Julia Hofer, ihr Mann und der neue Mittelpunkt in ihrem Leben ... - ÖKK
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die ganz e<strong>in</strong>fach Spass machen: Schaukeln zum<br />
Beispiel. Das wirkt wie Prosecco tr<strong>in</strong>ken. O<strong>der</strong><br />
im Wald e<strong>in</strong> Feuer machen <strong>und</strong> Würste braten<br />
<strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Picknickdecke alle zusammen<br />
Würste essen <strong>und</strong> Smarties zum Dessert <strong>und</strong><br />
Mittagschlaf machen. Das ist e<strong>in</strong> bisschen wie<br />
e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> die eigene K<strong>in</strong>dheit.<br />
spArENbEIM sHoppEN __Was weniger lustig ist:<br />
am eigenen Portemonnaie zu erfahren, wie e<strong>in</strong><br />
Familienbudget von <strong>neue</strong>n Fixkosten aufgefressen<br />
wird, K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung, grössere Wohnung,<br />
Krankenkasse, höhere Steuern nach <strong>der</strong> Heirat,<br />
die tausend D<strong>in</strong>ge, die das K<strong>in</strong>d braucht. Und<br />
e<strong>in</strong>zusehen, dass man aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen<br />
tatsächlich verzichten muss. Me<strong>in</strong>e eigenen<br />
Schuhe kaufe ich heute bei Dosenbach. Und die<br />
Bücher hole ich wie<strong>der</strong> wie zu Studentenzeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek. Das ist zwar alles überhaupt<br />
nicht schlimm <strong>und</strong> erst recht nicht existenzbedrohend,<br />
aber e<strong>in</strong>e Umstellung ist es doch: Im-<br />
merh<strong>in</strong> konnte ich mir <strong>in</strong> den vielen Jahren, <strong>in</strong><br />
denen ich berufstätig <strong>und</strong> k<strong>in</strong><strong>der</strong>los war, kaufen,<br />
was das Herz begehrte.<br />
Plötzlich schloss ich mit Gefühlen Bekanntschaft,<br />
die mir eigentlich fremd s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> die<br />
ich überhaupt nicht mochte: Ich fühlte mich ungerecht<br />
behandelt. Denn leisteten nicht gerade<br />
wir, <strong>in</strong>dem wir e<strong>in</strong>e Familie gründeten, e<strong>in</strong>en<br />
wichtigen Beitrag zur Gesellschaft? Und ja, ich<br />
gebe es zu, ich war manchmal neidisch. Zum<br />
Beispiel auf das k<strong>in</strong><strong>der</strong>lose Ehepaar, das ganz für<br />
sich alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>familienhaus mit<br />
Garten wohnt. Doch diese negativen Gefühle<br />
wurden ke<strong>in</strong>e dauerhaften Begleiter. Wenn<br />
wir amSonntagmorgen alle drei auf dem Sofa<br />
liegen <strong>und</strong> uns knuddeln o<strong>der</strong> auskitzeln o<strong>der</strong><br />
L<strong>in</strong>o zuhören, wie er von den Elefanten erzählt,<br />
dann weiss ich, was Glück bedeutet. Und dass es<br />
nichts mit dem E<strong>in</strong>familienhaus <strong>und</strong> den teuren<br />
Schuhen zu tun hat.<br />
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