Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Stadt Ludwigsfelde
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
zendorf deutlich entschärft, da die Ortsdurchfahrten hierdurch stark<br />
zurückgingen. Durch den Durchgangsverkehr stark belastet ist<br />
nach wie vor der Ortskern von Siethen, da sich hier die Landesstraßen<br />
L 793 in Ost-West-Richtung und L 795 als Verbindung aus<br />
dem südlichen Kreisgebiet in Richtung Berliner Autobahnring und<br />
weiter nach Potsdam kreuzen. Der durchgehende Verkehr, einschließlich<br />
abbiegender Verkehrsströme zwischen <strong>Ludwigsfelde</strong><br />
und dem Autobahnanschluss, hat hier einen Umfang erreicht, der<br />
sich in der Ortslage kaum noch verträglich abwickeln lässt.<br />
Zu klären ist in Zukunft, ob eine Entlastung der Ortsdurchfahrt<br />
mittels des Baus einer Ortsumgehung über die vorhandene<br />
Anschlussstelle <strong>Ludwigsfelde</strong>-West im Norden an den Berliner<br />
Autobahnring und über die bereits fertiggestellte Umgehung<br />
Ahrensdorf aus dem südlichen Kreisgebiet in Richtung<br />
Potsdam erreicht werden kann.<br />
Die Kernstadt von <strong>Ludwigsfelde</strong> weist eine günstige Entfernungsstruktur<br />
für den Radverkehr und überwiegend auch für den Fußgängerverkehr<br />
auf. Die Lage der Wohngebiete zu den Einkaufsgelegenheiten,<br />
Arbeitsstättenschwerpunkten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen<br />
erfordert nur wenige Wege, die über Fahrrad- oder<br />
sogar Fußgänger-Reichweite hinausgehen. Der Anteil dieser<br />
Verkehrsarten am innerstädtischen Verkehr ist daher vergleichsweise<br />
hoch. Rad- und Fußgängerverkehr bündeln sich entlang der<br />
Potsdamer Straße, die beidseitige Radwege und ausreichend<br />
breite, teilweise eingegrünte Gehwege aufweist; die Nutzungsqualität<br />
ist während der Spitzenzeiten jedoch durch die vom Individualverkehr<br />
ausgehenden Belastungen beeinträchtigt. Im Übrigen können<br />
Fußgänger- und Radverkehr relativ problemlos auch über weniger<br />
befahrene Nebenstraßen abgewickelt werden.<br />
Die Entfernungen zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt liegen<br />
zwischen 4 und 9 km. Etwa die Hälfte der Einwohner der<br />
Ortsteile kann Ziele in der Kernstadt in weniger als 20 Minuten mit<br />
dem Fahrrad erreichen (Genshagen, Siethen) und nur wenige be-<br />
nötigen mehr als 30 Minuten. Auf einigen der in Frage kommenden<br />
Verbindungen sind die Bedingungen für den Radverkehr jedoch eher<br />
ungünstig, mit einer dichten Verkehrsbelegung und einem hohen<br />
LKW-Verkehrsanteil (zumindest auf Teilstrecken) bei einem<br />
noch nicht vollständig ausgebauten Radwegenetz und wenig gut<br />
fahrbaren Alternativrouten abseits der Hauptstraßen. Insbesondere<br />
im Einkaufs- und Schülerverkehr der Ortsteile spielt das Fahrrad<br />
daher eine geringere Rolle, als von den Entfernungsverhältnissen<br />
her denkbar.<br />
Aufgabe der <strong>Stadt</strong>entwicklung wird hier der weitere Ausbau<br />
des Radwegenetzes zwischen den Ortsteilen und zur Kernstadt<br />
hin sein, um diese Potenziale zu nutzen. Weiterhin ist die<br />
Anbindung des Radwegenetzes an die Fläming-Skate angedacht,<br />
die neben der Anbindung an das überörtliche Radwegenetz<br />
auch eine Belebung des Tourismus mit sich bringen<br />
kann.<br />
4.6.3. ÖPNV<br />
Eine deutliche Verbesserung für den Personenverkehr besteht seit<br />
2006 mit dem Lückenschluss der Anhalter Bahn zwischen Lichterfelde<br />
Süd und <strong>Ludwigsfelde</strong>, der die durchgängige Bahnverbindung<br />
vom Bahnhof <strong>Ludwigsfelde</strong> zum neuen Berliner Hauptbahnhof<br />
ermöglicht. Ein zusätzlicher Haltepunkt befindet sich am Birkengrund,<br />
der sich in relativ kurzer Entfernung zu den Gewerbestandorten<br />
und dem Oberstufenzentrum befindet.<br />
Diese Verbindung verkürzt die Fahrt nach Berlin auf weniger als 20<br />
Minuten. Damit erhöht sich jedoch auch die Verflechtung des Berliner<br />
und des <strong>Ludwigsfelde</strong>r Arbeitsmarktes. Auf Grund des deutlich<br />
größeren Berliner Arbeitsmarktes (Vielfalt an Fachkräften) wird<br />
der Konkurrenzdruck von Bewerbern bei der <strong>Ludwigsfelde</strong>r Wirtschaft<br />
erkennbar zunehmen und sich das Pendleraufkommen<br />
weiter erhöhen. So müssen sich <strong>Ludwigsfelde</strong>r Beschäftigte mehr<br />
und mehr mit dem Gros der Berliner Beschäftigten und deren Qua-<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 36