

Bereich. Ein fester Ausbildungspool ist bei größeren<br />

Unternehmen (Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH, MTU, Thyssen<br />

Umformtechnik, Franke Aqua Rotter GmbH) überwiegend im<br />

technischen Spektrum und ergänzend im kaufmännischen Bereich<br />

zu finden. Ausbildungsangebote bei kleineren Unternehmen sind<br />

im Bereich Industrie, Verkehr und Großhandel in den klassischen<br />

Industrieberufen, Kfz-Berufen, im kaufmännischen Bereich der<br />

Speditionsbranche und Großhandelsbranche sowie in der Lageristik<br />

angesiedelt. Einzelne Angebote sind auf die verschiedensten<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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Dienstleistungs- und Handwerksberufe verstreut. Für jeweils Klassen<br />

von 16 bis 20 Lehrlingen gibt es für einige Berufe Angebote im<br />

kooperativen Modell (OSZ, ZAL).<br />

Die betriebliche Ausbildung ist dabei stark auf männliche Interessenten<br />

fokussiert, die technisch interessiert sind und körperlich arbeiten<br />

wollen. Das Angebot an Ausbildungsstellen für Mädchen<br />

insbesondere im kaufmännischen Bereich und dem Spektrum der<br />

Dienstleistungsberufe ist begrenzt. Lediglich im Sektor des kooperativen<br />

Modells orientiert man sich verstärkt auf weibliche Auszubildende.<br />

Trotzdem sind Mädchen auch hier durch die fehlende<br />

Entlohnung der Ausbildung und die fehlende Anbindung zukünftiger<br />

Arbeitgeber benachteiligt.<br />

Höhere Bildungseinrichtungen, wie z. B. eine Fachhochschule<br />

gibt es in <strong>Ludwigsfelde</strong> nicht.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• breites schulisches Bildungsangebot<br />

• gelungene Reaktion auf<br />

demographischen Wandel<br />

durch frühzeitig eingeleitete<br />

Maßnahmen zur ökonomischen<br />

Auslastung der Einrichtungen<br />

unter gleichzeitiger<br />

Sicherstellung der<br />

Betreuungsqualität<br />

• hoher Betreuungsgrad der<br />

Kinder durch Kitas und Tagespflege<br />

abgesichert<br />

• überregional anerkannter<br />

Ausbildungsort<br />

• fehlende höhere Bildungseinrichtung(Fachhochschule/Hochschule/Universität)<br />

mit wirtschaftsorientiertem<br />

Profil<br />

• fehlende Vernetzung der<br />

Bildungseinrichtungen mit<br />

den ansässigen Unternehmen<br />

• Fokussierung der betrieblichen<br />

Ausbildung auf männliche<br />

Auszubildende<br />

4.4. Kultur, Freizeit und Tourismus<br />

Grundlagen:<br />

• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und<br />

Ergänzung 2006<br />

• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

4.4.1. Kulturlandschaft, Sport- und Freizeitangebote<br />

Zu den über <strong>Ludwigsfelde</strong> hinaus wirksamen Kultureinrichtungen<br />

zählen das Kulturhaus, in dem sich auch die <strong>Stadt</strong>musikschule befindet,<br />

sowie die <strong>Stadt</strong>bibliothek und das <strong>Stadt</strong>museum im ehemaligen<br />

Bahnhofsgebäude. Daneben wird auch das sozio-kulturelle<br />

Zentrum <strong>Ludwigsfelde</strong> „Waldhaus“ durch eine Reihe von sozial und<br />

kulturell aktiven Vereinen und Gruppen genutzt.<br />

Kulturhaus und Musikschule<br />

Zentrum des kulturellen Lebens der <strong>Stadt</strong> ist das Kulturhaus. 1959<br />

eröffnet, steht das Gebäude heute unter Denkmalschutz. Im großen<br />

Saal finden bei Konzertveranstaltungen ohne Bestuhlung bis<br />

zu 600 - bei Reihenbestuhlung und gleichzeitiger Rangnutzung bis<br />

zu 497 sowie bei Tanzveranstaltungen bis zu 300 Gäste Platz. Er<br />

eignet sich wegen seiner variablen Bestuhlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und des Vorhandenseins einer Theaterbühne<br />

mit versenkbarer Orchesterbühne, professioneller Beleuchtungsund<br />

Tontechnik, Musikeraufenthaltsraum sowie Künstlergarderoben<br />

im Bühnenhaus u. a. für Theater- und Ballettaufführungen,<br />

Konzerte, Multivisionsvorträge, Tanzveranstaltungen, Tagungen,<br />

Seminare, Ausstellung und Präsentationen unterschiedlicher Art<br />

und Größe.<br />

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Das Vestibül mit einer Sitzplatzkapazität von bis zu 88 Plätzen eignet<br />

sich besonders für Veranstaltungen mit Kleinkunstcharakter,<br />

Lesungen, Kammerkonzerte oder Ausstellungen.<br />

In Abhängigkeit vom jeweiligen Charakter der Veranstaltung bzw.<br />

auf Wunsch der Nutzer sorgen langjährige Partner des Hauses für<br />

das leibliche Wohl der Besucher und Gäste. Für eine individuelle<br />

gastronomische Betreuung vor oder auch nach den Veranstaltungen<br />

stehen darüber hinaus das Personal und die Räumlichkeiten<br />

des Restaurants im Seitenflügel des Kulturhauses zur Verfügung.<br />

Im Jahre 2008 fanden 155 Veranstaltungen (davon 56 Fremdveranstaltungen<br />

und 75 Eigenveranstaltungen) im Kulturhaus statt.<br />

Die Bildungseinrichtungen und Kindereinrichtungen der <strong>Stadt</strong> sowie<br />

die große Bandbreite der sozial, kulturell und sportlich engagierten<br />

Vereine und Initiativen der Kernstadt und der Orteile nutzen<br />

das Haus und den Saal wegen sonst fehlender Raumkapazitäten<br />

und –nutzungsmöglichkeiten vielfältig. So werden alljährlich Jugendweihen,<br />

Abschlussprüfungen der Schulen, Märchenaufführungen<br />

von Grundschulen, Zeugnisausgaben des Gymnasiums,<br />

Sommerfest der Vereine, Mathematikwettbewerbe, themenbezogene<br />

Bildungsveranstaltungen z. B. der Friedrich-Ebert-Stiftung,<br />

Weihnachtsfeiern für bedürftige Kinder, usw. im Haus durchgeführt.<br />

Insgesamt konnten damit trotz eines hohen Sanierungsrückstandes<br />

des Gebäudes, der sich auf das Ambiente des Hauses<br />

nachteilig auswirkt, und trotz überalterter Veranstaltungstechnik<br />

33.715 Besucher angelockt werden. Dies zeigt den hohen Stellenwert<br />

des Hauses im gesellschaftlichen Leben der <strong>Stadt</strong> und spiegelt<br />

den Identifikationscharakter der Veranstaltungsstätte für die<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r Bürgerinnen und Bürger wider.<br />

Auf Grund der kontinuierlich steigenden baulichen Probleme (z. B.<br />

marodes Dach, veraltete Heizungsanlage, schadhafte Steigleitungen,<br />

nicht nutzbarer Transportaufzug) kann durch die <strong>Stadt</strong> trotz<br />

der außerordentlichen Bedeutung des Kulturhauses in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung die dauerhafte Zugänglichkeit dieses Identität<br />

stiftenden Hauses für die Öffentlichkeit ohne die erforderliche umfassende,<br />

vor allem energetische Sanierung nicht gewährleistet<br />

werden. Die Nutzungsdichte könnte entscheidend erhöht und der<br />

Nachfrage gerecht werden, wenn logistisch die Zeiten für die Herrichtung<br />

für andere Nutzungen verkürzt werden könnten (Bestuhlung,<br />

Tische, Veranstaltungstechnik).<br />

Die Musikschule der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> vermittelt nicht nur musikalische<br />

Lehrinhalte. Sie bildet mit ihrem Anspruch an Kontinuität,<br />

Zuverlässigkeit, Konzentration, Erfolgs- und Misserfolgskompensation<br />

und die öffentliche Präsentation von Leistungen, die Grundlage<br />

für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Ein unschätzbarer<br />

und vor allem dauerhafter Wert für Kinder und Jugendliche.<br />

Seit dem 20. Juni 2001 kann sich die Musikschule der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

"Anerkannte Musikschule im Land Brandenburg" nennen.<br />

Dies ist nach dem Musikschulgesetz des Landes Brandenburg<br />

Grundvoraussetzung, um Fördermittel in Anspruch nehmen<br />

zu dürfen.<br />

Die Musikschule ist ein beliebter und zuverlässiger Partner für das<br />

kulturelle Leben der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und deren Ortsteile. Konzerte<br />

im Kulturhaus, Rathaus, Rahmenprogramme für Veranstaltungen<br />

der verschiedensten Einrichtungen der <strong>Stadt</strong> wie z. B. Bibliothek,<br />

Museum, Schulen, Kitas, Kirchen, Kleintierzüchter, Seniorenwohnanlage/-treff,<br />

Waldhaus, <strong>Stadt</strong>werke, <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft,<br />

die Märkische Heimat etc. Auch ortsansässige<br />

Firmen treten immer häufiger mit dem Wunsch nach einer<br />

musikalischen Umrahmung an die Musikschule heran. (z. B. Mercedes-Benz<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH, Thyssen, ENRO, WARL)<br />

Die Musikschule ist hauptsächlich im Bühnenhaus des Kulturhauses<br />

untergebracht. Für eine anfängliche Bedarfshoffnung auf 200<br />

Schüler (1991) war das ausreichend. Als jedoch ein Jahr später<br />

bereits 500 Schüler ihren regelmäßigen Unterricht in der Musik-<br />

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schule in Anspruch nahmen, war klar, dass die Raumkapazität<br />

längst nicht mehr ausreicht. Seit dem Jahr 2000 nutzt die Musikschule<br />

den ehemaligen Kinoraum im Seitenflügel des Kulturhauses,<br />

ohne den die Chor-, Ensembleproben und Klassenvorspiele<br />

nicht stattfinden können.<br />

Seit zehn Jahren wird die Arbeit der Musikschule durch ihren gemeinnützigen<br />

Förderverein unterstützt. Hinzu kommen Sach- und<br />

Finanzspenden von einer Reihe Unternehmen und Privatpersonen<br />

in und um <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />

Seit der Inbetriebnahme des Kulturhauses haben sich die gestalterischen<br />

und funktionalen Anforderungen wie Brandschutz,<br />

Akustikanforderungen, klimatische Anforderung, Barrierefreiheit<br />

an eine solche Veranstaltungsstätte stark verändert.<br />

Auch die Auswirkungen des demographischen Wandels<br />

werden zukünftig bei der Nutzung des Kulturhauses zu berücksichtigen<br />

sein. Hier sind neue Nutzungskonzepte gefragt,<br />

die speziell auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind<br />

und ein großes Spektrum an Übungsräumen und Veranstaltungen<br />

für alle Generationen bieten. Eine umfassende Sanierung<br />

des Gebäudes ist zwingend notwendig, um einerseits<br />

den vorgenannten Anforderungen der Zeit gerecht zu werden<br />

und andererseits die bislang hohen Betriebskosten des Kulturhauses<br />

durch geeignete Maßnahmen zu mindern.<br />

Gleichzeitig fehlen bislang ein Kulturentwicklungsplan sowie eine<br />

Vernetzung der einzelnen kulturellen Angebote und deren Vermarktung.<br />

Museum<br />

Das <strong>Stadt</strong>- und Technikmuseum <strong>Ludwigsfelde</strong> gibt es seit Mai<br />

1994. Das Museum der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> öffnete am 28. September<br />

2002 im neuen Domizil in dem in mehrjähriger Arbeit umgebauten<br />

Bahnhofsgebäude seine Pforten. Der repräsentative ho-<br />

niggelbe Backsteinbau wurde im Jahre 1886 erbaut und ist eines<br />

der ältesten Gebäude der <strong>Stadt</strong>. Anlässlich des Weltmuseumstages<br />

am 18.05.2003 wurde ein neuer Schriftzug enthüllt, der die<br />

Besucher und Reisenden in altdeutschen Lettern empfängt.<br />

Sein Profil wird durch drei Säulen bestimmt:<br />

• Technik- und Industriegeschichte<br />

• klassische Heimatgeschichte<br />

• regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen<br />

Die Technik- und Industriegeschichte und die klassische Heimatgeschichte<br />

vom Mittelalter bis in die vorindustrielle Zeit sind in einer<br />

ständigen Ausstellung zu sehen und werden durch regelmäßig<br />

wechselnde Sonderausstellungen im stimmungsvollen Dachgeschoss<br />

ergänzt.<br />

Führungen durch das Museum werden nach Vereinbarung angeboten.<br />

Ansehenswert sind auch das neu gestaltete Bahnhofsumfeld<br />

und ein zum Standesamt umfunktionierter Salonwagen in unmittelbarer<br />

Nähe.<br />

Bibliothek<br />

Bereits am 12. Oktober 1948 wurde die <strong>Stadt</strong>bibliothek aus Restbeständen<br />

der Daimler-Benz-Motoren-GmbH gegründet. Damit ist<br />

sie die älteste Kultur- und Bildungseinrichtung der <strong>Stadt</strong>. Im November<br />

1996 konnten nach mehreren Standortwechseln im Laufe<br />

der Geschichte die Haupt- und Zweigbibliothek gemeinsam ins<br />

neue Rathaus ziehen. Die <strong>Stadt</strong>bibliothek hat seitdem hier ihr Domizil.<br />

Auf Grund der sehr zweckmäßigen Räumlichkeiten, des qualifizierten<br />

Fachpersonals und des Einsatzes von zeitgemäßer Informationstechnik<br />

konnten die Leistungen zwar gesteigert werden,<br />

blieben aber noch hinter dem ständig steigenden Bedarf zurück.<br />

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Die Bibliothek entwickelte sich zum bürgernahen Ort des Wissens,<br />

der Information und des lebenslangen Lernens.<br />

Wegen der zwingend notwendigen Sparpolitik über fast ein Jahrzehnt<br />

und der nach 1996 wegbrechenden Landesförderung konnte<br />

der bis dahin kontinuierliche Bestandsaufbau, gerade auch im Bereich<br />

Naturwissenschaften, Technik und neue Medien, nicht weitergeführt<br />

werden. Große Bestandslücken in diesen Bereichen<br />

können auch durch den Leihverkehr der Bibliotheken nicht kompensiert<br />

werden. Die Unterstützung der beruflichen Aus- und Weiterbildung,<br />

des lebenslangen Lernens und der naturwissenschaftlichen-technischen<br />

Grundbildung können nur noch bedingt gewährleistet<br />

werden. Auch Medien zur Berufsfindung und Berufsorientierung<br />

sind veraltet und müssen dringend aktualisiert werden.<br />

Im Durchschnitt besuchen 180 Bürger an jedem Öffnungstag diese<br />

Einrichtung. 2.400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind als<br />

eingetragene Leser registriert. 600 bis 800 Medien (Bücher, Zeitschriften,<br />

CD-Rom, Tonträger, DVD ...) werden täglich entliehen. 2<br />

Internetplätze können von den Lesern kostenlos genutzt werden.<br />

Vorschulgruppen und Schulklassen werden entsprechend der<br />

Rahmenpläne des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des<br />

Landes Brandenburg und im Rahmen der bestehenden Kooperationsvereinbarungen<br />

mit den Schulen mit den Angeboten der Bibliothek<br />

vertraut gemacht.<br />

Ebenso finden Veranstaltungen für Berufsschulklassen, Lehrerkollegien<br />

und Eltern in der Bibliothek statt. Die Palette reicht von<br />

Informationsveranstaltungen zu den Möglichkeiten, die die <strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

bietet, über Projekttage, Bibliotheksunterricht bis hin zu<br />

thematischen Elternversammlungen und Veranstaltungen der Familienbildung.<br />

Sport- und Gesundheitszentrum<br />

Das im Jahre 2006 neu eröffnete Sport- und Gesundheitszentrum<br />

befindet sich im städtischen Eigentum und wurde an einen privaten<br />

Betreiber verpachtet. Mit seiner Saunatherme erhöht es das Spektrum<br />

an Freizeit- und Sportangeboten in der <strong>Stadt</strong>. Das Bade-,<br />

Sauna- und Wellnessangebot ist umfangreich: zwei Thermalsole-<br />

Becken mit bis zu 5% Solegehalt und 33-36 °C Wasser temperatur<br />

im Innenbereich, Thermalsole-Außenbecken mit Strömungskanal,<br />

Unterwassermassageeinrichtungen, 26 °C Süßwasserbec ken,<br />

umfangreicher Saunapark mit großzügigen Ruhebereichen, zahlreiche<br />

Fitness-, Massage- und Wellnessangebote. Die Therme hat,<br />

auch aufgrund des überwiegend textilfreien Betriebes und der moderaten<br />

Eintrittspreise, mittlerweile ein festes Stammpublikum aus<br />

der Region für sich gewinnen können.<br />

Die räumlich abgetrennte Sportschwimmhalle mit 25-Meter-<br />

Bahnen bietet eine ideale Grundlage für Schwimmkurse, Aquajogging,<br />

Vereins- und Schulschwimmen und sportliche Veranstaltungen.<br />

Hier finden auch regelmäßig Wettkämpfe statt. Im Sommer ist<br />

die Halle seitlich zu öffnen und bietet eine kleine Liegewiese im<br />

Freien.<br />

Mit durchschnittlich 1.100 Besuchern am Tag verfügt sie über ein<br />

bisher ungenutztes Besucherpotenzial, das in der Regel <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

nach dem Besuch der Therme wieder verlässt. Bisher gibt es<br />

nur vereinzelt Versuche, die Gäste vor Ort für weitere Angebote zu<br />

binden, z. B. werden gegen Vorlage einer aktuellen Quittung der<br />

Saunatherme Besuchern auf dem <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wochenmarkt bei<br />

teilnehmenden Händlern Rabatte in Höhe von 5 bis 10 Prozent<br />

gewährt.<br />

<strong>Stadt</strong>sporthalle/Spiel- und Sportparks<br />

Nicht weniger gefragt als das Waldstadion ist bei Sportbegeisterten<br />

die <strong>Stadt</strong>sporthalle, die 1997 eingeweiht wurde. Verschiedene<br />

Sportvereine fanden hier ihre Heimstatt. Regelmäßig finden in der<br />

<strong>Stadt</strong>sporthalle Turniere in den Sparten Handball, Basketball, Vol-<br />

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leyball, Tischtennis und Judo mit und vor überregionalen Vereinen<br />

und Publikum statt.<br />

Daneben zielen die Angebote der vorhandenen Spiel- und Sportparks<br />

auf die Gruppe der Kinder und Jugendlichen und der Sportvereine<br />

ab.<br />

Waldstadion<br />

Zu den Sportstätten mit Tradition gehört das <strong>Ludwigsfelde</strong>r Waldstadion.<br />

In den 1940er Jahren wurde es als Sportplatz für die Beschäftigten<br />

von Daimler-Benz auf dem damaligen Werkgelände<br />

angelegt. Obwohl auf dem einzigen Rasenplatz im Sommer fast<br />

täglich trainiert wurde, befand sich das Waldstadion im Gegensatz<br />

zu anderen Sport- und Freizeitstätten nach der Wende noch in annehmbarem<br />

Zustand. Deshalb wurde mit der Sanierung des Geländes<br />

auch erst 1998 begonnen. Das Stadion erhielt einen Kunstrasentrainingsplatz<br />

mit Flutlicht, Umzäunung und eine komplette<br />

Leichtathletikanlage. 1999 wurde dann der Hauptrasenplatz überholt<br />

und 2000 ein zweiter Rasenplatz angelegt. Beide sind mit Unterflurberegnungsanlagen<br />

ausgestattet.<br />

Das Waldstadion ist Trainingsstätte der Sportvereine und Austragungsort<br />

sportlicher Wettkämpfe, wobei es nie an sportbegeistertem<br />

Publikum fehlt.<br />

Zwingend notwendig war und ist zum Teil jedoch hier die Erneuerung<br />

des Kunstrasenplatzes und die Realisierung eines zweiten<br />

Kunstrasenplatzes, die Erneuerung der Rundlaufbahn für die<br />

Leichtathleten sowie die Sanierung der Sanitär- und Umkleideräume.<br />

Festplatz<br />

Nahe des Bahnhofs in <strong>Ludwigsfelde</strong> befindet sich ein größerer<br />

Festplatz, der vor allem für Veranstaltungen von Dritten genutzt<br />

wird (Zirkus, Rummel). Freiluftveranstaltungen der <strong>Stadt</strong> finden<br />

auch auf dem Rathausplatz statt. Über die Grenzen der <strong>Stadt</strong> hinaus<br />

hat sich das Brückenfest unter der aufgestelzten Autobahn etabliert.<br />

Ortsteile<br />

In den Ortsteilen widmet sich die Kirche/Lesestube in Gröben u. a.<br />

dem Thema Theodor Fontane. Soweit vorhanden werden in den<br />

Ortsteilen die Kirchen, Gemeinschaftshäuser oder Feuerwehrhäuser<br />

als Veranstaltungsorte genutzt. Die Dorfanger sind die Festplätze<br />

der Ortsteile.<br />

Die <strong>Stadt</strong> unterstützt im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten<br />

die kulturelle und sportlichen Angebote.<br />

Trotz des zunächst umfangreich erscheinenden Angebots im Bereich<br />

Kultur, Sport und Freizeit ist vor allen Dingen ein Mangel an<br />

Angeboten zu sehen, die sich an die Gruppe der Jugendlichen<br />

richten. Wachsende Probleme in den Milieus arbeitsloser Familien<br />

und Familien mit prekärem Einkommen wirken sich zunehmend<br />

auf die Heranwachsenden aus, die verstärkt sich selbst bzw. der<br />

Schule oder anderen Treffpunkten überlassen sind.<br />

Hohe Anforderungen sind deshalb insbesondere an die Unterstützung<br />

der Kinder- und Jugendarbeit zu stellen, um die<br />

Entstehung sozialer Brennpunkte zu verhindern.<br />

4.4.2. Tourismus<br />

Der Tourismussektor ist in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> noch unzureichend<br />

ausgebildet. Obwohl die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> über ein gut<br />

ausgebautes Radwegenetz verfügt, besonders die Ortsteile durch<br />

ihre reizvolle Landschaft Potenziale für den Tourismus bieten und<br />

mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn eine überdurchschnittlich<br />

gute Anbindung an die Bundeshauptstadt besteht, konnten<br />

diese Potenziale bislang nur wenig genutzt werden.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Mit der Eröffnung des Sport- und Gesundheitszentrums wurde ein<br />

erster Schritt in Richtung Aufwertung des Tourismusstandortes<br />

gemacht. Sonderangebote bzw. Thementage locken verstärkt auch<br />

Menschen aus den Großstädten Berlin und Potsdam, sowie dem<br />

Land Brandenburg. Seit Mai 2007 haben Besucher der <strong>Stadt</strong> die<br />

Möglichkeit, den Weg vom Bahnhof zum Sport- und Gesundheitszentrum<br />

in einer Fahrradrikscha zurückzulegen oder andere Touren<br />

durch die <strong>Stadt</strong> zu genießen. Auch das ist ein Schritt mehr in<br />

Richtung Tourismus.<br />

Die Industriegeschichte der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> bietet ebenfalls ein<br />

Tourismuspotenzial, welches es gilt, durch realisierbare Projekte<br />

auszufüllen. Erste Ansätze gibt es dazu im Museum am Bahnhof.<br />

Auch die landschaftlich reizvolle Einbindung der Ortsteile bietet<br />

Gästen der <strong>Stadt</strong> Erholung. Große Teile befinden sich in Landschafts-<br />

oder Naturschutzgebieten sowie in Regional- oder Naturparks.<br />

Hier kann man die Zeit zum Angeln, Baden oder Fahrradfahren<br />

nutzen. Neben gastronomischen Einrichtungen gibt es in<br />

den Ortsteilen selbst auch Bau- und Kulturdenkmäler wie z. B. die<br />

Gröbener Dorfkirche mit dem ältesten Kirchenbuch der Mark Brandenburg<br />

oder der Grabstein des Ernst von Stubenrauch auf dem<br />

Genshagener Friedhof, der als Landrat des Kreises Teltow und als<br />

„Vater“ des Teltowkanals in die Geschichte einging. Das Schloss<br />

Genshagen ist weit über die Grenzen des Landes Brandenburg als<br />

Sitz der Stiftung Genshagen, Berlin-Brandenburgisches Institut für<br />

Deutsch-Französische Zusammenarbeit in Europa e. V. bekannt<br />

und war bereits Veranstaltungsort für die erste Kabinettsklausur<br />

der großen Koalition im Jahre 2006.<br />

Die immer weiter ausgebauten Radwege verbinden die Kernstadt<br />

mit den Ortsteilen und schaffen so eine Vernetzung von städtischem<br />

Leben und naturnaher Freizeitgestaltung und Erholung für<br />

die Bürger und Gäste der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />

Die <strong>Stadt</strong> hat die Aufgabe, mit geeigneten Maßnahmen die<br />

Verweildauer der Gäste zu erhöhen und andere attraktive Angebote<br />

zu entwickeln, die einen zusätzlichen Magneten bilden.<br />

Diese Maßnahmen müssen neben der Anwerbung potentieller<br />

Investoren im wirtschaftlichen Bereich auch auf die Akquise<br />

von Gästen abzielen.<br />

Daneben ist auf eine stärkere Vernetzung unterschiedlicher<br />

Akteure im Kultur- und Tourismusbereich hinzuwirken. Die<br />

Anbindung an die Fläming Skate durch den Bau einer Radwegeverbindung<br />

nach Blankensee ist ein weiteres Projekt, welches<br />

den Radius der Angebote der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> erweitert<br />

und auch Angebote in den Ortsteilen anspricht. Die ansässigen<br />

Unternehmen sind mehr in die Unterstützung der<br />

Kulturarbeit einzubeziehen.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• reizvolle Landschaft in zum<br />

großen Teil geschützten<br />

Gebieten (LSG, NSG, Naturpark,<br />

Regionalpark)<br />

• geschichtliche und baukulturelle<br />

Denkmäler<br />

• Sportstätten mit Wettbewerbsniveau<br />

und regionaler<br />

Bedeutung<br />

• Industriegeschichte der<br />

<strong>Stadt</strong><br />

• Vereinskultur und bürgerschaftliches<br />

Engagement z.<br />

B. bei der Gestaltung des<br />

Brückenfestes oder dem<br />

Fest der Vereine<br />

• innovatives, sehr qualifiziertes<br />

Fachpersonal in<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek, Museum,<br />

• fehlende Kulturkonzeption,<br />

unzureichende Profilierung<br />

des Kulturhauses<br />

• unzureichende Vernetzung<br />

der einzelnen Kulturangebote<br />

und deren Vermarktung<br />

• fehlende Tourismuskonzepte<br />

• Kulturhaus mit großem<br />

Sanierungsbedarf und hohen<br />

Betriebeskosten<br />

• Industriegeschichte der<br />

<strong>Stadt</strong> wird noch unzureichend<br />

präsentiert<br />

• starke Defizite an Print- und<br />

neuen Medien im naturwissenschaftlichen<br />

und technischen<br />

Bereich<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

Musikschule und Kulturhaus<br />

und sehr enge Kontakte<br />

zu den Schulen<br />

4.5. Soziale- und Gesundheitsinfrastruktur<br />

Grundlagen:<br />

• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und<br />

Ergänzung 2006<br />

Zur Gesundheitsvorsorge stehen das Evangelische Krankenhaus<br />

als Krankenhaus der Grundversorgung sowie die Praxen niedergelassener<br />

Ärzte zur Verfügung, die sich zum Teil in den zwei vorhandenen<br />

Ärztehäusern befinden. Die <strong>Stadt</strong> verfügt weiterhin über<br />

eine Nebenstelle des Gesundheitsamtes des Landkreises. Hinzu<br />

kommen die stationären und ambulanten Einrichtungen der Altenpflege.<br />

Ein differenziertes Netz von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur<br />

von Pflegeeinrichtungen, Freizeitstätten und Sozialstationen über<br />

sozio-kulturelle Beratungs- und Begegnungsstätten, eine Förderschule<br />

für geistig Behinderte, Integrationskindergarten und Integrationsschule<br />

bis hin zur Frühförderberatungsstelle und Suchtberatungsstelle<br />

befinden sich in der <strong>Stadt</strong>. Hervorzuheben sind<br />

hier das städtische Frauenhaus, die Bürgerküche, das Haus der<br />

Familie und das Haus der kleinen Preise.<br />

Das Märkische Kinderdorf war das erste im Land Brandenburg,<br />

das am 20. Dezember 1991 eingeweiht wurde. 1996 kamen zwei<br />

neue Häuser hinzu, so dass nun 52 Kinder und Jugendliche ein<br />

Zuhause auf Zeit in familiennaher Betreuung und Erziehung finden.<br />

Die Älteren werden in Wohngemeinschaften auf ein selbstbestimmtes<br />

Leben vorbereitet. Schwerpunkte der Arbeit sind die<br />

Entwicklung der Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen, intensive<br />

Elternarbeit und Förderung familiärer Kontakte.<br />

Das Waldhaus als sozio-kulturelles Zentrum beherbergt Vereine<br />

und Initiativen (Begegnungsstätte für Zuwanderer und Deutsche –<br />

Esperanca, Frauenstammtisch, Akademie 2. Lebenshälfte, Treff<br />

der Arbeitslosen, Spätaussiedler, Mittagstisch – SpAS e. V., Seniorenbeirat,<br />

Kontaktstätte für Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen, Lokale<br />

Agenda 21 für <strong>Ludwigsfelde</strong>, Schachclub, Schuldnerberatung,<br />

Hyperaktive) unter einem Dach und trägt damit entscheidend zur<br />

Erhaltung des sozialen Netzes durch einen effektiveren Einsatz der<br />

Mittel und der Erhöhung der Qualität der Arbeit durch verbesserte<br />

Koordinierung und Anleitung bei. Träger der Einrichtung ist der<br />

„Waldhaus e.V.“. Das Waldhaus spielt heute Dank des sozialen<br />

Engagements der Vereine und das enge Miteinander der <strong>Ludwigsfelde</strong>r/innen<br />

in diesen Vereinen eine wichtige Rolle.<br />

Durch die bis heute stark gestiegenen sozialen und kulturellen Aktivitäten<br />

sowie den Anstieg der Zahl der Vereine und Gruppen im<br />

Waldhaus findet jedoch ein Großteil dieser Aktivitäten in den<br />

Räumlichkeiten des ehemaligen Wirtschaftsbereiches statt. Diese<br />

entsprechen allerdings weder von der Raumgröße noch von der<br />

Belichtung den heutigen Mindestanforderungen. Die Gebäudesubstanz<br />

des Waldhauses ist darüber hinaus stark sanierungsbedürftig<br />

und energetisch unzureichend gedämmt. Neben einer Grundsanierung<br />

des Gebäudes ist die bedarfsgerechte Anpassung und<br />

Neugliederung, die Schaffung neuer Räumlichkeiten sowie eine<br />

behindertengerechte Erschließung notwendig.<br />

Fehlende Einrichtungen der Regelausstattung werden in benachbarten<br />

Gemeinden angeboten. So befindet sich eine Erziehungsberatungsstelle<br />

in Zossen und das Jugendamt in Luckenwalde.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Besondere Anforderungen an das Gesundheits- und Sozialsystem<br />

sind durch die zunehmende Zahl älterer Menschen in<br />

der <strong>Stadt</strong> zu erwarten. Es muss daher Sorge dafür getragen<br />

werden, dass weitere Flächen für Pflegeheime und betreutes<br />

Wohnen zur Verfügung stehen und die Infrastruktur der <strong>Stadt</strong><br />

auch alten- und behindertengerecht angepasst wird.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• gute Gesundheitsversorgung<br />

• breites Betreuungs-, Pflege-<br />

und Sozialnetz mit<br />

komplexen Versorgungsstrukturen<br />

für unterschiedliche<br />

Zielgruppen<br />

4.6. Verkehrliche Infrastruktur<br />

Grundlagen:<br />

4.6.1. Überregionales Verkehrsnetz<br />

• wachsender Bedarf an<br />

betreuten Wohnformen<br />

• wachsender Bedarf an<br />

Betreuungs- und Pflegestätten<br />

insbesondere Demenzkranker<br />

• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und<br />

Ergänzung 2006<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, vor allen Dingen die Kernstadt, ist überdurchschnittlich<br />

gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.<br />

Die Verbindung mit dem übergeordneten Straßennetz erfolgt<br />

in Ost-West-Richtung vorrangig über die Autobahn BAB A 10 Berliner<br />

Ring mit den Anschlussstellen <strong>Ludwigsfelde</strong>-West und <strong>Ludwigsfelde</strong>-Ost<br />

und Genshagen. Die Nord-Süd-Verbindung der<br />

Bundesstraße B 101 neu von Berlin über Luckenwalde und Jüter-<br />

bog in Richtung Dresden wurde zwischen der Berliner <strong>Stadt</strong>grenze<br />

und Kerzendorf anbau- und kreuzungsfrei vierstreifig fertig gestellt<br />

und entlastet die Ortsteile Genshagen, Löwenbruch und Kerzendorf.<br />

Anschlüsse an das örtliche Straßennetz bestehen im Bereich<br />

des Brandenburg-Parks, des Preußenparks sowie an der Zossener<br />

Straße.<br />

Der Verkehr in Richtung Potsdam erfolgt über die Landesstraßen L<br />

79 durch die Kernstadt und L 795 durch den Ortsteil Siethen.<br />

Durch den erfolgten Ausbau und die neue Anschlussstelle in Potsdam-Drewitz<br />

wurde eine schnelle Verbindung mit den westlichen<br />

Bezirken Berlins geschaffen. Auch die Verbindungen in Richtung<br />

Teltow, Zossen und Beelitz sind inzwischen gut ausgebaut.<br />

Die durch die <strong>Stadt</strong> neu gebaute Nordanbindung ermöglicht die direkte<br />

Anbindung der Industrieparks Ost und West an die B 101 und<br />

BAB A 10. Vor allem für die Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH<br />

verbessert sich mit der Verfügbarkeit über eine Süd- und eine<br />

Nordeinfahrt die innerbetriebliche Logistik deutlich, außerdem gewinnen<br />

alle Transportprozesse Zeit und sind somit kostengünstiger.<br />

Nicht zuletzt verringert sich das Verkehrsaufkommen am Birkengrund,<br />

damit z. B. auch die Lärmbelastung für das Oberstufenzentrum.<br />

Insbesondere durch den Ausbau der B 101 neu bis zur <strong>Stadt</strong>grenze<br />

rückten Berlin und das Güterverkehrszentrum in der Nachbargemeinde<br />

Großbeeren zeitlich näher heran. Durch die günstigen<br />

Anbindungen erhöht sich die Standortgunst <strong>Ludwigsfelde</strong>s erheblich.<br />

Vor allen Dingen die gute Anbindung der Gewerbegebiete<br />

wirkt sich positiv auf die Ansiedlungen von Logistikunternehmen<br />

und Industrie- und Gewerbebetrieben aus.<br />

Als entscheidender Mangel wird weiterhin das Fehlen einer Westanbindung<br />

des Industrieparkbereiches empfunden. Das Verkehrsaufkommen<br />

in Richtung Westen muss bisher über die Bran-<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

denburgische Straße und die Potsdamer Straße durch den innerstädtischen<br />

Bereich geleitet werden.<br />

Mit der verkehrsgünstigen Lage der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und<br />

der bislang positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist jedoch<br />

auch ein wachsendes Konfliktpotenzial zur vorhandenen<br />

Wohnbebauung und insbesondere zum Krankenhausstandort<br />

zu sehen. Hier gilt es deshalb gezielt Maßnahmen zu finden,<br />

die sowohl dem Schutz der Wohnbebauung dienen als auch<br />

den Wirtschaftsstandort sichern bzw. stärken.<br />

Mit einer Westanbindung des Industrieparkes West entstünde<br />

ein nördlicher Straßengürtel außerhalb des <strong>Stadt</strong>bereiches,<br />

der dazu beitragen könnte, die städtische Lebensqualität<br />

durch weniger Lärm und Immissionen zu verbessern. Die Verringerung<br />

der Lärmbelastung im <strong>Stadt</strong>bereich durch umgeleitete<br />

Verkehrsströme erhöht theoretisch den Spielraum für die<br />

Unternehmensansiedlungen in den Industrieparks, die auch<br />

im günstigsten Fall mit geringen Lärmemissionen verbunden<br />

sind.<br />

Der Standortvorteil der Gleisanschlüsse in den Industrieparks, am<br />

Birkengrund sowie östlich des Bahnhofs (insgesamt 9 Anschlüsse)<br />

wird nach wie vor nicht optimal genutzt, da Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />

des DB-Güterverkehrs aus Sicht der Verlader zu wünschen<br />

übrig lassen.<br />

Der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Großflughafen Berlin-<br />

Brandenburg International wird der regionalen Wirtschaft Impulse<br />

geben. Ganz besonders betrifft das die Luft- und Raumfahrtbranche,<br />

was sich über die Entwicklung des Branchenclusters direkt<br />

auf <strong>Ludwigsfelde</strong> auswirken kann. Durch die Ansiedlung einer größeren<br />

