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Fortbildung - Zfl.ro

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ZettZeitschriftdesZentrums fürLehrerfortbildungZett 19/2010<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng><st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>en des ZfL für ErzieherInnenund LehrerInnenS.4 Unterricht S.12 Bücher S.17Zukunft und Perspektivendeutschsprachigen UnterrichtsBücher zu Kunst, Natur undTechnik in der Lernwerkstatt9


Zett 19/20102Revista „Zett“ („Die ZfL des ZfL“) este editatãde Centrul pentru Formarea Continuã în LimbaGermanã (CFCLG), cu sediul în Casa Schullerdin Mediaº, judeþul Sibiu (în imagine).CFCLG funcþioneazã în subordineaMinisterului Educaþiei, Cercetãrii ºi Inovãrii ºiare ca domeniu de activitate perfecþionarea peplan naþional a personalului didactic care predãîn limba germanã - de la grãdiniþã pânã la liceu- ºi a p<strong>ro</strong>fesorilor de limba germanã ca limbãmodernã. Revista se adreseazã acestor categoriide cadre didactice. Ea apare de douã ori pe an ºise editeazã în limba germanã. Unele informaþiiprivind formarea continuã se publicã în limba<strong>ro</strong>mânã (pag. 2).Adrese ale CFCLG:- sediul: P-þa Regele Ferdinand nr. 25,551002 Mediaºtel./fax: 0269-831724- bi<strong>ro</strong>ul de la Sibiu: str. Turismului nr. 15(în Casa Corpului Didactic), 550020 Sibiutel./fax: 0269-214154- filiala Timiºoara: str. Gh. Lazãr nr. 2(la Lic. T. „N. Lenau“), 300078Timiºoaratel./fax: 0256-433174www.zfl.<strong>ro</strong>zfl@zfl.<strong>ro</strong>Anmeldungen für Veranstaltungendes ZfL nur noch aufwww.zfl.<strong>ro</strong>9<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sveranstaltungen inDeutschland 2010Die Heimvolkshochschule Sambachshof organisiert auch im nächsten Jahr <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>enfür deutschsprachige ErzieherInnen und LehrerInnen aus Rumänien. Gefördertwerden die Veranstaltungen von der Gemeinnützigen Hermann NiermannStiftung, Düsseldorf. Das ZfL übernimmt zusammen mit Familie Dr. Scheerer(Schässburg) die Reiseorganisation. Im P<strong>ro</strong>gramm stehen Vorträge zu aktuellenschulpädagogischen und methodisch-didaktischen Themen sowie Kindergarten-/Schulbesucheund Exkursionen.1) Fachseminar für ErzieherInnenan deutschsprachigenKindergärten in RumänienTermin: 19.08.-27.08.20102) Fachseminar fürGrundschullehrerInnen andeutschsprachigen Schulen inRumänienTermin: 01.08.-09.08.20103) Fachseminar für Deutsch-LehrerInnen in RumänienTermin: 10.08.-18.08.2010Die Anmeldung erfolgt bis zum14. Mai 2010 sowohl unterwww.zfl.<strong>ro</strong> als auch mit dem Formularvon Seite 11, das insZfL geschickt werden muss.Für deutschsprachige Fachlehrer wird es in diesem Jahr auch wieder eine Sommerfortbildungin Deutschland in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule SchwäbischHall geben. Diese Reise wird vom Land Baden-Württemberg finanziert. Geplant istdie Unterbringung der Teilnehmer/innen in Gastfamilien. Die Flugkosten ab Hermannstadtund zurück werden ebenfalls übernommen. Weitere Informationen dazuwerden im Laufe des 2. Semesters bekannt gegebenNumãrul actual al revistei CFCLGReunite sub tema „Naturã, culturã ºi tehnicã“, pe urmãtoarele pagini se gãsescinformaþii despre activitãþile Centrului pentru Formarea Continuã în Limba Germanãdin anul 2009 ºi 2010, despre p<strong>ro</strong>iecte desfãºurate de ºcoli în colaborare cu parteneridin alte þãri ºi o selecþie de titluri de carte din atelierul didactic.Pentru educatoare a fost prezentat conceptul „Reggio“, care pune accent pecultivarea multitudinii de modalitãþi de exprimare ale copilului. Acestea existând într-oformã sau alta la fiecare copil, un <strong>ro</strong>l important îl au observarea, documentarea ºiîncurajarea dezvoltãrii lor.Pentru clasele primare, în ofertã au fost cuprinse formãri din domeniul predãriiºtiinþelor naturale, ideea principalã fiind concentrarea asupra naturii înseºi, identificândplante ºi vizitând Muzeul de ªtiinþe Naturale din Sibiu, ºi din domeniul activitãþilor înatelierul didactic cu accent pe utilizarea metodei de lucru specifice acestui spaþiu.Elevii ºi dascãlii au prilejul sã înveþe ºi în cadrul unor p<strong>ro</strong>iecte, unde p<strong>ro</strong>fitã deschimbul de experienþã cu parteneri din alte ºcoli, alte localitãþi ºi alte þãri privinddescoperirea naturii prin jocuri sau a faptelor de curaj civil în timpul unor dictaturiprin studiul de caz.Despre perspectivele minoritãþii germane din România, în mod special ale ºcolilorcu predare în limba germanã, aflãm la pagina 12 detalii din exemplul concret al uneiºcoli, putând compara datele cu situaþia p<strong>ro</strong>priei instituþii ºi gândi la viitorul ei.Nu lipsesc informaþiile despre teatru, cãrþi ºi activitãþi de formare ale semestruluiîn curs. Dorim tutu<strong>ro</strong>r o lecturã plãcutã!


Das Schwerpunktthema dieser Nummer:Kunst, Natur und Technik fächerübergreifendZett 19/2010Nachdem die Novemberausgabe der Zetterschienen war, sagte eine Mitarbeiterin:„Die Zeitschrift ist so interessant, ich habesie ganz gelesen.“ Das klingt schön, istaber leider eine Seltenheit. Vermutlich nehmennur wenige ErzieherInnen undLehrerInnen sie zur Hand und lesen etwasdaraus. Das liegt nicht zuletzt daran,dass wir es im ZfL nicht schaffen, ohneHektik (kurz vor den Weihnachtsferienist es erst soweit) und überlegter (welcheSchule erhält wie viele Exemplare?) Druckund Versand zu organisieren.Andererseits sucht in den Kindergärtenund Schulen kaum jemand die Zeitschrift,die nun bald seit 10 Jahren imNovember und Februar erscheint und imDezember und März in die Einrichtungenkommt, dort aber wahrscheinlich aufdem Schreibtisch der Direktoren liegenbleibt. Dabei gibt es sicher viel mehr Interessantesaus den Kindergärten undSchulen zu berichten, als uns erreicht undveröffentlicht werden kann.Vielleicht schafft es die Zett 19, mehrLeser zu fesseln!In dieser Ausgabe: Berichte von <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>enund P<strong>ro</strong>jekten; Fotos von Kindernund Lehrern, die künstlerisch tätigsind, Ausflüge in die Natur machen, spielen,etwas ausp<strong>ro</strong>bieren, üben, präsentieren;Bücher aus der Deutsch-Lernwerkstatt;Gedanken über die Zukunftder deutschsprachigen Schulen; dieTheaterseite und die Sprachecke.Falttechnik und Collagekombiniert imKunstunterricht derGrundschule: stolzeHütchenträgerinnen am5.11.2007 in derHermannstädter Schule Nr. 2Natur pur auf dem Ausflugins Harbachtal mit einer erstenKlasse am 11.06.2008: Dieneuen Turnschuhe in weiß und<strong>ro</strong>sa mussten im Bachgewaschen werden, damit dieTränen wieder verschwinden.In der nächsten Ausgabe werden dieKlassenstunden im Mittelpunkt stehen.Adriana HermannDie Technik des Apfelschälens und-schneidens will gelernt werden, dafürwird sie am 2.10.2009 im K<strong>ro</strong>nstädterKindergarten Nr. 4 auch geübt.93


