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Nr. 3 September 2011<br />
<strong>Magazin</strong><br />
Hormone: RegisseuRe<br />
unseRes Lebens<br />
Patientenverfügung _ Teure Spitalfreiheit _<br />
Kinderarbeit im Kongo
KIMI jubiliert!<br />
Wir feiern unser 5-jähriges Firmenjubiläum und<br />
danken unseren Kunden für ihr Vertrauen und<br />
unserem Partner ÖKK für die langjährige Treue.<br />
Im Kleinen ganz gross.
Inhaltsverzeichnis Editorial 03<br />
30<br />
38<br />
06<br />
06 TiTelgescHicHTe<br />
Wie Hormone unser<br />
Leben beeinflussen<br />
23 gesundHeiT<br />
Ärzteverband<br />
empfiehlt Patientenverfügung<br />
26 ÖKK<br />
Versicherungslücke:<br />
Teure Spitalfreiheit<br />
30 reporTage<br />
Kinderarbeit im Kongo<br />
34 Bernasconis &<br />
elTernplaneT<br />
Konsequenz in der<br />
Erziehung<br />
38 KundenporTräT<br />
Der Fitmacher<br />
impressum ÖKK <strong>Magazin</strong> / ÖKK <strong>Magazin</strong>e _ vierteljährliche<br />
Publikation für die ÖKK Kunden _ 23. Jahrgang _ 3 / 2011<br />
auflage 86’000 HerausgeBer ÖKK _ bahnhofstrasse 9 _<br />
7302 Landquart _ Telefon 058 456 10 10 _ magazin@oekk.ch<br />
cHefredaKTor Peter Werder cHef Vom diensT Manja Liesch<br />
redaKTion brand Affairs Ag _ Christoph Kohler _ bernhard Widmer<br />
redaKTionelle miTarBeiT Fadrina Arpagaus _ Kathrin buholzer _<br />
Michael Krobath _ Katrin Piazza foTo gian Marco Castelberg<br />
arT direcTion Advico Young & Rubicam _ sandra Hofacker<br />
KorreKToraT Lektorama Cadonau und Cavegn drucK gdz Ag<br />
Ohne Hormone<br />
wäre alles anders<br />
Ohne Hormone wäre alles anders. Wir durchliefen<br />
weder die Pubertät, noch hätten Frauen unter<br />
den Wechseljahren zu leiden. Aber auch glücklich<br />
verlieben würden wir uns niemals. Wir wären seit<br />
der Geburt immer gleich gross. Und zudem völlig<br />
übernächtigt, weil wir nicht richtig schlafen könnten.<br />
Wir könnten uns auf nichts konzentrieren,<br />
und unsere Reaktionsfähigkeit in Gefahrensituationen<br />
wäre lebensgefährlich schlecht. Unsere<br />
Schilddrüse wäre nutzlos, unser Stoffwechsel unbrauchbar.<br />
Sowieso würde aus uns biologisch recht<br />
organisierten Wesen ein unkontrollierter Zufall.<br />
Und schliesslich stünden wir vor ganz neuen Herausforderungen,<br />
weil es zum Beispiel Männer gar<br />
nicht mehr gäbe (auch wenn da noch ein Gen mitspielt).<br />
Das wäre möglicherweise nicht der grösste<br />
Verlust in einer hormonlosen Welt, selbst wenn<br />
die testosteronabhängige Autoindustrie dann auch<br />
gleich einpacken müsste. Aber sie sehen: Ohne<br />
Hormone sind der Mensch und seine Welt schlicht<br />
unvorstellbar. Hormone steuern unser Leben, und<br />
sie tun es dann richtig, wenn sie in der rechten<br />
Dosierung zur rechten Zeit am rechten Ort sind.<br />
Peter Werder
Frisch ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
friscH geladen: solar sTrap _ _ Schon wieder vergessen, das<br />
iPhone zu laden, und das Aufladegerät liegt zu Hause? Gut, wenn man<br />
dann sein eigenes Kraftwerk dabeihat. Mit dem Solar Strap, der<br />
persönlichen Solarzelle für iPhone und iPod, läuft der Notgenerator<br />
ständig mit. Die bunten Solarzellen sind nur 65 Gramm leicht, lassen<br />
sich mit Klettverschluss an Taschen und Kleidern anbringen und<br />
generieren im Sommer bei Sonnenschein innerhalb von zwölf Stunden<br />
genügend Strom, um den Akku voll aufzuladen. Bei bedecktem<br />
Himmel dauert es doppelt so lange – doch dafür ist der Strom garantiert<br />
umweltfreundlich.<br />
> Wir verlosen zwei Solar Strap mit integriertem Leichtbau-Akku (in Blau, Orange, Pink oder Grün,<br />
99 Franken, bestellbar unter www.rrrevolve.ch) in unserem Schreibwettbewerb auf Seite 14.<br />
friscH erforscHT: gedanKenlesen _ _ Was, wenn wir<br />
Gedanken lesen könnten? Für die einen ein Wunsch-, für die<br />
anderen ein Alptraum. Nun sind Hirnforscher unseren Gedanken<br />
dicht auf der Spur: Mit der funktionellen Magnetresonanz-<br />
tomografie erkennen sie, ob ein Mensch an ein Haus oder an<br />
ein Gesicht denkt oder ob er gerade eine Zahl addiert oder subtrahiert.<br />
«Genauso ist es möglich, die Absicht einer Person zu erkennen,<br />
noch bevor sie sich deren bewusst ist», erklärt einer der Forscher<br />
aus Berlin. Mit Hilfe der Magnetfelder erfassen die Forscher Hirndurchblutung,<br />
die Auskunft gibt über die Nervenaktivitäten. Je nach<br />
Gedanken ordnen sich Nervenzellen im Hirn anders an und zeigen<br />
ein anderes Aktivitätsmuster auf. Doch keine Sorge: Bis jetzt ist die<br />
Auflösung der Bilder so gering, dass die Hirnforscher keine Details des<br />
Gedachten entschlüsseln können. Noch sind unsere Gedanken frei.<br />
> www.bccn-berlin.de
friscH gelesen: «Krieg» Von Janne Teller _ _ Das klingt wie<br />
verkehrte Welt: In Europa herrscht Krieg, die Demokratien sind<br />
abgeschafft, die Menschen fliehen Richtung Nahen Osten. Wie<br />
würden wir uns fühlen, wenn wir in einem ägyptischen Flüchtlingslager<br />
stranden würden, ohne Papiere und Arbeit? Die preisgekrönte<br />
dänische Kinder- und Jugendbuchautorin Janne Teller ist für ungewöhnliche<br />
Gedankenexperimente bekannt. Ihr neustes Buch «Krieg»<br />
setzt sich mit Fremdenhass und Migration auseinander, zwei der<br />
brisantesten Themen unserer Gegenwart. Tellers Romane gehören<br />
in vielen europäischen Ländern bereits zum Schulstoff – und sorgen<br />
für Diskussionen im Klassenzimmer und am Familientisch.<br />
> Wir verlosen «Krieg» von Janne Teller (Hanser Verlag 2011, 10.90 Franken)<br />
dreimal in unserem Gesundheits-Kreuzworträtsel auf Seite 18.<br />
friscH angescHnallT: BuBBleBum ® -KindersiTz _ _ Keine Frage:<br />
Sichere Kindersitze sind ein Muss und seit 2010 auch eine Pflicht<br />
für jede automobile Familie mit Kindern unter zwölf Jahren –<br />
egal wie sperrig die Sitze sind und wie laut die Kinder beim<br />
Einstieg kreischen. Als zweifache Mutter kannte die Nordirin<br />
Grainne Kelly dieses Problem gut – und hat den Autokindersitz<br />
BubbleBum® entwickelt. Praktisch ist das Teil, weil es 500 Gramm<br />
leicht, aufblasbar und so klein ist, dass es in Handtaschen oder Kinderrucksäcke<br />
passt. Zudem ist der BubbleBum® bunt und cool, so dass er<br />
schnell zum beliebten Kinderaccessoire wird. Bei den Kellys ist der Bubble-<br />
Bum® mittlerweile ein ständiger Begleiter im Alltag und auf Reisen, im eigenen<br />
Auto und im Taxi. Klar: «Safety first» gilt auch bei den Kellys auf der Rücksitzbank.<br />
Der BubbleBum® erfüllt die ECE-Sicherheitsnorm. Aber ein Kindersitz muss jetzt<br />
nicht mehr auf die Nerven der Kinder und Eltern gehen.<br />
> BubbleBum®, 49.80 Franken. Mehr Infos und Bestellmöglichkeiten unter www.bubblebum.ch<br />
05
Titelgeschichte ÖKK <strong>Magazin</strong> 07<br />
Die Regisseure<br />
unseres Lebens<br />
es gibt keine lebensphase oder -situation, in der die<br />
Hormone nicht im Hintergrund regie führen. Wie sie das tun,<br />
zeigen wir auf den folgenden seiten.<br />
TexT: bernhard Widmer _ _ iLLusTRATiOn: sandra Hofacker
Titelgeschichte ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
In jeder Sekunde unseres Lebens läuft in unserem Körper<br />
ein biochemisches Spektakel ab, dirigiert von einer<br />
Handvoll Drüsen. Dazu zählen etwa die Schilddrüse<br />
und die Nebenniere, aber auch die Eierstöcke bei Frauen<br />
und die Hoden bei Männern. Diese Drüsen produzieren<br />
zusammen über 30 Hormone und schütten sie in<br />
die Blutbahn aus, von wo aus die Hormone alle Organe<br />
und Gewebe des Körpers erreichen.<br />
Das Hormonsystem lässt sich als eine Art Regierung<br />
des Körpers beschreiben. Zusammen mit dem<br />
Nervensystem steuert es die einzelnen Organe und<br />
stimmt deren Funktionen aufeinander ab. Dabei arbeiten<br />
alle Hormone nach einem ähnlichen Prinzip: Wie<br />
ein Schlüssel, der in ein Schloss passt, docken sie an<br />
die Rezeptoren einer Zelle an und übermitteln so ihren<br />
Befehl ins Innere der Zelle, wo eine entsprechende Reaktion<br />
