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Der Zwiebelturm - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...

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1<br />

<strong>Der</strong> <strong>Zwiebelturm</strong><br />

Gemeindebrief<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Hirschberg</strong>-Großsachsen<br />

Auf ein Wort – „Und der Vorhang im Tempel zerriss ...“<br />

Im Rückspiegel: Gemeinde-Ticker und Berichte<br />

aus unserem Gemeindeleben<br />

<strong>Der</strong> Bilderbogen<br />

Menschen in unserer Gemeinde<br />

100 Jahre <strong>Evangelische</strong>r Kirchenchor Großsachsen<br />

1910 - 2010.<br />

„Zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde!“<br />

Die Seiten der Kirchenmusik<br />

Frühjahrssammlung des „Gustav-Adolf-Werkes“<br />

Aus den Kirchenbüchern<br />

Gottesdienste und Veranstaltungen von Invokavit<br />

bis Pfingstmontag<br />

Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen<br />

1/2010


Auf ein Wort:<br />

Manchmal muss man erst in die<br />

Fremde gehen und Neuem begegnen,<br />

bevor man das, was einem vertraut<br />

ist, richtig versteht. Das wussten nicht<br />

nur Abraham und Sarah. Das weiß<br />

inzwischen auch ich. Jedes Jahr, in<br />

den Wochen zwischen Ostern und<br />

Himmelfahrt, erinnere ich mich an<br />

die Erlebnisse, die mir diese Erkenntnis<br />

schenkten: Ich hatte Sehnsucht<br />

nach Johannes, unserem Ältesten,<br />

wollte ihn unbedingt einmal wieder<br />

sehen. Da er sich aber gerade auf<br />

der anderen Seite der Erde befand,<br />

mussten wir in ein Flugzeug steigen<br />

und dem „Land der aufgehenden<br />

Sonne“ entgegenfliegen. Wir waren<br />

gut informiert, wussten, dass es auch<br />

eine Reise in ein Land werden würde,<br />

in dem die christliche Religion bis<br />

heute eher eine Randerscheinung<br />

darstellt und sich nur etwa ein Prozent<br />

der Bevölkerung zu ihr bekennt.<br />

Dass sich mir aber gerade dort Karfreitag,<br />

Ostern und Pfingsten neu<br />

erschließen würden, ahnte ich nicht.<br />

Es wurden eindrückliche Tage. Auf<br />

unserem Programm standen viele<br />

Sehenswürdigkeiten, auch Klöster<br />

und Heiligtümer.<br />

Und der Vorhang im Tempel zerriss (Markus 15, 38)<br />

Einmal standen wir an einem<br />

Shinto-Schrein. Uns begleitete ein<br />

befreundeter Theologieprofessor.<br />

Er erklärte uns, wie nun zu beten<br />

sei: Einmal mit dem Klöppel an die<br />

große Glocke schlagen, damit die<br />

Gottheit uns wahrnehmen könne;<br />

anschließend zweimal in die Hände<br />

klatschen, dann eine Münze in ein<br />

Holzkästchen werfen und gut auf<br />

den Ton hören. Solange der zu hören<br />

sei, genau so lang könne man sich der<br />

Aufmerksamkeit der Gottheit gewiss<br />

sein. Genau so lange habe sich ein<br />

Vorhang aufgetan. Genau so lange<br />

schaue die Gottheit den an, der da<br />

gerade bete. Wenn der Ton verklungen<br />

ist, so die Vorstellung, fällt auch der<br />

Vorhang und die Gottheit sei wieder<br />

verschwunden. Voller Staunen beobachtete<br />

ich die Menschen. Sie<br />

beteten hingebungsvoll und scheuten<br />

sich nicht, dies in aller Öffentlichkeit<br />

zu tun. Mir ging das nahe. Wann hatte<br />

ich zuletzt einen Menschen gesehen,<br />

der an einem Wegkreuz Halt gemacht<br />

und gebetet hatte? Und plötzlich fiel<br />

mir ein Satz aus der Bibel ein. Seit<br />

meiner Kindheit kannte ich ihn gut;<br />

