Ausgabe IV/10 - Die Schule Fischenthal

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Vorwort 1 Nun hat die Schulpflege Fischenthal wieder eine Präsidentin. Ich wurde „still“ gewählt, weil es keine weitere Kandidatur gab. Hätte es eine gegeben, wäre die Urnenwahl im Februar 2011 anberaumt gewesen. Endlich könnte man aufatmen und sagen: die Schulpflege ist komplett. Doch wie kurzlebig ist doch die heutige Zeit! Schon kündigt sich der nächste Rücktritt an. Michel Suppiger wird Ende März zurücktreten. Er verlässt Gibswil und zieht nach Olten. Wenn also ein Leser oder eine Leserin Lust und Zeit hätte... Im Moment plagt die Schulpflege und den Schulleiter hauptsächlich die Tatsache, dass uns auf Schuljahr 11/12 eine Klassenlehrerperson an der Oberstufe fehlt. Es betrifft die Klasse 2B. Wir hatten zwar Bewerbungen von gut qualifizierten und bewährten Berufsleuten, doch scheiterte eine Anstellung an den Lohnvorstellungen. Nun nützt es einfach gar nichts, wenn man über die „Lehrer“ schimpft, die einfach zu viel Pinke wollen. Der Markt regelt zwar nicht alles, aber doch vieles. Sind Lehrpersonen rar, können sie halt auswählen. So lassen sie sich in andern Kantonen anstellen. Inserate 2 Digitaldruck · Offsetdruck Druckvorstufe Forchstrasse 41 • Postfach • 8032 Zürich Telefon 044 383 25 15 • Fax 044 383 26 65 www.druckhuus.ch • info@druckhuus.ch Doch will ich das Jahr nicht mit Jammern abschliessen. Mit grosser Freude beobachte ich, wie das altersdurchmischte Lernen in der Unter- und Mittelstufe gut angelaufen ist und vor allem von den Kindern als grosse Chance wahrgenommen wird: Und zwar punkto Lernen und punkto Freunde. Das gibt Motivation, genau hinzusehen, was gut ist und was verbessert werden kann. Auch der Bericht der Kant. ExpertInnen über ihre Evaluation der Schule Fischenthal ist im Ganzen gesehen erfreulich und gibt ebenso „Futter“ für Verbesserungen. Der Bericht kann auf der Homepage der Schule unter www.schulefischenthal.ch eingesehen werden. Monika Thommen Präsidentin Schulpflege Fischenthal Inhalt kontakt IV/10 Vorwort 1 und 2 2-4 Neue Schulpflegerin 5 Ehemaligenbesuch 6 Stufenseite: Unterstufe 7-9 Therese Meier 10-11 Peter Bertschinger 12 Bibliothek 13 Und noch dies 14 Impressum 15 8497 Fischenthal Telefon 055 245 12 46 www.hadorn-holzbau.ch Fassaden Holz und Eternit Dächer Unterdächer, Steildächer und div. Dachdeckerarbeiten Isolationen Isolationen und Täferarbeiten Fenster Holz und Kunststoff Reparaturen Um- und Neubauten kontakt 04/2010
Vorwort 2 Von Erwartungen, Mythen und Enttäuschungen Eine der grösseren Herausforderungen der letzten Wochen und Monate sind für mich die Erwartungen, die an die Schule gestellt werden. Dies betrifft Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Schulleitung, Schulpflege und Schulverwaltung – also alle unmittelbar an der Schule Beteiligten. Wir alle haben unsere Vorstellungen, Erwartungen und Grundhaltungen gegenüber all dem, was wir Schule nennen. Des Weiteren beeinflusst ein zunehmend kritisch werdendes Umfeld den unmittelbaren Kreis unserer schulischen Zusammenarbeit. Der Kanton redet nicht nur ein Wörtchen mit, er bestimmt auf zentralistische Art und Weise immer mehr, was vor Ort zu geschehen hat und schränkt vieles an Gestaltungsfreiraum ein. Und dann gibt es noch die (nicht mehr immer) schweigende Mehrheit all derer, die im Moment nicht mehr direkt mit Schule zu tun haben, jedoch auch einmal in die Schule gegangen sind. Sie sind geprägt von ihrer eigenen Schulzeit mit all ihren positiven und negativen