Zahl von Unternehmen aller Branchen wird auch die Logistikbranche<br />

gestärkt. Die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes<br />

des Flughafens wird auf <strong>Ludwigsfelde</strong> ausstrahlen und kann auch<br />

hier zu positiven Ansiedlungseffekten führen. Zeitweilig wird es ein<br />

größeres Auftragsvolumen für die heimische Bau- und Ausrüstungsindustrie<br />

geben.<br />

4.6.2. Innerörtlicher Verkehr<br />

Der innerörtliche Verkehr konzentriert sich zusammen mit dem überörtlichen<br />

Verkehr der Landesstraße L 79 auf der Potsdamer<br />

Straße, die zugleich eine wichtige Verbindung des Fußgänger- und<br />

Radverkehrs und das strukturelle „Rückgrat“ der <strong>Stadt</strong> ist. An ihr<br />

befinden sich fast alle zentralen Einrichtungen, vom Bahnhof über<br />

das Rathaus und das Kulturhaus bis zu den verschiedenen Einzelhandelsstandorten<br />

nördlich der Autobahn. Die Immissionsbelastungen<br />

und die Trennwirkung stellen ein wachsendes Problem dar.<br />

Unter den innerörtlichen Haupterschließungsstraßen nimmt die<br />

Brandenburgische Straße eine Sonderrolle ein, da sie neben der<br />

Erschließung von Wohngebieten auch als wichtige Zufahrt zum Industriegebiet<br />

dient und einen erheblichen LKW-Verkehr aufnehmen<br />

muss. Für die Gewerbegebiete östlich der Bahn hat die<br />

Genshagener Straße eine ähnliche Funktion. Bedeutung für die<br />

Erschließung von Wohngebieten haben darüber hinaus die August-Bebel-Straße<br />

und die Karl-Liebknecht-Straße, die Albert-<br />

Schweitzer Straße und die Ernst-Thälmann-Straße.<br />

Zur besseren Erschließung des südwestlichen <strong>Stadt</strong>gebietes<br />

unter Umgehung von Wohnstraßen ist die Anbindung des<br />

Westverbinders, der bereits heute die Potsdamer Straße entlastet,<br />

an die Siethener Straße unter Berücksichtigung sowohl<br />

des verkehrlichen Bedarfs als auch der damit verbundenen<br />

Eingriffe in Natur und Landschaft zu prüfen.<br />

Die Ortsteile sind untereinander, mit der Kernstadt und mit dem übergeordneten<br />

Netz durch ein ausreichend dicht verknüpftes Straßennetz<br />

verbunden, das jedoch abschnittsweise noch verkehrssicher<br />

ausgebaut werden muss. Mit dem Bau der B 101 neu hat sich<br />

das Problem in den Ortsteilen Genshagen, Löwenbruch und Ker-<br />

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zendorf deutlich entschärft, da die Ortsdurchfahrten hierdurch stark<br />

zurückgingen. Durch den Durchgangsverkehr stark belastet ist<br />

nach wie vor der Ortskern von Siethen, da sich hier die Landesstraßen<br />

L 793 in Ost-West-Richtung und L 795 als Verbindung aus<br />

dem südlichen Kreisgebiet in Richtung Berliner Autobahnring und<br />

weiter nach Potsdam kreuzen. Der durchgehende Verkehr, einschließlich<br />

abbiegender Verkehrsströme zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

und dem Autobahnanschluss, hat hier einen Umfang erreicht, der<br />

sich in der Ortslage kaum noch verträglich abwickeln lässt.<br />

Zu klären ist in Zukunft, ob eine Entlastung der Ortsdurchfahrt<br />

mittels des Baus einer Ortsumgehung über die vorhandene<br />

Anschlussstelle <strong>Ludwigsfelde</strong>-West im Norden an den Berliner<br />

Autobahnring und über die bereits fertiggestellte Umgehung<br />

Ahrensdorf aus dem südlichen Kreisgebiet in Richtung<br />

Potsdam erreicht werden kann.<br />

Die Kernstadt von <strong>Ludwigsfelde</strong> weist eine günstige Entfernungsstruktur<br />

für den Radverkehr und überwiegend auch für den Fußgängerverkehr<br />

auf. Die Lage der Wohngebiete zu den Einkaufsgelegenheiten,<br />

Arbeitsstättenschwerpunkten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen<br />

erfordert nur wenige Wege, die über Fahrrad- oder<br />

sogar Fußgänger-Reichweite hinausgehen. Der Anteil dieser<br />

Verkehrsarten am innerstädtischen Verkehr ist daher vergleichsweise<br />

hoch. Rad- und Fußgängerverkehr bündeln sich entlang der<br />

Potsdamer Straße, die beidseitige Radwege und ausreichend<br />

breite, teilweise eingegrünte Gehwege aufweist; die Nutzungsqualität<br />

ist während der Spitzenzeiten jedoch durch die vom Individualverkehr<br />

ausgehenden Belastungen beeinträchtigt. Im Übrigen können<br />

Fußgänger- und Radverkehr relativ problemlos auch über weniger<br />

befahrene Nebenstraßen abgewickelt werden.<br />

Die Entfernungen zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt liegen<br />

zwischen 4 und 9 km. Etwa die Hälfte der Einwohner der<br />

Ortsteile kann Ziele in der Kernstadt in weniger als 20 Minuten mit<br />

dem Fahrrad erreichen (Genshagen, Siethen) und nur wenige be-<br />

nötigen mehr als 30 Minuten. Auf einigen der in Frage kommenden<br />

Verbindungen sind die Bedingungen für den Radverkehr jedoch eher<br />

ungünstig, mit einer dichten Verkehrsbelegung und einem hohen<br />

LKW-Verkehrsanteil (zumindest auf Teilstrecken) bei einem<br />

noch nicht vollständig ausgebauten Radwegenetz und wenig gut<br />

fahrbaren Alternativrouten abseits der Hauptstraßen. Insbesondere<br />

im Einkaufs- und Schülerverkehr der Ortsteile spielt das Fahrrad<br />

daher eine geringere Rolle, als von den Entfernungsverhältnissen<br />

her denkbar.<br />

Aufgabe der <strong>Stadt</strong>entwicklung wird hier der weitere Ausbau<br />

des Radwegenetzes zwischen den Ortsteilen und zur Kernstadt<br />

hin sein, um diese Potenziale zu nutzen. Weiterhin ist die<br />

Anbindung des Radwegenetzes an die Fläming-Skate angedacht,<br />

die neben der Anbindung an das überörtliche Radwegenetz<br />

auch eine Belebung des Tourismus mit sich bringen<br />

kann.<br />

4.6.3. ÖPNV<br />

Eine deutliche Verbesserung für den Personenverkehr besteht seit<br />

2006 mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn zwischen Lichterfelde<br />

Süd und <strong>Ludwigsfelde</strong>, der die durchgängige Bahnverbindung<br />

vom Bahnhof <strong>Ludwigsfelde</strong> zum neuen Berliner Hauptbahnhof<br />

ermöglicht. Ein zusätzlicher Haltepunkt befindet sich am Birkengrund,<br />

der sich in relativ kurzer Entfernung zu den Gewerbestandorten<br />

und dem Oberstufenzentrum befindet.<br />

Diese Verbindung verkürzt die Fahrt nach Berlin auf weniger als 20<br />

Minuten. Damit erhöht sich jedoch auch die Verflechtung des Berliner<br />

und des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Arbeitsmarktes. Auf Grund des deutlich<br />

größeren Berliner Arbeitsmarktes (Vielfalt an Fachkräften) wird<br />

der Konkurrenzdruck von Bewerbern bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaft<br />

erkennbar zunehmen und sich das Pendleraufkommen<br />

weiter erhöhen. So müssen sich <strong>Ludwigsfelde</strong>r Beschäftigte mehr<br />

und mehr mit dem Gros der Berliner Beschäftigten und deren Qua-<br />

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lifikation messen. Gleichzeitig erhöhen sich aber die Beschäftigungsalternativen<br />

bei entsprechender Qualifikation. Angesichts der<br />

breiten Ausbildung von <strong>Ludwigsfelde</strong>rn in Dienstleistungsberufen<br />

ergeben sich aber auch Chancen, um die Arbeitslosigkeit zu mindern.<br />

Vor allen Dingen Frauen profitieren davon, da sie häufig<br />

Dienstleistungsberufe ausüben. Durch die bessere Erreichbarkeit<br />

von Berlin erweitert sich ihr Suchradius.<br />

Für die Unternehmen ergeben sich entsprechend bessere Bedingungen,<br />

ihre Fachkräftenachfrage auch in Zukunft decken<br />

zu können. Der Einzugsbereich des regionalen Arbeitsmarktes<br />

wird deutlich erweitert.<br />

Die verbesserte Bahnverbindung nach Berlin hat aber auch negative<br />

Aspekte. Der Konkurrenzdruck des Berliner Einzelhandels wird<br />

für den Einzelhandel der <strong>Stadt</strong> weiter zunehmen. Es ist nicht auszuschließen,<br />

dass sich bei Beibehaltung des gegenwärtigen Angebots<br />

der Kaufkraftabfluss nach Berlin erhöht, da <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Bürger noch häufiger die Metropole Berlin oder die Landeshauptstadt<br />

Potsdam ansteuern.<br />

Auf der anderen Seite kann diese Bahnverbindung den Gästestrom<br />

in das neue Sport- und Gesundheitszentrum (Saunatherme)<br />

erhöhen und damit zu dessen Wirtschaftlichkeit beitragen. Inwieweit<br />

diese Berliner Gäste auch zusätzliche Kaufkraft nach <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

bringen werden, bleibt angesichts des im Vergleich kaum<br />

konkurrenzfähigen Angebots in der <strong>Stadt</strong> fraglich.<br />

Darüber hinaus wird das <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Ludwigsfelde</strong> über den<br />

Berliner Außenring mit dem Bahnhof Genshagener Heide bedient,<br />

der eine stündliche Verbindung in Richtung Schönefeld (ca. 13<br />

min.) und mit Potsdam (ca. 47 min.) hat.<br />

Der Bahnhof <strong>Ludwigsfelde</strong> liegt dezentral im Osten der Kernstadt,<br />

ist aber vom <strong>Stadt</strong>zentrum und den Wohngebieten südlich der Autobahn<br />

noch gut zu Fuß erreichbar. Die Verbindung mit den nördli-<br />

chen <strong>Stadt</strong>teilen, mit dem Industriegebiet und den Ortsteilen wird<br />

durch Buslinien hergestellt, die vor dem Bahnhof halten. Obwohl<br />

die Potsdamer Straße als „Rückgrat“ der Kernstadt in unmittelbarer<br />

Bahnhofsnähe verläuft, ist die <strong>Stadt</strong>struktur kaum auf den Bahnhof<br />

bezogen, der durch einen breiten begrünten Vorplatzbereich von<br />

den nächstgelegenen Siedlungen getrennt ist. Die Verbindung mit<br />

dem östlichen Teil der Kernstadt (Preußenpark) ist zudem wenig<br />

attraktiv. Eine Stellplatzanlage (Park & Ride) ist vorhanden.<br />

Der Haltepunkt Birkengrund und der Bahnhof Genshagener Heide<br />

bedienen traditionell das Industriegebiet im Norden von <strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />

Birkengrund daneben auch das Oberstufenzentrum und das<br />

betriebliche Bildungszentrum der Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

GmbH. Trotz guter Erreichbarkeit einer großen Zahl von Arbeitsplätzen<br />

im Einzugsbereich ist die Nutzerfrequenz gering und konzentriert<br />

sich auf wenige Tagesstunden. Beide Zugangsstellen liegen<br />

peripher zu den Siedlungsgebieten, sind nicht in die Siedlungsstruktur<br />

eingebunden und von den Wohngebieten aus schwer<br />

erreichbar, das Umfeld ist in beiden Fällen nutzerunfreundlich und<br />

wenig einladend. Parkmöglichkeiten (Park & Ride) sind vorhanden,<br />

werden jedoch wenig genutzt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> weist in ihrem Flächennutzungsplan, 1.<br />

Änderung und Ergänzung einen zusätzlichen geplanten Haltepunkt<br />

für das Bebauungsplangebiet „Ahrensdorfer Heide“ aus.<br />

Busse verkehren im Stundentakt zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong> und der<br />

Berliner S-Bahn (Teltow <strong>Stadt</strong> und Buckower Chaussee über<br />

Genshagen), sowie mehrmals täglich zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong> und<br />

Zossen (über Wietstock, Kerzendorf), Blankenfelde (über Genshagen)<br />

und Potsdam (über Ahrensdorf).<br />

Die Kernstadt wird durch eine wochentags tagsüber im Stundentakt<br />

verkehrende „<strong>Stadt</strong>linie“, die in Schleifen durch die Wohngebiete<br />

fährt, sowie durch mehrere Linien entlang der Potsdamer<br />

Straße erschlossen, so dass insgesamt von einem recht guten,<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

wenn auch nicht vollständig vertakteten Angebot ausgegangen<br />

werden kann. Nur durch wenige Fahrten angebunden sind das Industriegebiet<br />

sowie die Ortsteile im Westen der Kernstadt und Löwenbruch<br />

und Kerzendorf im Osten. Hier besteht ein erhöhter Bedarf<br />

an zusätzlichen Verbindungsmöglichkeiten, um auch die Einwohner<br />

der Ortsteile an den Versorgungs-, Freizeit- und Kulturangeboten<br />

der Kernstadt teilhaben lassen zu können.<br />

Zentraler Busknoten ist der Vorplatz des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Bahnhofs,<br />

wo ein unmittelbarer Anschluss an die Regionalbahn besteht. Ein<br />

Bus-Betriebshof befindet sich im Gewerbegebiet östlich des Haltepunktes<br />

Birkengrund.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• regionale Erreichbarkeit<br />

über Autobahn, Bundesstraße<br />

und Schiene<br />

• durch Lückenschluss der<br />

Anhalter Bahn direkte Verbindung<br />

an Berliner Hauptbahnhof<br />

in weniger als 20<br />

min von Bhf. <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

• Anbindung an Autobahn<br />

über drei Anschlussstellen<br />

• mehrere Anbindungen an B<br />

101 neu insbesondere von<br />

den Industrie- und Gewerbeparks<br />

• Nähe zum Flughafenstandort<br />

BBI<br />

• gut ausgebautes Bahnhofsumfeld<br />

in Rathausnähe<br />

• gut ausgebauter ÖPNV in<br />

der Kernstadt<br />

• hohe Verkehrs- und Verkehrslärmbelastung<br />

an der<br />

Potsdamer Straße und<br />

entlang der Autobahn<br />

• fehlende Nord-West-<br />

Anbindung der Industrieparks<br />

zur Großbeerener<br />

Straße<br />

• fehlende direkte Verbindung<br />

des Westverbinders<br />

zur Siethener Chaussee<br />

• fehlende Anbindung des<br />

Radwegenetzes an die<br />

Fläming-Skate<br />

• unzureichender Ausbauzustand<br />

der Anlieger- oder<br />

Sammelstraßen im Flussviertel<br />

und der neuen Gartenstadt<br />

in der Kernstadt<br />

• unzureichender Ausbau<br />

des ÖPNV-Netzes zu den<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

Ortsteilen<br />

4.7. Energie, <strong>Stadt</strong>technik und Umwelt<br />

Grundlagen:<br />

• Struktur- und Ansiedlungskonzept zum Industriepark Ost/West<br />

und Birkengrund Süd (2006)<br />

• Lärmminderungsplan <strong>Ludwigsfelde</strong> 1995<br />

• diverse Bebauungspläne der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

4.7.1. Energie und <strong>Stadt</strong>technik<br />

Bis zum Jahre 2020 sollen im Land Brandenburg mindestens 20<br />

Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen gespeist<br />

werden. Dies entspricht der Strategie der Europäischen Union, die<br />

Steigerung der Energieeffizienz zu unterstützen und einen deutlichen<br />

Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Aus dem Gedanken<br />

der Nachhaltigkeit erwächst gleichzeitig eine wirtschaftliche Chance<br />

für den Energiesektor, der sich in den Städten zu einer zukunftsfähigen<br />

Branche entwickeln kann.<br />

Die <strong>Stadt</strong>werke GmbH als Hauptanbieter von Strom, Gas und<br />

Fernwärme in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> sichert die Versorgung der<br />

Bürgerinnen und Bürger. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen<br />

auch der Umweltthematik angenommen. So entstanden<br />

neben der bestehenden Fernwärmeversorgung auch ein Blockheizkraftwerk,<br />

eine umweltfreundliche Nahwärmeversorgung und<br />

eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Geschäftshauses<br />

der <strong>Stadt</strong>werke GmbH gegenüber dem Rathaus der <strong>Stadt</strong>.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Daneben versorgt die ENRO <strong>Ludwigsfelde</strong> Energie GmbH zurzeit<br />

eine Vielzahl von Industriekunden mit Fernwärme, Elektroenergie,<br />

Erdgas und Wasser und entsorgt Abwässer. Kernstück der energietechnischen<br />

Anlagen bildet das moderne und umweltfreundliche<br />

Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung. Die Anlagen ermöglichen<br />

es ENRO, den gesamten Wärme- und Elektroenergiebedarf<br />

des Industrieparkes sowie den Fernwärmebedarf der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

für die folgenden Jahre zu decken. Abwärme aus Gas-<br />

Dieselmotoren wird ressource- und umweltschonend genutzt und<br />

in das Fernheiznetz zugeführt. Bei niedrigen Außentemperaturen<br />

werden die Heißwassererzeuger der Kesselanlage mit Öl oder Gas<br />

beheizt, um den erhöhten Wärmebedarf zu decken. Der mit der Errichtung<br />

der neuen Anlage mögliche ökonomische und zugleich ökologisch<br />

sinnvolle Einsatz der Primärenergieträger findet seinen<br />

Niederschlag in der deutlichen Verringerung der Emission. Im Birkengrund<br />

Süd entsteht derzeit ein Biomasse-Kraftwerk der Firma<br />

ENRO, welches neben Strom auch Fernwärme produziert.<br />

Die ansässigen Versorgungsunternehmen leisten damit bereits<br />

jetzt einen umfangreichen Beitrag zur Senkung des CO2-<br />

Ausstoßes und der Steigerung der Energieeffizienz. Auch zukünftig<br />

werden sie an der Umsetzung neuer Technologien arbeiten.<br />

Das zukunftsträchtige Feld der erneuerbaren Energien birgt<br />

technisch, technologisch und wirtschaftlich enorme Entwicklungspotenziale<br />

und wird angesichts steigender Energiepreise<br />

immer viel versprechender. Mit den vorgenannten Beispielen<br />

ist der Anfang gemacht, lokal den Strukturwandel zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien zu vollziehen.<br />

Im Gegensatz zu anderen Kommunen stand bislang der Rückbau<br />

von Wohnungen auf Grund des noch moderaten Leerstandes nicht<br />

im Mittelpunkt der Betrachtung. Über Zusammenlegung von Wohnungen<br />

und damit verbundenen veränderten Grundrisslösungen<br />

konnte trotzdem ein ständig steigender Leerstand von Mietwohnungen<br />

in den vergangenen Jahren nicht verhindert werden. Der<br />

stetige Zuwachs an Einfamilienhäusern führte jedoch nicht zu einer<br />

sinkenden Kapazitätsauslastung der Versorgungsmedien. Die Potenziale<br />

an bereits planungsrechtlich gesicherten Flächen für den<br />

Eigenheimbau (z. B. Ahrensdorfer Heide mit insgesamt 2.200 WE)<br />

werden nach und nach genutzt und führen damit auch weiterhin zu<br />

einer adäquaten Auslastung der Medien.<br />

4.7.2. Umwelt<br />

Trotz der Dominanz der Wirtschaft in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist<br />

diese in eine landschaftlich reizvolle Umgebung eingebettet. Insbesondere<br />

in den Ortsteilen wird dies deutlich. Große Teile ihrer<br />

Gemarkungen sind durch Verordnungen geschützt (LSG, NSG) oder<br />

liegen im Naturpark Nuthe-Nieplitz bzw. im Regionalpark Teltow.<br />

Diese Gebiete sind die grüne Lunge der <strong>Stadt</strong> und haben neben<br />

ihren natürlichen Funktionen auch einen großen Stellenwert<br />

als Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger von <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

sowie den Menschen der Nachbargemeinden und den Gästen<br />

der <strong>Stadt</strong> als Raum für Freizeitgestaltung.<br />

Als Lebensgrundlage gilt es, die Natur und ihre Landschaftsbestandteile<br />

zu pflegen, zu schützen und weiterzuentwickeln. Hier<br />

wird intensiv mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises<br />

Teltow-Fläming, dem Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg<br />

e. V. und anderen Trägern, wie z. B. der Unteren Forstbehörde zusammengearbeitet.<br />

Ein Großprojekt der <strong>Stadt</strong> ist dabei die „Komplexe<br />

Kompensation der Löwenbrucher Teiche“ im Ortsteil Löwenbruch.<br />

Diese sind durch die jahrzehntelange Einleitung von Industrieabwässern<br />

zu DDR-Zeiten stark belastet und können daher nur<br />

unzureichend als Erholungsraum genutzt werden.<br />

Daneben gibt es zahlreiche Flächen, die der Flächennutzungsplan<br />

der <strong>Stadt</strong> als Flächen für die Entwicklung von Natur und Landschaft<br />

ausweist. Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für städtebauliche<br />

Vorhaben können diese Flächen eine Aufwertung erfahren.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Auch die Landwirtschaft, die in den Ortsteilen ihren festen Sitz hat,<br />

trägt zur Pflege der Landschaft bei. Unter den ansässigen Landwirtschaftsbetrieben<br />

gibt es im Ortsteil Siethen bereits zwei ökologisch<br />

zertifizierte Unternehmen, welche sich strengen Standards<br />

unterwerfen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.<br />

Große Teile der Waldflächen vor allen Dingen im Ortsteil Siethen<br />

werden durch die Berliner Forsten gepflegt und bewirtschaftet. Die<br />

Berliner Forsten haben sich vertraglich verpflichtet, ihren Wald<br />

künftig nach durch den Forest Stewardship Council (FSC) und den<br />

Naturland-Verband festgelegten Richtlinien zu bewirtschaften und<br />

sich regelmäßig durch externe Prüfer kontrollieren zu lassen. Das<br />

bedeutet vor allem eine nachhaltige Entwicklung des Waldes unter<br />

Berücksichtigung der sozialen, ökologischen und ökonomischen<br />

Interessen, Nutzung der Naturkräfte und Lernen von der Natur,<br />

Dokumentation der Waldentwicklung für alle Interessierten und optimale<br />

Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Die Berliner<br />

Forsten sind damit ein FSC und Naturland zertifizierter Betrieb.<br />

Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Kleingarten- und Wochenendhausgebiete,<br />

deren Nutzer mit der Bewirtschaft ihrer Gärten das Bild<br />

der <strong>Stadt</strong> und ihrer Ortsteile prägen und neben der Erholungsnutzung<br />

auch ein Stück Natur erhalten.<br />

Da <strong>Ludwigsfelde</strong> seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ein<br />

Industriestandort ist, gibt es jedoch auch Konflikte, deren Bewältigung<br />

sich die <strong>Stadt</strong> stellen muss. So gilt die <strong>Stadt</strong> durch die Industriebetriebe,<br />

die Landesstraße L 79 sowohl in der Kernstadt als<br />

auch in den Ortsteilen, die Durchschneidung der Kernstadt durch<br />

die Autobahn sowie auf Grund der Anflugrichtung der Flugzeuge<br />

auf den Flughafen Schönefeld als verlärmt. Besonders betroffen ist<br />

hierbei das evangelische Krankenhaus der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />

welches sich in unmittelbarer Nähe zu den Industrieparks Ost und<br />

West befindet. Aber auch große Teile der Wohnbebauung und der<br />

sozialen Einrichtungen, Schulen, Kitas etc. entlang der Autobahn,<br />

der Hauptverkehrsstraßen und in Nähe der Industriegebiete sind<br />

belastet.<br />

Wesentliche Aufgabe ist hier, mittels geeigneter Maßnahmen, vorhandenen<br />

Lärm zu mindern und weitere Lärmentstehung zu verhindern,<br />

um sowohl den Wohnstandort zu erhalten als auch den<br />

Industrie- und Gewerbestandort weiter entwickeln zu können.<br />

Bereits der im Jahre 1995 erarbeitete Lärmminderungsplan der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> analysierte die verschiedenen Lärmquellen und<br />

stellte ihre Auswirkungen auf die <strong>Stadt</strong> in Konfliktplänen dar. Die im<br />

Konzept dargestellten Maßnahmen zielten auf die Vermeidung,<br />

Verringerung und Verlagerung von Lärmemissionen sowie die Verringerung<br />

von Lärmimmissionen.<br />

Seitdem wurden bereits eine Großzahl der damals empfohlenen<br />

Maßnahmen umgesetzt. So wurden Gehwege weiter saniert oder<br />

ausgebaut, das Radwegenetz zur Anbindung der Ortsteile an die<br />

Kernstadt erweitert oder eine Park+Ride-Anlage am Bahnhof realisiert<br />

und auch für die Fahrradfahrer eine Park+Bike-Anlage gestaltet.<br />

Die auf 330 m aufgestelzte 6-streifige Autobahn BAB A 10 erhielt 3<br />

Lärmschutzwände im Bereich der Kernstadt und auch das neu<br />

entstandene Wohngebiet „Preußenpark-Süd“ ist durch einen<br />

Lärmschutzwall mit Lärmschutzwand weitestgehend vor dem Lärm<br />

der angrenzenden Anhalter-Bahn geschützt. Durch den Bau des<br />

Ostverbinders und des Westverbinders konnte die Hauptverkehrsachse<br />

der <strong>Stadt</strong>, die Potsdamer Straße, entlastet werden.<br />

Der Bau der Nordanbindung des Industrieparkes-Ost an die B 101<br />

neu und die Anbindung-Süd über die Straße am Birkengrund stellen<br />

die direkte Verbindung der Industrie- und Gewerbeparks an die<br />

B 101 neu sowie an die Autobahn BAB A 10 dar und nehmen den<br />

Großteil des Schwerlastverkehrs in diese Gebiete auf. Damit wird<br />

neben den verkürzten Wegen auch eine Lärmminderung für die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Wohngebiete in der <strong>Stadt</strong> erreicht. Die Anbindung der Genshagener<br />

Straße über die den <strong>Ludwigsfelde</strong>r Damm ergänzt das Straßensystem,<br />

um auch den durch die Gäste des Sport- und Gesundheitszentrums<br />

(Therme) induzierten Verkehr aus der Innenstadt<br />

herauszuhalten.<br />

In den großen Plattenbausiedlungen gilt größtenteils die Ausweisung<br />

von Tempo-30-Bereichen/Zonen. Sammelstraßen in anderen<br />

Gebieten wurden verkehrsberuhigt.<br />

Das im Jahre 2006 erarbeitete Struktur- und Ansiedlungskonzept<br />

zum Industriepark Ost/West und Birkengrund Süd untersucht die<br />

heutige Situation der Lärmproblematik hinsichtlich des verursachten<br />

Industrie- und Gewerbelärms intensiv und schlägt deshalb eine<br />

angemessene Geräuschkontingentierung der Industrie- und Gewerbeflächen<br />

durch technische Maßnahmen an den Lärmquellen<br />

sowie die Schaffung einer Pufferzone zwischen den Industrieparks<br />

und den empfindlichsten Wohnnutzungen als sinnvollste Lösung<br />

vor. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, die gesetzlich notwendigen<br />

Ausgleichsmaßnahmen einzelner Industrie- und Gewerbebetriebe<br />

in einem größeren Kontext („Gesamtkonzept Pufferzone <strong>Ludwigsfelde</strong>“)<br />

umzusetzen, so dass die Maßnahmen und Finanzmittel zukünftig<br />

gebündelt zur Realisierung der Bausteine der Pufferzone<br />

und damit zur Minderung des Konfliktpotenzials beitragen können.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> hat in ihrem Flächennutzungsplan zusätzlich<br />

zu den vorhandenen Straßen eine Verbindung vom Industriepark-West<br />

zur Großbeerener Straße ausgewiesen, um den<br />

Schwerlastverkehr aus Richtung Potsdam aus den Wohngebieten<br />

an der Potsdamer Straße/Brandenburgische Straße herauszuführen.<br />

Durch diese Maßnahme können weitere Effekte bei der Lärmvermeidung<br />

bzw. Lärmverlagerung in weniger belastete Bereiche<br />

der <strong>Stadt</strong> erzielt werden.<br />

In sämtliche Bauleitplanungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> fließt die<br />

Lärmproblematik ein. Mit der Festsetzung geeigneter Maßnahmen<br />

wird bereits vor der Entstehung neuer Wohngebiete Lärm vermieden<br />

oder verringert.<br />

Die durch die Europäische Union verabschiedete EU-<br />

Umgebungslärmrichtlinie stellt auch die Bundesrepublik, ihre Länder<br />

und insbesondere ihre Kommunen vor neue Aufgaben. So waren<br />

durch das Landesumweltamt Brandenburg sowie das Eisenbahnbundesamt<br />

bis zum 30.06.2007 Lärmkarten für Hauptverkehrsstraßen<br />

und Haupteisenbahnstrecken mit hoher Verkehrsbelastung<br />

zu erstellen. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> arbeitete hier intensiv<br />

mit dem Landesumweltamt Brandenburg zusammen, stellte Kartenmaterial<br />

und Daten zur Verfügung und nahm erneut am Internationalen<br />

Aktionstag gegen Lärm teil. Die Ergebnisse aus der<br />

Lärmkartierung bilden die Grundlage für die nächste Phase der<br />

Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie – die Lärmaktionsplanung.<br />

Die ermittelten Daten werden allen betroffenen Städten<br />

und Gemeinden zugänglich gemacht und bilden dort die Grundlage<br />

für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Minderung<br />

des Umgebungslärms. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> war damit verpflichtet,<br />

bis zum 18.07.2008 einen Aktionsplan gegen Lärm zu<br />

erstellen und stellt sich gegenwärtig dieser Aufgabe.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• hohe Auslastung der<br />

<strong>Stadt</strong>technik durch bislang<br />

moderaten Leerstand und<br />

Kapazitätsausgleich durch<br />

Einfamilienhausbau auf<br />

planerisch vorbereiteten<br />

Flächen<br />

• Anpassung der Versorgungstechnik<br />

der <strong>Stadt</strong>werke<br />

und der ENRO an umweltschonende<br />

bzw. energieeffiziente<br />

Standards<br />

• große unter Schutz ge-<br />

• hohe Lärmbelastung durch<br />

Autobahn-, Straßen-,<br />

Schienen- und Luftverkehr<br />

• Nachfrage nach weiteren<br />

Gewerbe- und Industrieflächen,<br />

deren Nutzungen zu<br />

zusätzlichen Lärmimmissionen<br />

führen werden<br />

• hohe Lärmbelastung des<br />

evangelischen Krankenhauses<br />

• fehlende Nord-West-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

stellte Landschaftsbestandteile<br />

im Gemeindegebiet<br />

(LSG, NSG)<br />

• hoher Umsetzungsgrad von<br />

Maßnahmen des Lärmminderungsplanes<br />

durch<br />

Lärmvermeidung, Lärmverlagerung,Lärmverringerung<br />

Anbindung der Industrieparks<br />

zur Verlagerung des<br />

Schwerlastverkehrs aus<br />

den nördlichen Wohngebieten<br />

• vorhandene Altlasten in<br />

Industrieparks Ost und<br />

West<br />

4.8. <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches Engagement<br />

Grundlagen:<br />

• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />

• Familienatlas des Lokalen Bündnis für Familie <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

2005<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit einer <strong>Stadt</strong> zeichnet sich nicht zuletzt<br />

durch eine gezielte und effektive Vermarktung der Stärken und<br />

Potenziale ab. Durch ein positives Image der <strong>Stadt</strong> werden sowohl<br />

Unternehmen, Touristen und Einwohner für einen Standort gewonnen,<br />

so dass die Wettbewerbsfähigkeit auch für die Zukunft erhalten<br />

bleibt.<br />

Das Image der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wurde schon immer durch die<br />

ansässige Industrie und das vor allen Dingen im Bereich des Fahrzeugbaus<br />

und der Luft- und Raumfahrttechnik geprägt. Das zu<br />

DDR-Zeiten bestehende IFA Automobilwerk mit ca. 10.000 Arbeitskräften<br />

war über die <strong>Stadt</strong>grenzen als Arbeitgeber bekannt.<br />

Mit der Wende wurde auch das IFA Automobilwerk <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

liquidiert. Erst die Wiederansiedlung der Mercedes-Benz <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

GmbH und der dadurch ausgelösten Ansiedlung zahlreicher<br />

Zuliefererbetriebe konnte sich der Arbeitsmarkt auf niedrigerem Niveau<br />

stabilisieren. Nach und nach gewann der Standort wieder an<br />

Bedeutung.<br />

Da das Image der <strong>Stadt</strong> nach außen heute wieder besonders<br />

durch den Industriestandort geprägt ist, fehlt es den Bürgerinnen<br />

und Bürgern der <strong>Stadt</strong> oft an Identifikationspunkten. Ablesbar ist<br />

dies auch an der Zahl der Erwerbstätigen, die in den Betrieben der<br />

<strong>Stadt</strong> Arbeit gefunden haben. Ein großer Teil von ihnen kommt<br />

nicht aus der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, sondern rekrutiert sich aus Einpendlern.<br />

Trotz Zuwachs an Arbeitsplätzen stieg die Zahl der Erwerbslosen<br />

in der <strong>Stadt</strong> weiter. Dagegen pendeln viele Arbeitnehmer<br />

nach Potsdam, Berlin oder in die Region, um Arbeit zu finden.<br />

Besonders deutlich zeigt sich jedoch die fehlende Identifikation der<br />

Jugend mit dem Heimatort. Viele junge arbeitsfähige Menschen<br />

ziehen in die alten Bundesländer, um Arbeit zu finden. Sie kennen<br />

oftmals nicht die Chancen, die der Arbeitsmarkt vor Ort bietet und<br />

suchen Ausbildungsplätze vor allen Dingen im Dienstleistungsgewerbe,<br />

welches in <strong>Ludwigsfelde</strong> ungenügend ausgeprägt ist.<br />

Daneben fehlen ihnen adäquate Freizeitangebote. Für Jugendliche<br />

ist die <strong>Stadt</strong> deshalb unattraktiv.<br />

Ein professionelles <strong>Stadt</strong>marketing fehlt der <strong>Stadt</strong> fast völlig.<br />

Durchaus gute Ansätze und Aktivitäten in dieser Richtung haben<br />

bislang noch nicht abschließend zu den gewünschten Ergebnissen<br />

einer Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong> geführt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Der Internetauftritt der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> lenkt nur wenige Besucher<br />

in die <strong>Stadt</strong>. Investoren werden vorrangig über bereits ansässige<br />

Unternehmen oder über Institutionen des Landes Brandenburg<br />

(ZAB) auf den Standort aufmerksam. Ihre Mitarbeiter wohnen<br />

lieber in Berlin, Potsdam oder für sie attraktiveren Umlandgemeinden.<br />

Trotz guter Betreuungsangebote für Kinder und guter Ausstattung<br />

der Kommune mit Schulen aber auch im Bereich der Altenpflege<br />

und –betreuung sowie der Gesundheitsvorsorge ist es<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> bislang nicht gelungen, die Konkurrenzangebote<br />

dieser Städte zu relativieren.<br />

Hier gilt es in Zukunft, auch die weichen Standortfaktoren der <strong>Stadt</strong><br />

konsequent herauszuarbeiten, zu aktivieren oder neue Angebote<br />

zu initiieren. Besonders die Angebote für Jugendliche müssen erweitert<br />

werden, um junge Menschen mehr an die <strong>Stadt</strong> zu binden.<br />

Aufgabe der Bildungsträger wird es sein, enger mit den ansässigen<br />

Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Interesse bei den Jugendlichen<br />

als zukünftige Arbeitnehmer zu wecken.<br />

Mit der Eröffnung des Sport- und Gesundheitszentrums <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

(Saunatherme) ist ein Anziehungspunkt nicht nur für die Bürgerinnen<br />

und Bürger der <strong>Stadt</strong> gelungen. Sie zieht auch Besucher<br />

aus der Hauptstadt und der Landeshauptstadt sowie aus der übrigen<br />

Region an. Mit Sonderangeboten und Thementagen wird die<br />

Vermarktung aktiviert.<br />

Bürgerschaftliches Engagement zeigt sich vor allen Dingen in der<br />

Vielfalt der bestehenden 150 Vereine der <strong>Stadt</strong>. Vom Amateurtheater<br />

„AMALU e. V.“ über den BC Billardclub 1958 <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

e.V., den Fotoklub <strong>Ludwigsfelde</strong> e.V., den Karnevalsclub "Blau<br />

Weiß 68" <strong>Ludwigsfelde</strong> e.V., die zahlreichen Kleingartenvereine bis<br />

hin zum <strong>Ludwigsfelde</strong>r Geschichtsverein e.V. und den zahlreichen<br />

Sportvereinen der Kernstadt und der Ortsteile bilden sie ein breites<br />

Spektrum an Angeboten für die Freizeit. Angesiedelt u. a. in einem<br />

Teil des Kulturhauses, dem City-Treff und dem Waldhaus haben<br />

sie einen großen Anteil an der Gestaltung des gesellschaftlichen<br />

Lebens in der <strong>Stadt</strong>.<br />

Unter dem Motto „Von Bürgern für Bürger“ könnte man die zahlreichen<br />

Veranstaltungen, die von Vereinen, Institutionen und ansässigen<br />

Unternehmen initiiert werden, zusammenfassen. So lädt der<br />

Frauenstammtisch alle Jahre wieder zur alternativen Familienweihnacht<br />

auf dem Rathausplatz ein. Das alljährliche Turmblasen<br />

des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Blasorchesters vom Rathausdach gehört mittlerweile<br />

zur guten Tradition. <strong>Ludwigsfelde</strong>r Gewerbetreibende<br />

schlossen sich zum Verein pro <strong>Ludwigsfelde</strong> zusammen und sponsern<br />

u. a. in jedem Jahr das Neujahrsfeuerwerk.<br />

Unter dem durch den 6-streifigen Ausbau der Autobahn entstandenen<br />

Brückenbauwerk hat sich ein ausgefallener Veranstaltungsort<br />

entwickelt. So locken das durch den „Freundeskreis Brückenfest“<br />

organisierte Brückenfestival mit Weltmusik-Konzerten von internationalen<br />

Künstlern und Trödelmärkte alljährlich ein großes<br />

Publikum an. Der aus dem „Freundeskreis Brückenfest“ entstandene<br />

Verein „Kulturforum <strong>Ludwigsfelde</strong> e. V.“ will das Engagement<br />

in den Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Stadt</strong> bündeln,<br />

engagierte Initiativen unterstützen sowie nachhaltige Projekte<br />

und Maßnahmen insbesondere in den Bereichen Kultur und Tourismus<br />

fördern und fordern.<br />

Im Dezember des Jahres 2003 haben engagierte Unternehmen<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> das Wirtschaftsforum <strong>Ludwigsfelde</strong> gegründet.<br />

