Jubiläumsausgabe - Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher ...
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...Klmno...<br />
... wie KINDERGARTEN<br />
Meilenste<strong>in</strong>e der K<strong>in</strong>dergarten-Geschichte<br />
Die Erf<strong>in</strong>dung des K<strong>in</strong>dergartens wurde<br />
Ende des 18. Jahrhunderts e<strong>in</strong>e Notwendigkeit.<br />
Zur Zeit der <strong>in</strong>dustriellen Revolution<br />
haben sich die familiären und sozialen<br />
Umstände, <strong>in</strong> denen K<strong>in</strong>der aufwuchsen,<br />
dramatisch verändert. Die Frauen<br />
wurden <strong>in</strong> den <strong>in</strong>dustriellen<br />
Produktionsprozess e<strong>in</strong>bezogen.<br />
E<strong>in</strong>e erste Art von K<strong>in</strong>dergarten wurde<br />
um 1780 <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />
gegründet. Nach verschiedenen Versuchen<br />
gegen Ende des 18. Jahrhunderts,<br />
stiftete Friedrich Wilhelm August Fröbel<br />
1840 den ersten K<strong>in</strong>dergarten Deutschlands<br />
<strong>in</strong> Blankenburg. Damit erschien e<strong>in</strong>e<br />
neue Art von Bildungssystem, das sich<br />
seit fast 200 Jahren mit der Erziehung<br />
und Bildung der K<strong>in</strong>der von 2 bis 7 Jahren<br />
befasst.<br />
Nach Siebenbürgen kam die neue<br />
Bildungsform durch die Kronstädter<strong>in</strong><br />
Friederike Schiel. Sie gilt als die erste ausgebildete<br />
sächsische K<strong>in</strong>dergärtner<strong>in</strong>, die<br />
bereits am 2. Januar 1869 im Pfarrhaus<br />
auf dem Honterushof <strong>in</strong> Kronstadt den<br />
ersten privaten siebenbürgischen K<strong>in</strong>der-<br />
garten eröffnete. Der zweite sächsische<br />
K<strong>in</strong>dergarten wurde kurz danach von<br />
Therese Jikeli <strong>in</strong> Hermannstadt gegründet<br />
und bald verbreitete sich <strong>in</strong> ganz Siebenbürgen<br />
die Idee e<strong>in</strong>es neuen vorschulischen<br />
Bildungssystems, das die Entwicklung<br />
und Ausbildung der kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er modernen Art und Weise ermöglichte.<br />
Zu bemerken ist, dass nach der Entstehung<br />
der österreichisch-ungarischen<br />
Doppelmonarchie und der E<strong>in</strong>gliederung<br />
des Groß<strong>für</strong>stentums Siebenbürgen <strong>in</strong> das<br />
ungarische Königreich Ungarisch zur<br />
Pflichtsprache <strong>für</strong> K<strong>in</strong>dergarten und<br />
Schule wurde.<br />
1918: Nach der Vere<strong>in</strong>igung Siebenbürgens<br />
mit dem Königreich Rumänien<br />
verloren die anderen ethnischen Gruppen<br />
das Recht, ihre K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sächsisch-deutschen<br />
K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong>zuschreiben.<br />
Die K<strong>in</strong>dergärten, die zum Teil privat<br />
waren, zum Teil vom Staat f<strong>in</strong>anziert<br />
wurden, mussten den K<strong>in</strong>dern sowohl die<br />
sächsische Mundart als auch das Hochdeutsche<br />
beibr<strong>in</strong>gen, wobei Mädchen und<br />
Jungen <strong>in</strong> getrennten Gruppen betreut<br />
wurden.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg: In der<br />
kommunistischen Epoche wurden alle<br />
K<strong>in</strong>dergärten staatlich. Die Bevölkerungszahlen<br />
wuchsen, sowohl Männer als auch<br />
Frauen mussten arbeiten, also kamen<br />
immer mehr K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten<br />
und das System erreicht <strong>in</strong> Rumänien se<strong>in</strong>en<br />
Höhepunkt.<br />
Obwohl man nach der Wende wegen<br />
der Auswanderung der sächsischen Bevölkerung<br />
nach Deutschland an e<strong>in</strong> Ende<br />
<strong>für</strong> das deutschsprachige Schulsystem <strong>in</strong><br />
Rumänien dachte - dazu gehört auch der<br />
K<strong>in</strong>dergarten-, werden heute immer mehr<br />
K<strong>in</strong>der aus rumänischen Familien <strong>in</strong> den<br />
deutschsprachigen K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong>geschrieben.<br />
Der Bedarf ist groß und steigt<br />
- es gibt also e<strong>in</strong>e Zukunft <strong>für</strong> diese E<strong>in</strong>richtung<br />
bei uns.<br />
9<br />
Liliana Câmpean<br />
Referat K<strong>in</strong>dergarten im ZfL<br />
L<strong>in</strong>ks: K<strong>in</strong>dergartengruppe 1976/77 <strong>in</strong> Gura Râului. Rechts: K<strong>in</strong>dergartengruppe 2005 <strong>in</strong> Hermannstadt<br />
Zett 20/2010 13