ausgelöst wird, beispielsweise ein Hungergefühl.<br />
gene und leBenssTil<br />
Doch wer bestimmt das Regierungssystem unseres Körpers?<br />
Zuallererst die Gene: Ob zum Beispiel ein Mann<br />
einen eher hohen oder tiefen Testosteronspiegel hat,<br />
entscheidet sein Erbgut. Ferner werden die Hormone<br />
durch den jeweiligen Lebensstil beeinflusst. Wie man<br />
sich ernährt, ob man Sport betreibt, ob man in einer<br />
Beziehung lebt oder ob man oft unter Stress steht – all<br />
diese Faktoren wirken auf den Hormonhaushalt ein.<br />
Übergewicht etwa führt bei einem Mann zu einem tie-<br />
feren Testosteronspiegel, und das wiederum bleibt nicht<br />
ohne Folgen: Die Muskelkraft und die Knochenmasse<br />
schwinden, und die Libido geht zurück.<br />
Hormonelle sTÖrungen<br />
So vielfältig und komplex die Welt der Hormone ist, so<br />
unterschiedlich können die Krankheitsbilder sein, die<br />
durch eine hormonelle Störung hervorgerufen werden.<br />
Zu den häufigsten Störungen gehören die Über- oder<br />
Unterfunktion der Schilddrüse. In dieser schmetterlingsförmigen<br />
Drüse werden die Hormone Tyroxin und<br />
das schwer auszusprechende Trijodthyronin produziert.<br />
Sie steuern die Geschwindigkeit des Stoffwechsels und<br />
regulieren Herz, Kreislauf, Verdauung, Körpertemperatur<br />
und Gehirntätigkeit. Bei einer Unterfunktion, die<br />
in der Regel auf einen Jodmangel zurückzuführen ist,<br />
läuft der Stoffwechsel auf Sparflamme. Die Folgen sind<br />
Müdigkeit, Frieren, erhöhte Blutfettwerte und ein verlangsamter<br />
Puls. Bei einer Überfunktion passiert das<br />
Gegenteil. Die Schilddrüse produziert zu viele Hormone,<br />
der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, was zu<br />
Herzrasen, Schweissausbrüchen und einer Gewichtsabnahme<br />
führt. Beide Funktionsstörungen können und<br />
sollten behandelt werden. Das Problem ist, dass viele<br />
Menschen gar nicht wissen, dass sie unter einer solchen<br />
Störung leiden.<br />
>
HYPOTHALAMus<br />
sCHiLDDRüse<br />
nebennieRen<br />
09<br />
HiRnAnHAngsDRüse<br />
THYMus<br />
bAuCHsPeiCHeLDRüse<br />
gesCHLeCHTsDRüsen
Titelgeschichte ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
Die Macht<br />
der Hormone<br />
emBryos:<br />
Wie unseR gesCHLeCHT enTsTeHT<br />
Der Beginn des Lebens ist weiblich. Denn in den ersten<br />
acht Schwangerschaftswochen entwickeln sich<br />
männliche Embryos genau gleich wie weibliche. Und<br />
wenn nach acht Wochen nicht ein kleiner Schalter<br />
umgelegt würde, würden auch die männlichen Embryos<br />
in den nachfolgenden 32 Wochen zu Mädchen<br />
heranreifen. Dieser kleine Schalter ist ein einzelnes<br />
Gen auf dem Y-Chromosom, das weibliche Embryos<br />
nicht besitzen. Es führt zur Entwicklung der<br />
Hoden, die ihrerseits mit der Produktion von Testosteron<br />
beginnen, dem männlichen Geschlechtshormon.<br />
Es ist dieses Hormon, das aus einem kleinen<br />
Unterschied einen grossen macht. Dabei steuert es<br />
nicht nur die Entwicklung des männlichen Körpers,<br />
sondern prägt auch die Gehirnentwicklung und<br />
damit das spätere Verhalten. Dass sich Buben eher<br />
für Spielzeugautos als für Puppen interessieren, ist<br />
darauf zurückzuführen, dass ihr Gehirn im Bauch<br />
der Mutter mit Testosteron regelrecht durchflutet<br />
wurde.<br />
WacHsTum:<br />
HORMOn unD DOPingMiTTeL<br />
Die Körpergrösse, die ein Mensch erreicht, hängt<br />
von zwei Faktoren ab: seinen Genen und seiner Ernährung.<br />
Sie zusammen bestimmen, in welchem<br />
Ausmass die Wachstumshormone zur Wirkung gelangen.<br />
Das wichtigste Wachstumshormon heisst<br />
Somatotropin. Es steuert nicht nur das Wachstum<br />
der Knochen und die Bildung der Muskeln, sondern<br />
fördert auch die Umwandlung von Körperfett<br />
in Energie. Aus diesem Grund wird es heute auch<br />
als Doping sowie als «Verjüngungshormon» verabreicht,<br />
was allerdings zu nicht unproblematischen<br />
Nebenwirkungen führen kann, etwa zu Diabetes<br />
oder Akromegalie, der ausgeprägten Vergrösserung<br />
der Hände und Füsse oder auch des Kinns und der<br />
Ohren.
puBerTäT:<br />
DeR KÖRPeR ALs bAusTeLLe<br />
Die Macht der Hormone zeigt sich in keinem Lebensabschnitt<br />
so deutlich wie in der Pubertät. Unter<br />
ihrem Einfluss kommt es zu einem Umbau des<br />
Körpers und des Geistes. Die Hauptakteure sind die<br />
Geschlechtshormone, Testosteron bei den Buben sowie<br />
Östrogene und Progesteron bei den Mädchen.<br />
Sie sind nicht nur verantwortlich für die Reifung<br />
der Geschlechtsorgane, sondern steuern auch die<br />
Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale<br />
wie die tiefe Stimme und die Körperbehaarung beim<br />
Mann oder der Busen bei der Frau. Nicht minder<br />
dramatisch sind die hormonell bedingten Veränderungen<br />
im Gehirn: Manche Hirnzellen sterben ab,<br />
und viele Neuronen werden neu verdrahtet. In der<br />
Folge beginnen die Jugendlichen zum ersten Mal in<br />
ihrem Leben, sich eigenständig Gedanken über sich<br />
und die Welt zu machen – wobei sie bekanntlich<br />
nicht selten auf Ideen kommen, die in ihrer Umgebung<br />
Kopfschütteln auslösen.<br />
lieBe:<br />
beLOHnung unD binDung<br />
11<br />
Das Gefühl der Verliebtheit ist ein raffinierter Trick<br />
der Natur. Es macht uns glauben, dass wir die Richtige<br />
oder den Richtigen gefunden haben. Hervorgerufen<br />
wird es durch eine Reihe von Hormonen. So<br />
schütten Verliebte vermehrt das «Belohnungshormon»<br />
Dopamin aus, welches ihnen ein Hochgefühl<br />
vermittelt, indem es ihre Aufmerksamkeit auf alles<br />
Angenehme und Schöne richtet. Gleichzeitig weisen<br />
Verliebte erhöhte Werte des «Bindungshormons»<br />
Oxytocin auf. Es stärkt das gegenseitige Vertrauen<br />
und bewirkt ein Gefühl tiefer Verbundenheit. Eine<br />
wichtige Rolle spielt schliesslich auch das «Machohormon»<br />
Testosteron. Im Blut des Mannes sinkt<br />
seine Konzentration, während sie bei der Frau steigt.<br />
Die Folgen dieser hormonellen Annäherung sind,<br />
dass der Mann nur noch Augen für seine Angebetete<br />
hat und sie eine erhöhte Lust auf Sex mit ihm<br />
empfindet.<br />
>
Titelgeschichte ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
glücK:<br />
beFReiung vOn AngsT unD sCHMeRz<br />
Die «Glückshormone» Serotonin und Endorphin<br />
kennt heute jeder. Dass sie beim Verzehr von Schokolade<br />
oder beim Joggen ausgeschüttet werden,<br />
gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Weniger<br />
bekannt ist hingegen, wie sie ihre beglückende<br />
Wirkung entfalten. Serotonin und Endorphin machen<br />
uns glücklich, indem sie uns von dem befreien,<br />
was uns unglücklich macht: nämlich von Angst und<br />
Schmerzen. Serotonin vermittelt dem Gehirn die<br />
Botschaft, dass alles in bester Ordnung sei und kein<br />
Anlass zur Sorge bestehe. Endorphin wird dagegen<br />
zur Schmerzunterdrückung ausgeschüttet und wirkt<br />
dabei wie Morphium. Die Folge ist ein Euphoriegefühl,<br />
das süchtig machen kann. Also aufgepasst: Wie<br />
bei jeder Sucht verlangt der Körper nach einer stetig<br />
höheren Dosis und zeigt Entzugserscheinungen,<br />
wenn ihm die «Droge» vorenthalten wird. Von dieser<br />
Sucht betroffen sind vor allem Ausdauersportler.<br />
gefaHr:<br />
FLuCHT ODeR KAMPF?<br />
Anders als unsere urzeitlichen Vorfahren befinden<br />
wir heutigen Menschen uns nur selten in Situationen,<br />
in denen wir in Sekundenschnelle entscheiden<br />
müssen, ob wir besser fliehen oder kämpfen. Doch<br />
auch wir sind immer wieder mal gezwungen, rasch<br />
auf eine unmittelbare Bedrohung zu reagieren. Zu<br />
diesem Zweck muss der Körper blitzschnell von<br />
Entspannung auf Alarm umschalten. Dafür zuständig<br />
sind die «Stresshormone» Adrenalin und Noradrenalin.<br />
Sie sorgen für einen erhöhten Puls, die<br />
Mobilisierung von Energiereserven und eine stärkere<br />
Durchblutung der Muskeln. Gleichzeitig steigern<br />
sie die Konzentration, was uns in die Lage versetzt,<br />
richtig zu reagieren.
