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Ausgabe 01.2013 - Die erfolgreiche Apotheke

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.2013</strong><br />

Checkliste:<br />

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<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />

<strong>Apotheke</strong><br />

Fachzeitschrift für die Zukunft der <strong>Apotheke</strong><br />

Asp_Nase_210x140 _ <strong>Die</strong> erfolgr Apo_Ausg_1.indd 1 12.12.2012 10:09:27<br />

Dr. Stefan Hartmann<br />

Zukunft haben gesunde <strong>Apotheke</strong>n<br />

Doris Nelskamp<br />

<strong>Die</strong> deutsche <strong>Apotheke</strong> ist kein Auslaufmodell<br />

Florian Giermann<br />

ABDA muss neue Impulse setzen<br />

Pflichttext siehe Seite 3.


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Editorial<br />

„Ich habe keinen Fehler<br />

begangen,...<br />

... ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren“,<br />

schreibt der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison. So viele Versuche,<br />

die richtigen statt der falschen Entscheidungen zu treffen, benötigen Inhaber und<br />

Teams in <strong>Apotheke</strong>n nicht. Doch schon ein großer Fehler kann eine florierende Traditions-<br />

<strong>Apotheke</strong> in Bedrängnis bringen. Das beginnt bei der falschen Standortentscheidung und<br />

endet oft in der missglückten Personalauswahl. Doch was ist mit den kleinen Alltagsfehlern?<br />

Sie schleichen sich ein, werden zur Gewohnheit und sind nur noch schwer zu<br />

beseitigen. Also muss ein vernünftiges Fehlermanagement aufgebaut werden (Seite 8 f.).<br />

Dabei darf man nicht vor lauter Fehlerangst Stillstand produzieren. Auch ein<br />

QM-Handbuch im Regal dient lediglich als Beruhigungszäpfchen.<br />

Oft treffen die Aktiven und Erfolgreichen mehr Fehlentscheidungen als alle anderen.<br />

<strong>Die</strong> Stärke des Inhabers und seines Teams besteht nun darin, zu den Fehlern sofort zu<br />

stehen, sie wenn möglich zu korrigieren und daraus zu lernen. Endlose Diskussionen über<br />

die Frage, wie das bloß passieren konnte und wer letztlich schuld daran ist, führen nicht<br />

weiter. Mit etwas Abstand sollte die Fehlerursache analysiert und durch ein<br />

anderes Vorgehen der Fehler vermieden werden.<br />

Warum wechseln Inhaber ihren <strong>Apotheke</strong>nnamen von DocMorris in Vital-<strong>Apotheke</strong><br />

oder andere Namen? Das hat unsere Autorin Alexandra Rehn landauf landab gefragt.<br />

Doch niemand wollte öffentlich dazu etwas sagen. War die damalige Entscheidung ein<br />

Fehler? Geäußert hat sich Andreas Engleder, der für dieses Jahr den ehemaligen<br />

DocMorris-<strong>Apotheke</strong>n ein neues Konzept anbietet: nicht mehr Billig-Image,<br />

mehr Beratung und Service (Seite 18). Hat man aus Fehlern gelernt oder war es nur<br />

eine politisch-juristische Fehleinschätzung durch den Ex-Chef Dr. Fritz Oesterle?<br />

„Selbst ein Frosch kann ertrinken“, sagt ein altes chinesisches Sprichwort.<br />

Wer wagt gewinnt. Zwei <strong>Apotheke</strong>n-<br />

Beispiele zeigen, was es bringt, wenn<br />

bei der <strong>Apotheke</strong>n-Einrichtung ganz<br />

neue Wege beschritten werden.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihr<br />

Dipl.-Vw. Klaus Hölzel<br />

Boni, Incentives – es gibt viele Versuche,<br />

die Leistung von Mitarbeitern zu verbessern.<br />

Was wirklich zählt, sind Autonomie<br />

und Arbeit mit Sinn.<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

4 Signale<br />

6 Köpfe<br />

2013: Große Erwartungen…<br />

8 Konzepte<br />

Fehlermanagement – leichter als gedacht<br />

14 Konzepte<br />

Mut bei der Offizingestaltung wird belohnt<br />

16 Kooperationen<br />

„Gipfel der Superlative“<br />

18 Kooperationen<br />

Lloyds löst DocMorris ab<br />

19 Management<br />

Motivation geht anders<br />

22 Vertrieb<br />

Facebook für <strong>Apotheke</strong>n: Hype oder Chance?<br />

24 Vertrieb<br />

Auch Abholer sind abzuholen<br />

26 Warenwirtschaft<br />

Kassenbuch: Sorgfalt schützt vor Überraschungen<br />

27 Kompetenz-Dialog<br />

Das BeratungsPLUS<br />

28 Markt<br />

29 Vorschau<br />

Impressum<br />

30 Nachworte<br />

Bemerkungen von Doris Nelskamp<br />

Worin sind TOP-<strong>Apotheke</strong>n deutlich<br />

besser als der Wettbewerb. <strong>Die</strong>ser<br />

Frage geht <strong>Apotheke</strong>ncoach Doris<br />

Nelskamp nach.<br />

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Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen (z. B. Asthma bronchiale). Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Kinder < 8 Jahre.<br />

Nebenw.: Überempfindlichkeitsreaktionen und Verstärkung von Bronchospasmen sind nicht auszuschließen. Stand: 11/11-1. Krewel Meuselbach GmbH, Eitorf<br />

Unbenannt-1 1 12.12.2012 14:04:20<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I 11.2012 3


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Signale<br />

Top & Flop des Monats<br />

Neue Studie<br />

Für viele Zuschauer von Sportveranstaltungen<br />

ist der Anblick noch<br />

ungewohnt, doch immer häufiger<br />

tragen Sportler Kompressionsstrümpfe<br />

und berichten über<br />

positive Effekte beim Tragen. Ein<br />

Team mit Wissenschaftlern des<br />

Fachbereichs Hygiene, Umwelt<br />

und Medizin an den Hohenstein<br />

Instituten in Bönnigheim ist in<br />

einer Studie der Frage nachgegangen,<br />

in wie weit Kompressionsstrümpfe<br />

Muskelkraft und<br />

Leistung von Athleten steigern<br />

und die Erholung der beanspruchten<br />

Muskulatur nach dem<br />

Sport beschleunigen können. Das<br />

Fazit: Eine schnelle Muskelerholung<br />

ist deutlich erkennbar.<br />

DeA meint: „Das ist doch wieder<br />

einmal eine positive Nachricht<br />

für <strong>Apotheke</strong>n mit Engagement<br />

in der Venentherapie. Nicht nur<br />

während des Sports, auch beim<br />

Tragen danach können Kompressionstextilien<br />

zum Beispiel belastungsbedingte<br />

Muskelschmerzen<br />

und -schwellungen vermindern<br />

oder Maximalleistung, Sprint-<br />

und Sprungkraft des Körpers<br />

schneller wieder herstellen. Ursache<br />

sei, so die Experten, vor allem<br />

der Botenstoff Myokin. Er entfalte<br />

die regenerierende Wirkung im<br />

Körper. Das sollte ein Startschuss<br />

sein, um Sportler mit Kompressionsstrümpfen<br />

endlich an die<br />

<strong>Apotheke</strong> zu binden.“<br />

Neue Aufgabe<br />

4 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Foto: Belsana (Quelle: Belsana)<br />

Hamburgs Kammerpräsident<br />

Kai-Peter Siemsen berichtete über<br />

die Ergebnisse einer angedachten<br />

Kammerfusion Nord. <strong>Die</strong> Online-<br />

Petition zu diesem Anliegen habe<br />

nur 239 Unterstützer gefunden,<br />

davon die übergroße Mehrheit<br />

aus Hamburg. Siemsen zeigte sich<br />

enttäuscht. DeA hatte auch für das<br />

Saarland den Fusionsgedanken ins<br />

Spiel gebracht. Kammerpräsident<br />

Manfred Saar antwortete und hob<br />

die Sparsamkeit seiner Organisation<br />

hervor. „Vorstände kosten im<br />

Saarland kein Geld, Ausnahme der<br />

Präsident mit einem im Vergleich<br />

bescheidenen Salär. Fortbildungen<br />

finden in der seit Jahrzehnten bezahlten,<br />

eigenen Immobilie statt,<br />

übrigens teilweise in Kooperation<br />

mit anderen Kammern, die Raumkosten<br />

sind gering. Unser Catering<br />

ist fast unschlagbar günstig, aber<br />

gut. Der Verein hat eine Bürogemeinschaft<br />

mit der Kammer.<br />

Wir arbeiten effektiv mit einem<br />

Minimum an Personal.“<br />

DeA meint: „Vorbildliches<br />

Lean-Management der Saarkammer.<br />

Nun sollen neue Aufgaben<br />

übernommen werden (Revision).<br />

Finanziert werde das Ganze<br />

womöglich über einen Zuschuss<br />

des Ministeriums und Gebühren.<br />

Das bedeute mehr Personalbedarf<br />

und Umbaumaßnahmen, ist zu<br />

lesen. Hoffentlich kein Ende des<br />

Lean-Managements und keine<br />

Mehrkosten für die Kammermitglieder.“<br />

Neue Broschüre<br />

P T A<br />

Pharmazeutisch-Technische Assistentin<br />

Pharmazeutisch-Technischer Assistent<br />

Ein Beruf<br />

für mich?<br />

Zu Ausbildungsmöglichkeiten<br />

lesen Sie bitte diese Beilage und<br />

fragen Sie in Ihrer <strong>Apotheke</strong><br />

Seit 2011 macht sich die demografische<br />

Entwicklung auf dem<br />

Ausbildungsmarkt bemerkbar. <strong>Die</strong><br />

Zahl der Schulabgänger ohne Studienberechtigung,<br />

also vor allem<br />

Hauptschüler und Realschüler, die<br />

überwiegend eine duale Ausbildung<br />

anstreben, sank bereits um<br />

fast 20.000. Und sie wird weiter<br />

sinken. <strong>Die</strong>se Entwicklung könnte<br />

langfristig zu einem Fachkräftemangel<br />

in Deutschland führen.<br />

<strong>Die</strong>ser Mangel ist in den <strong>Apotheke</strong>n<br />

bereits heute deutlich zu spüren.<br />

Der Hessische <strong>Apotheke</strong>rverband<br />

hat deshalb darauf regiert<br />

und eine eigene Werbe-Broschüre<br />

für die Ausbildung zur PTA herausgebracht,<br />

die u.a. allen <strong>Apotheke</strong>n<br />

und Schulen zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

DeA meint: „Mit dieser Aktion<br />

hat der HAV einen wichtigen Nerv<br />

getroffen. Es kommen immer<br />

weniger Bewerber auf den Markt<br />

und das Ringen um die besten<br />

hat bereits begonnen. Da gilt<br />

es, den Jugendlichen, von denen<br />

viele gerade Berufe mit langen<br />

Arbeitszeiten und Samstag-Arbeit<br />

abwählen, den Beruf der PTA näher<br />

zu bringen. Bescheinigt doch<br />

hier die Arbeitslosenstatistik ausgesprochen<br />

gute Perspektiven. <strong>Die</strong><br />

Bemühungen des HAV mit einem<br />

optisch-inhaltlich erstklassigen<br />

Flyer sollten sich andere Verbände<br />

als gutes Beispiel nehmen.“<br />

Leser, die uns einen Top&Flop senden, den wir veröffentlichen, erhalten einen AMI-Fortbildungs-Gutschein von 50,00 EURO<br />

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Foto: Saar (Kooperationspreis Saarland)<br />

Foto: PTA Broschüre (Quelle: HAV)<br />

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Köpfe<br />

2013: Große Erwartungen…<br />

…haben sie, und wichtige Impulse für die künftige Gestaltung des <strong>Apotheke</strong>nmarktes.<br />

Vier führende Köpfe der Branche haben sich Gedanken über die Chancen<br />

und Risiken im kommenden Jahr gemacht.<br />

6 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Emanuel Winklhofer,<br />

<strong>Apotheke</strong>r und Trainer:<br />

„Wir müssen in den <strong>Apotheke</strong>n<br />

endlich gute Verkäufer werden.“<br />

<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n befinden sich in einem<br />

gesättigten Wettbewerb: Was die eine<br />

<strong>Apotheke</strong> mehr verkaufen will, muss<br />

sie anderen <strong>Apotheke</strong>n (oder auch<br />

Drogeriemärkten, Lebensmitteleinzelhandel<br />

oder Versand) wegnehmen.<br />

Das Zauberwort heißt: Frequenz. Es<br />

müssen mehr Kunden in die <strong>Apotheke</strong><br />

kommen! Und: Wir müssen in den <strong>Apotheke</strong>n endlich gute Verkäufer<br />

werden! Nicht Produkte aufdrängen, sondern im besten und<br />

ethischen Sinn unsere therapeutische Verantwortung wahrnehmen,<br />

die aus dem pharmazeutischen Fachwissen resultiert. Wir wissen<br />

genau, was einem Kunden hilft, schneller gesund zu werden oder<br />

wenigstens die Lebensqualität zu erhöhen. Dazu gibt es wieder<br />

zwei Möglichkeiten. Den aktiven Verkauf steigern: Komplettverkauf,<br />

Beratungsverkauf und Therapieergänzung lernen und dauerhaft anwenden!<br />

Und den passiven Verkauf verbessern: Impulskäufe durch<br />

ein ausgefeiltes Category-Management erzielen und mit Aktionsmarketing<br />

einen optimalen Einstieg für Produktinformation und<br />

Produktverkauf generieren.<br />

Florian Giermann,<br />

Geschäftsführer Awinta GmbH:<br />

„Ich bin gespannt auf die Impulse<br />

der neuen ABDA-Spitze.“<br />

Nach den letzten Jahren, in denen<br />

es für den <strong>Apotheke</strong>nmarkt vor allem<br />

galt, Gesundheitsreformen wie den<br />

Erlass des AMNOG und die Novellierung<br />

der <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung umzusetzen,<br />

kehrt im kommenden Jahr<br />

hoffentlich wieder mehr Ruhe und<br />

Stabilität ein. Zeit, um sich auf die<br />

Kernkompetenz in der <strong>Apotheke</strong> zu konzentrieren: <strong>Die</strong> Beratung<br />

der Kunden. Spannend wird sein, welche Impulse die neue ABDA-<br />

Spitze setzen wird.<br />

Dr. Thomas Zenk,<br />

Geschäftsführer AVIE:<br />

„<strong>Apotheke</strong>n müssen ihr<br />

Profil stärken.“<br />

<strong>Die</strong> öffentliche <strong>Apotheke</strong> verliert ihr<br />

Profil, Kompetenzort für Gesundheit<br />

zu sein, zunehmend nicht nur an den<br />

Versand, den Lebensmitteleinzelhandel<br />

und Drogeriemärkte sondern sogar<br />

an die Lebensmittelindustrie (Functional<br />

Food). Reaktive Preisagression<br />

von <strong>Apotheke</strong>n scheint zwar nahe<br />

zu liegen, verstärkt aber diesen Trend. Sinkende Preise reduzieren<br />

Marge, ohne zur Kundenbindung beizutragen. Durch Kooperation<br />

von <strong>Apotheke</strong>n kann die überfällige Neupositionierung von <strong>Apotheke</strong>n<br />

gelingen. Damit ist nicht nur die Kooperation zwischen <strong>Apotheke</strong>n<br />

untereinander gemeint, sondern auch die Wissensaneignung<br />

aus anderen <strong>erfolgreiche</strong>n Unternehmensformen wie zum Beispiel<br />

dem Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Hans-Peter van Dorp,<br />

<strong>Apotheke</strong>r in Künzelsau:<br />

„<strong>Die</strong> Regierung muss ein<br />

Machtwort sprechen.“<br />

Gefahr droht, wenn die Aufsichtsbehörden<br />

im Bestreben, die heilberufliche<br />

Ausrichtung der <strong>Apotheke</strong> zu<br />

stärken, über das Ziel hinausschiessen<br />

und die neue <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung<br />

zu eng auslegen. <strong>Die</strong>s könnte<br />

hohe Kosten verursachen, die Arbeit<br />

erschweren, die wirtschaftliche<br />

Basis der <strong>Apotheke</strong> schwächen und dadurch die Konkurrenzfähigkeit<br />

gegenüber großen Vertriebsformen, wie Versandhandel, stark<br />

beeinträchtigen. Eine Chance für die <strong>Apotheke</strong> besteht, wenn die<br />

Regierungskoalition endlich die Krankenkassen und deren destruktive<br />

Verhandlungsführung in die Schranken weist. Sie muss<br />

dringend ein Machtwort sprechen bezüglich der Ausgangsbasis für<br />

die Verhandlungen über den <strong>Apotheke</strong>nabschlag. Außerdem sind<br />

Schiedssprüche als endgültige Entscheidung anzuerkennen, wie dies<br />

auch bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Gewerkschaften und<br />

Arbeitgebern guter Brauch ist.<br />

Nagelpilz – etwa jeder 8. in Deutschland ist betroffen!<br />

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Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit gegen den Wirkstoff Ciclopirox oder einen sonstigen Bestandteil. Mangels Erfahrung keine Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren, während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.<br />

