GEMEINSAM - vamos

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Wie ist der Kontakt zu vamos entstanden? Die Firma Pieber ist eine Partnerfirma von vamos, in der die Lehrlinge des Vereins Furnieren und Lackieren erlernen können. Für diese Bereiche hat der Verein selbst keine Möglichkeiten. Dass Marcel zu uns zum Praktikum gekommen ist, ist über Herrn Duffek, seinen Berufsausbildungsassistenten, gelaufen. Wie haben Sie die Zeit des Praktikums von Marcel erlebt? Marcel ist ein sehr netter, höflicher junger Bursche. Er ist sehr arbeitswillig, aber er braucht doch noch recht viel Kontrolle bei seinen Arbeiten. Er merkt sich Arbeitsaufträge nicht so gut, gewisse Dinge muss man ihm öfters sagen. Technisch hat er sich aber nicht so schlecht angestellt. Er ist gut in der Firma integriert. Produktionsleiter Herr Daitzer und Anita Halwachs Herr Pieber Frau Anita Halwachs wohnt in Loipersdorf. Sie war immer kontinuierlich berufstätig. Die letzten 15 Jahre arbeitete sie in einer Druckerei in einer benachbarten Ortschaft, wo ihr Dienstverhältnis 2005 durch Insolvenz der Druckerei endete. Ab 2005 war sie intensiv auf Arbeitssuche mit Hilfe des Arbeitsmarktservice Oberwart. Durch das AMS Oberwart kam sie 2007 das erste Mal mit unserem Verein in Kontakt, und zwar im Rahmen ei- nes einmonatigen Dienstverhältnisses. Hier arbeitete sie in der Tischlerei mit und erfuhr von den vielen Möglichkeiten des Vereins, sie bei der Arbeitssuche zu unterstützen. Sie wollte bei uns im Verein als Transitarbeitskraft mitarbeiten, wo sie bis zu einem Jahr vom pädagogischen Fachdienst und der jeweiligen Bereichsleitung unterstützt werden kann, um wieder Anschluss an die Arbeitswelt zu finden. Deswegen sprach sie sowohl bei unserer Geschäftsleitung als auch beim AMS vor, um sich für ein Dienstverhältnis als Transitarbeitskraft zu bewerben. Anfang des Jahres 2009 schließlich begann sie bei uns Seite 12 Gemeinsam leben - 3/2009 Warum haben Sie sich entschieden, Marcel als Mitarbeiter zu übernehmen? Mit der Förderung, die wir für ihn bekommen, ist es uns möglich, dass er bei uns lernen kann. Ein kleiner, überschaubarer Betrieb ist für Marcel sicher das Richtige. In einem größeren könnte er vielleicht nicht so viel lernen, weil es dort zeitlich nicht möglich wäre, so auf ihn einzugehen. Wo konnte Sie der Verein vamos unterstützen? Über Herrn Duffek waren wir ständig in Verbindung mit vamos, aber es gab keinen größeren Vorfall, bei dem wir Unterstützung gebraucht hätten. Wenn er in die Berufschule kommt, wird er aber sicher Hilfe beim Lernen brauchen. Vielen Dank für das Interview! im Bereich für allgemeine Bürotätigkeiten ihr Dienstverhältnis. Gleichzeitig dazu suchte sie den Kontakt zur Arbeitsassistenz, weil sie wusste, dass sie die Arbeitsleistung, die sie in den letzten Jahren erbracht hatte, aufgrund einer Verschlechterung ihrer körperlichen Einschränkung nicht mehr erbringen konnte. Sie wurde in die Arbeitsassistenz aufgenommen, mit deren Unterstützung sie ein Vorstellungsgespräch erreichte und die Möglichkeit bekam, ein Praktikum in der Druckerei Schmidbauer in Oberwart zu machen. Das Abschlussgespräch mit der Geschäftsleitung der Druckerei Schmidbauer ergab, dass sie sehr zufrieden mit der Arbeitshaltung und auch Arbeitsleistung von Frau Halwachs waren. Sie meinte, dass das genau die Arbeit sei, die ihr Freude bereitet und die sie durch ihre Vorerfahrung gut kann, allerdings würde sich ihre Einschränkung nach langem Stehen schon bemerkbar machen. Die Geschäftsleitung war durchaus bereit, ihr gewisse Arbeiten im Sitzen zu ermöglichen und eine Reduzierung der Stunden anzudenken. Die Arbeitsassistenz informierte die Firma über Fördermöglichkeiten für Frau Halwachs vom Bundessozialamt. Auch die Abwicklung dieser Integrationsbeihilfe wird von der Arbeitsassistenz durchgeführt. Frau Halwachs arbeitet seit 1. 