Zett 19/2010KigaSpieglein an der WandEine <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng> für ErzieherInnenMit Unterstützung des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart fand im Oktober 2009 ein Wochenendseminarin der Deutsch-Lernwerkstatt des ZfL statt. Als Referentinnen wurden aus Deutschland Isolde Meder und SabineBrandt eingeladen, die in der ErzieherInnen-Ausbildung tätig sind. Die Teilnehmerinnen kamen hauptsächlichaus Hermannstadt, aber auch aus Bukarest, Klausenburg, Sächsisch Reen, Schässburg und Suceava.Das Thema des Seminars war „PädagogischeKonzepte: Reggio-Pädagogik undBeobachtung und Dokumentation“ gewesen.Das Ziel der Veranstaltung: über neueund moderne Methoden in der Kindergarten-Arbeitzu informieren. Es wurdenkonkrete Aspekte aufgegriffen, so unterAnderem warum das Raumkonzept als„dritter Erzieher“ betrachtet wird.Am ersten Tag stellte Sabine BrandtReggio-Pädagogik vor: „Reggio-Pädagogikwill die vielfältigen WahrnehmungsundAusdrucksmöglichkeiten (die 100Sprachen der Kinder) erhalten und fördern.“Am zweiten Tag wurde am Vormittagüber Bildungsp<strong>ro</strong>zesse in der frühen Kindheitgesp<strong>ro</strong>chen, über das Beobachten,Dokumentieren und Unterstützen derkindlichen Entwicklung, während derNachmittag dem Spiel gewidmet wurde.Eine wichtige Rolle in der Reggio-Pädagogikspielen nämlich Spiegel. Sie ermöglichenKörpererfahrungen, die Selbstwahrnehmungund -entdeckung. Außer-dem verändern Spiegel die Raumwahrnehmungund ermöglichen so veränderteBlickwinkel. Um einen anschaulichenEinstieg ins Thema zu schaffen, wurdenSpiegelspiele durchgeführt. Die Teilnehmerinnenarbeiteten in kleinen Gruppen,die von Station zu Station wanderten undder Reihe nach alle Spiele ausp<strong>ro</strong>bierten:von der Betrachtung der Seifenblasen aufeinem Spiegel (siehe Foto) bis hin zumSpaziergang in der Natur, wobei Bäumemit Hilfe von Spiegeln aus einem neuenBlickwinkel bewundert werden konnten.Die Spiegelspiele können im Morgenkreis,im Freispiel oder als Anregung füreine P<strong>ro</strong>jektwoche durchgeführt werden.Durch ihren Aufforderungscharakterhatten sie bei den SeminarteilnehmerinnenLust auf mehr davon geweckt und dieVoraussetzungen für kreative Eigentätigkeitgeschaffen.Ebenfalls im praktischen Teil der <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>wurde ein Kaleidoskop gebaut.Mit Hilfe von Spiegelstücken und bunten,gestanzten Formen wurde das Prinzipdes „Wider-und-Wieder-Spiegelns“umgesetzt.Beobachtung und Dokumentation imKindergarten standen am dritten Tag imMittelpunkt. Es wurden Bildungs- undLerngeschichten vorgestellt, anschließendvon Erzieherinnen welche als Übungverfasst.Die Erzieherinnen haben Informationenund Impulse erhalten, die sie in ihreeigene Praxis tragen können.Liliana CâmpeanKindergarten-Referentin im ZfL49Auf den Stufenzum Eingang desLehrerhauses inHermannstadt:„P<strong>ro</strong>bieren gehtüber Studieren“


GsNatur, Kunst und TechnikWas kann <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng> leisten?Zett 19/2010Die <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng> „Natur- und Sachkundeunterricht. Experimente im Klassenzimmer“ wurde im Frühjahr 2009 dreiMal für Lehrer aus verschiedenen Kreisen und im Herbst für die Hermannstädter angeboten. Gefördert wurde dieVeranstaltung durch das Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart, das ZfL trug die Übernachtungskosten. Ergänzendwurde am 16. Januar 2010 ein Workshop im Naturhistorischen Museum in Hermannstadt durchgeführt.Das erste Angebot gehörte zu den <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>enin der Deutsch-Lernwerkstatt(DLW) des ZfL, die Möglichkeiten zurArbeit in den neuen und gut ausgestattetenRäumen aufzeigen wollen. Für denersten Teil der Veranstaltung standenLaptop, Beamer und P<strong>ro</strong>jektionsleinwandzur Verfügung. Befasst haben sich dieTeilnehmerinnen mit den Lehrplänen undihrer Umsetzung in Stoffverteilungspläneund Unterrichtsentwürfe. In Gruppensollten „schöne“ Themen für denNaturkundeunterricht in der Grundschuleausgewählt werden bzw. eine vorgegebeneSammlung ergänzt werden. Wirmeinten, dass der Unterricht mit den Lieblingsthemender LehrerInnen undSchülerInnen am besten gelingen kann.Mit Filmausschnitten konnte gezeigtwerden, wie einfach „echte“ Natur imUnterricht ihren Platz finden kann (in derHermannstädter Schule Nr. 2, LehrerinHildegard Dahinten gab es zum Thema„Sinnesorgane“ Orangenschalen, Parfümetc.). Gleichzeitig sollten die Teilnehmerinnenihren Unterrichtsalltag reflektieren.Andererseits (Vortragsausschnitt vonKornelia Möller: „Die Welt der Technikin den Köpfen der Kinder“, Friedrich Verlag)wurde gezeigt, welche Bedeutung dasZeichnen für das Verstehen und Festhaltenvon Informationen hat, desgleichenals Rückmeldung für den Lehrer. Wirdachten vor allem an Unterrichtsstunden,in denen Kinder Pflanzen und Tiere genaubetrachten sollen und verstehen können,wie Naturphänomene stattfinden, wietechnische Geräte funktionieren etc.Nach der Mittagspause wechselte derVeranstaltungsort für drei Stunden: DieTeilnehmerinnen sollten auf dem Wegvon der Lernwerkstatt ins Erasmus-Büchercafé die Bäume am Straßenrandbestimmen und in einen Stadtplanausschnitteintragen. Erstaunlich ist es nichtnur für sie, sondern auch für die Seminarleiteringewesen, wie viel Natur einenauch in der Stadt umgibt, man aber kaumdarauf achten kann, wenn man sich nichtgerade in einem Park befindet. Tannen,Fichten, Kiefern, Linden, Trauerweiden,Kastanien, Weiß- und Rotbuchen, Eichen,Eschen, Akazien, Birken, Ahornbäumeund Platanen stehen auf der kurzenStrecke von der Turismului- bis in dieMit<strong>ro</strong>poliei-Straße. „Man schützt nur,was man kennt“, hatte Frau Grau bei derVorstellung ihres Pflanzebuches gesagt –wie ist es den Teilnehmern nach dieserBestimmungsübung ergangen?Für das Angebot des ZfL ist entscheidend,dass die Referenten sehr gutDeutsch sprechen – Sprachförderunggehört zu den Prioritäten der <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sarbeit–, und fachlich sowie methodisch-didaktischauf hohem Niveau sind.Gewährleistet wurde dies für dieses Seminardurch die Zusammenarbeit mit derehemaligen Biologielehrerin am PädagogischenLyzeum in Hermannstadt, MargaGrau. Sie führte im Erasmus-Büchercaféeine Pflanzenbestimmung durch und alleihre ehemaligen Schülerinnen erinnertensich an den Pflanzentisch von früher imBiologielabor. Mit Fleiß und Ernst gingensie an die Arbeit und fanden mit Hilfedes Pflanzenbestimmungsbuches„Blütenpflanzen im Jahreskreis“ (sieheauch S. 17), das Marga Grau 2006 veröffentlichthatte, die Bezeichnung für etwa15 vorbereitete Pflanzen heraus. Diesmalallerdings ohne Angst vor Noten!Tagesabschließend gab es eine Experi-mentierwerkstatt, zur Auswahl angebotenwurden 40 Experimente. Jede Teilnehmerinund jeder Teilnehmer sollten eines davondurchführen, in einer Skizze festhalten,vorstellen und erklären.Das gesamte Material dafür steht auchweiterhin in der DLW zur Verfügung. Inzwischenhat eine Lehrerin (MarianneKlein, Schule Nr. 4 in Hermannstadt,November 2009) mit ihren SchülerInnendas Angebot wahrgenommen und eineExperimentier-Stunde da durchgeführt.Für jene, die das <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sangebotwahrgenommen haben, gab es wichtigeImpulse dafür, wie der Naturkundeunterrichtseinen Zweck leichter erfüllt,indem die Natur selbst und nicht Arbeitsblätterzum Inhalt der Stunden werden.Zu den Möglichkeiten, den Unterrichtsalltageinmal anders zu gestalten,gehört in Hermannstadt auch das NaturhistorischeMuseum. Durch die Neugestaltungder Dauerausstellung im Jahre2007 hatte sich die Notwendigkeit ergeben,die Anregungen zur Unterrichtsgestaltungin der Ausstellung zu überarbeiten.Zusammen mit Marga Grau wurdender Workshop vorbereitet, die Präsentationstexteund die Bezeichnung der Exponate(die nur auf Lateinisch, Rumänischund Englisch vorhanden ist) insDeutsche übersetzt, das didaktische Materialauf Korrektheit der Informationund Umsetzbarkeit geprüft. Marga Graumachte eine Führung und beantworteteFragen zu den Exponaten des Museums.Ghizela Vonica, die hier für die Pflanzensammlungenzuständig ist, stellte das pädagogischeAngebot des Museums vor undlud zu Besuchen und Zusammenarbeit95