Nebenwirkungen: Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Selten (0,1 % - 0,01 %): allergische Kontaktdermatitis; Sehr selten (< 0,01%): Hautrötung und ein Ablösen der Haut um den Nagel an Stellen, die mit<br />

dem Nagellack in Berührung gekommen sind. Stand: 08/2012


Konzepte<br />

8 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Fehlermanagement –<br />

leichter als gedacht<br />

Im günstigsten Fall kosten Fehler nur Zeit und Aufwand, im ungünstigsten<br />

aber Geld und Image. Wer bewusst kleinen Fehltritten entgegensteuert, kann auch<br />

große Auswirkungen nachhaltig verhindern.<br />

D<br />

as Lee Iacocca-Zitat „Fehler sind<br />

ein Bestandteil des Lebens; man<br />

kann sie nicht vermeiden. Man<br />

kann nur hoffen, dass sie einem nicht<br />

zu teuer kommen und dass man denselben<br />

Fehler nicht zweimal macht“ oder<br />

der Konfuzius-Spruch „Einen Fehler begehen<br />

und nicht wieder gutmachen, das<br />

erst heißt wahrhaft fehlen“, zeigen es<br />

– Fehler gehören<br />

Fazit:<br />

zum Leben dazu.<br />

Doch obwohl<br />

irren offensichtlich<br />

menschlich<br />

ist, sieht es mit<br />

unserer Fehlerkultur<br />

eher schlecht<br />

aus. „Aus Fehlern<br />

lernen“ klingt<br />

zwar positiv und<br />

nach echtem<br />

Optimierungspotenzial,<br />

doch<br />

Fehler zuzugeben<br />

ist nicht leicht,<br />

für keinen. Dabei<br />

ist Fehlermanagement<br />

nachhaltig<br />

und zielführend.<br />

Es kann nicht nur<br />

vor Imageschäden<br />

oder wirtschaftlicher Schieflage bewahren,<br />

sondern auch Abläufe strukturieren<br />

und den Alltag erleichtern.<br />

n Kein Fehlerbewusstsein<br />

ohne Ursachenforschung:<br />

Auch<br />

Dokumentation und<br />

Analyse gehören dazu.<br />

n Keine Lösung ohne<br />

allgemeingültige Spielregeln:<br />

Standards und<br />

Strukturen gemeinsam<br />

erarbeiten.<br />

n Kein Fehlermanagement<br />

ohne Erfolgskontrolle<br />

und Feedback:<br />

Greift die Maßnahme?<br />

Dann auch loben!<br />

Keine Sorge, was aufwendig klingt,<br />

wird vielerorts schon längst gelebt.<br />

Nur leider oft zu unbewusst, nicht<br />

konsequent genug und selten in Kombination<br />

mit Dokumentation, Ursachenforschung<br />

und Analyse sowie der Kontrolle,<br />

ob die Gegenmaßnahmen auch<br />

greifen. Und der konstruktive Umgang<br />

mit Fehlern hat noch eine zweite Seite:<br />

Er schärft zugleich die Wahrnehmung<br />

für gute Leistungen und gelungene<br />

Problem-lösungen.<br />

„Nicht nur Fehler tadeln, auch Lösungen<br />

loben, das motiviert, beim Fehlermanagement<br />

dranzubleiben“, ist sich <strong>Apotheke</strong>r<br />

Hans-Jürgen Jesse sicher (heute Berater,<br />

Emsdetten).<br />

Große Fehler sind eher die<br />

Ausnahme<br />

Natürlich, auch in <strong>Apotheke</strong>n gibt es<br />

die großen Fehlentscheidungen, die<br />

gleich mal bis zu 250.000 Euro oder<br />

mehr kosten können. Da wurde etwa<br />

die Entscheidung für die neue Filiale<br />

übers Knie gebrochen. Nun stimmt das<br />

Konzept nicht, die Personaldecke ist zu<br />

dünn, die Wirtschaftlichkeit miserabel.<br />

Sowas kann teuer werden. Und nicht<br />

nur deswegen ein Fehler sein. Hans-<br />

Jürgen Jesse, bis 2010 Inhaber der Spitzweg-<strong>Apotheke</strong><br />

Emsdetten und heute<br />

beratend tätig (hj.jesse@gmx.com),<br />

weiß zudem: „Viele unterschätzen, dass<br />

Filialen bedeuten, dass man sich von<br />

der <strong>Apotheke</strong>r-Rolle verabschieden und<br />

in eine Manager-Position schlüpfen<br />

muss. Weniger Kundenkontakt – will<br />

man das? Noch mehr Verwaltung – kann<br />

man das? Hier liegt unter Umständen<br />

schon die erste Fehlentscheidung.“<br />

Doch solche Fauxpas sind eher die Ausreißer.<br />

Nicht ganz so teuer, aber durchaus<br />

mal in die Zigtausende können<br />

Fehlumbauten gehen. Wenn etwa die<br />

Technikanschlüsse nicht mehr passen,<br />

weil die neuen Serviceinseln von den<br />

Kunden im wahrsten Sinne links liegen<br />

gelassen werden und noch mal neu<br />

positioniert werden müssen. Jesse:<br />

„Um Investitionsfehlern vorzubeugen,<br />

in der Planungsphase öfter die Perspektive<br />

wechseln und vom Kundeneingang<br />

aus die <strong>Apotheke</strong> betrachten.“<br />

Fehlermanagement jedoch setzt nicht<br />

erst bei Sonderfällen an, sondern bereits<br />

bei alltäglichen Prozessen – und<br />

jedem Mitarbeiter.<br />

<strong>Die</strong> alltäglichen Stolperfallen<br />

sind‘s<br />

„Ich habe zwar nie eine Statistik in<br />

dem Sinne geführt, komme aber auf<br />

drei fehleranfällige Szenarien“, fasst<br />

Jesse seine Erfahrungen zusammen:<br />

„Bei Routinearbeiten zu Schichtbeginn,<br />

wenn die Mitarbeiter noch nicht richtig<br />

am Arbeitsplatz angekommen sind –<br />

respektive kurz vor <strong>Die</strong>nstschluss, wenn<br />

sie gedanklich schon etwas im Feierabend<br />

sind. Und als Klassiker natürlich<br />

die Stoßzeiten, wenn man zwei, drei<br />

Stunden nonstop bedient und Vorgänge<br />

nicht wirklich abschließen kann. Dann<br />

nützt auch der Notizzettel nichts, weil<br />

die Info den eben losgefahrenen Boten<br />

nicht mehr erreicht hat oder die Bestellung<br />

schon raus ist, wo man noch was<br />

ergänzen wollte.“<br />

Alles nichts Großes und schnell korrigierbar,<br />

aber mittels Fehlermanagement<br />

zukünftig gleich verhinderbar – wenn<br />

man sich der Fehleranfälligkeit und den<br />

Ursachen erst einmal bewusst wird:<br />

Könnte eine Doppelbesetzung oder<br />

Vergrößerung einer stark frequentier-<br />

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verordnenden Arzt gleich erledigt werden<br />

können? Ist der Weg nach hinten<br />

vielleicht zu lang, dass besser von dort<br />

einer regelmäßig etwaige Notizen für<br />

Kurier & Co. vorne einsammelt?<br />

Denn nur wer erkennt, was alles Fehler<br />

sein können – Abweichungen von Normen,<br />

Regeln, Abläufen oder Zielen –,<br />

der ist auf Weg zum „Fehlermanager“.<br />

Aufschreiben hilft, auch wenn keiner<br />

Versäumnisse gerne schwarz auf weiß<br />

lesen mag. Aber: So lassen sich fehleranfällige<br />

Muster besser erkennen und<br />

störungsfreie Alternativen erarbeiten.<br />

Sicherheitsnetze nutzen<br />

Nehmen wir das Beispiel Rezepthandling.<br />

Sicher, oft entstehen hier Fehlerquellen<br />

bereits im Vorfeld: Beim<br />

Hausbesuch fehlte der Blick in den<br />

Praxis-PC, in der Großklinik wurde<br />

kein Arztstempel ergänzt… und schon<br />

gilt es, in der Offizin ein Problem zu<br />

lösen, das nichts mit den Prozessen der<br />

<strong>Apotheke</strong> zu hat. Doch auch wenn alles<br />

korrekt ausgefüllt ist, gibt es Stolperfallen,<br />

die standardisierte Abläufe<br />

entschärfen können. Denn Fehler<br />

entstehen fast immer da, wo bewährte<br />

Prozesse verlassen werden. Dabei gibt<br />

es bereits Lösungen.<br />

Dr. Philipp Hoffmann von der Aartal<br />

<strong>Apotheke</strong> in Hahnstätten etwa setzt auf<br />

den Laufzettel: „War das bei dem einen<br />

Medikament auch die Retard-Variante<br />

oder nicht? Mit dem Laufzettel hat man<br />

die Infos immer parat, das spart dop-<br />

FALSCH und RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

10 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

pelte Wege – und<br />

damit Zeit.“ Und<br />

er sieht noch ein<br />

zweiten Nutzen:<br />

„<strong>Die</strong> Laufzettel<br />

zeigen auch gleich<br />

die jeweiligen<br />

Bestände an, so<br />

dass man parallel<br />

eine Mini-<br />

Inventur machen<br />

kann: Liegt in der<br />

Schublade auch<br />

die Menge, die<br />

laut EDV vorrätig<br />

sein sollte?“ Auch<br />

Dr. Christian Gerninghaus<br />

von der<br />

Sonnen-<strong>Apotheke</strong><br />

in Schlitz setzt auf<br />

die Technik und<br />

schätzt besonders<br />

die Lagerautomaten:<br />

„Da sie mit der Pharmazentralnummer<br />

arbeiten, sind Fehlgriffe<br />

und Unsicherheiten gar nicht möglich.“<br />

Unabdingbar für beide: die Endkontrolle<br />

an der Kasse. Nochmal Gerninghaus:<br />

„Gegenscannen sollte immer sein.“<br />

Beides Beispiele, in die bereits frühere<br />

systemimmanente Fehler eingeflossen<br />

sind – der Ursachenforschung sei Dank<br />

und umgesetzt in modernen Warenwirtschaftsprogrammen.<br />

Man kann also<br />

auch von den Fehlern anderer lernen.<br />

<strong>Die</strong> Technik nutzen<br />

Doch auch, wenn die EDV nachhaltig<br />

helfen kann – jeder Computer ist nur so<br />

gut wie seine Programmierung und wie<br />

der, der ihn nutzt. „Früher war das ma-<br />

Anderen ihre Versäumnisse unter die Nase zu reiben, aber sich selbst als<br />

unfehlbar ansehen und für alles immer nur Ausreden und Entschuldigungen<br />

parat zu haben.<br />

Zu Fehlern stehen und diese offen korrigieren statt heimlich vertuschen –<br />

beziehungsweise Hinweise Dritter als konstruktive Hilfe verstehen und nicht<br />

als Denunziation.<br />

Einen Mitarbeiter immer wieder mit einer Aufgabe betrauen, die ihm weder<br />

liegt und er auch nicht richtig beherrscht – da sind weitere (Folge-)Fehler<br />

vorprogrammiert, zumal mit jedem erneuten Patzer letztlich seine Unsicherheit<br />

wächst und somit die Frustration, es ja doch nie zu lernen.<br />

Den Mitarbeiter seinen Stärken gemäß einsetzen, damit er Erfolgserlebnisse<br />

hat – so wächst sein Selbstvertrauen, was letztlich auch zu einem Absinken<br />

der Fehlerquote bei eher „ungeliebter“ Arbeit führt: Mach ich die fehlerfrei,<br />

kann ich schneller wieder das machen, was Spaß macht.<br />

„Eine optimal und konsequent genutzte<br />

Warenwirtschaft bzw. EDV trägt viel<br />

zum Fehlermanagement bei“, weiß<br />

Dr. Christian Gerninghaus (Sonnen-<br />

<strong>Apotheke</strong>, Schlitz).<br />

nuelle Führen von<br />

Ladenhüterlisten,<br />

die Verfallsdatenkontrolle<br />

oder dem<br />

Check vom Kühllager<br />

wesentlich<br />

aufwendiger, da<br />

bietet die Technik<br />

heute wirklich<br />

prima Optionen,<br />

die Fehler frühzeitig<br />

vermeiden und<br />

damit betriebswirtschaftlichen<br />

Schaden verhindern<br />

können“, so<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Berater<br />

Jesse. Und auch<br />

sein Schlitzer<br />

<strong>Apotheke</strong>r-Kollege<br />

weiß ein Beispiel:<br />

„<strong>Die</strong> automatische<br />

Rückstellung auf<br />

Normalpreis am Ende eines Aktionszeitraums<br />

kann nicht nur Ärger, sondern<br />

auch Fehleinnahmen vermeiden.“<br />

Andere Hilfs- oder Warnmechanismen<br />

hingegen können ihre Tücken haben,<br />

findet Jungapotheker Hoffmann: „<strong>Die</strong><br />

elektronische Kundenerfassung ist bei<br />

multimorbiden Patienten ein wertvolles<br />

Hilfsmittel – wenn die Daten konsequent<br />

erfasst werden. <strong>Die</strong> Wechselwirkung-Warnungen<br />

sollte man aber<br />

mit Bedacht nutzen, sonst blinkt es<br />

nur noch – und in der Informationsflut<br />

könnte wirklich Wichtiges untergehen.“<br />

Wenn der Fehler auffällt<br />

Glücklicherweise sind die meisten<br />

Fehler klein, fallen noch im Bearbeitungsprozess<br />

selbst auf und sind für<br />

den Kunden gar nicht wahrnehmbar.<br />

„Eine ernsthafte Fehlabgabe passiert<br />

höchstens einmal im Halbjahr“, schätzt<br />

Gerninghaus die branchenweite Quote.<br />

Wobei die Fehlermeldungen zahlreicher<br />

scheinen: „Kundenbeschwerden, man<br />

hätte da wohl was falsch gemacht, gibt<br />

es bei fünf von 100 Rezepteinlösungen“,<br />

weiß Hoffmann, „aber nicht, weil ein<br />

Irrtum passiert ist, sondern weil es trotz<br />

erfolgter Hinweise doch mal Irritationen<br />

wegen und Rückfragen zu Hersteller oder<br />

Dosierung gibt.“<br />

Trotzdem: Jede Kundenreklamation will<br />

ernst genommen werden, selbst wenn es<br />

nur um eine vermisste Kundenzeitschrift<br />

oder den nicht erhaltenen Newsletter<br />

Millionenfach bewährt schon bei<br />

den ersten Anzeichen einer Erkältung!<br />

• Wirkt schnell und zuverlässig<br />

• Stärkt zusätzlich die Abwehrkräfte<br />

durch Vitamin C<br />

• Eine gute Empfehlung für alle<br />

ab 12 Jahren<br />

Grippostad ® C Hartkapseln. Zus.: 1 Hartkaps. enth.: 200 mg Paracetamol, 150 mg Ascorbinsäure, 25 mg Coffein, 2,5 mg Chlorphenaminmaleat. Sonst. Bestandt.: Gelatine, Glyceroltristearat, Lactose 1 H 2 O, Chinolingelb (E104), Erythrosin (E 127),<br />

Titandioxid (E 171). Anw.: Symptomat. Behandl. v. gemeins. auftr. Beschw. wie Kopf- u. Gliederschmerzen, Schnupfen u. Reizhusten im Rahmen e. einfachen Erkältungskrankheit. B. gleichz. Fieber od. erhöhter Körpertemp. wirkt Grippostad ® C fiebersenkend.<br />

Durch die fixe Komb. d. Wirkst. kann b. Beschw., d. überwieg. e. d. genannten Sympt. betreffen, keine individ. Dosisanpass. vorgenommen werden. In solchen Situat. sind AM in and. Zus. vorzuziehen. Gegenanz.: Überempf. gg. Wirkstoff od.<br />

e. d. sonst. Bestandt.; schw. Nieren-/Leberfkt.stör. (Child-Pugh > 9), Kdr. < 12J. Anw.-beschränk.: Leber-(Child-Pugh < 9)/Nierenfkts.stör., Gilbert-Syndr. (Meulengracht-Krankh.), Oxalat-Urolithiasis, Eisen-Speichererkr. (Thalassämie, Hämochromatose,<br />

sideroblast. Anämie), chron. Alkoholmissbr., pyloroduodenale Obstrukt. u. Blasenhalsobstrukt., Engwinkelglaukom, Ulcus ventriculi od. duodeni, Hyperthyreose, Arrhtythmien (Gefahr d. Verstärk. v. Tachykardien u. Extrasystolen), Angststör. (Verstärk.<br />

gefahr.), hered. Galaktose-Intol., Laktase-Mangel, Glukose-Galaktose-Malabsorpt. Warnhinw.: Cave Überdos.: -Paracetamol: schw. Leberschäd. mögl., max TD: 4 g ab 43 kg/KG. -Ascorbinsäure: z. T. schw. Hämolysen b. Pat. m. erythrozytärem G-<br />

6-PDH-Mangel (4 g/Tag); b. Disposit. z. Nierensteinbild. besteht Gefahr d. Bild. v. Ca-Oxalatsteinen. Hinw.: B. hohem Fieber, Anz. e. Sek.infekt., Verschlecht. d. Sympt. od. weit. Komplikat. – Arzt konsultieren. Nicht über läng. Zeit od. in höheren Dosen<br />

anw. AM-induz. Kopfschm. b. läng. Gebrauch mögl. – nicht durch erhöhte Dos. behandeln. Schwangersch./Stillz.: Kontraind. NW: Arrhythmien z. B. Tachykardie, Blutbildveränd. wie Leuko-, Neutro-, Thrombozyto-, Panzytopenie, Agranulozytose,<br />

thrombozytopen. Purpura, aplast. Anämie, b. hoher Dos. leichte Methämoglobinbild., Dyskinesen, Sedier., Benommenh., Glaukomauslösung (Engwinkelglaukom), Sehstör.; respirator. Überempf.reakt., b. vorbelast. Pers. Bronchospasmus (Analgetika-<br />

Asthma) mögl.; Mundtrockenh., GI- Beschw., Miktionsbeschw., nach läng. Einn. höherer Dos. Nieren-/Leberschäden (od. b. Überdos.), allerg. Hautreakt. (erythematös od. urtikariell) u. U. begleitet v. Temp.anstieg (AM-Fieber) u. Schleimhautläs., Appetitsteig.;<br />

schw. Überempf.reakt. (Quincke-Ödem, Atemnot, Schweißausbr., Übelk., RR-Abfall bis zum Kreislaufvers. u. anaphylakt. Schock) -f. d. Wirkst. Paracetamol; bullöse Hautreakt. wie SJS, TEN/Lyell-Syndr., Lebertransaminasenanstieg, psychot.<br />

Reakt., innere Unruhe, Schlaflosigk. Zusätzl.: -Paracetamol: Beeinfl d. Harns.best. mittels Phosphorwolframsäure, BZ-Best. mittels Glukose-Oxydase-Peroxydase mögl. -Ascorbinsäure (Grammdosen): Anstieg d. Ascorbinsäurekonz. im Harn: Mess.<br />

verschied. klin.-chem. Parameter (Glukose, Harnsäure, Krea., anorgan. Phosphat) gestört; falsch negat. Ergeb. b. versuchtem Nachw. v. okkultem Blut im Stuhl; allg. Beeintr. chem. Nachweismethoden, d. auf Farbreakt. beruhen mögl. -Chlorphenaminmaleat:<br />

