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2007-1 Kommunale - SGK NRW

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2 4. Jahrgang - Ausgabe 1, <strong>2007</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Schule/ Schule/Finanzen<br />

Schule/ Finanzen<br />

Die Abschaffung der Stichwahl ist ein Schlag<br />

ins Gesicht der Demokraten. Selbst im Kongo<br />

haben Stichwahlen stattgefunden, in<br />

<strong>NRW</strong> schafft Schwarz-Gelb sie ab. Wir werden<br />

Minderheiten-Bürgermeister bekommen.<br />

Das tut der Demokratie nicht gut.<br />

Die Einschränkung der wirtschaftlichen Betätigung<br />

ist ein Anschlag auf die Leistungsfähigkeit<br />

der Kommunen. Die Folgen werden<br />

die Bürgerinnen und Bürger durch geringe<br />

öffentliche Leistungen und höhere<br />

Preise zu tragen haben.<br />

Kommunalpolitik ist nahe an den Menschen.<br />

Was haben die Kommunalpolitiker und Kommunalpolitikerinnen<br />

von der Parteivorsitzenden<br />

zu erwarten?<br />

Ich habe in den vergangenen Monaten<br />

immer wieder Parteiveranstaltungen<br />

vor Ort besucht und suche<br />

das Gespräch mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern. Ich habe zugehört und<br />