9. 2009 bei der Druckerei Schmidbauer in Oberwart. Bettina Reisenhofer
Ich habe in der Redaktionssitzung erfahren, dass ich dieses Mal für die vamos– Zeitung mit anderen KlientInnen ein Interview über den Verein führen soll. Das Beste wäre natürlich, wenn die LeserInnen durch diese Interviews so viel wie möglich über unseren Verein erfahren. Also nahm ich dafür Fragen, die über die Arbeitsaufträge und verschiedene Aufgaben der KlientInnen etwas aussagten, ebenso, wozu der Verein denn überhaupt gut sei. Auch welchen Nutzen der Verein für die KlientInnen hat, erfahrt ihr hier. Cornelia Schuch Ich mache in der Konditorei eine Teilqualifizierungs-Lehre. Dort sind meine Aufgaben Schnitten streichen, verschiedene Massen aufschlagen, Pudding kochen, Einlassarbeiten und am Ende des Arbeitstages die Konditorei gemeinsam mit meinen ArbeitskollegInnen aufräumen und putzen. Der Verein ist sehr gut, weil man hier mehr Unterstützung bekommt als woanders. Ich verstehe mich gut mit meiner Bereichsleiterin und Pädagogin und habe auch sonst eine gute Freundin im Verein gefunden. Außerdem bekomme ich Unterstützung bei der Arbeit von meiner Bereichsleiterin. Was machst du im Verein? Ich bin im Hauswirtschaftsbereich tätig. Dort putze ich die verschiedensten Räume und helfe auch in der Küche des Hauswirtschaftsbereiches. Wozu ist der Verein gut? In diesem Verein bekommt jeder die Chance, etwas Neues zu lernen. Auch wenn man dabei mehr Zeit braucht als andere. Was bringt dir der Verein? Ich arbeite sehr gerne im Verein und finde es super, dass wenn jemand Probleme hat, in Ruhe darüber geredet wird, und meine Bereichsleiterin hilft uns, auch diese Probleme zu lösen. Auch die Zusammenarbeit mit meinen KollegInnen funktioniert super, denn es hilft jeder jedem. Ich arbeite im Bürodienstleistungsbereich. Dort erledige ich verschiedenste Computerarbeiten und Kuvertieraufträge. Es gibt auch einige Seminare, die ich besuche. Bei einem Kurs über Selbstvertretung, der einmal im Monat stattfindet, bin ich auch immer dabei. Ich finde, der Verein ist sehr gut für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung oder Krankheit keine andere Arbeit finden oder ausüben können. Aber auch für Jugendliche, die gerade die Schule beendet haben, kann der Verein sehr hilfreich sein. Denn hier kann man lernen, wie man im Berufsleben zurecht kommt. Ich selbst bin direkt nach der Schulpflicht in diesen Verein gekommen und habe auch erst dadurch gelernt, wie es im Berufsleben zugeht. Mir hat der Verein geholfen, die Arbeitswelt kennen zulernen. Aber nicht nur durch die Arbeit im Verein, sondern auch durch die Praktika, die ich gemacht habe. Außerdem habe ich erst durch die Arbeit in diesem Verein gelernt, wie man Kontakte mit anderen Menschen knüpft. Gemeinsam leben - 3/2009 Seite 13
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