Dieser Verein sieht seinen Zweck in der nachhaltigen<br />

Steigerung der Anziehungskraft und der zentralen Bedeutung von<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als Ort der Arbeit, des Wohnens, des Einkaufens, der<br />

Kultur, der Bildung und der Freizeit.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> wurde im Dezember 2005 durch die Landesregierung<br />

für ihr Engagement mit dem Titel „Familienfreundliche Gemeinde“<br />

gewürdigt. Familienleben in <strong>Ludwigsfelde</strong> soll Spaß machen, organisierbar<br />

bleiben und Sicherheit bieten. Politik, Verwaltung, Wirt-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

schaft, soziale Einrichtungen und vor allem die Familien selbst sind<br />

deshalb aufgefordert, am Ball zu bleiben und sich einzubringen.<br />

Einen Rahmen bietet das „Lokale Bündnis für Familie <strong>Ludwigsfelde</strong>“.<br />

Der durch das Bündnis erstellte Familienatlas leitet Familien<br />

mit Übersichten über Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Schulen<br />

und Jugendeinrichtungen, bestehende Angebote in den Bereichen<br />

Kultur und Freizeit, Seniorenangebote und Begegnungs- und Beratungsstellen<br />

durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />

Nicht zuletzt entstand aus dem bürgerschaftlichen Engagement einer<br />

sich formierenden Bürgerinitiative die in der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> vertretene Fraktion „Bürgerinitiative für<br />

ein lebenswertes <strong>Ludwigsfelde</strong>“, die nun auch aktiv in das politische<br />

Geschehen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> eingreift.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• gutes Image nach außen<br />

als Wirtschaftsstandort mit<br />

hohem Arbeitsplatzangebot<br />

• 150 Vereine in der <strong>Stadt</strong><br />

mit sehr breitem Aktivitätsspektrum<br />

• wachsendes bürgerschaftliches<br />

Engagement mit hohen<br />

Potenzialen für Aufwertung<br />

der weichen<br />

Standortfaktoren<br />

• aus bürgerschaftlichem<br />

Engagement entstandene<br />

Fraktion „Bürgerinitiative für<br />

ein lebenswertes <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />

• fehlendes <strong>Stadt</strong>marketing<br />

• niedrige Identifikation der<br />

Bürgerinnen und Bürger mit<br />

ihrer <strong>Stadt</strong><br />

• unzureichende Vernetzung<br />

der verschiedenen Akteure<br />

4.9. Netzwerke/Interkommunale Kooperation<br />

Grundlagen:<br />

• GSK FU BBI 2007<br />

4.9.1. Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin<br />

Brandenburg International (GSK FU BBI) und Dialogforum<br />

Flughafenumfeld<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung des<br />

Gemeinsamen Strukturkonzeptes zum Flughafenumfeld für den<br />

Großflughafen Berlin Brandenburg International im Jahre 2007. In<br />

einem kooperativen und diskursiven Prozess wurde das GSK FU<br />

BBI zusammen mit den Gemeinden des Landes Brandenburg, den<br />

Berliner Bezirken, den Landkreisen, den Regionalen Planungsgemeinschaften<br />

im engeren Wirkbereich des Landesentwicklungsplanes<br />

Flughafenstandortentwicklung (LEP FS) und Fachverwaltungen<br />

der Länder Berlin und Brandenburg erarbeitet. Das Konzept<br />

ist eine im Konsens aller Beteiligten erarbeitete Leitlinie für die<br />

Entwicklung des Flughafenumfeldes. Es soll eine wesentliche<br />

Grundlage u. a. auch für die kommunale Bauleitplanung sein und<br />

Einfluss in den zu erarbeitenden Landesentwicklungsplan Berlin-<br />

Brandenburg (LEP BB) finden.<br />

Aus diesem Prozess entstand das Dialogforum zum Flughafenumfeld,<br />

das die einzelnen Handlungsfelder in Zukunft weiter untersuchen<br />

wird und entsprechende Maßnahmen entwickelt. Auch hier<br />

ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wieder eingebunden.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

4.9.2. Arbeitsgruppe Süd<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> arbeitet weiterhin in der Arbeitsgruppe Süd,<br />

die sich aus den südlichen <strong>Stadt</strong>bezirken Berlins, den Landkreisen<br />

Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald und den<br />

Gemeinden Potsdam, Teltow und <strong>Ludwigsfelde</strong> zusammensetzt,<br />

mit. Das kommunale Nachbarschaftsforum unter der Federführung<br />

des Senats Berlin beschäftigt sich mit Entwicklungsaufgaben und –<br />

perspektiven des <strong>Stadt</strong>-Umland-Raumes und bildet damit im südlichen<br />

Berliner Raum eine Kooperationsplattform zwischen den äußeren<br />

Berliner <strong>Stadt</strong>bezirken und dem Brandenburger Umland. Die<br />

Veranstaltungen finden vierteljährlich statt. Es werden teilräumliche<br />

Konzepte der Siedlungs-, Freiraum- und Verkehrsentwicklung behandelt.<br />

4.9.3. Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming<br />

Das Netzwerk Mittelstand Teltow-Fläming, dem auch die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> angehört, wurde als Initiative der Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Teltow-Fläming mbH ins Leben gerufen.<br />

Das Netzwerk versteht sich als Beobachter, Sprachrohr und<br />

Interessenvertreter der Mittelständler des Landkreises. Hauptanliegen<br />

ist es, ein wirtschaftlich günstiges Umfeld für Unternehmensgründungen<br />

und selbständige Betätigung zu bieten, sowie<br />

bürokratische Hemmnisse abzubauen. Dabei sollen zugleich der Ideenreichtum<br />

und die Innovationskraft der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen voll ausgeschöpft werden. Das Netzwerk hat es sich<br />

zum Ziel gesetzt, eine Kommunikationsplattform für die Anliegen<br />

des Mittelstandes gegenüber der Öffentlichkeit zu schaffen und<br />

den Zusammenhang von Mittelstand und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit<br />

zu verdeutlichen. Dabei will das Netzwerk vorhandene<br />

Potenziale noch besser nutzen sowie geschäftliche und partnerschaftliche<br />

Kontakte und Kooperationen anbahnen und pflegen.<br />

So soll nicht nur die Öffentlichkeit für das Thema Mittelstand sensibilisiert<br />

werden, sondern eine nachhaltige Entwicklung kleinerer<br />

und mittlerer Unternehmen garantiert werden.<br />

4.9.4. Tourismusverband Fläming e. V.<br />

Auch im Tourismusverband Fläming e. V. arbeitet die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

aktiv mit. Die Aufgabe des Tourismusverbandes Fläming<br />

e. V. ist es, im Zusammenwirken mit allen beteiligten und interessierten<br />

Stellen alle Formen des Tourismus und der Naherholung zu<br />

fördern und damit auch der wirtschaftlichen Entwicklung der Region<br />

zu dienen. Der Tourismusverband Fläming e. V. engagiert sich<br />

für die Vermarktung der Reiseregion Fläming. Dabei handelt es<br />

sich um eine kreis- und länderübergreifende Reiseregion, an der<br />

die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming im Land<br />

Brandenburg sowie die Landkreise Anhalt-Zerbst, Jerichower Land<br />

und Wittenberg in Sachsen-Anhalt beteiligt sind.<br />

Zu den Aktivitäten des Tourismusverbandes gehören unter anderem:<br />

- Herausgabe von Publikationen<br />

- Beteiligung an Messen, Präsentationen und Veranstaltungen<br />

- Herausgabe von Pressemitteilungen, Veranstaltung von Pressegesprächen<br />

und Pressereisen<br />

- Gästeinformation und Vermittlung von Unterkünften<br />

- Touristische Produkt- und Projektentwicklung<br />

- Beratung und Information der Mitglieder<br />

- Wahrnehmung der Funktion eines Bindegliedes zwischen den<br />

örtlichen touristischen Leistungsträgern und den überregionalen<br />

touristischen Organisationen des Landes wie TMB Tourismus-<br />

Marketing Brandenburg GmbH, Landestourismusverband<br />

Brandenburg e. V., Deutsche Zentrale für Tourismus u. a.<br />

- Einflussnahme auf die Verbesserung der touristischen Infrastruktur<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

4.9.5. Städte- und Gemeindebund Brandenburg (Planungsund<br />

Bauausschuss)<br />

Der Planungs- und Bauausschuss ist ein Fachausschuss des<br />

Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, der zur Meinungsbildung<br />

des Verbandes in Beteiligungsverfahren zur Gesetzgebung<br />

und anderen Konzepten, Plänen usw. der Ministerien beiträgt. Zusätzlich<br />

bietet er eine Informationsplattform für kommunale Vertreter.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> gehört dem Planungs- und Bauausschuss<br />

des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg als aktives<br />

Mitglied an.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• Mitarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

in vorhandenen<br />

Netzwerken, Interessenverbänden,Nachbarschaftsforen<br />

etc.<br />

4.10. Kommunalfinanzen<br />

Grundlagen:<br />

• unzureichende Ergebnisse<br />

aus den Beteiligungsprozessen<br />

• Haushaltsplan und Haushaltssicherungskonzept der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> 2007<br />

Der Haushalt der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> leidet, wie auch der vieler<br />

vergleichbarer Städte, bereits seit mehreren Jahren an einem erheblichen<br />

strukturellen Defizit. Bis zum Haushaltsjahr 2003 war es<br />

allerdings möglich, den formellen Haushaltsausgleich über Ent-<br />

nahmen aus der allgemeinen Rücklage zu erreichen, so dass die<br />

Erstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes nicht zwingend<br />

erforderlich war.<br />

Diese Vorgehensweise konnte auf Grund des zum 31.12.2003 in<br />

erheblichem Maße aufgezehrten Rücklagenbestandes nicht mehr<br />

praktiziert werden. Daher war es notwendig, erstmalig ab dem<br />

Haushaltsjahr 2004 ein Haushaltssicherungskonzept zu erstellen.<br />

Die den Haushaltssicherungskonzepten seit 2004 zugrunde liegenden<br />

Fehlbeträge hatten, differenziert betrachtet, zwei Ursachen.<br />

Zum einen ist hier nach wie vor die generelle Verschlechterung<br />

der kommunalen Finanzausstattung zu nennen. Obwohl in<br />

den Haushaltsjahren 2004 bis 2006 bundesweit insbesondere die<br />

Einnahmen aus der Gewerbesteuer gegenüber den Vorjahren wieder<br />

leicht gestiegen sind, führen massive Kürzungen von Zuweisungen,<br />

aber auch die Übertragung neuer Aufgaben zu einer immer<br />

mehr Besorgnis erregenden finanziellen Situation der Städte,<br />

Gemeinden und Landkreise. Nachteilig wirkte sich in diesem Zusammenhang<br />

für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ab dem Jahr 2005 insbesondere<br />

die Anhebung des Hebesatzes für die Kreisumlage von 43<br />

% auf 45 % aus. Auf Grund der dafür zusätzlich zur Verfügung zu<br />

stellenden Mittel werden große Teile der durch die Haushaltssicherungskonzepte<br />

2004 bis 2006 eröffneten Konsolidierungspotenziale<br />

wieder aufgezehrt und somit ihrem eigentlichen Zweck – der<br />

Wiederherstellung einer geordneten Haushaltswirtschaft – entzogen.<br />

Zum anderen bestand durch das umfangreiche, gesetzlich nicht<br />

zwingend vorgeschriebene Leistungsangebot, das von der <strong>Stadt</strong><br />

bisher immer noch im Rahmen der kommunalen Daseinsfürsorge<br />

aufrecht erhalten werden kann, bei dem gegebenen Einnahmeniveau<br />

ein strukturelles Defizit von rund 4,0 Mio. € zu Beginn der<br />

Haushaltssicherung. Durch die Quantität und Qualität dieser vielfältig<br />

vorgehaltenen Leistungen und Einrichtungen sowie auf<br />

Grund der Folgekosten getätigter Investitionen hat sich ein Ausga-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

beniveau im konsumtiven Bereich eingestellt, welches nicht mehr<br />

in einem entsprechenden Verhältnis zu den vorhandenen Einnahmepotenzialen<br />

steht.<br />

Mit dem im Jahre 2007 vorgelegten Haushaltssicherungskonzept<br />

konnte festgestellt werden, dass die eingeleiteten Haushaltssicherungsmaßnahmen<br />

die gewünschten und prognostizierten Ergebnisse<br />

gebracht haben, um ab dem Haushaltsjahr 2009 keine neuen<br />

jahresbezogenen Fehlbeträge mehr entstehen zu lassen und damit<br />

das strukturelle Defizit im Verwaltungshaushalt ab dem Haushaltsjahr<br />

2009 komplett zu beseitigen.<br />

Durch die Anhebung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B<br />

konnten die Einnahmen erhöht werden. Zusätzlich gibt es durch<br />

den kommunalen Finanzausgleich seit 2008 wieder Schlüsselzuweisungen<br />

für die <strong>Stadt</strong>. Ab dem Haushaltsjahr 2007 wird darüber<br />

hinaus unabhängig von der Hebesatzpolitik der Kommune ein Betrag<br />

von 800.000,00 € als Mehrbelastungsausgleich für Mittelzentren<br />

gewährt, der zusammen mit den Schlüsselzuweisungen ausgereicht<br />

wird.<br />

Die zweite Stufe der Haushaltssicherung geht vom Abbau aufgelaufener<br />

Fehlbeträge durch einen so genannten Einmaleffekt aus.<br />

Die Erzielung dieser einmaligen Effekte ist jedoch finanzpolitisch<br />

ausschließlich dann zielführend, wenn durch die Einmaleffekte keine<br />

laufenden Fehlbeträge finanziert werden, da in diesem Falle<br />

versucht würde, dauerhafte Defizite durch einmalige Effekte zu<br />

kompensieren – dies in dem Wissen, dass die Wirkung der Einmaleffekte<br />

endlich ist und eben gerade nicht dauerhaft.<br />

Die dargestellten Anforderungen in Bezug auf die Nutzung von<br />

Einmaleffekten wurden in <strong>Ludwigsfelde</strong> folgerichtig und mit nachhaltiger<br />

Wirkung umgesetzt. Über drei Haushaltsjahre wurden Kapitalzuflüsse<br />

von der Wohnungsgesellschaft <strong>Ludwigsfelde</strong> mbH als<br />

Einmaleffekt generiert und – entsprechend der dargestellten Haushaltssicherungsphilosophie<br />

– ausschließlich für den Abbau aufge-<br />

laufener Fehlbeträge verwendet und die Wohnungsgesellschaft<br />

nicht zusätzlich zur Finanzierung laufender Ausgaben herangezogen.<br />

Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass nach Umsetzung der<br />

vier Haushaltssicherungskonzepte 2004 bis 2007 die aufgelaufenen<br />

Fehlbeträge komplett abgebaut sind und aus heutiger Sicht<br />

aus dem laufenden Geschäft keine neuen Fehlbeträge mehr entstehen<br />

werden.<br />

In den Vermögenshaushalt wurden für die Jahre 2007 bis 2010 lediglich<br />

Investitionen mit besonderer Relevanz aufgenommen. Hierzu<br />

zählen insbesondere geförderte Vorhaben, aber auch Maßnahmen,<br />

die bereits begonnen wurden oder die mittelfristig zu einer<br />

Entlastung des Verwaltungshaushaltes führen, wie die Investitionen<br />

für den Umbau und die Erneuerung der Schulen entsprechend<br />

der Konzeption zur Entwicklung und Neugestaltung der<br />

Schullandschaft und Kindertragesbetreuung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>.<br />

Die Finanzierungsquellen der Ausgaben im Vermögenshaushalt<br />

sind im wesentlichen maßnahmebezogene Fördermittel, Ausbauund<br />

Erschließungsbeiträge, ähnliche Entgelte, Rücklagenentnahmen,<br />

Kredite zur Umschuldung, Erlöse aus Grundstücksverkäufen<br />

sowie Erstattungen.<br />

Für die Realisierung der Maßnahmen der mittelfristigen Finanzplanung<br />

wurden und werden auch zukünftig Anträge auf Ausreichung<br />

von Fördermitteln gestellt. Zur Anteilfinanzierung von geförderten<br />

Vorhaben sowie der vollständigen Eigenfinanzierung von Sachinvestitionen<br />

müssen eigene Deckungsmittel (Entnahme aus der allgemeinen<br />

Rücklage, Beiträge, Erlöse aus Vermögensveräußerungen,<br />

Erstattungen) bereitgestellt werden. Diese stellen sich für die<br />

nächsten Jahre wie folgt dar:<br />

Haushaltsjahr Betrag der benötigte<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Sachinvestitionen Eigenmittel<br />

2007 3.128,7 T€ 1.644,0 T€<br />

2008 2.615,0 T€ 1.750,0 T€<br />

2009 1.476,0 T€ 1.250,0 T€<br />

2010 1.227,0 T€ 1.226,0 T€<br />

Auch darüber hinaus wird die <strong>Stadt</strong> alle unternehmen, mit einem<br />

ausgeglichenen Haushalt und über die Nutzung von Fördermitteln<br />

sowohl ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen als auch die<br />

darüber hinausgehenden freiwilligen Aufgaben, möglichst unter<br />

Beibehaltung des bislang erhaltenen Leistungsangebotes,<br />

im Rahmen der kommunalen Daseinvorsorge zu sichern.<br />

Unabhängig vom Erfolg der bereits umgesetzten und noch<br />

bevorstehenden Konsolidierungsmaßnahmen hängt die weitere<br />

finanzielle Entwicklung der <strong>Stadt</strong> in nicht unerheblichem<br />

Maße auch von der künftigen Finanz- und Steuerpolitik des<br />

Landes Brandenburg und des Bundes ab.<br />

Trotz der positiven Einschätzung der ansässigen Unternehmen,<br />

ihre Fachkräftenachfrage auch in Zukunft decken zu<br />

können, bestehen insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise Risiken am Arbeitsmarkt,<br />

die zu Einnahmeausfällen bei der Einkommenssteuer<br />

führen können. Ein durch die veränderte Altersstruktur und<br />

durch Abwanderungen von jungen Fachkräften wachsender<br />

Anteil von Erwerbfähigen mit geringen Chancen am Arbeitsmarkt<br />

kann die Arbeitslosenzahl und die Zahl der Hartz IV-<br />

Empfänger erhöhen.<br />

Es besteht die Gefahr, dass rückläufige Einnahmen der <strong>Stadt</strong><br />

diese erneut in Schwierigkeiten beim Ausgleich des Haushaltes<br />

bringen und ggf. bislang aufrechterhaltene freiwillige Leistungen<br />

zur Daseinsvorsorge durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> gekürzt<br />

werden müssen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> verfügt darüber hinaus über eine Eigengesellschaft<br />

(Wohnungsgesellschaft <strong>Ludwigsfelde</strong> mbH „Märkische<br />

Heimat“) und über zwei Beteiligungsgesellschaften (<strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> GmbH, <strong>Stadt</strong>entwicklungsgesellschaft für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

mbH). Der <strong>Stadt</strong> eröffnen sich dadurch wichtige strategische<br />

Handlungsoptionen ihrer <strong>Stadt</strong>entwicklung. Gleichzeitig sind damit<br />

aber auch Verpflichtungen verbunden.<br />

+ Stärken + - Schwächen -<br />

• ab 2009 ausgeglichener<br />

Haushalt durch Haushaltssicherungsmaßnahmen<br />

insbesondere mit Einmaleffekt<br />

• strategische Handlungsoptionen<br />

durch Beteiligungen<br />

• ab 2008 wachsende Einnahmen<br />

durch Schlüsselzuweisungen<br />

und Mehrbelastungsausgleich<br />

für Mittelzentren<br />

• Aufbringung des Eigenmittelanteils<br />

bei geförderten<br />

Investitionen<br />

• ggf. anhaltende Bevölkerungsabwanderungverbunden<br />

mit Kaufkraftabfluss<br />

und Mindereinnahmen<br />

bei der Umsatzsteuer<br />

• Überalterung der Bevölkerung<br />

mit Mindereinnahmen<br />

bei der Einkommenssteuer<br />

durch geringere Alterseinkommen<br />

• Auswirkungen der Finanzkrise<br />

mit indirektem Einfluss<br />

auf Arbeitslosenquote<br />

und Zahl der Hartz-IV-<br />

Empfänger<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

5. Zusammenfassung der Stärken –<br />

Schwächen – Analyse<br />

5.1. Stärken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

• Hervorragende Lage im Südraum der Metropolenregion Berlin-<br />

Brandenburg unweit des geplanten Großflughafens BBI<br />

• Herausragende überregionale und regionale Verkehrsanbindung<br />

(A10, B 101)<br />

• Seit 2006 hervorragende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr<br />

nach Berlin (Anhalter Bahn in 20 Minuten bis<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum)<br />

• Pool von über 150 ha Gewerbeflächen (GI, GE) verschiedenster<br />

Qualitäten und Parzelliermöglichkeiten mit Anbindung an<br />

Verkehrsstraße sowie teilweise mit Gleisanschluss<br />

• Sitz von jeweils einem Schlüsselunternehmen der Branchencluster<br />

Luft- und Raumfahrt und Automotive mit zurzeit wachsender<br />

Zahl an Arbeitsplätzen<br />

• Eine große Zahl Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe sowie<br />

aus dem Wirtschaftsbereich Verkehr/Logistik, daher gutes<br />

Image als Industriestandort mit hohem Arbeitsplatzangebot<br />

(Außenimage)<br />

• Großer Pool baureifer Grundstücke im Bebauungsplangebiet<br />

„Ahrensdorfer Heide“<br />

• Kulturhaus als wichtiger Identifikationspunkt für die Bevölkerung<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>s<br />

• Attraktives Freizeit- und Tourismusangebot durch das neue<br />

Sport- und Gesundheitszentrum (Saunatherme) innerhalb der<br />

<strong>Stadt</strong><br />

• Weitgehend erhaltenes denkmalgeschütztes Wohngebiet der<br />

50er Jahre zwischen Bahnhof und Rathaus/Kulturhaus<br />

• Flächen unter der Autobahn als Flächenreserve für innovative<br />

Entwicklungsmöglichkeiten eines Zentrums<br />

• Bevölkerung zeigt zunehmend Interesse an <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

5.2. Schwächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

• Abnahme der Einwohner im erwerbsfähigen Alter auf Grund<br />

demographischer Veränderungen und der Wegzüge junger, erwerbsfähiger<br />

Einwohner<br />

• Hohe Arbeitslosenzahl bei gleichzeitig hoher Einpendlerquote<br />

• Zunehmender Fachkräftemangel insbesondere bei Ingenieuren<br />

• Defizit an großen zusammenhängenden Gewerbeflächen ohne<br />

Immissionskonflikte<br />

• fehlende Impulse für innovative wirtschaftliche Entwicklung, da<br />

keine wissenschaftlichen Einrichtungen bzw. höhere Bildungseinrichtungen<br />

vorhanden sind<br />

• Autobahnverlauf mit bisher ungenutzten Flächen im aufgestelzten<br />

Brückenbereich als Barriere zwischen Handels- und<br />

Dienstleistungszentrum nördlich der Autobahn und Kultur-<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

/Verwaltungszentrum südlich der Autobahn, daher fehlende Identifikationspunkte<br />

in der Innenstadt<br />

• Fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums aufgrund<br />

der Nähe zu Berlin und Potsdam<br />

• Fehlende Kulturkonzeption und unzureichende Profilierung des<br />

Kulturhauses, geringes Angebot an sonstigen Freizeit-, Erholungs-<br />

und Gastronomieangeboten, weiche Standortfaktoren<br />

sind noch unzureichend ausgeprägt<br />

• Kulturhaus mit großem Sanierungsbedarf und hohen Betriebskosten<br />

• Verbesserungswürdiges <strong>Stadt</strong>- und Tourismusmarketing, fehlendes<br />

Innenstadtmanagement<br />

• Niedrige Identifikation der Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong>: Industriestandort<br />

und Kernstadt werden nicht als Ganzes wahrgenommen<br />

• Wohnangebot nicht nachfragegerecht auf Grund der Dominanz<br />

des Wohnungsangebotes durch Block- und Plattenbauwohnungen<br />

(der 50er bis 80er Jahre)<br />

• unzureichende Anbindung der Ortsteile, um an den vielseitigen<br />

Angeboten der Kernstadt teilhaben zu können<br />

• Kernstadt leidet unter starker Verlärmung mit steigender Tendenz<br />

(Autobahn, Potsdamer Straße, Industrie, Bahntrassen,<br />

Flugverkehr).<br />

5.3. Chancen und Risiken der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Neben der Stärken-Schwächen-Analyse ist es notwendig, sich<br />

auch die Chancen und die Risiken der künftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

zu verdeutlichen. Dazu bieten Visionen und Szenarien die Möglichkeit,<br />

den Blick von den aktuellen Einzelereignissen weg zu einem<br />

übergeordneten und zukunftsorientierten Gesamtbild zu lenken.<br />

Es wird deutlich, wo Risiken liegen, und wo Prioritäten zu setzen<br />

sind.<br />

Eine positive <strong>Stadt</strong>entwicklung <strong>Ludwigsfelde</strong>s ist als überwiegend<br />

industriell geprägte <strong>Stadt</strong> eng verknüpft mit der allgemeinen und<br />

lokalen Wirtschaftsentwicklung. Es werden zwei alternative Zukunftsszenarien<br />

vorgestellt, die dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept<br />

2006 (SEK) entnommen und im Anhang dokumentiert<br />

sind. Das Szenario 1 orientiert auf die optimal denkbaren Bedingungen,<br />

ohne ein utopisches Bild entwickeln zu wollen. Das<br />

Szenario 2 zielt auf Unwägbarkeiten bzw. eine ungünstigere Entwicklung<br />

auf Grundlage der Fortsetzung eher problematischer<br />

Trends ab, die auch durch globale Prozesse gefördert wird. Die<br />

Entwicklung der <strong>Stadt</strong> wird voraussichtlich zwischen diesen beiden<br />

Szenarien verlaufen.<br />

Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />

aufgrund ihrer starken Industrieprägung natürlich besonders von<br />

den globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig ist.<br />

Darüber hinaus steht und fällt die Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />

• mit dem Grad der Innovationsfähigkeit der Unternehmen, sich<br />

international und mit den neuesten Erkenntnissen am Weltmarkt<br />

einzubringen und zu behaupten;<br />

• mit der Fähigkeit von <strong>Stadt</strong>, Netzwerken und regionalen Akteuren,<br />

innovative Unternehmen an den Standort zu ziehen, die<br />

Branchencluster zu stärken und vor allen Dingen diversifizie-<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

rende Wirkungen zu entfalten (Energiekostenentwicklung als<br />

Gefahr für die bisher tragenden Branchen);<br />

• mit der Entwicklung und Bindung eines Fachkräftepotenzials<br />

am Standort, das es Unternehmen lohnenswert macht, gerade<br />

in dieser Region zu investieren.<br />

Je nach Entwicklungsverlauf ergeben sich natürlich deutliche Auswirkungen<br />

auf alle Handlungsfelder der kommunalen Daseinsvorsorge<br />

(vgl. Kap. 4). Chancen für <strong>Ludwigsfelde</strong> als Zuzugsgemeinde<br />

aber auch um die angestammte Bevölkerung zu halten und als<br />

„zufriedene“ BürgerInnen enger an die <strong>Stadt</strong> zubinden, liegen im<br />

wesentlichen darin, die Attraktivität der <strong>Stadt</strong> als lebenswerter<br />

Wohnort zu steigern. Neben der nur z. T. erreichbaren Reduzierung<br />

der immer präsenten Lärmbelastung kann hier vor allem das<br />

Ineinandergreifen der Aufwertung vorhandener Nutzungen mit der<br />

Schaffung eines neuen Zentrumsbereiches unter und neben der<br />

Autobahn als reale Chance angesehen werden. Dazu ist viel<br />

Phantasie und Engagement erforderlich. Denn das Risiko liegt in<br />

der Außergewöhnlichkeit der Aufgabe einer Zentrumsentwicklung<br />

im Umfeld einer Autobahn: es gibt keine Reihe von übertragbaren,<br />

erprobten Lösungsansätzen. Mit dem in jüngster Zeit wahrnehmbaren<br />

Bürgerbewusstsein zeichnen sich jedoch Perspektiven ab, die<br />

gegebenenfalls derzeit noch gar nicht benennbare Projektideen<br />

nach sich ziehen können.<br />

5.4. Schlussfolgerung<br />

Die dargestellten Stärken und Schwächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

machen den künftigen Handlungsbedarf sehr deutlich. Von den<br />

meisten anderen Brandenburger Städten unterscheidet sich die<br />

<strong>Stadt</strong> vor allem im Hinblick auf zwei Punkte:<br />

• Die <strong>Stadt</strong> verzeichnet eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung,<br />

die Zahl der Arbeitsplätze steigt, was auf die hervorragende<br />

Lage im Südraum von Berlin und die traditionellen industriellen<br />

Kerne zurückzuführen ist. Es sind wichtige Unternehmen<br />

der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie und des<br />

Logistikgewerbes vorhanden, die sich alle einer positiven Entwicklung<br />

erfreuen. Die <strong>Stadt</strong> weist somit ein sehr positives<br />

Image als Industriestandort auf und wird damit auch ihrer Funktion<br />

als Wachstumskern gerecht.<br />

• Im Gegensatz dazu sind große Funktionsschwächen sowohl als<br />

Wohnstandort als auch als Handels- und Dienstleistungsstandort<br />

festzustellen, d. h. die Versorgungsfunktion eines Mittelzentrums<br />

wird nur unzureichend erfüllt. Dies hängt entscheidend<br />

auch damit zusammen, dass die <strong>Stadt</strong> keine Identität stiftende<br />

Mitte, kein historisch geprägtes Zentrum hat. Verschärfend<br />

kommt hinzu, dass zwischen Handels- und Verwaltungszentrum<br />

die Autobahn BAB A 10 als Barriere verläuft. So hat die<br />

<strong>Stadt</strong> als Wohnstandort keine große Anziehungskraft auf die<br />

Beschäftigten in der <strong>Stadt</strong>. Auf der anderen Seite sind viele<br />

Bewohner seitens ihrer Qualifikation nicht geeignet für die in<br />

der <strong>Stadt</strong> angebotenen Arbeitsplätze. Daher gibt es große Anteile<br />

sowohl von Ein- als auch Auspendlern. Besonders auffällig<br />

ist, dass mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen<br />

am Arbeitsort Einpendler sind.<br />

Als Schlussfolgerung bleibt festzuhalten, dass es neben der weiteren<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen als Industriestandort<br />

primär um die Herausbildung und Qualifizierung der so genannten<br />

„weichen Standortfaktoren“ geht. Im Vordergrund sollte dabei ein<br />

attraktives, funktionsfähiges Zentrum und ein attraktives Wohnumfeld<br />

stehen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

6. Leitbilder und Entwicklungsziele 2020<br />

6.1. Übergeordnetes Leitbild – „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“<br />

Für den Erarbeitungsprozess des <strong>INSEK</strong> kann in <strong>Ludwigsfelde</strong> auf<br />

kein vorhandenes, anerkanntes Leitbild zurückgegriffen werden.<br />

Erst innerhalb des <strong>INSEK</strong>-Prozesses des Jahres 2008 konnte aufgrund<br />

der Diskussionen mit den verschiedenen eingebundenen<br />

Akteuren und vielfältiger Veranstaltungen und Aktionen unter Einbeziehung<br />

einer breiten Bürgerschaft das entsprechende Leitbild<br />

entwickelt und daraus Entwicklungsziele abgeleitet werden.<br />

Das übergeordnete Leitbild mit dem Slogan „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“<br />

zeigt eine positive Vision der Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

als Orientierung für die wesentlichen Handlungsbedarfe<br />

bis ins Jahr 2020 hinein.<br />

Selbstbewusst präsentiert sich <strong>Ludwigsfelde</strong> dabei als Mittelzentrum<br />

und starker Regionaler Wachstumskern in der Tradition der<br />

Automobilindustrie, die seit den 30er Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts nicht nur Motor der <strong>Stadt</strong>entwicklung ist, sondern mit<br />

ihren Erzeugnissen auch „die Welt bewegt“. Gleichzeitig schließt<br />

das Leitbild die Bürgerinnen und Bürger in <strong>Ludwigsfelde</strong> ein, die<br />

mit ihrem großen Engagement in über 150 Vereinen, darunter<br />

zahlreichen Sportvereinen, das Leben in der <strong>Stadt</strong> ausmachen,<br />

gestalten und bewegen. Unter den Bedingungen des demographischen<br />

Wandels, mit dem sich auch die relativ junge und im Nahbereich<br />

Berlins liegende <strong>Stadt</strong> konfrontiert sieht und der sich insbesondere<br />

im steigenden Durchschnittalter der Bevölkerung zeigt,<br />

setzt <strong>Ludwigsfelde</strong> mit diesem Leitbild ein Zeichen, sich den Veränderungen<br />

der Zeit, die ebenso Bewegung symbolisieren, zu<br />

stellen.<br />

Unter das Dach des übergeordneten Leitbildes „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“<br />

gliedern sich die folgenden fünf Leitbildbereiche ein:<br />

1. <strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin mit dem Entwicklungsziel der Herausbildung<br />

und Gestaltung eines bisher fehlenden Identität<br />

stiftenden <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

2. <strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte mit dem Entwicklungsziel<br />

des positiven Bekenntnisses der <strong>Stadt</strong> zu ihrer Industriegeschichte<br />

und ihrer heutigen Wirtschaftskraft<br />

3. <strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang mit dem Entwicklungsziel der<br />

Schaffung einer lebenswerten <strong>Stadt</strong> für alle Generationen<br />

4. <strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün mit dem Entwicklungsziel der Einbindung<br />

der Kernstadt mit ihrer Versorgungsfunktion in den Landschafts-<br />

und Erholungsraum der Ortsteile und deren innovativen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

5. <strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir mit dem Entwicklungsziel der<br />

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zur Identitätsstiftung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

mittendrin<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> -<br />

ein Leben lang<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

ist grün<br />

2008<br />

2020<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> macht<br />

Geschichte<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> -<br />

das sind wir<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

6.2. Leitbild <strong>Stadt</strong>struktur/räumliches Leitbild<br />

Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin<br />

Die <strong>Stadt</strong>struktur <strong>Ludwigsfelde</strong>s ist gekennzeichnet durch die Einbettung<br />

der Kernstadt in einen Gürtel aus 11 dörflich geprägten<br />

Ortsteilen, die der <strong>Stadt</strong> den natur- und landschaftsräumlichen<br />

Rahmen geben. Innerhalb dieses Gefüges übernimmt die Kernstadt<br />

sowohl die Versorgungsfunktion für sich selbst als auch für<br />

das sie umgebende Umland, insbesondere für die Ortsteile. Die<br />

Konzentration der Wohn- und Arbeitsstätten erfolgt in der Kernstadt.<br />

Die Kernstadt selbst stellt sich auch zukünftig als eine in mehreren<br />

zeitlichen Phasen entstandene Abfolge von Siedlungsbereichen<br />

dar, von denen einige Gartenstadtcharakter haben, während andere<br />

vom Geschosswohnungsbau der 50er Jahre, von industriell errichteten<br />

Wohnkomplexen sowie von Baugebieten der Nachwendezeit<br />

geprägt sind. Die <strong>Stadt</strong> wird durch die Potsdamer Straße als<br />

bandartige Hauptverkehrsader sowie die überregional bedeutende<br />

Trasse der BAB A 10 von Norden nach Süden und von Westen<br />

nach Osten durchschnitten und zugleich gegliedert.<br />

Im Norden und Osten der Kernstadt liegen die großen Gewerbeund<br />

Industrieparks, die sich zum Teil bis in die Gemarkungen der<br />

angrenzenden Ortsteile hineinziehen. Ein die Wohnbereiche umgebender<br />

Grüngürtel sorgt mit notwendigen ergänzenden Schutzmaßnahmen<br />

zukünftig für eine ausreichende Trennung von Gewerbe-<br />

und Wohnflächen. Nach Süden und Westen schließen sich<br />

an die Wohngebiete Grünzonen an, die aber teilweise durch nicht<br />

vermeidbare Immissionen der Bundesautobahn auch zukünftig beeinträchtigt<br />

werden.<br />

Auf Grund der Durchschneidung des <strong>Stadt</strong>gebietes durch die Verkehrstrassen<br />

von überregionaler Bedeutung und die Entstehung<br />

der Wohngebiete im engen Zusammenhang mit der Geschichte<br />

der ansässigen Automobilindustrie ist das <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

seit Jahrzehnten durch das Nichtvorhandensein eines<br />

sonst in anderen vergleichbar großen, historisch gewachsenen<br />

Städten bestehenden <strong>Stadt</strong>zentrums geprägt. Mit dem Ausbau der<br />

