Vollversammlung der Traminer Kaufleute - Traminer Dorfblatt

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Im Traminer Dorfmuseum
gibt es einen neuen Kustos.
Nachdem Toni Rinner in den
wohlverdienten Ruhestand
getreten ist, hat Hermann Toll
seine Aufgabe übernommen.
Das Traminer Dorfblatt hat
aus aktuellem Anlass mit
Herrn Toll über seine Vorstellungen
und über die Zukunft
des Museums gesprochen.
TD.: Toni Rinner jetzt in Pension
…, wie bewerten Sie die
Situation und Ihre Aufgabe?
H. Toll: Wir Traminer können
sehr glücklich sein über dieses Museum,
das Toni Rinner in Zusammenarbeit
mit dem Verein für Kultur und Heimatpflege
aufgebaut hat. In mehreren
Bereichen stellt es das Leben der
Menschen in Tramin in früheren Zeiten
vor. So konnte die „alte Zeit“ in unsere
Tage herübergerettet werden. Dies
ist nach Aussage vieler Museumsbesucher
sehr gut gelungen. Nachdem
mich Toni Rinner gebeten hatte, sein
wertvolles Werk weiterzuführen, habe
ich mich daraufhin mit dem Verein für
Kultur- und Heimatpflege verständigt
und dann diesen Auftrag angenommen.
Ich möchte mich an dieser Stelle
auch schon einmal für das Vertrauen
bei den Vereinsverantwortlichen und
bei Toni Rinner bedanken.
TD.: Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
H. Toll: Nun, ich möchte in Zusammenarbeit
mit dem Verein das Bestehende
bewahren, die Sammlung erweitern
und in zeitgemäßer Form präsentieren.
Das braucht Raum und Zeit.
So ist es auch ein besonderer Glücksfall
für das Museum, dass der Verein
für die Aufsicht während eines Teils
der Öffnungszeiten und für die praktischen
Arbeiten auch noch Frau Anni
Gabasch gewinnen konnte.
TD.: Was verstehen Sie unter Bewahren?
H. Toll: Sehr viele Ausstellungstücke
sind aus Holz und anderen vergänglichen
Materialien. Die muss man schützen
gegen Schädlinge und gegen Verfall.
An einigen Innenwänden des Gebäudes
macht der Verputz Probleme
und verunreinigt die Ausstellungsstücke.
Da werden wir im nächsten
Winter Initiativen ergreifen müssen.
TRAMINER DORFBLATT
Nr. 7 – April 2007
Dorfmuseum leidet unter Platzmangel – Hermann Toll neuer Kustos
Hermann Toll bei seiner ersten Führung. Foto: W. Kalser
TD.: Kämen wir zum Thema Erweitern…
H. Toll: Ja, also, ich denke, wir können
hier mehrere Teilbereiche anführen.
Sehen Sie, die Schilderungen von alten
Bauern, Handwerkern, Gastwirten
und anderen Zeitzeugen über ihre Arbeit
früher gehören einfach zu diesem
Museum. Diese Schilderungen werden
wir in Ton und Bild festhalten.
Dann dürfen wir nicht vergessen, weiter
zu sammeln, auch Exponate aus
der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg.
Das Sammeln und Dokumentieren
hört ja nie auf. Und dazu benötigen wir
Platz und Räume. Schon jetzt fehlen
uns aber diese Räume. Alles, was wir
jetzt aus Platzmangel nicht sammeln
können, geht endgültig verloren. Zu
diesem Thema gehört auch die Tatsache,
dass neue Teilbereiche dazukommen
werden, die zur Zeit recht
wenig berücksichtigt sind: Dorfgeschichte,
Tourismus, Soziales, Personen
usw.
TD.: Was tun Sie, wenn diese neuen
Räumlichkeiten nicht geschaffen
werden?
H. Toll: Ich denke, sie werden geschaffen.
Der Bürgermeister ist Kulturassessor
und wird als solcher diesem
Bereich sicher die nötige Aufmerksamkeit
schenken. Auch die Assessoren
wissen von der Bedeutung des
Museums. Dann sind da vor allem die
Tourismustreibenden, die dieses Museum
sehr schätzen und hoffentlich
auch unterstützen, denn die Gäste finden
die Traminer Identität im Museum
auf ganz besondere Weise. Der Gast
sucht diese Identität, auch deshalb
kommt er nach Tramin. Als Bestätigung
dafür lese man die Eintragungen
in den Gästebüchern des
Museums. Also, wenn die
heutige Bibliothek ausgesiedelt
wird, dann wäre dort
wieder Platz für eine ideale
Erweiterung des Museums.
TD.: Bliebe noch das Präsentieren.
H. Toll: Da wären die
Führungen, die ich immer
am Mittwoch anbiete und
zusätzlich auch nach telefonischer
Vereinbarung. Das
ist aber nicht genug. Deshalb
wollen wir ein Mindestmaß
an audiovisuellen Hilfsmitteln
einführen, ohne dabei den
Charakter des Museums zu stören.
Wir möchten Kurzfilme zu einzelnen
Themen des Museums anbieten. Später
sollte ein Audioführer hinzukommen.
Auch Sonderausstellungen und
Projekte zu dörflichen Bereichen fallen
hier herein. Das braucht halt alles
Platz und Zeit.
TD.: Haben Sie noch einen besonderen
Wunsch?
H. Toll: Einige Mitarbeiter des Vereins
und auch Bekannte haben mir ihre Unterstützung
zugesagt. Das ist ganz
wichtig, und dafür bedanke ich mich
auch an dieser Stelle. Einen Wunsch?
Ja, die projektbezogene Zusammenabeit
mit Gemeinde, Bauernbund und
Tourismusverein sowie mit den Traminer
Schulen. Zum Schluss darf ich noch
einen Aufruf anfügen: Bevor man alte
Gebrauchsgegenstände, Fotos oder
Dokumente wegwirft, sollte man sich
mit dem Museum in Verbindung setzen.
TD.: Sind bereits Veranstaltungen
geplant?
H. Toll: Am Sonntag, 20. Mai ist internationaler
Museumstag. Da werden
wir im Rahmen unserer bescheidenen
Möglichkeiten auch mit dabei sein.
Lassen Sie sich überraschen.
TD.: Herr Toll, vielen Dank für das
Interview und viel Erfolg!
Interview: Jürgen Geier
Öffnungszeiten
Montag bis Samstag, 10 bis12 Uhr,
zusätzlich Mittwoch 16 bis 18 Uhr.
Führungen: Mittwoch, 10 bis12 Uhr.
Telefonische Voranmeldungen:
Tel.: 328 560 36 45