Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Stadt Ludwigsfelde
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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />
4. Stärken – Schwächen – Analyse der<br />
<strong>Stadt</strong><br />
4.1. <strong>Stadt</strong>struktur und Wohnen<br />
Grundlagen<br />
• Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, 1. Änderung und Ergänzung<br />
2006<br />
• <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> 2002 (ISEK)<br />
• Wirtschaftliches Entwicklungskonzept <strong>Ludwigsfelde</strong> 2006<br />
4.1.1. Entwicklung der Kernstadt und der Ortsteile<br />
Von der Sommerfrische der Berliner in den 20er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> zum grünen Mittelzentrum<br />
und wirtschaftlich starken Regionalen Wachstumskern<br />
entwickelt. Mit ihrer zunehmenden Bedeutung als Wohn- und Arbeitsort<br />
ist auch die <strong>Stadt</strong>entwicklung und die Prägung des Gesichtes<br />
der <strong>Stadt</strong> eng verbunden. Und so ist ein charakteristisches<br />
Merkmal der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, dass sich seine Geschichte in<br />
den einzelnen <strong>Stadt</strong>gebieten ablesen lässt.<br />
Wurden in den 20er Jahren noch Wochenendgrundstücke für die<br />
Berliner parzelliert (Flussviertel, Neue Gartenstadt), entstand in<br />
den 30er Jahren die Werkssiedlung für die Ingenieure des damals<br />
größten und modernsten Flugzeugmotorenwerkes Daimler-Benz<br />
einschließlich der ersten Schule. Nach dem II. Weltkrieg entstand<br />
im Jahre 1952 das Industriewerk <strong>Ludwigsfelde</strong> (IWL) und mit ihm<br />
das so genannte „Dichterviertel“ mit neoklassizistisch beeinflusstem<br />
Kulturhaus für die herbeiziehenden Arbeitskräfte und die<br />
zweite Schule am Ort. Beide Gebiete befinden sich im Süden der<br />
in den 30er Jahren erbauten Autobahn BAB A 10.<br />
Mit dem Ausbau des späteren IFA–Automobilwerkes auf dem<br />
ehemaligen Daimler-Benz Gelände und zum Zeitpunkt der Wende<br />
ca. 10.000 dort arbeitenden Menschen entstanden auch die<br />
<strong>Stadt</strong>teile <strong>Ludwigsfelde</strong>-West, <strong>Ludwigsfelde</strong> Nord I und Nord II in<br />
industrieller Fertigung (Plattenbau).<br />
Nach der Wende wurden Grundstücke an der Potsdamer Straße<br />
durch Geschosswohnungsbau und in anderen Teilen der Kernstadt<br />
durch Lückenbebauung oder Nachverdichtung (überwiegend Einfamilienhäuser)<br />
bebaut. Neue Wohnbaugebiete entstanden in der<br />
Kernstadt hauptsächlich im Einfamilienhaussektor.<br />
Der vorhandene Wohnungsbestand wurde zu großen Teilen saniert<br />
oder modernisiert. Auch im Sanierungsgebiet „Werkssiedlung“<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> ist die Sanierung der Wohnblöcke weitestgehend<br />
abgeschlossen. Eine nach dem Abriss von 7 Wohnblöcken<br />
brachgefallene Fläche soll mittels Bauleitplanung für den Bau von<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern vorbereitet werden.<br />
Daneben entstanden neue Wohn- und Geschäftshäuser vor allem<br />
an der Hauptverkehrsachse der <strong>Stadt</strong> (Potsdamer Straße). So<br />
konnte die <strong>Stadt</strong> in den 1990er Jahren über fast alle marktansässigen<br />
Discountmärkte vor Ort verfügen. Mit der Ansiedlung des<br />
Kauflandes wurden jedoch die Discountmärkte im höherpreisigen<br />
Warensegment vom Markt verdrängt. Trotzdem verfügt die <strong>Stadt</strong><br />
insbesondere im Bereich der Grundversorgung über ein breites<br />
Angebot.<br />
Darüber hinaus wird <strong>Ludwigsfelde</strong> jedoch nur begrenzt ihrer Funktion<br />
als versorgendes Mittelzentrum gerecht. Schwächen des Einzelhandels<br />
liegen vor allem in der Angebotsbreite und Angebotsqualität.<br />
Hier ist eine Funktionsstärkung des Einzelhandels im Sinne<br />
einer nachhaltigen Entwicklung dringend notwendig. Durch die<br />
Ansiedlung der meisten Einzelhändler entlang der Potsdamer<br />
Straße hat sich hier im Bereich zwischen der Autobahn und dem<br />
Anton-Saefkow-Ring die „Einkaufsmeile“ der <strong>Stadt</strong> entwickelt. Die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />
Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />
Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 15