BAB A 10 und der Aufstelzung der Autobahn auf einer Länge von<br />

330 m aus der bestehenden Dammlage wird die Chance der<br />

Schaffung eines die <strong>Stadt</strong>teile verbindenden <strong>Stadt</strong>zentrums in den<br />

Fokus der <strong>Stadt</strong>entwicklung gestellt, ggf. zu Lasten anderer Versorgungs-<br />

und Infrastrukturstandorte. Die nach der Wende entlang<br />

der Potsdamer Straße in einer bandartigen Aufreihung angesiedelten<br />

Einrichtungen mit Versorgungsfunktionen stellen einen ersten<br />

– teilweise erfolgreichen – Versuch dar, ein solches Zentrum<br />

zu bilden.<br />

Die Potsdamer Straße übernimmt dabei die Verknüpfungsfunktion<br />

1. des Bahnhofes als Eingangstor der <strong>Stadt</strong>,<br />

2. mit dem Kultur- und Verwaltungszentrum um den Rathausplatz<br />

sowie<br />

3. über die brachliegenden Flächen unter und neben der aufgestelzten<br />

Autobahn,<br />

4. mit dem neuen Handels- und Dienstleistungszentrum, welches<br />

sich bis zum Anton-Saefkow-Ring erstreckt.<br />

Das Zentrum <strong>Ludwigsfelde</strong>s wird sich aufgrund seiner historischen<br />

und stadtstrukturellen Besonderheit nur dem Verbund dieser Funktionen<br />

definieren und stärken lassen, da dies nicht allein durch den<br />

Handels- und Dienstleistungsbereich bewältigt werden kann. Dies<br />

im Bewusstsein aller Akteure und der Bevölkerung zu verankern,<br />

dies zu strukturieren und dies im konkreten Umsetzungsprozess<br />

voranzutreiben wird ein zentrales Handlungsfeld der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>s für die kommenden Jahre werden.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> bedeutende Einrichtungen, wie das <strong>Stadt</strong>museum im<br />

Bahnhofsgebäude, das Gymnasium, das Kaufland-<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Einkaufszentrum und die neu entstandene Sauna-Therme bilden<br />

die Eckpfeiler einer denkbaren Innenstadtabgrenzung, in deren<br />

Mittelpunkt das Kultur- und Bürgerhaus als Leuchtturm steht. Dieses<br />

signalisiert auch den Ansatzpunkt für die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />

Diese Gegebenheiten bestimmen die Ausgangssituation, die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> unter den Bedingungen des demographischen Wandels<br />

und einer damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung<br />

weiterzuentwickeln. Sie sind als Chance zu begreifen, das zukünftige<br />

Gesicht der <strong>Stadt</strong> zu prägen:<br />

Die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> konzentriert sich dabei auf die Kernstadt<br />

und insbesondere auf die Gestaltung einer „Neuen Mitte“ als<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum. Die um diesen Bereich herum liegenden Wohnkomplexe<br />

sollen weiter stabilisiert und auf der Grundlage noch zu entwickelnder<br />

Strategien durch die Förderung individueller Qualitäten<br />

gefördert werden. Die Potsdamer Straße soll das Bindeglied zwischen<br />

dem neuen Zentrum und den vorhandenen Wohnkomplexen<br />

darstellen und ihre bislang eher trennende Wirkung („Verkehrsschneise“)<br />

in eine verbindende Funktion („Lebensader“) verwandeln.<br />

Die landschaftlich geprägten Ortsteile der <strong>Stadt</strong> werden in ihrer<br />

Position als freizeitbezogener Erholungsraum der <strong>Stadt</strong> gestärkt<br />

und intensiver an die Kernstadt angebunden.<br />

Thematische Entwicklungsziele:<br />

• Konzentration der Hauptversorgungsfunktionen auf die Kernstadt<br />

Funktionsausbau, -anpassung und –verbesserung mit dem Ziel eines<br />

gut ausgestatteten und attraktiven Mittelzentrums in der Nähe<br />

von Potsdam und Berlin<br />

• Aufbau einer „Neuen Mitte“ als <strong>Stadt</strong>zentrum für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Anreicherung einer gut strukturierten „Neuen Mitte“ mit vielschichtigen<br />

Versorgungs-, Freizeit-, Erholungs- und Aufenthaltsangeboten,<br />

die sowohl die eigenen Bürgerinnen und Bürger als auch Besucher<br />

der <strong>Stadt</strong> motivieren, diesen Bereich aufzusuchen und zu<br />

erleben<br />

• Mobilisierung von bürgerschaftlichem Engagement und Initiativen<br />

der Wirtschaft zugunsten der Innenstadtentwicklung<br />

• Stärkung des ÖPNV zur besseren Anbindung der Ortsteile an<br />

die Kernstadt<br />

• Abbau von Immissionen und Verkehrsbarrieren zur Attraktivitätssteigerung<br />

der Potsdamer Straße für Fußgänger und Radfahrer.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

6.3. Leitbild Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus<br />

Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> nutzt als Regionaler Wachstumskern mit den Branchenkompetenzfeldern<br />

Automotive, Luftfahrttechnik, Logistik und<br />

unter Ausnutzung bestehender Potenziale aus den Branchenkompetenzfeldern<br />

Energiewirtschaft/Energietechnologie und Metallerzeugung,<br />

Metallbe- und verarbeitung/Mechatronik auch zukünftig<br />

die Chance, seine Funktion als Wirtschaftsmotor der Region und<br />

starkes regionales Arbeitsmarktzentrum auszubauen.<br />

Dabei kann <strong>Ludwigsfelde</strong> auf ein breites Spektrum noch verfügbarer<br />

Flächen in den verschiedenen Industrie- und Gewerbeparks zurückgreifen.<br />

Gleichzeitig ist das Wachstum des Wirtschaftsstandortes<br />

und seiner Großunternehmen auf die Entwicklung von zusätzlichen<br />

großflächigen Industrie- und Gewerbeflächen zur Beseitigung<br />

von Engpassfaktoren ausgerichtet. Die Lage <strong>Ludwigsfelde</strong>s<br />

im Flughafenumfeld des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg<br />

International wird langfristig für Synergieeffekte sorgen, die<br />

die <strong>Stadt</strong> nutzen wird.<br />

Durch die Schaffung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen<br />

trägt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zur Stabilisierung vorhandener und<br />

zur Neuansiedlung kleiner und mittlerer Unternehmen bei.<br />

Die <strong>Stadt</strong> unterstützt die Wirtschaft bei ihren eigenen Bemühungen<br />

um eine weitere Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Innovationskraft<br />

sowie um die Diversifizierung der Produktpaletten und<br />

wird sich mittel- und langfristig an der Fachkräftesicherung beteiligen.<br />

Durch die Sicherung attraktiver Standortfaktoren sorgt die<br />

<strong>Stadt</strong> für ein positives Ansiedlungsklima.<br />

Mit der Entwicklung eines <strong>Stadt</strong>zentrums auf dem Areal der Brachflächen<br />

unter und neben der Autobahn steht der Ausbau und die<br />

Stärkung des Dienstleistungs- und Handelssektors mit dem räumlichen<br />

Leitbild und der angestrebten <strong>Stadt</strong>struktur in Übereinstimmung.<br />

In der Tradition der <strong>Stadt</strong> als Standort der Automobilindustrie sollen<br />

die Industriegeschichte <strong>Ludwigsfelde</strong>s erlebbar gemacht und<br />

Synergieeffekte für die lokale Wirtschaft erreicht werden. Damit<br />

wird die Verbindung von gestern – heute – morgen deutlich, denn<br />

die Industrie hat nicht nur die Geschichte der <strong>Stadt</strong> geprägt, sondern<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> auch überregional bekannt gemacht und wird<br />

die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> auch künftig tragen.<br />

Thematische Entwicklungsziele:<br />

• Ausbau des Wirtschaftsstandortes durch Beseitigung von Engpassfaktoren<br />

im Bereich Gewerbeflächen- und Fachkräfteangebot<br />

(Fachkräftesicherung) zur Entwicklung der Wachstumskernfunktion<br />

• Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Innovationsfähigkeit<br />

und Diversifikation der Wirtschaft (Großunternehmen<br />

und KMU/Handwerk)<br />

• Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs<br />

• Stärkung des lokalen, innenstadtbezogenen Einzelhandels- und<br />

Dienstleistungsgewerbes durch Unterstützungsangebote<br />

• Stärkung der lokalen Wirtschaft durch Ausbau der touristischen<br />

Angebote der <strong>Stadt</strong>.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 58


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

6.4. Leitbild Wohnen, Soziales, Kultur, Freizeit,<br />

Sport<br />

Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang<br />

Die zukünftige Entwicklung und Gestaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

ist in gesteigertem Maße auf die Stärkung des Wohnstandortes<br />

und die weichen Standortfaktoren ausgerichtet. Der Wohnungsmarkt<br />

soll vielfältige Angebote bereithalten, die den Wohnungsbedarf<br />

altersgerecht befriedigen, die vorhandenen Einwohnerzahlen<br />

stabilisieren und darüber hinaus neue Wohnbevölkerung und<br />

Fachkräfte an die <strong>Stadt</strong> binden.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> wird im gesunden Wettstreit mit anderen Städten in<br />

der Region als <strong>Stadt</strong> für alle Generationen entwickelt. Neben dem<br />

Ausbau der Angebote insbesondere für die wachsende Zahl an<br />

älteren bzw. mobilitätseingeschränkten Menschen werden auch die<br />

Interessen der Kinder und Jugendlichen und der jungen Familien<br />

als weitere wichtige Zielgruppen nicht aus den Augen verloren.<br />

Der Fokus liegt dabei auf einer zielgruppenorientierten breiten Angebotspalette<br />

im Bereich von Kultur, Freizeit und Sport, die als<br />

weiche Standortfaktoren zur Identitätsbildung beitragen sollen. Die<br />

Kultur- und Freizeitarbeit ist auf hochwertige, Identität stiftende<br />

Angebote zu konzentrieren. Diese sollen über die räumlichen<br />

Grenzen der <strong>Stadt</strong> hinaus wirken, um den Versorgungsfunktionen<br />

für das Umland gerecht zu werden. Verstärkt sind dabei Netzwerke<br />

zwischen den einzelnen handelnden Akteuren zu bilden, um die<br />

Angebote zu verbessern und stärker miteinander zu verknüpfen.<br />

Zum weiteren wird die <strong>Stadt</strong> das Angebot an sozialer Unterstützung<br />

innerhalb der gesetzlichen und landesseitigen Rahmenbedingungen<br />

und darüber hinaus fördern und die Vielfalt erweitern,<br />

damit generationsübergreifend optimale Angebote pflichtiger und<br />

freiwilliger Aufgaben (Kita, Schule, Gesundheit, Kranken- und Al-<br />

tenpflege) zur Verfügung stehen. <strong>Ludwigsfelde</strong> übernimmt als Mittelzentrum<br />

wichtige Versorgungsfunktionen für den ländlich angrenzenden<br />

Raum. Zur Funktionsstärkung der Innenstadt ist eine<br />

räumliche Konzentration dieser Angebote im Zentrum anzustreben.<br />

Thematische Entwicklungsziele:<br />

• Profilierung der <strong>Stadt</strong> als Wohnstandort mit vielfältigen Angeboten<br />

insbesondere für qualifizierte Fachkräfte<br />

• Schaffung von Wohnangeboten insbesondere für ältere bzw.<br />

mobilitätseingeschränkte Menschen<br />

• Ausbau der barrierefreien Zugänglichkeit von öffentlichen Einrichtungen<br />

und Verkehrsanlagen<br />

• bedarfsgerechter Ausbau attraktiver Kultur, Sport- und Freizeitangebote<br />

für Kinder und Jugendliche und ältere Menschen sowie<br />

Vernetzung der verschiedenen Kultur- und Freizeitangebote<br />

in der <strong>Stadt</strong> im Hinblick auf die Bedürfnisse der verschiedenen<br />

Altersgruppen bzw. Akquirierung von Angeboten professioneller<br />

Anbieter<br />

• stärkere ideelle und verkehrliche Anbindung der Ortsteile an die<br />

Kernstadt.<br />

6.5. Leitbild Freiraum, Umwelt, Verkehr<br />

Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün<br />

Die Bedeutung von Erholungs- und Freiräumen für die Einwohner<br />

sowie ein gesundes Wohnumfeld treten in den nächsten Jahren<br />

weiter ins Blickfeld der Entwicklung der <strong>Stadt</strong> und ihrer Ortsteile.<br />

Lärmaktionsplanung und daraus resultierende Maßnahmen sollen<br />

gesunde Arbeits- und Lebensverhältnisse sichern und gleichfalls<br />

einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Verlärmte<br />

Wohngebiete und sensible öffentliche Einrichtungen bedürfen in<br />

den kommenden Jahren einer erhöhten Aufmerksamkeit, um den<br />

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Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Menschen ein lebenswertes Wohnumfeld zu bieten. Dazu zählt<br />

auch die Zurücknahme des motorisierten Individualverkehrs in der<br />

Innenstadt zugunsten des Radverkehrs und des ÖPNV, der auch<br />

mehr Sicherheit für Kinder und ältere Bewohner bewirkt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> selbst will vermehrt regenerative Energien in öffentlichen<br />

Gebäuden nutzen und mit innovativen Ideen ein Zeichen setzen,<br />

um die gewerblichen und privaten Initiativen zum Klimaschutz zu<br />

unterstützen.<br />

Innerhalb der Kernstadt richtet sich die Entwicklung daneben auf<br />

die Schaffung bzw. Neugestaltung kleinteiliger Grünräume als Erholungsorte<br />

und Treffpunkte in Form innerstädtischer Grünflächen<br />

und Parkanlagen.<br />

Ausgehend vom räumlichen Leitbild der Konzentration der stadträumlichen<br />

Entwicklung auf die Kernstadt sind die Ortsteile mit ihren<br />

landschaftlich reizvollen Landschaftsbestandteilen als Erholungsraum<br />

zu stärken und für den Tourismus im Rahmen der Möglichkeiten<br />

zu erschließen.<br />

Gleichzeitig sind die innovativen Potenziale der Landschaft für den<br />

Ausbau regenerativer Energien zu nutzen und entsprechende<br />

Netzwerke zu bilden.<br />

Thematische Entwicklungsziele:<br />

• gezielte Lärmschutz- und Verkehrslenkungsmaßnahmen zum<br />

Schutz von Wohngebieten und öffentlichen Einrichtungen<br />

• Nutzung regenerativer Energien in öffentlichen Gebäuden<br />

• Erhalt und Entwicklung von innerstädtischen Freiräumen mit<br />

Aufenthaltsqualität<br />

• Stärkung des Tourismusstandortes durch die Einbindung der<br />

Ortsteile und die Erschließung reizvoller Landschaftsbestandteile<br />

• Stärkung der innovativen Potenziale des Naturraumes.<br />

6.6. Leitbild <strong>Stadt</strong>marketing/Zivilgesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Leitbildslogan: <strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir<br />

Die Einbeziehung einer breiten, engagierten Bürgerschaft, die sich<br />

aktiv an der zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung beteiligt, ist erklärtes Ziel<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> mit ihrer vergleichsweise jungen <strong>Stadt</strong>geschichte,<br />

die auf keine generationenlang gewachsenen Familienbindungen<br />

zurückblicken kann. Nur so kann es gelingen, die sich<br />

abzeichnenden Veränderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Lebens auch unter den Bedingungen des demographischen<br />

Wandels zu bewältigen. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wird<br />

deshalb das bürgerschaftliche Engagement in den kommenden<br />

Jahren fördern, vermehrt Bürgerbeteiligungen durchführen und das<br />

Ehrenamt stärken und würdigen. Ziel der Entwicklung ist eine stärkere<br />

Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong>.<br />

Gleichzeitig ist eine bessere Präsentation der <strong>Stadt</strong> nach außen<br />

nicht nur als starker Wirtschafts- sondern auch als lebenswerter<br />

Wohnstandort notwendig, um Neu-Bürger zu gewinnen, die entscheidend<br />

zu einer positiven Einwohnerentwicklung und einer ausgewogenen<br />

Altersstruktur beitragen können.<br />

Thematische Entwicklungsziele:<br />

• Weiterentwicklung eines <strong>Stadt</strong>marketings zur besseren Präsentation<br />

der <strong>Stadt</strong> nach außen und zur Verbesserung der<br />

Kommunikation nach innen<br />

• Einbeziehung imageträchtiger Unternehmen und der bereits im<br />

Marketingprozess tätigen Vereinigungen<br />

• Stärkung der lokalen Identität der Bürgerinnen und Bürger<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

• Vernetzung des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements<br />

und Nutzung für die stärkere Herausbildung einer lokalen Identität.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

7. Konzept – Ableitung von Handlungsstrategien<br />

und Maßnahmen<br />

Innerhalb des <strong>INSEK</strong>-Prozesses 2008 wurden unter dem übergeordneten<br />

Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> bewegt!“ fünf Leitbildthemen und<br />

damit verbundene Entwicklungsziele erarbeitet, die den Rahmen<br />

für die zukünftige <strong>Stadt</strong>entwicklung bilden. Zur Erreichung dieser<br />

Entwicklungsziele wurden Handlungsstrategien entwickelt, die unter<br />

dem Aspekt des integrierten Ansatzes der zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

ineinander greifen und sich gegenseitig ergänzen.<br />

Aus den 5 Leitbildthemen und den in den verschiedenen Beteiligungsprozessen<br />

herausgearbeiteten Ergebnissen werden folgende<br />

Handlungsstrategien definiert:<br />

I: Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />

II: Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />

III: <strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />

Diesen Handlungsstrategien werden sowohl investive als auch<br />

nicht-investive, selbstfinanzierte und zur Förderung vorgesehene<br />

Maßnahmen und Projekte zugeordnet. Die Maßnahmen und Projekte<br />

beruhen auf einem komplexen Auswahlprozess und umfassen<br />

auch Vorhaben, die teilweise bereits seit längerem auf der Agenda<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zur Umsetzung stehen. Innerhalb<br />

des <strong>INSEK</strong>-Prozesses 2008 haben sich aber auch neue Projektideen<br />

entwickelt, die die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> fit machen sollen für<br />

die Zukunft.<br />

Ziel des <strong>INSEK</strong> ist es, aus der breiten Maßnahmenübersicht die<br />

wesentlichen Maßnahmenpakete („Schlüsselmaßnahmen“) herauszufiltern,<br />

von denen durch den integrierten Ansatz und durch<br />

Konzentration und Bündelung der Förder- und Eigenmittel die<br />

größten positiven Erfolge zur Erreichung der Entwicklungsziele zu<br />

erwarten sind.<br />

Die prioritär umzusetzenden Strategien und Maßnahmen der zukünftigen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung werden sich räumlich auf die Kernstadt<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> und dort prioritär auf die Innenstadt beziehen und<br />

dienen dem Motto der <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik des Landes „Stärken<br />

stärken“.<br />

7.1. Zielgerichteter Einsatz von Förderprogrammen<br />

Neben den aus Haushaltsmitteln finanzierten Projekten spielt der<br />

zusätzliche Einsatz von Fördermitteln zur Unterstützung der Umsetzung<br />

des umfangreichen Gesamtmaßnahmenpakets 2008 bis<br />

2020 eine wesentliche Rolle.<br />

Mit der Benennung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als Regionaler Wachstumskern<br />

(RWK) genießt die <strong>Stadt</strong> grundsätzlich Priorität bei der<br />

Vergabe von Fördermitteln.<br />

Im Rahmen der Förderung des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums<br />

zur Unterstützung der 15 Regionalen Wachstumskerne<br />

als Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung im Land Brandenburg<br />

partizipiert <strong>Ludwigsfelde</strong> von den veranschlagten 1,5 Milliarden Euro<br />

Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE) in der Interventionsperiode 2007 bis 2013. Die <strong>Stadt</strong> hat in<br />

ihrem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept (SEK) aus dem Jahre<br />

2006 zahlreiche Projekte verankert, die in den vergangenen Jahren<br />

weiterentwickelt oder ergänzt wurden. In der Interministeriellen<br />

Arbeitsgruppe Aufbau Ost (IMAG) sind im Oktober 2008 sechs<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Schlüsselmaßnahmen zur weiteren Vorbereitung festgelegt worden:<br />

• S 1 - Entwicklung eines modernen regionalen Kultur- und Bildungszentrums<br />

der <strong>Stadt</strong> durch die Sanierung und Modernisierung<br />

des Kulturhauses<br />

• S 2 - Unterstützung des städtisches Arbeitskreises Fachkräftesicherung<br />

der Zukunft zur Erarbeitung eines Konzepts<br />

zur Fachkräftesicherung im RWK<br />

• S 3 - Ausgestaltung eines regionalen Bildungszentrums mit<br />

den Schwerpunkten Fachkräfte- und Unternehmensentwicklung<br />

• S 4 - Erschließung der Gewerbeflächen am Autobahnkreuz<br />

BAB A10 und an der Eichspitze<br />

• S 5 - Lärmschutzmaßnahmen am Krankenhaus<br />

• S 6 - Herstellung einer Radwegeverbindung zur Flaeming<br />

Skate.<br />

Der RWK <strong>Ludwigsfelde</strong> erhält von 2008 bis 2010 rd. 100.000 Euro<br />

für flankierende Maßnahmen im Rahmen der technischen Hilfe zur<br />

Profilierung ihrer Wachstumsbranchen sowie des Standortmarketings,<br />

der Kommunikation und Kooperation mit den Wirtschaftsakteuren<br />

und der Region.<br />

In das EFRE-gestützte Programm „Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung“<br />

des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung<br />

wurde die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> nicht aufgenommen.<br />

Im Bereich der <strong>Stadt</strong>entwicklung ist die <strong>Stadt</strong> zurzeit lediglich im<br />

Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen“<br />

mit der innenstadtnahen Werkssiedlung (seit 1991) verankert. Im<br />

Vordergrund stand die Instandsetzung und Modernisierung des<br />

Gebäudebestandes aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts,<br />

die behutsame Verdichtung und die Neuordnung des ruhenden<br />

Verkehrs zur Beseitigung städtebaulicher Missstände.<br />

Insgesamt wurden im Rahmen der geförderten Gesamtmaßnahme<br />

7.465.400,00 € verbaut. Davon wurden 4.166.500,00 € Fördermittel<br />

aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Sanierungsmaßnahme“<br />

und 918.900,00 € Eigenanteil der Kommune<br />

sowie 2.380.000,00 € Bauherrenanteil der Wohnungsgesellschaft<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> mbH „Märkische Heimat“ bereitgestellt. Darüber hinaus<br />

führte die „Märkische Heimat“ eigenfinanzierte Bauvorhaben<br />

im Sanierungsgebiet im Wert von 17.000.000,00 € durch. Über<br />

KAG Beiträge konnten 59.400,00 € in die Finanzierung von kommunalen<br />

Bauvorhaben eingebracht werden.<br />

Über eine Hüllensanierung für zwei Wohnblöcke wird derzeit nachgedacht.<br />

Darüber hinaus führt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> momentan<br />

ein Bauleitplanverfahren für einen Bereich der Ernst-Thälmann-<br />

Straße innerhalb des Sanierungsgebietes durch. Bei dem Areal<br />

handelt es sich um eine nach Abriss von 7 Wohnblöcken entstandene<br />

Brachfläche, die für die Bebauung mit Einfamilienhäusern<br />

vorbereitet werden soll.<br />

Die Gesamtmaßnahme ist damit zu großen Teilen umgesetzt.<br />

Seitens des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung ist sie<br />

als ausfinanziert eingestuft.<br />

Vor dem Hintergrund der als wesentlich herauskristallisierten<br />

Handlungsfelder strebt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zum einen eine<br />

Aufnahme in das 2008 neu aufgelegte Bund-Länder-Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ an, insbesondere nachdem die<br />

Aufnahme in das Programm „Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung“ nicht<br />

gelungen ist. Zum anderen wird seitens des Bundes und des Landes<br />

mit dem im Frühjahr 2009 ausgeschriebenen neuen „Investitionspakt<br />

zur energetischen Sanierung der sozialen Infrastruktur in<br />

den Kommunen“ eine Förderung wichtiger städtischer Objekte aus<br />

dem Bereich der sozialen und kulturellen Infrastruktur geprüft. Zu<br />

beiden Programmen hat am 23.04.2009 mit dem Ministerium für<br />

Infrastruktur und Raumordnung und dem Landesamt für Bauen<br />

und Verkehr ein Vor-Ort-Termin stattgefunden.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Danach wird hinsichtlich der Zielstellung des Programms „Aktive<br />

<strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ eine hohe Übereinstimmung mit den im<br />

Leitbild 1: „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“ formulierten Handlungsfeldern<br />

und Strategien festgestellt, die das Ministerium für Infrastruktur und<br />

Raumordnung und das Landesamt für Bauen und Verkehr veranlasst,<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> 2009 in das Programm aufzunehmen; eine<br />

Fördermittelbereitstellung soll ab 2010 erfolgen. Hierzu wurde in<br />

dem Termin am 23. April 2009 besprochen, dass ein Einzelhandels-<br />

und Zentrenkonzept (EHZK) zur Sicherung des zentralen<br />

Versorgungsbereiches (Einzellhandel) zu erarbeiten ist. Aufgrund<br />

der besonderen <strong>Stadt</strong>struktursituation und Nutzungsdefizite des zu<br />

stärkenden Zentrums sollen hierin ergänzend Aussagen zu weiteren<br />

Strategien und (förderfähigen) baulichen Umsetzungsmaßnahmen<br />

sowie Maßnahmen z. B. im Bereich Marketing, Freiraumnutzung<br />

und Verknüpfungselemente zwischen den <strong>Stadt</strong>quartieren<br />

verankert werden. Das damit inhaltlich erweiterte Einzelhandelsund<br />

Zentrenkonzept soll auch die Ergebnisse des für 2009 eingeleiteten<br />

Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahrens<br />

für die Bereiche neben und unter der Autobahn planerisch und<br />

maßnahmebezogen berücksichtigen. Daher werden im <strong>INSEK</strong> mit<br />

dem ersten hier dargestellten Maßnahmenpaket für das Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“ nach der Aufstellung des Einzelhandels-<br />

und Zentrenkonzeptes Anpassungserfordernisse entstehen.<br />

Die programmatische Ausrichtung des „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“<br />

beinhaltet auch die Zielstellung, Verfügungsfonds als Instrument<br />

der Innenstadtentwicklung einzusetzen.<br />

Weiterhin wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> in dem Zeitraum bis 2020<br />

die Möglichkeit einer Teilnahme an solchen Maßnahmen wie z. B.<br />

Wettbewerbe, Gartenschauen u. a. prüfen, welche einen nachhaltigen<br />

Impuls für die städtische Entwicklung, einschließlich der<br />

Ortsteile mit ihren spezifischen Besonderheiten, mit sich bringen<br />

und auf den wesentlichen Leitlinien des Konzeptes basieren.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

7.2. Vorranggebiete Wohnen und Konsolidierungsgebiete<br />

des Mietwohnungsbaus<br />

Die Wohnraumförderung des Landes (insbesondere die innerörtliche<br />

Wohneigentumsbildung, die Schaffung des barrierefreien Zugangs<br />

zu Mietwohngebäuden und -wohnungen durch Einbau von<br />

Aufzügen und die generationsgerechte Anpassung von Mietwohngebäuden<br />

durch Modernisierung und Instandsetzung sowie die zzt.<br />

in der Diskussion befindliche energetische Sanierung von privatem<br />

Wohneigentum) ist in ihrer Konzentration auf die Innenstädte unter<br />

Einbeziehung von städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsgebieten<br />

gemäß BauGB auf „Vorranggebiete Wohnen“ ausgerichtet.<br />

Ergänzend werden in Abstimmung zwischen Land und Kommune<br />

Konsolidierungsgebiete festgelegt, in denen insbesondere<br />

die Aufzugsförderung und die generationsgerechte Anpassung von<br />

Mietwohngebäuden durch Modernisierung und Instandsetzung<br />

möglich sind.<br />

Als nicht historisch gewachsene <strong>Stadt</strong> verfügt <strong>Ludwigsfelde</strong> über<br />

keine dieser Förderung programmatisch zugrunde liegende klassische<br />

<strong>Stadt</strong>struktur mit eigentümergeprägter Altstadt, angrenzenden<br />

<strong>Stadt</strong>erweiterungsbereichen aus der Gründerzeit und Neubaugebieten<br />

nach 1945. Die Abgrenzung der Innenstadt beschränkt<br />

sich entsprechend des in diesem <strong>INSEK</strong> definierten Bereiches<br />

nur auf eine funktionale Bestimmung, die derzeit durch die<br />

Eckpfeiler <strong>Stadt</strong>museum im Bahnhofsgebäude, Gymnasium,<br />

Kaufland-Einkaufszentrum, Kristall-Therme und den Bereich um<br />

das Rathaus gekennzeichnet ist. Der Schwerpunkt der Innenstadt<br />

liegt in den Brachflächen unter und neben der Autobahn, die als<br />

zukünftiges <strong>Stadt</strong>zentrum entwickelt werden sollen. Wohnnutzungen<br />

spielen in diesem Bereich zzt. eine sehr untergeordnete Rolle<br />

und die Wohnfunktion wird aufgrund der Restriktionen, die aus der<br />

Autobahn resultieren, keine nennenswerte Stärkung erfahren können.<br />

Die Besonderheit dieser <strong>Stadt</strong>struktur erfordert daher eine<br />

besonders auf <strong>Ludwigsfelde</strong> bezogene räumlich erweiterte Sicht<br />

für Möglichkeiten im Bereich der innenstadtbezogenen Wohneigentumsbildung<br />

und damit in der Ausweisung von Vorranggebieten<br />

Wohnen über die Definition der innerstädtischen Sanierungs- und<br />

Entwicklungsgebiete hinaus.<br />

Die generationsgerechte Instandsetzung und Modernisierung von<br />

Mietwohnungen sind in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> fast ausschließlich<br />

in den großen Wohnkomplexen des Geschosswohnungsbaus<br />

möglich und sinnvoll. Diese Gebiete befinden sich im Eigentum der<br />

drei großen Wohnungsunternehmen der <strong>Stadt</strong> (Wohnungsgesellschaft<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> „Märkische Heimat“ mbH, <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft<br />

eG, GAGFAH GmbH) und umschließen zu<br />

großen Teilen das Innenstadtgebiet.<br />

Die beiden größten Wohnungsunternehmen der <strong>Stadt</strong> (Wohnungsgesellschaft<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> „Märkische Heimat“ mbH und <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Wohnungsgenossenschaft eG) haben auf Grundlage der<br />

aktuellen Bevölkerungsprognosen im Jahre 2008 eine Studie in<br />

Auftrag gegeben, die Potenziale und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der Wohnungsunternehmen darstellen und Möglichkeiten<br />

der Akquisition von Mietern, ggf. auch aus dem äußeren Verflechtungsraum<br />

des Landes Brandenburg, aufzeigen soll. Die Ergebnisse<br />

dieser Studie werden als Grundlage für die neu zu entwickelnden<br />

Strategien der Wohnungsunternehmen mit dem Ziel dienen,<br />

den Auswirkungen des demographischen Wandels in den<br />

kommenden Jahren zu begegnen.<br />

Aufgrund der Vorgaben des Ministeriums für Infrastruktur und<br />

Raumordnung werden die Vorranggebiete Wohnen zum einen<br />

durch das vorhandene Sanierungsgebiet (so genannte Werkssiedlung)<br />

entlang der Ernst-Thälmann-Straße (hier insbesondere<br />

die Flächen des Bebauungsplangebietes Nr. 19 „Wohnquartier<br />

Ernst-Thälmann-Straße“), zum weiteren aber auch durch den Bereich<br />

des Einfamilienhausneubaugebietes Taubenstraße definiert<br />

sein. Mit der Wohneigentumsbildung in diesen Bereichen sollen<br />

vor allen Dingen individuelle und familiengerechte Angebote in in-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

nenstadtnahen Bereichen geschaffen werden. Beide Flächen stellen<br />

als Rückbauflächen oder Brachen städtebauliche Missstände<br />

dar. Neben Bauwilligen, die als <strong>Ludwigsfelde</strong>r bereits ein Baulückengrundstück<br />

in den gewachsenen Einfamilienhausgebieten<br />

nutzen können oder auf den elterlichen Grundstücken im Sinne einer<br />

Nachverdichtung bauen, hofft <strong>Ludwigsfelde</strong> mit diesen Vorranggebieten<br />

Bauwillige in der Kernstadt zu halten, die sonst ins<br />

Umland abwandern würden oder zuziehende Familien zu gewinnen.<br />

Die Ausweisungen erfolgen somit vor dem Hintergrund der<br />

Stärkung der Mittelzentrumsfunktion sowie der städtebaulichen<br />

Entwicklung gleichermaßen.<br />

Kommt als ergänzendes Förderfeld die Unterstützung bei der energetischen<br />

Sanierung von privatem, bestehenden Wohneigentum<br />

hinzu, verfügt <strong>Ludwigsfelde</strong> mit seinen zu großen Teilen nicht<br />

zeitgemäß wärmegedämmten Gebäuden aus der Vor- und Nachkriegszeit<br />

des letzten Jahrhunderts über weiteres Potenzial für eine<br />

sinnvolle Förderung.<br />

Nach Vorlage der Ergebnisse der Studie der Wohnungsunternehmen<br />

und den zu überdenkenden Handlungsstrategien sind ggf.<br />

neue Vorranggebiete Wohnen abzugrenzen und mit dem Landesamt<br />

für Bauen und Verkehr innerhalb eines zukünftigen Evaluierungsprozesses<br />

<strong>INSEK</strong> abzustimmen.<br />

Mit der Ausweisung von Konsolidierungsgebieten des Mietwohnungsbaus<br />

im Rahmen des <strong>INSEK</strong> möchte die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

den Wohnungsunternehmen die Fördermöglichkeiten zum Anbau<br />

von Aufzügen und die barrierefreie Gestaltung von Wohnungen<br />

zugänglich machen. Die förmliche Festlegung der Konsolidierungsgebiete<br />

des Mietwohnungsbaus durch Selbstbindungsbeschluss<br />

der <strong>Stadt</strong> bezieht sich auf jene Gebiete des komplexen<br />

Geschosswohnungsbaus, die als zukunftsfähig angesehen werden<br />

und die im Rahmen des räumlichen Leitbilds der <strong>Stadt</strong> für die<br />

Stärkung der <strong>Stadt</strong>struktur eine besondere Bedeutung haben. Dabei<br />

geht es vor allen Dingen um die Anpassung des Mietwoh-<br />

nungsbestandes an die Anforderungen einer mobilen und zugleich<br />

immer älter werdenden Bevölkerung.<br />

7.2.1. Vorrangebiete Wohnen<br />

Durch das Landesamt für Bauen und Verkehr wurden folgende<br />

Vorranggebiete Wohnen mit Bescheid vom 18.06.2009 bestätigt:<br />

Vorranggebiet Wohnen „Sanierungsgebiet Thälmannstraße“<br />

Das förmlich festgelegte Sanierungsgebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

umfasst das Gebiet der „Daimler Benz Werkssiedlung“ aus den<br />

30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und ist gekennzeichnet<br />

durch die Bebauung mit kleineren Mehrfamilienhäusern in<br />

Blockbauweise, die sich im Eigentum der städtischen Wohnungsgesellschaft<br />

„Märkische Heimat“ befinden. Das Gebiet ist weitestgehend,<br />

teilweise über die Inanspruchnahme von Fördermitteln,<br />

saniert. Lediglich im Bereich zwischen Heinrich-Zille-Straße und<br />

Taubenstraße befindet sich eine nach Abriss von 7 Wohnblöcken<br />

Anfang der 2000er Jahre entstandene Brachfläche, die über die<br />

Realisierung des rechtskräftigen Bebauungsplanes Nr. 19 „Wohnquartier<br />

Ernst-Thälmann-Straße“ reaktiviert werden soll. Mit der<br />

Ausweisung des Gebietes als Sanierungsgebiet hat das Areal<br />

schon im Grundsatz den Status eines „Vorranggebietes Wohnen“.<br />

Vorranggebiet Wohnen „Holzhaussiedlung“<br />

Die so genannte „Holzhaussiedlung“ wurde Anfang der 40er Jahre<br />

des vergangenen Jahrhunderts für Facharbeiter der Flugzeugmotorenwerke<br />

angrenzend an die Daimler-Benz-Werkssiedlung (heutiges<br />

Sanierungsgebiet) und die Autobahn errichtet. Sie umfasst<br />

insgesamt 202 Doppelhaushälften, davon 192 Doppelhaushälften<br />

entlang der Walter-Rathenau-Straße als Haupterschließungsstraße<br />

und den davon abgehenden Anliegerstraßen südlich der Autobahn<br />

sowie 10 Doppelhaushälften entlang der Jahnstraße nördlich der<br />

Autobahn.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Die Wohnhäuser wurden in Holz-Tafelbauweise auf massiven<br />