Zett 19/2010ein.Das Angebot soll im Frühjahr/Sommerdurch Führungen im Jagdmuseumund im Zoo ergänzt werden. Dann findetder zweite Teil des Workshops statt,bei dem weitere Möglichkeiten zur Nutzungdieser Einrichtungen für denNaturkundeunterricht aufgezeigt werdensollen.Das Thema der diesjährigen Lernwerkstatt-<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>im Frühjahr istKUNST - und die TeilnehmerInnen werdenunter Anderem in die Gemäldegaleriedes Brukenthal-Museum gehen.Adriana HermannGrundschul-Referat im ZfLMarga Grau und Teilnehmerinnen vor dem Diorama der Korallen und Schwämme6Werkstattunterricht - was ist das?Antworten von Referenten aus DeutschlandAm 30. und 31.10.2009 befassten sich in der Deutsch-Lernwerkstatt jeweils 17 TeilnehmerInnen - alle Plätze warenlange vor Seminarbeginn besetzt! - mit „Unterricht in der Lernwerstatt.“ Praxisbeispiele und Organisationsaspektestellten Gudula Gnann, Schulrätin im Staatlichen Schulamt der Stadt Augsburg, und Dr. Dirk Menzel, Leiter derAugsburger Lernwerkstatt, vor. Gefördert wurde die Veranstaltungvon der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württembergund vom Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart.9In der Augsburger Lernwerkstattwird November bis März an derMaterialvorbereitung für ein neuesThema gearbeitet. Im Frühjahrund Sommer steht für jeweils zweiWochen alles bereit und Schulklassenkönnen sich zu Besuchanmelden. Oder die Werkstattwird für mehrere Tage in Räumlichkeiteneiner Schule aufgebautund steht dort den SchülerInnenzur Verfügung. Die zweite Varianteist aus pädagogischer Sichtwertvoller, erstens weil dann intensivund an mehreren aufeinanderfolgendenTagen gearbeitetwerden kann, zweitens wird soder Besuch in der Werkstatt nichtzur einmaligen Besonderheit, sondernwirklich zu einer Methode.Praktisch befassten sich im Seminardie TeilnehmerInnen mit dem Thema„Sonne, Mond und Sterne“, für das GudulaGnann eine Fülle von Material zusammengetragenhatte. Ein Teil davonblieb in Hermannstadt, im ersten Werkstatt-Kofferder DLW (im Foto links unten)und steht hier für Unterricht zurVerfügung.Weitere Fotos von der Veranstaltungsind auf der Webseite des ZfL unter„Dokumentation“ zu sehen: www.zfl.<strong>ro</strong>Öffnungszeiten der Deutsch-Lernwerkstatt,Turismului Straße 15:montags, 14.00-18.00 Uhrdonnerstags, 14.00-18.00 UhrAH


DFUNiederländische Referenten in MediaschEine <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng> für FachlehrerZett 19/2010Das Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache ist Partner im Comenius-Netzwerk CCLL (CommonConstitution and Language Learning), das als Themenschwerpunkt „Streit um die Eu<strong>ro</strong>päische Verfassung“ gewählthat. Es geht um fundamentale eu<strong>ro</strong>papolitische Aspekte, die auch im Fremdspracheunterricht behandeltwerden sollen. Dafür stellt das Netzwerk eine Plattform und Material zur Verfügung. 16 Partner aus 12 Ländern mitunterschiedlich langer Zugehörigkeit zur EU arbeiten zusammen mit dem CLIL-Ansatz (Content LanguageIntegrated Learning) an innovativen Konzepten der Lehrerbildung.Deutscher Fachunterricht in Rumänienhat einen besonderen Status und kannsich als einzigartig in ganz Eu<strong>ro</strong>pa bezeichnen.Die ehemaligen Schulen der deutschenMinderheit werden auch heutenoch von zahlreichen Schülern besucht,allerdings gehören diese nicht mehr derMinderheit an, sondern sind zu 90% Kinderrumänischer Abstammung, die ihreschulische Laufbahn mit dem deutschsprachigenKindergarten beginnen. DerUnterrichtsalltag in diesen Schulen verläuftin deutscher Sprache, so dass sowohlSchüler als auch Lehrer sich aufDeutsch als „lingua franca“ einlassenmüssen. Unterrichtsgespräche wie auchPausengespräche mit Lehrern werdenauf Deutsch abgewickelt und die meistenSchüler können am Ende der 12.Klasse das Deutsche Sprachdiplom(C1) p<strong>ro</strong>blemlos ablegen.Fähigkeiten verbessern. In diesem Sinnefand vom 12. zum 15.11.2009 im Rahmendes Comenius Netzwerkes CCLL einniederländisch-rumänischer Austauschstatt mit Schwerpunkt deutscher Fachunterrichtund CLIL in den Niederlandenund in Rumänien.Zu diesem Zweck wurden Louis Seelen,Wilbert Beurskens und Rick Cremersvon dem Valuascollege aus Venlo (NL)nach Mediasch ins Zentrum für Lehrerfortbildungin deutscher Sprache eingeladen,die den rumänischen Kollegen überihre Erfahrungen in diesem Bereich berichtensollten. Unsere niederländischenReferenten hatten schon beim Treffen derCCLL-P<strong>ro</strong>jektteilnehmer in Venlo ihr Organisationstalentunter Beweis gestellt undEinblick in ihr weites Repertoire vonMethoden und Verfahren gewährt.An dem in Rumänien akkreditiertenSeminar nahmen 24 Fachlehrer aus Schulenmit deutscher Unterrichtssprache teil.Thema des Seminars war: „Schüle<strong>ro</strong>rientierterUnterricht - Methoden“. Die<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng> gab den TeilnehmerInnen dieMöglichkeit, eine Vielfalt von Impulsenfür kreativen, schüle<strong>ro</strong>rientierten Unterrichtanhand von Beispielen aus dem niederländischenSchulsystem zu erhalten.Im Rahmen des Seminars stellte LouisSeelen das niederländische Schulsystemmit Beispielen aus der eigenen Schule vor.Die rumänischen Lehrer konnten g<strong>ro</strong>ßeUnterschiede aber auch Gemeinsamkei-Allerdings ist für vieleLehrer Deutsch die Arbeitsabernicht Muttersprache.Das Studium absolvieren diemeisten Lehrer in rumänischerSprache und sollendann in den „Muttersprachen-Schulen“das Fach indeutscher Sprache unterrichten.Das klappt unterschiedlichgut, auf jeden Fall resultiertaus dieser Sondersituationeine zusätzliche<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>snotwendigkeit.Deshalb ist das ZfL bestrebt,<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>en anzubieten,die sowohl die fachlichen undpädagogischen Kompetenzenals auch die sprachlichen97