Abschwäch. d. Reakt. v. kutanen Allergietests. Verkehrshinw. beachten! Angaben gekürzt – Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte d. Fach- bzw. Gebrauchsinformation. Stand: Juli 2009. STADA GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel


Konzepte<br />

„Man muss den Mitarbeitern auch vertrauen,<br />

dass sie ihren Teil zum Fehlermanagement<br />

beitragen“, sagt Dr. Philipp<br />

Hoffmann (Aartal-<strong>Apotheke</strong>, Hahnstätten).<br />

geht. Noch mal Jesse: „Beschwerden<br />

sollten möglichst Chefsache sein. <strong>Die</strong>se<br />

‚Wertigkeit‘ kommt beim Kunden an –<br />

und hat zugleich Vorteile: Ihm gegenüber<br />

werden Beschwerden meist viel<br />

sachlicher geäußert.“<br />

Und auf dieser Ebene sind auch die<br />

schnellsten Lösungen möglich, ob es<br />

nun um die größere Kulanz oder die<br />

kleinere Aufmerksamkeit geht, damit<br />

der Kunde schnell wieder zufrieden ist<br />

und den Ärger gleich vergisst. Sonst<br />

kann aus einer kleinen, einmaligen<br />

Service-Schwäche ein großes andauerndes<br />

Imageproblem werden: Weil es<br />

etwa heißt, der versprochene Kurier<br />

käme nicht oder man habe es mit den<br />

zugesagten Rückrufen nicht so.<br />

Doch auch hier haben viele schon längst<br />

probate Maßnahmen zur Hand, die<br />

letztlich aus Fehlermanagement heraus<br />

entstanden sind. Man muss es nur mal<br />

so beim Namen nennen: Standardisierte<br />

Telefonzettel etwa, die konsequent<br />

komplett ausgefüllt und in der versprochenen<br />

Rückrufzeit erledigt werden, sind<br />

ein Gegenmechanismus aus der Abteilung<br />

Fehler-Verhinder-Management.<br />

Gibt es aber weiter Übermittlungsfehler,<br />

muss das Fehlermanagement noch mal<br />

ran. Eine Überprüfung der Maßnahme<br />

gehört nämlich auch dazu: Sind es zu<br />

viele Notizfelder? Oder ist nur deren<br />

Anordnung unpraktisch?<br />

Manche Lösung besteht aus mehreren<br />

Teilen, ist aber nur so wirksam:<br />

„Bei uns gibt es einen Botendienstzettel,<br />

12 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

der aus der EDV rausläuft, und zudem<br />

einen festen Platz, wo alles, Notizen<br />

wie Waren, für den Fahrer gesammelt<br />

werden“, gibt Gerninghaus ein eigenes<br />

Beispiel. „Erst diese doppelte Absicherung<br />

konnte erfolgreich die Kommunikationslücken<br />

schließen, die sich gerade<br />

bei Schicht-übergreifenden Vorgängen<br />

ergaben.“<br />

Offensiv und miteinander<br />

Bleibt noch das Wichtigste: Kein Fehlermanagement<br />

ohne ehrliche Kommunikation<br />

– unter vier Augen oder in der<br />

großen Runde. Denn wie Christian Gerninghaus<br />

sagt: „Mit Fehlern muss man<br />

offensiv umgehen, verheimlichen ist<br />

Quatsch! Auch, um das ganze Team für<br />

Fehlerquellen zu sensibilisieren.“ Und<br />

Philipp Hoffmann merkt dazu an: „Vieles<br />

können und sollen die Mitarbeiter auch<br />

unter sich ausmachen.<br />

Angelesen!<br />

Michal Kaplan/Ellen Kaplan,<br />

„Auf Fehler programmiert –<br />

Warum der Mensch irren muss“<br />

Rowohlt-Verlag, 400 Seiten<br />

(auch als Digitalbuch erhältlich),<br />

ab 16,99 Euro<br />

Der Mensch – das vernunftbegabte<br />

Wesen? Schön wär’s! Wir sehen oft<br />

nur, was wir sehen wollen, hören<br />

bewusst weg, wenn es unangenehm<br />

wird, erinnern uns falsch… Kurz:<br />

Menschen machen einfach Fehler.<br />

Woran das liegt, warum es unvermeidlich<br />

scheint und wie man selbst<br />

fatalen Fehlern ausweichen kann,<br />

davon erzählt unterhaltsam,<br />

zuweilen humorvoll das Autoren-<br />

Duo (übrigens Sohn und Mutter, er<br />

Historiker, sie Mathematikerin)<br />

anhand von vielen Beispielen und<br />

ergänzt mit Erkenntnissen aus der<br />

Evolutions-, Hirn- und Verhaltensforschung.<br />

<strong>Die</strong> sieben größten<br />

Service-Fehler<br />

1. Bestellungen online/offline<br />

– fehlende Auftragsbestätigung,<br />

falsche beziehungsweise<br />

verzögerte Auslieferung<br />

2. Aktionswaren – Druckfehler im<br />

Prospekt, wie falsche Preisauszeichnung/Produktangabe,<br />

unzureichende Bevorratung<br />

3. Umtausch – keine Kulanz beim<br />

Umtausch<br />

4. Sonderaktionen - mangelnde<br />

Informationen zum Programm,<br />

verspätete Werbung/Kommunikation,<br />

gebotene Vergünstigungen<br />

primär für Stammkunden<br />

5. Service – fehlende Parkplätze,<br />

mangelnde Sitzgelegenheiten,<br />

unzuverlässiger Rückrufservice<br />

6. Geschäftsraumgestaltung –<br />

Unübersichtliche Anordnung der<br />

Warenträger, zu dunkle Verkaufsräume,<br />

keine systematische<br />

Platzierung der Produkte<br />

7. Sonstiges – zu viele Anglizismen,<br />

zu wenig Produktinformationen in<br />

der Werbung, kein zügiges<br />

Antworten auf Emails (binnen<br />

24 Stunden), fehlerhafte Warensicherung<br />

Ist das Fehlerbewusstsein dort erst<br />

einmal da, gehört Vertrauen in das<br />

Team und dessen Fähigkeiten, bestimmte<br />

Fehler ohne den Chef selbst<br />

zu managen, dazu.“<br />

Auch Hans-Jürgen Jesse zieht aus über<br />

30 Jahren Berufserfahrung eine klare<br />

Bilanz: „Struktur ist das A & O – wer<br />

macht was, wann, wo, warum? Dem<br />

Chef wie den Mitarbeitern müssen die<br />

(wirtschaftlichen) Konsequenzen ihres<br />

Handelns – und etwaiger Fehler –<br />

bewusst sein. Das heißt aber auch,<br />

dass man nicht nur tadelt, wenn‘s wo<br />

hakt, sondern auch lobt, wenn alles<br />

(wieder) rund läuft.“<br />

n Sonja Sahmer<br />

Harnwegsinfekt? Reizblase?<br />

Canephron® N<br />

hemmt die Entzündung<br />

entspannt die gereizte Blase<br />

unterstützt die die Nierenfunktion<br />

Mit einzigartig kombinierter pfl anzlicher Wirkkraft<br />

Canephron® N Dragees • Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Tausendgüldenkraut-Pulver 18 mg, Liebstöckelwurzel-Pulver 18 mg, Rosmarinblätter-Pulver 18 mg. Sonstige Bestandteile: Calciumcarbonat, sprüh- sprühgetrockneter<br />

Glucose-Sirup, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke, Montanglycolwachs, Povidon (25, 30), Natives Rizinusöl, Sucrose (Saccharose), Schellack, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Farbstoffe:<br />

Eisen-(III)-oxid (E 172), Ribofl avin (E 101), Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifi scher Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen<br />

von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege; zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung von Nierengrieß. Hinweis: Canephron N ist ein traditionelles pfl anzliches Arzneimittel, das<br />

ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist. Gegenanzeigen: Magengeschwüre, Überempfi ndlichkeit gegenüber Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel, Rosmarinblättern oder<br />

einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, entzündliche Nierenerkrankungen sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion, Ödeme infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion. Nebenwirkungen: Sehr selten<br />

allergische Hautreaktionen. Häufi g können Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) auftreten. Wechselwirkungen: Bisher nicht bekannt. Warnhinweise: Da keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen<br />

vorliegen, sollte das Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Keine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren. Canephron N Dragees enthalten Glucose, Sucrose (Zucker) und Lactose.<br />

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung: Heranwachsende ab 12 Jahren und Erwachsene: 3-mal täglich 2 überzogene Tabletten. Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Stand: 10|10<br />

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<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />

<strong>Apotheke</strong>


Konzepte<br />

Mut bei der Offizingestaltung<br />

wird belohnt<br />

Umsatz steigern, bedeutet interessante Kaufanreize zu schaffen.<br />

Unterschiedliche Lichtzonen oder eine große Displaywand, wie in der neuen<br />

Westgate-<strong>Apotheke</strong> in Köln, sind moderne Lösungsansätze dafür.<br />

Z<br />

wei <strong>Apotheke</strong>n, zwei Besonderheiten<br />

die etwas gemeinsam haben.<br />

Sie spiegeln einen Trend wider: Modern<br />

und technisch. Mit ihrer <strong>Apotheke</strong>nausstattung<br />

haben sie es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, den Kunden zielgruppengerecht<br />

zum Shoppen aufzufordern. Erlebniseinkauf<br />

in einer <strong>Apotheke</strong> muss nicht<br />

aufdringlich sein.<br />

Fazit:<br />

<strong>Die</strong> Kunden von<br />

Tanja Franz sind<br />

n Interaktive Elemente<br />

erhöhen die Aufmerksamkeit<br />

des Kunden.<br />

n Einzelne Kundgruppen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Mitteln ansprechen.<br />

n Je attraktiver der Point<br />

of Sale, umso höher<br />

der Umsatz.<br />

überwiegend Familien<br />

mit Kindern<br />

sowie Senioren,<br />

bei Erik Tenberken<br />

stehen neben der<br />

Laufkundschaft<br />

beratungsintensive<br />

Kunden im Vordergrund.<br />

<strong>Die</strong> Eyber <strong>Apotheke</strong><br />

von Tanja Franz<br />

fällt durch ihre<br />

geschwungene Einrichtung auf. Das angenehme<br />

Ambiente wird von einer wohldosierten<br />

Lichtsituation akzentuiert. Hier im<br />

Stadtteil Eyb, wo Familien und Senioren<br />

wohnen, ist es gut eine <strong>Apotheke</strong> in der<br />

Nähe zu haben, die auf Kundenwünsche<br />

reagiert.“ Der Hauptumsatz wird 60<br />

Prozent von GKV-Patienten bestimmt. 20<br />

Prozent sind sogenannte Privatpatienten<br />

und 20 Prozent gehören zur Gruppe des<br />

Freiverkaufs. Produktbezogen entfallen 72<br />

Prozent auf die Rx-Produkte. 14 Prozent<br />

werden als nichtverschreibungspflichtige<br />

Artikel abgegeben und 14 Prozent greifen<br />

nach anderen Artikeln“, schildert Tanja<br />

Franz die Verteilung ihrer <strong>Apotheke</strong>n-<br />

Umsätze, Gemeinsam mit ihren sieben<br />

Mitarbeiterinnen sucht sie stets den<br />

Dialog zu ihren „Eybern“. <strong>Die</strong> Anordnung<br />

der HV-Tische macht es einem leicht, mit<br />

jedem ins Gespräch zu kommen. „Unsere<br />

moderne <strong>Apotheke</strong> ist das Highlight in der<br />

Stadt. Sie fächert sich dem Kunden auf“,<br />

14 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Geschwungene Formen akzentuieren den Innenraum und prägen auch den POS in der<br />

Eyber <strong>Apotheke</strong> von Tanja Franz. (Foto: Markus Sailer)<br />

so die junge <strong>Apotheke</strong>rin und Mutter einer<br />

kleinen Tochter.<br />

Interaktive Raumgestaltung<br />

Eine klare Strukturierung der Offizin, die<br />

unaufdringlich auf den Käufer ausgerichtet<br />

ist, stellt mit ein Erfolgskonzept im<br />

<strong>Apotheke</strong>nmarketing dar. Meistens werden<br />

auf Mittelraumregalen die Freiwahlprodukte<br />

für den Konsumenten in Augenhöhe<br />

platziert. Aber eine Erhöhung der Kundenaufmerksamkeit<br />

lässt sich überdies durch<br />

eine wohldosierte Raumtransparenz erreichen.<br />

Hier in Eyb ist es die übersichtliche<br />

weiße Inneneinrichtung, die keineswegs<br />

steril wirkt. Abgerundet wird das Raumkonzept<br />

durch Wandregale, Videowall und<br />

dem roten Fußboden. „Der Farbton wirkt<br />

angenehm. Wer darüber geht, fühlt das<br />

Nachfedern des Belags“, beschreibt es<br />

Franz und blickt zur interaktiven Bodenfläche.<br />

„<strong>Die</strong> macht den Kleinen wie auch<br />

den Großen einen Heidenspaß. Der so-<br />

genannte Livingfloor, nahe des Eingangs,<br />

lässt schwimmende Fische oder bunte<br />

Blumen am Betrachter vorbeiziehen. Da<br />

muss man sich einfach darauf stellen!<br />

Zur wohl wichtigsten Marketingstrategie<br />

am Point of sale (POS) zählt das Licht, welches<br />

weder zu grell noch zu dunkel sein<br />

darf. Eine wohltuende Lichtsituation muss<br />

die Sinne und Emotionen des Käufers stimulieren<br />

und ihn länger verweilen lassen.<br />

Akzente setzen<br />

<strong>Die</strong> 100 m² große Verkaufsfläche in Eyb<br />

unterteilt sich in unterschiedliche Helligkeitszonen.<br />

Wichtig für eine optimale<br />

Lichtinstallation ist zum einen eine<br />

Grundbeleuchtung. Dafür sorgen in dieser<br />

<strong>Apotheke</strong> zwei große Moon-Lightlampen<br />

über den geschwungenen Handverkaufstischen,<br />

die einen tagesähnlichen Lichteinfall<br />

gewährleisten, sowie die Spotlights<br />

in der gewellten Deckenkonstruktion. <strong>Die</strong><br />

<strong>Die</strong> interaktive Bodenfläche sorgt für Spaß bei Groß und Klein<br />

und erhöht das Interesse für die <strong>Apotheke</strong>.<br />

(Foto: Carmen Groschwitz)<br />

angeordneten Strahler lassen sich perfekt<br />

auf die zu bewerbenden Produkte richten.<br />

In diesem Fall sind es die Dekoinseln,<br />

die den POS akzentuieren. Eine Zeit lang<br />

waren auch die Infoscan-Terminals im<br />

Einsatz, die mittels Sound und Duft das<br />

Kaufinteresse des Kunden wecken sollten.<br />

„Momentan verzichten wir darauf, die<br />

drei nierenförmigen Dekoinseln kommen<br />

bei den Kunden bestens an“, erklärt die<br />

<strong>Apotheke</strong>rin. <strong>Die</strong>se werden im Rhythmus<br />

der Jahreszeiten wundervoll dekoriert<br />

und jeden Monat mit passenden Artikeln<br />

bestückt. „Freiverkäufliche Produkte<br />

für Mutter und Kind sind der Renner,<br />

aber auch Kosmetik oder Schüssler Salze<br />

und Co, kommen gut an. Für die älteren<br />

Patienten ist etwa Inkontinenz ein großes<br />

Thema. Und wer hier nicht darüber reden<br />

möchte, den führen wir im Beratungsgespräch<br />

in unsere separaten Zonen, wie Babyecke<br />

oder Beratungsraum“, so Franz.<br />

Zum Repertoire modern ausgestatteter<br />

<strong>Apotheke</strong>n zählen neben dem automatisierten<br />

Warenwirtschaftsystemen auch<br />

das computergesteuerte Kassensystem<br />

mit einem Minibildschirm für den Kunden.<br />

„Hier haben wir die Erfahrung gemacht,<br />

dass allgemeine Infos über das Wetter<br />

oder Gesundheitstipps bei unseren<br />

Kunden am besten ankommen“, erklärt<br />

Franz zu dem Thema. Am Schluss des<br />

Verkaufsgesprächs bekommt man bei ihr<br />

den Aktiv-Taler in die Hand gedrückt. Und<br />

optimiert wird die Kundenbindung durch<br />

die Kundenkarte nebst neuem Angebots-<br />

Flyer.<br />

<strong>Die</strong> Zukunft hat begonnen<br />

<strong>Apotheke</strong>r Erik Tenberken, führt in<br />

Köln neben seiner Birkenapotheke, die<br />

Westgate-<strong>Apotheke</strong>. Sie liegt im Zentrum<br />

und fällt durch ihre Innenarchitektur auf.<br />

Konsequente Kundenansprache<br />

und<br />

ein hohes Lifestyle-<br />

Aussehen prägen<br />

diese im November<br />

2011 eröffnete <strong>Apotheke</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Einrichtung<br />

