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Wiederkäuer - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

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<strong>Wie<strong>der</strong>käuer</strong> – Reproduktionsstörungen Sobiraj et al.<br />

Entnahme eines Uterusabstrichs mittels Cytobrush ® unter rektaler Zervixstreckung: Hierzu wurde<br />

das Cytobrush ®-Bürstchen auf einen Metallstab aufgeschraubt und mit einem sterilen Plastikkatheter<br />

umhüllt. Nach <strong>der</strong> Probengewinnung wurde das Bürstchen auf einen Glasobjektträger abgerollt,<br />

luftgetrocknet, mit Methanol fixiert und mit Haemacolor ® gefärbt. Für eine Interpretierbarkeit mussten<br />

mindestens 300 Zellen auf dem Abstrich gefunden werden. Sie wurden mikroskopisch differenziert und<br />

<strong>der</strong> prozentuale Anteil an polymorphkernigen Granulozyten (PMN) daran bestimmt;<br />

Entnahme von Endometriumbiopsieproben: Mit einer Kevorkian-Zange für Pferde wurde aus dem<br />

linken und dem rechten bifurkationsnahen Bereich des Uterus unter rektaler Fixation <strong>der</strong> Zervix je eine<br />

ca. 10 x 3 x 3 mm große Endometriumbiopsieprobe entnommen, in 4%igem Formalin fixiert, in Paraplast<br />

eingebettet, anschließend H.-E. gefärbte Schnitte angefertigt, die lichtmikroskopisch untersucht wurden.<br />

Bis drei Tage nach den obigen Befun<strong>der</strong>hebungen wurden die Tiere geschlachtet. Dabei wurden die<br />

Genitalorgane unmittelbar anschließend exenteriert, dorsomedial von <strong>der</strong> Zervix bis zu den Hornspitzen<br />

eröffnet und auf makroskopische Verän<strong>der</strong>ungen untersucht, anschließend in toto in 4%igem Formalin<br />

fixiert. Aus mehreren Lokalisationen (n = 9) des Uterus wurden später Proben entnommen, für die<br />

Histologie aufgearbeitet und histopathologisch untersucht.<br />

Ergebnisse<br />

Klinisch erhobene Befunde<br />

Bei 16 <strong>der</strong> 73 Tiere (22%) wurden (offensichtlich therapieresistente) Ovarzysten palpiert, 7 Tiere wiesen<br />

auffallend kleine funktionslose (azyklische) Ovarien auf. Zwei Kühe zeigten bei <strong>der</strong> Vaginoskopie eine<br />

mukopurulente Endometritis, die auch bei <strong>der</strong> transrektalen Sonographie über vermehrten<br />

hyperechogenen intrauterinen Inhalt erkannt worden war. In zwei Fällen wurde beim Vaginoskopieren<br />

eine angedeutete Vaginitis und Zervizitis diagnostiziert. Ein Tier hatte eine Zervix duplex, eines eine<br />

missgebildete Portio cervicis. Abgesehen von den pathologischen Ovarbefunden konnten anhand <strong>der</strong><br />

klinisch-gynäkologischen Untersuchung einschließlich Sonographie bei nur sechs Tieren (8%)<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Genitaltrakts erfasst werden. Bei 15 Kühen ließ sich bei <strong>der</strong> Ultraschalluntersuchung<br />

geringgradig vermehrter, anechogener Inhalt im Uterus darstellen. Ob es sich dabei um physiologisches<br />

Brunstsekret handelte, blieb offen. Von 11 dieser Rin<strong>der</strong> lagen auswertbare Biopsien vor. Dabei wiesen<br />

9 eine chronische nichteitrige Endometritis auf, während bei 2 Tieren keine Endometritis vorlag.<br />

Makroskopisch erhobene Befunde post mortem<br />

Bei 7 Tieren traten an den post mortem untersuchten Genitalorganen Verän<strong>der</strong>ungen auf, die am<br />

lebenden Tier nicht festgestellt worden waren. In 3 Fällen lagen einseitige ovario-bursale<br />

Verwachsungen, in 4 Fällen einseitige Hydrosalpingitiden vor.<br />

Befunde <strong>der</strong> Uterusabstriche<br />

Bei 54 Tieren (74%) konnte eine Cytobrush ®-Probe gewonnen werden. 7 Ausstriche waren wegen zu<br />

geringer Zellanzahl nicht auswertbar. Von den verbliebenen 47 Ausstrichen waren in 15 Fällen PMN<br />

nachzuweisen, 7-mal war <strong>der</strong> Anteil PMN größer als 5% (einschließlich <strong>der</strong> beiden Fälle mit klinischer<br />

Endometritis), was für eine akute bis subakute Endometritis spricht. 8 Tiere wiesen im Ausstrich unter<br />

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