Seiten. Alle Menschen in und um die Schule, seien sie direkt oder indirekt Beteiligte, haben über die letzten Jahrzehnte eine rasante gesellschaftliche Entwicklung erlebt, welche die Begriffe Vielfalt (Heterogenität), Individuum und Individualisierung, Rechte für den Einzelnen in den Vordergrund gestellt hat. Dies hat auch die Schule zu spüren bekommen: Nicht die Einheitlichkeit in einer Klasse, sondern die Vielfalt ist der Normalzustand. Mindestens entspricht dies dem Blickwinkel, mit dem heute auf und in die Schule geschaut wird. Dass damit auch Orientierungslosigkeit und Ängste, Ohnmacht und Verschleierung der wirklichen Zustände, in gewissem Sinne eine Vereinzelung (Atomisierung) der Gesellschaft in Zusammenhang stehen, wird oft ausser Acht gelassen. Das Gleiche trifft zu für die Schwierigkeiten, ein Verständnis aufzubringen für die Inhalte, die es heute in der Schule zu erwerben gilt. Kompetenzen, also wie ein Schüler mit Wissen umgeht und den Wissensschritt auf ein Teilziel hin macht, sind oft wichtiger als das einfache Aneignen von Wissen, wie es schon seit Generationen gemacht wurde. In gewissen Kreisen wird von “Bildungsmüll“ gesprochen. Damit ist Wissen gemeint, das ganz einfach nicht mehr zeitgemäss ist und vor allem verhindert, dass mit den Wissensinhalten kompetent umgegangen wird. Bei der heutigen Fülle von Inhalten muss aktiv Wissen angeeignet und auch wieder vergessen werden (Frederic Vester: Denken, Lernen, Vergessen - Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im Stich?, 31. Auflage 2007, 33. Auflage September 2009, ISBN 978-3-423-33045-9). Gehört also Schweizergeschichte noch zum Schulstoff, z.B. auf der Mittelstufe? Sicherlich nicht mehr in der Form, wie es viele von uns erlebt haben oder über uns ergehen lassen mussten (je nach Interesse). Wer einen vertieften Einblick in das neue Format der Schweizergeschichte erhalten will, dem empfehle ich einen Familien- oder Klassenbesuch im Na- tionalarchiv in Schwyz. Die Kinder können dort einen ganzen Tag verbringen und ein Diplom in Schweizergeschichte erarbeiten. Nur: die alten Mythen – nicht diejenigen, die hoch über Schwyz thronen – sind in eine Ecke, in ein Kino verbannt: Filme zeigen den Besucherinnen und Besuchern, wie man sich die Schweizergeschichte zwischen 1291 und Marignano 1515 in der Vergangenheit vorgestellt hat (http://www.nationalmuseum.ch/d/schwyz/index. php). Auf dem oben skizzierten Hintergrund also soll Schule stattfinden, so dass jeder Schülerin und jedem Schüler ein möglichst Erfolgversprechender Raum zum Lernen und zur Eigenentwicklung zu Verfügung gestellt werden kann. Gemäss Bundesgerichtsurteil vom 16. September 2010 [BGE 133 II 249 E. 1.4.3; 133 III 350 E. 1.3, 393 E. 7.1, 462 E. 2.4)] hat die öffentliche Volksschule die Aufgabe, nicht mit einem optimalen, sondern mit einem angemessenen Angebot den Erwartungen an Schulung und (Nach-) Erziehung zu begegnen. Was heisst das aber für Situationen, wo z.B. die Grundeinstellungen und Erwartungen zwischen Eltern und Schule auseinander gehen? Alle wollen ja das Beste für die Kinder und Jugendlichen, dies jedoch in einem Umfeld, das, wie schon dargestellt, zunehmend von Eigenansprüchen und Erwartungen geprägt ist, welche die Schule ganz einfach nicht erfüllen kann – mindestens nicht so, wie es in den Vorstellungen einzelner Beteiligter vorhanden ist. Die Sonderschulungskosten sind am Steigen, nicht nur in unserer Schule, und die Ansprüche an eine Schulung kontakt 04/2010 3
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