Zett 19/2010ten feststellen. In dem gegebenen Fall wardie CLIL-Methode das Verbindende.Rick Cremers stellte schüle<strong>ro</strong>rientierteExperimente aus seinem Physikunterrichtanhand eines Films vor. Wilbert Beurskensbezog sich abschließend auf den Deutschunterricht,indem er die Methoden „NaKlar“, „Salzgitter“ und „Wir“ erklärte,Methoden die an dem Valuascollege mitErfolg eingesetzt werden.Die Auswertung des Seminars zeigte,dass die rumänischen Lehrer den regenAustausch besonders schätzen und wertvolleInformationen und Impulse für ihrenUnterricht mitnehmen konnten. DieIdee, Kollegen aus einem Land einzuladen,in dem deutschsprachiger Fachunterrichtsich nicht nur an Muttersprachlerrichtet, fanden die Seminarteilnehmerwichtig.Radu CreþulescuLeiter des ZfL MediaschVom 4. zum 7. März 2010 findet in Hermannstadt das5. Internationale Meeting des Comenius-Netzwerkes CCLLin Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerfortbildung indeutscher Sprache statt.Diese Tagung richtet den Fokus auf Möglichkeiten und Strategien, die Ergebnisse des Netzwerkesin den einzelnen Partnerländern zu implementieren, einen eu<strong>ro</strong>paweiten Austausch über Konzepteund Materialien zu organisieren und die Minderheiten bildungspolitisch zu fördern.Akkreditiertes <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sangebot für FachlehrerDas ZfL ließ 2009 ein neues P<strong>ro</strong>grammakkreditieren: „Unterricht in deutscherSprache“. Bis 2012 können jährlich 25Lehrer aus dem Bereich DeutschsprachigerFachunterricht (DFU) an den Veranstaltungenteilnehmen.Das Ziel ist, die Lehrer in insgesamt89 Stunden sprachlich und methodischfortzubilden. Dazu gehören vier Module:Im ersten wird die Methodenkompetenzder LehrerInnen gefördert. Imzweiten werden Aspekte der Spracharbeitim deutschen Fachunterricht besp<strong>ro</strong>chenund konkrete Möglichkeiten in der Praxiserörtert. Das dritte Modul widmet sichder Verbesserung der Medienkompetenz,nicht zuletzt durch Vorbereitung vonUnterrichtseinheiten. Im vierten Modulwerden die erworbenen Kompetenzenanhand eines Portfolios evaluiert. Abschließenderhalten die TeilnehmerInnenfür die 90 <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sstunden eine Bescheinigungmit 25 Kreditpunkten. Im laufendenSchuljahr haben LehrerInnen daserste Modul unter Leitung von Louis Seelen,Rick Cremers und Wilbert Beurskensvom Valuascollege in den Niederlandenabsolviert. Das Sprachmodul wurde vonTita Mihaiu, Deutsch-Referentin des ZfL,durchgeführt.RC89Festsaal des Schullerhausesin Mediasch: Seminar-Evaluation mit vorgegebenenSatzanfängen


P<strong>ro</strong>jekteJunge Rumänen und Deutsche entdeckenihre VergangenheitEin Schülerp<strong>ro</strong>jekt in Hermannstadtvon Dr. Dieter Freiherr von Schrötter, Universität Freiburg im BreisgauZett 19/2010Im Sommer dieses Jahres unternahmen wir mit einigen Freunden eine Rundreise durch das wunderschöne Siebenbürgen.Selbstverständlich waren wir auch in Hermannstadt. Ich hätte damals nicht im Traum daran gedacht,schon wenige Monate später wieder über den diesmal schneebedeckten G<strong>ro</strong>ßen Ring zu schlendern. Aber imSeptember erhielt ich einen überraschenden Anruf von Hubert G<strong>ro</strong>nen, Fachberater und Koordinator für Deutschder Zentralstelle für das Auslandsschulwesen Deutschlands. Wir hatten uns bei mehreren <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sseminarenfür LehrerInnen aus ganz Rumänien, die in dem von mir geleiteten Institut für politische Bildung Baden-Württembergin Freiburg i. Br. stattfanden, kennen und schätzen gelernt. Nun fragte er mich, ob ich als Historiker undPolitikwissenschaftler ein rumänisch-deutsches Schülerseminar zum Thema Zivilcourage und Widerstand fachlichbegleiten wolle. Ich sagte sofort sehr gerne zu; meine Frau, Geschichtslehrerin, wollte mich auf der Reisebegleiten. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir waren von der Qualität der Schülerbeiträge an diesem Präsentationsseminarsehr beeindruckt, auch wir selber haben dazugelernt.Das P<strong>ro</strong>jekt „Junge Eu<strong>ro</strong>päer entdeckenihre Vergangenheit: Zivilcourage – imGegenwind“ war von Hubert G<strong>ro</strong>nen ausHermannstadt, Frieder Seidel ausKlausenburg und Dr. WolframTheilemann vom Teutsch Haus in Hermannstadtentwickelt worden.SchülerInnen sollten Beispiele von Zivilcourageund Widerstand aus der VergangenheitRumäniens und der DDR finden,die Einzelheiten recherchieren und einePräsentation in deutscher Sprache erarbeiten.Dieses Präsentationsseminar fandnun am 17. und 18. Dezember 2009 imTeutsch-Haus in Hermannstadt statt. Finanziellunterstützt wurde das P<strong>ro</strong>jektdurch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesenin Köln, das Landeskonsistoriumder Evangelischen KircheA.B. in Rumänien und die FirmaVodafone Bayern mit Sitz in Klausenburg.Landesbischof D. Dr. Christoph Kleinhatte nicht nur die Schirmherrschaft überdie Veranstaltung übernommen, an beidenTage war er neben anderen Gästenauch aufmerksamer Teilnehmer des Seminars.Nach Grußworten des Bischofsund des Generalkonsuls der BundesrepublikDeutschland in Hermannstadt,Thomas Gerlach, eröffnete ich inhaltlichdas Seminar mit einem Überblick überdie Begriffe Zivilcourage, Verweigerungund Widerstand. Danach kamen endlichdie SchülerInnen aus Diemrich/Deva,Hermannstadt/Sibiu, Jassy/Iaºi, Weißenburg/AlbaIulia, Klausenburg/Cluj-Napoca, Neumarkt/Târgu Mureº,Sathmar/Satu Mare und Chemnitz imBundesland Sachsen zu Wort. Spannendwar es nicht nur inhaltlich von Anfang anund bis zu Seminarschluss, spannend wares für die Seminarteilnehmer, weil sieselbst alle Präsentationen nach einem differenziertenSchema bewerten sollten, umso am Ende des Seminars eine Siegergruppezu küren. Als Preis für die bestePräsentation war für Ostern 2010 eineReise nach Sighetu Marmaþiei an derGrenze zur Ukraine ausgelobt worden,u. A. verbunden mit einem Besuch derdortigen Gedenkstätte für die Opfer desKommunismus.Den Reigen der jeweils halbstündigenPräsentationen eröffneten Schülerinnender Sf.-Iosif-Schule aus Weißenburg, dievon Schwester Maria Hausner unterstütztworden waren. Durch szenische Darstellungen,Lichtbilder und Filmmitschnittevon Zeitzeugen wurde das geradlinige undschwierige Leben des Pfarrers SiegfriedMedek sehr lebendig und anschaulich dargestellt.Die Schülerinnen hatten Medeknoch persönlich gut gekannt. Wegen seinerchristlichen Standhaftigkeit verehrensie ihn als menschliches Vorbild auch nachseinem Tod. Mit seiner Wahrheitsliebeund aufrechten Haltung steht PfarrerMedek für „Zivilcourage“. ZumAbschluss des Seminars gewann diesePräsentation übrigens den ersten Preis.Mehr dem politischen Widerstand zuzuordnenist Zaharia Urdea, heute Vorsitzenderder ehemaligen politischen Gefangenenin Rumänien. Sein mutiges Lebenwurde abwechslungsreich präsentiertvom Brukenthal-Lyzeum aus Hermannstadtunter der Koordination von IoanPopa und Ge<strong>ro</strong>ld Hermann.Die Schüler des Coºbuc-Lyzeums ausKlausenburg (Betreuung durch FriederSeidel) zeichneten das politische Engagementvon Doina Cornea nach. Die in den80er Jahren wohl berühmteste regimekritischeIntellektuelle Rumäniensverfasste für „Radio Freies Eu<strong>ro</strong>pa“ mehrals 30 Beiträge, die später unter dem Titel„Briefe an diejenigen, die nicht aufgehörthaben zu denken“ veröffentlichtwurden.Kritik an der Entwicklung in Rumäniennach den Ereignissen vom Dezember1989 wurde deutlich in dem Beitragdes „Colegiul Naþional“ aus Jassy (LeitungWilli Reis). Die Schüler dokumentiertendie politische Haltung von P<strong>ro</strong>fessorLiviu Antonesei vor und nach derrumänischen Revolution.Die Zivilcourage bzw. den Widerstandeiner ganzen Gruppe schilderte das99