viel Wichtiges mitgenommen. Der<br />

Austausch war manchmal hart aber<br />

er hat mich bereichert. Ich möchte<br />

und werde das auch künftig fortsetzen.<br />

Dabei ging es nicht nur um Landespolitik.<br />

Angefangen von unserer Diskussion<br />

über das neue Grundsatzprogramm<br />

bis zu konkreten Fragen des sozialen<br />

Arbeitsmarktes oder der Wirtschafts-<br />

Das Neue Rathaus Gladbeck ist der erste,<br />

auf Basis von Public-Private-Partnership<br />

entstandene Rathausneubau in Nordrhein-<br />

Westfalen. Es ersetzt zwei Bürotürme der<br />

Stadt Gladbeck, die Anfang der 70er Jahre<br />

erbaut wurden und wegen starker PCB-<br />

Belastungen abgerissen werden mussten.<br />

Im Neuen Rathaus sind etwa 320 moderne<br />

Arbeitsplätze entstanden. Es bietet Büroflächen<br />

von 4875 qm, weitere 1975 qm<br />

Nebennutzflächen sowie 2150 qm Verkehrs-<br />

und Funktionsflächen, außerdem<br />

Räume für eine Kantine und ein öffentliches<br />

Bistro.<br />

Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) lobt<br />

aus Sicht des Bauherrn die erfolgreiche Umsetzung<br />

dieses PPP-Projektes: „Für die Stadt<br />

Gladbeck sind die positiven Auswirkungen<br />

der Entscheidung für einen Rathausneubau<br />

im Rahmen eines PPP-Projektes schon jetzt,<br />

zwei Jahre nach Beginn der Abrissarbeiten<br />

und Strukturpolitik gab es zahlreiche Themen.<br />

Ich setze in besonderer Weise auch auf unsere<br />

Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister,<br />

Bürgermeisterinnen und<br />

Bürgermeister, unsere Landräte, unsere<br />

Ratsmitglieder, aber genauso auf die vielen<br />

ehrenamtlich Tätigen vor Ort. Auf ihre<br />

konkrete Arbeit, auf ihr sichtbares Engagement<br />

kommt es an.<br />

Wir müssen diejenigen sein, die sich kümmern.<br />

Wir brauchen eine Partei, die diskutiert, die<br />

entscheidet und die verantwortet. Ich will,<br />

dass wir eine selbstbewusste Partei sind, die<br />

stolz auf das ist, was sie für Nordrhein-Westfalen,<br />

im Bund und in Europa leistet.<br />

Neues Rathaus Gladbeck<br />

Ein erfolgreiches Beispiel für ein PPP-Projekt<br />

Bürgermeister Ulrich Roland<br />

für die Vorgängerbauten, fünf Monate nach<br />

Bezug des Neuen Rathauses durch die Beschäftigten,<br />

detailliert nachweisbar:<br />

Das Neue Rathaus wurde punkt-genau und<br />

cent-genau fertig. Das heißt, die vertraglich<br />

festgelegte Bauzeit wurde ebenso eingehalten<br />

wie die vertraglich festgelegten<br />

Kosten für die Stadt!“<br />

Konkret spart die Stadt durch das<br />

PPP-Projekt 14 % gegenüber einem eigenen<br />

Neubau und seiner Unterhaltung für<br />

25 Jahre: Das bedeutet über die gesamte<br />

Laufzeit des Vertrages eine Entlastung des<br />

städtischen Haushaltes um immerhin rund<br />

7 Millionen Euro!<br />

Besonders positiv für Bürgermeister Roland:<br />

Das Neue Rathaus wurde von Anfang an<br />

durch die Gladbecker Bevölkerung hervorragend<br />

angenommen. Dies gilt sowohl für<br />

die Architektur, die sich an diesem zentralen,<br />

städtebaulich besonders wichtigen<br />

Platz, gut in das bestehende Stadtbild einfügt<br />

und für die Funktionalität des Gebäudes.<br />

Im Vertragswerk zwischen der Stadt Gladbeck<br />

und der Firma HOCHTIEF, ihrem PPP-Partner,<br />

wurde detailliert geregelt, das HOCH-<br />

TIEF für die Stadt Gladbeck die beiden PCBbelasteten<br />

Bürotürme abreißt, an ihrer Stelle<br />

ein modernes Verwaltungsgebäude plant,<br />

errichtet, finanziert und dieses Gebäude<br />

über 25 Jahre komplett für die Stadt<br />

Gladbeck betreibt. Dafür entrichtet die Stadt<br />

ein monatliches Nutzungsentgelt („all<br />

inclusive“), das erstmals nach dem Bezug<br />

des Neubaus fällig wurde. Das Vertragsvolumen<br />

beträgt über die gesamte Laufzeit<br />

44 Millionen Euro.<br />

Weitere Informationen gibt der städtische Projektleiter Bernhard Schlüter,<br />

Leiter des Organisations- und Personalamtes der Stadt Gladbeck,<br />

Willy-Brandt-Platz 2, 45964 Gladbeck, Tel. 02043/99-2335,<br />

Email: bernhard.schlueter@stadt-gladbeck.de<br />

Schwindel bei den<br />

Lehrerstellen<br />

Ministerpräsident Rüttgers und seine Schulministerin<br />

Sommer werden nicht müde von<br />

der Schaffung 4.000 neuer Lehrerstellen zu<br />

fabulieren. Die Realität des in der vergangenen<br />

Woche verabschiedeten Haushalts ist<br />

eine andere. Statt der versprochenen 1.000<br />

neuen Stellen sind es per Saldo nur 500<br />

und davon ist die Hälfte für die Besetzung<br />

mit fachfremdem Personal aus anderen Teilen<br />

der Landesverwaltung vorgesehen. Die<br />

250 wirklichen Lehrerstellen bedeuten einen<br />

Zuwachs von gerade einmal 0,4 Stel-<br />

Schulbezirke sind ein bewährtes<br />

Planungsinstrument<br />

Die Schulbezirke für Grundschulen, bislang<br />

für die Schulträger das wichtigste Steuerelement<br />