doch bis zu diesem Zeitpunkt war er<br />

mir verschlossen und ein Rätsel gewesen.<br />

„Und der Vorhang im Tempel<br />

zerriss in zwei Stücke von oben an<br />

bis unten aus (Markus 15,38).“ Wie Sie<br />

vielleicht wissen, gehört dieser Satz in<br />

die Geschichte von Jesu Kreuzigung<br />

und Tod. Wer am Karfreitag einen<br />

Gottesdienst besucht, wird ihn wieder<br />

hören. Bisher hatte ich ihn noch nicht<br />

verstanden. Aber hier in Japan, unter<br />

Menschen, die einen völlig anderen<br />

Glauben praktizieren, lüftete sich<br />

für mich des Rätsels Lösung: <strong>Der</strong><br />

Vorhang im Tempel zerriss, weil wir<br />

durch Jesu Leiden und Sterben freien<br />

Zugang zu unserem Gott haben. <strong>Der</strong><br />

Vorhang im Tempel zerriss, damit<br />

wir uns jederzeit an ihn wenden und<br />

sicher sein dürfen, dass er uns anhört.<br />

Nicht nur einen Glockenton lang,<br />

sondern so lange, wie wir unser Herz<br />

vor ihm ausschütten. <strong>Der</strong> Vorhang<br />

zerriss, weil sich unser Gott zeigen<br />

will, weil ER unsere Nähe sucht.<br />

Unsere Reise ging weiter. Pfingsten<br />

wollten wir einen Gottesdienst in<br />

einer kleinen Gemeinde, zu der etwa<br />

200 Menschen gehören, mitfeiern.<br />

Mein Japanisch beschränkte sich auf<br />

5 Worte. Das Englisch der Japaner war<br />

miserabel. Also keine guten Voraussetzungen,<br />

um einander zu verstehen.<br />

Und trotzdem feierte ich genau dort<br />

den schönsten Pfingstgottesdienst<br />

meines Lebens. Gottes Geist war da!<br />

Wir erlebten unser Pfingstwunder:<br />

Ohne die Sprache des anderen zu<br />

verstehen, wussten wir doch um die<br />

Gemeinsamkeit, die uns verband. Wir<br />

waren beisammen, um unseren Gott<br />

zu loben. Wir feierten miteinander<br />

Gottesdienst, um uns daran zu freuen,<br />

dass sein lebendiger Geist dort, wo die<br />

Sonne aufgeht, aber auch dort wo die<br />

Sonne untergeht, Menschen bewegt.<br />

Wir blieben beisammen und brachen<br />

das Brot und tranken den Wein, ohne<br />

dass wir auch nur EIN Wort miteinander<br />

hatten sprechen können.<br />

Als wir dann auseinander gingen,<br />

wussten wir, dass wir einander<br />

wirklich Bruder und Schwester sind,<br />

über Ländergrenzen hinaus und<br />

über Kontinente hinweg. Wir hatten<br />

einander verstanden.<br />

Ihnen, liebe Leser, segensreiche<br />

Wochen<br />

Ihre Pfarrerin Simone Britsch.<br />

2


Editorial (<strong>Kirchengemeinde</strong>rat und Redaktionsteam)<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Ihnen vorliegende Ausgabe beschreibt einen weiten<br />

Bogen in unserem Kirchenjahr - von der Passion Jesu und<br />

seinem Kreuzestod über die Auferstehung Christi am<br />

Ostermorgen und die Himmelfahrt bis zur Geburt der<br />

Kirche zu Pfingsten. In dieser Zeit, wechseln die liturgischen<br />

Farben von violett zu weiß und schwarz, erneut zu<br />

weiß und dann zu rot, von der Buße zur Trauer bis zur<br />

überschwänglichen Freude - wir haben uns entschlossen,<br />

den Titel und die Überschriften dieser Ausgabe in einer<br />

Farbkombination von weiß und gelb zu setzen.<br />

Das herausragende Ereignis unserer Gemeinde ist in<br />

diesem Jahr das Jubiläum unseres Kirchenchores. Frau<br />

Traudel Well, von 1993-1998 Leiterin des Chores, schreibt<br />

in ihrem Glückwunsch: „100 Jahre <strong>Evangelische</strong>r Kirchenchor<br />

