Auf den Spuren geheimnisvoller Kulturen ... - Geisaer Zeitung
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<strong>Geisaer</strong> <strong>Zeitung</strong> / Nr. 4 / 6. März 2010 Seite 3<br />
20 Jahre Wirtschaftsund<br />
Währungsunion<br />
Geisa/Rasdorf. Mit dem Thema<br />
„20 Jahre Demokratie und soziale<br />
Marktwirtschaft im vereinten<br />
Deutschland“ beschäftigt sich<br />
eine Veranstaltungsreihe zum<br />
Thema „Wirtschaft und Soziales“<br />
der Point Alpha Stiftung.<br />
Die <strong>Auf</strong>taktveranstaltung beginnt<br />
am 11. März mit dem ersten frei<br />
gewählten Ministerpräsi<strong>den</strong>ten der<br />
DDR, Dr. Lothar de Maizière, Dr.<br />
Hans Hermann Hertle (Historiker,<br />
Zentrum für Zeitgeschichtliche<br />
Forschung Potsdam), Dr. Joachim<br />
Ragnitz (stellvertretender Geschäftsführer<br />
ifo Institut Dres<strong>den</strong>)<br />
und Dr. Jörg Roesler (Wirtschaftshistoriker).<br />
„Mit der deutschen<br />
Vereinigung und der Einführung<br />
der Marktwirtschaft haben die<br />
Menschen im Osten nicht nur ihre<br />
Freiheit wiedergewonnen, sondern<br />
auch die materiellen Lebensverhältnisse<br />
haben sich gegenüber<br />
dem Jahr 1989 messbar und<br />
deutlich verbessert. Eine Verklärung<br />
der wirtschaftlichen und<br />
sozialen Verhältnisse in der DDR<br />
ist daher völlig fehl am Platz“, so<br />
der stellvertretende Leiter des ifo<br />
Institutes Dres<strong>den</strong> und Projektleiter<br />
der Studie „Bestandsaufnahme<br />
der wirtschaftlichen Fortschritte<br />
im Osten Deutschlands<br />
1989 - 2008.“, Dr. Joachim<br />
Ragnitz. „In einer Gesamtschau<br />
der positiven und negativen<br />
Aspekte wirtschaftlicher und<br />
sozialer Entwicklungen seit 1989<br />
dominieren eindeutig die positiven,<br />
so dass die deutsche<br />
Einheit trotz aller fortbestehen<strong>den</strong><br />
Probleme als Erfolg gewertet<br />
wer<strong>den</strong> muss. Wesentlichen Anteil<br />
hieran hatte die Einführung<br />
der Marktwirtschaft in <strong>den</strong> neuen<br />
Ländern.“ so Ragnitz weiter.<br />
Vorurteil über Sozialstaat<br />
Bis heute hält sich jedoch das<br />
Vorurteil, als Sozialstaat sei die<br />
DDR dem Westen überlegen<br />
gewesen. Zunehmend droht in<br />
Vergessenheit zu geraten, dass<br />
die Friedliche Revolution in der<br />
DDR auch aus der weit<br />
reichen<strong>den</strong> Unzufrie<strong>den</strong>heit über<br />
die wirtschaftlichen Bedingungen,<br />
die unzureichende Versorgung<br />
und die Umweltsituation resultierte.<br />
Dabei lag dem Politbüro<br />
bereits 1989 eine "Analyse der<br />
ökonomischen Lage in der DDR"<br />
vor, besser bekannt gewor<strong>den</strong> als<br />
"Schürer-Bericht", die deutlich<br />
zeigte: Die DDR verbraucht viel<br />
mehr, als sie erwirtschaftet. Der<br />
Bericht offenbarte dem Politbüro<br />
gar das vollkommene Scheitern<br />
der Wirtschaftsordnung der DDR:<br />
"Das bestehende System der<br />
Leitung und Planung", so die<br />
Autoren des Schürer-Berichtes,<br />
"hat sich ... nicht bewährt." Um<br />
die tatsächlichen sozialen Verhältnisse<br />
in der DDR, aber auch<br />
die Schwierigkeiten des Weges in<br />
die soziale Marktwirtschaft wieder<br />
in Erinnerung zu rufen hat die<br />
Point Alpha Stiftung ihre Ver-<br />
anstaltungsreihe 2010 unter das<br />
Thema „20 Jahre Wirtschafts –<br />
und Währungsunion: Voraussetzungen,<br />
Herausforderungen<br />
und Ergebnisse“ gestellt.<br />
<strong>Auf</strong>takt am 11. März mit<br />
Lothar de Maizière<br />
Die <strong>Auf</strong>taktveranstaltung findet<br />
am 11. März 2010, 18.00 Uhr in<br />
der Ge<strong>den</strong>kstätte Point Alpha<br />
statt. Der renommierte Historiker<br />
Dr. Hermann Hertle wird die<br />
Kernaussagen des Schürer-<br />
Berichts vorstellen. Zusammen<br />
mit dem ersten (und letzten) frei<br />
gewählten Ministerpräsi<strong>den</strong>t der<br />
