Vom Maststall zum Wartestall.pdf - Dr. Neinhaus Verlag AG
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Landpost 13/2012 Tierproduktion 11<br />
Über<br />
50 Jahre<br />
Erfahrung<br />
■ Güllegruben<br />
■ Biogasbehälter<br />
■ Fahrsilo<br />
■ Stahlbetonsilos<br />
■ Stallunterbauten<br />
Ein Partner,<br />
auf den<br />
Verlaß ist !<br />
zweimal wöchentlich gereinigt.<br />
Diese Arbeit bietet sich während<br />
der Fütterungszeit an, wenn die<br />
Sauen in den Fressständen sind.<br />
Der Mist wird aus dem Stall<br />
gebracht, da es sich nicht bewährt<br />
hat, ihn durch Luken in<br />
die Güllekanäle zu schieben. Es<br />
bildeten sich Kothaufen in den<br />
Kanälen, die nicht einfach homogenisiert<br />
werden konnten.<br />
Seit dieser regelmäßigen Hygienemaßnahme<br />
halten sich<br />
Klauenverletzungen sehr in<br />
Grenzen. Zur Verbesserung der<br />
Fließeigenschaften der Gülle<br />
werden die Kanäle monatlich<br />
gespült. Ohne diese Maßnahme<br />
wäre der Einsatz von Heu<br />
oder Grünfutter gänzlich ausgeschlossen<br />
und auch der Fliegenbesatz<br />
hoch.<br />
Ohne Arena<br />
geht gar nichts<br />
Mit nur drei Sauengruppen im<br />
Wartebereich, einer Sauengruppe<br />
im Deckbereich und zwei<br />
Sauengruppen im Abferkelbereich<br />
konnte der Bestand auf<br />
180 Tiere aufgestockt werden.<br />
Das sind nur sechs statt normalerweise<br />
sieben Sauengruppen<br />
im <strong>Dr</strong>eiwochenrhythmus.<br />
Nach fünf Abferkelungen im<br />
Abstand von drei Wochen erfolgt<br />
jeweils die sechste Abferkelung<br />
im Abstand von sechs<br />
Wochen. Die Sauengruppe aus<br />
dem Deckbereich kommt vor<br />
der Einstallung in den Warte-<br />
Stallumbau von 288 Mast- auf 90 Warteplätze.<br />
bereich für mindestens vier bis<br />
sechs Tage in die Arena. Dies<br />
ist um so wichtiger, da auch<br />
die Jungsauen bereits in diesem<br />
Stadium zu den Altsauen<br />
stoßen. Nun ist Platz im Deckbereich<br />
für die <strong>zum</strong> Absetzen<br />
anstehenden Sauen.<br />
Die Arena hat in einer mit Sägemehl<br />
tief eingestreuten Scheuer<br />
Platz gefunden. Sie ist 15 m lang<br />
und 10 m breit und wird einmal<br />
jährlich entmistet. „Ohne diese<br />
Arena können wir uns Gruppenhaltung<br />
gar nicht vorstellen!“ so<br />
Senior Kurt Schaut.<br />
Erst nach mindestens vier bis<br />
sechs Tagen in der Arena liegen<br />
die Sauen zusammen und<br />
halten sich nicht zu einem<br />
beträchtlichen Teil auf dem<br />
Spaltenboden auf oder bleiben<br />
aus Angst in den Fressständen<br />
liegen. Bei einem solchen Verhalten<br />
gibt es vermehrt Rangauseinandersetzungen<br />
mit gehäuftenAfterklauenverletzungen.<br />
Dazu Birgit Schaut: „Diese<br />
sind nicht harmlos, weil sie<br />
meist zur Schlachtung oder<br />
sogar <strong>zum</strong> Totalausfall führen!“<br />
Seit dem Bezug des neuen <strong>Wartestall</strong>es<br />
(etwa ein Jahr) sind<br />
lediglich zwei Sauen wegen<br />
Afterklauenverletzungen abgegangen,<br />
davon konnte noch<br />
eine der Schlachtung zugeführt<br />
werden.<br />
Schlussfolgerungen:<br />