Zett 19/2010Decebal-Lyzeum aus Diemrich (LeitungElena Dumbravã). Schauplatz war ausnahmsweisenicht Rumänien, sondern die„Sozialistische Sowjetrepublik Moldau“zur Zeit des Stalinismus im Jahr 1950. Inlebhaften Szenen zeigten dieSchülerInnen, wie die Bewohner desDorfes Rakovetz durch kollektiven Widerstandden Abriss ihrer Kirche verhindern- wahrscheinlich ein einmaliger Fall.Widerstand aus den Kirchen verschiedensterKonfessionen heraus war auchdas Thema der übrigen genauso eindrucksvollenPräsentationen. Methodischeinfallsreich zeigte das Papiu-Ilarian-Lyzeumunter Leitung von Helmine Pop denWiderstand der griechisch-katholischenKirche unter Kardinal Todea. Diese warja 1948 verboten und der orthodoxen Kirchezwangsweise eingegliedert worden, alsUntergrundkirche überlebte sie nur unterschwierigsten Verhältnissen.Zivilcourage gegenüber der braunenwie der <strong>ro</strong>ten Diktatur bewies BischofMarton A<strong>ro</strong>n, dessen Leben und Werksymbolisch für das Schicksal der ungarischenMinderheit in Siebenbürgen ist.1944 sprach er sich von der Kanzel ausgegen die Deportation von ungarischenund rumänischen Juden aus. Daraufhinwurde er aus der Stadt ausgewiesen. Imkommunistischen Rumänien wurde er zulebenslänglicher Haft verurteilt, nach derBegnadigung 1955 musste er weitere elfJahre unter Hausarrest leben. Anhandvon szenisch dargestellten Beispielen undfilmisch aufgenommenen Interviews zeigtendie SchülerInnen des Bathory-Istvan-Lyzeums aus Klausenburg unter der Leitungvon Eva Darvay, wie unbeirrbar der1980 verstorbene Bischof Marton A<strong>ro</strong>nfür Gerechtigkeit, Freiheit und den christlichenGlauben eintrat. Meine Frage, obdieses leuchtende Vorbild für eine mutigeHaltung in Diktaturen, welcher Couleurauch immer, bereits inGeschichtslehrbüchern aufgenommen sei,wurde verneint.Unverzichtbar waren die Anwesenheitund die Präsentationen des Agricola-Gymnasiumsaus Chemnitz unter Leitung vonAngelika Haase. Die rumänischen unddeutschen Schüler lernten durch ihre gegenseitigenSchilderungen die Parallelender kommunistischen Herrschaft in Rumänienund der DDR kennen. Am Beispielvon drei Lebensläufen aus Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, desevangelischen Pfarrer Dr. Theodor Lehmann,des Superintendenten ChristophMagirius und der Malerin Dagmar Zemkewurde einerseits die Allgegenwärtigkeitdes Staatssicherheitsdienstes der DDR(Stasi) deutlich, andererseits aber auch derunterschiedliche Verlauf der Revolutionenin der DDR und in Rumänien.Abgerundet wurde das Seminar durchdie Präsentation einer Web-Seite, die vonSchülerInnen des Johann-Ettinger-Lyzeums aus Sathmar unter dem Titel„Zeitenwechsel – Seitenwechsel“ erstelltworden war und die Veränderungen imrumänisch-ungarischen Grenzgebiet nach1989 thematisiert.Unser Gesamteindruck dieses rumänisch-deutschenPräsentationsseminars:durchgehend eine hohe Qualität derSchülerbeiträge, sowohl vom Inhalt wievon der sprachlichen Darstellung her. Rumänienkann auf diese Jugendlichen stolzsein, die Teil einer modernen kritischenZivilgesellschaft sind und das Erbe einerschwierigen Vergangenheit wachhalten.Widerstand in Diktaturen ist mit g<strong>ro</strong>ßenpersönlichen Gefahren verbunden, folglichkönnen nur starke Persönlichkeitenden Mut aufbringen. Zivilcourage in Demokratienmuss einem gesellschaftlichenLeitbild folgen, damit die demokratischenIdeale erhalten bleiben.109Johannis-Kirche inHermannstadt:SchülerInnen,LehrerInnen und Gästemit Bischof D. Dr.Christoph Klein


Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache Mediasch*unvollständige, undeutlich oder falschP-þa Regele Ferdinand 25ausgefüllte Formulare werden551002 Mediaº nicht bearbeitetTel./Fax: 0269-831724Koordination: Liliana Câmpean, lilianacampean@zfl.<strong>ro</strong>*vor dem Ausfüllen S. 2 lesenonline-Anmeldungen unter: www.zfl.<strong>ro</strong>Bewerbung für die Teilnahmean einer <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sveranstaltung in DeutschlandZett 19/20101. Ich bewerbe mich für die Teilnahmean folgender Veranstaltung: .......................................................................................................................................................................in ................................................................................................, Zeitspanne ............................................................................................(Ort der Veranstaltung)2. Name und Vorname ............................................................ geboren am .................... in ..............................Ausweis/Reisepass (Serie, Nummer): ....................................................... gültig bis zum ..................................Tel.: ................/.................................. Fax.: ................/................................... Mobil-Telefon.: ................/.................................E-Mail: ...............................................................................................................................................................Straße: ............................................................................................................... Nr.: .........................................Postleitzahl/cod poºtal: .............................. Ort: ....................................................... Kreis: ...............................3. Ausbildung: .................................................................................................................... in ..........................................................................(Univ., Päd. Institut, Päda)(Ort)Jahr des Abschlusses: ........................ Fachrichtung: ....................................................................4. Ich unterrichte an der Schule ........................................................................................................... in .....................................................die Fächer ................................................................................................................................................................................................................davon in deutscher Sprache: ...............................................................................................................................................................................(Fach, Anzahl der Stunden p<strong>ro</strong> Woche)5. Teilnahme an <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sveranstaltungen im Ausland:VeranstaltungOrt/Land2008 .............................................................................................. .....................................................................2009 .............................................................................................. .....................................................................(Falls der Platz nicht reicht, bitte die Rückseite benutzen)6. Teilnahme an <st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>sveranstaltungen im Inland (ZfL Mediasch, Goethe Institut, ...)VeranstaltungInstitution/Ort2008 .............................................................................................. .....................................................................2009 .............................................................................................. .....................................................................(Falls der Platz nicht reicht, bitte die Rückseite benutzen)Datum: ...................................... Unterschrift: ............................................Schulleitung/Direcþiunea ºcolii:Bestätigung der Angaben unter Punkt 4/Se certificã datele de la punctul 4 .................................. (semnãtura)Einverständnis zum Antrag/De acord cu participarea cadrului didactic .......................................... (semnãtura ºi ºtampila)911