WecHselJaHre:<br />
Die gROsse uMsTeLLung<br />
Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern<br />
eine natürliche Lebensphase, die jede Frau ab einem<br />
gewissen Alter durchlebt. Aus hormoneller<br />
Sicht lassen sie sich als eine Art umgekehrte Pubertät<br />
beschreiben, da in ihnen die Produktion und<br />
Ausschüttung der weiblichen Geschlechtshormone<br />
(Östrogene) zurückgefahren wird. In der Folge werden<br />
die Monatsblutungen immer seltener, bis es zur<br />
letzten Regelblutung, der Menopause, kommt. Rund<br />
ein Drittel der Frauen leidet unter Wechseljahrbeschwerden.<br />
Weit verbreitet sind Hitzewallungen und<br />
Schweissausbrüche. Auch sie sind eine Konsequenz<br />
der hormonellen Umstellung: Durch Schwankungen<br />
des Östrogenspiegels im Blut gerät die Temperaturregelung<br />
im Gehirn durcheinander, wodurch<br />
der Körper zur Abgabe von Wärme angeregt wird.<br />
Dass es auch die Wechseljahre des Mannes gibt,<br />
ist übrigens ein moderner Mythos. Zwar verringert<br />
sich mit zunehmendem Alter auch beim Mann die<br />
Produktion des Geschlechtshormons (Testosteron).<br />
Doch dieser Prozess verläuft viel langsamer als bei<br />
der Frau, so dass der Mann, zumindest theoretisch,<br />
bis ins hohe Alter zeugungsfähig bleibt.<br />
scHlaf:<br />
DeR ORgAnisMus AuF sPARFLAMMe<br />
13<br />
Um schlafen zu können, reicht es nicht aus, müde<br />
zu sein. Das wissen alle, die von Schlafstörungen<br />
geplagt werden. Eine entscheidende Rolle für<br />
eine gute Nachtruhe spielt das «Schlafhormon»<br />
Melatonin. Seine Produktion und Ausschüttung<br />
unterliegt dem Hell-Dunkel-Zyklus: Fällt<br />
Licht auf die Netzhaut des Auges, wird die<br />
Melatoninbildung gehemmt. Sobald es dunkel wird,<br />
wird sie dagegen angeregt. Die schlaffördernde<br />
Wirkung von Melatonin beruht darauf, dass unter<br />
seinem Einfluss der Organismus auf Sparflamme<br />
gesetzt wird: Die Körpertemperatur wird verringert,<br />
das Nervensystem gedämpft, der Blutdruck gesenkt<br />
und der Stoffwechsel reduziert.
Kundenseite ÖKK <strong>Magazin</strong> 14<br />
ÖKK schreibwettbewerb – der siegertext<br />
Wechseljahre,<br />
nicht Wechseltage<br />
Mariella erhebt sich vom Tisch und reisst das Fenster<br />
auf. Lautstark beschweren sich ihr Ehemann und ihre<br />
Kinder: «Bist du verrückt geworden? Draussen sind 5<br />
Grad unter Null!»<br />
Am nächsten Morgen wirft sie einen besorgten<br />
Blick auf ihre Kinder. «Seid ihr nicht zu warm angezogen?<br />
Francesco, das ist doch dein Skipullover, und du,<br />
Chiara, ist dir nicht zu warm mit dem Schal?» Die beiden<br />
werfen sich einen fragenden Blick zu: «Geht es dir<br />
gut, Mama? Hast du Fieber?»<br />
Als Mariellas Ehemann Robert zum Mittagessen<br />
nach Hause kommt, findet er seine Frau in eine Wolldecke<br />
gewickelt, während die Heizung auf Hochtouren<br />
läuft. Mariella erklärt, ihr sei kalt gewesen, jetzt aber<br />
sei ihr zu warm. Und schon schaltet sie die Klimaanlage<br />
an. Ist es nun verwunderlich, dass ihr Mann ihren<br />
Verstand zu hinterfragen beginnt? «Erst reisst du bei<br />
Minustemperaturen die Fenster auf, und jetzt verwandelst<br />
du unsere Wohnung eingemummt wie ein Eskimo<br />
in ein Tropenhaus!»<br />
«Hormone», erklärt Mariella verständnisvoll. Offensichtlich<br />
komme sie in die Wechseljahre, da spielten die<br />
Hormone verrückt wie in der Pubertät. Mal sei ihr kalt,<br />
mal heiss. Geduld sei jetzt gefragt. Schliesslich handele<br />
es sich um Wechseljahre, nicht Wechseltage.<br />
Als die Kinder aus der Schule kommen, empfängt Robert<br />
sie in der Küche. Ernst erklärt er, dass Mama in die<br />
Wechseljahre komme, in denen die Hormone verrückt<br />
spielten. «Wechseljahre?», fragen die Kinder im Chor.<br />
«Sind Hormone ansteckend?», fragt Francesco. «Sollte<br />
Mama nicht zum Arzt?», will Chiara wissen. Robert<br />
seufzt. Mama wird das heute Abend genauer erklären.<br />
Rosa Cortelazzi (58), Minusio Ti<br />
Wir gratulieren Frau Cortelazzi zum gewinn einer<br />
übernachtung für zwei Personen im Landgasthof sommerfeld<br />
in Pragg-Jenaz gR inkl. gaultMillau-Halbpension!<br />
gleichzeitig bedanken wir uns für die tollen geschichten,<br />
die uns geschickt wurden.<br />
Wellnesstage<br />
in lenzerheide<br />
zu gewinnen!<br />
neuer schreibwettbewerb:<br />
«eigenverantwortung»<br />
«eigenverantwortung» ist das Thema des nächsten<br />
schreibwettbewerbs. inwiefern sind wir für unsere<br />
gesundheit und unser glück selbst verantwortlich?<br />
Mitmachen lohnt sich, denn es winken<br />
wieder einmal tolle Preise! ihre geschichte (max.<br />
1’500 zeichen) schicken sie bitte unter Angabe<br />
ihres Alters und Wohnorts bis 17. Oktober 2011<br />
mit dem betreff «schreibwettbewerb» an<br />
manja.liesch@oekk.ch. Der siegertext wird im<br />
kommenden <strong>Magazin</strong> abgedruckt werden.<br />
1. Preis:<br />
eine übernachtung für zwei Personen im Hotel<br />
schweizerhof, Lenzerheide, inkl. 6-gang-Abendessen,<br />
eines reichhaltigen Frühstücksbuffets sowie benutzung<br />
der Wellnessoase mit Hamam und je einer<br />
seifen- und Ölmassage (gesamtwert 500 Franken).<br />
> www.schweizerhof-lenzerheide.ch<br />
2. und 3. Preis:<br />
Je ein solar strap, das solarladegerät für iPhone<br />
und iPad in blau, Orange, Pink oder grün im<br />
Wert von 99 Franken (siehe seite 4).<br />
Der Landgasthof sommerfeld und das Hotel<br />
schweizerhof sind unternehmenskunden bei ÖKK.
<strong>Ökk</strong> Club<br />
Paranoia Tieritis<br />
Gutscheine mit<br />
Vergünstigungen<br />
Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.<br />
Ausflüge in Zoos und Tierparks zum Schnäppchenpreis<br />
Ausgabe September 2011<br />
Geriet Ihr ÖKK Club Booklet in<br />
fremde Hände?<br />
Bestellen Sie es einfach online<br />
nach unter www.oekk.ch/club.
Club ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
Tierische Ausflüge – mit dem ÖKK Club<br />
Wer schaut denn da aus dem gebüsch? und was war das für ein gebrüll? Tierwelten sind Wunderwelten,<br />
die für gross und Klein ein abenteuer sind. entdecken sie in diesem Herbst mit dem ÖKK club<br />
und unseren Quartettkarten das reich der Tiere! ob dschungel oder unterwasserwelt, fliegende<br />
falken oder flauschige Vierbeiner, überall in der schweiz warten Tiere auf ihren Besuch! und manchmal<br />
lassen sie sich sogar streicheln – aber nur, wenn sie etwas zum füttern mitbringen. das Booklet<br />
mit weiteren informationen und Vergünstigungen für ÖKK Kunden finden sie auf seite 15.<br />
erlebnis<br />
aktivität<br />
region<br />
Joker<br />
Tierpark goldau<br />
einheimische Tiere<br />
hautnah<br />
Füttern, streicheln;<br />
grillieren, picknicken<br />
sz – goldau<br />
Abenteuerspielplätze;<br />
Chicco, der junge<br />
weisse barockesel<br />
www.tierpark.ch<br />
zoo zürich<br />
Tropentiere in der<br />
Masoala-Halle<br />
spazieren und spielen<br />
zH – stadt zürich<br />
Pinguinparade,<br />
junge Tiger<br />
www.zoo.ch<br />
Walter zoo<br />
Abenteuerland<br />
mit Tieren<br />
Pony- und Kamelreiten,<br />
grillieren<br />
sg – gossau<br />
indianerzelt für Kinder<br />
jeden ersten samstag<br />
im Monat<br />
www.walterzoo.ch<br />
zoo Basel<br />
147 Tierarten<br />
spazieren und<br />
beobachten<br />
bs – stadt basel<br />
Junge schneeleoparden,<br />
renoviertes Affenhaus<br />
www.zoobasel.ch<br />
Tierpark dälhölzli<br />
Tiere in naturgerechter<br />
umgebung<br />
spielen und spazieren<br />
auf Rundwegen<br />
be – stadt bern<br />
Kindergeburtstage,<br />
Abendführungen<br />
www.tierpark-bern.ch
plättli-zoo<br />
streichelzoo<br />
Füttern, streicheln,<br />
spielen<br />
Tg – Frauenfeld<br />
neues schildkrötenhaus,<br />
junge Wildschweine<br />
www.plaettli-zoo.ch<br />
schlangenzoo<br />
über 220 giftige und<br />
ungiftige schlangen<br />
Anfassen, beobachten,<br />
entdecken<br />
Tg – Wallenwil /<br />
eschlikon<br />
einziger schlangenzoo<br />
der schweiz<br />
www.schlangenzoo.ch<br />
zoo al maglio<br />
zoo und Oase unter<br />
Palmen<br />
sea life Konstanz<br />
spazieren, beobachten,<br />
entspannen<br />
Ti – Magliaso<br />
Romantische Orte<br />