ist modern und<br />

puristisch. Betont<br />

wird sie von einer<br />

wohltuenden Farbigkeit<br />

und einem<br />

ausgeklügelten<br />

Beleuchtungssystem.<br />

Tenberken ist<br />

ein dynamischer <strong>Apotheke</strong>r, der mit dieser<br />

neuen <strong>Apotheke</strong> Innovation und viel<br />

Mut einbrachte. Mut, solch eine stylische<br />

Offizin mit einer<br />

überdimensionalen<br />

Videowand ausstatten<br />

zu lassen.<br />

Sie ist der absolute<br />

Eyecatcher der<br />

Offizin.<br />

Fernsehen in der<br />

<strong>Apotheke</strong>, ist<br />

allerdings nichts<br />

Außergewöhnliches<br />

mehr. Allein der<br />

blanke Aufsteller<br />

aus Plastik<br />

oder Pappe oder<br />

eine Regalierung<br />

wecken nicht mehr das Kaufinteresse. Der<br />

<strong>Apotheke</strong>nkunde erwartet beim Shopping:<br />

Beratung und Einkaufserlebnis. <strong>Die</strong> Umwelt<br />

wird zuerst mit den Augen wahrgenommen.<br />

Visuelle Reize müssen daher auf<br />

das neue Produkte aufmerksam machen.<br />

Bei Tenberkens Kunden erfolgt das bereits<br />

von außen. Wer an dieser <strong>Apotheke</strong><br />

vorbeigeht, wird von der Videowand fasziniert<br />

sein. Der Blick durch das Schaufenster<br />

in das <strong>Apotheke</strong>ninnere lässt die<br />

Videowand wie einen Magneten wirken.<br />

Unbewusst wird man von dieser Magie angezogen.<br />

<strong>Die</strong> Werbung zeigt ihre Wirkung<br />

und der Kunde betritt den Raum. Ob er<br />

etwas kaufen möchte oder nicht, hat bereits<br />

sein Unterbewusstsein entschieden:<br />

Ja, ich will! „<strong>Die</strong> Displaywand ist sicherlich<br />

ein ideales Marketinginstrument. Ich kann<br />

schnell auf die zu bewerbenden Produkte<br />

reagieren. Jedoch man muss sich bewusst<br />

sein, dass sich ihre Investitionskosten nur<br />

langsam amortisieren werden“, bringt es<br />

der <strong>Apotheke</strong>r zum Ausdruck, der zusam-<br />

Konzepte<br />

men mit seinem innovativen Team den<br />

Kunden empfängt.<br />

Werbeflächen verkaufen<br />

Seine Entscheidung – trotz hoher Investitionskosten<br />

– solch eine topaktuelle<br />

Technik einzusetzen, hat er bis heute<br />

nicht bereut. Besonders schätzt er die<br />

hohe Flexibilität. Schnell zu reagieren<br />

und auf neue Artikel aufmerksam zu<br />

machen, steigert den Umsatz und bringt<br />

neue Kunden. Hoch im Kurs steht hier<br />

beispielsweise der saisonale Wechsel. Im<br />

Herbst sind es Artikel rund um Husten,<br />

Schnupfen, Heiserkeit. Wie kann man<br />

Erkältungen vorbeugen oder wie lässt sich<br />

der Immunschutz erhöhen? Demgegenüber<br />

bietet die Displaywand viele Möglichkeiten<br />

einer noch zielgerichteteren Anwendung,<br />

Vom Durchblick zum Überblick. In der Westgate-<strong>Apotheke</strong> in<br />

Köln immer im Blickfang – die Displaywand als Infoquelle.<br />

sodass auf Einspielungen schnell reagiert<br />

werden kann. „Wir haben die Möglichkeit<br />

mit dieser Wand zusätzliche Einnahmen zu<br />

generieren und wir können die Werbefläche<br />

vermieten“, lächelt Tenberken. Der es<br />

durchaus positiv sieht, dass die Kaufentscheidung<br />

schon außen erfolgt. Jedoch<br />

kann solch eine Technik auch ihre Schattenseiten<br />

haben: „Wir sind von dieser<br />

Art der Werbung absolut abhängig. Fällt<br />

das System aus, fehlt uns tatsächlich die<br />

wichtigste Werbefläche“. Dass es einmal<br />

so weit kommen könnte, daran möchten<br />

Tenberken und sein motiviertes Team aber<br />

nicht denken.<br />

So zeigt sich sehr schnell: Je attraktiver<br />

der Point of Sale, umso besser der Umsatz.<br />

Wenn individuelle, ausgeklügelte Marketingkonzepte<br />

einerseits zum Erlebniskauf<br />

auffordern und andererseits beweisen:<br />

Zum Erfolg eines <strong>Apotheke</strong>rs gehört es<br />

auch einmal Neues zu wagen.<br />

n Carmen Groschwitz<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong> 15


Kooperationen<br />

„Gipfel der Superlative“<br />

Kooperationen dienen der Rentabilität ihrer Mitglieder. Das sichert ihre Zukunft.<br />

Ob auch die Pharmazie das Überleben garantiert, diskutiert der Kooperations-Gipfel<br />

am 07./08. Februar 2013 in München.<br />

DeA: Welche Highlights bietet der<br />

diesjährige BVDAK-Kongress?<br />

Dr. Hartmann: „Wir werden die <strong>Apotheke</strong>n-Kooperation<br />

unter allen nur denkbaren<br />

Sichtweisen auf den Prüfstand<br />

stellen. Einmal aus Sicht der <strong>Apotheke</strong>r<br />

als Mitglieder, dann in einem sicher<br />

wieder spannenden Insider-Vortrag von<br />

Professor Dr. Joachim Zentes. Natürlich<br />

kommt auch der BAH (Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Martin Weiser) und die Industrie<br />

(Wolfgang Späth, Vorstand Hexal)<br />

zu Wort. In einer eigenen Studie wird<br />

Professor Dr. Gerhard Riegl die Chancen<br />

des BVDAK als politisch-wirtschaftlicher<br />

Verband ausloten.<br />

Der Kooperationsgipfel entwickelt sich<br />

immer weiter zu einem Branchentreff<br />

der Entscheider – wie die über 200 Anmeldungen<br />

deutlich machen. Geschäftsführer,<br />

Vorstände, Marketing- und<br />

Vertriebsleiter sowie die großen Key-<br />

Account-Manager der Pharmabranche<br />

machen fast 90 Prozent der Teilnehmer<br />

aus. Das bietet kein anderer Kooperations-Kongress<br />

dieser Größenordnung.“<br />

DeA: Was kann man aus dem Scheitern<br />

der Kooperation „gesine“ lernen?<br />

Dr. Hartmann: „Auch wenn es zu den<br />

Einzelheiten des angekündigten Insolvenzverfahrens<br />

zum gesine Großhandel<br />

noch nicht genügend Informationen gibt,<br />

lässt sich eine wichtige Erkenntnis nicht<br />

leugnen: Nur wenn die Konzentration<br />

auf dem Kerngeschäft liegt, ist ein Erfolg<br />

möglich. Gleichzeitig zwei Geschäftsfelder<br />

zu betreiben, kann für eine Kooperation<br />

eine Überforderung bedeuten.“<br />

DeA: Welche Zukunft sehen Sie für die<br />

Kooperations-<strong>Apotheke</strong>r von DocMorris?<br />

16 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Dr. Stefan Hartmann: „<strong>Apotheke</strong>n schließen<br />

aus ökonomischen Gründen, nicht<br />

wegen der pharmazeutischen Qualität.“<br />

Dr. Hartmann: „Da sind wir sehr gespannt<br />

auf die Ausführungen von André Blümel<br />

(Gehe Pharmahandel). Welche Angebote<br />

hat man vor dem Verkauf an „Zur Rose“<br />

den DocMorris-<strong>Apotheke</strong>rn gemacht? Wie<br />

wird die Marke künftig im Kooperationsmarkt<br />

von den <strong>Apotheke</strong>rn und Verbrauchern<br />

beurteilt? Vielleicht werden sich<br />

auch DocMorris-<strong>Apotheke</strong>r auf dem Gipfel<br />

zu Wort melden.“<br />

DeA: Auch die neue ABDA-Führung<br />

sieht im BVDAK keinen Partner auf<br />

Augenhöhe in der Verfolgung politischwirtschaftlicher<br />

Ziele. Beeinträchtigt<br />

das die Verbandsarbeit oder gibt es so<br />

auch Chancen?<br />

Dr. Hartmann: „Unsere Verbandsarbeit<br />

wird in keiner Weise beeinträchtigt.<br />

Wir sehen für den BVDAK große Zukunfts-<br />

Chancen. Lassen Sie sich überraschen,<br />

wer noch alles unter das Dach des Verbandes<br />

kommt! Wir werden möglicherweise<br />

künftig daran arbeiten, die Interessen<br />

der jungen Verbände zu bündeln,<br />

um gemeinsame, politische Ziele deutlich<br />

zu artikulieren.“<br />

DeA: Ex-ABDA-Präsident H. G. Wolf<br />

beendete seine letzte Rede auf dem<br />

<strong>Apotheke</strong>rtag mit der Aussage, die<br />

Zukunft der <strong>Apotheke</strong> werde pharmazeutisch<br />

entschieden. Sein Nachfolger<br />

teilt diese Auffassung. Ist diese Festlegung<br />

nachhaltig wirksam, um die<br />

Existenz zu sichern?<br />

Dr. Hartmann: „Zur Zeit schließen sechs<br />

<strong>Apotheke</strong>n pro Woche. Wenn man sie<br />

nach den Schließungsgründen befragen<br />

würde, käme heraus, dass pharmazeutische<br />

Motive dabei keine Rolle gespielt<br />

haben. Es sind ganz überwiegend wirtschaftliche<br />

Ursachen, die zu Schließungen<br />

führen. Es ist schon ein wenig scheinheilig<br />

zu behaupten, die Zukunft der<br />

<strong>Apotheke</strong> würde ausschließlich pharmazeutisch<br />

entschieden. Nein, sie wird ganz<br />

entscheidend ökonomisch auf der Basis<br />

politischer Ziele bestimmt. Nur wer als<br />

<strong>Apotheke</strong>r seinen Betrieb rentabel führt,<br />

kann sich hochwertige pharmazeutische<br />

Qualität überhaupt noch leisten.<br />

Also eher so: Für die gesunde <strong>Apotheke</strong><br />

arbeiten wir in den Kooperationen und<br />

als Verband insgesamt. Unsere heilberufliche<br />

Zukunft wird politisch und betriebswirtschaftlich<br />

entschieden.“<br />

n Das Interview führte Klaus Hölzel<br />

Gefördert durch:<br />

2013<br />

Noch bis<br />

31.<strong>01.2013</strong><br />

bewerben!<br />

2013


Kooperationen<br />

Lloyds löst DocMorris ab<br />

Weg vom Billig-Image, hin zu mehr Beratung und Service: Celesio plant<br />

nach dem Verkauf von DocMorris ein europaweites Netz von <strong>Apotheke</strong>n unter<br />

dem Markennamen Lloyds – auch in Deutschland.<br />

C<br />

elesio hat sich ein ehrgeiziges Ziel<br />

gesetzt. Lloyds solle die führende<br />

<strong>Apotheke</strong>nmarke in Europa<br />

werden, hieß es auf einer Pressekonferenz<br />

im Dezember in Bicester bei London. Erste<br />

Pilotapotheken gibt es bereits in Großbritannien<br />

und Italien. Im Laufe dieses Jahres<br />

soll das <strong>Apotheke</strong>nkonzept europaweit<br />

getestet werden – auch in Deutschland,<br />

wo ein schrittweiser Ausbau geplant ist,<br />

wie der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der DocMorris Kooperationen GmbH,<br />

Andreas Engleder,<br />

Fazit:<br />

ankündigte.<br />

Auf eines legt Engleder<br />

großen Wert:<br />

<strong>Die</strong> Einführung der<br />

Lloyds-<strong>Apotheke</strong>n<br />

bedeutet nicht,<br />

dass die DocMorris-<br />

Markenpartnerschaft<br />

von heute<br />

auf morgen ad<br />

acta gelegt wird.<br />

„Wir stehen zu den<br />

Verträgen mit unserenMarkenpartnern<br />

- wer weiter<br />

DocMorris machen<br />

möchte, kann dies bis zum Ende seiner regulären<br />

Vertragszeit tun“, erklärt Engleder<br />

im „DeA“-Interview. „Aber es ist natürlich<br />

klar, dass es viele Markenpartner gibt,<br />

die nach dem Verkauf der Marke gerne in<br />

ein weiterführendes Konzept einsteigen<br />

wollen. Das werden wir ihnen auf jeden<br />

Fall ermöglichen.“ Das heißt: Das neue<br />

Konzept, das zunächst für die Celesioeigenen<br />

<strong>Apotheke</strong>n entwickelt wurde und<br />

das nach einer ersten Pilotphase sukzessive<br />

unter der Marke Lloyds in Europa ausgerollt<br />

wird, steht grundsätzlich auch den<br />

inhabergeführten DocMorris-<strong>Apotheke</strong>n in<br />

Deutschland zur Verfügung.<br />

n DocMorris-<strong>Apotheke</strong>n<br />

werden nicht von<br />

heute auf morgen<br />

verschwinden.<br />

n Celesio will mit<br />

Lloyds europaweit<br />

expandieren.<br />

n Schwerpunkt sind<br />

zunächst die Indikationsgebiete<br />

Haut und<br />

Schmerz.<br />

„Auf Kompetenzen des <strong>Apotheke</strong>rs<br />

besinnen“<br />

Das geplante europäische <strong>Apotheke</strong>nnetzwerk<br />

sei „ein klares Bekenntnis zur Stär-<br />

18 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I 11.2012 <strong>01.2013</strong><br />

Lloyds-Pilotapotheke in Bicester bei London: Links im Bild die Health Bar mit Touchscreens<br />

und Hautkosmetik-Test-Proben.<br />

kung der Rolle der <strong>Apotheke</strong>n im Gesundheitssystem<br />

und zur Partnerschaft mit<br />

den unabhängigen <strong>Apotheke</strong>n“, heißt es<br />

in einer Pressemitteilung von Celesio. Im<br />

Gegensatz zum Billig-Image von DocMorris<br />

setzt der Konzern nach eigenen Worten<br />

bei Lloyds auf „<strong>Apotheke</strong>nexzellenz und<br />

Beratungskompetenz“.<br />

„Nur über den Preis sind wir auf Dauer<br />

nicht konkurrenzfähig“, sagt Engleder.<br />

„Wir müssen uns vielmehr auf die Kompetenzen<br />

des <strong>Apotheke</strong>rs besinnen und<br />

versuchen, uns mit neuen, innovativen<br />

und sehr stark patientenorientierten Leistungen<br />

von Wettbewerbern abzugrenzen.“<br />

Aufbau und Design der Lloyds-<strong>Apotheke</strong>n<br />

sollen Information, Beratung und Betreuung<br />

des Kunden in den Mittelpunkt<br />

rücken. Als innovatives Element fungiert<br />

zum Beispiel eine sogenannte Health Bar<br />

mit Touchscreens für Produktinformationen.<br />

Schwerpunkt des Beratungsangebots<br />

werden im ersten Schritt die Indikationsgebiete<br />

Haut und Schmerzen sein –<br />

und zwar laut Celesio „mit modernsten<br />

Technologien und Methoden“ wie einem<br />

digitalen Hautscanner oder einem interaktiven<br />

Pain Assessment.<br />

Weitere Fokus-Indikationsgebiete sollen<br />

folgen. Zu den Schwerpunktthemen<br />

würden umfassende <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

angeboten, kündigt der Konzern an.<br />

„Unsere Strategie ist es, die <strong>Apotheke</strong> mit<br />

der entsprechenden pharmazeutischen<br />

Kompetenz zu stärken“, betont Engleder.<br />

„Das haben wir in dieser Form heute bei<br />

DocMorris nicht.“<br />

Europaweiter Wiedererkennungswert<br />

Ähnlich wie bei DocMorris sollen die<br />

Lloyds-<strong>Apotheke</strong>n für den Kunden einen<br />

optischen Wiedererkennungswert bieten,<br />

und zwar europaweit. Auch wenn die<br />

Eckpfeiler des Konzepts feststünden, gebe<br />

es natürlich eine Adaptierung an den<br />

jeweiligen lokalen Markt und nationale<br />

Gegebenheiten. „Wir haben unser Konzept<br />

auf umfangreichen, europaweiten Befragungen<br />

von Patienten aufgebaut“, erklärt<br />

Engleder. Flächendeckend realisiert wird<br />

dieses Konzept hierzulande aber voraussichtlich<br />

nicht vor 2014.<br />

n Alexandra Rehn<br />

Motivation geht anders<br />

Management<br />

Boni, Incentives, Motivationstrainings - es gibt viele Versuche, die Leistung<br />

von Mitarbeitern zu verbessern. Erfolgreich sind ganz andere Wege: Autonomie,<br />

Leistungssteigerung und Sinn.<br />

<strong>Die</strong> einfachsten Versuche zur Motivation<br />

sind Appelle wie „Zeigen<br />

Sie doch mal ein wenig mehr<br />

Einsatz“! Andere meinen, dass man<br />

durch Lob und Tadel Menschen motivieren<br />

könne. Und viele glauben, ihre<br />

Mitarbeiter seien mit Geld zu locken:<br />

Provisionen, Boni und Incentives. Reicht<br />

das nicht aus, dann muss ein Motivationstrainer<br />

her. Damit machten einst<br />

Jürgen Höller und seine Nachahmer in<br />

der <strong>Apotheke</strong>nszene Furore und löste<br />

eine Welle der Dopaminanschubser aus:<br />

Tschakka! Heraus kam dabei nichts als<br />

Strohfeuer. Dabei könnten wir es besser<br />

wissen. Schon Ende der Fünfziger Jahre<br />

veröffentlichte der Psychologe Frederik<br />

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Herzberg eine Studie, die zeigen konnte,<br />

dass all die oben genannten Motivationsversuche<br />

allenfalls Demotivation<br />

vermeiden können. Herzberg nannte sie<br />

Hygienefaktoren. Wer anständig bezahlt<br />

wird, Lob empfängt, vielleicht sogar am<br />

Erfolg der <strong>Apotheke</strong> beteiligt wird, der<br />

macht seine Arbeit meist ordentlich.<br />

Aber wird er dadurch motiviert? Herzberg<br />

verneinte dies.<br />

Hoch motiviert in den Crash?<br />

Szenenwechsel: Als Zocker in Nadelstreifen<br />

den Finanzmarkt vor wenigen Jahren<br />

an den Abgrund und fast darüber hinaus<br />

fuhren, da gerieten Managerboni schnell<br />

unter Generalverdacht und schwer in<br />

die Kritik. Sie seinen Schuld am Überschäumen<br />

des Marktes. <strong>Die</strong> Wirtschaft<br />

konterte, dass Boni als Leistungsanreiz<br />

unerlässlich seien. Das klingt zunächst<br />

logisch. Ein Hund gehorcht schließlich<br />

auch, wenn er ein Leckerli erwarten<br />

kann. Und aufgrund dieser einfachen<br />

Logik erklärt sich wahrscheinlich auch,<br />

warum so mancher Spitzenmanager<br />

astronomische Erfolgsvergütungen<br />

einstreicht. Seltsam nur, dass es keinen<br />

empirisch nachweisbaren Zusammenhang<br />

zwischen Unternehmenserfolg<br />

und Managerboni gibt. Im Gegenteil:<br />

Steven Covey konnte in einer Untersuchung<br />

in den 1990er Jahren zeigen,<br />

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Fazit:<br />

Management<br />

dass es eher die Firmen mit mittleren<br />

Managervergütungen sind, die nachhaltig<br />

High Performance zeigen. Jüngst<br />

konnten Psychologen zeigen, dass es<br />

selbst an der Börse nicht die Boni sind,<br />

welche den Anreiz ausmachen, sondern<br />

das Verlangen, besser als die Anderen<br />

zu sein. Dadurch entsteht in manchem<br />

Unternehmen eine durch Konkurrenz<br />

und Futterneid geprägte Ellenbogenkultur.<br />

Mit Motivationsförderung hat dieses<br />

System wenig zu tun. Zahlreiche empirische<br />

Untersuchungen können belegen,<br />

dass immer dann, wenn Mitarbeitern<br />

auch nur rudimentäre kognitive Leistungen<br />

abverlangt werden, Belohnungen<br />

wirkungslos oder sogar kontraproduktiv<br />

sind. Denkende Mitarbeiter empfinden<br />

Belohnung eher als unliebsame Konditionierungsmethode.<br />

Man spricht darum<br />

in der Wirtschaftspsychologie auch<br />

vom Korrumpierungseffekt. Und der<br />

treibt seltsame Blüten: Er führt eher zu<br />

schlechteren Leistungen.<br />

Auch dies<br />

ist längst bekannt.<br />

n Motivation entsteht<br />

durch Lernerfolg.<br />

Der amerikanische<br />

Motivationsexperte<br />

Daniel Pink<br />

sagt daher: „<strong>Die</strong><br />

Wirtschaft macht<br />

immer noch das<br />

genaue Gegenteil<br />

von dem, was die<br />

Forschung längst<br />

weiß.“ Recht hat<br />

er, sagen auch die<br />

Neurobiologen, die sich intensiv mit den<br />

neuronalen Vorgängen motivationalen<br />

Handelns beschäftigt haben. Sie können<br />

inzwischen erklären, warum extrin-<br />

n Der Erfolg muss selbst<br />

erreicht werden.<br />

n <strong>Die</strong> Sinnfrage in<br />

der <strong>Apotheke</strong> zeigt<br />

sich in der Kundenzufriedenheit.<br />

FALSCH und RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

20 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Gemeinsam führen sie die SaniPlus <strong>Apotheke</strong>n<br />

