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Stadt-Werbung
Gladbeck hat es fast: Das Logo
Gladbeck, 22.06.2011, Maria Lüning
22.06.2011
Logo-Vorschläge rund ums Rathaus gruppiert - die Studenten zeigten viel Kreativität. Montage: Dirk Bauer
Gladbeck. „Gladbeck hat es“ - dieses alte Stadtlogo ist längst passé, wurde aber in den letzten
15 Jahren nie ersetzt. Jetzt sucht die Stadt passend zum Wappen ein neues, frisches
Kennzeichen, ein treffendes und immer wieder erkennbares Symbol.
Sozusagen eine „Corporate Identity“ im Briefkopf und auf der Website. Nichts leichter als das, sollte
man meinen. Aber leicht ist bei dem Thema gar nichts. Soll das Logo grün oder orange daher
kommen, schnörkelig sein oder klare Kante zeigen? Womit kann sich die Stadt auf Briefen der
Verwaltung, Einladungsschreiben an prominente Besucher, auf Visitenkarten der Beschäftigten, auf
Plakaten und Flyern präsentieren? Eine knifflige und hoch sensible Angelegenheit ist das.
„Städte sind sperrige Existenzen“, beschreibt Dr. Martin Liebig, Professor für Onlinejournalismus und
Mediengestaltung an der FH Gelsenkirchen, ein eigentlich unmögliches Vorhaben. „Das ist, als
versuche man sich an der Quadratur des Kreises.“ Aber von solchen Bedenken lassen sich
Journalistik-Studenten nicht abschrecken: Im Seminar für Corporate Design entwickelten zehn Teams
im Auftrag der Stadt Gladbeck Vorschläge für ein neues, frisches Logo.
Alle hatten sich zuvor über die Stadt informiert, waren von Stadtpressesprecher Peter Breßer-
Barnebeck zu den Wünschen und Anforderungen der Stadt „gebrieft“ worden, von den
Lokaljournalisten Jesco von Eichmann (REL) und WAZ-Lokalchefin Maria Lüning über die
Eigenheiten und Besonderheiten der Stadt informiert worden.
Ihre danach erarbeiteten Entwürfe stellten sie nun den kritischen Blicken einer Fachjury, darunter drei
Designprofis und Bürgermeister Ulrich Roland persönlich, vor. Anderthalb Stunden rauchten deren
Köpfe, denn nun galt es, drei Sieger zu ermitteln, deren Entwürfe mit Geldpreisen prämiiert wurden
und möglicherweise künftig die Stadtpost zieren werden. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht
gefallen“, bekannte der Bürgermeister und lobte die Dichte, Vielfalt und Professionalität der
studentischen Arbeiten.
Dennoch gab es einen klaren Sieger: Das Logo von Sabrina Borowiak und Felicitas Knapp, ein
schlichtes, aber verblüffend treffendes, grau-grünes Symbol kommt den Vorstellungen der Stadtspitze
schon sehr nahe. In Kombination mit dem Stadtwappen drückt es aus, wofür Gladbeck steht: Für eine
Stadt im Ruhrgebiet, geprägt von Bergbau und Industrie, die aber auch viele grüne Flecken hat. Für
Menschen, die „klare Kante“ reden, aber das Herz auf dem rechten Fleck und auch weiche Seiten

zeigen. Für Offenheit und Toleranz, klare Grenzen und Bewegung.
Um es gleich zu sagen: Auch das Siegerlogo ist jetzt noch nicht das neue Stadtlogo - bietet aber eine
„hervorragende Diskussionsgrundlage“, urteilt Peter Breßer-Barnebeck. Welches Logo am Ende
tatsächlich auf den Stadtbriefen stehen wird? Daran arbeitet die Stadt jetzt weiter.