zum verweilen<br />
www.zooalmaglio.ch<br />
Faszinierende<br />
unterwasserwelt<br />
beobachten und entdecken<br />
– auch bei Regen!<br />
D – Konstanz<br />
am bodensee<br />
sonderausstellung<br />
«Octopus garden»<br />
www.sealife.de<br />
erlebniswelt seeteufel<br />
Tier- und erlebnispark<br />
spielen und<br />
sich austoben<br />
be – studen bei biel<br />
streichelwiese mit<br />
zwergziegen<br />
www.seeteufel.ch<br />
papiliorama<br />
www.papiliorama.ch<br />
falconeria locarno<br />
greifvögel in unmittelbarer<br />
nähe<br />
vogelflugshows um<br />
11 und 15 uhr<br />
Ti – Locarno<br />
Tausende<br />
schmetterlinge<br />
spazieren,<br />
naturspielplatz<br />
FR – Kerzers<br />
neuer spielplatz<br />
«Affenparcours»<br />
Kindergeburtstage<br />
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17<br />
WeiTere cluB-angeBoTe<br />
finden sie unTer<br />
www.oekk.ch/club
Gesundheits-Kreuzworträtsel ÖKK <strong>Magazin</strong> 18<br />
VerTiKal<br />
1 Medizinischer Fachausdruck für Ansteckung<br />
3 Ohne aufzuwachen, das bett verlassen, umhergehen<br />
und teilweise sogar Tätigkeiten verrichten<br />
5 umgangssprachliche bezeichnung für eine nicht<br />
angemessene, z.b. nicht sorgfältige oder fachgerechte,<br />
behandlung des Patienten durch einen Arzt<br />
HorizonTal<br />
2 umgangssprachlich für Pollenallergie<br />
4 unterschiedliche varianten eines gens an einer<br />
bestimmten stelle auf einem Chromosom<br />
6 gefühl einer als bedrohlich wahrgenommenen situation<br />
8 schweizerisches Luftrettungsunternehmen<br />
9 zwei Kinder einer Mutter und eines vaters,<br />
die am gleichen Tag gezeugt werden und<br />
in der Regel auch am gleichen Tag zur Welt kommen<br />
11 Psychopharmaka, die stimmungsaufhellend,<br />
antriebssteigernd und angstlösend wirken<br />
Wir gratulieren den gewinnerinnen<br />
und gewinnern des letzten<br />
gesundheits-Kreuzworträtsels.<br />
7 verpflanzung von organischem Material in der Medizin<br />
10 Alternativmedizinische behandlungsmethode,<br />
die auf dem Ähnlichkeitsprinzip basiert<br />
12 Krankhafter zustand psychischer niedergeschlagenheit<br />
13 Arzt, der sich mit erkrankungen oder störungen des<br />
geistes oder der seele von Menschen befasst<br />
19 Anderes Wort für die Regenbogenhaut des Auges<br />
14 Medizinischer Fachbegriff für gebärmutter<br />
15 Abteilung im spital, auf der Patienten mit schweren bis lebensbedrohlichen<br />
Krankheiten oder verletzungen behandelt werden<br />
16 zelle, die durch die verschmelzung von geschlechtszellen – meist<br />
einer weiblichen eizelle und einer männlichen samenzelle – entsteht<br />
17 Diagnosewerkzeug zum Abhören von Tönen und geräuschen<br />
des Körpers<br />
18 Teilgebiet der Medizin, befasst sich mit der Anwendung elektromagnetischer<br />
strahlen und mechanischer Wellen zu diagnostischen und<br />
therapeutischen zwecken<br />
senden sie das Lösungswort per Mail an magazin@oekk.ch oder per Post an<br />
ÖKK <strong>Magazin</strong>, bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, stichwort «Kreuzworträtsel».<br />
unter den richtigen einsendungen verlosen wir dreimal das buch «Krieg»<br />
von Janne Teller. einsendeschluss ist der 17. Oktober 2011.
kinDeRMa x.ch<br />
SonderAuSgAbe nr. 3/2011 | HeRBST 2011 | eRSCHeiNT 4-MAl pRo JAHR<br />
Tierische<br />
WelTrekorde<br />
und mehr …<br />
Die Menschen jagen nach Rekorden. Max hat<br />
aber eine ganze Menge Tiere gefunden, die den<br />
Rekorden der Menschen weit überlegen sind.<br />
Zum Glück dürfen Tiere nicht an Sport-Wettkämpfen<br />
teilnehmen, denn wir Menschen<br />
würden in praktisch allen Disziplinen ganz<br />
schön alt aussehen.<br />
Schneller Gepard<br />
Die schnellsten Sprinter der Welt laufen die 100<br />
Meter unter zehn Sekunden, was einer Geschwindigkeit<br />
von rund 40 Stundenkilometern<br />
entspricht. Das ist zwar ziemlich schnell, aber<br />
der Gepard kann da nur müde lächeln. Wenn<br />
es die Raubkatze aus Afrika mal so richtig eilig<br />
hat, dann schafft sie bis zu 120 Stundenkilometer!<br />
Na ja, immerhin kommen auch die Nach-<br />
Kängurus können bis zu<br />
13 Meter weit springen!<br />
zügler aus dem Tierreich: Als letzte bei<br />
diesem Wettlauf überqueren die Schnecken<br />
die Ziellinie – für die 100 Meter sind sie mehr<br />
als einen ganzen Tag lang unterwegs.<br />
Sprunggewaltige Delfine ...<br />
Der Kubaner Javier Sotomajor hält seit<br />
15 Jahren den Weltrekord im Hochsprung:<br />
2,45 Meter. Für den Sieg gegen die Tiere<br />
reichts aber trotzdem nicht. Bei weitem nicht!<br />
Denn Sätze über zwei Meter sind für Delfine<br />
gerade mal kleine Hüpfer. Die<br />
besten unter ihnen, die Streifendelfine schaffen<br />
bis zu sieben Meter hohe Sprünge!<br />
BilD: pixelio.De/JpW.peTeRS<br />
aktuell<br />
mit eRlebnisgeschichTe<br />
Rätsel<br />
unD WeTTbeWeRb<br />
Amurtiger<br />
im Zoo Zürich<br />
Ameisen können das<br />
50-fache ihres<br />
Körpergewichts tragen!
Zoo ZüRiCH<br />
T<br />
I<br />
E R<br />
W<br />
E<br />
L T<br />
delfine können<br />
bis zu sieben Meter<br />
hoch springen!<br />
... und Kängurus<br />
im Weitsprung schafft der Mensch eine Distanz<br />
von 8,95 Metern. Das ist gar nicht schlecht. Der<br />
löwe jedenfalls muss kapitu lieren, der schafft<br />
nämlich nur fünf Meter. Knapp geschlagen wird<br />
der Mensch vom Hirsch, dessen Sätze zehn<br />
Meter weit reichen. Der olympiasieger aber<br />
kommt aus Austra- lien: die ganz grossen<br />
Kängurus springen über 13 Meter weit. Das ist<br />
einsame Spitze.<br />
Die grösste Katze der Welt<br />
ist mit einer länge von bis zu vier Metern der<br />
Amurtiger. er lebt weiter nördlich als alle<br />
anderen Tiger im einzugsgebiet der Flüsse<br />
Amur und Ussuri in der chinesisch-russischen<br />
Grenzregion nördlich von Wladiwostok, wo im<br />
Winter Temperaturen von bis zu minus 40°C<br />
herrschen. Deshalb trägt er einen besonders<br />
dichten und langen Winterpelz, sein Brusthaar<br />
kann bis 10 cm lang werden. er ist ein<br />
einzelgänger, ein hervorragender Schwimmer<br />
und er ernährt sich unter anderem von<br />
Hirschen und Wildschweinen Mit einem<br />
Bestand von<br />
rund 450 Tieren<br />
ist er stark vom<br />
Aussterben<br />
bedroht. es gibt<br />
Nachwuchs.<br />
Schaut rein im<br />
Zoo Zürich.<br />
Guter Riecher<br />
Der Wolf hat im wahrsten<br />
Sinn des Wortes einen<br />
guten Riecher. Während<br />
wir Menschen schon ab<br />
50 Meter Riechdistanz<br />
nichts mehr mitbekommen,<br />
kann der Wolf<br />
zum Beispiel ein Schaf<br />
auf rund zwei Kilometer<br />
entfernung riechen.<br />
Starke Ameise<br />
Die stärksten Menschen sind wohl die<br />
Gewichtheber. Die besten von ihnen können<br />
mehr als das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts<br />
stemmen. Trotzdem haben auch sie null<br />
Chancen gegen die Tiere. Da imponiert ausgerechnet<br />
ein ganz kleines Tier viel mehr: die<br />
Ameise. Sie kann nämlich das<br />
50-fache ihres eigenen Gewichts tragen!<br />
Gefrässige Maus<br />
einige Tierarten fressen am<br />
Tag mehr als ihr eigenes<br />
Körpergewicht, Mäuse<br />
zum Beispiel. Stell dir vor,<br />
du müsstest jeden Tag 50<br />
Kilogramm pommes frites<br />
essen.<br />
Guten Appetit!<br />
Schneller Falke<br />
leider können wir nicht fliegen. Vögel aber<br />
schon. Und einige Raubvögel sogar ziemlich<br />
schnell. Der Falke erreicht bei seinem Sturzflug<br />
auf die Beute Tempo 300. Damit ist er so<br />
schnell wie ein Rennauto in der Formel 1!<br />
BilD: pixelio.De/DoMiNo<br />
pixelio.de/reginA KAute
Grosser kinderMAX<br />
Wettbewerb!<br />
WeTTbeWeRbsfRage:<br />
Der Hyper Coaster Silver Star im europa-park in Rust ist mit<br />
einer Höhe von 73 Metern die höchste Achterbahn in europa<br />
und auch die grösste, höchste und schnellste Achterbahn in<br />
Deutschland. Die 1,6 Kilometer lange Fahrt dauert 3 Minuten.<br />
Silver Star erreicht eine Geschwindigkeit von 127 km/h.<br />
Der Gepard ist mit 120 Kilometern pro<br />
Stunde unterwegs.<br />
gewinne ein Familien-tageseintritt für maximal vier personen<br />
in den europa-park oder einen von drei Familien-tages-eintritten<br />