Zett 19/2010Gy-LyZukunft und Perspektiven der DeutschenMinderheit in RumänienPerspektiven des deutschsprachigen Schulwesensaus der Sicht eines PraktikersDer folgende Beitrag fußt auf dem Vortrag, den Ge<strong>ro</strong>ld Hermann, Leiter des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasiums,am 15.11.2009 im Rahmen der Tagung „Zukunft und Perspektiven der Deutschen Minderheit in Rumänien“in der Hermannstädter Evangelischen Akademie Siebenbürgen gehalten hat.121. Beschreibung der gegenwärtigenallgemeinen Lage (die statistischenDaten betreffen das Schuljahr 2008-2009)Die Situation war in den letzten 10 Jahrenweitgehend stabil, einschneidendeÄnderungen gab es seit Anfang derneunziger Jahre nicht mehr. In der Statistikder Schulkommission des DemokratischenForums der Deutschen in Rumäniensind 18.831 Kinder und Jugendlicheerfasst, die in deutscher Sprache unterrichtetwerden (vom Kindergarten bis zur12. Klasse) – ich finde, das ist eine beeindruckendhohe Zahl!Da, wo nicht schon Ende des Schuljahres1989-1990 oder wenig später sowohldas deutschsprachige Schulangebot,als auch die Nachfrage verschwanden(man denke an unzählige Dorfschulen!),entstand auf dem Fundament des ehemalsdeutsch-muttersprachlichen Unterrichtsin wenigen Jahren etwas Neues: Fürgut 90% der Schüler könnte man nunvon Unterricht in der Arbeits- oder ZweitspracheDeutsch, oder eben „Unterrichtin der Sprache der deutschen Minderheit“reden. Unterstrichen werden muss, dassdas schulische Angebot für die Kinder derdeutschen Minderheit nur durch das Interesseder Mehrheitsbevölkerung aufdem gegenwärtigen Niveau gehalten werdenkann.Heute gibt es die g<strong>ro</strong>ßen deutschsprachigenSchulen (die höchste Schülerzahlhat das Goethe-Kolleg aus Bukarest mit1341 Eingeschriebenen), ebenso wie Schulenmit gut funktionierendem deutschsprachigemZweig (1-2 Parallelklassen,9zum Beispiel Allgemeinschule Nr. 6 ausHermannstadt, 403 Schüler in 16 Klassender Jahrgangsstufe 1-8) bis hin zuSchulen, die nur noch eine einzigedeutschsprachige Klasse haben oder solche,wo nur eine deutschsprachigeSchülergruppe der Klassen 1-4 simultanunterrichtet wird (Beispiel Burgberg: insgesamt9 Schüler in den Klassen 1-4).Inwieweit diese Schulen oder Klassensich – von der Unterrichtssprache malabgesehen – von dem Umfeld unterscheiden,kann nur anhand von konkreten Beispielenuntersucht werden. Ich glaubenicht, dass sich in dieser – nach der Meinungvon P<strong>ro</strong>f. Dr. Walter König - existentiellenFrage etwas allgemein Gültigesfeststellen lässt.2. PerspektivenIch glaube, im Idealfall kann der Ist-Zustandin den nächsten 10-20 Jahren beibehaltenwerden; weiter in die Zukunftblicken zu wollen, scheint mir anmaßend.Es gab gerade in Rumänien in den letzen20 Jahren immer wieder wichtigste Ereignisse,die weder geborene Optimisten,noch ch<strong>ro</strong>nische Pessimisten vorhergesagthaben.2.1 Worauf kann man in der nahenZukunft (wahrscheinlich) bauen?a. Das konstante Interesse derMehrheitsbevölkerung an einer niveauvollenAusbildung in deutscher Sprachewird sicher bleiben. Eltern, die – mit wenigenAusnahmen – den Kindern alles zurVerfügung stellen können, was diese brauchen(und oft auch noch mehr), wird esweiterhin geben.b. Ich glaube an die Beibehaltung dergünstigen Gesetzeslage, was Unterrichtin den Sprachen der Minderheitenbetrifft.c. Die Anzahl der Lehrer, die das UnterrichtswesenRichtung Industrie verlassen,scheint mir eher gering.d. Die Unterstützung der BundesrepublikDeutschland: Ich denke dabeian die Entsendung von Lehrern, die Organisierungder Prüfung für das SprachdiplomII (für Schüler kostenlos) sowiean Ausstattungshilfen.2.2Worin besteht die Gefährdung?a. LehrerversorgungDie äußerst schlechte Entlohnung derLehrer ist natürlich P<strong>ro</strong>blem des ganzenLandes und betrifft nicht nur den deutschsprachigenUnterricht. Man muss bedenken,dass die Privatwirtschaft jede Zusatzkompetenzfinanziell honoriert, währenddie Löhne an staatlichen Schulenunabhängig von den Bedingungen festgenageltsind. Man überlege demnach:Selbst rumänische Gymnasien mitSpitzenschülern (es gibt in jeder Stadt dasLyzeum, oder die zwei-drei Schulen, dieganz oben auf der Wunschliste von Schülernund Eltern stehen) haben Schwierigkeiten,gut vorbereitete und motivierte


Zett 19/2010Ich bin mit dem gegenwärtigen Zustandsicher nicht unzufrieden, sonst wäre ichnicht im letzten Jahr zum dritten Mal beimgesetzlich vorgeschriebenen Wettbewerbzur Besetzung der Direktorenstelle angetreten.Ich bin aber fest überzeugt, dasswir als Schule durch Ausschalten von 100kleinen und g<strong>ro</strong>ßen Unsitten, die in unsererGesellschaft weit verbreitet sind, wesentlichbesser werden könnten. Wirkönnten dann der Erfüllung von Kriterien,die in Westeu<strong>ro</strong>pa für eine „gute Schule“gelten, sehr nahe kommen.Ge<strong>ro</strong>ld HermannLeiter der Brukenthalschule,HermannstadtWald erleben mit allen SinnenEin bilaterales Umweltbildungsp<strong>ro</strong>jektThüringen - HermannstadtSo manches Thema, das im Klassenzimmer besp<strong>ro</strong>chen wird, lässt sich auch in der Natur behandeln: Sehr oftanschaulicher, praktischer und mit viel Handeln verbunden, sodass sich kein Schüler über Langeweile beklagenkann. Der Wald bietet sich geradezu an, erlebt zu werden. Er ist ein idealer Lernort, wo die Schüler ihre Umwelterschließen, indem sie die Dinge im wörtlichen Sinne begreifen.Lehrer des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasiumsnutzten im 2. Semester des Schuljahres2008-2009 die Möglichkeit, imRahmen des P<strong>ro</strong>jektes „Wald erleben mitallen Sinnen“ die Schüler der 5. und 6.Klassen durch verschiedene Erfahrungenim Wald in allen Sinnesbereichen zu fördern,ihr Selbstvertrauen und ihre sozialeKompetenz zu stärken.Vorerst wurden im interdisziplinärenFachunterricht einzelne Lerninhalte zumThema „Wald“ erarbeitet und am 29. Mai2009 war es soweit: Nun sollten 180 Schüleram Tag der Waldspiele ihr Wissen unterBeweis stellen. Als Vorbild dienten dieThüringer Waldjugendspiele, die ich zusammenmit meiner Kollegin MihaelaHadãr im Sommer 2008 kennen gelerntund von Anfang an geschätzt hatte. Wirwaren von der Idee so begeistert, dasswir die Koordination des von der ThüringerLandesforstverwaltung initiiertenUmweltp<strong>ro</strong>jekts „Wald erleben mit allenSinnen“ übernahmen.Ziel der Waldspiele ist es, den Schülernbei einem Rundgang durch den Waldmit Freude und auf spielerische Weisenicht nur die Geheimnisse der Natur zuzeigen, sondern ihnen die Gelegenheit zugeben, verantwortungsvoll und eigenständigzu handeln.Als Austragungsort unserer Waldspielewählten wir den Jungen Wald in der Nähevon Hermannstadt. Um die Arbeit an denStationen zu erleichtern und eine Gruppengrößevon ca. 15 Schülern zu ermöglichen,wurden die Klassen in zwei Gruppengeteilt, die im Wettbewerb gegeneinanderantraten. Als Standbetreuer setztenwir freiwillige Lehrer und Schülerinnender 11. Klassen ein, deren Hilfeleistungvon g<strong>ro</strong>ßem Nutzen war.149Jedes Team erhielt ein „Wald-Heft“,in welches die Bewertung der gelöstenAufgaben eingetragen wurde, so dass dieMannschaft mit der höchsten Gesamt-