für ihre Schulentwicklungsplanung,<br />

werden nach dem neuen Schulgesetz ab<br />

dem Schuljahr 2008/09 wegfallen. Für<br />

ganz eilige sieht das Gesetz auch den freiwilligen<br />

Verzicht ab dem kommenden Schuljahr<br />

vor. Doch an den Bedürfnissen der<br />

kommunalen Schulplanung geht diese<br />

Option völlig vorbei. Nach einer aktuellen<br />

Umfrage unter den <strong>SGK</strong>-Mitgliedsfraktionen<br />

und Bürgermeistern zeigt sich, dass nur ein<br />

verschwindend kleiner Anteil von Gemeinden<br />

auf Schulbezirke schon im Anmeldeverfahren<br />

für das kommende Schuljahr verzichten<br />

wollte. Verwaltungen und Ratsmehrheiten<br />

setzen lieber unabhängig von<br />

den Parteifarben auf das bewährte Planungsinstrument.<br />

Dort, wo FDP-Fraktionen<br />

per Antrag den vorzeitigen Verzicht forderten,<br />

scheiterten sie in der Regel an breiten<br />

Mehrheiten, so z.B. in Mülheim und Plettenberg<br />

wo sich auch die CDU gegen ein solches<br />

Vorgehen entschied.<br />

Wo Räte anders entschieden<br />

haben, gibt es schon<br />

die ersten Ergebnisse, die<br />

Anlass zur Sorge bieten.<br />

So zeigt sich in Iserlohn<br />

als Ergebnis der Anmeldungen<br />

zu den einzelnen<br />

Grundschulen eine äußerst<br />

unterschiedliche<br />

Klassengröße in den ein-<br />

len pro Schule. Und damit sollen der Unterrichtsausfall<br />

bekämpft, Vertretungsaufgaben<br />

wahrgenommen und die Schülerinnen<br />

und Schüler besser individuell gefördert<br />

werden? Vollmundige Ankündigungen sind<br />

wohl die einzige Stärke dieser Landesregierung,<br />

konkrete Hilfen für die Schulen bleiben<br />

weiter auf der Strecke.<br />

Deutlich wird dies auch bei den Haushaltsansätzen.<br />

Stiegen die Ausgaben im<br />

Schulbereich in den Jahren 2003 bis 2005<br />

noch um weit über 900 Mio. Euro so beträgt<br />

die Steigerung im Haushalt <strong>2007</strong> nur<br />

noch 75 Mio. Euro. Da aber allein für die<br />

Versorgung der im Ruhestand befindlichen<br />

Beamtinnen und Beamten ein Mehrbedarf<br />

von 122 Mio. Euro ansteht, sinken die Ausgaben<br />

für die aktiven Lehrkräfte tatsächlich<br />

sogar um weit über 50 Mio. Euro! Ist das<br />

die Priorität für Bildung?<br />

Neues Tagesstättengesetz –<br />

die Hängepartie geht weiter<br />

Eigentlich sollten die mit den Trägern und<br />

Kommunen verhandelten Eckpunkte für ein<br />

neues Tagesstättengesetz ja schon im Dezember<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt werden.<br />

Aber offenbar liegen die Vorstellungen<br />

von Minister Laschet noch meilenweit<br />

entfernt von denen der Kindergartenträger<br />

und der kommunalen Spitzenverbände.<br />

Anstatt endlich Klarheit für den dringend<br />

erforderlichen Ausbau von Betreuungsangeboten<br />

für unter Dreijährige zu schaffen,<br />

verhakelt man sich in den verschiedenen<br />

Reformzielen wie der Absenkung der<br />

Finanzierungsbeteiligung der Kirchen, dem<br />

Erhalt der Trägerpluralität und der Kostenneutralität<br />

für die Kommunen. Über die<br />

Qualität der Arbeit der Kindertageseinrichtungen<br />

wird dabei seitens des Ministeriums<br />

wohl zuletzt nachgedacht. In der<br />

Fachdiskussion ist jedoch schon lange klar,<br />

dass Bildung nicht erst in der Schule beginnt,<br />

sondern gerade die frühkindliche<br />

Förderung der entscheidende Schlüssel für<br />

mehr Chancengerechtigkeit ist. Das neue<br />

GTK muss mehr sein als die Neuordnung<br />

der Finanzierung!<br />

zelnen Schulen: Von 18 bis 31 Schülerinnen<br />

und Schülern reicht hier die Spanne und die<br />

„Verluste“ einzelner Schulen gehen bis zu<br />

20 % der bislang üblichen Eingangszahlen.<br />

Auch das Anmeldeverfahren in Hamm zeigt<br />

starke Verschiebungen gegenüber den alten<br />

Zahlen. So verliert eine Schule 35 % an<br />

Einschulungen gegenüber dem letzten Jahr,<br />

etliche weitere bis zu 25 %. Bei den „Gewinnern“<br />

geht die Bandbreite bis 60 %. Die<br />

nackten Zahlen der Verwaltungsvorlage<br />

werden hier sicher noch nach den sozialen<br />

Bedingungen der einzelnen Schulen zu hinterfragen<br />

sein.<br />

Entscheidend für die weitere Entwicklung<br />

wird aber vor allem sein, welche Handlungsmöglichkeiten<br />

die einzelnen Schulen<br />

bekommen, um negative Trends zu stoppen<br />

und nicht in einen Sog ständig rückläufiger<br />

Anmeldungen zu geraten. Hier sind<br />

Schulministerin Sommer und die Koalitionsfraktionen<br />

noch viele<br />

Antworten schuldig<br />

geblieben. Wer den<br />

unbegrenzten Wettbewerb<br />

zur Grundphilosophie<br />

seiner Politik<br />

erklärt, wird in nicht<br />

allzu ferner Zeit viele<br />

Scherben aufzusammeln<br />

haben und Schülern<br />

und Eltern eine lange<br />

Phase der Verunsicherung<br />

bescheren.

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