in den Zoo Zürich.<br />
Mit 300 Metern pro Stunde ist das Faultier<br />
eines der langsamsten Tiere der Welt.<br />
Wie viel mal schneller als das faultier ist der gepard unterwegs?<br />
ist das: 150 mal 600 mal 400 mal ?<br />
platziere das lösungswort auf www.kindermax.ch, Rubrik Wettbewerbe in das entsprechenden Formular, setze Alter<br />
und Adresse dazu und ab geht die post. oder sende eine postkarte an: KinderMAx Wettbewerb, postfach 259,<br />
CH-9050 eggerstanden. einsendeschluss ist der 10. oktober 2011.<br />
pixelio<br />
pixelio
Auflösung<br />
✘ Ja ich besTelle Die ZeiTschRifT kinDeRMax<br />
abobeginn: Februar März April Mai Juni Juli September oktober November für mich selber als geschenksabo<br />
schnupper-abo CHF 10 statt CHF 15 mit 3 Ausgaben – 1 <strong>Magazin</strong> / 2 Specials<br />
im 1-Jahres abo CHF 44 statt CHF 64 mit 3 <strong>Magazin</strong>en/6 Specials<br />
im 2-Jahres abo CHF 120.– mit 6 <strong>Magazin</strong>en/12 Specials<br />
<strong>Magazin</strong> als einzelexemplar CHF 10.– zzgl. porto<br />
für alle Abonnemente gibts eine Aboprämie, exkl. dem Schnupperabo.<br />
RechnungsaDResse:<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse<br />
plZ/ort<br />
Telefon<br />
e-Mail<br />
Eiswürfel angeln<br />
Du brauchst: Schüssel mit Wasser, eiswürfel, Wollfaden, Salz<br />
Datum/Unterschrift deiner eltern<br />
Streichholzaufgabe<br />
So gehts: Fülle eine Schüssel mit Wasser und gib einen eiswürfel hinein.<br />
lege einen Wollfaden so über die Schüssel, dass er den eiswürfel berührt.<br />
Streue etwas Salz auf den eiswürfel. Warte ein paar Augenblicke – und<br />
schon ist der eiswürfel am Wollfaden festgefroren. Nun kannst du ihn<br />
einfach herausfischen.<br />
Erklärung: Das Salz bringt das eis zum Schmelzen und es bildet sich eine<br />
Schicht Wasser auf dem eiswürfel. Mit der Zeit vermischt sich das Salz<br />
mehr und mehr mit dem Wasser und es gefriert wieder zu eis. So friert<br />
der Wollfaden am Würfel fest.<br />
leseRangeboT: 9-Mal iM JahR<br />
liefeRaDResse:<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse<br />
plZ/ort<br />
Geburtsdatum<br />
Durch Umlegen von<br />
einem Hölzchen<br />
soll aus dieser<br />
falschen Gleichung<br />
eine richtige<br />
werden.<br />
abopRäMie:1-Jahres Abo<br />
Springseil 2,4m mit logo KinderMAx<br />
abopRäMie: 2-Jahres Abo<br />
Wasserspielring 95 cm Durchmesser<br />
mit logo KinderMAx<br />
bestellung senden an: KinderMAx leserservice,<br />
postfach, CH-9403 Goldach, per Fax: +41 (0)71 844 93 45<br />
Tel. +41 (0)71 844 91 51 oder unter abo@kindermax.ch
Gesundheit ÖKK <strong>Magazin</strong> 23<br />
Wille ohne Worte<br />
Wer entscheidet über unser leben, wenn wir es<br />
selbst durch unfall oder Krankheit nicht mehr können?<br />
der ärzteverband fmH und die akademie der<br />
medizinischen Wissenschaften (samW) empfehlen,<br />
eine patientenverfügung zu hinterlegen.<br />
TexT: Christoph Kohler<br />
Rund 100 bewusste Entscheidungen trifft der Mensch<br />
am Tag. Dass diese unserem Willen entspringen, ist ein<br />
Kern unseres freiheitlichen Denkens. Doch sosehr wir<br />
unsere persönliche Freiheit und unseren freien Willen<br />
hochhalten – kaum eine Person schützt diesen Willen<br />
für den Fall, dass sie ihn durch Unfall oder Krankheit<br />
verliert. Egal, ob das Schicksal mit 100 Stundenkilometern<br />
angebraust kommt oder sich unbemerkt in unseren<br />
Körper schleicht – fast immer überrascht es uns. Und<br />
meint es das Schicksal dann besonders böse, lässt es uns<br />
in einem Zustand zurück, in dem wir stumm, dämmernd<br />
und weder handlungs- noch entscheidungsfähig sind.<br />
In einem solchen unwahrscheinlichen Fall stecken<br />
wir in der Klemme: Wer entscheidet über lebensverlängernde<br />
Massnahmen, wenn medizinisch gesehen keine<br />
Besserung in Sicht ist und die Zukunft nicht mehr für<br />
uns bereithält als Dauerpflege und ein Beatmungsgerät?<br />
Ärzte sind verpflichtet, Leben zu erhalten. Und die<br />
><br />
Patientenverfügung:<br />
Wie geht das?<br />
– ein Ausweis oder ein notizzettel im Portemonnaie<br />
geben Auskunft, dass eine Patientenverfügung<br />
existiert und wo sie sie hinterlegt ist (ehepartner,<br />
Hausarzt etc.).<br />
– eine Patientenverfügung sollte regelmässig<br />
aktualisiert werden und ist nur mit Datum und unterschrift<br />
gültig.<br />
– eine Patientenverfügung darf nicht gegen schweizer<br />
Recht verstossen, z. b. aktive sterbehilfe fordern.<br />
– Die Patientenverfügung gibt Auskunft darüber, welche<br />
medizinischen Massnahmen zur Lebenserhaltung getroffen<br />
oder ausgeschlossen werden sollen, falls die<br />
eigene urteilsfähigkeit durch Krankheit oder unfall<br />
nicht mehr gewährleistet ist.<br />
– Muster für Patientenverfügungen zum Herunterladen<br />
unter www.fmh.ch oder www.srk.ch
Gesundheit ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
Angehörigen sind emotional oft überfordert von einer<br />
Entscheidung über Leben und Tod. Nicht einmal jeder<br />
Zehnte in der Schweiz hat gemäss Schätzungen eine so<br />
genannte Patientenverfügung, ein schriftliches Dokument,<br />
das in «gesunden» Zeiten verfasst und bei einer<br />
oder mehreren Vertrauenspersonen hinterlegt worden ist.<br />
nocH eine selTenHeiT: die paTienTenVerfügung<br />
Ein solches Dokument zeigt, welche medizinischen Behandlungen<br />
wir wünschen (oder ablehnen) für den Fall<br />
des Verlusts unserer Urteilsfähigkeit. Dabei gilt: Je genauer<br />
und aktueller die Verfügung, desto verbindlicher.<br />
Wohlgemerkt: Es geht nie um die akute Lebensrettung<br />
im Notfall; diese ist immer gewährleistet. Vielmehr geht<br />
es um die Zeit danach, wenn die Lebenserhaltung nur<br />
Populäre medizinische Irrtümer<br />
Der Mann<br />
liebt Fleisch,<br />
weil ein Jäger in<br />
ihm steckt<br />
Geschlechterklischees gibt’s auch beim Essen: Während<br />
sich der Mann beim Barbecue voller Hingabe ums<br />
Fleisch kümmert, ist es die Frau, die Kuchen bäckt und<br />
dafür sorgt, dass Salat auf den Tisch kommt. Landläufig<br />
werden die Unterschiede mit der Evolutionsgeschichte<br />
begründet. Galt nicht schon bei den Neandertalern: Der<br />
Mann jagt Mammuts, die Frau sammelt Pilze und Beeren?<br />
Schon, aber das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit.<br />
Die andere: Körperbau, Stoffwechsel und Hormone<br />
sorgen für verschiedene Nahrungsbedürfnisse der<br />
Geschlechter. Frauen verbrennen bei Bewegung mehr<br />
Fett, Männer mehr Kohlenhydrate. Männer verarbeiten<br />
noch durch Massnahmen wie zum Beispiel künstliche<br />
Beatmung oder Ernährung garantiert wird und keine<br />
Hoffnung auf Genesung besteht.<br />
Seit einem Bundesgerichtsentscheid im Jahr 2001 hat<br />
die Patientenverfügung auch eine rechtliche Grundlage:<br />
Eine urteilsfähige Person kann auf eine Behandlung<br />
verzichten und diesen Willen auch frühzeitig zum Ausdruck<br />
bringen. Klar, wer eine Patientenverfügung erstellt<br />
und diese – wie empfohlen – alle zwei Jahre aktualisiert,<br />
muss sich notgedrungen regelmässig den aufwühlenden<br />
Fragen von Leben und Tod stellen. Das mag unbequem<br />
sein, doch bietet eine solche Auseinandersetzung auch<br />
Chancen für eine vertiefte Betrachtung des Lebens. Vor<br />
allem aber ist eine Patientenverfügung – im Fall der Fälle<br />
– eine Entlastung für Ärzte und Angehörige sowie<br />
ein Garant für den Vollzug unseres einst freien und nun<br />
tragisch verstummten Willens.<br />
zudem Alkohol besser, Frauen Cholesterin und Zucker.<br />
Dass Männer also mehr Fleisch essen als Frauen, hat<br />
vor allem mit ihrem Stoffwechsel zu tun: Sie verbrennen<br />
mehr Energie als Frauen, weil ihr Körper mehr Muskeln<br />
und einen geringeren Fettanteil aufweist. Um diesen<br />
Energiebedarf zu decken, ist ein gutes Stück Fleisch eben<br />
manchmal genau das Richtige. Das Image als Naschkatzen<br />
haftet Frauen dagegen zu Unrecht an: Wie eine<br />
Studie des deutschen Bundesforschungsinstitutes für Ernährung<br />
und Lebensmittel belegt, gönnen sich Männer<br />
gemessen an ihrem Körpergewicht etwa gleich viel Süsses<br />
wie Frauen.
