KINDERWELT - Weleda
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druck durch ihren Klang und werden<br />
von der aktiven Fantasie des Kindes<br />
ergriffen.<br />
Da haben sie nicht Bedeutung, sondern<br />
bekommen Bedeutung<br />
Spaßsprache<br />
Steigen wir mit ein in dieses freie Spiel<br />
mit den Elementen der Sprache! Wir<br />
erleben dabei die Sprache als etwas<br />
Lebendiges, sich Entwickelndes. Die<br />
großen Sprachkünstler der letzten<br />
hundert Jahre haben diesen Weg wieder<br />
entdeckt.<br />
Die Kinder sollen natürlich die korrekte<br />
Muttersprache erlernen, möglichst<br />
in ihrem ganzen Reichtum. Dazu müssen<br />
sie Sprache hören, durch Erzählen,<br />
Vorlesen, Gespräch. Aber es gibt<br />
eben auch den Bereich des Spieles in<br />
der Sprache, den uns die Kinder entgegenbringen<br />
und den wir aufgreifen<br />
können.<br />
So gehörte es zu den größten Freuden<br />
meiner Enkel, wenn wir uns in ›Spaß-<br />
Worten‹ unterhielten: »Konkolitzpulei«<br />
– »Drawidungo«. Herzhaftes Lachen<br />
begleitet jede Erfindung; ein<br />
endloses Spiel, das große Wirkung auf<br />
die Sprechfähigkeit der Kinder hat.<br />
Zuerst sprechen sie nach, dann erfinden<br />
sie selber. Es gibt keine bessere<br />
Form der Artikulations- und Gehörübung.<br />
Sprache ist die Brücke von Mensch zu<br />
Welt, von Mensch zu Mensch. Sie<br />
besteht immer aus Sagen und Hören.<br />
Diese Zeilen wollen nur dazu anregen,<br />
mehr auf die Kinder zu hören und ihren<br />
Ausdrucksformen zu antworten.<br />
Unsere Kinder haben uns viel zu sagen,<br />
von ihrem ersten Atemzug an!<br />
»Uääh«<br />
Dietrich Esterl ist seit 1963 Lehrer für Deutsch,<br />
Geschichte, Latein und Kunstgeschichte an<br />
der Waldorfschule in Stuttgart.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 13