DDR, Dr. Lothar de Maizière,<br />
wer<strong>den</strong> wir darüber sprechen<br />
unter welchen Voraussetzung die<br />
Verträge zur Deutschen Einheit<br />
verhandelt wur<strong>den</strong> und mit dem<br />
Wirtschaftswissenschaftler Dr.<br />
Joachim Ragnitz sowie dem<br />
Wirtschaftshistoriker Dr. Jörg<br />
Roesler diskutieren, welche<br />
Schwierigkeiten es bis zur Wirtschafts-<br />
und Währungsunion zu<br />
meistern gab und wie die Entwicklung<br />
der neuen Bundesländeraus<br />
ihrer Sicht einzuschätzen<br />
ist. Als weitere Veranstaltungen<br />
im ersten Halbjahr<br />
folgen: 12. April: „Der `sozialistische<br />
Frühling`- Zwangskollektivierung<br />
und deren wirtschaftliche<br />
und soziale Folgen“, 11. Mai:<br />
„Sozialstaat DDR? Die Lage in<br />
Altenheimen, Krankenhäusern<br />
und Behinderteneinrichtungen“,<br />
27. Mai: „Die ökologische Katastrophe<br />
in der DDR“. Die Veranstaltungen<br />
im zweiten Halbjahr<br />
wer<strong>den</strong> sich mit der Umsetzung<br />
der Wirtschafts- und Währungsunion<br />
und <strong>den</strong> Problemen und<br />
Folgen dieser Transformationsphase<br />
befassen, auch im<br />
internationalen Vergleich mit<br />
anderen ehemals sozialistischen<br />
Ländern.<br />
Alle Interessierten sind zu der<br />
Veranstaltung am 11. März recht<br />
herzlich eingela<strong>den</strong>.<br />
Beratungstag der<br />
Stasibehörde<br />
Geisa. Am 21. März wird zu<br />
einem Beratungstag der Bundesbehörde<br />
für die Stasiunterlagen<br />
(BStU) , Außenstelle Suhl, in der<br />
Zeit von 10.30 bis 16.00 Uhr in<br />
das Haus auf der Grenze der<br />
Ge<strong>den</strong>kstätte Point Alpha eingela<strong>den</strong>.<br />
Dort gibt es die<br />
Möglichkeit zur Antragstellung auf<br />
Einsicht in die Stasiakten sowie<br />
zu Rehabilitations- und Opferberatung<br />
durch Mitarbeiter der<br />
Thüringer Opferberatungsinitiative.<br />
Einladung zur<br />
Osterausstellung<br />
Hünfeld. Der Förderverein Alte<br />
Kirche Sargenzell e.V. 1989 lädt<br />
zur Osterausstellung am Samstag,<br />
20. März 2010, 11 – 18 Uhr<br />
und Sonntag, 21. März 2010, 11 –<br />
18 Uhr in die Alte Kirche in<br />
Hünfeld-Sargenzell ein. Es gibt<br />
kunstvoll verzierte Ostereier,<br />
österliche Gestecke, österliche<br />
Dekorationsartikel und Keramik-<br />
Artikel zu bewundern. Der Eintritt<br />
kostet 1 Euro.<br />
Der VdK lädt ein<br />
Info-Nachmittag<br />
Am 10. März 2010 findet unser<br />
nächster Info-Nachmittag mit dem<br />
Verein „Pro Senior“ statt. Frau<br />
Güth hält einen Vortrag zum<br />
gewünschten Thema „Volkskrankheit<br />
Arthrose“. Mitglieder,<br />
Partner und Gäste treffen sich um<br />
14.30 Uhr in der Gaststätte „Zum<br />
gol<strong>den</strong>en Stern“ in Geisa.<br />
B. Milbradt, VdK-Vorsitzende<br />
19. Fachausstellung<br />
„bauen 2010“ in Fulda<br />
Fulda. Die 19. Fachausstellung<br />
über Planen, Bauen, Wohnen,<br />
Leben, Garten findet vom 25. bis<br />
28. März 2010 in der Messe<br />
Galerie Fulda statt. Es ist täglich<br />
von 10 – 18 Uhr geöffnet.<br />
Schlagzeilen<br />
vor 15 Jahren in der<br />
<strong>Geisaer</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Schöneres Stadtbild<br />
Am 31. Januar 1995 wurde der<br />
letzte Betonmast im Innenstadtbereich<br />
von Geisa durch das<br />
Überlandwerk Rhön Mellrichstadt<br />
abgebaut. Durch die Verkabelung<br />
des gesamten Innenstadtbereiches<br />
in <strong>den</strong> Jahren 1992/93<br />
und die Umstellung der Hausanschlüsse<br />
durch die Hauseigentümer<br />
war es möglich gewor<strong>den</strong>,<br />
die Betonmasten mit ihren oberirdischen<br />
Leitungen abzubauen.<br />
Nun kommen die neuen Straßenlampen,<br />
die gut in das Stadtbild<br />
passen, besser zur Geltung.<br />
Damit ist ein weiterer kleiner<br />
Schritt getan zur Verschönerung<br />
des Stadtbildes.<br />
Neueröffnung Uhrengeschäft<br />
Das Fachgeschäft für Uhren und<br />