Nahaufnahme ÖKK <strong>Magazin</strong> 25<br />
nervenzellen in 400facher vergrösserung<br />
1% der Menschen leidet an schizophrenie, einer schweren psychischen erkrankung. Was dabei im Hirn falsch läuft, blieb lange<br />
unter der schädeldecke verborgen. nun haben Forscher Hautzellen von schizophrenie-Patienten zu nervenzellen umgewandelt<br />
und unter dem Mikroskop beobachtet, dass sich diese nervenzellen – hier im bild blau (zellkerne), rot und grün (zellfortsätze)<br />
gefärbt – weniger miteinander verbinden als solche von gesunden Menschen. Damit haben sie einen möglichen Krankheitsmechanismus<br />
ans Licht gebracht und einen ersten grundlegenden schritt in der entwicklung neuer Therapien getan.<br />
FOTO: © Kristen brennand, salk institute for biological studies
ÖKK ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
versicherungslücke:<br />
Teure spitalfreiheit<br />
ohne zusatzversicherung<br />
mit der neuen spitalfinanzierung, die 2012 in Kraft tritt, gilt die freie<br />
spitalwahl in der ganzen schweiz. sie ist jedoch an eine reihe<br />
von Bedingungen geknüpft. Wer sie nicht erfüllt, wird ohne spitalzusatzversicherung<br />
tief in die Tasche greifen müssen.<br />
Spitalbehandlungen werden heute je zur Hälfte vom<br />
Wohnkanton des Patienten und von seiner Krankenversicherung<br />
bezahlt. Lässt sich ein Patient jedoch in<br />
einem ausserkantonalen Spital behandeln, obwohl der<br />
Eingriff auch in seinem Wohnkanton angeboten wird,<br />
muss er den Kantonsanteil an die Kosten selber bezahlen<br />
oder dafür eine Spitalzusatzversicherung abge schlos sen<br />
haben. Das ändert sich ab nächstem Jahr mit der Einführung<br />
der freien Spital wahl. Neu werden die Patienten<br />
frei entscheiden können, in welchem Spital sie sich<br />
behan deln lassen wollen. Ihr jeweiliger Wohnkanton<br />
wird verpflichtet sein, seinen Anteil an der Rechnung<br />
zu übernehmen. Dabei gelten jedoch zwei Bedingungen:<br />
Erstens muss das gewählte Spital auf der Spitalliste des<br />
jeweiligen Kantons aufgeführt sein. Zweitens bezah len<br />
sowohl der Wohnkanton als auch die Krankenversicherung<br />
höchstens so viel, wie die gleiche Behandlung in<br />
einem Spital des Wohnkantons kosten würde. Da diese<br />
Kosten tiefer sein können als in jenem Kanton, in dem<br />
sich ein Patient behandeln lässt, besteht die Möglichkeit<br />
einer Versicherungslücke.<br />
meHr als doppelT so Teuer<br />
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, auch im 2012 eine<br />
Spitalzusatzversicherung wie zum Beispiel ÖKK KOMBI<br />
ALLGEMEIN oder ÖKK KOMBI FLEX abzuschliessen.<br />
Mit ihr lassen sich die Vorteile der neuen Spitalfreiheit<br />
voll nutzen, ohne finanzielle Risiken einzugehen.<br />
Das gilt erst recht, wenn man sich in einem ausserkantonalen<br />
Spital behandeln lassen will, das nicht auf der<br />
Spitalliste steht. Denn in einem solchen Fall bezahlt der<br />
Wohnkanton nichts. Ohne Zusatzversicherung kann das<br />
einen Patienten teuer zu stehen kommen, wie das folgende<br />
Beispiel zeigt.<br />
Der Prättigauer ÖKK Kunde Hans-Peter Suter leidet<br />
unter einem Bandscheibenvorfall, der eine Operation<br />
und die Versteifung von zwei Wirbeln erfordert. Auf<br />
Empfehlung eines Freun des hin beschliesst er, sich diesem<br />
Eingriff in einer spezialisierten Klinik in Zürich zu<br />
unter ziehen. Sie steht nicht auf der Spitalliste, ÖKK hat<br />
mit ihr aber einen Vertrag abgeschlossen. Aus diesem<br />
Grund übernimmt die Grundversicherung von Hans-<br />
Peter Suter einen Teil der Kosten, näm lich genau so viel,<br />
wie der Eingriff und der siebentätige Spitalaufenthalt im<br />
Kantonsspital Grau bünden in Chur kosten würde: 4’558<br />
Franken. In der Zürcher Spezialklinik belaufen sich die<br />
Kosten dagegen auf 11’832 Franken. Für die Differenz<br />
von 7’274 Franken müsste Hans-Peter Suter selber aufkommen,<br />
würde er nicht über die Spitalzusatz versicherung<br />
ÖKK KOMBI ALLGEMEIN verfügen.<br />
Fallpauschalen<br />
zur neuen spitalfinanzierung ab 2012 gehört auch die<br />
einführung von so genannten Fallpauschalen. Die spitäler<br />
erhalten für jeden spitalaufenthalt, d. h. für jeden Fall,<br />
eine pauschale vergütung. Dazu wird jeder Fall aufgrund<br />
von bestimmten Kriterien – zum beispiel aufgrund der<br />
Hauptdiagnose, der nebendiagnosen oder des schweregrads<br />
– einer bestimmten Fallgruppe zugeordnet.<br />
so werden die spitäler beispielsweise für jede blinddarmoperation<br />
gleich viel geld erhalten – man bezahlt<br />
also die Leistung, nicht den Aufwand. Damit soll für die<br />
spitäler ein Anreiz geschaffen werden, möglichst effizient<br />
zu arbeiten.
Kleingedrucktitis<br />
Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.<br />
Die Unterlagen unserer Krankenversicherung<br />
sind einfach und klar strukturiert. www.oekk.ch
ÖKK ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
Achtung,<br />
dubiose vermittler!<br />
Auch in diesem Jahr treiben unseriöse Vermittler ihr Unwesen auf dem Versicherungsmarkt.<br />
Häufig hören wir von Kundinnen und Kunden, jemand<br />
von ÖKK habe sie angerufen, um beim Prämiensparen zu helfen. Bereits<br />
mehrmals stellte sich heraus, dass es sich dabei um dubiose Vermittler<br />
ohne Vertrag mit ÖKK handelte. Mehr als an Prämienoptimierungen<br />
sind diese an Eigenprofit interessiert. Uns als Versicherer sind vielfach<br />
die Hände gebunden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei solchen Anrufen<br />
kritisch nachfragen. Notieren Sie sich immer den Namen und die Telefonnummer<br />
der Person, die Sie angerufen hat. Melden Sie sich bei ungutem<br />
Gefühl bei Ihrer ÖKK Agentur. Ausserdem: Seit dem 1. Juni 2011 gilt<br />
ein Ehrenkodex, welcher den Krankenkassen verbietet, per Telefonmarketing<br />
Grundversicherungen zu verkaufen. Bekommen Sie trotz<br />
des Verbots eine Grundversicherung angeboten, können Sie das<br />
Meldeformular von santésuisse ausfüllen und dadurch unseriöse<br />
Vermittler öffentlich machen.<br />
unter www.oekk.ch/magazin finden<br />
sie einen kleinen Ratgeber, der<br />
ihnen aufzeigt, wie sie sich schützen<br />
können.
Telefonische gratissprechstunde mit dem Kinderarzt:<br />
schwerpunkt impfungen<br />
Impfungen für Babys und Kinder sind bei Eltern nicht unumstritten. Welche Impfungen<br />
sind nötig und weshalb? Welche Nebenwirkungen können sie haben? Unter<br />
0844 655 655 können Sie einen Termin für eine kostenlose telefonische Sprechstunde<br />
mit dem Kinderarzt vereinbaren. Die Kinderärzte beraten Sie umfassend, klären Sie<br />
über Basisimpfungen auf und helfen Ihnen sachlich bei der Entscheidungsfindung.<br />
> Die Medgate-Ärzte sind rund um die uhr unter 0844 655 655 für sie da und<br />
helfen ihnen auch bei allgemeinen Krankheitsfragen oder akuten gesundheitsproblemen.<br />
erfahren sie mehr unter www.oekk.ch/aerztlicherRat<br />
noch länger<br />
für sie da<br />
In den Monaten September bis Dezember erreichen Sie<br />
unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater von morgens<br />
um 8 Uhr bis abends um 19 Uhr. Somit können wir<br />
Ihnen auch nach Arbeitsschluss Fragen zu Ihrer Versicherung<br />
beantworten und Sie umfassend beraten.<br />
Die Telefonnummer ihrer zuständigen Agentur finden sie<br />
auf ihrer Police oder unter www.oekk.ch/agenturen<br />
sie erhalten<br />
42 Franken retour<br />
29<br />
Der Bund erhebt Lenkungsabgaben auf umweltbelastende<br />
Stoffe. Diese Gelder fliessen via Krankenkassen<br />
an die Bevölkerung zurück. 2012 werden es über 334<br />
Millionen Franken sein, 42 Franken pro Person. Das<br />
sind doch mal gute Nachrichten, oder?<br />
Wie sich die Lenkungsabgaben zusammensetzen,<br />
können sie unter www.oekk.ch/magazin nachlesen.
Reportage ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
40’000 Kinder schuften laut Schätzungen von UNICEF in den Minen von Katanga.