Großsachsen - 100 Jahre Singen zur Ehre Gottes<br />

- 100 Jahre Bereicherung der Gottesdienste - 100 Jahre<br />

Freude für Sänger und Zuhörer, ich gratuliere Ihnen!“ So<br />

legen wir das Schwergewicht dieses Gemeindebriefes auf<br />

die Darstellung des Jubel-Chores von 1910 bis heute.<br />

Allen, die durch ihre Mitarbeit und ihre Geldspenden<br />

mitgeholfen haben, diesen „<strong>Zwiebelturm</strong>“ entstehen zu<br />

lassen, danken wir sehr!<br />

„<strong>Der</strong> Seniorenkreis feierte am 28. Januar seine zahlreichen Januar-Geburtstagskinder,<br />

unter ihnen auch Elsa Mayer und Karl-Heinz Höher, die im Januar 90 Jahre alt wurden.<br />

Wir gratulieren.“<br />

Abschied von Tatiana Ryabova<br />

3<br />

Gemeinde-Ticker<br />

Beim ökumenischen Neujahrsgottesdienst<br />

kommen Christen aus allen Sachsendörfern in<br />

die Christkönigskirche. Viele Gottesdienstbesucher<br />

nutzen den anschließenden Empfang<br />

zum Gedankenaustausch. --- <strong>Der</strong> Bibelkreis<br />

beginnt im Januar 2010 mit der Lektüre des<br />

Danielbuches. --- Arne Rosenau bietet den<br />

Konfirmandinnen und Konfirmanden ein<br />

Kommunikationsseminar an. Es findet am 6.<br />

März 2010 statt. --- Gabi Barzyk aus dem<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rat und Arne Rosenau laden<br />

