Ausgabe IV/10 - Die Schule Fischenthal

Interview mit Therese Meier
Ein herzliches Dankeschön an Therese
Meier für all die Jahre ihrer
Arbeit an der Schule Fischenthal
Interview mit Anna, Melanie und
Angela
Frau Meier, Sie waren 20 Jahre an
der Schule Fischenthal tätig. Wie
hat es sich angefühlt, als Sie sich
entschieden haben, die Stelle zu
wechseln?
Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl
und irgendwie war es auch
schwierig. Immer wieder musste
ich innerlich hinhören, ob es
auch das Richtige sei. An der letzten
Waldweihnacht war mir der
Gedanke, dass dies die letzte mit
der Schule Fischenthal sein könnte,
fern. Der Wunsch einmal noch
eine andere Stelle anzunehmen,
hat allerdings schon länger geköchelt.
Erst dachte ich nach den sieben
Jahren Schulleitung, es wäre
jetzt Zeit zum Wechseln, doch
dann blieb ich nochmals fünf Jahre
und hatte eine gute Zeit.
Die neue Arbeit hat sich sozusagen
ergeben. Immer wieder gingen
Türen auf und andere zu und
jetzt fühle ich mich sehr wohl am
neuen Ort.
Haben Sie es schön gefunden mit
uns?
Ja, sehr! Ich fand es `bsunders läss`
mit euch. Ich hatte grosses Vertrauen
in euch und wusste, dass
ich euch auch gut ab und zu allein
im Zimmer lassen konnte. In eurer
Klasse waren so viele Kinder
mit guten Ideen. Ihr habt immer
mitgedacht, das war schön. Was
mir besonders gefiel, waren die
Stunden, in denen wir alle zusam-
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men gesungen haben. Ihr wart eine
sehr singfreudige Klasse.
Wie gefällt es Ihnen am neuen Ort?
Es gefällt mir sehr gut. Es ist eine
grosse Herausforderung.
Haben Sie den Boden schon einmal
vermisst?
Ja natürli`, schon x-mal. Auch die
Lehrerkolleginnen und die gemeinsamen
Znünipausen.
Allerdings war ich bereits schon
einmal mit Zwetschgenwähe auf Besuch.
Ich vermisse das gemeinsame
Singen und den Austausch unter den
Lehrerinnen im Lehrerzimmer.
Ist es schwieriger 1.-6. Klassen zusammen
zu unterrichten als Einzelklassen?
Ja, schon rein stofflich, bis nur alles
parat ist. Am schwierigsten finde
ich es im Englisch, da unterrichte
ich 4.-6. Klasse zusammen. Wenn
wir mündlichen Unterricht machen,
müssten eigentlich alle mit dem Vocabular
gleich weit sein, damit sie
alles verstehen.
Was war das lustigste Erlebnis in der
Zeit im Boden?
Wir haben so viel gelacht...
Sehr lässig und lustig fand ich das
Bild, als ihr Kinder barfuss auf dem
Pausenplatz um die Pfanne gesessen
seid und `Härdöpfel` geschält habt.
Geben Sie immer noch Tastaturschreiben?
Nein, eigentlich nicht. Ein Junge hat
allerdings zu Hause schon damit begonnen
und jetzt kann er in der Zeit
der Freiarbeit in der Schule daran
arbeiten.
Was war die gefährlichste Situation,
die Sie im Schulhaus Boden erlebt haben?
Einmal ist ein Schüler mit einem
rollbrettähnlichen Gefährt die Treppe
runtergefahren und gestürzt.
Wir mussten augenblicklich in das
Spital mit ihm. Frau Stettler hat ihm
einen Druckverband gemacht und
das ganze Lehrerzimmer war voller
Blutstropfen.
In Fischenthal hatten Sie den Beck
vis-à-vis vom Schulhaus, bei dem Sie
manchmal den Znüni geholt haben.
Gibt es im Hüebli auch einen Beck in
der Nähe?
Ich ging in der Pause nur ganz selten
zum Beck. Wenn, dann entweder am
frühen Morgen oder über Mittag.
Es gibt in Wald unten einen Beck.
Was waren Ihre Lieblingsausflüge in
Fischenthal?
Alle im Wald und in Tobeln. Zum
Beispiel der mit der Burgruine und
der Drachenhöhle oder der Besuch
bei der Teufelskirche. Solche Ausflüge
gefallen mir besser als einen
Besuch im Kinderzoo, weil man viel
mehr kreativ spielen kann.
Auf dem Weiher beim Schlittschuhlaufen
gefiel es mir auch immer ganz
besonders.
Vermissen Sie die Lehrerinnen vom
Boden und haben Sie im Hüebli auch
andere Lehrerinnen oder Lehrer?
Ja, ich vermisse sie, aber wir pflegen
den Kontakt weiter. Frau Jakob
habe ich bis anhin noch nicht gesehen,
seit ich weg bin. Frau Kuhn sehe
ich öfter. Da sie ja ganz in der Nähe
wohnt, macht sie nach Feierabend
kontakt 04/2010