Schmuck von Joachim Topfstedt<br />
am Marktplatz 16 wurde eröffnet.<br />
Auch für Uhrenreparaturen aller<br />
Art steht <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> die Meisterwerkstatt<br />
zur Verfügung.<br />
Schlagzeilen<br />
vor 10 Jahren in der<br />
<strong>Geisaer</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Neues Buswartehäuschen<br />
Mitte Februar wurde das neuerrichtete<br />
Buswartehäuschen im<br />
Fachwerkstil am Dorfplatz in<br />
Borsch fertiggestellt. Nach<br />
erfolgter Ausschreibung konnte<br />
die Stadt Geisa <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>trag an<br />
eine ortsansässige Baufirma<br />
erteilen. Die lange geforderte<br />
Unterstellmöglichkeit für die<br />
Schulkinder und alle Bürger, die<br />
mit dem Bus fahren, ist nun<br />
endlich da. War dies jedoch nur<br />
möglich gewor<strong>den</strong>, weil auf Antrag<br />
der Stadtverwaltung Förder-<br />
mittel von übergeordneter Stelle<br />
zur Verfügung gestellt wur<strong>den</strong>.<br />
Wie bisher, fahren alle die Busse,<br />
die Schüler transportieren, die<br />
Dorfmitte in Borsch an.<br />
Schlagzeilen<br />
vor 5 Jahren in der<br />
<strong>Geisaer</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Asylbewerberheim geschlossen<br />
Das Übergangsheim für Asylbewerber<br />
schloss am 28. Februar<br />
offiziell nach 14 Jahren seine<br />
Pforten. Das Landratsamt Wartburgkreis<br />
informierte, dass die<br />
Zahlen der Asylbewerber stetig<br />
zurückgegangen seien und die<br />
Auslastung der <strong>Geisaer</strong> Liegenschaften<br />
nicht mehr gegeben sei<br />
und somit wurde das Heim am<br />
Stichtag 28.2.2005 geschlossen.<br />
Die hier noch bislang wohnen<strong>den</strong><br />
Asylbewerber wur<strong>den</strong> in andere<br />
Übergangsheime im Wartburgkreis<br />
umverteilt. Auch der Vertrag<br />
für die Nutzung der <strong>Geisaer</strong><br />
Einrichtung sei zeitnah am Auslaufen.<br />
Zuletzt wohnten im<br />
<strong>Geisaer</strong> Heim noch etwa 80<br />
Asylbewerber aus mehreren Ländern<br />
und unterschiedlichen<br />
Nationen.<br />
Aus der Geschichte<br />
unserer Heimat<br />
Erinnerungen einer 85-jährigen<br />
<strong>Geisaer</strong>in, Frau Ida Spahn:<br />
Teil 5<br />
Geisa. Frau Ida Spahn schreibt<br />
ihre Erinnerungen von früheren<br />
Zeiten gerne auf, um sich damit<br />
geistig fit zu halten. Heute erzählt<br />
sie uns wieder kleine Anekdoten<br />
von vor über 50 Jahren, an die sie<br />
sich aber bis heute noch sehr gut<br />
erinnern kann:<br />
Prophezeiung<br />
Wir waren 1940 vier junge Mädels<br />
und arbeiteten in der mechanischen<br />
Berufskleiderfabrik in der<br />
Rasdorfer Straße. Es war der<br />
Gründerbetrieb vom VEB Welton.<br />
Wenn wir Mädels mal lachten<br />
oder fröhlich waren, bekamen wir<br />
von unserer Chefin zu hören:<br />
„Euch vergeht das Lachen auch<br />
noch!“ Dann hat sie uns ein Stück<br />
aus einem alten Buch vorgelesen.<br />
Darüber konnten wir nur lachen.<br />
„Wenn Frauen die Haare kurz<br />
schnei<strong>den</strong> lassen, wenn Frauen<br />
kurze oder lange Hosen tragen,<br />
wenn Frauen Uniform tragen, gibt<br />
es Krieg. Es wer<strong>den</strong> Vögel in der<br />
Luft fliegen und es wird Feuer<br />
vom Himmel regnen. Ganze<br />
Städte und Dörfer wer<strong>den</strong> zerstört.<br />
Es wird Massengräber<br />
geben und Menschen, die<br />
heimatlos sind, wer<strong>den</strong> ohne Hab<br />
und Gut umherirren. Soldaten<br />
wer<strong>den</strong> in Feindesland ihre letzte<br />
Ruhe fin<strong>den</strong>. Witwen und Halbweisen<br />
wer<strong>den</strong> trauern und weinen<br />
um ihre gefallenen Männer<br />
und Väter. Unzählige wird der<br />
Krieg zurücklassen. Viele Männer,<br />
die <strong>den</strong> Krieg überleben, kommen<br />
krank oder mit fehlen<strong>den</strong> Gliedern<br />
nach Hause. Die Menschheit wird