zu einem Vorleseabend ein mit „Sagen vom<br />

Mittelrhein“. <strong>Der</strong> Abend findet großen Anklang.<br />

Das Angebot soll wiederholt werden.<br />

--- Mit Hilfe einer Spende kann die Gemeinde<br />

Einzelkelche für das Abendmahl anschaffen.<br />

--- <strong>Der</strong> Januar-Pfarrkonvent befasst sich mit<br />

dem Reformator Melanchthon. Gastreferent ist<br />

der ehemalige Heddesheimer Pfarrer Dr.<br />

Konrad Fischer, der auch in unserer Erwachsenenbildung<br />

zum Thema referierte. --- <strong>Der</strong><br />

Kirchenchor probt intensiv für das Konzert<br />

zum 100jährigen Jubiläum, inzwischen auch<br />

mit Sonderproben an Samstagen. --- <strong>Der</strong><br />

Ökumene-Bezirksausschuss trifft sich in<br />

unserem Gemeindehaus zum Austausch.<br />

--- Unser neuer Organist Niklas<br />

Sikner hat im Januar seine Arbeit<br />

aufgenommen. Gleich zu Beginn<br />

laden er und drei weitere Orgelstudenten<br />

zu 4 Orgelkonzerten unter<br />

dem Thema: „<strong>Hirschberg</strong>er<br />

Orgelwinter“ ein. --- <strong>Der</strong> Weltgebetstag<br />

befasst sich in diesem Jahr<br />

mit Kamerun. Auch unsere Kindergottesdienstkinder<br />

feiern einen<br />

Gottesdienst, in dem sie sich mit<br />

dem Land Kamerun befassen. Die<br />

Konfirmanden sehen einen Film,<br />

der von zwei mutigen Frauen aus<br />

Kamerun handelt, die dort als<br />

Richterinnen tätig sind. --- Unser<br />

Besuchskreis benötigt weitere<br />

ehrenamtliche Helferinnen und<br />

Helfer. Wenn Sie Lust haben, bitte<br />

einfach im Pfarramt melden. ---<br />

Die Konfirmanden sind Ende Februar zur<br />

Konfirmandenfreizeit unterwegs. Sie werden<br />

von der Gruppe aus Hohensachsen, Pfrin.<br />

Britsch und Pfr. Noeske begleitet. --- Die<br />

Sachsendörfer laden, wie in jedem Jahr, zu drei<br />

Bibelabenden ein. Thema: „Hören – gestalten<br />

– hineingehen. Die Jakobserzählung in der<br />

hebräischen Bibel.“ --- Am Karfreitag schweigen<br />

die Glocken. ---


Im Rückspiegel<br />

<strong>Der</strong> 5. Großsachsener Adventskalender<br />

war sehr lebendig<br />

(Klaus Schmidt)<br />

Sehr mannigfaltig und persönlich<br />

war die Gestaltung der Kalenderblätter.<br />

Man weiß als Veranstalter<br />

nicht, ob die Tür sich öffnen wird,<br />

wer und wie viele Gäste eintreten<br />

werden. Aber diese erwartungsvolle<br />

Spannung begleitet auch die<br />

Eintretenden. Was werden sie erleben?<br />

Fröhliche Advents- und<br />

Weihnachtslieder, lautes Plaudern<br />

beim Nüsseknacken, Aufsagen von<br />

Gedichten, Lebhaftigkeit beim<br />

Basteln von Lichthäusern, die das<br />

Dorf erhellen. Alle sind beteiligt.<br />

Geschichten über Weihnachten<br />

und die Welt. Die Traurigen und<br />

Einsamen, die vielleicht nicht da<br />

sind, haben es in der Weihnachtszeit<br />

besonders schwer. Sie wollen<br />

wir besuchen, ihnen zuhören. Mache<br />

dich auf und werde Licht! Das<br />

Licht leuchtet und verzehrt sich<br />

dabei für andere. Diese Advents-<br />

und Weihnachtsfeiern treten ein in<br />

unsere Herzen und Erinnerungen.<br />

Wir werden in schwierigen Situationen<br />

unseres Lebens im Erinnern<br />

davon zehren können.<br />

Singen und Musizieren gehört einfach dazu.<br />

Die Konfirmanden gestalteten ihr Adventstürchen sehr phantasie- und stimmungsvoll.<br />

Hier sehen Sie ihren Chor.<br />

Für dieses persönliche Geschenk<br />

sagen wir allen Veranstaltern unseren<br />

herzlichsten Dank.<br />

Jesu Wort plädiert für Gottvertrauen,<br />

das sich an seinem Leben orientiert,<br />

das zu Weihnachten beginnt.<br />

Er sucht und findet in vielen Wohnungen<br />

ein Zuhause und die Tür<br />

öffnet sich ins Neue Jahr: „Euer<br />

Herz erschrecke nicht! Glaubt an<br />

Gott und glaubt an mich!“<br />

Daraus soll ein Nusskuchen werden -<br />

zwanglose Plauderei begleitet das Nussknacken<br />

4


„Wo evangelisch draufsteht, muss auch evangelisch drin sein“ -<br />

<strong>Der</strong> Kindergarten-Advent<br />

(Barbara Gärtner, Leiterin des Evang.<br />

Kindergartens „Das Baumhaus“)<br />

Die Vorbereitungen liefen schon über<br />

Wochen: Wir vermittelten den Kindern<br />

den Sinn von Advent und übten<br />

mit ihnen fleißig Texte und Melodien.<br />

Sandra Guth schrieb ein Schauspiel,<br />

fand begeisterte Akteure und begann<br />

mit dem Rollenstudium. Zeitgleich<br />

gingen die Kinder der Musikgruppe<br />

mit Frau Kappis an die Arbeit. Sie<br />

erarbeiteten gemeinsam ein Konzept<br />

für die musikalische Begleitung. Um<br />

den Gottesdienst entsprechend anzukündigen,<br />

wurden bunte Plakate<br />

gemalt und im Ort aufgehängt. Als<br />

alles fertig war, fand die Aufführung<br />

während des Familiengottesdienstes<br />

am 1. Advent 2009 statt. Alles klappte<br />

gut. Unsere Kinder und die Erzieherinnen<br />

waren glücklich, und<br />

manchem Erwachsenen standen bei<br />

manchen Szenen Tränen der Rührung<br />

in den Augen.<br />

Am 1. Dezember öffneten wir dann<br />

das erste Türchen der Kindergarten-<br />

Adventskalender und bis zum Weihnachtsfest<br />

kamen etliche Türen dazu.<br />

Hinter jeder Tür versteckte sich eine<br />

Geschichte, ein Lied oder Bilderbuch,<br />

das uns auf das bevorstehende Weihnachtsfest<br />

vorbereitete und uns von<br />

der Reise Marias und Josefs von<br />

Nazareth nach Bethlehem und von<br />

der bevorstehenden Geburt Jesu erzählte.<br />

Und so wussten am 24. Dezember<br />

alle Kinder, warum wir<br />

Weihnachten feiern.<br />

5<br />

1. Advent - Familiengottesdienst: Wir öffnen die Tür zum Frieden - angestrengt überlegen die<br />

Akteure, wie sich diese Tür wohl öffnen lässt.<br />

Im Kindergarten<br />

Für jedes Adventswochenende eine Tür.<br />

Und jeden Tag kam ein Licht dazu.<br />

1. Advent - Familiengottesdienst: Wir öffnen die Tür zur<br />

Freude - geteilte Freude ist doppelte Freude; die Familie<br />

freut sich über die Rückkehr des Vaters.