Kellern und mit gemauerter Trennwand zum Nachbarn errichtet.<br />

Die umgangssprachliche Namensgebung der Siedlung ist auf die<br />

dunkle Holzverschalung an Trauf- und Giebelseiten zurückzuführen.<br />

Die städtebauliche Disposition der Siedlung mit der Anlage eines<br />

zentralen Angers, einer Hauptstraße, den darauf bezogenen<br />

schmaleren Seitenwegen sowie den jeweils traufständig ausgerichteten<br />

Gebäuden stellt eine maßstabsvolle, angenehm in sich<br />

geschlossene und Identität stiftende stadträumliche Situation von<br />

hohem Wohnwert dar.<br />

Nicht zuletzt deshalb wurde zur Erhaltung der Bausubstanz und<br />

des stadtbildprägenden Charakters eine Gestaltungssatzung für<br />

das Gebiet erlassen, die notwendige Veränderungen und Erneuerungen<br />

der Bausubstanz mit der besonderen Eigenart und Geschlossenheit<br />

der ursprünglichen Siedlungsgestalt in Einklang<br />

bringen soll. Diese Gestaltungsvorgaben orientieren sich am Originalzustand<br />

der Häuser. Damit verbunden sind jedoch auch erhöhte<br />

bauliche Anforderungen und Kosten bei der energetischen Sanierung<br />

dieser Gebäude.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> sieht deshalb im Verbund mit der unmittelbar<br />

zentrumsnahen Lage eine Ausweisung der „Holzhaussiedlung“<br />

als „Vorranggebiet Wohnen“ vor.<br />

Vorranggebiet Wohnen „Taubenstraße“<br />

Am Rande der „Holzhaussiedlung“ befindet sich eine ca. 4.200 m²<br />

große Fläche, die bis ca. 1950 als Hausmülldeponie, anschließend<br />

bis Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch diverse<br />

Handwerksbetriebe, danach bis etwa 1990 durch die <strong>Stadt</strong>wirtschaft<br />

(Müllabfuhr) und bis Ende der 90er Jahre durch die Firma<br />

Edelhoff als Müllentsorger der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> genutzt wurde.<br />

Die Fläche liegt nach Abriss der Gebäude seit dem Jahre 2002<br />

brach und stellt einen städtebaulichen Missstand dar.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> hat deshalb das Areal über einen Bebauungsplan<br />

für die Errichtung von 7 Einfamilienhäusern planungsrechtlich<br />

gesichert. Durch die Vorbelastung der Fläche mit Altlasten<br />

auf Grund der vorangegangenen Nutzung ist ein Bodenaustausch<br />

notwendig. Um die Fläche trotzdem für potentielle Käufer<br />

attraktiv zu machen und dem städtebaulichen Missstand entgegenzuwirken,<br />

wird das Areal seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als<br />

„Vorranggebiet Wohnen“ vorgesehen. Damit sollen zukünftige Erwerber<br />

besonders von der Wohneigentumsförderung innerhalb<br />

dieser Gebietskulisse profitieren können.<br />

Vorranggebiet Wohnen „Karl-Marx-Platz/Straße der Jugend“<br />

Im Jahre 1937 entstanden nördlich der Autobahn und östlich der<br />

Potsdamer Straße im Dreieck zwischen heutiger Straße der Jugend,<br />

Fichtestraße und Erich-Klausener-Straße 15 Doppelhäuser<br />

für Angestellte und im Bereich Fichtestraße/Jahnstraße eine größere<br />

Anzahl komfortabler Einfamilienhäuser für höhergestellte<br />

Leitkräfte des Werkes, die so genannten „Meisterhäuser“.<br />

Die Siedlung liegt im engen Zusammenhang mit einem Teil der<br />

Holzhaussiedlung (10 Doppelhaushälften an der Jahnstraße) und<br />

wurde in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

durch Wohn- und Geschäftsbauten ergänzt. Auf Grund ihrer Innenstadt-<br />

und Zentrumslage wurden große Teile des Areals innerhalb<br />

der Zentrumsbeplanung in ihrem Bestand gesichert.<br />

Damit wird das Gebiet seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als zukunftsfähig<br />

angesehen und bietet ausreichend Potenziale insbesondere<br />

im Zusammenhang mit der Förderung der energetischen<br />

Sanierung. Das Landesamt für Bauen und Wohnen hat in den Bereich<br />

des Vorranggebietes Wohnen „Karl-Marx-Platz/Straße der<br />

Jugend“ sowohl den Bereich der Holzhaussiedlung nördlich der<br />

Autobahn als auch den bisher als Konsolidierungsgebiet ausgewiesenen<br />

Bereich an der Straße der Jugend einbezogen.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

7.2.2. Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus<br />

Mit der zunehmenden Überalterung der Mieterschaft sind die<br />

Wohnungsunternehmen der <strong>Stadt</strong> vor neue Herausforderungen<br />

gestellt. Auf Grund des relativ hohen Anteils sanierter Gebäude am<br />

Gesamtbestand im Bereich des Geschosswohnungsbaus, den<br />

verhältnismäßig stabilen Einwohnerzahlen, dem bislang moderaten<br />

Leerstand sowie den Bemühungen der Wohnungsunternehmen<br />

um Anpassung des Wohnungsbestandes an die sich verändernden<br />

Bedürfnisse der Mieter werden zukünftig vorrangig Maßnahmen im<br />

Bestand, wie z. B. Anbau von Aufzügen oder barrierefreie Gestaltung<br />

der Wohnungen zu realisieren sein.<br />

Ziel ist es, den bislang erfolgreichen Kurs der Wohnungsunternehmen<br />

bei der Bewältigung der Herausforderungen fortzusetzen<br />

und den Wohnstandort <strong>Ludwigsfelde</strong> weiter zu stabilisieren und<br />

darüber hinaus noch attraktiver zu machen. Die Wohnungsunternehmen<br />

sind dabei auf die Unterstützung durch das Land in Form<br />

der Wohnraumförderung angewiesen. Auch im Kontext der Ausweisung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als Regionaler Wachstumskern<br />

und unter Berücksichtigung des Mottos der Landesregierung „Stärken<br />

stärken“ ist die Förderung hier gefragt.<br />

Dementsprechend hat die <strong>Stadt</strong> die Wohnkomplexe der Plattenbaugebiete<br />

„Nord I“ und „Nord II“, das in den 60er und 70er Jahren<br />

errichtete Gebiet „<strong>Ludwigsfelde</strong> West“ und das denkmalgeschützte<br />

„Dichterviertel“ aus den 50er Jahren sowie das in den 90er Jahren<br />

entstandene „Gebiet am Dachsweg“ als Konsolidierungsgebiete<br />

des Mietwohnungsbaus abgegrenzt. In großen Teilen wurden bereits<br />

Wohnumfeldgestaltungen im Rahmen des ExWoSt-<br />

Programms in diesen Gebieten umgesetzt. In den abgegrenzten<br />

Gebieten lebt die Mehrzahl der Einwohner der Kernstadt und damit<br />

auch die Mehrzahl älterer Bürger. Es handelt sich um Gebiete, die<br />

seitens der <strong>Stadt</strong> und der Wohnungsunternehmen als zukunftsfähig<br />

angesehen werden.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

7.3. Handlungsstrategien und Maßnahmenübersicht<br />

7.3.1. Handlungsstrategie I:<br />

Funktionsstärkung der Innenstadt mit<br />

<strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir“<br />

Innerhalb der im <strong>INSEK</strong>-Prozess 2008 durchgeführten Beteiligung<br />

einer breiten Öffentlichkeit, der Einbindung vielfältiger Akteure und<br />

der Verwaltung wurde im Ergebnis das Erfordernis einer Funktionsstärkung<br />

der Innenstadt und insbesondere die Gestaltung eines<br />

<strong>Stadt</strong>zentrums als prioritär herausgearbeitet. Wenn die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

ihrer Funktion als Mittelzentrum und Regionaler Wachstumskern<br />

gerecht werden und ihre damit verbundene Versorgungsfunktion<br />

auch für das Umland übernehmen soll, reicht es<br />

nicht aus, allein die vorhandene Stärke des Wirtschaftsstandortes<br />

(Handlungsstrategie 2) weiter auszubauen.<br />

Vielmehr muss sich die <strong>Stadt</strong> in ihrer Entwicklung verstärkt auf die<br />

nachhaltige Belebung und attraktive Gestaltung ihrer bislang fehlenden<br />

„Mitte“ orientieren, die parallel und gleichwertig komplexe<br />

Versorgungsfunktionen in den Bereichen Handel und Dienstleistung<br />

zum einen sowie Kultur, Bildung und Freizeit/Erholung zum<br />

anderen erfüllen muss. Die räumlichen Entwicklungsreserven sind<br />

dabei in ihrer Konzentration auf Flächen unter und neben der aufgestelzten<br />

Autobahn und der Potsdamer Straße westlich der Auto-<br />

bahn, die Bündelung und Vernetzung von Akteuren und den Aufund<br />

Ausbau sowie die Qualitätssteigerung vorhandener und zu<br />

schaffender Angebote ausgerichtet.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> hat dazu in den vergangenen Jahren zahlreiche<br />

Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur teilweise mit Einsatz<br />

von Fördermitteln realisiert, die auf die Schaffung eines Zentrums<br />

ausgerichtet sind und hat damit bereits ideale Voraussetzungen<br />

für die Entwicklung einer „neuen Mitte“ geschaffen:<br />

Dazu zählen u. a. die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes mit dem<br />

Ausbau des Bahnhofsgebäudes zum <strong>Stadt</strong>museum als Eingangstor<br />

der <strong>Stadt</strong>, der Ausbau von Geh- und Radwegen entlang der<br />

Potsdamer Straße zwischen Bahnhof und Rathausplatz und der<br />

Ausbau der Straße der Jugend zur besseren Anbindung der Therme<br />

und des evangelischen Krankenhauses.<br />

Der durchgeführte Bau von Ost- und Westverbinder setzt einen<br />

Rahmen für das zukünftige <strong>Stadt</strong>zentrum unter Einbeziehung eines<br />

zu schaffenden <strong>Stadt</strong>parkes entlang der Autobahn. Der realisierte<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r Damm stellt die verkehrliche überregionale Anbindung<br />

des Zentrumsbereiches dar und ist dabei auch auf die Lenkung<br />

der Verkehrsströme aus der Region außerhalb von bewohnten<br />

Gebieten der <strong>Stadt</strong> ausgerichtet.<br />

Sowohl der wirksame Flächennutzungsplan, 1. Änderung und Ergänzung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als auch zwei rechtskräftige Bebauungspläne<br />

für den Zentrumsbereich schaffen schon heute die<br />

Voraussetzungen für die Realisierung dieses zentralen Projektes.<br />

Darauf aufbauend sollen folgende Maßnahmen und Projekte das<br />

Ziel weiterverfolgen:<br />

• Über ein bereits vorbereitetes Interessenbekundungs- und<br />

Investorenauswahlverfahren (IIV) sollen potentielle Investoren<br />

gefunden werden, die gemeinsam mit der <strong>Stadt</strong> die<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

bereits erarbeiteten Zentrumsbebauungspläne und damit<br />

die Brachflächen unter und neben der Autobahn vitalisieren.<br />

Dabei sind diese Verfahren mit einem größtmöglichen<br />

Handlungsspielraum versehen, um nicht von Anfang an<br />

Chancen der Ansiedlung von potentiellen Investoren zu<br />

vergeben.<br />

Nach Auswertung der Verfahren ist es im Ergebnis möglicherweise<br />

notwendig, die rechtskräftigen Bebauungspläne<br />

zu überarbeiten und den ggf. veränderten Bedingungen<br />

und Nutzungs- und Ansiedlungswünschen anzupassen.<br />

Das <strong>INSEK</strong> mit seinen Strategien zur Zentrumsstärkung<br />

und konkreten Umsetzungsprojekten ist daher zum derzeitigen<br />

Stand noch offen zu halten für zukünftige, heute noch<br />

nicht absehbare Nutzungsvorschläge aus dem Interessenbekundungs-<br />

und Investorenauswahlverfahren sowie für<br />

notwendige Konsequenzen aus den Ergebnissen des Einzelhandels-<br />

und Zentrenkonzeptes.<br />

• Gleiches gilt für das neu in der <strong>Stadt</strong> zu verankernde Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“, für das im IN-<br />

SEK lediglich einige, mit den Akteuren bereits abgestimmte<br />

Projekte benannt sind. In dem Vor-Ort-Termin am<br />

23.04.2009 zur Aufnahme <strong>Ludwigsfelde</strong>s in das Programm<br />

wurde seitens des Ministeriums für Infrastruktur und<br />

Raumordnung herausgestellt, dass im Zuge des zu erarbeitenden<br />

Einzelhandels- und Zentrenkonzepts neben der<br />

zwingenden Beleuchtung der Einzelhandels- und Dienstleistungsaspekte<br />

weitere zentrumsrelevante Entwicklungsrestriktionen<br />

und -potenziale vertiefend herauszuarbeiten<br />

sind (Baumaßnahmen und sonstige nicht-investive Projekte).<br />

Aus Sicht des Ministeriums für Infrastruktur und<br />

Raumordnung wäre unter anderem eine Förderung zur Initiierung<br />

und Steuerung vielfältigster, über das Jahr verteilter<br />

Nutzungen für die Bereiche unter der Autobahn sinnvoll.<br />

Diese Bereiche sind für viele Pendler zwischen nörd-<br />

lich und südlich der Autobahn gelegenen Zielpunkten<br />

zwangsläufig zu passieren und sind daher von hoher Präsenz.<br />

Der Ort bietet Potenzial für saisonale Sondermärkte,<br />

Messeveranstaltungen, <strong>Stadt</strong>- und Themenfeste, Konzerte,<br />

Events, Outdoor-Freizeitveranstaltungen, sonstige<br />

Kultur- und Freizeitprojekte etc. Gegebenenfalls entwickeln<br />

sich über solche Experimentierfelder dem Ort angemessene<br />

Nutzungen oder Lösungen, die dauerhaft etabliert werden<br />

können.<br />

• Das denkmalgeschützte und stark sanierungsbedürftige<br />

Kulturhaus der <strong>Stadt</strong> soll innerhalb der Zentrumsentwicklung<br />

als Kultur- und Bürgerhaus und damit Kommunikationstreffpunkt<br />

für alle Generationen sowie Anlaufpunkt für<br />

lokale und regionale Unternehmen in der <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Innenstadt ausgebaut werden. Es übernimmt eine Art<br />

Leuchtturmfunktion und soll als Initialprojekt weitere Projekte<br />

nach sich ziehen.<br />

• Das unmittelbare Umfeld des Kultur- und Bürgerhauses,<br />

insbesondere der Innenhof als „erweiterter“ Saal und als<br />

Aktionsfläche, soll ergänzend aufgewertet werden.<br />

• Als ein Folgeprojekt kommt der Aufbau eines Regionalen<br />

Wissenszentrums <strong>Stadt</strong>bibliothek in Betracht.<br />

• Das sich mit dem vorhandenen Kulturhaus, dem Bau des<br />

Rathauses mit <strong>Stadt</strong>bibliothek, des Hauses der <strong>Stadt</strong>werke<br />

und dem Umbau eines Wohnblockes der Werkssiedlung<br />

an der Potsdamer Straße zum Geschäftsgebäude der<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgesellschaft mbH „Märkische<br />

Heimat“ etablierte Kultur- und Verwaltungszentrum um den<br />

Rathausplatz und entlang der Potsdamer Straße soll durch<br />

den Bau einer neuen Polizeiwache komplettiert werden.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

• Der Rathausplatz sollte in seiner Gestaltung mehr kommunikativen<br />

Charakter erhalten und flexibler nutzbar sein.<br />

• Wichtige Funktionen der <strong>Stadt</strong> werden mit diesen Maßnahmen<br />

weiter auf die Innenstadt und das neue <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

konzentriert und damit die <strong>Stadt</strong> der kurzen Wege Realität.<br />

Auf Grund der Konzentration der Versorgungsfunktionen<br />

in der „Neuen Mitte“ als Ausfluss des räumlichen<br />

Leitbildes ist die Erreichbarkeit des Zentrums für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger insbesondere auch für die Einwohner<br />

der Ortsteile zu optimieren.<br />

• Zukünftig sollen daneben verstärkt auch Beteiligungsprozesse<br />

in Form von <strong>Stadt</strong>marketingprozessen, Aktionen des<br />

Einzelhandels und Aktivierung von Bürgern, Vereinen und<br />

Initiativen und anderen Akteuren initiiert werden, um das<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum lebendig zu gestalten.<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Folgende konkrete Projekte unterstützen die Handlungsstrategie<br />

„Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung“<br />

Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />

Handlungsschwerpunkt I-1:<br />

Profilierung des Kulturangebotes in Verbindung mit dem Ausbau des Tourismussektors<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-1-1 Profilierung eines<br />

Kultur- und Bürgerhauses<br />

im Kulturhaus<br />

der <strong>Stadt</strong><br />

a)<br />

Sanierung und<br />

Ausbau des jetzigenKulturstandortes<br />

zum „Kulturund<br />

Bürgerhaus<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>“ auf<br />

Grundlage eines<br />

Nutzungs- und<br />

Betreiberkonzeptes<br />

unter energetischen<br />

Gesichtspunkten<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />

Das stark sanierungsbedürftige Kulturhaus<br />

der <strong>Stadt</strong> soll unter Berücksichtigung<br />

des bestehenden Denkmalschutzes<br />

umfassend saniert, baulich<br />

und technisch modernisiert und zu<br />

einem Kultur- und Bürgerhaus entwickelt<br />

werden. Über die Akquisition von<br />

Veranstaltungen aus den Bereichen<br />

Kultur, Gesellschaft und Unterhaltung<br />

sollen die in einer Markt- und Wettbewerbsanalyse<br />

ermittelten Potenziale<br />

des lokalen und regionalen Umfeldes<br />

gewonnen werden, um das Haus zu<br />

einer zukunftsfähigen, wirtschaftlich<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008<br />

Markt- und<br />

Wettbewerbsanalyse<br />

2009<br />

NutzungsundBetreiberkonzept<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

10.000,00 €<br />

50.000,00 €<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ Kulturministerium<br />

Förderung des Nutzungsund<br />

Betreiberkonzeptes<br />

tragfähigen Stätte mit Identifikations- 2009/2010 6,0 bis 7,4 Mio <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

charakter zu entwickeln. Inhaltliche<br />

Potenziale werden vor allen Dingen in<br />

Kinderveranstaltungen, Ausstellungen,<br />

Präsentationen, Veranstaltungen<br />

ortsansässiger Vereine und Bildungsangeboten<br />

aber auch für Seminare,<br />

Tagungen, Schulungen sowie Weiterbildungs-<br />

und Informationsveranstaltungen<br />

gesehen. Die intensive Verquickung<br />

der Spielstätte des Kulturhauses<br />

mit der Musikschule stellt ein<br />

Alleinstellungsmerkmal dar, dass<br />

durch die räumliche Entflechtung innerhalb<br />

des Hauses nicht nur dem<br />

bildungspolitischen Auftrag der <strong>Stadt</strong><br />

in hohem Maße gerecht wird, sondern<br />

auch zu einer Attraktivitätssteigerung<br />

des Hauses durch gezielte <strong>Stadt</strong>marketingmaßnahmen<br />

führen wird.<br />

Daneben soll das zukünftige Kulturund<br />

Bürgerhaus Anlauf- und Treffpunkt<br />

für die Bürger sein. Die Einrichtung<br />

eines Lokale Agenda 21 Büros<br />

zeigt deutlich, dass die <strong>Stadt</strong> die<br />

Interessen ihrer Bürger ernst nimmt<br />

und bürgerschaftliches Engagement<br />

fördert. In einem zu erstellenden Nutzungs-<br />

und Betreiberkonzept sind die<br />

Voraussetzungen für die bauliche und<br />

technische Sanierung zu schaffen, um<br />

die Räumlichkeiten optimal zu nutzen.<br />

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ner<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Sanierung<br />

des Kulturhauses<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

€ laut vorliegendembaulichenGrobcheck<br />

Förderung im „Investitionspakt“


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

b)<br />

Neugestaltung des<br />

Innenhofes und<br />

Umfeldes des Kulturhauses<br />

für Freiluftveranstaltungen<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Der bislang unattraktive Innenhof des<br />

Kulturhauses und das unmittelbare<br />

Umfeld sollen zur Erweiterung des<br />

Flächenangebotes für Veranstaltungen<br />

des Kulturhauses im Freien gestaltet<br />

werden. Ziel ist die wetterunabhängige<br />

Durchführung von Freiluftveranstaltungen<br />

des Kulturhauses<br />

selbst aber auch die Nutzung als zentraler<br />

Treffpunkt für andere Events des<br />

Jahres mit einer Kapazität für mindestens<br />

1.500 Besucher. Diese Maßnahme<br />

soll gleichzeitig die Aufenthaltsqualität<br />

im <strong>Stadt</strong>zentrum erhöhen,<br />

Identität schaffen und zur Belebung<br />

der Innenstadt beitragen. Integriert<br />

werden soll darüber hinaus ein so<br />

genanntes Trauzimmer unter freiem<br />

Himmel, um das bisherige Angebot<br />

des Standesamtes der <strong>Stadt</strong> zu erhöhen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />

evtl. Jugendtischlerei<br />

oder Ausbildungsstätte<br />

von<br />

Mercedes-<br />

Benz<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2010-2011 400.000 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

Förderung aus dem Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />

Ortsteilzentren“


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-1-2 Neubau Museumsanbau<br />

mit Integration<br />

des Tourismusbüros<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Mit dem Bau des Museumsanbaus<br />

beabsichtigt die <strong>Stadt</strong>, das Museum<br />

zu einem der innovativsten des Landes<br />

zu entwickeln, welches den Fahrzeugbau<br />

des Landes darstellt und<br />

Schüler, Azubis, Eltern, Lehrer aber<br />

auch technikinteressierte Menschen<br />

überregional anzieht. Insbesondere<br />

soll die museumspädagogische Arbeit<br />

erweitert und das <strong>Stadt</strong>- und Technikmuseum<br />

zu einem kommunikativen<br />

Ort und Kompetenzzentrum mit neuer<br />

Qualität in der Berufsorientierung und<br />

Berufsfindung ausgebaut werden. Im<br />

Eingangsbereich soll das Tourismusbüro<br />

der <strong>Stadt</strong> integriert werden, da<br />

der Bahnhof das Eingangstor zur<br />

Innenstadt bildet. Durch die verkehrsgünstige<br />

Lage ist es auch besonders<br />

gut für Tagestouristen erschlossen.<br />

Die Verknüpfung von Geschichte<br />

inklusive der Industriegeschichte der<br />

<strong>Stadt</strong>, Kultur, Bildung und Tourismus<br />

unterstreicht den integrierten Ansatz<br />

des Projektes.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/Verein<br />

der Freunde<br />

der Industriegeschichte<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009-2011 750.000,00 €<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

davon<br />

Eigenmittel<br />

375.00,00€<br />

EFRE-Mittel<br />

375.000,00 €<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MWFK<br />

Förderung aus Mitteln des<br />

Europäischen Fonds für<br />

Regionalentwicklung<br />

(EFRE) i. V. m. Kommunalem<br />

Kulturinvestitions-<br />

Programm (KKiP)


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />

Handlungsschwerpunkt I-2:<br />

Quantitativer und qualitativer Ausbau des Einzelhandels- und Dienstleistungs- sowie Freizeit- und Erholungssektors<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-2-1 Nutzung der Neubaupotenziale<br />

unter<br />

und neben der Autobahn<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Ziel der Maßnahme ist es, über ein<br />

Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren<br />

Investoren für<br />

die bereits planerisch gesicherten<br />

Flächen unter und neben der Autobahn<br />

zu akquirieren und die derzeitigen<br />

Brachflächen einer Nutzung in<br />

den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistungen,<br />

Freizeit und Kultur/Sport<br />

zuzuführen. Damit soll die Innenstadt<br />

insbesondere auch durch so genannte<br />

Frequenzbringer belebt werden und<br />

ein bislang fehlendes <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

entstehen. Als ausgewiesenes Mittelzentrum<br />

sowie regionaler Wachstumskern<br />

ist <strong>Ludwigsfelde</strong> für die<br />

Umlandversorgung mitverantwortlich,<br />

die Entwicklung des <strong>Stadt</strong>zentrums<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> soll diese Position weiter<br />

stärken. Die Flächen sollen deshalb<br />

schrittweise entwickelt und einer<br />

Zentrum stärkenden Nutzung mit überregionaler<br />

Ausstrahlung zugeführt<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 79<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/potentielle<br />

Investoren<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009-2013 35.000,00 €<br />

Interessenbekundungs-<br />

und<br />

Investorenauswahlverfahren<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-2-2 Bebauung von Flächen<br />

für kleinteilige<br />

Geschäfts- und<br />

Dienstleistungsnutzungen<br />

im Bereich<br />

zwischen Autobahn<br />

und Iltisweg<br />

I-2-3 Entwicklung des<br />

alten Schwimmhallenstandortes<br />

an<br />

der Potsdamer<br />

Straße<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

werden.<br />

Aus dem Verfahren sowie aus dem<br />

Einzelhandels- und Zentrenkonzept<br />

werden weitere Projekte abgeleitet<br />

werden, die insbesondere im<br />

Handlungsfeld I und II zugeordnet<br />

werden.<br />

Die bislang sich überwiegend im privaten<br />

Eigentum befindlichen brachliegenden<br />

oder untergenutzten Flächen<br />

entlang der Potsdamer Straße im<br />

Bereich zwischen Autobahn und Iltisweg<br />

sollen sukzessive einer kleinteiligen<br />

Geschäfts- und Dienstleistungsnutzung<br />

zugeführt werden. Diese<br />

Maßnahme steht im engen Zusammenhang<br />

mit dem Ausbau des Stand-<br />

ortmarketings.<br />

Das bereits vorliegende Nutzungskonzept<br />

des Investors sieht für die<br />

Fläche des alten Schwimmhallenstandortes<br />

an der Potsdamer Straße<br />

eine Mischung aus Einzelhandel und<br />

Dienstleistung vor. Hierdurch soll der<br />

„Branchenmix“ entlang der Potsdamer<br />

Straße verbessert und gleichzeitig die<br />

Innenstadt von <strong>Ludwigsfelde</strong> gestärkt<br />

werden. Der Schwerpunkt liegt auf<br />

Fachmärkten, die auf ein großzügiges<br />

ebenerdiges Parkangebot angewiesen<br />

sind, das in der Innenstadt an-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 80<br />

ner<br />

private<br />

Investoren<br />

privater<br />

Investor<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008-2013<br />

2009-2010<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

derzeit noch<br />

nicht bezifferbar<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

Förderung aus dem Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />

Ortsteilzentren“


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-2-4 Neubau der Polizeistation<br />

an der<br />

Potsdamer Straße<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />

sonsten eher nicht anzutreffen ist.<br />

Durch die Zusammenlegung verschiedener<br />

Schutzbereiche reicht die<br />

derzeitige Polizeiwache in der Erich-<br />

Klausner-Straße kapazitätsmäßig<br />

nicht mehr aus. Im Juni 2007 erfolgte<br />

nach Verhandlungen zwischen der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und dem Ministerium<br />

des Innern des Landes Brandenburgs<br />

die haushalterische Anerkennung<br />

des Baus einer neuen Polizeiwache<br />

in der Potsdamer Straße für<br />

118 Mitarbeiter.<br />

Ministerium<br />

des<br />

Innern des<br />

Landes<br />

Brandenburg<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009-2011 3.800.000,00 € Ministerium des Innern<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 81


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-2-5 Erarbeitung Einzelhandels-<br />

und Zentrenkonzept<br />

mit<br />

ergänzenden Strategien<br />

zur Zentrumsstärkung<br />

I-2-6 Innenstadtmanagement<br />

in Ergänzung<br />

zum <strong>Stadt</strong>marketing<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Die Erarbeitung eines Einzelhandelsund<br />

Zentrenkonzeptes für die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> verfolgt das Ziel, Einzelhandels-<br />

und Dienstleistungsansiedlungen<br />

auf die Innenstadt zu lenken<br />

bzw. zu konzentrieren und die Ansiedlung<br />

zentrenrelevanten Einzelhandels<br />

außerhalb der Innenstadt<br />

durch die Ausweisung eines zentralen<br />

Versorgungsbereiches auszuschließen.<br />

Daneben sollen im weiteren<br />

Prozess ergänzende Strategien zur<br />

Zentrumsstärkung entwickelt werden.<br />

Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept<br />

ist zwingende Voraussetzung für<br />

die Aufnahme in das Programm „Akti-<br />

ve <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“.<br />

Mit der Aktivierung des ansässigen<br />

Einzelhandels zu gemeinsamen Aktionen<br />

soll der Handel- und Dienstleistungsbereich<br />

der <strong>Stadt</strong> gestärkt werden.<br />

Dabei soll das bestehende Wirtschaftsforum<br />

als Plattform genutzt<br />

und gleichzeitig gestärkt werden.<br />

Ergänzende Aufgabe des Innenstadtmanagements<br />

kann die Initiierung und<br />

Steuerung von Aktionen und Nutzungen<br />

der Bereiche unter der Autobahn<br />

(Märkte, Feste, Events, Veranstaltun-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 82<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009-2010 50.000 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

Förderung aus dem Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />

Ortsteilzentren“<br />

2010-2020 300.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

Förderung aus dem Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />

Ortsteilzentren“


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />

gen, Ausstellungen etc.) darstellen.<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 83


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />

Handlungsschwerpunkt I-3:<br />

Innenstadtstärkung durch Belebung der Wohnfunktion<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-3-1 Entwicklung Standort<br />

altengerechtes<br />

Wohnen/Seniorenresidenz<br />

an der<br />

Potsdamer Straße<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Um dem wachsenden Bedarf an altersgerechten<br />

Wohneinheiten bzw.<br />

Pflegeplätzen zukünftig gerecht zu<br />

werden, ist es Ziel, geeignete Flächen<br />

für den Bau von altersgerechten<br />

Wohnungen oder von Pflegeheimen<br />

auszuweisen. Die <strong>Stadt</strong> unterstützt<br />

deshalb den Ansiedlungswunsch eines<br />

privaten Investors für ein solches<br />

Vorhaben an der Potsdamer Straße,<br />

da das Projekt gleichzeitig zur Funktionsstärkung<br />

der Innenstadt beiträgt<br />

und die städtebauliche Situation der<br />

bislang brachliegenden Fläche deutlich<br />

verbessert.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 84<br />

ner<br />

privater<br />

Investor<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009-2013 durch privaten Investor


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Funktionsstärkung der Innenstadt mit <strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung<br />

Handlungsschwerpunkt I-4:<br />

Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-4-1 Entwicklung eines<br />

„Aktiv-<strong>Stadt</strong>-<br />

Parkes“<br />

I-4-2 Gestaltung von<br />

<strong>Stadt</strong>plätzen<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Die Flächen entlang der Autobahn<br />

zwischen Potsdamer Straße und<br />

Westverbinder bieten ein geeignetes<br />

Potenzial für Erholung und aktive<br />

Freizeitgestaltung und wirken mit der<br />

Entwicklung eines „Aktiv-<strong>Stadt</strong>-<br />

Parkes“ als Frequenzbringer aus allen<br />

Altersgruppen auch auf die Belebung<br />

der Innenstadt und des <strong>Stadt</strong>zentrums.<br />

Die Maßnahme ist zunächst<br />

durch ein Gestaltungskonzept zu konkretisieren.<br />

Die Einbindung des Projektes „Trimm-<br />

Dich-Pfad“ der Lokalen Agenda 21<br />

spiegelt die Vernetzung von <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

und Stärkung des bürger-<br />

schaftlichen Engagements wider.<br />

Als Kommunikationsorte und Treffpunkte<br />

für alle Generationen sind<br />

bestehende <strong>Stadt</strong>plätze (Heinrich-<br />

Heine-Platz, Karl-Marx-Platz, Joliot-<br />

Curie-Platz) zu sanieren und neue<br />

Aufenthaltsorte zu gestalten.<br />

Durch die Aufwertung des öffentlichen<br />

Raumes soll die Innenstadt und das<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 85<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/Lokale<br />

Agenda 21<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />

Lokale<br />

Agenda<br />

21/Ge-<br />

schichtsverein/<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2011-2012 500.000 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

2009-2010 155.000 €<br />

für den<br />

Heinrich-Heine-<br />

Platz im Jahre<br />

2010<br />

Förderung aus dem Programm<br />

„Aktive <strong>Stadt</strong>- und<br />

Ortsteilzentren“<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

I-4-3 Bau von zwei City-<br />

Toiletten<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

zukünftige <strong>Stadt</strong>zentrum belebt und<br />

gleichzeitig mehr Identifikation der<br />

Bürger mit ihrer <strong>Stadt</strong> geschaffen<br />

werden.<br />

Die <strong>Stadt</strong> arbeitet bei der Gestaltung<br />

des Heinrich-Heine-Platzes bereits<br />

aktiv mit der Lokalen Agenda 21, dem<br />

Geschichtsverein und dem Haus der<br />

Jungen Talente zusammen und stärkt<br />

damit das bürgerschaftliche Engage-<br />

ment.<br />

Um die <strong>Stadt</strong> für den Tagestourismus<br />

fit zu machen, aber auch auf Grund<br />

des erhöhten Bedarfes durch die<br />

wachsende Zahl älterer Mitbürger will<br />

die <strong>Stadt</strong> zwei City-Toiletten im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

aufstellen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 86<br />

ner<br />

Haus der<br />

jungen<br />

Talente<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009-2011 ca.<br />

260.000,00 €<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> /


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

7.3.2. Handlungsstrategie II:<br />

Sicherung und Ausbau des Industrieund<br />

Gewerbestandortes<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> macht Geschichte“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün“<br />

Die wirtschaftliche Stärke von <strong>Ludwigsfelde</strong> ist auch zukünftig der<br />

Motor für die <strong>Stadt</strong>entwicklung. Unter den Bedingungen des demographischen<br />

Wandels und dessen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt<br />

gilt es, durch geeignete Strategien und Maßnahmen<br />

dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen und<br />

damit den Wirtschaftsstandort <strong>Ludwigsfelde</strong> als Regionaler<br />

Wachstumskern zu sichern. Dabei spielt unter anderem die Stärkung<br />

der so genannten weichen Standortfaktoren, auf die die<br />

<strong>Stadt</strong> in hohem Maße direkt und indirekt Einfluss nehmen will,<br />

zukünftig eine immer bedeutender werdende Rolle:<br />

Über geeignete Maßnahmen sollen bereits Kinder und Jugendliche<br />

für die Möglichkeiten und Chancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt,<br />

die sich in den ansässigen Unternehmen der Wirtschaft<br />

bieten, am Wirtschaftsstandort <strong>Ludwigsfelde</strong> sensibilisiert<br />

werden. Die Verknüpfung von Schulen und Unternehmen tritt dabei<br />

immer mehr in den Fokus des Handelns. Unterstützung von<br />

Bildungsmaßnahmen für Schüler und Studenten, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für Fachkräfte der Firmen vor Ort und<br />

Möglichkeiten des lebenslangen Lernens bis ins hohe Alter hinein<br />

zählen zu den zukünftigen Aufgaben der <strong>Stadt</strong>.<br />

Der im April 2008 gegründete Arbeitskreis Fachkräftesicherung<br />

ist auf die Unterstützung und Gewährleistung einer langfristigen<br />

Sicherung des Fachkräftebedarfs durch die Koordinierung der<br />

Arbeit verschiedener städtischer und regionaler Akteure gerichtet.<br />

Ziel ist es, der deutlich erkennbaren Abwanderung junger<br />

Menschen, der kontinuierlich sinkenden Beteiligung der <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

am regionalen Arbeitsmarkt, den zu geringen betrieblichen<br />

Ausbildungsangeboten und dem mangelnden Interesse für<br />

gewerblich-technische Berufe bei den Schülern und anderen in<br />

der Ausbildung befindlichen Menschen. entgegenzuwirken.<br />

Gleichfalls soll die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft insbesondere<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen über geeignete<br />

Angebote gestärkt werden. Räumlich werden diese Handlungsfelder<br />

wiederum auf die Innenstadt konzentriert.<br />

Im Zuge des Ausbaus des Flughafens Berlin Brandenburg International<br />

zu erwartende Synergieeffekte und Entwicklungspotenziale<br />

sollen genutzt werden. Flächenausweisungen für neue Industrie-<br />

und Gewerbeflächen und die Schaffung des erforderlichen<br />

Baurechts sind wichtige Voraussetzungen, um sich den zukünftigen<br />

Anforderungen zu stellen.<br />

Darüber hinaus sind die Entwicklung und Erschließung neuer<br />

Wirtschaftsbereiche mit innovativem Ansatz oder unter Ausnutzung<br />

vorhandener Potenziale gefragt. Dies zielt vor allen Dingen<br />

auf die Nutzung natürlicher Ressourcen für den Einsatz regenerativer<br />

Energien. Die Bewerbung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> als Bioenergieregion<br />

setzte in diesem Zusammenhang bereits ein Zeichen.<br />

Mit der Überarbeitung des Wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes<br />

(SEK) aus dem Jahre 2006 sollen ausgehend vom<br />

sich vollziehenden demographischen Wandel die Rahmenbedingungen<br />

des Wirtschaftsstandortes <strong>Ludwigsfelde</strong> vertieft untersucht<br />

werden. Dabei spielen Fachkräftedefizite, demographische<br />

Wirkungen und Wanderungen, Standortentscheidungen angesie-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 87


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

delter Unternehmen, Strukturveränderungen, aber auch Ansiedlungseffekte<br />

und –potenziale des im Bau befindlichen Großflughafens<br />

Berlin-Brandenburg International eine bedeutende Rolle.<br />

Damit verbunden ist ein Abgleich mit den laufenden Maßnahmen<br />

der Wirtschaftsförderung bzw. der Standortentwicklung und des<br />

Standortmarketings mit den Mitteln der Evaluation. Ziel ist eine<br />

Anpassung und Neuaufstellung der Maßnahmen zur Standortentwicklung<br />

an die aktuellen und zukunftsweisenden Bedingungen<br />

und Erfordernisse.<br />

Der besondere Reiz von Natur und Landschaft in den 11 ländlichen<br />

Ortsteilen der <strong>Stadt</strong> wird in den kommenden Jahren verstärkt<br />

zur Belebung des Tourismus genutzt werden. Die Anbindung<br />

des städtischen Radwegesystems an die Fläming-Skate<br />

soll dabei als Initialzündung wirken, die touristischen Ziele der<br />

Kernstadt und der Ortsteile über die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus bekannt<br />

und zugänglich zu machen. Damit wird neben der Stärkung<br />

der Tourismuswirtschaft auch die verstärkte Einbindung der<br />

Ortsteile in die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes gefördert.<br />