❚ Die Verwendung des alten<br />
<strong>Maststall</strong>es war die Grundlage<br />
zur Umstellung auf Gruppenhaltung<br />
und Aufstockung des<br />
Bestandes von ursprünglich<br />
100 auf jetzt 180 Sauen. Die<br />
Leistungen haben sich durch die<br />
Umstellung auf Gruppenhaltung<br />
positiv verändert.<br />
❚ Obwohl die Stallhülle vom<br />
alten <strong>Maststall</strong> übernommen<br />
Gebäude mit System.<br />
werden konnte, hat der Umbau<br />
circa 90 000 € gekostet, was etwa1<br />
000 € je Warteplatz ergibt.<br />
Das ist in etwa soviel wie für einen<br />
Neubau in Hüttenbauweise.<br />
Ein frei belüfteter Hüttenstall<br />
wäre jedoch an der Althofstelle<br />
Die Europäische Kommission<br />
hat kürzlich eine<br />
Umfrage bei den 27 EU-Mitgliedstaaten<br />
gestartet, um<br />
Schätzungen zur Umsetzung<br />
der Gruppenhaltung trächtiger<br />
Sauen bis <strong>zum</strong> 1. Januar<br />
2013 einzuholen. Das Ergebnis<br />
liegt nun vor:<br />
❚ zwölf Mitgliedstaaten geben<br />
100 Prozent Umsetzung an<br />
❚ sieben Mitgliedstaaten geben<br />
90 Prozent Umsetzung an<br />
❚ fünf Mitgliedstaaten geben 70<br />
bis 89 Prozent Umsetzung an<br />
❚ drei Mitgliedstaaten konnten<br />
keine Prognose angeben<br />
Es wurde festgestellt, dass Betriebe<br />
mit zehn bis 99 Sauen<br />
die größten Umsetzungsprobleme<br />
haben. In kleineren,<br />
osteuropäischen Betrieben<br />
werden Sauen schon länger in<br />
Gruppen gehalten, da in der<br />
Vergangenheit wenig in die<br />
Stalltechnik investiert wurde.<br />
Als sicher gilt, dass die Umsetzung<br />
der Richtlinie zur Grup-<br />
– Landwirtschaftliche<br />
Mehrzweckhallen<br />
– Stallungen<br />
– Reithallen<br />
– Pferdeställe<br />
– Gewerbehallen<br />
– Vereinsheime<br />
– BINZ - Kreativhaus<br />
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in Ortslage voraussichtlich nicht<br />
genehmigt worden und eine<br />
<strong>Verlag</strong>erung der Wartesauen zu<br />
den ausgesiedelten Mastschweinen<br />
kam nicht in Frage.<br />
Rudolf Wiedmann,<br />
Landesanstalt für Schweinezucht<br />
Aktueller Stand zur Gruppenhaltung<br />
penhaltung einen zusätzlichen<br />
Strukturwandel bedingen wird.<br />
Schätzungen zufolge gehen<br />
dem Markt zwischen fünf und<br />
30 Prozent Ferkel verloren.<br />
Je nach Mitgliedstaat ist die<br />
Ausprägung bei der Ferkelversorgung<br />
sehr unterschiedlich.<br />
In Dänemark stehen bereits<br />
jetzt 75 Prozent der Sauen<br />
in Gruppenhaltung. In Spanien<br />
erfüllen 53 Prozent der<br />
Betriebe die Anforderungen.<br />
10 Prozent der Betriebe werden<br />
die Produktion einstellen. In<br />
Frankreich erfüllen derzeit ein<br />
<strong>Dr</strong>ittel der Betriebe die Auflagen.<br />
Die Kommission merkte<br />
an, dass es den Mitgliedstaaten<br />
freisteht, finanzielle Beihilfen<br />
zur Modernisierung zu<br />
gewähren. Dies könnte aus der<br />
Zweiten Säule der gemeinsamen<br />
Agrarpolitik im Rahmen<br />
der ländlichen Entwicklung<br />
geschehen. Der Umsetzungstermin<br />
1. Januar 2013 muss<br />
jedoch unabhängig davon eingehalten<br />
werden. VdAW