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Betting to go? - Turf-Times Deutschland

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<strong>Turf</strong>-<strong>Times</strong> Freitag, 20. Juli 2012 36<br />

Die Traininganlage von Richard Fahey in York. Fo<strong>to</strong>: John James Clark<br />

niemals verzichten könnte. Wir haben es auch mit einem<br />

jungen Nachwuchs-Assistenten versucht, aber zwischen<br />

uns beide passt einfach niemand mehr.“<br />

Die Pferde: Zum Teil von kleinen „Owner-Breedern“<br />

(wie Armstrongs Mayson), und immer eher billig.<br />

„Wir waren jahrelang der Unterbieter bei den Pferden<br />

von Peter Doyle, da wir einfach den gleichen Typ Pferde<br />

favorisieren. „Einmal waren wir in Doncaster bei<br />

24 Pferden Unterbieter und kamen sozusagen mit denen<br />

nach Hause, die er nicht wollte. Das war schon frustrierend.<br />

Inzwischen hat sich das ein wenig gebessert.“<br />

Auch wenn es zuvor mehr die soliden Handicapper<br />

waren, die das Rückgrat für Faheys Erfolg bildeten, so<br />

kamen schließlich auch die Pferde, die seinen Namen<br />

in Gruppe-Rennen bekannt machten: Anna Pavlova,<br />

die eisenharte Stute, Gruppe II-Siegerin und Gruppe<br />

I-platziert, Utmost Respect, dessen viel zu früher Tod<br />

Fahey noch heute die Tränen in die Augen treibt, Rose<br />

Blossom, Gruppe III-Siegerin, die auch in der Goldenen<br />

Peitsche lief, natürlich Woot<strong>to</strong>n Bassett, benannt<br />

nach dem Ort, durch den gefallene britische Soldaten<br />

getragen werden, sein Money-Spinner und erster, aber<br />

ausländischer Gruppe I-Sieger in 2010. Nun also Mayson,<br />

und mit Mickdaam für Scheich Mohammed bin<br />

Khalifa al Mak<strong>to</strong>um der erste Derby-Starter und auch<br />

der erste Kontakt zu „östlichen“ Besitzern. „Das ist<br />

nichts besonders, ich bin nur so eine Art Pre-Trainer“<br />

beschreibt Fahey die Zusammenarbeit, „wenn sie gut<br />

sind, gehen sie zu Mike de Kock“.<br />

Andere bekannte Pferde aus der Fahey-Schmiede sind<br />

wohl eher Insidern geläufig: Fonthill Road, Greenwich<br />

Meantime, Barefoot Lady, Flying Clarets oder die Legende<br />

Knot in Wood – sie alle stehen für besondere Facetten<br />

von Faheys Trainer-Können: befreit von den Zwängen<br />

der großen Zuchtstätten, werden bei ihm Pferde alt, und<br />

zeigen lange Jahre große Leistungen. „Wenn Pferde älter<br />

werden, gewinnen sie zu Hause ihre Galopps nicht mehr,<br />

einfach, da sie ihren Job kennen. Anna Pavlova hat auch<br />

gegen den langsamsten Handicapper zu Hause nicht mehr<br />

gewonnen. ‚Ich mag dich, du bist mein Freund‘. hat sie<br />

gedacht, und sich einen schönen Morgen gemacht. Wir<br />

müssen also unsere Schläue mit der der Pferde messen,<br />

das ist die intelligente Seite des Trainierens“, so Fahey.<br />

Das ist Fahey: voller Energie, immer aktiv, ambitioniert,<br />

einer, der nachdenkt und nie stillsteht. „Die Kosten für<br />

den Umbau, rund 1,15 Millionen Pfund, sind mir ein<br />

wenig davon gelaufen. Aber so habe ich die Motivation<br />

zum Arbeiten. Das brauche ich. Am liebsten hätte ich 400<br />

Pferde.“ Fahey ist kein Mann vieler Worte, aber ehrlich<br />

und immer gerade heraus. „Die Pferde laufen, wenn sie<br />

fertig sind, nicht, wenn es den Besitzern passt. Da muss<br />

man ehrlich sein. Ich halte mich so ungern in Owner´s<br />

und Trainer‘s Bar auf, weil ich die Märchenstunden vieler<br />

Trainer darin nicht ertrage“.<br />

Und natürlich, über all die Jahre, die Verbindung mit<br />

Paul Hanagan, der als junger Nachwuchsreiter 1998<br />

über Malcom Jefferson zu Fahey kam, und blieb, viele<br />

dachten, für immer. Zweimal machte vor allem Richard<br />

Fahey Hanagan zum Champion-Jockey in England, und<br />

Hanagan denkt mit Schaudern an den Moment zurück,<br />

in dem er Fahey den Hamdan-Job beichten musste „Richard<br />

ist eine Art Vater, Freund und Men<strong>to</strong>r für mich,<br />

wir sind uns sehr nahe. Ich habe dann angefangen zu<br />

weinen, aber Richard trug es wie der Mann, der er ist.<br />

Er wusste, dass ich diese Chance nutzen musste“. Nun<br />

reist Fahey eben verstärkt in den Süden, und Paul steigt<br />

dort in den Sattel der Pferde. Zwei Männer, deren gegenseitiges<br />

bedingungsloses Vertrauen zu einer Partnerschaft<br />

gewachsen ist, die auch ein paar Meilen mehr<br />

nicht aus dem Ruder bringt. Und beide sind noch lange<br />

nicht angekommen.<br />

von Catrin Nack<br />

Mehr zu Richard Fahey und seinem Team auch unter:<br />

www.racehorse-trainer.com!

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