Die Wahrnehmung des Wirtschaftsstandortes <strong>Ludwigsfelde</strong> von<br />

außen soll durch ein gezieltes Marketing verbessert, potentielle<br />

Investoren wirkungsvoller auf den Standort aufmerksam gemacht<br />

und die Nähe zur Bundes- und zur Landeshauptstadt sowie die<br />

Lage im Flughafenumfeld stärker herausgestellt werden.<br />

Geeignete Lärmschutzmaßnahmen am evangelischen Krankenhaus<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> sollen neben der Sicherung des Standortes<br />

eines der größten industriellen Arbeitgeber der <strong>Stadt</strong> auch die<br />

Vermarktungschancen freier Grundstücke in den Industrie- und<br />

Gewerbeparks an der Brandenburgischen Straße erhöhen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 88


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />

Handlungsschwerpunkt II-1:<br />

Fachkräftesicherung<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

II-1-1 Schaffung/Ausbau<br />

Regionales Wissenszentrum<br />

<strong>Stadt</strong>bibliothek<br />

II-1-2 Untersuchung/Fachkräftebe<br />

darfsanalyse in<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Ziel ist die Bestandsprofilierung der<br />

städtischen Bibliothek in den Schwerpunkten<br />

der ansässigen Branchenkompetenzfelder<br />

zur Unterstützung<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

zur Fort- und Weiterbildung von<br />

Mitarbeitern, die Sensibilisierung und<br />

Interessenweckung der Kinder und<br />

Jugendlichen für die ansässigen<br />

Branchenkompetenzfelder, die verstärkte<br />

Einbeziehung der Schwerpunkte<br />

in die aktive Informations- und<br />

Bestandsvermittlung Technik zum<br />

Erleben und Anfassen usw.<br />

Mit der Erarbeitung einer auf <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

ausgerichteten Fachkräftebedarfsanalyse<br />

in ausgewählten<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 89<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />

Bibliothek<br />

des DeutschenTechnikmuseumsBerlin/Zusam<br />

menarbeit<br />

mit HS-,<br />

FS- und<br />

Unibibliotheken,<br />

(z.<br />

B. IKMZ<br />

Cottbus,<br />

Schulen,<br />

ZAL, OSZ)<br />

<strong>Stadt</strong><br />

Ludwigsfel-<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009-2013 185.000,- € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ansässigeUnternehmen<br />

2008-2009 2008<br />

10.000,00 €<br />

davon<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Kofinanzierung durch das


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

ausgewählten<br />

Branchenkompetenzfeldern<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Branchenkompetenzfeldern soll ein<br />

effektives Fachkräftemanagement<br />

eingeleitet werden. Derzeit fehlen der<br />

<strong>Stadt</strong> detaillierte Analysen zu den<br />

Berufs- und Qualifikationsstrukturen<br />

sowie Altersstrukturen der Beschäftigten.<br />

In einem ersten Schritt wurden in<br />

begrenztem Umfang 2008 vorbereitende<br />

Unternehmensbefragungen<br />

durchgeführt. Die Auswahl der Unternehmen<br />

berücksichtigte vor allem den<br />

mittel- und langfristigen Entwicklungsaspekt<br />

mit Wachstumschancen der<br />

Unternehmen unter dem Gesichtspunkt<br />

schrumpfender regionaler und<br />

lokaler Märkte.<br />

Im Jahre 2009 ist dazu eine umfassende<br />

Fachkräftebedarfsanalyse zu<br />

erarbeiten.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 90<br />

ner<br />

Umsetzungszeitraum<br />

de/LASA 5.000,00 €<br />

Kofinanzierung<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009/2010<br />

30.000,00 €<br />

davon<br />

15.000,00 €<br />

Eigenmittel<br />

15.000,00 €<br />

Förderung<br />

Ministerium für Arbeit,<br />

Soziales, Gesundheit und<br />

Familie aus Mitteln des<br />

Europäischen Sozialfonds<br />

und des Landes Brandenburg


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />

Handlungsschwerpunkt II-2:<br />

Imageverstärkung Wirtschaftsstandort<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

II-2-1 Aufbau eines webbasiertenkommunalenMonitoringsundAuskunftssystems<br />

in Form eines<br />

Geoportals<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Der Aufbau eines webbasierten kommunalen<br />

Monitorings- und Auskunftssystems<br />

in Form eines Geoportals ist<br />

auf die Stärkung des Standortmarketings<br />

und die Profilierung des Gewerbeflächenmanagements<br />

ausgerichtet.<br />

In einem 1. Schritt soll eine Konzeption<br />

zum Aufbau und zur Entwicklung<br />

eines webbasierten Geoportals erarbeitet<br />

werden. Die Umsetzung soll<br />

schrittweise in den kommenden Jahren<br />

erfolgen.<br />

II-2-2 Standortmarketing Der Ausbau des Standortmarketings<br />

soll eine weitere Profilierung des<br />

Standortes fördern sowie die Standortattraktivität<br />

durch eine qualifizierte<br />

Kommunikations- und Medienpolitik<br />

erhöhen.<br />

Innerhalb eines zu erarbeitenden<br />

Standortmarketingkonzeptes soll zunächst<br />

der Status quo auf der Grund-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 91<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008/2009-<br />

2013<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

20.000,00 €<br />

für Konzeption<br />

davon<br />

5.000,00 €<br />

Eigenmittel<br />

15.000,00 €<br />

Fördermittel<br />

100.000,00 €<br />

für Umsetzung<br />

der Konzeption<br />

davon<br />

25.000,00 €<br />

Eigenmittel<br />

75.000,00 €<br />

Fördermittel<br />

2009-2010 100.000,00 €<br />

Fördermittel<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ Ministerium<br />

des Innern<br />

EFRE-Mittel im Rahmen<br />

der Geodateninfrastrukturrichtlinie<br />

MW<br />

Fördermittel zur „Erhöhung<br />

der Wirksamkeit von EF-<br />

RE-Intervention in den<br />

Regionalen Wachstumskernen“<br />

im Rahmen der<br />

technischen Hilfe


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

lage der ermittelten Stärken und<br />

Schwächen der <strong>Stadt</strong> herausgearbeitet,<br />

Strategien zur Standortvermarktung<br />

entwickelt, in einem Maßnahmenkatalog<br />

detailliert beschrieben<br />

und zur Umsetzung geführt werden.<br />

II-2-3 Tourismuskonzept Mit der Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes<br />

sollen die bislang ungenügend<br />

erschlossenen Potenziale der<br />

<strong>Stadt</strong> und insbesondere ihrer ländlich<br />

geprägten Ortsteile für den Tourismus<br />

untersucht und entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten<br />

erschlossen<br />

werden. Damit soll auch der Ausbau<br />

des Tourismus als Wirtschaftsfaktor<br />

erfolgen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> legt darüber hinaus einen<br />

Schwerpunkt auf die Erschließung<br />

und Vernetzung von Industriegeschichte-Tourismus-<br />

Erlebnispädagogik. Über den Tourismus<br />

sieht die <strong>Stadt</strong> eine große Chance,<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als geschichtlichen<br />

und neuzeitlichen Industriestandort<br />

II-2-4 Ansiedlungskonzept<br />

zur Nutzung<br />

der Synergieeffekte<br />

des BBI<br />

noch bekannter zu machen.<br />

Ziel der Maßnahme ist die Untersuchung<br />

der vorhandenen Potenziale<br />

der <strong>Stadt</strong> zur langfristigen Bindung<br />

von Unternehmen im Rahmen des<br />

Ausbaus des Flughafens Berlin Brandenburg<br />

International an die <strong>Stadt</strong>.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 92<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2010-2011 20.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Fördermittelakquisition<br />

EFRE-Mittel<br />

2010-2012 50.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

II-2-5 Ausbau als Bioenergieregion<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Dabei sollen Kontakte durch die Mitarbeit<br />

in verschiedenen Netzwerken<br />

geknüpft und die Angebote der <strong>Stadt</strong><br />

breitenwirksam bekannt gemacht<br />

werden.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> beabsichtigt<br />

mittelfristig die weitestgehende Ablösung<br />

fossiler Energieträger durch in<br />

der Region verfügbare biogene Rohstoffe<br />

und andere Formen erneuerbarer<br />

Energien. Der Schwerpunkt liegt<br />

dabei auf ohnehin anfallende und<br />

derzeit nicht energetisch genutzte<br />

Reststoffe. Weiterhin sollen durch den<br />

Ausbau der Bioenergie lokale Wertschöpfungsketten<br />

in Gang gebracht<br />

werden, die zur weiteren Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen beitragen. Die<br />

<strong>Stadt</strong> möchte damit modellhaft und<br />

beispielgebend für andere Regionen<br />

demonstrieren, dass Nutzung von<br />

erneuerbaren Energien mit Schwerpunkt<br />

Bioenergie mit den Anforderungen<br />

des Natur- und Landschaftsschutzes<br />

vereinbar sind. <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

hat sich dazu beim Bundeswettbewerb<br />

„Bioenergie-Regionen“ beteiligt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 93<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/Unternehmen<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009-2012 80.000,00 €<br />

Aufbau und<br />

Unterhaltung<br />

eines Regionalmanagements<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

320.000,00 €<br />

soziale/ technischeMachbarkeitsstudien,Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Einzel-<br />

Pilotprojekten,<br />

Moderationstätigkeiten,Kooperationen<br />

mit<br />

Partnern außerhalb<br />

der<br />

Region<br />

400.000,00 €<br />

aus dem Bundeswettbewerb<br />

„Bioenergie-<br />

Regionen“ zum Aufbau<br />

regionaler Netzwerke im<br />

Bereich Bioenergieregion


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Sicherung und Ausbau des Industrie- und Gewerbestandortes<br />

Handlungsschwerpunkt II-3:<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

II-3-1 Anbindung an die<br />

Flaeming Skate<br />

II-3-2 Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen<br />

am Krankenhaus<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Um <strong>Ludwigsfelde</strong> insbesondere auch<br />

für junge Menschen attraktiv als Lebensort<br />

zu gestalten, soll die Radwegeverbindung<br />

zur Flaeming Skate<br />

geschaffen werden. Es geht um die<br />

bessere Verbindung zwischen der<br />

Kernstadt und den Ortsteilen, die von<br />

den Bürgern und insbesondere auch<br />

den Schülern hinsichtlich der Schulwegsicherheit<br />

sehr positiv aufgenommen<br />

wird. Des weiteren verspricht<br />

sich die <strong>Stadt</strong> positive Effekte für die<br />

Erhöhung der touristischen Anziehungskraft<br />

der Region und des Regionalen<br />

Wachstumskerns. Die Maßnahme<br />

soll nach der Anbindung sämtlicher<br />

Ortsteile an die Kernstadt in<br />

Angriff genommen werden.<br />

Durch die Lärmschutzmaßnahmen am<br />

Krankenhaus sollen sowohl der sensible<br />

Standort vor Lärmimmissionen<br />

der sich in unmittelbarer Nähe befindenden<br />

Industriegebiete geschützt als<br />

auch die Vermarktungschancen von<br />

Potenzialflächen in den Industrieparks<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 94<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/LAG<br />

„Rund um<br />

die Flaeming<br />

Skate“<br />

evangelischesKrankenhaus<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

2011-2015 derzeit noch<br />

nicht bezifferbar<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

ImmissionsschutzBettentrakt:<br />

ca.<br />

60.000 €<br />

Fördermittelakquisition<br />

evangelisches Krankenhaus<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

II-3-3 Vertiefende Untersuchung<br />

zur Erweiterung<br />

von Industrieflächen<br />

II-3-4 Umverlegung des<br />

Bahnhofes Genshagener<br />

Heide<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />

erhöht werden<br />

Ziel ist die Vorhaltung von gewerblichindustriellen<br />

Flächen für Großunternehmen<br />

innerhalb der Branchenkompetenzfelder,<br />

die einen Bedarf nach<br />

großen, zusammenhängenden, planerisch<br />

gesicherten Flächen haben.<br />

Gleichzeitig soll auf die angenommenen<br />

Synergieeffekte des Flughafenausbaus<br />

BBI reagiert werden. Vor der<br />

bauleitplanerischen Ausweisung der<br />

vorgesehenen Flächen ist eine vorbereitende<br />

Untersuchung zur Durchführung<br />

einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme<br />

durchzuführen. Innerhalb<br />

dieser Voruntersuchungen ist<br />

eine Machbarkeitsstudie zu erstellen,<br />

die die Umsetzung der Maßnahme<br />

beurteilt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> forciert die<br />

Umverlegung des Bahnhofes Genshagener<br />

Heide um eine attraktivere<br />

Anbindung der <strong>Stadt</strong> an den zukünftigen<br />

Flughafen BBI mit dem Schienenverkehr<br />

und eine Erhöhung der<br />

Fahrgastzahlen im SPNV auf der<br />

Regionalbahnlinie 22 Potsdam Hbf. –<br />

Berlin-Schönefeld Flughafen zu<br />

schaffen. Als weiterer Baustein des<br />

Standortmarketings verbessert die<br />

Umverlegung auch die Anbindung der<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />

MIR,<br />

Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming,<br />

DB AG,<br />

VBB<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008-2009 137.000 €<br />

davon<br />

87.000 € Eigenmittel<br />

50.000 € Fördermittel<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2009-2013 2.458.004,00 €<br />

Herstellungskosten<br />

50.960,00 €<br />

Betriebskosten<br />

16.216,00 €<br />

Annuität Eigenanteile<br />

der Investition<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/Ministerium<br />

für Wirtschaft<br />

des Landes Brandenburg<br />

Förderung der wirtschaftsnahen<br />

Infrastruktur im<br />

Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe„Verbesserung<br />

der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

– GA (GA<br />

I) –<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Fördermittel aus ÖPNV-<br />

Richtlinie des Landes<br />

Brandenburg in Höhe von<br />

90 % der Baukosten und<br />

13 % Planungspauschale<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 95


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Industrie- und Gewerbeparks und<br />

leistet damit einen aktiven Beitrag<br />

zum Umweltschutz.<br />

In einem ersten Schritt wurde eine<br />

Potenzialanalyse und Voruntersuchung<br />

für die Neuordnung der Bahnhaltepunkte<br />

durchgeführt, die den<br />

Standort Struveshof als Vorzugsstandort<br />

benennt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 96<br />

ner<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

7.3.3. Handlungsstrategie III:<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle<br />

Generationen<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben<br />

lang“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir“<br />

abgeleitet aus dem Leitbildbereich „<strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün“<br />

Die Steigerung der Attraktivität der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> durch die<br />

Optimierung und den Ausbau der Angebote im Bereich Wohnen,<br />

Kultur, Freizeit und Soziales sind unmittelbare Aufgaben in den<br />

kommenden Jahren, um die <strong>Stadt</strong> für alle Generationen lebenswert<br />

zu gestalten.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> und ihre Wohnungsunternehmen gilt es deshalb,<br />

auf der Basis des relativ hohen Sanierungsstandes im Bereich<br />

des Geschosswohnungsbaus, die vorhandenen Bestände an die<br />

Bedürfnisse der sich verändernden Altersstrukturen anzupassen<br />

und gleichzeitig ein breites Angebot unterschiedlicher Wohnformen<br />

und bezahlbare Wohnungsangebote vorzuhalten.<br />

Auf der Grundlage einer im Erarbeitungsprozess befindlichen<br />

Studie zur Analyse der Potenziale zur langfristigen Bindung von<br />

Mietern an die <strong>Stadt</strong> ist es Aufgabe der <strong>Stadt</strong> und der ansässigen<br />

Wohnungsunternehmen, Strategien zu entwickeln, die zukunftsfähigen<br />

Wohngebiete des Geschosswohnungsbaus als Wohnquartiere<br />

mit unterschiedlichen Eigenschaften zu qualifizieren.<br />

Bis dahin werden die als zukunftsfähig eingeschätzten Wohngebiete<br />

der Kernstadt als Konsolidierungsgebiete des Mietwohnungsbaus<br />

ausgewiesen und den Bedürfnissen einer sich verän-<br />

dernden Altersstruktur der Mieter durch den Anbau von Aufzügen<br />

und den barrierefreien Umbau von Wohnungen angepasst.<br />

Die <strong>Stadt</strong> hält daneben ausreichend Flächen für attraktive, individuelle<br />

Wohnfunktionen in den Randlagen der Kernstadt und in<br />

den Ortsteilen vor. Unterstützt wird insbesondere der Bau von ökologisch<br />

ausgerichteten Wohnprojekten. Dies trägt auch zur Identitätsstärkung<br />

der Ortsteile bei, die sich in begrenztem Rahmen<br />

weiterentwickeln und ihr individuelles Gesicht herausstellen<br />

sollen. Unter dem Gesichtspunkt des räumlichen Leitbildes werden<br />

die anderen Versorgungsfunktionen auf die Kernstadt konzentriert.<br />

Kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Angebote werden<br />

verstärkt auf die unterschiedlichen Zielgruppen ausgerichtet.<br />

Die Vernetzung der verschiedenen Träger wird durch die <strong>Stadt</strong><br />

forciert, die Bürger verstärkt in die <strong>Stadt</strong>entwicklung einbezogen<br />

und ihr bürgerschaftliches Engagement gewürdigt. Das soziokulturelle<br />

Zentrum Waldhaus soll dabei als generationsübergreifende<br />

Begegnungsstätte energetisch saniert und bedarfsgerecht<br />

erweitert werden.<br />

Die Gestaltung des öffentlichen Raumes schafft neue Orte, die<br />

der Kommunikation dienen und Identität fördern. Die Entwicklung<br />

eines Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Parkes an der Autobahn trägt zur Attraktivitätssteigerung<br />

und gleichzeitig Funktionsstärkung der Innenstadt bei,<br />

in dem vom zukünftigen <strong>Stadt</strong>zentrum nicht nur ein kommerziell<br />

ausgerichtetes Bild entsteht, sondern gleichzeitig die Aufenthaltsqualität<br />

erheblich gesteigert und nichtkommerzielle Freizeitangebote<br />

ausgebaut werden.<br />

Die Potsdamer Straße als bislang stark belastete Straße mit ihrer<br />

weitgehend als trennend empfundenen Wirkung ist zu einer die<br />

<strong>Stadt</strong>teile verbindenden „Lebensader“ der <strong>Stadt</strong> umzugestalten.<br />

Dies soll aktiv zur Lärmminderung beitragen, die <strong>Stadt</strong> kinder-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 97


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

und seniorenfreundlicher machen und Einfluss auf die Frequentierung<br />

der „neuen Mitte“ nehmen.<br />

Gute verkehrliche aber auch ideelle Anbindungen der Ortsteile an<br />

die Kernstadt sind Voraussetzung dafür, dass auch die Bürgerinnen<br />

und Bürger der Ortsteile von den Angeboten der Kernstadt<br />

profitieren können. Die Optimierung des ÖPNV ist deshalb erklärtes<br />

Ziel.<br />

Daneben wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> sich verstärkt dem Thema<br />

Lärm und dessen Auswirkungen auf die Einwohner der <strong>Stadt</strong><br />

widmen. Die Lärmaktionsplanung ist in den nächsten Jahren<br />

weiter zu qualifizieren und erarbeitete Maßnahmen zum Schutz<br />

vor Lärm konsequent umzusetzen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 98


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />

Handlungsschwerpunkt III-1:<br />

Stärkung Wohnen/Wohnumfeld<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

III-1-1 Aktionstag Wohnen Auf dem Aktionstag Wohnen präsentiert<br />

sich der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsmarkt,<br />

aber auch die <strong>Stadt</strong><br />

selbst als facettenreicher Wohnort mit<br />

seinen vielfältigen Angeboten. Der<br />

Aktionstag bildet damit einen Baustein<br />

im zu stärkenden <strong>Stadt</strong>marketing.<br />

Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, der<br />

Abwanderung von Bürgern entgegenzuwirken<br />

und Fachkräfte der ansässigen<br />

Firmen für die <strong>Stadt</strong> als Einwoh-<br />

III-1-2 Anbau von Aufzügen<br />

für Wohnungen<br />

im Geschosswohnungsbau<br />

durch die<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Wohnungsunternehmen<br />

im Rahmen<br />

der Aufzugsrichtlinie<br />

ner zu gewinnen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> unterstützt die<br />

ansässigen Wohnungsunternehmen<br />

durch die Ausweisung von Konsolidierungsgebieten<br />

des Mietwohnungsbaus.<br />

Damit kann sowohl die Aufzugsrichtlinie<br />

als auch die Richtlinie zum<br />

generationsgerechten Ausbau/Modernisierung<br />

durch die Unternehmen<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

Die Maßnahme zielt auf die Anpassung<br />

des vorhandenen Wohnungsbestandes<br />

vorrangig im Ge-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 99<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/Unternehmen<br />

ansässigeWohnungsunternehmen(<strong>Ludwigsfelde</strong>rWohnungsgesellschaft<br />

„Märkische<br />

Heimat“,<br />

Ludwigs-<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008 und<br />

2009<br />

danach im<br />

2-Jahresrhythmus<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

10.000,00 € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

5.000,00 €<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r Unternehmen<br />

5.000,00 €<br />

2008-2013 Eigenanteil durch Wohnungsunternehmen<br />

der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Förderung durch Ministerium<br />

für Infrastruktur und<br />

Raumordnung des Landes<br />

Brandenburg über<br />

Aufzugsrichtlinie


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

III-1-3 Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen<br />

aus der Lärmaktionsplanung<br />

der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

III-1-4 Erstellung Lärmschutzkonzeption<br />

als weiterführende<br />

Maßnahme<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

schosswohnungsbau an die sich aus<br />

dem demographischen Wandel (Überalterung<br />

der Bevölkerung) ergebenden<br />

Anforderungen ab.<br />

Auf Grundlage der Anforderungen der<br />

EU wurde im Jahre 2007 die Lärmaktionsplanung<br />

für die Bereiche mit einem<br />

Verkehrsaufkommen von über 6<br />

Mio. Kfz pro Jahr und darüber hinaus<br />

auch für die Bereiche mit mehr als 3<br />

Mio. Kfz pro Jahr sowie für die Ortsdurchfahrten<br />

der zur <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

gehörenden Ortsteile begonnen<br />

und Maßnahmen zur Lärmminderung<br />

entwickelt. Die Ergebnisse werden in<br />

einem Selbstbindungsbeschluss festgeschrieben<br />

und im Anschluss daran<br />

sukzessive umgesetzt.<br />

In Weiterführung der Lärmaktionsplanung<br />

für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> wird<br />

eine komplexe Lärmschutzkonzeption<br />

einschließlich der Unterbreitung von<br />

Vorschlägen zur Verringerung des<br />

Lärms erarbeitet.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 100<br />

ner<br />

felder Wohnungsgenossenschaft<br />

e. G.,<br />

GAGFAH)<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009 Selbstbindungsbeschluss<br />

zur<br />

Lärmaktionsplanung<br />

ab 2009 Umsetzung<br />

von<br />

Maßnahmen<br />

2009 ErarbeitungLärmschutzkonzeption<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

derzeitige<br />

Kostenschätzung<br />

für die<br />

Umsetzung<br />

der abgestimmten<br />

Maßnahmen<br />

50.000,00 €<br />

ca.<br />

20.000,00 €<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Akquisition von Fördermitteln<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

III-1-5 Anpassung der<br />

Ausstattung öffent-<br />

licher Spielplätze<br />

III-1-6 Erweiterung der<br />

BMX-Anlage an der<br />

Gottlieb-Daimler-<br />

Oberschule<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Fortlaufende Unterhaltung und altersgerechte<br />

Anpassung der öffentlichen<br />

Spielplätze<br />

Die Maßnahme soll zur Stärkung der<br />

sportlichen Aktivitäten und zur Förderung<br />

der Jugend in der <strong>Stadt</strong> beitragen.<br />

Der mittlerweile als olympische<br />

Disziplin etablierte BMX-Radsport ist<br />

besonders für Jugendliche und junge<br />

Erwachsene attraktiv und bietet darüber<br />

hinaus eine weitere Möglichkeit,<br />

den Bekanntheitsgrad der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

über damit verbundene<br />

Events und Publikationen in Fachzeitschriften<br />

der BMX-Szene zu erhöhen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 101<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

Ludwigs-<br />

felde<br />

BMX-<br />

Verein<br />

Umsetzungszeitraum<br />

fortlaufend 10.000 € jährlich<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

2008-2010 30.000,00 € Finanzierung über den<br />

Landessportbund angedacht


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />

Handlungsschwerpunkt III-2:<br />

Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

III-2-1 Sanierung und<br />

Qualifizierung von<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und<br />

Schulen<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Anpassung der bildungsbezogenen<br />

Infrastrukturversorgung an die demographische<br />

Entwicklung<br />

• Schließung, Fusionierung, Erweiterung<br />

und Ausbau von Schulen<br />

und Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

Schaffung einer quantitativ ausreichenden<br />

und qualitativ hochwertigen<br />

Bildungs- und Betreuungslandschaft<br />

• Sanierung und Modernisierung<br />

von Gebäuden, Neugestaltung<br />

der Außenanlagen<br />

• moderne, alters- und bildungsgerechte<br />

Ausstattung der Einrichtungen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 102<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />

Land<br />

Brandenburg(Staatliches<br />

Schulamt),<br />

Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming<br />

(freier<br />

Träger der<br />

JugendundBehindertenhilfe),Träger<br />

der<br />

Kinderbetreuungseinrichtun<br />

gen, Vereine<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2006-2013<br />

2009-2011<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

insgesamt<br />

6,0 Mio. €<br />

davon<br />

1.400.000,00<br />

€<br />

für Sanierung<br />

und Umgestaltung<br />

der<br />

Theodor-<br />

Fontane-<br />

Grundschule<br />

mit der Spezialisierung<br />

auf die Integrationbehinderter<br />

Kinder<br />

• Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

• Fördermittel des<br />

Landes (Richtlinie<br />

„Zukunft Bildung und<br />

Betreuung“, Richtlinie„Kindertagesbetreuungsfinanzierung“)<br />

• Beteiligung der Kooperationspartner<br />

• evtl. Fördermittel aus<br />

dem Programm „Investitionspakt“<br />

zur energetischenAusrichtung<br />

der Sanierung<br />

der Gebäude<br />

• darüber hinaus weitereFördermittelakquisition


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

III-2-2 Integration von<br />

gemeinwesenorientierten<br />

Eltern-<br />

Kind-Treffs in die<br />

Einrichtungen der<br />

Kindertagesbetreuung<br />

und Freizeitangebote,<br />

Schulen,<br />

Gemeindehäuser<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspartner<br />

• Weiterentwicklung von Ganztagsschulen<br />

• Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit<br />

• vielfältige Gestaltung und Öffnung<br />

der Schulen nach außen z. B.<br />

durch Integration von Vereinen<br />

und offene Jugendarbeit als Kooperationspartner<br />

• Weiterentwicklung der Qualität<br />

der Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

Entwicklung neuer Konzepte der Familienförderung,<br />

-bildung und –beratung<br />

Stärkung der Erziehungskompetenz<br />

der Eltern<br />

Schaffung von unbürokratisch und<br />

leicht erreichbaren Angeboten,<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>,<br />

Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming,<br />

DRK (freier<br />

Träger<br />

der Ju-<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009 1.165.000,00<br />

€<br />

Fertigstellung<br />

des Aula-<br />

Anbaus an<br />

die Gottlieb-<br />

Daimler-<br />

Oberschule<br />

ab 2009-2011 790.000,00 €<br />

für Fassadensanierung<br />

und<br />

Einbau von<br />

Brandschutztüren<br />

der Gottlieb-<br />

Daimler-<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

Oberschule<br />

2010-2013 Kosten derzeit<br />

noch<br />

nicht bezifferbar<br />

• Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

• Beteiligung der Kooperationspartner<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 103


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

(Anbindung an<br />

soziale Brennpunkte<br />

und<br />

Ortsteile)<br />

III-2-3 Sanierung und<br />

bedarfsgerechte<br />

Erweiterung des<br />

sozio-kulturellen<br />

Zentrums Waldhaus<br />

als generationsübergreifende<br />

Begegnungsstätte<br />

III-2-4 Einrichtung eines<br />

Lokale Agenda 21<br />

Büros im zukünftigen<br />

Kultur- und<br />

Bürgerhaus Lud-<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

wie z. B.<br />

• Freizeitgestaltung<br />

• Gesprächskreise<br />

• Familienbildung, -beratung, -<br />

förderung<br />

• Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Das vorhandene Gebäude soll<br />

grundlegend saniert, unter funktionellen<br />

Gesichtspunkten umgestaltet und<br />

auf Grund der immer intensiveren<br />

Nutzung durch weitere Projekte baulich<br />

erweitert werden. Angestrebt wird<br />

auch die Nutzung erneuerbarer Energien,<br />

wie z. B. Solartechnik oder<br />

Photovoltaik.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> unterstützt<br />

ausdrücklich den Prozess der Lokalen<br />

Agenda 21. Als Koordinierungs- und<br />

Anlaufpunkt für die Bürger soll ein<br />

Lokale Agenda 21 Büro im zukünfti-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 104<br />

ner<br />

gend- und<br />

Behindertenhilfe),<br />

Träger der<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen,Familienbündnis,Volkshochschule<br />

des<br />

LandkreisesTeltow-<br />

Fläming<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />

Lokale<br />

Agenda 21<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009-2011 1.260.000,00<br />

€<br />

(inkl. Nebenkosten)<br />

2009-2013 Kosten derzeit<br />

noch<br />

nicht bezifferbar<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming<br />

Konjunkturprogramm II<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

wigsfelde gen Kultur- und Bürgerhaus eingerichtet<br />

werden. Mit diesem Büro werden<br />

das bürgerschaftliche Engagement<br />

gefördert, Netzwerke auf- und<br />

III-2-5 Stärkung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements<br />

III-2-6 Würdigung des<br />

Ehrenamtes<br />

ausgebaut.<br />

Die <strong>Stadt</strong> unterstützt Initiativen, die<br />

sich für die Gestaltung eines lebenswerten<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>s für alle Generationen<br />

engagieren. Ziel ist die stärkere<br />

Einbindung ehrenamtlich Tätiger in<br />

den Prozess der <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />

Erstmalig im Jahre 2009 wird unter<br />

dem Motto „für mich, für uns. für <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />

zur Würdigung des Ehrenamtes<br />

ein Bürgerpreis in 4 Kategorien<br />

ausgelobt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 105<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>,LokaleAgenda<br />

21,<br />

Akademie<br />

2. Lebenshälfte<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008-2013 15.000,00 €<br />

im Jahre 2009<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

darüber hinaus<br />

Kosten<br />

noch nicht<br />

bezifferbar<br />

2009-2013 3.000,00 €<br />

jährlich<br />

2008/2009<br />

10.000,00 € aus dem<br />

Modellprogramm „Alter<br />

schafft Neues – Aktiv im<br />

Alter“ des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend<br />

Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />

Handlungsschwerpunkt III-3:<br />

Weiterentwicklung des sportlichen Angebotes<br />

Maßnah- Maßnahme/Projekt Ziel und Inhalt Maßnahmenmeträ<br />

Nr.<br />

ger/Kooperations-<br />

III-3-1 Sanierung und<br />

Weiterentwicklung<br />

des Waldstadions<br />

III-3-2 Errichtung eines<br />

Naturbades<br />

Geplant bzw. teilweise schon in der<br />

Umsetzung sind:<br />

• Neubau einer Tribüne mit Umkleide,<br />

WC, Trainer- und Platzwartbüro<br />

sowie Bistro<br />

• Erneuerung der Rundlaufbahn<br />

• Stellplatzanlage Waldstadion<br />

• Errichtung einer neuen Sporthalle<br />

• zweiter Kunstrasenplatz<br />

Mit dem Bau der Kristall-Therme wurde<br />

das sanierungsbedürftige Freibad<br />

der <strong>Stadt</strong> aufgegeben. Der Bedarf an<br />

einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung<br />

insbesondere in der Natur durch ein<br />

Naturbad wurde von der <strong>Stadt</strong> in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem gegründeten<br />

Naturbadverein <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

eV aufgenommen. Als weicher Standortfaktor<br />

soll dieses Projekt zum einen<br />

das Standortmarketing stärken und<br />

zum anderen zur Tourismusentwicklung<br />

der <strong>Stadt</strong> beitragen.<br />

partner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/Naturbadverein<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

eV<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

2008-2013 ca. 6,0 Mio € <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

2008/2009<br />

Machbarkeitsstudie<br />

7.500,00 €<br />

Kosten darüber<br />

hinaus<br />

derzeit nicht<br />

bezifferbar<br />

Fördermittelakquisition<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 106


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Die <strong>Stadt</strong> untersucht in einem ersten<br />

Schritt die Machbarkeit eines solchen<br />

Naturbades an verschiedenen Standortmöglichkeiten.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 107


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter Wohnort für alle Generationen<br />

Handlungsschwerpunkt III-4:<br />

Verkehrliche Vernetzung der Kernstadt mit den Ortsteilen und Stärkung des ÖPNV<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

III-4-1 Umgestaltung der<br />

Potsdamer Straße<br />

unter Berücksichtigung<br />

der Ergebnisse<br />

der Lärmaktionsplanung<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Als Maßnahme zur Erhöhung der<br />

Verkehrssicherheit für Fußgänger und<br />

Radfahrer auf der Potsdamer Straße<br />

soll in einem 1. Schritt die Radwegeführung<br />

an den Hauptknotenpunkten<br />

der Hauptverkehrsstraße überprüft<br />

werden, mit dem Ziel eine einheitliche<br />

fahrbahnnahe Führung des Radverkehrs<br />

zu schaffen. An der Fußgängerlichtsignalanlage<br />

Potsdamer Straße/Iltisweg<br />

soll durch eine Überprüfung<br />

der Signalisierung die Erweiterung<br />

der Grünphasen erreicht werden.<br />

Weiterhin wird durch die Optimierung<br />

der Lichtsignalanlagen die Koordinierung<br />

des Verkehrsflusses der Fahrzeuge<br />

auf der Potsdamer Straße<br />

(Grüne Welle) verbessert und damit<br />

eine bessere Verstetigung des Verkehrs<br />

erreicht werden, die aktiv zum<br />

Lärmschutz beiträgt.<br />

Ab dem Jahre 2013 ist die Umgestaltung<br />

der Potsdamer Straße auf der<br />

Grundlage eines bereits vorliegenden<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 108<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/Landesbetrieb<br />

für<br />

Straßenwesen<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2009-2011<br />

1. Schritt<br />

ab 2013<br />

Gesamtmaßnahme<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

30.000,00 €<br />

für Maßnahmen<br />

2009-2011<br />

Kosten für<br />

Gesamtmaßnahme<br />

Landesbetrieb für<br />

Straßenwesen<br />

Finanzierung derzeit noch<br />

unklar


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Gestaltungsregelwerkes als Gesamtmaßnahme<br />

angedacht. Dabei geht es<br />

vorrangig um die Verbesserung der<br />

Geh- und Radwegsituation, die<br />

Schaffung eines adäquaten <strong>Stadt</strong>eingangs<br />

durch den Umbau des Knotens<br />

Potsdamer Straße/Großbeerener<br />

Straße, die Schaffung geschwindigkeitsminimierender<br />

Maßnahmen, die<br />

Stärkung des Straßenraumes durch<br />

die „Grüne Einfassung“ und die Minimierung<br />

der Trennwirkung durch die<br />

Gestaltung des Umfeldes der Autobahntrasse.<br />

Dabei sollen auch Ergebnisse<br />

der Lärmaktionsplanung und der<br />

noch zu erarbeitenden Lärmschutzkonzeption<br />

in die Maßnahme einfließen.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 109<br />

ner<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

derzeit nicht<br />

bezifferbar<br />

Fördermittelakquisition


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

III-4-2 Optimierung des<br />

ÖPNV<br />

III-4-3 Ausbau des Radwegenetzes<br />

zur<br />

Anbindung der<br />

Ortsteile an die<br />

Kernstadt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Die im <strong>Stadt</strong>buskonzept 2008 erarbeiteten<br />

Vorschläge zur Optimierung<br />

des ÖPNV der <strong>Stadt</strong> sollen schrittweise<br />

umgesetzt werden:<br />

• Anpassung des städtischen<br />

ÖPNV als Standortvorteil für die<br />

ansässigen und künftig anzuziehenden<br />

Unternehmen<br />

• Sicherstellung einer angemessenen<br />

Erschließung der Siedlungsflächen<br />

• Verbesserung der Anbindung von<br />

Ortsteilen der <strong>Stadt</strong> durch Rufbus<br />

und Kulturbus<br />

• Verbesserung der SPNV-Bus-<br />

Verknüpfung<br />

Im Rahmen des räumlichen Leitbildes<br />

der <strong>Stadt</strong> werden die Hauptversorgungs-<br />

und Wohnfunktionen auf die<br />

Innenstadt der Kernstadt und dabei<br />

auf das <strong>Stadt</strong>zentrum konzentriert.<br />

Deshalb gilt es die Anbindung der<br />

Ortsteile an die Kernstadt zu forcieren,<br />

damit auch deren Einwohner von<br />

den Angeboten profitieren können.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 110<br />

ner<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />

Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming/<br />

Akademie<br />

2. Lebenshälfte<br />

<strong>Stadt</strong><br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>/<br />

Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming<br />

Umsetzungszeitraum<br />

2008-2013 <strong>Stadt</strong>buskonzept<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