Lauterbach mit 180 Mitarbeitern<br />

sische, also von außen einwirkenden,<br />

vermeintliche Motivatoren eher hilflose<br />

Versuche der Leistungsförderung sind.<br />

Motivation kommt von innen<br />

<strong>Die</strong> Hirnforscher sagen, dass Motivation<br />

immer dann entsteht, wenn Menschen<br />

positive Erfahrungen bei der Bewältigung<br />

von Herausforderungen machen.<br />

Luci Petri von der Hubertus-<strong>Apotheke</strong><br />

in Büdingen weiß, dass „man als Chef<br />

Entscheidungen delegieren und den<br />

Mitarbeitern Freiheiten lassen muss,<br />

damit sie ihre Arbeit gut machen“.<br />

Motivation ist das Resultat eines Lernvorgangs.<br />

Immer dann, wenn uns etwas<br />

gut gelingt - und mehr noch, wenn es<br />

uns besser gelingt als erwartet, dann<br />

Anderen ihre Versäumnisse unter die Nase zu reiben, aber sich selbst als<br />

unfehlbar ansehen und für alles immer nur Ausreden und Entschuldigungen<br />

parat zu haben.<br />

Zu Fehlern stehen und diese offen korrigieren statt heimlich vertuschen –<br />

beziehungsweise Hinweise Dritter als konstruktive Hilfe verstehen und nicht<br />

als Denunziation.<br />

Einen Mitarbeiter immer wieder mit einer Aufgabe betrauen, die ihm weder<br />

liegt und er auch nicht richtig beherrscht – da sind weitere (Folge-)Fehler<br />

vorprogrammiert, zumal mit jedem erneuten Patzer letztlich seine Unsicherheit<br />

wächst und somit die Frustration, es ja doch nie zu lernen.<br />

Den Mitarbeiter seinen Stärken gemäß einsetzen, damit er Erfolgserlebnisse<br />

hat – so wächst sein Selbstvertrauen, was letztlich auch zu einem Absinken<br />

der Fehlerquote bei eher „ungeliebter“ Arbeit führt: Mach ich die fehlerfrei,<br />

kann ich schneller wieder das machen, was Spaß macht.<br />

wird im Gehirn Dopamin ausgeschüttet.<br />

<strong>Die</strong>ses Glückshormon<br />

verschafft uns nicht nur ein gutes<br />

Gefühl, sondern fördert neuronale<br />

Wachstumsprozesse und damit die<br />

Verstärkung von Synapsen oder<br />

die Bildung neuer Verknüpfungen.<br />

Lernen und Motivation sind damit<br />

unmittelbar verknüpfte neuronale<br />

Vorgänge.<br />

Sämtliche Konditionierungsversuche,<br />

dazu gehören Lob und Tadel<br />

ebenso wie Boni und Incentives,<br />

sind allenfalls gutgemeinte Versuche<br />

zur Motivation, mehr nicht.<br />

Auch Leistungsdruck ist ein ziemlich<br />

untaugliches Mittel zur Steigerung<br />

kognitiver Leistungen. Mancher<br />

wird nun fragen: „Aber lernt es<br />

sich unter Druck nicht effektiver?“<br />

Antwort der Hirnforscher: Solange<br />

wir Druck als angenehme Herausforderung<br />

empfinden, kann er leistungssteigernd<br />

wirken. Erzeugt Druck aber Angst,<br />

verkehrt sich die Wirkung ins Gegenteil,<br />

denn Angst erzeugt Stress und der sorgt<br />

dafür, dass tiefere Hirnschichten, die für<br />

die Gerfahrenabwehr zuständig sind,<br />

die Steuerung übernehmen. Das Großhirn,<br />

das durch den Druck ja eigentlich<br />

aktiviert werden soll, bleibt weitgehend<br />

ausgeschaltet. Das erklärt auch, warum<br />

sich Kreativität nicht erzwingen lässt.<br />

Unter Druck entfalten Menschen eher<br />

Einfallsreichtum, wie sie dem Druck<br />

entgehen oder sich dagegen wehren<br />

können.<br />

Eine gute Methode wendet Birgit Lauterbach,<br />

Chefin der SaniPlus <strong>Apotheke</strong>n<br />

Lauterbach in München an. Das Ehepaar<br />

Lauterbach führt mehrere <strong>Apotheke</strong>n mit<br />

insgesamt 180 Mitarbeitern. „Ich fördere<br />

meine Teammitglieder ganz individuell.<br />

Wir bieten innerhalb unserer <strong>Apotheke</strong>n<br />

viele „Spielwiesen“ und mir ist wichtig<br />

herauszufinden, auf welchem Gebiet<br />

jemand seine Stärken hat. Dementsprechend<br />

wird er dann auch eingesetzt.<br />

Dafür bieten wir viele Schulungen an,<br />

zum Beispiel QMS, Darmaufbau, Naturheilkunde<br />

oder Kosmetik. Wir haben vor<br />

vier Jahren mit Darmaufbau begonnen,<br />

und einige Mitarbeiterinnen haben sich<br />

inzwischen zu echten Darmberatungsprofis<br />

entwickelt. Andere sind Schüßler<br />

Salz Expertinnen oder Stillberaterinnen.<br />

Niemand wird zu seinem Glück gezwungen,<br />

ich möchte die Leidenschaft meiner<br />

Mitarbeiter, das sage ich auch in allen<br />

Einstellungsgesprächen.“<br />

KAST Creativ-Services GmbH<br />

<strong>Die</strong> drei Essentials der Motivation<br />

Daniel Pink nennt drei Faktoren, welche<br />

für die Entstehung von Motivation entscheidend<br />

sind: <strong>Die</strong> Autonomie des oder<br />

der Handelnden, die Möglichkeit, sich zu<br />

Verbessern („Mastery“) und die Sinnhaftigkeit<br />

einer Aufgabe („Purpose“). Autonomie<br />

ist deshalb so wichtig, weil Mitarbeiter<br />

nur dann Erfolge als motivierend<br />

empfinden, wenn es ihre eigenen Erfolge<br />

sind. Das braucht Freiräume. Inhaber<br />

sollten sich daher darauf beschränken,<br />

einen Ziel- oder Handlungsrahmen festzulegen<br />

und starre Fahrpläne vermeiden.<br />

Eigene Erfolge erzeugen intrinsische Motivation<br />

und die ist deutlich wirkungsvoller<br />

als die extrinsischen Antreiber. Wer<br />

daraus eine Haltung, eine <strong>Apotheke</strong>nkultur<br />

entwickelt, sorgt zudem für eine<br />

nachhaltige Motivation der Mitarbeiter.<br />

Mastery oder anders ausgedrückt, das<br />

Bedürfnis besser zu werden, gewissermaßen<br />

über sich selbst hinauszuwachsen, ist<br />

ein ur-menschliches Bedürfnis, wie der<br />

Neurobiologe Gerald Hüther betont. Unser<br />

Gehirn ist dazu gemacht zu lernen. Und<br />

je mehr Möglichkeiten wir dazu haben,<br />

M<br />

umso besser werden wir. Dazu gehört<br />

allerdings auch eine Fehlerkultur. Wer<br />

immer nur versucht, Fehler zu vermeiden,<br />

kann nicht besser werden, denn er umgeht<br />

den lernrelevanten Grenzbereich.<br />

Und „Purpose“, die Sinnhaftigkeit ist<br />

schließlich das Salz in der Suppe unserer<br />

Management<br />

Arbeit. So mancher fragt sich von Zeit zu<br />

Zeit: „Was macht mein Job hier eigentlich<br />

für einen Sinn?“ Und es ist gut, sich gelegentlich<br />

diese Frage zu stellen. Der amerikanische<br />

Unternehmer und Autor Max<br />

de Pree („Leadership is an Art“) stellte<br />

seinen Mitarbeitern von Zeit zu Zeit die<br />

Fragen: „Wie wichtig sind Sie für dieses<br />

Unternehmen?“ Und „Wie wichtig ist<br />

dieses Unternehmen für Sie?“ Sinn fragt<br />

nach der Vision, dem Ziel und auch nach<br />

den Werten, auf denen unser Handeln<br />

beruht. Nicht zuletzt hier setzt nachhaltige<br />

Motivation an. Was in <strong>Apotheke</strong>n ja<br />

durch eine <strong>erfolgreiche</strong> Beratung direkt<br />

erlebbar ist. Bürokratische Vorgänge wie<br />

das Bearbeiten von Retouren lassen da<br />

schon eher die Sinnfrage aufkommen.<br />

Inhaber sind nicht nur für die Vermeidung<br />

von Demotivation ihrer Mitarbeiter<br />

zuständig. Sie sind aber dafür zuständig,<br />

Bedingungen zu schaffen, in denen Motivation<br />

möglichst nachhaltig entstehen<br />

kann. Wenn ihnen das gelingt, haben sie<br />

viel erreicht.<br />

„Wir suchen die 500 größten<br />

<strong>Apotheke</strong>n Deutschlands“<br />

it Ihnen möchten wir intensiv und<br />

kreativ zusammenarbeiten: für noch<br />

mehr Leistung für Ihre Kunden und<br />

für mehr Marktkraft und stetiges Wachstum<br />

sowie nachhaltigen Gewinn für Sie.<br />

Mit Ihnen und mit Ihren Mitarbeitern erstellen<br />

wir Ihre Zukunftskonzeption 2020. Erste<br />

Erkenntnisse aus der Erarbeitung werden<br />

sofort umgesetzt. So gelangen Sie zu einer<br />

innovativen und validen Zukunftskonzeption<br />

für die nächsten 9 Jahre und befinden sich<br />

vom zweiten Tag an in der Umsetzung. <strong>Die</strong><br />

„Zukunftskonzeption Take Five“ fokussiert auf:<br />

1. Positionierung der <strong>Apotheke</strong>(n), Definition<br />

zukunftsweisender Geschäftsfelder, Präzisierung<br />

der Kundenorientierung... Dabei gilt: Nur<br />

wahrnehmbare Konsequenzen auf Ihren Markt!<br />

Lucie Petrie: „<strong>Die</strong> Mitarbeiter müssen<br />

eigene Entscheidungen treffen dürfen.“<br />

2. Zukunftsfähige Organisation, Lean Management,<br />

leistungsfähige Prozesse in allen Bereichen, IT sinnvoll ausbalancieren...<br />

Nur mit einem Ziel: Ressourcengewinnung für mehr Kraft im Markt!<br />

>> Wir denken nur in Kunden, besonders in Ihren Patientenkunden!


Vertrieb<br />

Facebook für <strong>Apotheke</strong>n:<br />

Hype oder Chance?<br />

<strong>Die</strong> Fachpresse der <strong>Apotheke</strong>r hat im letzten Jahr das Thema „Social Media“<br />

entdeckt. Aber es herrscht Ratlosigkeit unter den <strong>Apotheke</strong>rn, ob und wie man<br />

damit praktisch umgehen soll.<br />

<strong>Die</strong> neue Herausforderung für<br />

Marketing, PR und Kundenkommunikation<br />

ist die Professionalisierung<br />

des digitalen Dialogs. Ein Dialog<br />

auf Augenhöhe mit Kunden und der<br />

interessierten Öffentlichkeit. Das erfordert<br />

ein zeitnahes, aktives Social-Media-<br />

Management: Publizieren, Interagieren,<br />

Netzwerken. Besucht man als <strong>Apotheke</strong>r<br />

eine der inzwischen<br />

Fazit:<br />

zahlreich angebotenenVeranstal-<br />

tungen dazu, geht<br />

man in der Regel<br />

so schlau raus wie<br />

rein. <strong>Die</strong> Dimension<br />

des Phänomens<br />

„Social Media“ wird<br />

dem Teilnehmer<br />

zwar erläutert, er<br />

erfährt aber nie,<br />

wie es konkret<br />

geht. Das schreckt<br />

viele <strong>Apotheke</strong>r davon<br />

ab, die naheliegendste<br />

Variante,<br />

eine professionelle<br />

Facebook-Seite der<br />

<strong>Apotheke</strong>, auf den<br />

Weg zu bringen.<br />

Hinzu kommt, dass der klassische <strong>Apotheke</strong>n-Inhaber<br />

nicht facebook-affin ist.<br />

n Wichtig ist, in einem<br />

ersten Schritt Entscheidungsparameter<br />

zu definieren.<br />

n Entscheidet man sich<br />

dafür, ist Spezial-<br />

Know-how zu Facebook<br />

für <strong>Apotheke</strong>n<br />

das A & O.<br />

n Facebook für <strong>Apotheke</strong>n<br />

funktioniert<br />

nur mit der richtigen<br />

Kenntnis der inneren<br />

Logik.<br />

Facebook ist aber keine Modeerscheinung<br />

mehr, sondern ein Erfolgskonzept. So<br />

hat Coca-Cola gerade eine Werbeagentur<br />

beauftragt, den eigenen Homepageauftritt<br />

durch eine Facebook-Seite zu<br />

ersetzen. Der Grund ist denkbar einfach:<br />

Coca-Cola will dahin, wo seine Kunden<br />

sind. <strong>Die</strong> Homepage hat heute nur noch<br />

die Funktion einer Visitenkarte und stirbt<br />

als Fossil gerade aus. Der neue Trend ist<br />

Beziehungsmarketing über digitale Kommunikation<br />

mit nachgelagerter Umsatzsteigerung.<br />

Viele <strong>Apotheke</strong>r glauben, ihre Zielkund-<br />

22 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Dr. Bernhard Bellinger: <strong>Die</strong> Frage ist<br />

nicht mehr „ob”, sondern nur noch „wann<br />

und wie”.<br />

schaft, die Generation Silber, sei nicht bei<br />

Facebook. <strong>Die</strong> statistischen Daten sprechen<br />

dagegen: 47 Prozent der über 50-Jährigen<br />

haben ein Facebook-Profil (Profil = private<br />

Seite). <strong>Die</strong> 30-Jährigen sind zu 96 Prozent<br />

bei Facebook. Dazu gehört auch die Zielgruppe<br />

der jungen Mütter.<br />

Step by Step zum Ziel<br />

In der Summe geht es für einen <strong>Apotheke</strong>r<br />

darum, zunächst für sich selber Entscheidungsparameter<br />

zusammenzustellen<br />

für die Entscheidung, ob er die Plattform<br />

Facebook für seinen unternehmerischen<br />

Auftritt nutzen will oder nicht. <strong>Die</strong>se Entscheidungsparameter<br />

bekommt man bei<br />

Vorträgen, die sich an alle Zielgruppen<br />

richten, regelmäßig nicht genannt.<br />

Der zweite Schritt ist dann der wesentliche,<br />

nämlich sich an das Medium<br />

heranzuwagen und es für seine <strong>Apotheke</strong><br />

zunächst einmal einfach zu platzieren.<br />

Dafür kann man Handbücher hinzuziehen;<br />

sinnvoller sind aber natürlich Spezialvorträge<br />

für <strong>Apotheke</strong>r. Handbücher<br />

selektieren die wesentlichen Informationen<br />

für einen <strong>Apotheke</strong>r naturgemäß<br />

nämlich nicht. Der zweite Schritt macht<br />

aber nur Sinn, wenn ihm der dritte folgt,<br />

nämlich das professionelle Marketing<br />

über die dann existierende Facebook-<br />

Seite der <strong>Apotheke</strong>. Für eine <strong>erfolgreiche</strong><br />