Minenarbeit<br />
statt schulferien<br />
für Kinder aus der demokratischen republik Kongo ist ferienzeit<br />
oft arbeitszeit. dann folgen sie ihren eltern in gefährliche<br />
minen, um nach erzen zu schürfen. die Hilfsaktion «sternenwoche»<br />
ruft Kinder in der schweiz auf, mit kreativen aktionen<br />
geld für die Kinderarbeiter im Kongo zu sammeln.<br />
TexT: Katrin Piazza _ _ FOTO: © uniCeF / nYHQ2004-1195 / LeMoyne<br />
31
Reportage ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
«Ein Land, reich an Menschen – ein Boden, reich an<br />
Mineralien.» So wird der Kongo gerne beschrieben. Im<br />
zweitgrössten afrikanischen Staat leben 70 Millionen<br />
Menschen. In seinem Boden lagern immense Schätze:<br />
Erze wie Kupfer oder Zinn, seltene Erden wie Koltan,<br />
aber auch Erdgas, Uran, Diamanten und Gold. Rohstoffe,<br />
nach denen die Industriestaaten und zunehmend<br />
auch Schwellenländer wie China und Indien immer<br />
drängender verlangen, weil sie in der Maschinenindustrie,<br />
vor allem aber für die Produktion elektronischer<br />
Apparate, Handys und Computer benötigt werden.<br />
der reicHTum Wird exporTierT<br />
Trotz ihres Rohstoffreichtums zählt die Demokratische<br />
Republik Kongo heute zu den ärmsten Staaten der<br />
Welt. Jahrzehntelange Ausbeutung, Korruption und<br />
Kriege haben das Land zerrüttet. Während der belgischen<br />
Kolonialzeit zwischen 1877 und 1960 hatte der<br />
Rohstoffabbau einen hohen Grad an Industrialisierung<br />
erreicht und dem Staat zu einem höheren Bruttoinlandprodukt<br />
verholfen, als es damals Kanada aufwies. Heute<br />
jedoch sind die meisten der damals gebauten Bergwerke<br />
und Fabriken abgewirtschaftete Industrieruinen.<br />
Die Infrastruktur ist in einem desolaten Zustand. Es<br />
fehlt an Krankenhäusern, Schulen und Strassen. Nur<br />
ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem<br />
Wasser und sanitären Anlagen. Aufgrund der schwierigen<br />
hygienischen Verhältnisse treten häufig Durchfallerkrankungen<br />
auf, ebenso Infektionskrankheiten wie<br />
Typhus und Hepatitis A. Ganzjährig herrscht hohes<br />
Malariarisiko. Nicht zuletzt deshalb hat der Kongo eine<br />
der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt.<br />
scHluss miT KinderarBeiT in KaTanga<br />
Die kongolesische Bergprovinz Katanga gehört zum<br />
afrikanischen «Kupfergürtel», wo rund ein Zehntel der<br />
weltweiten Kupfervorräte lagern. Von hier aus wird der<br />
Weltmarkt beliefert. Doch die Finanzkrise hat auch<br />
diese einst prosperierende Region hart getroffen. Der<br />
Zerfall der Rohstoffpreise hat zu einem Investitionsstopp<br />
geführt, Produktionsanlagen wurden stillgelegt,<br />
Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren. Weil die<br />
Menschen in Katanga nicht auf den Aufschwung warten<br />
können, schürfen sie heute auf eigene Faust nach<br />
den Erzen. Auf dem Graumarkt gibt es dafür immer<br />
Abnehmer, die sich allerdings weder um Minimallöhne<br />
noch um Sicherheitsvorschriften scheren.<br />
«sternenwoche» und ÖKK<br />
Die «sternenwoche» ist eine Hilfsaktion von uniCeF<br />
schweiz und «schweizer Familie» und findet dieses<br />
Jahr vom 21. bis 27. november statt. in den Kategorien<br />
«Freunde und geschwister», «einzelkind», «schule»<br />
sowie «Familien und Quartier» sind Kinder aufgerufen,<br />
durch Aktionen geld zu sammeln für die Minenkinder<br />
aus dem Kongo. vielleicht veranstalten sie eine Theatervorstellung<br />
oder ein Konzert? Mit solchen und ähnlichen<br />
Aktionen haben in den letzten sieben Jahren 77’000<br />
Kinder 3,5 Millionen Franken gesammelt.<br />
ÖKK unterstützt die «sternenwoche»: indem<br />
Kinder ihre Aktion nicht nur der uniCeF melden<br />
(sternenwoche@unicef.ch), sondern auch ÖKK<br />
(manja.liesch@oekk.ch), können sie den «ÖKK sternenwoche<br />
Preis» gewinnen. Das Preisgeld besteht darin,<br />
dass der gesammelte betrag der siegeraktion auf den<br />
nächsten Tausender aufgerundet wird. Wenn die gewinnerkinder<br />
zum beispiel 250 Franken sammeln, gibt<br />
ÖKK 750 Franken für die Kinder im Kongo dazu. zudem<br />
werden die gewinner im sommerheft 2012 porträtiert.<br />
Weitere informationen finden sie unter www.sternenwoche.ch.<br />
Die eigentliche sammelaktion kann, muss<br />
aber nicht während der «sternenwoche» stattfinden.<br />
einsendeschluss der Aktionen ist der 6. Januar 2012.
Die kongolesischen Mineure graben ihre Stollen meist<br />
barfuss, mit Hacken und Schaufeln, mit Taschenlampen<br />
oder Kerzen. Immer wieder stürzen Stollen ein und<br />
begraben Arbeiter unter sich. Auch Kinder. Meist wird<br />
im Familienverband gearbeitet, Söhne begleiten ihre<br />
Väter, kleinere Geschwister ihre grossen Brüder. Wer<br />
eine Schaufel halten kann, wird eingespannt, um einen<br />
– wenn auch minimalen – Beitrag zum Familieneinkommen<br />
zu leisten. Denn das Leben ist teuer im Kongo.<br />
UNICEF hilft den Kindern in der Region Katanga<br />
einfach und zweckorientiert. Wo nötig, wird Überlebenshilfe<br />
in Form von medizinischer Versorgung oder<br />
Nahrungsmittelhilfe gewährt. Die Haupternährer der<br />
Familie erhalten Unterstützung im Aufbau eines kleinen<br />
Unternehmens oder in der Umschulung auf einen<br />
handwerklichen Beruf. Kinder werden zum regelmässigen<br />
Schulbesuch angehalten. So steigt ihre Chance,<br />
dass sie später nicht als Schürfer in stockfinstere Tunnels<br />
kriechen müssen – ohne Gewissheit, am Ende des<br />
Tages das Sonnenlicht wiederzusehen. Die Kinder von<br />
Katanga sollen lernen und in ihren Ferien unbeschwert<br />
spielen dürfen. So wie es Kindern in der Schweiz und<br />
auf der ganzen Welt zusteht.<br />
FOTO: © international Labour Organization / M. Crozet<br />
33
Die Bernasconis ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
eine alte erziehungsweisheit lautet:<br />
eltern müssen gegenüber Kindern<br />
konsequent sein. doch welche Konsequenz<br />
hat die Konsequenz für die eltern?<br />
iLLusTRATiOn: bianca Litscher<br />
Bin ich<br />
zum Schluss die<br />
Leidtragende?<br />
Das hat<br />
Konsequenzen!<br />
frau Bernasconi:<br />
Bereits als der Satz über meine Lippen kam, fragte ich<br />
mich: Warum habe ich mir das nur eingebrockt? Denn<br />
die Konsequenz fürs Konsequentsein ist für Eltern<br />
nicht selten die reine Selbstbestrafung. Aber der Reihe<br />
nach: Es war einer jener Tage, an denen mein Kleiner<br />
schon frühmorgens meine Nerven strapazierte. Beim<br />
Frühstück befanden sich die falschen Flocken in seiner<br />
Müslischale, wogegen er lautstark protestierte. Beim<br />
Einkaufen bekam er vor dem Süssigkeitenregal einen<br />
hysterischen Anfall, weil er partout nicht einsehen<br />
mochte, warum die XXL-Packung M&Ms nicht in unserem<br />
Einkaufswagen landete, am Nachmittag im Freibad<br />
verweigerte er auch nach zweimaliger Ermahnung<br />
die Sonnencreme. Und da kam er über meine Lippen,<br />
der zum Konsequentsein verdammende Satz: «Wenn<br />
du dich nicht sofort hinsetzt, gehen wir nach Hause!»<br />
Der Kleine rannte von dannen. Mir blieb nichts anderes<br />
übrig, als unser Badezeug zusammenzupacken,<br />
den Schreihals einzufangen und aus der Badi zu zerren.<br />
Von anderen Eltern erntete ich zweierlei Blicke. Die<br />
einen schienen sagen zu wollen: Bravo, so geht Konsequentsein.<br />
Die anderen sahen eher mitleidig aus, als<br />
würden sie mich fragen wollen: Hast du dir das wirklich<br />
gut überlegt? Zu Hause angekommen bemitleidete<br />
auch ich mich: Wer will schon bei 30 Grad mit einem<br />
quengelnden Bub zu Hause hocken? Ich nicht. Konsequenz<br />
verabreiche ich seither konsequent nur noch in<br />
homöopathischen Dosen und nur, wenn ich mir über<br />
die Konsequenzen meines Konsequentseins auch wirklich<br />
bewusst bin – für alle Beteiligten.
… eine Familie, die es bei uns gibt 35<br />
Herr Bernasconi:<br />
Während meine Frau bei Nervenverlust gerne drohend<br />
die grosse Keule schwingt (mit der sie sich glücklicherweise<br />
dann doch nicht zuzuschlagen traut), bin ich ein<br />
Freund der sanften, dafür wirkungsvollen Drohgebärde.<br />
Ganz Kind der frühen Achtzigerjahre, orientiere ich<br />
mich dabei an Michael Schanze, dem lieben Onkel aus<br />
dem Fernsehen. Sie erinnern sich: «Eins, zwei oder drei<br />
– letzte Chance, vorbei!» Ob beim Zähneputzen, Treppensteigen<br />
oder Zimmeraufräumen: Stellt der Sohn auf<br />
stur, um zu testen, wie dehnbar Papis Nervenstränge<br />
sind, ist bei «drei» definitiv Schluss. Nicht, dass dann<br />
meine Nerven reissen würden – diese sollte man als<br />
Eltern besser behalten. Wichtig ist einfach, konsequent<br />
die Konsequenzen zu ziehen, ohne wildes Gebrüll und<br />
Brustbeintrommeln und nur solche, die für den Sohn<br />
auch nachvollziehbar sind: Dauert das Anziehen des<br />
Pyjamas gefühlte Ewigkeiten, bleibt fürs Vorlesen nur<br />
noch ein Augenblick. Punkt. Stellt der Filius im Trep-<br />
Der Papi,<br />
der tut’s!<br />
penhaus auf bockig, bleibt er eben dort – er wird schon<br />
sehen: Lustig ist es dort auf Dauer nicht. Punkt. Das<br />
funktioniert bestens. Mein Sohn weiss: Egal, wie sanft<br />
die Drohung klingt. Der Papi tut’s. Und zwar konsequent.<br />
Punkt.<br />
> Was Kathrin buholzer vom elternplanet dazu meint,<br />
erfahren sie auf der nächsten seite.<br />
Die bernasconis<br />
... gibt es wirklich, nur heissen sie in Wirklichkeit anders.<br />
sie sind eine Familie mit zwei Kindern, einem Jungen (7)<br />
und einer Tochter (3). Die Kinderbetreuung teilen sich<br />
die bernasconis. sie (34) arbeitet als grafikerin, er (34)<br />
ist Journalist. Leben tun die bernasconis in der stadt –<br />
die Ferien verbringen sie auf dem Land.