punktanzahl am Ende des Rundgangs miteiner Urkunde und einer Erinnerung anden Waldtag belohnt wurde.Das Organisationsteam hatte 13 verschiedeneStationen auf dem Parcoursaufgebaut, die an einem Vormittag zubewältigen waren. Die Schüler musstenmit Geschicklichkeit, Ausdauer undSchnelligkeit Punkte für ihr „Wald-Heft“erzielen – sei es durch das ordentlicheSchichten von Holzstößen, das Zapfenzielwerfenoder die Baumscheibenraupe 1(siehe auch Foto). G<strong>ro</strong>ßer Beliebtheit erfreutesich ein überdimensionales „Spinnennetz“,durch das die Schüler kletternmussten, ohne die Seile zu berühren. Andererseitswar auch Wissen bei Fragenrund um den Wald nötig – verschiedeneBlätter sollten den Baumarten zugeordnet,das Alter der Bäume über die Jahresringebestimmt, Tierstimmen erkannt,Bäume ertastet, Frühblüher benannt werden.Als Attraktion des Tages erwies sichdas Suchen von Bodentieren. Mit Becherlupenund Bestimmungskarten bepackt,wühlten die Schüler eifrig den Waldbo-Naturden auf, um ihre Aufgabe gewissenhaftzu erfüllen.Ein Angebot, das besonders die Kreativitätder Schüler gefördert hatte, wardie im Wald eingerichtete Lyrikwerkstatt.Als Beispiel dafür steht folgendes Elfchen:Bäumegeben Luft.Blumen geben Duft.Die Tiere leben friedlich.Wald.(5. C, Birken-Team)Waldspiele lassen sich mit vergleichsweisegeringem Bedarf an finanziellenMitteln betreiben. Wichtig ist es, den Waldin seiner natürlichen Form zu erleben. Inunserem Fall sind die Transport- undPrämienkosten von dem ElternfördervereinAsociaþia „Colegiul Brukenthal“übernommen worden, außerdem wurdenwir von einem privaten Forstunternehmensowie der Thüringer Landesforstverwaltungunterstützt, denen ich an dieserStelle meinen Dank aussprechen möchte.Bei so einem Waldschultag wird dieForderung nach fächerverbindenden undhandlungsorientierten Lernen ideal umgesetzt.Es ist zu hoffen, dass die teilnehmendenSchüler im Erwachsenenalterverantwortungsvoller mit allem umgehen,was Natur- und Umweltschutz betrifft.Kinder zu einem natürlichen und positivenNaturverständnis heranzuführen,muss eine der dringlichsten Aufgabenunserer Gesellschaft sein. Deshalb freuenwir uns schon jetzt, im Frühjahr fürandere Schülergruppen den Waldtag vorbereitenzu können.Bianke Grecustellv. Leiterin der Brukenthalschule,Hermannstadt1Baumscheibenraupe: Die Schüler stellen sich nebeneinanderauf Baumscheiben und die letzte, freie Baumscheibewird nach vorn durchgereicht und vor die Reihegelegt; die Schüler rücken auf und die letzte, freigewordene Baumscheibe wird wieder nach vorn gereicht.Siehe auch Foto S. 14Zett 19/2010Naturräume entdecken und wahrnehmenDas Schulumfeld als Lernort4 Schulen aus 4 Staaten sind an dem Comenius-P<strong>ro</strong>jekt beteiligt. Es findet in deutscher Sprache statt, ist mittelbzw.langfristig konzipiert und soll über die Laufzeit hinaus weitergeführt werden. 3 Mobilitäten sind geplant:Herbst 2008 in Prag/Tschechien, Sommer 2009 in Lehnitz/Deutschland und 2010 in Hermannstadt/Rumänien.Insgesamt werden 6 lehrplanrelevante Themenschwerpunkte bearbeitet. Jede Schule bearbeitet alle Themen, leistetjedoch theoretische und methodische Vorarbeit für ein Thema und koordiniert dieses verantwortlich. Die verantwortlicheSchule berät die anderen Einrichtungen zu den einzelnen Themen und unterstützt sie mit Informationsmaterialien.In sondierenden Gesprächen wurde vonden teilnehmenden Schulen als gemeinsameErfahrung wahrgenommen, dass dasVerständnis für die Umweltp<strong>ro</strong>blematikbei den SchülerInnen nicht selbstverständlichvorhanden ist. Oft fehlt der persönlicheZugang zur Umwelt ebenso wiedas Gefühl, als Lebewesen in die Natureingebunden zu sein. Boden wird alsschmutzig, die Tierwelt als Bed<strong>ro</strong>hung (z.B. Mücken, Spinnen) empfunden und dieNatur häufig ausschließlich als Kulisse fürFreizeitaktivitäten (Fahrradfahren,Schwimmen, Skilaufen etc.) verstanden.Die komplexen Wechselwirkungen vonund in Ökosystemen werden kaum wahrgenommen,geschweige denn nachvollzogen.Ein solches lebendiges Verständnisist jedoch Voraussetzung, um die globalenP<strong>ro</strong>zesse der Naturzerstörung und desKlimawandels sowie die Notwendigkeiteines nachhaltigen Natur- und Klimaschutzesbegreifen zu können. Naturbeobachtungund praktische Arbeit imSchulgarten, auf dem Schulhof oder inSchulnähe kann gerade im ComputerzeitalterKindern helfen, „vom Kopf aufdie Hand umzuschalten“. Dabei spielensinnliche Erlebnisse in und mit der Natureine g<strong>ro</strong>ße Rolle. Über den Erfahrungshorizontaller Partner zu kommunizierenund dadurch neue Ideen und Methodenzu integrieren, ist gemeinsame Motivationaller sich beteiligenden Einrichtungen.Die teilnehmenden Schulen nutzen dieNatur in der näheren Schulumgebung als915


Zett 19/2010Lernort. Dafür haben sie entsprechendeInhalte in das Schulp<strong>ro</strong>gramm aufgenommen.Die Schüler sind aktiv eingebunden,sie beobachten, recherchieren, erkunden,Themenschwerpunkte:Natur wahrnehmenWetter (Klima) erfassenBoden und Wasser untersuchenPflanzen bestimmenRaum und Zeit im historischenKontext untersuchenMedien nutzenarchivieren, untersuchen, beschreiben, dokumentieren,bearbeiten und der Praxisbezugsoll die Weiterführung der Ideeüber das P<strong>ro</strong>jekt hinaus gewährleisten.Bei den Lehrern besteht starkes Interesse,sich über die Erfahrungen in diesemZusammenhang auszutauschen alsauch die eigenen Sichtweisen und praktischenMöglichkeiten des Lehrens und Lernenszu erweitern. SchülerInnen lernendie Umwelt bei den eu<strong>ro</strong>päischen Nachbarnkennen (z. B. welche Pflanzen undTiere in einem anderen Schulumfeld vorkommen,wie unterschiedlich das Klimaist). LehrerInnen erfahren, wie ihre Kolleginnenund Kollegen bestimmte Themenaufbereiten.Partner:1 - Friedrich-Wolf-Grundschule,Lehnitz/Deutschland (Koordinator)2 - Grundschule Nr. 2, Hermannstadt/Rumänien3 - Wladyslaw-Szafer-Grundschule,Elk/Polen4 - Grundschule Narsaq/Grönland(leider ausgestiegen)5 - Modrany-Grundschule, Prag/TschechienWaldtheater ist• ein waldbezogenes Rollenspiel zu einem vorgegebenen Thema, beidem jeder „Theaterspieler“ seine Maske anhand naturgetreuer Vorlagenselbst gestaltet und sich dabei mit der von ihm gewählten Rolle aus Floraund Fauna befasst.Waldtheater lehrt• durch selbstständiges Basteln von Masken über die Bewohner desWaldes,• durch Auseinandersetzung mit den Rollen und einen Einblick in dieGeheimnisse von „Mutter Natur“ die Zusammenhänge im ÖkosystemWald und die Notwendigkeit dessen forstlicher Bewirtschaftung.Waldtheater spielt• zu jeder Jahreszeit, denn Frühling, Sommer, Herbst und Winter bietenunendlich viele Anregungen,• auf der Waldbühne.Peter Hoyer bietet „Waldtheater“ in Bergern (Thüringen) an, ergänzendzum Aufenthalt im Jugendwaldheim.Am 28.-29.05.2010 gestaltet er zusammen mit Uta Krispin und DanielHeinrich von der Thüringer Landesforstverwaltung eineWald-<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>für ErzieherInnen und LehrerInnen in Hermannstadt oder Michelsbergmit folgenden Inhalten:• allgemeine Ausführungen zu Waldpädagogik, Waldtag, Waldjugendspiele,Waldschule, Waldtheater;• Basteln einer Eule und eines Wetterigels;• praktische Durchführung eines Waldtheatertages; Waldspiele und Vorbereitungeines Stationenbetriebes für einen Waldtag.Elke DengelLehrerin an der Schule Nr. 2in HermannstadtWeitere Informationen: adrianahermann@zfl.<strong>ro</strong>169