Erstellung<br />

8.500,00 €<br />

Umsetzung<br />

416.000,00<br />

€<br />

davon<br />

208.000,00<br />

€<br />

Eigenmittel<br />

208.000,00<br />

€ durch<br />

Landkreis<br />

Teltow-<br />

Fläming<br />

2008-2013 Radweg<br />

entlang der<br />

Landstraße<br />

zwischen<br />

Wietstock<br />

und Groß<br />

Schulzendorf<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/ Landkreis<br />

Teltow-Fläming<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

davon 75 % Fördermittel<br />

über die Richtlinie des MIR<br />

zur Verwendung von Fördermitteln<br />

zur Verbesserung<br />

der Verkehrsverhältnisse<br />

der Gemeinden des<br />

Landes Brandenburg –


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Maßnahmen<br />

Nr.<br />

Maßnahme/<br />

Projekt<br />

Ziel und Inhalt Maßnahmeträger/Kooperationspart<br />

Gleichzeitig bedeuten Radwege immer<br />

eine Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

insbesondere auch für die<br />

Schulwegsicherung.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 111<br />

ner<br />

Umsetzungszeitraum<br />

Kosten Finanzierung/<br />

Förderung<br />

290.000,00<br />

€<br />

Ergänzung<br />

Radwegeverbindung<br />

Siethen –<br />

Ortseingang<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

in Verbindung<br />

mit<br />

Kreuzungsausbau<br />

E.-<br />

Thälmann-<br />

Straße/<br />

Siethener<br />

Chaussee<br />

Anteil Radweg<br />

40.000,00 €<br />

Gehweg<br />

Gröben<br />

87.600,00 €<br />

Teil kommunaler Straßenbau<br />

– (RiLiKStB Bbg)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

davon 75 % Fördermittel<br />

vom Eigenanteil ohne<br />

Kosten der Veranlagung<br />

(RiLiKStB Bbg)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>/MIR<br />

davon 46.500,00 € Fördermittel<br />

(RiLiKStB Bbg)


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 112


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

8. Schlüsselmaßnahmen<br />

Aus den zuvor genannten Handlungsstrategien und den ihnen<br />

zugeordneten Maßnahmen werden jene zu Schlüsselmaßnahmen<br />

zusammengeführt, die aus Sicht der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> die<br />

vorrangigen Impulsgeber für die weitere <strong>Stadt</strong>entwicklung sein<br />

werden. Die Schlüsselmaßnahmen stellen dabei so genannte<br />

Maßnahmebündel dar, die sich aus Einzelmaßnahmen zusammensetzen.<br />

Gleichzeitig werden damit die Prioritäten der <strong>Stadt</strong>entwicklung bis<br />

ins Jahr 2020 aufgezeigt. Dies ist für die allgemeine kommunalpolitische<br />

Willensbildung wichtig, ebenso für die Werbung um<br />

Unterstützung durch das Land Brandenburg und andere beteiligte<br />

Akteure sowie für die Bereitstellung der erforderlichen Eigenmittel<br />

in den städtischen Haushalt.<br />

Als Schlüsselmaßnahmen für eine Integrierte <strong>Stadt</strong>entwicklung in<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> werden die folgenden benannt:<br />

Schlüsselmaßnahme I „Neue Mitte“<br />

Schlüsselmaßnahme II „Starke Bürger für <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />

Schlüsselmaßnahme III „Aktiv gegen Lärm“<br />

Die Schlüsselmaßnahme I bezieht sich auf eine Vielzahl von<br />

Handlungsfeldern (Handlungsfelder Wirtschaft/Einzelhandel<br />

/Tourismus, <strong>Stadt</strong>struktur/Wohnen, Kultur/Bildung/Freizeit sowie<br />

<strong>Stadt</strong>marketing/zivilgesellschaftliches Engagement) und zielt sowohl<br />

auf die Stärkung der „harten“ als auch der „weichen“ Standortfaktoren<br />

ab. Räumlich konzentriert sich die Maßnahme auf den<br />

Bereich zwischen dem Areal unter und neben der Autobahn und<br />

dem Umfeld des Rathausplatzes in Verbindung mit dem dazwischen<br />

liegenden Standort Kulturhaus. Entsprechend des räumli-<br />

chen Leitbildes ist die Schlüsselmaßnahme I auf die Innenstadt<br />

fixiert. Die Innenstadtentwicklung wird ein langfristiger Prozess<br />

sein, mit dem Start der Umsetzung muss aber kurzfristig begonnen<br />

werden.<br />

Die Schlüsselmaßnahme II schafft einen eher thematischen Bezug<br />

(Handlungsfelder Kultur/Freizeit/Bildung, Soziale Infrastruktur,<br />

Umwelt/<strong>Stadt</strong>technik, Netzwerke und zivilgesellschaftliches<br />

Engagement) und ist auf die Aktivierung der Potenziale und Stärkung<br />

des bürgerschaftlichen Engagements ausgerichtet. Dies<br />

bezieht sich auch auf Standorte außerhalb der Innenstadt.<br />

Die Schlüsselmaßnahme III folgt ebenfalls einem thematischen<br />

Ansatz (Handlungsfelder Wohnen, Wirtschaft/Beschäftigung,<br />

Umwelt und verkehrliche Infrastruktur) und ist auf die Stärkung<br />

des Wohn- und Wirtschaftsstandortes ausgerichtet.<br />

Die thematischen Zusammenhänge und beabsichtigten Synergien<br />

unterstreichen den integrativen Handlungsansatz für die<br />

ausgewählten Schlüsselmaßnahmen und den damit verbundenen<br />

Projekten, die sich teilweise aus unterschiedlichen Handlungsstrategien<br />

ableiten.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 113


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Ergänzend sind die Schlüsselmaßnahmen auf die EU-<br />

Handlungsfelder für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung abgestimmt.<br />

Auch wenn die Erarbeitung des <strong>INSEK</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

nicht mehr die Aufnahme in das Programm Nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

2007 – 2013 verfolgt, werden dennoch die Kriterien<br />

des integrierten Planungs- und Handlungsansatzes sowie die<br />

Beachtung der EU-Querschnittsziele für eine zeitgemäße <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik<br />

anerkannt und beachtet.<br />

In der nachfolgenden Tabelle wird die Zuordnung der drei<br />

Schlüsselmaßnahmen <strong>Ludwigsfelde</strong>s zu den EU-<br />

Handlungsfeldern- und -strategien verdeutlicht:<br />

EU-Handlungsfelder/-strategie<br />

1. Maßnahmen der kleinräumigen Wirt-<br />

I<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

II III<br />

schaftsförderung: Stärkung und Stabilisierung<br />

der Städte, Quartiere und Innenstädte<br />

als Wirtschafts-, Handels-<br />

o o o<br />

und Infrastrukturstandorte<br />

2. Beseitigung städtebaulicher und ökologischer<br />

Missstände, Reaktivierung<br />

und Renaturierung von Brachflächen,<br />

Attraktivitäts- und Funktionssteigerung<br />

der öffentlichen Räume, Entflechtung<br />

von Nutzungskonflikten, Verbesserung<br />

des <strong>Stadt</strong>bildes, Verbesserung der<br />

Aufenthaltsqualität städtischer Räume<br />

für alle Bevölkerungsgruppen<br />

3. Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse<br />

im Zusammenhang<br />

mit der angestrebten Standortaufwertung<br />

und Umweltverbesserung<br />

4. Umbau, Ertüchtigung und Anpassung<br />

o o o<br />

o<br />

EU-Handlungsfelder/-strategie I<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

II III<br />

der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen<br />

im Zusammenhang mit<br />

dem Wandel der <strong>Stadt</strong>- und Nutzerstruktur<br />

5. Umbau, Sanierung und Anpassung der<br />

o o<br />

bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung<br />

an die demographische Entwicklung<br />

6. <strong>Stadt</strong>teilmanagement und –marketing:<br />

o o<br />

Stabilisierung und Aktivierung der Bewohner-<br />

und Nutzerstrukturen in den<br />

Innenstädten und <strong>Stadt</strong>quartieren,<br />

Netzwerkarbeit, Schaffung selbsttragender<br />

Bewohnerorganisationen, Unterstützung<br />

der Familien und Senioren<br />

im Quartier<br />

7. „Urban Culture“: Modernisierung, Profi-<br />

o o<br />

lierung und demographische Anpassung<br />

der kulturellen Infrastrukturen<br />

und Einrichtungen in den Städten sowie<br />

Erhaltung und Inwertsetzung des<br />

historischen und kulturellen Erbes<br />

o o<br />

Im Folgenden werden die drei Schlüsselmaßnahmen mit den<br />

Ableitungen und den Bezügen ihrer Projekte vertiefend vorgestellt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 114


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 115


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Schlüsselmaßnahme I „Neue Mitte“<br />

Projekte der<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

Kurzbeschreibung<br />

siehe Kap. Handlungsstrategien/Maßnahmenübersicht<br />

Ausgangssituation für die<br />

Schlüsselmaßnahme mit ihren<br />

Projekten<br />

Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Schaffung eines bislang fehlenden<br />

<strong>Stadt</strong>zentrums gegeben. Die Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt.<br />

1. Profilierung eines Kultur- und Bürgerhauses im Kulturhaus der <strong>Stadt</strong> (Maßnahmen-Nr. I-1-1 a<br />

und b)<br />

1. Nutzung der Neubaupotenziale unter und neben der Autobahn (Maßnahmen-Nr. I-2-1)<br />

2. Entwicklung eines“ Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Parkes“ (Maßnahmen-Nr. I-4-1)<br />

Die SWOT-Analyse des <strong>INSEK</strong> hat insbesondere ein fehlendes lebendiges und attraktives <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

als Identifikationspunkt der <strong>Stadt</strong> als größtes Defizit herausgestellt. Die Funktionsschwächen der Innenstadt<br />

beinhalten im wesentlichen drei Aspekte:<br />

• die fehlende Versorgungsausstattung eines Mittelzentrums im möglichen Rahmen der Nähe zu Berlin<br />

und Potsdam,<br />

• ein noch nicht ausreichend substanziell hochwertiges Kulturangebot als Anziehungsmagnet und<br />

• das Fehlen gern aufgesuchter Aufenthaltsbereiche<br />

und lassen sich im einzelnen wie folgt charakterisieren:<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> verfügt über kein historisch gewachsenes Zentrum. Der nach 1990 bisher nur zum Teil einseitig<br />

umgesetzte Ausbau der Potsdamer Straße als Einkaufsschwerpunkt gleicht dieses Defizit nicht<br />

aus. Die seit 2001 brach liegenden Flächen unter und neben der aufgestelzten Autobahn sowie dem<br />

nordwestlich weiter verlaufenden Autobahndamm stellen einen – im Land Brandenburg einmaligen –<br />

städtebaulichen Missstand und eine ungewöhnliche Herausforderung dar. In Verbindung mit der erwirkten<br />

Aufstelzung der Autobahn geht, solange dort keine der besonderen Innenstadtsituation gerecht werdende<br />

bauliche und/oder Freiaumnutzungen etabliert sind, von diesen Flächen weiterhin eine trennende<br />

Wirkung der <strong>Stadt</strong>teile aus.<br />

Gleichzeitig bieten diese zuvor beschriebenen Flächen bis hin zum Rathausplatz mit Rathaus und Kulturhaus<br />

jedoch die Stärken und Potenziale, die vorgenannten Schwächen abzubauen bzw. zu beseitigen.<br />

Mit dem vorhandenen Ensemble des Rathausplatzes (Rathaus, Kulturhaus, <strong>Stadt</strong>werke, Geschäftshaus<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Zielstellung und erwartete Effekte<br />

aus dem Projektbündel<br />

der Schlüsselmaßnahme<br />

der ansässigen Wohnungsbaugesellschaft) hat sich in den vergangenen Jahren ein Kultur- und Verwaltungszentrum<br />

etabliert, das eine gute Grundlage für die Gestaltung eines <strong>Stadt</strong>zentrums bietet. Die <strong>Stadt</strong><br />

hat daneben durch die Schaffung günstiger Verkehrsanbindungen der Brachflächen sowie die Schaffung<br />

von Baurecht bereits im Vorlauf Voraussetzungen geschaffen, auf deren Grundlage hier aufgebaut werden<br />

kann (siehe hierzu auch Handlungsstrategie I).<br />

Mit dem Kulturhaus und seinen Nutzungen sowie der Bibliothek sind zwei ausbaufähige Kulturstätten in<br />

der Innenstadt verankert. Das Kulturhaus weist jedoch starke Mängel auf:<br />

a) hoher Sanierungsbedarf, nicht mehr zeitgemäße Ausstattungsstandards und hohe Betriebs- und Energiekosten<br />

b) fehlende Kulturkonzeption, unzureichende Profilierung des Kulturhauses<br />

c) unzureichende Vernetzung der einzelnen Kulturangebote und deren Vermarktung.<br />

Innerhalb der Handlungsstrategie zur Funktionsstärkung der Innenstadt erfolgt mit der Schlüsselmaßnahme<br />

I eine Fokussierung auf den Bereich des „<strong>Stadt</strong>zentrums“.<br />

Das zukünftige <strong>Stadt</strong>zentrum soll als Kultur-, Bildungs-, Einzelhandels- und Dienstleistungsstandort entwickelt<br />

werden, der die harten und weichen Standortfaktoren der <strong>Stadt</strong> verknüpft und zur Identitätssteigerung<br />

nach innen und außen beiträgt.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> ist sich bewusst, dass die Strategie der Innenstadtvitalisierung auf viele Jahre angelegt sein<br />

muss. Der Start dazu soll auf drei Projektsäulen beruhen, die unterschiedliche Anlässe bieten, die Innenstadt<br />

aufzusuchen und damit eine Vielfalt an Besucherfrequenzen zu erzeugen:<br />

Die Flächen unter und neben der Autobahn sollen im Zusammenhang mit den Funktionseinheiten um<br />

den Rathausplatz zu einem <strong>Stadt</strong>zentrum entwickelt werden, das die vorhandenen städtebaulichen<br />

Missstände abbaut bzw. beseitigt, eine verbindende Funktion zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen schafft, die Innenstadt<br />

belebt und der <strong>Stadt</strong> Impulse verleiht, ihrer Funktion als Mittelzentrum und ihrer damit verbundenen<br />

Versorgungsfunktion für das Umland gerecht zu werden. Gleichzeitig soll die Schaffung eines<br />

<strong>Stadt</strong>zentrums zur Attraktivitätssteigerung beitragen, die auch Fachkräfte der ansässigen Unternehmen<br />

dauerhaft an die <strong>Stadt</strong> bindet und dem Wegzug besonders junger Menschen entgegenwirkt. Mit der<br />

Durchführung eines bereits in Vorbereitung befindlichen Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahrens<br />

hat die <strong>Stadt</strong> einen ersten Schritt zur Umsetzung der Schlüsselmaßnahme in Angriff genommen.<br />

Da die <strong>Stadt</strong> zzt. hinsichtlich der zukünftigen Nutzung(en) offen sein möchte, ergeben sich erst nach<br />

Anschluss dieses Verfahrensschrittes sowie nach Vorstellung der Ergebnisse des Einzelhandels- und<br />

Zentrenkonzeptes konkretere Strategien und Umsetzungskonzepte, wie die Entwicklung auf den Flächen<br />

gesteuert und wo Unterstützungsbedarf mit Förderung besteht. Mit der Aufnahme in das Bund-Länder-<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Programm Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren ist die Chance gegeben, die Flächen aber auch temporär für<br />

Zwischennutzungen zu aktivieren.<br />

Die Ausrichtung des Kulturhauses als zukünftiges Kultur- und Bürgerhaus der <strong>Stadt</strong> ist in diesem Kontext<br />

von zzt. höchster Priorität. Das Haus soll zum einen als breit angelegte Veranstaltungsstätte u. a.<br />

auch für städtische Einrichtungen wie Kitas und Schulen sowie für Vereine und Initiativen qualifiziert werden,<br />

daneben aber auch Anlaufpunkt für die Bürger der <strong>Stadt</strong> sein. Musikschule, Lokale Agenda Büro 21<br />

und Angebote im Bereich des lebenslangen Lernens sind angedacht. Von diesem Projekt werden Impulse<br />

für die Stärkung des Wohnstandortes und zugleich für das Image der <strong>Stadt</strong> nach innen und außen erwartet.<br />

Das Kulturhaus als denkmalgeschütztes Gebäude stellt gleichfalls einen der wenigen in der <strong>Stadt</strong><br />

vorhandenen hochrangigen Identifikationsort für die Bürger dar. Mit der Forcierung der energetischen und<br />

Innensanierung des Kulturhauses und dem Ausbau als Kultur- und Bürgerhaus gibt die <strong>Stadt</strong> ein klares<br />

Bekenntnis zur Kulturarbeit, die auch zukünftig durch die <strong>Stadt</strong> abgesichert werden wird.<br />

Das Projekt wurde bereits mit der Beauftragung einer Markt- und Wettbewerbsanalyse begonnen, um die<br />

Potenziale des Standortes herauszuarbeiten und eine Grundlage für ein im Anschluss zu erarbeitendes<br />

tragfähiges Nutzungs- und Betreiberkonzept zu schaffen. Dabei sollen auch die baulichen Anforderungen<br />

an das Haus ermittelt werden, um in einem dritten Schritt die Sanierung des Objektes unter energetischen<br />

Gesichtspunkten umzusetzen. Ein Grobcheck für den Sanierungsaufwand liegt ebenfalls vor.<br />

Die Sanierung des Kulturhauses wird darüber hinaus als Schlüsselmaßnahme im Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept<br />

der <strong>Stadt</strong> benannt, um die Wichtigkeit für den Wohn- und Arbeitsstandort zu unterstreichen.<br />

Der im Zentrumsbereich unter und neben der Autobahn beginnende zukünftige Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Park soll die<br />

Bürger aller Altersgruppen verstärkt als Frequenzbringer in das Zentrum lenken. Die freiraumbezogene<br />

Freizeit- und Naherholungsmaßnahme soll neben der Vitalisierung des Einzelhandels und des Kulturangebotes<br />

zur Belebung der Innenstadt beitragen. Dabei soll über das Maß einer reinen Grünanlage hinaus<br />

mit Einzelbausteinen ein generationenübergreifender <strong>Stadt</strong>park geschaffen werden, der zu einer aktiven<br />

Freizeitgestaltung beiträgt und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum spürbar erhöht. Gemeinsam<br />

mit der Lokalen Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> ist z. B. die Wiederbelebung des vorhandenen Trimm-Dich-<br />

Pfades als Projektarbeit ein konkreter Baustein. Dies spiegelt auch die starke Einbindung der Bürgerinnen<br />

und Bürger der <strong>Stadt</strong> in die <strong>Stadt</strong>entwicklung wider.<br />

Immer deutlicher wird dabei neben baulichen Aufgaben auch die Anforderung, die Entwicklungsprozesse<br />

durch <strong>Stadt</strong>marketing und identätsstiftende Aktionen zu begleiten.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Ableitung aus dem Leitbild<br />

und den Handlungsstrategien<br />

Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> mittendrin“ (räumliches Leitbild), zum<br />

Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“ und zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das sind wir“.<br />

Innerhalb der Beteiligungsprozesse wurde als Schwerpunktbereich der künftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung die<br />

Schaffung eines <strong>Stadt</strong>zentrums herausgearbeitet, das auch attraktive Freiraumnutzungen bewusst als<br />

Zentrumsbildung mit einbezieht.<br />

Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie I „Funktionsstärkung der Innenstadt mit<br />

<strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung“:<br />

• Profilierung des Kulturangebotes in Verbindung mit dem Ausbau des Tourismussektors<br />

• Quantitativer und qualitativer Ausbau des Einzelhandels- und Dienstleistungs- sowie Freizeit- und Erholungssektors<br />

• Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion<br />

Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter<br />

Wohnort für alle Generationen“:<br />

• Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung<br />

Räumliche Zuordnung Flächen unter und neben der Autobahn bis Umfeld Rathausplatz<br />

Synergiebereiche Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Konzentration auf Stärkung Innenstadt und zentralörtlicher Funktion;<br />

Umsetzung von Umweltschutzanforderungen/Klimaschutz<br />

Querschnittsziel Chancengleichheit: Verbesserung der Generationengerechtigkeit; Arbeitsplatzschaffung;<br />

Barrierefreiheit;<br />

Maßnahmen der kleinräumigen Wirtschaftsförderung: Aktivierung der Zentrumsflächen unter und neben<br />

der Autobahn als Standort für Einzelhandel und Dienstleistung, Kultur/Bildung/Freizeit; Arbeitsplatzschaffung<br />

Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände: Abbau innerstädtischer Brachflächen<br />

durch Inwertsetzung für bauliche und Freiraumnutzung; Sanierung/Aufwertung und Energieeinsparmaßnahmen<br />

an Gebäuden mit Visitenkartenfunktion<br />

Umbau, Ertüchtigung und Anpassung der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen: Anpassung<br />

vorhandener Angebote an die durch den demographischen Wandel veränderte <strong>Stadt</strong>- und Nutzerstruktur<br />

Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische<br />

Entwicklung: Aufwertung des Musikschulstandortes im zukünftigen Kultur- und Bürgerhaus,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Schaffung/Ausbau von Angeboten für lebenslanges Lernen<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement und –marketing: Förderung und Unterstützung des Einzelhandels-,<br />

Dienstleistungs- und Tourismussektors sowie Stärkung sozialer und kultureller Netzwerke zur Etablierung<br />

zielgruppenspezifischer Angebote (Gender Mainstreaming)<br />

Urban Culture: Stärkung des Zentrums als Ort der Kultur, Kommunikation und städtischen Identität sowie<br />

Erhaltung und Inwertsetzung des nur wenig vorhandenen historischen und kulturellen Erbes<br />

Partner/Beteiligte <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, private Investoren, Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong>, Akademie 2. Lebenshälfte<br />

Flankierende Maßnahmen siehe Handlungsstrategien I bis III<br />

Gesondert hervorzuheben ist hier das zu erarbeitende Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Der zentrale<br />

Innenstadtbereich weist insbesondere auf den Arealen unter und neben der Autobahnbrücke sowie entlang<br />

der Potsdamer Straße einen hohen Bedarf an umfassenden Innenstadtentwicklungsmaßnahmen einschließlich<br />

der weiteren Ansiedlung von Zentrumsfunktionen stärkenden Einzelhandels-, Dienstleistungssowie<br />

Freizeit- und Freiraumnutzungen auf. Dies muss einhergehen mit einer abgestimmten architektonischen<br />

und nutzungsbezogenen Aufwertung und Zusammenführung der durch die BAB A 10 getrennten<br />

nördlichen und südlichen Innenstadtbereiche.<br />

Zur Beurteilung der aktuellen Einzelhandelssituation in <strong>Ludwigsfelde</strong> sowie der Entwicklungsperspektiven<br />

für den innerstädtischen Einzelhandel sind in einem Einzelhandels- und Zentrenkonzept folgende Themenbereiche<br />

darzulegen bzw. fortzuschreiben und zu erörtern:<br />

• Beschreibung und Bewertung bevölkerungs-, siedlungsbezogener und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> unter Beachtung der zentralörtlichen Bedeutung als Mittelzentrum und<br />

Regionaler Wachstumskern und der sich daraus ergebenden Ansprüche an die Quantität und Qualität<br />

der Versorgungseinrichtungen<br />

• Abgrenzung und Zonierung der relevanten erschließbaren Einzugsgebiete für innerstädtischen Einzelhandel<br />

und Dienstleistungen einschließlich der Berechnung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenziale<br />

nach Hauptwarengruppen<br />

• Prognose der einzelhandelsrelevanten Kaufkraftentwicklung nach Hauptwarengruppen in den nächsten<br />

5 bis 10 Jahren<br />

• Darstellung und Bewertung des bestehenden Ladeneinzelhandels und Ladenhandwerks<br />

• Vergleichende Beurteilung der Versorgungssituation in <strong>Ludwigsfelde</strong> unter Zugrundelegung von Kennziffern<br />

aus Städten und Gemeinden ähnlicher Größe und zentralörtlicher Bedeutung<br />

• Ermittlung des Umsatzpotenzials Einzelhandel<br />

• Empfehlungen für mögliche Projektentwicklungen<br />

• Städtebauliche Handlungs- und Entwicklungsvorschläge<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Folgeprojekte noch mit Status<br />

Projektidee<br />

Ansiedlung von Einrichtungen, die auch in den Abendstunden als Frequenzbringer Funktion haben [Kino,<br />

Bowlingbahn, (Erlebnis-) Gastronomie], Anlaufstelle im Anschluss an Besuch der Therme<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Schlüsselmaßnahme II „Starke Bürger für <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />

Projekte der Schlüsselmaßnahme<br />

Kurzbeschreibung siehe Kap.<br />

Handlungsstrategien/Maßnahmeübersicht<br />

Ausgangssituation für die<br />

Schlüsselmaßnahme mit ihren<br />

Projekten<br />

Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Stärkung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements und der Identitätsbildung der Bürgerinnen und Bürger gegeben. Die Projekte werden untereinander<br />

verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt.<br />

1. Sanierung und bedarfsgerechte Erweiterung des sozio-kulturellen Zentrums Waldhaus als generationsübergreifende<br />

Begegnungsstätte (Maßnahmen-Nr. III-2-3)<br />

2. Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Maßnahmen-Nr. III-2-5)<br />

3. Würdigung des Ehrenamtes (Maßnahmen-Nr. III-2-6)<br />

Die wachsende Überalterung der Bevölkerung und die steigende Zahl an Arbeitslosen und Hartz IV-<br />

Empfängern besonders in den vom Geschosswohnungsbau geprägten Teilen der <strong>Stadt</strong>, aber auch fehlende<br />

Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit wurden in der SWOT-Analyse herausgearbeitet.<br />

Die vorgenannte Ausgangssituation kann die Gefahr einer Herauskristallisierung sozialer Brennpunkte in<br />

sich bergen. Gleichzeitig bieten vorhandene Einrichtungen und Netzwerke der <strong>Stadt</strong> Potenziale, die außerhalb<br />

der räumlichen Konzentration von Versorgungsfunktionen im <strong>Stadt</strong>zentrum Angebote für benachteiligte<br />

Gruppen im <strong>Stadt</strong>teil selbst bereithalten, die dem entgegenwirken.<br />

Das Waldhaus wurde 1997 für die sozialen und kulturellen Belange von Menschen wohnungs- und nachbarschaftsbezogen<br />

eingerichtet, die zu den oben genannten benachteiligten Gruppen in der Bevölkerung<br />

zählen. Vereine wie LUKISS, SPAS, Frauenstammtisch, Esperanca und Akademie 2. Lebenshälfte bieten<br />

ein vielseitiges Beratungs-, Begegnungs-, Bildungs- und Betreuungsangebot, um die Menschen gestärkt<br />

ihren Lebensalltag bewältigen zu lassen.<br />

Das 1972 als Kindergarten konzipierte und genutzte Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen<br />

Hauptgebäude und einem eingeschossigen Wirtschaftsteil. Seit der 1997 begonnenen Nutzung als soziales<br />

Zentrum der <strong>Stadt</strong> sind die Aktivitäten sowie die Zahl der Vereine und Gruppen, die das Haus nutzen,<br />

stark gestiegen. Neben einer Grundsanierung des Gebäudes ist die bedarfsgerechte Anpassung<br />

und Neugliederung, die Schaffung neuer Räumlichkeiten sowie eine behindertengerechte Erschließung<br />

(Anbau/Einbau eines Aufzuges sowie Behinderten-WC) notwendig.<br />

Bürgerschaftliches Engagement aller Bevölkerungsgruppen spiegelt sich zwar im vielfältigen Vereinsleben<br />

der <strong>Stadt</strong> und in Einzelinitiativen wider, jedoch ist es in <strong>Ludwigsfelde</strong> aufgrund seiner<br />

� besonderen Entwicklungsgeschichte als <strong>Stadt</strong> mit vielen seit 1950 Zugezogenen,<br />

� geringer Eigentumsquote bei den Gewerbetreibenden vor allem in der Innenstadt und<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Zielstellung und erwartete Effekte<br />

aus dem Projektbündel<br />

der Schlüsselmaßnahme<br />

� der besonderen <strong>Stadt</strong>struktur<br />

vergleichsweise unterentwickelt. Mit dem <strong>INSEK</strong>-Prozess wurde erfolgreich begonnen, dieses Engagement<br />

auch stärker in die <strong>Stadt</strong>entwicklung einzubeziehen und zu vernetzen. Dieser Prozess soll intensiv<br />

genutzt werden.<br />

Auch wurde vor diesem Hintergrund deutlich, dass die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen zum Teil bislang<br />

nicht ausreichend gewürdigt wird. Eine fehlende Kultur der Anerkennung kann zum Rückzug aus ehrenamtlicher<br />

Tätigkeiten führen bzw. bisher nicht aktiven Ehrenamtlichen kann ohne die öffentliche Anerken-<br />

nung der Sinn des Engagements schwerer vermittelt werden.<br />

Ziel der Schlüsselmaßnahme ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu Eigeninitiative und persönlichem Engagement<br />

zu motivieren und das Selbstvertrauen zu fördern.<br />

Abkopplung von Zukunfts- und Bildungschancen, Vereinsamung und Isolation trifft gerade Menschen, die<br />

hilfs- und unterstützungsbedürftig, mobilitätseingeschränkt, arbeitslos u. ä. sind. Ziel der Weiterentwicklung<br />

des Waldhauses ist die Sanierung und Erweiterung der sozio-kulturellen Begegnungsstätte. Dazu ist<br />

eine bauliche Aufwertung dringend nötig, um die Funktion sachgerecht, aber auch äußerlich ansprechend<br />

umzusetzen bzw. zu präsentieren und den Besuchern zu signalisieren, dass für sie eine wichtige Anlaufstelle<br />

auch optisch aufgewertet wird. Weiterer wichtiger Sanierungsbaustein ist die Optimierung der Energieeffizienz<br />

des Hauses.<br />

Daneben wird die <strong>Stadt</strong> das bürgerschaftliche Engagement durch die Unterstützung der Initiative Lokale<br />

Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> sowie der Arbeit der Akademie 2. Lebenshälfte im Rahmen des Modellprogramms<br />

„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ stärken. Innerhalb dieser Prozesse findet eine verstärkte<br />

Vernetzung der Akteure statt. Projekte der <strong>Stadt</strong> und Entscheidungen der städtischen Gremien sollen<br />

verstärkt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger partizipieren.<br />

Mit der Auslobung eines Bürgerpreises soll ein erster öffentlich wirksamer Baustein das Ehrenamt zukünftig<br />

stärker würdigen. Unter dem Motto „für mich. für uns. für <strong>Ludwigsfelde</strong>“ soll der Bürgerpreis erstmalig<br />

2009 an Bürgerinnen und Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, örtliche Vereine, Verbände und bürgerschaftliche<br />

Initiativen sowie an ortsansässige Unternehmen verliehen werden, die sich in besonderer<br />

Weise durch ihre ehrenamtliche Arbeit oder durch ihre Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements<br />

um das Gemeinwohl in der <strong>Stadt</strong> verdient gemacht haben. Der Bürgerpreis wird in vier Kategorien vergeben.<br />

Die Kategorie Junior steht für jugendliche Engagierte bis zum 21. Lebensjahr, die Kategorie Alltagshelden<br />

steht für Einzelpersonen oder Gruppen ohne Altersbeschränkung, die Kategorie Aktiver Mittelstand<br />

steht für partnerschaftlichen Einsatz von mittelständischen Unternehmen und die Kategorie Lebenswerk<br />

steht für das Engagement einer Einzelperson seit mindestens 25 Jahren. Über die Verleihung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Ableitung aus dem Leitbild<br />

und den Handlungsstrategien<br />

des Bürgerpreises entscheidet eine mehrköpfige Jury. Die Preisverleihung findet in würdiger Form beim<br />

Neujahrsempfang der <strong>Stadt</strong> statt.<br />

Flankierende Maßnahmen sind geplant.<br />

Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“, „<strong>Ludwigsfelde</strong> – das<br />

sind wir“.<br />

Der demographische Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen an die <strong>Stadt</strong> bedürfen einer<br />

stärkeren Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die <strong>Stadt</strong>entwicklung. Bürgerschaftliches Engagement<br />

und Ehrenamt treten deshalb verstärkt in den Focus des Handelns.<br />

Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie I „Funktionsstärkung der Innenstadt mit<br />

<strong>Stadt</strong>zentrumsentwicklung“:<br />

• Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Aufenthalts- und Magnetfunktion<br />

Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter<br />

Wohnort für alle Generationen“:<br />

• Soziale Infrastruktur und Bürgeraktivierung<br />

• Verkehrliche Vernetzung der Kernstadt mit den Ortsteilen und Stärkung des ÖPNV<br />

Räumliche Zuordnung Waldhaus, Kultur- und Bürgerhaus, Gesamtstadt<br />

Synergiebereiche Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Umsetzung von Umweltschutzanforderungen/Klimaschutz; Bewusstseinsbildung<br />

Querschnittsziel Chancengleichheit: Verbesserung der Generationengerechtigkeit; Teilhabe an der<br />

Gesellschaft; Stärkung des Selbstbewusstseins<br />

Beseitigung städtebaulicher und ökologischer Missstände, Reaktivierung und Renaturierung von<br />

Brachflächen, Attraktivitäts- und Funktionssteigerung der öffentlichen Räume, Entflechtung von<br />

Nutzungskonflikten, Verbesserung des <strong>Stadt</strong>bildes, Verbesserung der Aufenthaltsqualität städtischer<br />

Räume für alle Bevölkerungsgruppen: Partizipation bei der Entwicklung eines Aktiv-<strong>Stadt</strong>-<br />

Parkes und der Gestaltung von <strong>Stadt</strong>plätzen<br />

Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten<br />

Standortaufwertung und Umweltverbesserung: Einrichtung eines Kulturbusses, Projekte zur Barrierefreiheit<br />

Umbau, Ertüchtigung und Anpassung der sozialen und freizeitbezogenen Infrastrukturen: Anpassung<br />

vorhandener Angebote an die durch den demographischen Wandel veränderte <strong>Stadt</strong>- und Nutzer-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

struktur<br />

Umbau, Sanierung und Anpassung der bildungsbezogenen Infrastrukturversorgung an die demographische<br />

Entwicklung: Aufwertung des Waldhauses als soziokulturelles <strong>Stadt</strong>teilzentrum im Sinne<br />

eines Mehrgenerationenhauses, Schaffung/Ausbau von Angeboten für lebenslanges Lernen<br />

<strong>Stadt</strong>teilmanagement und –marketing: Stärkung sozialer und kultureller Netzwerke zur Etablierung<br />

zielgruppenspezifischer Angebote (Gender Mainstreaming), Bürgerforen<br />

„Urban Culture“: Modernisierung, Profilierung und demographische Anpassung der kulturellen Infrastrukturen<br />

und Einrichtungen in den Städten sowie Erhaltung und Inwertsetzung des historischen und kulturellen<br />

Erbes unter Einbeziehung der Bürgerschaft, Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> Büro im Kultur- und<br />

Bürgerhaus<br />

Partner/Beteiligte <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Akademie 2. Lebenshälfte, Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong>, SPAS, Haus der jungen<br />

Talente, LUKISS, Frauenstammtisch, Esperanca, Bündnis für Familien, Kulturforum<br />

Flankierende Maßnahmen Siehe Handlungsstrategie I<br />

Folgeprojekte noch mit Status<br />

Projektidee<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 125


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Schlüsselmaßnahme III „Aktiv gegen Lärm“<br />

Projekte der Schlüsselmaßnahme<br />

Kurzbeschreibung siehe Kap.<br />

Handlungsstrategien/Maßnahmeübersicht<br />

Ausgangssituation für die<br />

Schlüsselmaßnahme mit ihren<br />

Projekten<br />

Mit den nachfolgenden Projekten werden nachhaltige Impulse für die Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes<br />

sowie für die Schaffung gesunder Wohn- und Lebensbedingungen geschaffen. Die<br />

Projekte werden untereinander verknüpft und aufeinander abgestimmt umgesetzt.<br />

1. Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen aus der Lärmaktionsplanung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

(Maßnahmen-Nr. III-1-3)<br />

2. Erstellung Lärmschutzkonzeption als weiterführende Maßnahme (Maßnahmen-Nr. III-1-4)<br />

In der SWOT-Analyse wurden die mit der verkehrsgünstigen Lage der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> und der positiven<br />

Entwicklung des Wirtschaftsstandortes verbundenen Konfliktpotenziale zur vorhandenen Wohnbebauung<br />

und zum sensiblen Krankenhausstandort herausgearbeitet.<br />

Durch die ansässigen Industriebetriebe, die Landesstraße L 79 sowohl in der Kernstadt als auch in den<br />

Ortsteilen, die Durchschneidung der Kernstadt durch die Autobahn sowie aufgrund der Anflugrichtung der<br />

Flugzeuge auf den Flughafen Schönefeld sind große Teile der Wohnbebauung, soziale Einrichtungen<br />

(darunter das evangelische Krankenhaus), Schulen, Kitas etc. entlang der Autobahn, der Hauptverkehrsstraßen<br />

und in der Nähe der Industriegebiete verlärmt. Mit der Inbetriebnahme des Flughafens Berlin<br />

Brandenburg International werden sich die Lärmbelastungen weiter erhöhen. Dies beeinflusst in hohem<br />

Maße die Gewährleistung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse für die <strong>Ludwigsfelde</strong>r Bevölkerung.<br />

Verbunden damit ist die Wahrnehmung der <strong>Stadt</strong> als „lauter“ und damit unattraktiver Wohnstandort über<br />

die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus.<br />

Gleichzeitig bietet die verkehrsgünstige Lage <strong>Ludwigsfelde</strong>s aber auch Potenziale, sich als attraktiver<br />