Gestaltung gibt es Spielregeln. Nur wer<br />

das System von Facebook verstanden<br />

hat, kann es zur Umsatzgenerierung auch<br />

tatsächlich nutzen.<br />

Der Verfasser dieses Artikels hat selbst<br />

200 Stunden in Lektüre, Teilnahme an<br />

Vorträgen und Workshops und am Schluss<br />

in eine ganztätige kanzleiinterne Diskussion<br />

mit einem Spezialisten investiert,<br />

um das Thema für <strong>Apotheke</strong>n praxisnah<br />

greifen zu können. Ab März 2013 wird<br />

er es in einer eigenen Seminarreihe<br />

der Öffentlichkeit zugänglich machen,<br />

nachdem zuvor bereits für die Mandanten<br />

der eigenen Steuerberater-Kanzlei ein<br />

separartes Seminar stattfand.<br />

Praktiker-Seminar in Berlin<br />

Auch das Rechenzentrum AvP möchte<br />

seinen Kunden kurzfristig das Thema<br />

erschließen und beteiligt sich deshalb an<br />

einer dieser Seminar-Veranstaltungen.<br />

Schon seit Anfang Oktober ist der <strong>Apotheke</strong>n-<strong>Die</strong>nstleister<br />

mit einem eigenen<br />

Auftritt in Facebook vertreten, um noch<br />

näher am Kunden zu sein. <strong>Die</strong> Veranstaltung<br />

findet am 14.04.2013 in Berlin statt.<br />

Weitere Informationen dazu können<br />

Sie unter www.pharmazukunft.de oder<br />

http://www.facebook.com/avpserviceag<br />

nachlesen. Bei dieser Veranstaltung wird<br />

unter anderem davon berichtet werden,<br />

wie <strong>Apotheke</strong>r, die bereits am Seminar<br />

teilgenommen haben, seither wirtschaftliche<br />

Erfolge für ihre <strong>Apotheke</strong> über den<br />

Facebook-Auftritt erzielen konnten.<br />

n Dr. Bernhard Bellinger<br />

Rechtsanwalt/Steuerberater<br />

<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong> im Dorf –<br />

immer seltener<br />

Vertrieb<br />

Laut einer Studie beklagen die Bürger im Süden und Osten Deutschlands<br />

eine lückenhafte <strong>Apotheke</strong>nversorgung. <strong>Die</strong> Erreichbarkeit vor allem im ländlichen<br />

Raum sei oft sehr zeitintensiv.<br />

J<br />

eder fünfte Bundesbürger ist der<br />

Ansicht, es gebe zu wenige <strong>Apotheke</strong>n<br />

in seiner Umgebung. Das ist das Ergebnis<br />

einer repräsentativen Umfrage des<br />

Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag<br />

des Starnberger Softwareherstellers<br />

PHARMATECHNIK. Besonders im Osten der<br />

Republik und in den südlichen Bundesländern<br />

Bayern und Baden-Württemberg beklagen<br />

die Befrag-<br />

Fazit:<br />

ten eine zu geringe<br />

Abdeckung mit<br />

n 28 Prozent der Bewohner<br />

aus Dörfern und<br />

Gemeinden beklagen<br />

eine zu geringe <strong>Apotheke</strong>ndichte.<br />

<strong>Apotheke</strong>n (Osten:<br />

23 Prozent, Bayern:<br />

25 Prozent).<br />

Zudem leiden vor<br />

allem Menschen in<br />

Orten bis zu 20.000<br />

Einwohnern unter<br />

einer Unterversorgung<br />

an <strong>Apotheke</strong>n.<br />

28 Prozent der<br />

Befragten aus Dörfern<br />

und Gemeinden<br />

waren laut<br />

forsa der Ansicht,<br />

es gebe zu wenige<br />

<strong>Apotheke</strong>n in ihrem<br />

Umfeld. Gefragt wurde, ob die Bürger das<br />

Angebot im Umkreis ihres Wohnorts als<br />

ausreichend, zu viel oder zu wenig empfinden<br />

– unter Umkreis wurde dabei ein<br />

Fußmarsch von bis zu 30 Minuten verstanden.<br />

Lediglich vier Prozent der Befragten<br />

im Osten und zwölf Prozent der Befragten<br />

im Westen waren der Ansicht, es gebe zu<br />

viele <strong>Apotheke</strong>n.<br />

n In Bayern 2011<br />

stärkster Rückgang an<br />

<strong>Apotheke</strong>n.<br />

n 23 Prozent der<br />

Befragten im Osten<br />

bemängeln die geringe<br />

<strong>Apotheke</strong>nabdeckung<br />

vor Ort.<br />

Dazu passt, dass die Bundesvereinigung<br />

der Deutschen <strong>Apotheke</strong>nverbände<br />

(ABDA) für Bayern den stärksten Rückgang<br />

der <strong>Apotheke</strong>n im Vergleich aller<br />

Bundesländer attestiert hatte. Hier<br />

wurden 2011 44 <strong>Apotheke</strong>n geschlossen.<br />

In Deutschland muss laut ABDA eine<br />

<strong>Apotheke</strong> statistisch betrachtet durchschnittlich<br />

3.800 Einwohner versorgen,<br />

Vor allem Menschen in Orten bis zu 20.000 Einwohnern leiden laut der forsa-Studie<br />

unter einer <strong>Apotheke</strong>n-Unterversorgung.<br />

der EU-Durchschnitt liegt bei 3.300<br />

Einwohnern.<br />

Resultat der als nicht ausreichend<br />

wahrgenommenen Versorgung ist auch,<br />

dass Menschen im Osten oft eine lange<br />

Anreise in Kauf nehmen müssen, um eine<br />

geöffnete <strong>Apotheke</strong> zu finden. Jeder dritte<br />

Bewohner der fünf ostdeutschen Bundesländer<br />

muss demnach bis zu 20 Minuten<br />

Wegstrecke zur <strong>Apotheke</strong> einplanen.<br />

Zudem leiden auch hier – unabhängig<br />

vom Bundesland – vor allem die Bewohner<br />

kleinerer Gemeinden unter der<br />

lückenhaften Versorgung: Jeder vierte<br />

Befragte aus Gemeinden unter 20.000<br />

Einwohnern benötigt bis zu 20 Minuten,<br />

um Medikamente zu erhalten. Gerade<br />

im Hinblick auf die Notfallversorgung, so<br />

der PHARMATECHNIK Geschäftsführer Dr.<br />

Mathias Schindl, müssten diese Ergebnisse<br />

aufmerken lassen: „An Wochenenden<br />

oder wie an den jetzt bevorstehenden<br />

Weihnachtsfeiertagen haben nur Notdienstapotheken<br />

geöffnet. Damit müssen<br />

Patienten im Zweifel noch weitere Wege<br />

in Kauf nehmen, um dringend benötigte<br />

Medikamente zu erhalten.“ Schindl<br />

verwies deshalb auf die große Bedeutung<br />

der <strong>Apotheke</strong>n. „Ausreichend viele<br />

<strong>Apotheke</strong>n sind für eine flächendeckende<br />

Versorgung, aber auch für eine schnelle<br />

und fachkundige Gesundheitsberatung der<br />

Bevölkerung unbedingt notwendig. Wegen<br />

ihrer wichtigen Rolle im Gesundheitssystem<br />

wäre eine weitere Reduktion der<br />

<strong>Apotheke</strong>nzahl durch immer wieder neue<br />

Sparmaßnahmen letztlich für die Gesellschaft<br />

viel teurer.“<br />

n Patrick Engelke<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong> 23


Vertrieb<br />

Auch Abholer sind abzuholen<br />

Abholer stellen für die <strong>Apotheke</strong>n ein enormes Potenzial dar.<br />

Gerade hier kann die Kundenbindung gezielt gestärkt werden. Das macht sich<br />

letztlich auch im Umsatz bemerkbar.<br />

„G<br />

uten Morgen, Frau Schmidt, wie<br />

geht es Ihnen? Und wie hat Ihr<br />

Mann die neue Tablettenzusammenstellung<br />

vertragen?“ Mit diesen<br />

Worten wird die Ehefrau des stark<br />

pflegebedürftigen Herrn Schmidt in Ihrer<br />

Vorstadtapotheke begrüßt, als sie das<br />

bestellte Präparat abholen kommt. Für<br />

die 65-Jährige ist der Besuch in ihrer<br />

Stammapotheke mittlerweile eine erholsame<br />

Pause von dem Stress, den sie zu<br />

Hause durch die Pflege ihres an Parkinson<br />

erkrankten Mannes<br />

Fazit:<br />

erlebt.<br />

Hier in ihrer <strong>Apotheke</strong><br />

kennt sie die<br />

Mitarbeiter beim<br />

Namen und die<br />

Mitarbeiter kennen<br />

sie und ihre Situation.<br />

Hier holt sie<br />

sich Rat, wie sie<br />

mit den kleineren<br />

Wehwehchen<br />

umgeht und lässt<br />

sich auch genau<br />

erklären, wie sie<br />

die von Haus- und<br />

Fachärzten verschriebenenMedikamenteverabreichen<br />

soll. Auch für sich selbst nimmt sie<br />

sich neben Kraft und warmer Worte auch<br />

mal einen Tee zur Entspannung oder ein<br />

Erkältungsbad mit. „Und vor allem fragt<br />

auch mal jemand, wie es mir geht“, sagt<br />

Frau Schmidt, die manchmal durch die<br />

intensive Pflegetätigkeit das Gefühl hat,<br />

zu vereinsamen. Deshalb nimmt sie es in<br />

Ausnahmefällen auch in Kauf, ein zweites<br />

Mal für ein Rezept in die <strong>Apotheke</strong> zu<br />

fahren, obwohl sie weiß, dass sie sich die<br />

Medikamente auch liefern lassen könnte.<br />

n Bei Abholern entstehen<br />

geringere Kosten<br />

als beim Lieferservice.<br />

n Abholer wollen als<br />

Person und nicht als<br />

Nummer wahrgenommen<br />

werden.<br />

n Persönliche Gespräche<br />

und kompetente<br />

Beratung binden<br />

Abholer langfristig an<br />

die <strong>Apotheke</strong>.<br />

Hohe Lieferfähigkeit gegenüber<br />

hohen Lagerkosten abwägen<br />

Natürlich wäre es sowohl für die Patienten<br />

bzw. deren Angehörige als auch<br />

für die <strong>Apotheke</strong> am besten, wenn das<br />

24 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Viele <strong>Apotheke</strong>r entscheiden sich<br />

bewusst gegen einen Abhol-Automaten<br />

und für einen persönlichen Umgang mit<br />

ihren Patienten und Abholern.<br />

verschriebene Rezept direkt eingelöst und<br />

das Präparat mit nach Hause genommen<br />

werden könnte. „Doch in Zeiten<br />

von Rabattverträgen kann die <strong>Apotheke</strong><br />

nicht mehr sämtliche Produkte vorrätig<br />

haben“, weiß Jochen Pfeifer, Inhaber<br />

der Adler <strong>Apotheke</strong> in Velbert. „Auf der<br />

anderen Seite ist es auch eine Frage der<br />

Kundenbindung, die vom Kunden benötigten<br />

Punkte vorrätig zu haben, etwa<br />

auch im Rahmen einer Erhöhung des Warenbestandes.<br />

<strong>Die</strong>s sollte jeder <strong>Apotheke</strong>r<br />

für sich durchrechnen. Denn auch durch<br />

abholen bzw. schicken werden in der<br />

<strong>Apotheke</strong> zusätzliche Kosten verursacht.“<br />

Um eine hohe Lieferfähigkeit gewährleisten<br />

zu können, spielt die Standortfrage<br />

eine entscheidende Rolle. Während die<br />

kleinere <strong>Apotheke</strong> in ländlichen Gebieten<br />

mit wenigen Ärzten in der Umgebung den<br />

Bedarf der Patienten eher einschätzen<br />

kann, hat die zentral gelegene Stadtapotheke<br />

mit hohem Laufkundschaftsanteil<br />

einen klaren Nachteil. Sie muss ein<br />

deutlich größeres Warenlager aufweisen,<br />

um annähernd so lieferfähig zu sein wie<br />

die Landapotheke.<br />

Nicht-Lagerartikel zu Lagerartikeln<br />

machen<br />

Werden Nicht-Lagerartikel regelmäßig<br />

bzw. absehbar von einem oder mehreren<br />

Patienten bestellt, so sollten sie unbedingt<br />

in den Lagerbestand aufgenommen<br />

werden. Das reduziert die Kosten in der<br />

<strong>Apotheke</strong> und erhöht gleichermaßen<br />

die Kundenzufriedenheit. Dabei muss<br />

allerdings unbedingt auf die Haltbarkeit<br />

des produktes und den niedrigen<br />

Einkaufswert geachtet werden. Mit Hilfe<br />

des <strong>Apotheke</strong>nwarenwirtschaftssystems<br />

sollten so Bestellungen und Lagerbestände<br />

analysiert und optimiert werden.<br />

Abholer sind keine Selbstverständlichkeit<br />

Wenn das Medikament also bestellt werden<br />

muss und damit der Kunde nochmals<br />

den Weg in die <strong>Apotheke</strong> sucht, „muss<br />

alles getan werden, dass der Patient trotz<br />

der Abholung zufrieden ist.“, so Jochen<br />

Pfeifer.<br />

Während der Kunde in manchen <strong>Apotheke</strong>n<br />

einen Abrissschein mit lediglich<br />

einer Nummer und der Adresse der<br />

<strong>Apotheke</strong> erhält, gehen andere schon<br />

hier einen Schritt weiter, die Patienten<br />

zu beschwichtigen. <strong>Die</strong> Nummer zur<br />

Zuordnung des Präparates ist natürlich<br />

entscheidend. Dennoch möchte sich der<br />

Kunde nicht als solche fühlen. Er ist weit<br />

mehr als eine Nummer und wird eine<br />

höhere Akzeptanz und Zufriedenheit<br />

zeigen, wenn er eine direkte Ansprache<br />

erhält: „Obwohl wir ständig 15.000 verschiedene<br />

Arzneimittel auf Lager halten,<br />

haben wir Ihr gewünschtes Präparat<br />

leider nicht vorrätig. Wir besorgen Ihre<br />

Arznei schnellstmöglich. Sollten Sie dieses<br />

Mittel häufiger benötigen, halten wir es<br />

zukünftig für Sie vorrätig. Bitte geben Sie<br />

uns Bescheid. <strong>Die</strong>ses Mal bitten wir Sie,<br />

dafür noch einmal<br />

wiederzukommen<br />

und diesen Schein<br />

mitzubringen.“ –<br />

schreibt beispielsweise<br />

die DocMorris<br />

<strong>Apotheke</strong> in<br />

Wiesbaden.<br />

Alleine schon durch<br />

die Angabe der Anzahl<br />

an Produkten<br />

erfährt der Kunde,<br />

dass es sich eher<br />

um eine Ausnahme<br />

als um den Regelfall<br />

handelt, dass<br />

er noch einmal<br />

den Gang in die<br />

<strong>Apotheke</strong> machen<br />

muss. Auch wird<br />

ihm eine Lösung<br />

zur Minimierung<br />

seiner Gänge bei<br />

sich wiederholenden<br />

Rezepten<br />

angeboten. Damit<br />

wird die Kundenbindung gestärkt, denn<br />

der Kunde weiß jetzt, dass er in Zukunft<br />

immer in dieser <strong>Apotheke</strong> sein Medikament<br />

vorrätig finden kann, wenn er<br />

es zuvor anmeldet. Er wird also nicht<br />

wahllos die nächstgelegene <strong>Apotheke</strong> auf<br />

dem seiner Heimfahrt ansteuern, sondern<br />

vielmehr den Weg in „seine“ <strong>Apotheke</strong><br />

suchen. Da man ihn dort dann kennt,<br />

können die Verkaufsgespräche auch<br />

gezielter ablaufen.<br />

Den Kunden dort abholen,<br />

wo er steht<br />

Gerade Abholer stellen ein besonderes<br />

Potenzial dar. Ihr <strong>Apotheke</strong>nbesuch ist absehbar<br />

und dadurch planbar. Der <strong>Apotheke</strong>r<br />

kann sich auf das Gespräch besser einstellen.<br />

Er muss die nötigen Informationen<br />

für den Patienten nicht ablesen, sondern<br />

kann dank guter Vorbereitung einen<br />

kompetenteren Eindruck vermitteln. Auch<br />

hat er mehr Möglichkeiten, nach persönlichen<br />

Umständen zu fragen, um die<br />

Kundenbindung zu intensivieren. Wie in<br />

unserem Beispiel von Frau Schmidt, die in<br />

ihrer <strong>Apotheke</strong> nicht nur ein Medikament<br />

für Ihren parkinsonkranken Angehörigen<br />

erhält, sondern darüber hinaus Aufmerksamkeit.<br />

Es geht auch um sie, darum geht<br />

sie in diese und nicht in eine beliebige<br />

<strong>Apotheke</strong>. Und darum nimmt sie es in<br />

Kauf, dass sie noch einmal als Abholerin in<br />

die <strong>Apotheke</strong> kommt.<br />

<strong>Apotheke</strong>r Jochen Pfeifer,<br />

Inhaber der Adler <strong>Apotheke</strong>, ist überzeugt:<br />

„Zu Abholern haben wir eine spezielle<br />

Kundenbeziehung.“<br />

Angehörige, Pflegepersonal<br />

und<br />

Patienten, die in<br />

regelmäßigen<br />

Abständen ein oder<br />

mehrere Produkte<br />

anfordern, kennen<br />

die Einnahme- und<br />

Dosierungshinweise<br />

bereits und<br />

müssen hierüber<br />

nicht mehr aufgeklärt<br />

werden. Im<br />

Gegenteil, es langweilt<br />

sie schnell,<br />

wenn sie immer<br />

mit den gleichen<br />

Worten bedient<br />

werden. Stattdessen<br />

können hier<br />

beispielsweise<br />

über veränderte<br />

Verpackungs- oder<br />

Dosierungshilfen<br />

informiert werden.<br />

Auch die Frage<br />

nach dem Befinden<br />

und der Verträglichkeit des Präparates,<br />

wie auch ein einfaches „Was kann ich<br />

noch für Sie tun?“ stärken die persönliche<br />

Bindung an die <strong>Apotheke</strong>.<br />

Abhol-Automaten oder persönliche<br />

Kundenbetreuung?<br />

Um die Kosten, die durch Abholer entstehen,<br />

langfristig zu reduzieren, werden<br />

vereinzelt jetzt auch Abhol-Automaten<br />

angeboten. Das Werbeversprechen der<br />

Anbieter ist klar: Der Kunde soll durch<br />

die Automaten bequem und vor allem<br />

unabhängig von den Öffnungszeiten an<br />

sein zuvor bestelltes Medikament kommen.<br />

Hierfür erhält er nach der Beratung<br />

durch den <strong>Apotheke</strong>r eine PIN und kann<br />

diese dann bei Abholung in den Apparat<br />

FALSCH und RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

FALSCH<br />

Vertrieb<br />

ben zu bekommen. Den <strong>Apotheke</strong>rn versprechen<br />

die Hersteller mehr Effizienz, da<br />

sie die Automaten in den ruhigen Phasen<br />

des Tagesgeschäftes füllen können.<br />

Der Patient ist mit diesen Automaten<br />

komplett unabhängig von den Servicezeiten<br />

der <strong>Apotheke</strong> – kann sich sein Medikament<br />

auch während der Öffnungszeiten<br />

an dem Gerät abholen, wenn er sich<br />

nicht in die Beratungsschlange einreihen<br />

möchte. Natürlich hat das Vorteile. Doch<br />

auch hier stellt sich die Frage, wie sich<br />

der Kunde behandelt fühlt, wenn er eine<br />

Nummer zur Abholung erhält und an den<br />

Automaten verwiesen wird. Der <strong>Apotheke</strong>r<br />

Jochen Pfeifer lehnt dieses Vorgehen<br />

für seine <strong>Apotheke</strong> ab: „Das können<br />

die Kollegen gerne machen, allerdings<br />

müssen wir uns dann auch nicht mehr<br />

über Versandapotheken oder andere<br />

neue Formen der öffentlichen <strong>Apotheke</strong><br />

Das kann ein Abholer erwarten:<br />

3 Informierte Berater, die sich mit<br />

ihm als Abholer und dem Patienten<br />

beschäftigt haben.<br />

3 Eine persönliche Ansprache<br />

3 Das Gefühl, der <strong>Apotheke</strong> als<br />

Abholer etwas Wert zu sein<br />

3 Weitere Beratungen oder Hinweise<br />

beispielsweise zu Artikeln in<br />

Magazinen zu seinem Leiden o.ä.<br />

3 Ein Dankeschön für seine Treue<br />

3 Empathie<br />

beschweren. Der persönliche Kontakt<br />

zum Patienten beziehungsweise Abholer<br />

ist und bleibt das A und O einer <strong>erfolgreiche</strong>n<br />

und kompetenten öffentlichen<br />

<strong>Apotheke</strong>.“<br />

n Katrin Berheide<br />

Sie bieten sofort den Lieferservice an, wenn ein Medikament bestellt<br />

werden muss.<br />

Sie versuchen herauszufinden, ob das Abholen für den Kunden eine Option<br />

ist, um Kosten zu sparen und die Beziehung zu intensivieren.<br />

Sie behandeln einen Abholer wie jeden anderen Kunden, der in Ihre<br />

<strong>Apotheke</strong> kommt.<br />

eingeben, um sein<br />

Sie beschäftigen sich im Vorfeld mit den Anliegen des Abholers und geben<br />

RICHTIG ihm das Gefühl, dass Sie sein Wiederkommen Wert schätzen.<br />

Produkt ausgege


Warenwirtschaft<br />

Kassenbuch: Sorgfalt schützt<br />

vor Überraschungen<br />

Wer die Anforderungen des Finanzamtes kennt und mit seiner Kasse vertraut ist,<br />