BücherKunst, Natur und TechnikDiese und weitere Bücher im ZfLZett 19/2010Saehrendt, Christian; Kittl, Steen T.: Gebrauchsanweisung für moderne Kunst.DuMont Literatur und Kunst Verlag 2007Warum ist moderne Kunst so schwer zu verstehen? Wer bestimmt eigentlich, wasKunst ist? Warum hört sich das Gerede über Kunst immer so geschwollen an?Das Buch bietet einen Überblick über die wichtigsten Tendenzen und Gattungen derGegenwartskunst und ermöglicht einen „respektlosen Blick auf die Kunstszene“.Elschenb<strong>ro</strong>ich, Donata: Weltwunder. Kinder als Naturforscher. Kunstmann Verlag2005„Was tun, damit das Naturforschen lebenslang als Instrument der Erkenntnis erscheintund nicht verkümmert zu einem Lernpensum? Nicht fragen, wie wird das Kind zumWissenschaftler, sondern beobachten: wo ist es bereits einer.“ Mit vielen praktischenBeispielen wird dieser andere Umgang mit dem Thema Kind und Natur illustriert.Möller, Kornelia: Die Welt der Technik in den Köpfen der Kinder. Vortrag imRahmen der „Elternschule an der Uni“ am 12. Juni 1996 in Siegen. Friedrich VerlagUnter Anderem wird gezeigt, wie die Zeichnung hilft zu verdeutlichen, was Kindervon der Funktionsweise eines technischen Gerätes verstanden haben.Grau, Marga: Blütenpflanzen imJahreslauf. Hora Verlag 2006; 2. Auflage2009„Die heimische Pflanzenwelt kennen zulernen kann viel Freude und Genugtuungbereiten, sollte jedoch nicht Selbstzwecksein. Die Beschäftigung mit denPflanzen sollte unseren Blick schärfen undzum Denken und Handeln im Bereichdes Natur- und Umweltschutzes anregen.Denn schützen kann man nur, was mankennt und schätzt. Möge dieser Pflanzenführerdazu beitragen!“Das zweisprachige Buch (deutsch-rumänisch)ist auch ein ansprechendes undnützliches Geschenk.917


Zett 19/2010Grüneisl, Gerd: Kunst und Krempel. Fantastische Ideenfür kreatives Gestalten mit Kindern, Jugendlichen undErwachsenen. Ökotopia Verlag 1997Kunst und Krempel: Die beiden Begriffe zeigen bereits dieSpannweite der in diesem Buch beschriebenen und mit stimmungsvollenFotos anschaulich illustrierten Praxisbeispiele auf.Es ist nicht nur eine Fundgrube für die Gestaltung von Festenund Spielnachmittagen im Kleinen sowie für mehrtägigeSpielaktionen, P<strong>ro</strong>jekttage und Kulturveranstaltungen imG<strong>ro</strong>ßen, sondern bietet auch Anregung für die eigene Fantasieneue Variationen auszup<strong>ro</strong>bieren.Güthler, Andreas; Lacher Kathrin: Naturwerkstatt Landart.Ideen für kleine und g<strong>ro</strong>ße Naturkünstler. AT Verlag2005Dieses Buch inspiriert mit vielen Fabrfotos zu eigenen Naturkunstwerkenund beschreibt praxisnah Schritt für Schritt P<strong>ro</strong>jektefür alle Altersstufen vom Kindergarten- bis zumErwachsenenalter. Es enthält eine Fülle an Ideen für Gestaltungenin und mit der Natur.Zusammenstellung: AHneu!Von der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg erhielt das ZfL im Dezember2009 ein g<strong>ro</strong>ßzügiges Geschenk: Zu den 26 Titeln, die von Annette Graf und Florian Hiller von der Pädagogischen HochschuleLudwigsburg ergänzend zum Thema des Seminars „Schriftlicher Sprachgebrauch: Aufsatz und Sprachlehre“ (27.-29.11.2009 inMichelsberg) ausgewählt wurden, gehören Bilderbücher, Fachbücher, Karteikarten und Lernspiele, die in der Deutsch-Lernwerkstattdes ZfL von LehrerInnen ausgeliehen werden können. Einiges davon sei hier aufgezählt:181 - Böttcher, Ingrid; Becker-M<strong>ro</strong>tzek, Michael: Texte bearbeiten, bewerten und benoten. Cornelsen Verlag 20032 - Altenburg, Erika: Offene Schreibanlässe. Jedes Kind findet sein Thema. Auer Verlag 20003 - Weinich, Alain; Lamblin, Christian: Chinesisch schreiben. Kopiervorlagen für die Grundschule. Auer Verlag 20064 - Louis, Catherine: Mein kleines chinesisches Wörterbuch. NordSüd Verlag 20085 - Baltscheit, Martin: Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte. Bajazzo Verlag 20026 - Lernspiele zur Sprachförderung 1 und 2. Finken Verlag 20047 - Beobachten, fördern und fordern im Deutschunterricht 1 bis 4. Westermann Verlag 20069


Diesmal Schattenspiel! Von Freitag Nachmittagbis Sonntag Mittag wurde EndeNovember 2009 in Michelsberg mitSchatten experimentiert und in Gruppenan Szenen zur Geschichte von Wanja gearbeitet,so dass zum Schluss das Theaterstückfür eine erste Aufführung fertigwar. Mit Daniella Franaszek aus derSchweiz als Seminarleiterin bestand nachgetaner Arbeit das Rahmenp<strong>ro</strong>gramm ausSingen und Spielen.Wer klopft bei Wanja in der Nacht?Theaterspielen in der WinterzeitTeilgenommen haben ErzieherInnenund Lehrerinnen aus Bukarest, K<strong>ro</strong>nstadt,Reps, Schässburg, Mediasch, Michelsbergund Hermannstadt, die der Grippe entwischtwaren, sich nicht von demDiskussionschaos um die vom Ministeriumve<strong>ro</strong>rdneten freien oder nicht freienunbezahlten Tage abschrecken ließen, geradekeine Prüfungen und sich auch nichtaus weiteren Gründen abgemeldet hatten.Eine kleine aber feine Gruppe!Auf den Fotos sind Kulissen des Stükkeszu sehen: (1) in Schwarz und Weißmit Menschenschatten; (2) mit Papierfigurenund Farbfolie als Hintergrund; (3)aus Papier, Farbfolie und Federn zusammengestellt.Eine faszinierende Angelegenheitfür kalte und dunkle Wintertage!Weitere Fotos auf www.zfl.<strong>ro</strong>Gefördert wurde das Seminar durchdie Donauschwäbische Kulturstiftung desLandes Baden-Württemberg.AHZett 19/2010Vom ABC des TheatersVorschau 2010Bilder bestimmen unseren Alltag, unserLeben. Darum ist es notwendig, die indas Leben Hineinwachsenden zu befähigen,Bilder lesen zu können. Darum istes aber auch notwendig, die in das LebenHineinführenden so zu qualifizieren, dasssie selbst, das Alphabet der Bilder gebrauchenund einsetzen können. Exemplarischsoll das für das kleine Feld des Theatersim Rahmen der Block-<st<strong>ro</strong>ng>Fortbildung</st<strong>ro</strong>ng>enfür Grundschul- und DeutschlehrerInnen(16.-25.06.2010) geschehen:Eine Einführung in dieZeichensprache des Theaters, gedachtals Inszenierungs- wie als Zuschauerkunst.Dieter KirschSeehausen im Februar 2010919


Zett 19/2010SpracheckeAbkürzungenWer kennt sich aus?Es geht schneller, wenn man sie verwendet, doch müssen sie vorher irgendwoerklärt worden sein. Eine kleine Sammlung der Abkürzungen, die wir inunserer Arbeit und in Veröffentlichungen verwenden - kennen Sie sichaus? Die Erklärungen sind auf unserer Webseite zu finden.ZfLCFCLGifaDSK BWHDOZfAFOBFoBiGy-LyDFUDaFDaMGSKigaKigäDLWSchwerpunktthema der nächsten Ausgabe:Die Klassenstunde, November 2010Ihre Vorschläge, Anregungen und Hinweise, vor allem aber auch Beiträge sindwillkommen und hilfreich. Sie können sie ab sofort und bis zum 15. September2010 an das ZfL schicken.Anmerkung des Herausgebers: Die Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit derMeinung des Herausgebers deckt.Fotos: Ruth Bertleff, Marius Goºa, Liliana Câmpean, Bianke Grecu, Hubert G<strong>ro</strong>nen, Adriana HermannIMPRESSUM:Zett (Die ZfL des ZfL), Nummer 19/2010, Februar 2010. Erscheint zweimal jährlich.Herausgeber: Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher SpracheAdresse: Piaþa Regele Ferdinand nr. 25, 551002 Mediaº, RumänienTel./Fax: 0040-269-831724, E-Mail: zfl@zfl.<strong>ro</strong>, Internet: www.zfl.<strong>ro</strong>Verantwortlich: Radu CreþulescuRedaktion: Adriana Hermann, Ge<strong>ro</strong>ld HermannGestaltung: Adriana HermannZentrum für Lehrerfortbildung in deutscher SpracheISSN: 1582-43579

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