Wohn- und Arbeitsstandort nach außen zu präsentieren, um Neubürger für die <strong>Stadt</strong> und Fachkräfte für<br />

die ansässigen Unternehmen zu gewinnen und daneben den Wirtschaftsstandort weiter auszubauen und<br />

zu stärken.<br />

Maßnahmen aus der Lärmminderungsplanung des Jahres 1995 haben in den vergangenen Jahren bereits<br />

aktiv zum Lärmschutz in der <strong>Stadt</strong> beigetragen. Lärmschutzwände an der aufgestelzten 6-streifigen<br />

Autobahn BAB A 10 im Bereich der Kernstadt sowie Lärmschutzwälle entlang der Anhalter Bahn und des<br />

Berliner Außenringes schützen angrenzende Wohngebiete weitestgehend vor den Auswirkungen des<br />

Lärms dieser Verkehrstrassen. Durch den Bau des Ost- und des Westverbinders sowie der Nordanbindung<br />

konnten Hauptverkehrsstraßen entlastet und Schwerlastverkehr aus den Wohngebieten geleitet<br />

werden.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Zielstellung und erwartete Effekte<br />

aus dem Projektbündel<br />

der Schlüsselmaßnahme<br />

Ableitung aus dem Leitbild<br />

und den Handlungsstrategien<br />

Die von Seiten der Europäischen Union (EU) vorgeschriebene Erhebung der Betroffenheit der Bevölkerung<br />

sowie die Entwicklung von Maßnahmen und Konzepten zur Lärmminderung soll in den kommenden<br />

Jahren durch die <strong>Stadt</strong> weiter forciert werden.<br />

Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen den vorhandenen Lärm stetig zu vermindern und die weitere<br />

Lärmentstehung zu verhindern.<br />

Der durch die Lärmaktionsplanung in Gang gesetzte Prozess soll weiter verfolgt und intensiviert und die<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden. Die wesentliche Zielstellung des Maßnahmekonzeptes<br />

zur Lärmminderung liegt dabei im Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Gleichzeitig<br />

entspricht sie einer nachhaltigen Verkehrsentwicklungsplanung.<br />

Die auf den Verkehrslärm der Autobahn, der Potsdamer Straße und anderer belasteter Hauptverkehrsstraßen<br />

sowie die Ortsdurchfahrten der Ortsteile begrenzte Lärmaktionsplanung soll durch die Erarbeitung<br />

einer komplexen Lärmschutzkonzeption für die Gesamtstadt weiterqualifiziert werden und weitere<br />

Vorschläge zur Verringerung des Lärms herausarbeiten.<br />

Die Schlüsselmaßnahme III soll sich positiv auf die <strong>Stadt</strong>entwicklung und das <strong>Stadt</strong>image auswirken und<br />

die Attraktivität des Wohn- und Arbeitsstandortes stärken. In den ansässigen Unternehmen arbeitende<br />

Fachkräfte sollen dadurch dauerhaft an die <strong>Stadt</strong> gebunden werden, um Bevölkerungsverluste auszugleichen<br />

und dem demographischen Wandel mit der damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung ent-<br />

gegenzuwirken.<br />

Die Schlüsselmaßnahme nimmt Bezug zum Leitbild „<strong>Ludwigsfelde</strong> – ein Leben lang“, „<strong>Ludwigsfelde</strong><br />

macht Geschichte“, „<strong>Ludwigsfelde</strong> ist grün“<br />

Gesunde Wohn- und Lebensverhältnisse sind Grundvoraussetzungen für eine lebenswerte <strong>Stadt</strong> für alle<br />

Generationen. Die Minderung oder die Vermeidung von Lärm wird deshalb auf die Agenda der <strong>Stadt</strong> gestellt.<br />

Bezüge für die Schlüsselmaßnahme aus der Handlungsstrategie III „<strong>Ludwigsfelde</strong> als lebenswerter<br />

Wohnort für alle Generationen“:<br />

• Stärkung Wohnen/Wohnumfeld<br />

Räumliche Zuordnung Bereiche entlang der Autobahn und des Straßenhauptnetzes, Gesamtstadt<br />

Synergiebereiche Querschnittsziel Nachhaltigkeit: Verbesserung der Umwelt- und Lebensbedingungen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 127


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Querschnittsziel Chancengleichheit: Sicherung/Schaffung gesunder Lebensbedingungen als Voraussetzung<br />

zur Arbeitskrafterhaltung (z. B. für Schichtarbeiter)<br />

Verbesserung der städtischen Verkehrsverhältnisse im Zusammenhang mit der angestrebten<br />

Standortaufwertung und Umweltverbesserung: Verkehrsvermeidung, -verlagerung, Harmonisierung<br />

des Verkehrsablaufes<br />

Partner/Beteiligte <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

Flankierende Maßnahmen siehe Handlungsstrategie II<br />

Folgeprojekte noch mit Status<br />

Projektidee<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 128


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

9. Umsetzungsstrategien<br />

Das Integrierte <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

formuliert die strategische Ausrichtung für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

bis zum Jahr 2020, mit engen Bezügen zum Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept<br />

(SEK). Die <strong>Stadt</strong> versteht ihr <strong>INSEK</strong> als „zentrales<br />

Steuerungsinstrument für die örtliche <strong>Stadt</strong>entwicklung“ und<br />

betont den Prozesscharakter. Denn die Aufgabe, sowohl den Umsetzungsprozess<br />

zu strukturieren als auch geeignete Instrumente<br />

zur Fortschreibung und Evaluierung zu entwickeln, erfordern eine<br />

Verstetigung von Zusammenarbeit und Beteiligungsformen. So<br />

setzt die nachfolgend formulierte Umsetzungsstrategie neben der<br />

Verwaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> auch auf externe Partner und<br />

Unterstützer, die in den Prozess eingebunden sind bzw. werden<br />

sollen.<br />

9.1. Stärkung der Partizipation und der Beteiligungsstrukturen<br />

Im Jahre 2007 wurde der <strong>INSEK</strong>-Prozess in <strong>Ludwigsfelde</strong> mit der<br />

Erarbeitung der Analyse der Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken<br />

(so genannte SWOT-Analyse – engl. für Strengths,<br />

Weaknesses, Opportunities und Threats) unter Beteiligung der<br />

Sachgebiete der <strong>Stadt</strong>verwaltung und der <strong>Stadt</strong>verordneten begonnen.<br />

Ein erster Arbeitsstand konnte am 29.06.2007 dem Ministerium<br />

für Infrastruktur und Raumordnung übergeben werden.<br />

Im Anschluss daran wurde der Prozess intensiviert. Die vorliegenden<br />

Ergebnisse des <strong>INSEK</strong> basieren auf der Zusammenarbeit der<br />

einzelnen Sachgebiete der Verwaltung und der aktiven Einbindung<br />

zahlreicher Akteure außerhalb der <strong>Stadt</strong>verwaltung. So wurden seit<br />

Mitte 2007 zahlreiche Veranstaltungen, Informations- und Abstimmungsgespräche<br />

mit <strong>Stadt</strong>verordneten, Vereinen, Wohnungs- und<br />

Wirtschaftsunternehmen, Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt,<br />

um eine bessere Akzeptanz und positive Begleitung der Projekte in<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> zu erzielen.<br />

Als Novum ist die durch die <strong>Stadt</strong> geförderte Zusammenarbeit mit<br />

dem Verein Akademie 2. Lebenshälfte und der aus der Bürgerschaft<br />

heraus gegründeten Lokalen Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> hervorzuheben.<br />

Die Lokale Agenda 21 widmet sich dem Thema<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung und arbeitet in verschiedenen Arbeitsgruppen.<br />

Die Akademie 2. Lebenshälfte führte eine zweitägige Zukunftswerkstatt<br />

durch, aus der sich ebenfalls einzelne themenbezogene<br />

Arbeitsgruppen bildeten. Auf diesem Wege sind wesentliche Sozialpartner<br />

und Netzwerkpartner aus der Gemeinwesensarbeit einbezogen.<br />

Im Juni 2008 bewarb sich die <strong>Stadt</strong> darüber hinaus beim Wettbewerb<br />

„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ und wurde im September<br />

2008 als eine von 50 Kommunen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland für das gleich lautende Modellprogramm ausgewählt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Akademie 2. Lebenshälfte werden auf<br />

diese Weise Bürgerforen durchgeführt, von denen der <strong>INSEK</strong>-<br />

Prozess weiter partizipiert.<br />

Neben mehreren Informations- und fachübergreifenden Abstimmungsberatungen<br />

in der <strong>Stadt</strong>verwaltung sind nachstehend die<br />

wichtigsten, zum Teil themenbezogenen Veranstaltungen bzw.<br />

Beteiligungsverfahren mit Bewohnern, Akteuren aus der Wirtschaft<br />

und der Gemeinwesenarbeit sowie dem Land aufgeführt:<br />

• Auftaktberatungen mit Sachgebieten<br />

der <strong>Stadt</strong>verwaltung und Vereinen (z. B.<br />

Verein der Freunde der Industriegeschichte) Juni - Aug. 2007<br />

• Informationsveranstaltung für <strong>Stadt</strong>verordnete 04.10.2007<br />

• Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und<br />

Bürger 29.10.2007<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 129


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

• <strong>Stadt</strong>entwicklungsgesellschaft für <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

zu Vorranggebieten Wohnen 22.11.2007<br />

• Lokale Agenda 21 <strong>Ludwigsfelde</strong> (aufeinander<br />

aufbauende Veranstaltungsreihen) Jan. - Nov. 2008<br />

• Akademie 2. Lebenshälfte (auf einander<br />

aufbauende Veranstaltungsreihen) März - Nov. 2008<br />

• Abstimmungsberatung Wohnungsunternehmen<br />

02.06.2008<br />

• Fragebogenaktion im <strong>Ludwigsfelde</strong>r Boten, 19.06.2008<br />

dem M.-Curie-Gymnasium und der<br />

G.-Daimler-Oberschule 07.07.2008<br />

• Beratungstermin mit dem Ministerium<br />

für Wirtschaft 22.09.2008<br />

• Auftaktveranstaltung zum Modellprogramm 01.10.2008<br />

„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ in Berlin 02.10.2008<br />

• Unternehmerstammtisch mit der<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaft/ <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Wirtschaftsforum 06.10.2008<br />

• Regionaltreffen zum Modellprogramm<br />

„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ in Berlin 15.12.2008<br />

• Akademie 2. Lebenshälfte (Arbeitsgruppen) 13.01.2008<br />

In vielen Fällen äußerten sich die Teilnehmer neben ihrer Funktionsträgerschaft<br />

auch als „fachkundige“ Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

und gaben wichtige Stellungnahmen und Anregungen.<br />

Die Erarbeitung des Leitbildes, der Handlungsstrategien und Maßnahmen<br />

sowie der Herausstellung der Schlüsselmaßnahmen stützt<br />

sich maßgeblich auf diesen Partizipationsprozess und verdeutlicht,<br />

dass das <strong>INSEK</strong> von einer breiten Öffentlichkeit mitentwickelt wurde.<br />

Mit den (hier nicht abschließend aufgeführten) Akteuren sind bereits<br />

wesentliche Handlungsfelder der zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik<br />

mit z. T. thematisch übergreifendem Ansatz abgedeckt.<br />

Im Zuge der Umsetzung der <strong>Stadt</strong>entwicklungsstrategie gilt es,<br />

diese Strukturen zu ergänzen (z. B. Belebung des <strong>Ludwigsfelde</strong>r<br />

Wirtschaftsforums) und einen kontinuierlichen Beteiligungsprozess<br />

zu initiieren. Mit der Etablierung eines Agenda-21-Büros im Kulturund<br />

Bürgerhaus soll eine wichtige Anlaufstelle geschaffen werden,<br />

die auch die Netzwerkkoordinierung in Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung als Aufgabe übernimmt.<br />

Der begonnene Prozess, in regelmäßigen Abständen die Öffentlichkeit<br />

über die aktuellen Tendenzen und Vorhaben der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

bzw. über einzelne Vorhaben und Projekte zu informieren,<br />

wird fortgesetzt.<br />

9.2. Abstimmung und Steuerung in Verwaltung und<br />

Politik<br />

Das organisatorische Modell für die Abstimmung und Steuerung<br />

des <strong>INSEK</strong>-Prozesses in Verwaltung und Politik wird als dreigliedriges<br />

Modell aufgebaut:<br />

Arbeitsgruppe<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

▲ arbeitet zu ▲<br />

Koordinierungsrunde<br />

<strong>INSEK</strong><br />

► empfiehlt ►<br />

Politische<br />

Gremien<br />

Transparenz durch<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

gewährleisten<br />

Als übergeordnetes Steuerungsgremium wird eine “Arbeitsgruppe<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung“ eingerichtet, welche eine integrierte und räumlich<br />

koordinierte Gesamtstrategie für die <strong>Stadt</strong> ermöglicht. Diese<br />

zwei- bis dreimal jährlich tagende Arbeitsgruppe kontrolliert und<br />

begleitet den Arbeitsprozess, entwickelt die Umsetzungsstrategien<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 130


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

weiter und gibt Empfehlungen für die politischen Ausschüsse und<br />

die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung, die die wesentlichen Schritte in<br />

der Planungsvorbereitung und Umsetzung durch Beschluss legitimiert.<br />

Die „AG <strong>Stadt</strong>entwicklung“ wird wie folgt gebildet:<br />

Bürgermeister und die Fachbereichsleiter II+III (ggf. themenbezogene<br />

Mitarbeiter)<br />

sowie politische und externe Vertreter:<br />

- Vertreter der politischen Fraktionen der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />

- Vertreter der beiden großen Wohnungsunternehmen<br />

- Vertreter der <strong>Stadt</strong>werke<br />

- Vertreter des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaftsforums<br />

- Vertreter Lokale Agenda 21<br />

- Vertreter Akademie 2. Lebenshälfte<br />

Wesentliche Zuarbeiten für die AG werden durch die verwaltungsinterne<br />

turnusmäßig tagende „Koordinierungsrunde <strong>INSEK</strong>“ vorbereitet,<br />

die auch die konkrete Umsetzung der Projekte steuert. Die<br />

Fachbereichsleiterrunde gewährleistet die vertikale und horizontale<br />

Vernetzung von Fachkompetenzen und Zuständigkeiten innerhalb<br />

der Verwaltung mit dem Ziel, Informationen auf kurzem Weg zu<br />

transportieren und Arbeitsstrukturen zu integrieren. Auf diese Weise<br />

können auch im weiteren <strong>INSEK</strong>-Prozess Ideen und Interessen<br />

aller Fachbereiche und deren Sachgebieten eingebracht werden.<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> wurde nicht in das EFRE-gestützte Programm für<br />

nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung aufgenommen. Die jährliche Berichterstattung<br />

in der IMAG Aufbau-Ost zum Umsetzungsstand des<br />

Wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes (SEK) und andere laufende<br />

Abstimmungen zur Stärkung des Regionalen Wachstumskerns<br />

sollen aber genutzt werden, gegenüber dem Land die Bemühungen<br />

zur Umsetzung des <strong>INSEK</strong> zu transportieren und Fördermittel<br />

in nationalen oder anderen EU-Programmen einzuwerben.<br />

Das <strong>INSEK</strong> stellt eine gemeinsame strategische Ausrichtung der<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung von <strong>Stadt</strong>verwaltung, <strong>Stadt</strong>verordneten und Land<br />

Brandenburg dar. Es strukturiert die ohnehin notwendigen und von<br />

der Kommunalpolitik, der Verwaltung oder auch der Öffentlichkeit<br />

initiierten Entscheidungsprozesse. Die <strong>Stadt</strong>verordneten sollten im<br />

Zuge ihrer politischen Arbeit fortlaufend über den Entwicklungsprozess<br />

informiert werden und Vorschläge zur Fortschreibung machen<br />

können, die im Rahmen der verwaltungsinternen Steuerung Berücksichtigung<br />

finden. Entsprechend sinnvoll ist es, das <strong>INSEK</strong> in<br />

seiner jeweiligen Fassung nach Beratung in den Ausschüssen von<br />

den <strong>Stadt</strong>verordneten als Handlungsgrundlage zu beschließen.<br />

Daneben ist die Zusammenarbeit mit den direkten Umlandgemeinden<br />

zu forcieren, insbesondere vor dem Hintergrund des Flughafenausbaus<br />

BBI.<br />

9.3. Monitoring und Evaluation<br />

Obwohl <strong>Ludwigsfelde</strong> bisher in keinem Förderprogramm verankert<br />

ist, das die Beobachtung von Entwicklungsprozessen bereits zur<br />

Pflichtaufgabe gemacht hat (z. B. <strong>Stadt</strong>umbauprogramm, Soziale<br />

<strong>Stadt</strong> oder EFRE-Programm zur nachhaltigen <strong>Stadt</strong>entwicklung),<br />

will die <strong>Stadt</strong> den <strong>INSEK</strong>-Prozess nutzen, eigenverantwortlich<br />

Strukturen für das Monitoring und die Evaluation aufzubauen.<br />

Schon im laufenden Konkretisierungsprozess der Projekte gewinnen<br />

die Erfolgskontrolle und die regelmäßige Überprüfung der<br />

Strategien und Maßnahmeplanungen an Bedeutung, da die Förderung<br />

von Projekten zunehmend von deren Zielgenauigkeit und<br />

nachhaltiger Wirkung abhängig gemacht wird. Hierfür sind eine<br />

kontinuierliche Beobachtung der <strong>Stadt</strong>entwicklung (Monitoring) und<br />

eine Erfolgskontrolle angestrebter Ziele auf der Konzept- sowie auf<br />

der Detail- bzw. Projektebene (Evaluierung) erforderlich.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Als Instrument soll ein indikatorengestütztes Monitoringsystem<br />

eingeführt werden, welches die Entwicklungen über längere Beobachtungszeiträume<br />

vergleicht. Dazu wird ein überschaubarer<br />

Datenkatalog mit messbaren Kriterien erarbeitet, welcher Aussagen<br />

über Entwicklungstrends auch auf teilräumlicher Ebene zulässt.<br />

Im Interesse eines übersichtlichen Systems sollen zu den<br />

Bereichen<br />

- Demografie,<br />

- Wohnungsmarkt,<br />

- Sozialstruktur,<br />

- Wirtschaftsentwicklung,<br />

- Kultur/ Freizeit/Erholung und<br />

- Verkehr<br />

mit insgesamt etwa 15-20 aussagekräftigen Indikatoren wie Einwohnerzahl,<br />

Altersstruktur, Anzahl der Arbeitsplätze, Anteil von Arbeitslosen<br />

und ALG-II-Empfängern an der Bevölkerung, Schülerzahlen,<br />

Wohnungsbestands- und Leerstandsentwicklung, Besucherzahlen<br />

von sozialen und kulturellen Einrichtungen, Umsatzentwicklung<br />

im innerstädtischen Einzelhandels- und Dienstleistungsgewerbe,<br />

Verkehrsaufkommen, Entwicklung der Bewirtschaftungskosten<br />

in sinnvollen regelmäßigen Abständen erfasst<br />

und ausgewertet werden.<br />

Im Rahmen der Evaluierung soll gezielt untersucht werden, ob die<br />

durchgeführten Maßnahmen und Projekte den zuvor definierten<br />

Zielen und Erwartungen gerecht und positive Veränderungen erreicht<br />

werden. Da <strong>Ludwigsfelde</strong> aufgrund der mit historisch gewachsenen<br />

Städten bzw. Mittelzentren (fehlender Altstadtkern, geringe<br />

Anzahl eigentümergeführter Geschäfte, besondere <strong>Stadt</strong>struktur)<br />

nicht vergleichbaren Ausgangssituation kaum auf „Patentrezepte“<br />

zur Innenstadtstärkung zurückgreifen kann, wird die Bewertung<br />

von Maßnahmen gegebenenfalls auch negative Ergebnisse<br />

deutlich machen, die ein Korrigieren der Innenstadtstrategie im<br />

Sinn eines Lernprozesses erforderlich machen.<br />

In vielen Fällen lässt sich die Evaluierung eher auf qualitative Entwicklungen<br />

und weniger auf eine präzise Prognose von quantitativen<br />

Erfolgsparametern beziehen. Denn wichtige Informationen lassen<br />

sich kaum aus statistischen Daten ablesen, wie beispielsweise<br />

Image, Wohnzufriedenheit, Umweltsituation, Freizeitqualität oder<br />

Attraktivität des <strong>Stadt</strong>bilds. Entsprechende Entwicklungen sind daher<br />

anhand von regelmäßigen Umfragen zu analysieren.<br />

Die thematische Vielfalt der Parameter erlaubt eine zielgerichtete<br />

Evaluierung der Effekte, die durch die einzelnen Schlüsselmaßnahmen<br />

erzielt werden:<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

I<br />

„Neue Mitte“<br />

- Arbeitsplatzentwicklung<br />

in<br />

der Innenstadt<br />

- Innerstädtische<br />

Neuansiedlung<br />

von Einzelhandels-,Dienstleistungs-<br />

und<br />

Freizeiteinrichtungen<br />

- Umsatzentwicklung<br />

des<br />

innerstädtischenEinzelhandels<br />

- Besucher- und<br />

Nutzerzahlen<br />

a) Kultur- und<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

II<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

III<br />

„Starke Bürger für „Aktiv gegen<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>“ Lärm“<br />

- Einwohnerent- - Entwicklung<br />

wicklung/Al- Verkehrs- und<br />

ters- und SoziLärmaufkomalstruktur in men (Straße,<br />

Gesamtstadt Bahn, Luftraum)<br />

und Quartieren - Lärmmessung<br />

- Wohnungs- an Projektmarktentwickstandorten<br />

zum<br />

lung<br />

Nachweis von<br />

- Besucherzahlen<br />

Begegnungsstätte<br />

Waldhaus<br />

Lärmminderung<br />

- jährliche Befragung<br />

über ZufriedenheitAngebots-<br />

und<br />

Unterstützungsstruktur<br />

Ge-<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

I<br />

„Neue Mitte“<br />

Bürgerhaus<br />

(Veranstaltungen/Musikschul<br />

e etc.),<br />

b) Bibliothek<br />

etc.<br />

- Besucher- und<br />

Nutzerzahlen<br />

Aktiv-<strong>Stadt</strong>-Park<br />

- Schaffung innerstädtischer<br />

Wohnungen<br />

- jährliche BefragungInnenstadtbesucher<br />

zum Zufriedenheitsgrad<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

II<br />

„Starke Bürger für<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />

samtstadt und<br />

Waldhaus<br />

- jährliche ErfassungehrenamtlicherTätigkeiten<br />

und Registrierung<br />

von<br />

bürgerschaftlichemEngagement<br />

- Befragungen<br />

zum gesellschaftlichen<br />

Stellenwert bürgerschaftlichen<br />

Engagements<br />

Schlüsselmaßnahme<br />

III<br />

„Aktiv gegen<br />

Lärm“<br />

9.4. Fachlich-inhaltliche Vertiefung und Fortschreibung<br />

In dem vorliegenden <strong>INSEK</strong> werden von der <strong>Stadt</strong> Schlüsselmaßnahmen<br />

definiert, für deren Teilprojekte – insbesondere in der<br />

Schlüsselmaßnahme I die Projekte Kultur- und Bürgerhaus und<br />

Bereich unter und neben der Autobahn – noch weitere Gutachtenergebnisse,<br />

Vorbereitungs-, Entwurfs- und Durchführungsplanungen<br />

für die Realisierung der einzelnen Projekte notwendig sind. Mit<br />

der Umsetzung der einzelnen Schlüsselmaßnahmen soll 2009<br />

bzw. 2010 begonnen werden, sofern in Abstimmung mit dem Land<br />

Brandenburg die jeweilige Förder- und Unterstützungsfähigkeit geklärt<br />

werden kann.<br />

Die definierten Entwicklungsziele, die u. a. mit Hilfe der Schlüsselmaßnahmen<br />

erreicht werden sollen, sind im Rahmen der Evaluation<br />

auf ihre Erreichbarkeit zu überprüfen (laufende Erfolgskontrolle),<br />

um bei Bedarf z. B. auf eine von der Zielstellung und Erwartung<br />

abweichende Entwicklung und die damit verbundenen Auswirkungen,<br />

vor allem auf die Stärkung des Zentrums, reagieren zu können.<br />

So wird über die zuvor angesprochene Präzisierung im Jahr 2009<br />

hinaus eine regelmäßige kritische Überprüfung der Ziele und der<br />

konkreten Maßnahmeplanung für erforderlich gehalten, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der aktuell noch nicht absehbaren weiteren<br />

Entwicklung der Geschäftslage bei den Großunternehmen in<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> (Stichwort: Finanz- und Wirtschaftskrise). Es ist zu<br />

vermuten, dass das <strong>INSEK</strong> etwa alle zwei Jahre fortgeschrieben<br />

werden muss.<br />

9.5. Akquirierung von Fördermitteln und Finanzierungsstrategie<br />

Das <strong>INSEK</strong> soll auf Ebene des Landes Brandenburg eine Entscheidungsgrundlage<br />

für die förderseitige und strategische Unterstützung<br />

schaffen. Es verdeutlicht die Ausrichtung der <strong>Stadt</strong>- und<br />

Wirtschaftsentwicklung und stellt die inhaltliche Klammer für Einzelmaßnahmen<br />

dar, deren finanzielle Förderung erforderlich ist<br />

bzw. die der inhaltlichen oder organisatorischen Unterstützung<br />

durch das Land bedürfen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist eines der wenigen Mittelzentren, die innerhalb<br />

eines Regionalen Wachstumskernes liegen und nicht an<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

den Fördermitteln von dem EFRE-gespeisten Programm zur nachhaltigen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung partizipieren. Auch das Sanierungsgebiet<br />

„Ernst-Thälmann-Straße“, in dem keine prioritären <strong>INSEK</strong>-<br />

Projekte verortet sind, tangiert kaum die räumlichen Schwerpunktbereiche<br />

der Schlüsselmaßnahmen. Andere Fördergebietskulissen<br />

wie <strong>Stadt</strong>umbau-Ost oder Soziale <strong>Stadt</strong>, die z. B. Voraussetzung<br />

für die Nutzung des Förderprogramms zur Energetischen Sanierung<br />

sozialer Infrastruktur sind, liegen ebenso wenig vor.<br />

Es ist daher erforderlich, auf Grundlage des <strong>INSEK</strong> – in Verbindung<br />

mit dem Standortentwicklungskonzept – interministeriell beim<br />

Land Brandenburg für nachhaltige und notwendige Projekte und<br />

Maßnahmen zu werben und positive Förderentscheidungen für<br />

sinnvolle Vorhaben und Projekte einzufordern.<br />

Die inhaltliche Themenstellung vor allem der Schlüsselmaßnahme<br />

I mit den Aufwertungsprojekten „Kultur- und Bürgerhaus“, „Aktiv-<br />

<strong>Stadt</strong>-Park“, „Entwicklung der Flächen unter und neben der Autobahn“,<br />

aber auch andere Projekte aus dem weiten Feld der drei<br />

Handlungsstrategien machen aus Sicht der <strong>Stadt</strong> eine Aufnahme<br />

in das Bund-Länder-Programm „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“<br />

sinnvoll. Zum Programm heißt es beim Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung:<br />

„ … Die Finanzhilfen des Bundes können z. B. eingesetzt werden<br />

für Investitionen zur Profilierung der Zentren und Standortaufwertung,<br />

wie:<br />

• Aufwertung des öffentlichen Raumes (Straßen, Wege, Plätze)<br />

• Instandsetzung und Modernisierung von das <strong>Stadt</strong>bild prägenden<br />

Gebäuden (auch energetische Erneuerung)<br />

• Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von<br />

Grundstücken mit leerstehenden, fehl- oder mindergenutzten Gebäuden<br />

oder Brachen einschließlich vertretbarer Zwischennutzung<br />

• Citymanagement, Beteiligung von Nutzungsberechtigten sowie<br />

Immobilien und Standortgemeinschaften.<br />

Über dieses Programm hinaus sollte im Sinne des integrierten<br />

Förderansatzes mit dem MIR und anderen Ministerien geprüft werden,<br />

wo weitere Förderangebote sinnvoll zum Einsatz kommen<br />

können.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> kann zusichern, dass für die kommenden<br />

Jahre zur Umsetzung der Maßnahmen entsprechend der gesetzten<br />

Prioritäten und nach erfolgter Beschlussfassung der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />

durchschnittlich 2,5 Mio. € Eigenmittel der<br />

<strong>Stadt</strong> zur Kofinanzierung von Fördermitteln aus entsprechenden<br />

Programmen der nationalen Städtebauförderung oder Programmen<br />

anderer Ministerien bereitgestellt werden können.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Festlegung der Reihenfolge der Maßnahmen bezüglich ihrer Priorität<br />

Priorität Maßnahme Schl.-<br />

Maßn.<br />

1.<br />

Profilierung eines Kultur- und<br />

Bürgerhauses im Kulturhaus<br />

der <strong>Stadt</strong><br />

• Sanierung und Ausbau<br />

des jetzigen Kulturstandortes<br />

zum „Kultur- und<br />

Bürgerhaus <strong>Ludwigsfelde</strong>“<br />

auf Grundlage eines<br />

Nutzungs- und Betreiberkonzeptes<br />

unter energetischen<br />

Gesichtspunkten<br />

• Neugestaltung des Innenhofes<br />

und Umfeldes<br />

des Kulturhauses für<br />

Freiluftveranstaltungen<br />

(Maßnahmen-Nr. I-1-1 a und b)<br />

2. Sanierung und bedarfsgerechte<br />

Erweiterung des sozio-kulturellen<br />

Zentrums<br />

Waldhaus als generationsübergreifendeBegegnungsstätte<br />

(Maßnahmen-Nr. III-2-3)<br />

Realisierung Vorschlag<br />

SM I 2009-2010<br />

Förderprogramm<br />

Investitionspakt<br />

Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />

Gesamtsumme<br />

derzeit<br />

ca. 6,0 bis 7,4 Mio. €<br />

400.000 €<br />

SM II 2010 Konjunkturprogramm II ca. 1,26 Mio. €<br />

3. Entwicklung eines “Aktiv- SM I 2010-2011 Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzent- 500.000,00 €<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

Priorität Maßnahme Schl.-<br />

Maßn.<br />

<strong>Stadt</strong>-Parkes“<br />

(Maßnahmen-Nr. I-4-1)<br />

4. Erarbeitung Einzelhandelsund<br />

Zentrenkonzept mit ergänzenden<br />

Strategien zur<br />

Zentrumsstärkung<br />

(Maßnahmen-Nr. I-2-5)<br />

5. Umsetzung Lärmschutzmaßnahmen<br />

aus der Lärmaktionsplanung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

(Maßnahmen-Nr. III-1-3)<br />

6. Neubau Museumsanbau mit<br />

Integration des Tourismusbüros<br />

(Maßnahmen-Nr. I-1-2)<br />

7. Nutzung der Neubaupotenziale<br />

unter und neben der Autobahn<br />

(Maßnahmen-Nr. I-2-1)<br />

Realisierung Vorschlag<br />

Förderprogramm<br />

Gesamtsumme<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 136<br />

ren<br />

SM I 2009-2010 Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />

SM III 2009-2013 im Laufe des Verfahrens zu<br />

konkretisieren<br />

SM I 2009 EFRE i. V. m. Kommunalem<br />

Kulturinvestitions-Programm<br />

(KKiP)<br />

SM I 2008-2013 Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />

> ggf. können Einzelmaßnahmen<br />

in der Priorität dann<br />

nach vorn kommen<br />

50.000 €<br />

50.000,00 €<br />

750.000,00 €<br />

derzeit noch nicht bezifferbar<br />

Aus derzeitiger Sicht ist eine darüber hinausgehende Prioritätensetzung von Maßnahmen aufgrund der zum Teil noch erforderlichen Grundlagenerarbeitung<br />

(weitere Gutachtenergebnisse) und/oder Detaillierung (Vorbereitungs-, Entwurfs- und Durchführungsplanungen) nicht sinnvoll. Im<br />

weiteren Verfahren wird demnach eine Aktualisierung bzw. Anpassung von Prioritätensetzungen erfolgen.


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

10. Glossar<br />

(aus der Arbeitshilfe <strong>INSEK</strong>, herausgegeben vom Ministerium für<br />

Infrastruktur und Raumordnung, Dezember 2006)<br />

Entwicklungsziele - Die mit dem Leitbild verbundenen Ziele, die<br />

die Stärken der Städte aufgreifen, Chancen der gesellschaftlichen<br />

Entwicklung erkennen und Meilensteine für die Zukunft klar<br />

formulieren.<br />

Erfolgskriterien – Qualitative und quantitative Merkmale, die auf<br />

der einen Seite die angestrebten Ziele verbindlich machen und<br />

auf der anderen Seite wichtige Hilfsmittel zur Überprüfung des<br />

Erfolges einer Maßnahme bzw. eines Projektes darstellen.<br />

Handlungsfelder – Aktionsbereiche, die für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

besondere Relevanz haben.<br />

Leitbild – Das Leitbild dient der Identifikation und Orientierung<br />

aller Beteiligten und setzt sich zusammen aus dem Slogan<br />

(wahlweise), den Entwicklungszielen und dem räumlichen Leitbild.<br />

Projekt – Eine innerhalb einer Schlüsselmaßnahme zu finanzierende<br />

Einzelmaßnahme.<br />

Schlüsselmaßnahme – Schlüsselmaßnahmen bündeln ausgewählte<br />

Maßnahmebereiche für die <strong>Stadt</strong>entwicklung nach dem<br />

<strong>INSEK</strong>. Sie fassen idealerweise mehrere Handlungsfelder zusammen<br />

und dienen der Darstellung wichtiger thematischer und<br />

räumlicher Aktionsschwerpunkte innerhalb der <strong>Stadt</strong>. Die konkrete<br />

Umsetzung erfolgt im Rahmen von Projekten.<br />

SWOT-Analyse – engl. für Strengths, Weaknesses, Opportunities<br />

und Threats<br />

Instrument zur Situationsanalyse, mit dem die strategische Ausrichtung<br />

innerhalb des Programmes ermittelt werden soll. Mit dieser<br />

einfachen und flexiblen Methode werden sowohl interne<br />

stadtbezogene Stärken und Schwächen (Strength-Weakness) als<br />

auch externe gesellschaftliche Chancen und Gefahren (Opportunities-Threats)<br />

betrachtet, welche die Handlungsfelder der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

betreffen. Aus der Gegenüberstellung von städtischen<br />

Stärken und Schwächen mit den gesellschaftlichen Chancen<br />

und Risiken lassen sich strategische Ziele ableiten.<br />

Synergien – Zusammenwirken von Handlungsfeldern und Themenschwerpunkten,<br />

die durch die Schlüsselmaßnahme berührt<br />

werden. Synergieeffekte stellen dabei die positiven Auswirkungen<br />

einer Maßnahme dar.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 137


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

11. Abkürzungsverzeichnis<br />

AfS BB Amt für Statistik Berlin Brandenburg<br />

ASZ Förderprogramm „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren“<br />

BAB A 10 Bundesautobahn Autobahn 10<br />

BBI Berlin Brandenburg International<br />

EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />

EHZK Einzelhandels- und Zentrenkonzept<br />

ExWoSt Experimenteller Wohnungs- und Städtebau<br />

FHS Fachhochschule<br />

FNP Flächennutzungsplan<br />

FOC Factory-Outlet-Center<br />

FSC internationale gemeinnützige Organisation, welche das erste System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft schuf,<br />

betreibt und weiterentwickelt<br />

GA I Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

GE Gewerbegebiet<br />

Gender Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen<br />

Mainstreaming<br />

GI Industriegebiet<br />

GSK FU BBI 2007 Gemeinsames Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg International 2007<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 138


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

HS Hochschule<br />

IIV Interessenbekundungs- und Investorenauswahlverfahren<br />

IKMZ Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus<br />

IMAG-Ost Interministerielle Arbeitsgruppe Ost des Landes Brandenburg<br />

<strong>INSEK</strong> <strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong><br />

ISEK <strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> zum Wohnen, Stand 2002<br />

KAG Kommunalabgabengesetz<br />

KMU Kleine und mittlere Unternehmen<br />

LAG Lokale Arbeitsgruppe<br />

LASA Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH<br />

LBV Landesamt für Bauen und Verkehr<br />

LEP BB Landesentwicklungsplan Berlin Brandenburg<br />

LEP FS Landesentwicklungsplan Flughafenstandortentwicklung<br />

LDS Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />

LSG Landschaftsschutzgebiet<br />

LWG <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wohnungsgenossenschaft e. G.<br />

MIR Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung<br />

MWFK Ministerium für Wirtschaft, Forschung und Kultur<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 139


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

NSG Naturschutzgebiet<br />

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />

OSZ Oberstufenzentrum<br />

PPP Public Privat Partnership<br />

RiLiKStB Bbg Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung zur Verwendung von Fördermitteln zur Verbesserung der<br />

Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden des Landes Brandenburg - Teil kommunaler Straßenbau<br />

RWK Regionaler Wachstumskern<br />

SEK Standortentwicklungskonzept (Wirtschaftliches Entwicklungskonzept der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Stand: 2006)<br />

SPNV Schienengebundener Personennahverkehr<br />

SWOT-Analyse Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren) - Analyse<br />

VBB Verkehrsverbund Berlin Brandenburg<br />

WARL Wasserver- und Abwasserentsorgungszweckverband Region <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

WE Wohneinheiten<br />

ZAB Zukunftsagentur Brandenburg<br />

ZAL Zentrum für Aus- und Weiterbildung <strong>Ludwigsfelde</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 140


<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

12. Anlagen<br />

• Integrierte Kosten und Finanzierungsübersicht 2009 bis 2020<br />

• Auszug aus dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept 2006 (Szenarien I und II)<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 141

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