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Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Stadt Ludwigsfelde

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<strong>Integriertes</strong> <strong><strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong> (Selbstbindungsbeschluss – 14.07.2009)<br />

dorf hat ein Wachstumspotenzial durch die Wohnbauprojekte. Es<br />

gibt jedoch deutliche Hinweise auf eine begrenzte Nachfrage, die,<br />

wenn überhaupt, nur vorübergehend anziehen dürfte 1 .<br />

Für die <strong>Stadt</strong>entwicklung ist es von großer Bedeutung, wie sich die<br />

urbane Kernstadt im Verhältnis zu den ländlichen Ortsteilen entwickelt.<br />

Es zeigt sich, dass vor allem die Kernstadt Bevölkerungsrückgänge<br />

trotz Modernisierung des Wohnungsbestandes zu verzeichnen<br />

hat. Bemerkenswert ist, dass der Bevölkerungsrückgang<br />

in der Kernstadt nach 2001 zunimmt.<br />

Es muss davon ausgegangen werden, dass aus dem Mietwohnungsbestand<br />

mehr Fortzüge erfolgen, als Personen in modernisierte<br />

Wohnungen und Häuser einziehen, weil nach wie vor von<br />

einem steigenden Wohnflächenverbrauch pro Person auszugehen<br />

ist (allein schon aufgrund der Haushaltsverkleinerung s. u.).<br />

Der Trend der verstärkt sinkenden Einwohnerzahl in der Kernstadt<br />

hat ernsthafte Konsequenzen für die Wohnungspolitik,<br />

für die Bauwirtschaft als auch für die Innenstadtgestaltung<br />

und die Infrastrukturentwicklung.<br />

2.3. Entwicklung der Alters- und Haushaltsstruktur<br />

Hinter der sich bis 2004 wenig verändernden Einwohnerzahl in<br />

<strong>Ludwigsfelde</strong> verbirgt sich schon eine gravierende Veränderung<br />

der Altersstruktur.<br />

Der Anteil der Kinder verringert sich durch den Geburtenrückgang<br />

nach der Wende innerhalb der Jahre von 1996 bis 2004 deutlich<br />

um ca. 5 Prozent. Die Anteile der Bevölkerungsgruppe im er-<br />

1 Räumliches Wanderungsverhalten der Abwanderer aus Berlin, siehe Bevölkerungsprognose des LDS 2003; Faktoren<br />

weiterhin: Entwicklungstrend von Mobilitätskosten und Wohnnebenkosten durch Energiepreisentwicklung, wenig Spielraum<br />

für wachsende Einkommen durch demographischen Wandel<br />

werbstätigen Alter verringern sich nach 2001 um einen Prozent.<br />

Der Anteil der Personen über 65 Jahre erhöht sich um 6 Prozent.<br />

Die Analyse der Altersdaten lässt darauf schließen, dass der Anteil<br />

der Kinder (bis 14 Jahre) ab 2007 vorläufig nicht weiter sinken<br />

wird. Aus der Gruppe der Personen im erwerbsfähigen Alter, die in<br />

den letzten Jahren schon rückläufig war, sind im Jahre 2004 die<br />

starken Jahrgänge noch nicht „herausgealtert“, während die<br />

schwachen Kinderjahrgänge noch nicht in diese Gruppe hineingewechselt<br />

sind. Aber schon in den nächsten Jahren werden starke<br />

Jahrgänge in die Altersgruppe der über 65jährigen wechseln, während<br />

die schwachen Jahrgänge der Jugendlichen ins erwerbsfähige<br />

Alter kommen, so dass der Anteil der Personen im erwerbsfähigen<br />

Alter deutlich zurückgehen wird. Das kann schon in 5 Jahren<br />

bis zu 4 Prozentpunkte ausmachen oder absolut fast 1.000 Personen<br />

umfassen. Relevant ist hierbei besonders der deutliche Rückgang<br />

der jungen Erwerbsfähigen. Der Anteil der Personen über 65<br />

Jahre, der schon in den letzten Jahren erkennbar zunahm, wird<br />

sich weiter prägnant erhöhen.<br />

Eine Analyse der Altersstruktur der Zu- und Abwanderer aus den<br />

Jahren 1999 und 2000 lässt vorsichtige Schlüsse über die Veränderung<br />

der Altersstruktur durch die Wanderungsbewegung zu:<br />

• Es zeigt sich, dass das Ausmaß der Wanderungen eine Rolle<br />

spielt, da anteilig mehr Fortzüge als Zuzüge in der Altersgruppe 15<br />

bis 45 Jahre zu verzeichnen sind (bei Frauen zwischen 20 und 30<br />

Jahren!). Die Zuwanderungen erfolgen zu 6 bis 7 Prozent von<br />

Menschen über 65, bei den Abwanderungen sind es nur 3 bis 4<br />

Prozent.<br />

• Selbst ein geringer positiver Wanderungssaldo kann deshalb noch<br />

nicht zu einer Verbesserung des Verhältnisses von Geburten und<br />

Sterbefällen führen. Nur ein deutlicher positiver Wanderungssaldo<br />

in den Ortsteilen führt zu einer Stabilisierung oder Erhöhung der<br />

Zahl der geburtenstarken Jahrgänge in der Gesamtstadt.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Ludwigsfelde</strong>, Fachbereich II <strong>Stadt</strong>entwicklung, Sachgebiet Bauleitplanung<br />

Erarbeitung: Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH) Kirsten Bös<br />

Fachliche Begleitung: B. B. S. M. Potsdam 11

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