kann einer Betriebsprüfung mit ruhigem Gewissen entgegen sehen.<br />

Bei seiner Buchhaltung leistet sich<br />

<strong>Apotheke</strong>r Müller keine Nachlässigkeit.<br />

Seit der Gründung seiner<br />

<strong>Apotheke</strong> achtet er akribisch auf eine<br />

genaue Buchführung. <strong>Die</strong>se Sorgfalt zahlt<br />

sich aus: Bei einer Betriebsprüfung vor<br />

zwei Jahren musste er zur Vorbereitung<br />

nur einige Unterlagen und Datensätze<br />

heraussuchen. Der Prüfer kehrte mit<br />

leeren Händen<br />

Fazit:<br />

ins Finanzamt<br />

zurück – alles war<br />

korrekt. Ob antike<br />

Registrierkasse<br />

oder modernes<br />

Touchscreen-Gerät:<br />

In der <strong>Apotheke</strong><br />

muss jede Kasse<br />

ordnungsgemäß<br />

geführt werden,<br />

sonst kann es<br />

teuer werden.<br />

Der <strong>Apotheke</strong>r aus<br />

unserem Beispiel<br />

weiß: <strong>Die</strong> Kassenbuchführung<br />

wird<br />

von Finanzbeamten<br />

besonders<br />

gerne unter die Lupe genommen, denn<br />

hier schleichen sich die meisten Fehler<br />

ein. Wenn der Betriebsprüfer an der<br />

sachlichen Richtigkeit der Buchführung<br />

zweifelt, kann das Finanzamt die Erlöse<br />

schätzen. Dann drohen Nachzahlungen<br />

bei Einkommen-, Gewerbe- und Umsatzsteuer.<br />

n Bei Fehlern im<br />

Kassenbuch drohen<br />

Nachzahlungen.<br />

n Belege müssen<br />

archiviert und zehn<br />

Jahre lang aufbewahrt<br />

werden.<br />

n Elektronisches Kassensystem<br />

spart Zeit und<br />

speichert Geldbewegungen<br />

automatisch.<br />

Kassenbuch muss stimmen<br />

Prinzipiell muss jeder buchführungspflichtige<br />

Unternehmer ein Kassenbuch<br />

führen. <strong>Die</strong> buchhalterischen Regeln und<br />

Vorgaben des Finanzamtes lassen sich<br />

mit etwas Routine leicht einhalten. <strong>Die</strong><br />

Kassenbuchführung kann elektronisch,<br />

manuell oder kombiniert erfolgen. Pflicht<br />

ist, dass pro Buchung ein Beleg mit<br />

fortlaufender Nummerierung zehn Jahre<br />

26 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

Dr. Roland Wolf: „ Bar bezahlte Betriebsausgaben<br />

sollten sofort mit Eigenbeleg<br />

dokumentiert werden.“<br />

lang aufbewahrt werden muss. Der Soll-<br />

und Istbestand muss vergleichbar sein,<br />

die Kasse muss regelmäßig, am besten<br />

täglich, durchgezählt und alle Geldbewegungen<br />

genau vermerkt werden. Falls<br />

in der Kasse Fehler auftauchen, müssen<br />

diese nachvollziehbar korrigiert werden.<br />

Es gilt das Prinzip, dass ein sachverständiger<br />

Dritter jederzeit in der Lage sein<br />

sollte, entsprechend den Angaben im<br />

Kassenbuch den Soll- und Istbestand in<br />

der Kasse zu vergleichen.<br />

Privatentnahmen kennzeichnen<br />

Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n sollten also<br />

jeden Tag genau festgehalten werden.<br />

Viele <strong>Apotheke</strong>r nehmen es damit nicht<br />

so genau und verstoßen, oft unwissentlich,<br />

gegen die Vorschriften. So werden<br />

bar bezahlte Betriebsausgaben häufig<br />

erst viel später ins Kassenbuch eingetragen.<br />

Alle Geldbewegungen sind aber<br />

chronologisch festzuhalten, Belege<br />

müssen entsprechend sortiert und<br />

aufbewahrt werden. „Wenn das nicht<br />

konsequent und sofort gemacht wird,<br />

können vorgeschriebene Aufzeichnungen<br />

leicht vergessen werden – etwa, wenn<br />

der <strong>Apotheke</strong>ninhaber für private Zwecke<br />

Geld aus der Kasse nimmt“, warnt Dr.<br />

Roland Wolf, Dozent für Rechnungswesen<br />

und Finanzen an der FOM Hochschule in<br />

Essen. In solchen Fällen sollte der Chef<br />

noch am gleichen Tag einen Eigenbeleg<br />

in die Kasse legen. Ein Kassenfehlbetrag<br />

darf auf keinen Fall entstehen. Ergibt sich<br />

bei der Abrechnung auch nur vorübergehend<br />

ein Minus-Betrag, wurde das Kassenbuch<br />

nicht ordnungsgemäß geführt.<br />

Tagesabrechnungen archivieren<br />

Bei <strong>Apotheke</strong>n mit Registrierkassen stellen<br />

Betriebsprüfer oft Fehler im Umgang<br />

mit den sogenannten Z-Bons fest. <strong>Die</strong>se<br />

enthalten die Tagesend - Summe und<br />

müssen fortlaufend nummeriert und<br />

archiviert werden. Wenn Z-Bons für einzelne<br />

Tage fehlen, wird der Betriebsprüfer<br />

aktiv. <strong>Die</strong> Z-Bons müssen verschieden<br />

Daten enthalten: Angaben zum Unternehmensnamen,<br />

Datum und Uhrzeit des<br />

Ausdrucks, Löschhinweise für den Tagesspeicher<br />

sowie Vermerke zu Stornos und<br />

Retouren. Alle diese Bons sind für zehn<br />

Jahre aufzubewahren. Ältere oder historische<br />

Kassen dürfen außerdem nur noch<br />

bis Ende 2016 verwendet werden, es sei<br />

denn, der Inhaber führt eine Speichererweiterung<br />

und eine Softwareanpassung<br />

durch. Spätestens dann sollte man über<br />

ein elektronisches Kassensystem nachdenken:<br />

Alle Daten werden automatisch<br />

erfasst und archiviert. <strong>Die</strong> Details zur<br />

ordnungsgemäßen Kassenbuchführung<br />

spricht man am besten mit dem Steuerberater<br />

ab. Ein elektronisches Kassenbuch<br />

hilft, Fehler zu vermeiden und<br />

bringt Zeitersparnis für Mitarbeiter und<br />

Steuerbüro. Steht eine Betriebsprüfung<br />

an, kann man Unterlagen und Dateien<br />

mit wenigen Handgriffen hervorholen.<br />

n Andrea Zeinar-Steck<br />

Pflanzliche Hilfe bei<br />

grippalen Infekten<br />

Patient: „Meine Tochter hat sich im<br />

Kindergarten wieder eine Erkältung<br />

eingefangen, und vermutlich erwischt<br />

es meinen Mann und mich auch bald.<br />

Gibt es ein Mittel, das vorbeugend und<br />

lindernd zugleich wirkt?“, so eine junge<br />

Mutter. Empfohlen wird Contramutan N<br />

Saft.<br />

Basis - Beratung:<br />

Kinder erkranken im Durchschnitt rund<br />

acht bis zwölf Mal im Jahr an einem grippalen<br />

Infekt. Sie sind gegen viele Viren<br />

noch nicht immun und deshalb besonders<br />

anfällig. Gegen die Symptome eines<br />

grippalen Infektes wie Halsschmerzen,<br />

mäßiges Fieber, Husten und Schnupfen<br />

gibt es wirksame Naturarzneien, die<br />

oftmals Kinder und Erwachsene gleichermaßen<br />

nehmen können. Bewährt hat<br />

sich die Arzneipflanze Wasserdost, die<br />

in Contramutan N Saft enthalten ist. <strong>Die</strong><br />

Inhaltsstoffe der Pflanze wirken antientzündlich,<br />

antibakteriell und schützen vor<br />

Erkältungsviren – deshalb nennt man<br />

Wasserdost auch Virenblocker.<br />

Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />

+ Ist die Erkältung schon da, verabreicht<br />

man Kindern einen Teelöffel Saft pro<br />

Stunde, Erwachsene nehmen 1 Esslöffel<br />

pro Stunde. Für alle gilt: Anstrengung<br />

vermeiden,das kann die Erkältungsdauer<br />

verkürzen.<br />

+ Der Saft wird gut von der Mundschleimhaut<br />

aufgenommen und sollte<br />

einen Moment im Mund belassen werden,<br />

bevor er heruntergeschluckt wird.<br />

+ Kinder sollten direkt nach dem Kindergarten<br />

die Hände waschen, denn<br />

verbesserte Handhygiene vermindert<br />

die Ansteckungsgefahr.<br />

Das Beratungs PLUS<br />

QUELLE:KLOSTERFRAU<br />

Mit Hyaluronsäure<br />

gegen Heiserkeit<br />

Patient: „Seit gestern habe ich ein Kratzen<br />

im Hals und heute habe ich fast keine<br />

Stimme mehr – gibt es etwas, was schnell<br />

hilft?“, so ein Mann Ende 50. Empfohlen<br />

wird GeloRevoice.<br />

Basis - Beratung:<br />

<strong>Die</strong> Ursachen für Halskratzen und Heiserkeit<br />

sind oft trockene Heizungsluft oder eingeschränkte<br />

Nasenatmung aufgrund einer<br />

Erkältung. Auch die starke Beanspruchung<br />

der Stimme kann zu Heiserkeit führen. <strong>Die</strong><br />

Schleimhäute in den Atemwegen sondern<br />

flüssigen Schleim, die Mundhöhle und der<br />

Rachen werden zusätzlich durch Speichel<br />

feucht gehalten. Wird dieser Mechanismus<br />

gestört, kommt es zu Heiserkeit, Husten<br />

oder Halsschmerzen. Halstabletten mit Natriumhyaluronat<br />

(GeloRevoice) bilden beim<br />

Lutschen einen Hydrogelkomplex. <strong>Die</strong>ser<br />

haftet gut und lange an der Schleimhaut,<br />

schützt die gereizten Stellen und lindert die<br />

Heiserkeit. <strong>Die</strong> Lutschtabletten gibt es jetzt<br />

auch in Kirsch-Menthol-, Cassis-Mentholoder<br />

Grapefruit-Menthol-Geschmack.<br />

Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />

+ Lutschtabletten regen den Speichelfluss<br />

an, der Wirkstoff-Komplex legt sich über<br />

die angegriffenen Bereiche und schützt<br />

so vor weiteren Infektionen.<br />

+ Feuchtigkeit tut den Rachenschleimhäuten<br />

gut. Pro Tag sollten mindestens zwei<br />

bis drei Liter getrunken werden.<br />

+ Zusätzlich sollte auf ausreichende Luftfeuchtigkeit<br />

in den Räumen geachtet<br />

werden. Auch ein wärmendes Halstuch<br />

kann Heiserkeit entgegenwirken.<br />

QUELLE: DAK_GESUNDHEIT<br />

Kompetenz-Dialog<br />

Hornhaut schonend<br />

entfernen<br />

Patient: „Ich bin Diabetikerin und<br />

habe an den Füßen häufig Probleme mit<br />

Hornhaut. Da ich schon älter bin, ist die<br />

Fußpflege für mich etwas mühsam – gibt<br />

es etwas, was die Hornhaut schonend<br />

entfernt?“, so Frau Müller. Empfohlen wird<br />

die Antihornhaut Serie von Hansaplast.<br />

Basis - Beratung:<br />

Diabetiker haben ein besonders hohes<br />

Risiko, an Fußverletzungen zu erkranken.<br />

<strong>Die</strong> Hornhaut sollte möglichst ohne<br />

Verletzungen entfernt werden. Mit der<br />

Anti-Hornhaut Serie können Füße risikolos<br />

und nachhaltig gepflegt werden.<br />

<strong>Die</strong> Serie besteht aus drei Produkten: Mit<br />

dem Anti Hornhaut 2in1 Peeling wird die<br />

verhornte Haut mit Bimssteinpartikeln und<br />

Gebirgssalz entfernt. <strong>Die</strong> Intensiv-Creme<br />

mit 20 Prozent Urea und der Aquaporin-<br />

Technologie wirkt hornhautreduzierend.<br />

Das dritte Produkt, ein Intensiv-Serum mit<br />

hoch konzentrierter Urea und Milchsäure<br />

eignet sich für die lokale Behandlung stark<br />

verhornter Hautpartien. Für eine optimale<br />

Pflege wäre es gut, alle drei Produkte<br />

regelmäßig anzuwenden.<br />

Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />

+ Füße werden in der Körperpflege oft<br />

vernachlässigt, sollten aber möglichst<br />

täglich genau kontrolliert werden. In<br />

den Zehen-Zwischenräumen können<br />

sich Fußpilz oder andere Infektionen<br />

bilden.<br />

+ Manchmal verstecken sich Fremdkörper<br />

wie kleine Steinchen in den Schuhen<br />

und sorgen für Verletzungen. Deshalb:<br />

Schuhe immer wieder mal kontrollieren,<br />

bevor sie angezogen werden.<br />

+ Fußpflege besser auf die sanfte Tour:<br />

Hornhautfeilen aus Metall, und Scheren<br />

sollten bei der Hornhautreduzierung<br />

nicht verwendet werden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong> 27<br />