Elternplanet ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
Ohne Regeln<br />
keine Folgen<br />
regeln durchzusetzen gehört zu den weniger schönen<br />
elternpflichten. Was gilt es dabei zu beachten?<br />
TexT: Kathrin buholzer<br />
Ob im Supermarkt, vor dem Fernseher<br />
oder beim Anziehen – alle<br />
Eltern kennen schwierige Situationen<br />
mit Kindern, die regelmässig<br />
zu Streit und Diskussionen führen.<br />
Dann ist es erstens wichtig,<br />
diese Situationen in Ruhe mit den<br />
Kindern zu besprechen; zweitens<br />
müssen danach gemeinsame Regeln<br />
aufgestellt werden, Regeln und Konsequenzen, die<br />
folgen, falls die vereinbarten Regeln nicht eingehalten<br />
werden. Damit der Dialog mit den Kindern glaubwürdig<br />
ist, sollten Eltern ihre Kinder auffordern, selbst<br />
Vorschläge zu machen. Und um den Regeln dauerhafte<br />
Gültigkeit zu verschaffen, sollten sie aufgeschrieben<br />
und gut sichtbar aufgehängt werden. Zum besseren Verständnis<br />
können Kinder das Blatt auch noch mit Bildern<br />
oder Zeichnungen verzieren.<br />
Bei den Konsequenzen ist es wichtig, dass sie logisch<br />
sind. Es geht nicht darum, das Kind besonders «hart» zu<br />
bestrafen, sondern darum, eine Situation herbeizuführen,<br />
die mit dem Fehlverhalten in Zusammenhang steht.<br />
Wenn es nach jeder Fernsehserie Theater gibt, könnte<br />
der Fernseher aus dem Wohnzimmer verbannt werden.<br />
Und wenn ein Kind mit einem Spielzeug Unfug treibt,<br />
könnten Eltern ihm das Spielzeug auch einmal für einen<br />
Moment wegnehmen. Allerdings sollte das Wegnehmen<br />
möglichst kurz dauern, damit das Kind auch die<br />
Möglichkeit bekommt, das richtige Verhalten zu üben.<br />
Grundsätzlich sollte man jedoch mit Regeln und dem<br />
Androhen von Konsequenzen haushälterisch umgehen,<br />
da sich Kinder sonst angewöhnen, nur noch unter Androhung<br />
negativer Konsequenzen zu gehorchen.<br />
Den Link zur internetplattform elternplanet von<br />
Kathrin buholzer mit mehr Hinweisen zu erziehungs-<br />
fragen finden sie unter www.oekk.ch/magazin
Familienausflug ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
im Tal<br />
der steine<br />
TexT & FOTO: Michael Krobath<br />
Überbevölkerung, Rohstoffmangel, Klimaerwärmung:<br />
Selbst die bestgelaunten Eltern fragen sich gelegentlich,<br />
was für eine Welt sie der nächsten Generation hinterlassen.<br />
Und jetzt auch noch dies: Der Schweiz droht<br />
die unaufhaltsame Zersiedelung – Stadtlandschaft statt<br />
Heidiland. Nicht betroffen davon sind Landschaften<br />
fern der Wirtschaftszentren. Orte wie das Bavonatal,<br />
ein Seitental des bekannteren Tessiner Maggiatals.<br />
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der hinterste<br />
Weiler San Carlo, den man von Locarno aus nach einer<br />
episch langen und schönen Postautofahrt erreicht.<br />
Von hier marschieren wir talabwärts, durch Wälder und<br />
Wiesen auf einem Knüppelweg. Ein ideales Terrain für<br />
die Rotsocken-Premiere von Paul (3), unserem Jüngsten.<br />
Wir geraten nicht ins Keuchen, dafür verschlägt uns die<br />
Landschaft den Atem. Gigantische Steilwände säumen<br />
den Talboden, auf dem die Vergangenheit ihre schwere<br />
Last immer wieder in Form riesiger Granitblöcke abgeladen<br />
hat. Insgesamt zwölf urtümliche Weiler, die<br />
nur im Sommer bewohnt und nicht voll elektrifiziert<br />
sind, passieren wir; sie zeugen vom entbehrungsreichen<br />
Leben der Älpler. Wie wertvoll ihnen jeder Flecken<br />
ebene Erde war, zeigen die «Prati pensili» («hängende<br />
Wiesen»), winzige Wiesen auf Felsbrocken, die nur über<br />
eine Steintreppe erreichbar sind und eine Handvoll Heu<br />
hergaben.<br />
Nach zwei Stunden Marsch und einem Fussbad im<br />
Flüsschen Bavona erreichen wir Foroglio. Wir kehren<br />
im La Froda ein mit herrlichem Blick auf den 80 Meter<br />
hohen Wasserfall. Das Grotto ist weitherum bekannt<br />
für seine Tessiner Küche. Paul schleckt stolz seine Glacé,<br />
während wir die Codiga kosten, eine herbe Bauernwurst.<br />
Wir sind beglückt – auch weil wir wissen: Dank<br />
des Landschaftsschutzes bleibt im Bavonatal auch in<br />
Zukunft alles, wie es ist. Manchmal machen Gebote<br />
eben Sinn. Auch das lernen die Kinder im Bavonatal.<br />
> www.valle-bavona.ch<br />
37
Vom Sportler zum Lehrer zum «Fitness-Papst»: Robin Städler in seinem Fitnesscenter in Jona.
Kundenporträt ÖKK <strong>Magazin</strong> 39<br />
spannung pur<br />
als Konditionstrainer hat robin städler gleich auch noch<br />
sein eigenes Trainingsgerät erfunden: ein Brett, ein rohr.<br />
damit macht er sportler wie nHl-crack Jonas Hiller stark.<br />
TexT: Christoph Kohler _ _ FOTO: gian Marco Castelberg<br />
Auf einem Brett stehen, das auf einem Rohr liegt –<br />
klingt einfach, ist schwierig. Mit Gewichten in der Hand<br />
Kniebeugen machen auf zwei Leisten stehend, die mit<br />
gerundeter Unterseite auf einem Brett platziert sind,<br />
das wiederum auf einem Rohr liegt – klingt unmöglich,<br />
ist es aber nicht. Robin Städler macht’s vor. Unzählige<br />
Muskeln ziehen sich in seinem durchtrainierten Körper<br />
zusammen. Spannung, Körperspannung pur. Vor<br />
acht Jahren hat der diplomierte Sportlehrer und Swiss-<br />
Olympic-Trainer das Trainingsgerät Sypoba erfunden,<br />
«System Power in Balance». In seiner einfachsten Form<br />
ist es nicht mehr als ein Brett und ein Rohr – und viel<br />
Know-how, was damit alles anzufangen ist.<br />
Städlers Fitnessklub liegt im Industriegebiet von Jona.<br />
Es ist Mittag, Musik läuft, ein Dutzend Schweissgebadeter<br />
versucht auf Brettern und Rohren Städlers Anweisungen<br />
zu folgen. Und plumps ist schon wieder einer<br />
vom Brett gefallen. Kleiner Trost: Sportstars wie dem<br />
schwingenden «König der Könige» Jörg Abderhalden,<br />
der Europameisterin im Eiskunstlaufen Sarah Meier<br />
oder dem NHL-Crack Jonas Hiller ging es anfangs nicht<br />
besser. Sie alle standen oder stehen unter Städlers Fittichen.<br />
«Ich will das Maximum aus einem Körper rausholen»,<br />
sagt der «Fitness-Papst» (Südostschweiz), «und<br />
damit meine ich nicht Kraft allein, sondern koordinierte<br />
Kraft.» Wer eine Kniebeuge mit Sypoba probiert, merkt,<br />
was gemeint ist: Ständig ist unser Gleichgewichtssinn<br />
gefordert, während unsere Muskeln ausbügeln, was unser<br />
Gehirn und unser Nervensystem noch nicht fein genug<br />
ansteuern. Eine falsche Belastung, und das Brett kippt.<br />
«Ich will den Muskeln ihre Intelligenz zurückgeben»,<br />
sagt Städler.<br />
musKeln und menscHen<br />
Bis heute führt Städlers Familie ein Sportgeschäft in<br />
Zernez. Als Bub fährt der kleine Robin Skirennen, seine<br />
Schwester schafft es später in die Schweizer B-Nati,<br />
er nicht. Also wird er Sportlehrer, wobei ihm der Leistungssport<br />
und die Stars nicht aus dem Kopf gehen. Er<br />
sieht den HC Davos Eishockey spielen und spürt: Die<br />
will ich trainieren. 2001 bis 2003 wird er Konditionstrainer<br />
des HCD. Danach kündigt er beim Schweizer<br />
Meister. Er hat ein Angebot aus der nordamerikanischen<br />
Profiliga NHL, das sich jedoch in letzter Minute<br />
zerschlägt. Städler ist arbeitslos.<br />
Statt dem Amerikatraum nachzutrauern, nutzt er die<br />
Zeit, um seine sportphysiologischen Erfahrungen aus<br />
Davos zu einem Trainingskonzept und -gerät weiterzuentwickeln:<br />
Sypoba. Zehn Bretter lässt er im ersten<br />
Jahr in einer Behindertenwerkstatt fertigen. Heute sind<br />
es in derselben Werkstatt Tausende im Jahr. Mit ihnen<br />
hat Städler inzwischen bereits einige Spitzensportler<br />
bis an ihr Karriereende trainiert. Das Arbeitsverhältnis<br />
ist damit beendet. Was bleibt, sind die Menschen. Zum<br />
Beispiel Jörg Abderhalden, der mittlerweile ein guter<br />
Freund Städlers ist – und Götti der vierjährigen Fenja<br />
Städler.<br />
> Robin städler ist Privatkunde bei ÖKK.
Hohe Frequenzen sind erst recht unangenehm, wenn Sie sie nicht mehr hören.<br />
Testen Sie jetzt Ihr Hörvermögen: www.hear-the-world.com