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Wiederkäuer - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

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<strong>Wie<strong>der</strong>käuer</strong> – Eutergesundheit Schwagerick<br />

Erreger- und Resistenzspektren bei klinischen und subklinischen<br />

Mastitiden<br />

Birgit Schwagerick*<br />

Rin<strong>der</strong>gesundheitsdienst <strong>der</strong> Tierseuchenkasse von Mecklenburg-Vorpommern<br />

Der Rin<strong>der</strong>gesundheitsdienst in Mecklenburg-Vorpommern (RGD MV) leistet auf Anfor<strong>der</strong>ung des<br />

Landwirtes (und seines Hoftierarztes) fachliche Hilfe bei <strong>der</strong> Krankheitsdiagnostik und -bekämpfung. Von<br />

drei Kollegen des RGD bearbeitet je<strong>der</strong> etwa ein Drittel des Landes. Im Betreuungsgebiet einer Kollegin<br />

for<strong>der</strong>ten im ersten Halbjahr 2007 neun Betriebe Hilfe zur Mastitisbekämpfung an. In allen Fällen<br />

stellten unklare Eutergesundheitsprobleme und schwer interpretierbare bakteriologische Befunde<br />

Landwirt und Hoftierarzt vor Probleme. Sowohl therapieresistente Mastitiden als auch subklinische<br />

Zellzahlerhöhungen erschienen unerklärlich.<br />

Betriebsanalyse<br />

Von neun Betrieben erreichen 6 Betriebe Milchleistungen über 9000 l. Unterschiedlichste Melktechnik<br />

und verschiedene Formen <strong>der</strong> Laufstallhaltung werden genutzt. Die Bestandszellzahlen nach <strong>der</strong><br />

Milchleistungsprüfung schwankten zum Beratungszeitpunkt zwischen 178 und 434 Tausend/ml. In acht<br />

Betrieben wird eine TMR in mehreren Fütterungsgruppen verabreicht. Ein Betrieb fällt als kleinerer<br />

Familienbetrieb aus dem Rahmen, bei deutlich geringerer Kuhzahl wird z. B. nur eine Leistungsgruppe<br />

sowohl im Laktations- als auch im Trockensteherzeitraum gefüttert. Nur wenige Milchproben ließ <strong>der</strong><br />

Betrieb in einem an<strong>der</strong>en Labor bakteriologisch untersuchen. Er wurde aus diesen Gründen nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Neben <strong>der</strong> unklaren Mastitisproblematik traten in allen Betrieben Verdauungs- und<br />

Stoffwechselstörungen auf. Sie manifestierten sich in Form von Pansenfermentations- und<br />

Resorptionsstörungen, metabolischen Azidosen und Fettmobilisation bei kataboler Stoffwechsellage<br />

sowie nachfolgenden Leberschäden (Tabelle 1).<br />

In allen Betrieben musste die Fütterung hinsichtlich Silagequalität und Rationsgestaltung bemängelt<br />

werden. 4 Grassilagen, 3 Maissilagen und 1 Grünroggensilage erwiesen sich als fütterungsuntauglich.<br />

Die Grassilagequalität fiel durch hohe Rohasche- und damit Buttersäuregehalte sowie auch höhere<br />

Alkoholgehalte (bis 42 g/kg TS) auf. Die Grünroggensilage enthielt ebenfalls viel Alkohol (44 g/kg TS)<br />

trotz sonstiger guter Bewertung. Ebenso fielen die Maissilagen auf (bis 26 g/kgTS Alkohol), die stärker<br />

mit Beulenbrand durchsetzt waren und neben dem Alkohol auch vermehrt Ammoniak enthielten.<br />

Die Rationsfehler können im Wesentlichen als Pansenflora schädigende Grobfutterwechsel in <strong>der</strong><br />

Transitphase charakterisiert werden.<br />

Erregerspektrum<br />

In 5 <strong>der</strong> bearbeiteten Betriebe gehört eine regelmäßige bakteriologische Untersuchung des Kolostrums<br />

zur Mastitisprophylaxe, bei <strong>der</strong> vorrangig verschiedene Staphylokokken, verschiedene Streptokokken<br />

wie z. B. Streptococcus uberis und coliforme Bakterien nachgewiesen werden. Bei den Mastitisproben<br />

* schwagerick@t-online.de<br />

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