QUELLE: HANSAPLAST


Markt<br />

Produkt Beschreibung VKF Hersteller<br />

www.aktive-wechseljahre.de<br />

28 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

P&M Cosmetics bietet jetzt vier bewährte Anti-<br />

Aging Produkte im attraktiven HV-Display an.<br />

Bestückt mit je drei Produkten DERMASENCE<br />

Hyalusome Konzentrat 30 ml (PZN 4637668),<br />

DERMASENCE AHA-Effects Creme 50 ml (PZN<br />

7277058), DERMASENCE Cream + Mask 50 ml<br />

(PZN 7261726) und den neuen DERMASENCE Eye<br />

Cream Spendern 15 ml (PZN 3133836) bietet es einen<br />

direkten Kaufanreiz. Bei Bestellung erhalten <strong>Apotheke</strong>n<br />

zusätzlich 20 Flyer „Anti-Aging“ gratis. Als<br />

Blickfang und zur Dekoration kann ein Deckenaufhänger<br />

mitbestellt werden. Bestellungen über den<br />

Zur Unterstützung des Abverkaufs in der <strong>Apotheke</strong><br />

bietet nasic aktuell ein hochwertiges und aufmerksamkeitsstarkes<br />

Acryl-HV-Display an. Nur nasic, das<br />

Nasenspray mit Wirkplus, enthält eine einzigartige<br />

und patentierte Wirkstoffkombination gegen<br />

Schnupfen. Damit befreit nasic nicht nur schnell<br />

eine verstopfte Nase, sondern – und das ist das<br />

besondere Plus - unterstützt zusätzlich die Heilung<br />

der vom Schnupfen geschädigten Schleimhaut. Das<br />

HV-Display von nasic ist beim Klosterfrau-Außendienst<br />

erhältlich – solange der Vorrat reicht.<br />

Neue Website rund um die Wechseljahre - Vielfältige<br />

Informationen über die Wechseljahre bietet<br />

die neue Homepage www.aktive-wechseljahre.<br />

de von Dr. Loges. Ein interaktiver Selbsttest gibt<br />

Aufschluss darüber, ob bereits erste Anzeichen der<br />

Wechseljahre zu erkennen sind. Weitreichende<br />

Erklärungen finden sich zu den einzelnen Wechseljahresbeschwerden<br />

von Hitzewallungen über<br />

Schweißausbrüche bis hin zu depressiven Verstimmungen.<br />

Hier sind auch entsprechende Tipps<br />

zur Selbsthilfe angesiedelt. Abgerundet wird das<br />

vielfältige Angebot durch Ratschläge zu möglichen<br />

Therapien sowie einen Blog, in dem Frauen über<br />

ihre Erfahrungen berichten.<br />

Von Husten geplagte Kunden könnten in der<br />

<strong>Apotheke</strong> bald auf eine auffällige Platzierungshilfe<br />

stoßen: Das Bodendisplay von Bronchicum mit<br />

hochwertigem Einkaufskorb aus Weidengeflecht.<br />

Das in limitierter Stückzahl aufgelegte Display kann<br />

– je nach Wunsch – mit 20er- und/oder 50er-Packungen<br />

der Bronchicum Thymian Lutschtabletten<br />

befüllt werden und ist ab sofort beim Klosterfrau-<br />

Außendienst erhältlich. Solange der Vorrat reicht.<br />

Darüber hinaus sorgt eine reichweitenstarke Werbekampagne<br />

für Nachfrage in der <strong>Apotheke</strong> und<br />

eine Unterstützung des Abverkaufs.<br />

frei ® <strong>Apotheke</strong>nkosmetik bietet jetzt eine besonders<br />

intensive Pflege für die zarte Lippenhaut. Der<br />

wasserfreie frei ® Hydrolipid Balance LippenBalsam<br />

verleiht beanspruchten Lippen sofortiges Wohlbefinden.<br />

Sogar trockene und spröde Lippen werden<br />

wieder glatt, weich und geschmeidig. Mit seinem<br />

dezenten Vanillegeschmack ist der Balsam für<br />

Frauen und Männer gleichermaßen geeignet und<br />

schützt die Lippen beim Wintersport genauso vor<br />

Austrocknung wie bei trockener Heizungsluft. Der<br />

neue frei ® Hydrolipid Balance LippenBalsam wird<br />

im attraktiven HV-Display mit dem bewährten frei ®<br />

Hydrolipid Balance LippenPflege-Stift angeboten.<br />

Unverbindliche Preisempfehlung für die 8 ml Tube<br />

3,45 Euro. Weitere Informationen sind über den<br />

frei ® Außendienst und das frei ® Servicecenter unter<br />

0800 3734635 zu erhalten.<br />

HV-Display P&M<br />

Cosmetics GmbH & Co. KG<br />

Orkotten 62<br />

48291 Telgte<br />

Telefon: 02504 9332-300<br />

Fax: 02504 9332-430<br />

info@dermasence.de<br />

www.dermasence.de<br />

HV-Display MCM KLOSTERFRAU<br />

Gereonsmühlengasse 1 - 11<br />

50606 Köln<br />

Telefon: 0221 1652 0<br />

www.klosterfrau.de<br />

Internet<br />

Display für den POS<br />

HV-Display<br />

Dr. Loges + Co. GmbH<br />

Arzneimittel<br />

Schützenstr. 5<br />

21423 Winsen<br />

Telefon: 04171 707 0<br />

www.loges.de<br />

MCM KLOSTERFRAU<br />

Gereonsmühlengasse 1 - 11<br />

50606 Köln<br />

Tel: 0221 1652 0<br />

www.klosterfrau.de<br />

<strong>Apotheke</strong>r<br />

Walter Bouhon GmbH<br />

Walter-Bouhon-Straße 4<br />

90427 Nürnberg<br />

Telefon: 0911 93670 0<br />

www.frei-apothekenkosmetik.de<br />

QUELLE: BUNDESTAG<br />

Zitat des Monats:<br />

„Bei mir in Bad Godesberg sind im Umkreis von 300<br />

Metern sechs <strong>Apotheke</strong>n. Können wir da mal etwas<br />

Marktwirtschaft einziehen lassen?“<br />

(SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, Empfang Wirtschaft Rheinland-Pfalz in der IHK)<br />

Presseblüten des Monats:<br />

„Bei den 18-Jährigen übertreffen Selbstmordversuche alle<br />

anderen Vergiftungsursachen.“<br />

Freiburger Sonntag<br />

„<strong>Die</strong> Patienten im Krankenhaus sind heute knapp vier Jahre<br />

älter als noch vor vier Jahren.“<br />

Bonner Generalanzeiger<br />

„Briten planen Einschnitte bei Operationen.“<br />

Aus der „Nordwest-Zeitung<br />

VORSCHAU HEFT 02.2013_Februar<br />

Kooperation:<br />

Warum Gesine<br />

gescheitert ist?<br />

+ + + A B O N N E M E N T + + +<br />

Ja, ich will regelmäßig über die Zukunft informiert werden<br />

Fax 00423 3881019 oder info@d-e-a.eu<br />

Sie möchten die Zeitschrift „<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>“ regelmäßig<br />

lesen? Dann sollten Sie sie abonnieren.<br />

p Ja, ich möchte „<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>“ abonnieren für<br />

Euro 50,- im Jahr,<br />

Schweiz SFR 90,-<br />

Ladenbau:<br />

Warum manche<br />

Schaufenster Kunden<br />

wirklich locken?<br />

Das Abonnement verlängert sich um ein Jahr und ich erhalte zwölf<br />

<strong>Ausgabe</strong>n im Jahr, wenn ich es nicht drei Monate vor Ablauf kündige.<br />

Apo-Verlag AG<br />

St. Wolfgang Strasse 93<br />

LI-9495 Triesen<br />

info@d-e-a.eu<br />

Datum Unterschrift<br />

<strong>Apotheke</strong>nstempel<br />

Datum 2. Unterschrift<br />

Vorschau<br />

BWL-Wissen:<br />

Warum in Bayreuth<br />

oder Schmalkalden<br />

fortbilden?<br />

Widerrufsrecht: Meine Abonnement-Bestellung kann ich<br />

innerhalb von 10 Tagen (Poststempel) schriftlich rückgängig<br />

machen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />

<strong>Apotheke</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Thomas Knoll<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Vw. Klaus Hölzel (Leitung)<br />

Redaktionsbüro A& K GbR<br />

Markt 3<br />

65375 Oestrich-Winkel<br />

Tel.: 06723 885284<br />

Fax: 06723 885285<br />

redaktion@hoelzel-net.de<br />

Autoren<br />

Dr. Bernhard Bellinger, Katrin Berheide,<br />

Christine Görg, Carmen Groschwitz,<br />

Doris Nelskamp, Sonja Sahmer,<br />

Dr. Constantin Sander, Andrea Zeinar-Steck<br />

Verlag<br />

Apo-Verlag AG<br />

St. Wolfgang Strasse 93<br />

Postfach 65<br />

LI-9495 Triesen<br />

Tel.: 00423 3881025<br />

info@d-e-a.eu<br />

Verlagsleitung<br />

Ralf Doeker<br />

Grafik und Layout<br />

KAST Creativ-Services GmbH<br />

Mooslachenstraße 4<br />

D-88142 Wasserburg/B.<br />

Tel.: 0151 25227446<br />

kast.creativ@t-online.de<br />

Anzeigen<br />

Ralf Doeker<br />

AVIER Medien GmbH<br />

Wasserburger Straße 42<br />

D-88149 Nonnenhorn<br />

Tel.: 0049 (0) 8382 99700 0<br />

info@avier.de<br />

Anzeigenpreisliste<br />

Es gilt die Preisliste von <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Nr. 4 vom 01.01.2012<br />

Druck/Herstellung<br />

Strube OHG<br />

Stimmerswiesen 3<br />

D-34587 Felsberg<br />

Vertrieb<br />

DeA erscheint monatlich<br />

Jahresabonnement<br />

(inkl. Porto):<br />

Deutschland/Österreich € 50;<br />

Schweiz/FL sFr. 90;<br />

Einzelheft (zuzügl. Porto):<br />

€ 5; sFr. 8,10<br />

Copyright und allgemeine Hinweise<br />

<strong>Die</strong> Zeitschrift sowie alle<br />

in ihr enthaltenen einzelnen<br />

Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht immer<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte/Fotos keine Haftung.<br />

Nachdruck und Übersetzung<br />

veröffentlichter Beiträge bedürfen,<br />

auch auszugsweise, der Genehmigung<br />

des Verlages. Im Falle von Herstellungsund<br />

Vertriebsstörungen durch höhere<br />

Gewalt besteht kein Ersatzanspruch.<br />

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED<br />

Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e.V.<br />

Mitglied der Informations gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträ gern e.V.<br />

Verbreitete Auflage: 21.397 (III/12)<br />

geprüft LA-PHARM 2011<br />

© Copyright bei Apo-Verlag AG<br />

www.d-e-a.eu<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong> 29


Nachworte<br />

Das Gesetz der Anziehung<br />

Bemerkungen über die besonderen Fähigkeiten<br />

von Top-<strong>Apotheke</strong>n<br />

Der <strong>Apotheke</strong>n-Markt<br />

ist so stark im Wandel,<br />

dass dauernd<br />

neue Hiobsbotschaften in<br />

die <strong>Apotheke</strong> flattern. Jeden<br />

Tag schließt in Deutschland<br />

eine <strong>Apotheke</strong>. „Hoffentlich<br />

nicht meine“, denken viele.<br />

Insolvenzen auch bei <strong>Apotheke</strong>n!<br />

„Noch vor einigen<br />

Jahren unvorstellbar.“ Wo<br />

bekomme ich gute Mitarbeiter?<br />

„Ich bin ja froh, wenn<br />

ich überhaupt jemanden<br />

bekomme“ geht den passiven<br />

statt aktiven <strong>Apotheke</strong>rn<br />

durch den Kopf.<br />

Was wird aus der deutschen<br />

<strong>Apotheke</strong>? Ist sie ein<br />

Auslaufmodell? <strong>Die</strong> gute<br />

Nachricht daran: NEIN! Wir<br />

leben in einer freien Marktwirtschaft! Das heißt auch, der<br />

<strong>Apotheke</strong>r ist nicht nur Pharmazeut.<br />

Er ist auch als Unternehmerin und Unternehmer gefordert.<br />

Und dieser Part wird immer wichtiger. <strong>Die</strong> unternehmerisch<br />

sinnvollen Entscheidungen in Abstimmung mit den gesetzlichen<br />

Erfordernissen sind eine Herausforderung. <strong>Die</strong> gute<br />

Botschaft: Es ist machbar! Das zeigt die Nutzenkurve von<br />

TOP-<strong>Apotheke</strong>n: Sie liegen weit über dem Durchschnitt,<br />

wenn es um Motivation, emotionale Kompetenz, Bedarfsanalyse<br />

und Glaubwürdigkeit geht. Und sie erreichen keine<br />

Spitzenwerte in den Kategorien Preissensibilität, Sortimente<br />

und Zeitsensibilität.<br />

<strong>Die</strong> Branche ist stark fokussiert auf „Preis“. Der Kunde will<br />

angeblich nur billig. <strong>Die</strong> Branche ist ebenso stark fokussiert<br />

auf „Zeit“. Engpässe beim Personal, wenig organisierte<br />

Abläufe sind nur zwei Beispiele. <strong>Die</strong> Auswirkungen beim<br />

Sortiment sind vielfältig. Hohe Defektquote, viele Schicker,<br />

Verzettelung im Freiwahlsortiment, um nur einige zu nennen.<br />

<strong>Die</strong>sen Herausforderungen hat sich die TOP-<strong>Apotheke</strong> längst<br />

30 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>01.2013</strong><br />

„Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist die<br />

Glaubwürdigkeit“<br />

Schreiben Sie mir: doris.nelskamp@t-online.de<br />

mit einer klaren Strategie<br />

gestellt. Ein deutliches<br />

Unterscheidungsmerkmal<br />

ist die Glaubwürdigkeit.<br />

Der Kunde geht da nicht<br />

wissenschaftlich vor. Wenn<br />

die eigene <strong>Apotheke</strong> nicht<br />

in sein „Schema“ fällt, hat<br />

man Pech gehabt. Das zeigt<br />

auch, dass Fachkompetenz<br />

nicht den entscheidenden<br />

Unterschied ausmacht.<br />

Ganz klar liegen die Stärken<br />

einer TOP-<strong>Apotheke</strong> in der<br />

Art und Weise „wie“ sie die<br />

Fachkompetenz vermittelt:<br />

mit einen hohen Konzentration<br />

auf Kundenbedürfnisse,<br />

Empathie und Motivation.<br />

Eine klare Strategie des<br />

<strong>Apotheke</strong>nleiters mit eindeutigem<br />

Fokus auf Kundenbedürfnisse, gepaart mit guter<br />

Organisation der gesamten <strong>Apotheke</strong> macht Motivation beim<br />

Mitarbeiter und sorgt für „Lust auf Gesundheit“. Stets zählt<br />

das Gesetz der Anziehung: „Sie ziehen das an, was sie ausstrahlen.“<br />

In diesem Sinn: Viel Freude beim Verändern, es lohnt sich!<br />

n Doris Nelskamp<br />

Was macht <strong>Apotheke</strong>n erfolgreich und worin sind<br />

TOP-<strong>Apotheke</strong>n deutlich besser als der Wettbewerb?<br />

Wo liegt der Unterschied? <strong>Die</strong>se Fragen stellt sich<br />

Doris Nelskamp immer wieder, um ihre Kompetenzen als<br />

Coach für „Veränderungsmanagement“ immer weiter zu<br />

stärken. Seit zwölf Jahren ist das ihre wesentliche<br />

Frage: „Wie werden <strong>Apotheke</strong>n erfolgreich(-er)?“


<strong>Die</strong><br />

Schmerzsalbe<br />

mit<br />

Wirkplus<br />

Dank des speziell entwickelten Wirkstoffextraktes des „Trauma-Beinwell“:<br />

hochwirksam, direkt schmerzstillend<br />

sowie entzündungshemmend<br />

Statistisch hochsignifi kante Besserung des Bewegungsund<br />

Ruheschmerzes bei Myalgien im Rückenbereich. 3<br />

und Ruheschmerzes bei Myalgien im Rückenbereich. 3<br />

Behandelte Patienten in %<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

59,4 %<br />

93,3 %<br />

stark<br />

wirksam<br />

Referenzprodukt<br />

Referenz T4/5<br />

Verum T4/5<br />

guter / sehr guter Effekt<br />

guter / sehr guter Effekt (T4/5)<br />

zusätzlich wundheilungsfördernd, 1,2<br />

unterstützt so die Geweberegeneration<br />

Statistisch hochsignifi kante Beschleunigung<br />

der Wundheilung. 1,2<br />

Globale Beurteilung der Wirksamkeit durch den Arzt (gesamt: 215 Patienten) Wundheilungsrate berechnet unter Anwendung der Formel:<br />

Wundfl äche = Wundfl äche an T0 x e –Heilungsrate x Zeit<br />

Traumaplant ® Traumaplant hinterlässt<br />

keinen Fettfi lm auf der Haut.<br />

Traumaplant ® – die pfl anzliche Schmerzsalbe bei Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen 4<br />

Traumaplant ® – die pfl anzliche Schmerzsalbe bei Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen<br />

1 2 bei begleitenden offenen Schürfwunden Barna M et al.: Der wundheilende Effekt einer Symphytum-Herba-Extrakt-Creme (Symphytum x uplandicum Nyman): Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie.<br />

Wien Med. Wochenschr. 2007; 157 (21–22): 569–574 3 bei begleitenden offenen Schürfwunden<br />

4 Kucera M et al.: Symphytum-Herba-Extrakt-Creme gegen Myalgien. Eine Doppelblindstudie. Therapiewoche 2005; 9: 243-248 infolge stumpfer Verletzungen<br />

2 Barna M et al.: Der wundheilende Effekt einer Symphytum-Herba-Extrakt-Creme (Symphytum x uplandicum Nyman): Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie.<br />

Wien Med. Wochenschr. 2007; 157 (21–22): 569–574 3 Kucera M et al.: Symphytum-Herba-Extrakt-Creme gegen Myalgien. Eine Doppelblindstudie. Therapiewoche 2005; 9: 243-248<br />

Traumaplant ® . Wirkstoff: Beinwell-Zubereitung (Zubereitung aus frischem Symphytum x uplandicum-Kraut). Zusammen setzung: 10 g Creme enthalten: Wirkstoff: 1 g Zubereitung aus frischem Symphytum x<br />

uplandicum-Kraut (2-3:1) [Beinwell-Zubereitung] bestehend aus: 0,4 g Presssaft aus frischem Symphytum x uplandicum-Kraut (3-8:1) und 0,6 g Auszug aus dem Pressrückstand aus frischem Symphytum x uplandicum-<br />

Kraut (3-10:1); Auszugsmittel: Ethanol 30 % (V/V). Sonstige Bestandteile: Macrogol-20-glycerolmonostearat, Glycerolmono/di (palmitat, stearat), Octyldodecanol, Isopropylmyristat, Propylenglycol, Dimeticon<br />

100, Rosmarinöl, all-rac-α-Tocopherolacetat, Citronensäure, gereinigtes Wasser, Konservans: Sorbinsäure, Hydroxyethylsalicylat. An wen dungs gebiete: Traumaplant ® wird angewendet bei Prellungen und Verstauchungen<br />

(bei Sport- und Unfallverletzungen), Muskel- und Gelenkschmerzen infolge stumpfer Verletzungen. Gegenanzeigen: Traumaplant ® darf nicht angewendet werden bei Überempfi ndlichkeit (Allergie)<br />

gegen Beinwell oder einen der sonstigen Bestandteile von Traumaplant ® . Nebenwirkungen: In sehr seltenen Fällen (weniger als 1 Behandelter von 10.000) können Hautrötungen auftreten, die individuell bedingt<br />

sind bei Patienten mit extrem empfi ndlicher Haut oder mit einer allergischen Disposition gegen einen Bestandteil von Traumaplant ® . Im Allgemeinen klingen diese Hau terscheinungen rasch wieder ab. Bei einer<br />

spezifi schen allergischen Reaktion ist ein Arzt aufzusuchen. Aufgrund des Gehaltes an Sorbinsäure können bei entsprechend veranlagten Patienten Reizerscheinungen, wie Hautentzündungen (Dermatitis) auftreten.<br />

Pharmazeutische Unternehmen: Cassella-med, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln; Zulassungsinhaber: Harras Pharma Curarina GmbH, Am Harras 15, 81373 München. TR/FK/07-12/DEA<br />

Wundheilungskonstante (in % pro Tag)<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

28,7 %<br />

Referenzprodukt (n = 141)<br />

Tag 2 oder 3<br />

49,3 %<br />

hohe<br />

Wundheilungsrate<br />

(n = 137)<br />

PERFORMANCE factory

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