Im Rückspiegel<br />

Dank an Dr. Herbert Gassert und Heinz Würthwein<br />

(Simone Britsch)<br />

Wenn sich Menschen auf ein gemeinsames<br />

Ziel konzentrieren, steckt<br />

in ihnen starke Motivation und sie<br />

entwickeln ungewöhnliche Energie.<br />

Das bewiesen die Mitglieder des<br />

Kirchenrenovierungsvereins, im Besonderen<br />

dessen beide Protagonisten<br />

Dr. Herbert Gassert und Heinz<br />

Würthwein. Sie versäumten keine<br />

Gelegenheit, für das Ziel zu werben.<br />

Mit zahllosen Aktionen trugen sie<br />

Euro für Euro zusammen, bis das gesteckte<br />

Ziel, 75.000 € für die Reno-<br />

vierung unserer Kirche beizutragen,<br />

erreicht war. Dank des Engagements<br />

von Dr. Manfred Simon konnte der<br />

Renovierungsverein alle Musikfreunde<br />

zu mehreren brillanten<br />

Konzerten einladen.<br />

Am 25. November 2009 beschloss eine<br />

außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

die Auflösung des Vereins.<br />

Allen Mitgliedern und allen Spendern<br />

sei an dieser Stelle ein herzliches<br />

Dankeschön gesagt.<br />

Im Anschluss an den Abendgottesdienst<br />

am 2. Advent 2009 dankte auch<br />

der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat für die großartige<br />

Leistung. Franco Chierici überreichte<br />

den Geehrten je eine, von ihm<br />

kunstvoll gestaltete Holztafel mit dem<br />

Wappen der Gemeinde <strong>Hirschberg</strong><br />

und der Silhouette unserer Kirche.<br />

Pfarrerin Simone Britsch fand dazu<br />

innige Dankesworte und die Gemeinde<br />

dankte mit langanhaltendem<br />

Applaus.<br />

Dank an Dr. Herbert Gassert und Heinz Würthwein im Abendgottesdienst am 2. Advent.<br />

Die Arbeit ist getan, das Ziel erreicht. Dr. Herbert Gassert und Heinz Würthwein bei<br />

der letzten Mitgliederversammlung des Kirchenrenovierungsvereins.<br />

6


Kindergottesdienstkinder singen und musizieren für Senioren<br />

(ARne Rosenau)<br />

Mit seiner Adventfeier am 10. Dezember<br />

schloss der Seniorenkreis das Jahr<br />

2009 ab. Alle kamen und genossen die<br />

festlich geschmückte Tafel, die wunderschöne<br />

Dekoration, das warme<br />

Kerzenlicht und die künstlerischen<br />

Darbietungen von Frau Lydia Vogt,<br />

die ein Adventsgedicht vortrug, und<br />

Herrn Arthur Franz, der auf seiner<br />

Mundharmonika einige Lieder spielte<br />

und begleitete. Pfarrerin Britsch trug<br />

mit ihrem gekonnten Flötenspiel zur<br />

festlichen Atmosphäre, in der Kaffee<br />

und Kuchen besonders gut schmeckten,<br />

bei.<br />

Einen künstlerischen Höhepunkt erlebten<br />

die Senioren im zweiten Teil des<br />

Nachmittags: 8 Kindergottesdienstkinder<br />

mit ihren engagierten<br />

Leiterinnen Claudia Arnold und Silvia<br />

Mußotter deklamierten, sangen,<br />

spielten Klavier, Flöte und Geige und<br />

erfreuten Herzen und Sinne der Zuhörer.<br />

Ihnen und allen, die zum Gelingen<br />

dieses schönen Nachmittags<br />

beitrugen, ein herzliches Dankeschön.<br />

Die nächsten Seniorennachmittage<br />

finden donnerstags um 15.00 Uhr<br />

am 25. Februar, 25. März, 29. April<br />

und 27. Mai 2010 statt.<br />

7<br />

Bei Saft und Keksen feiern die tüchtigen Akteure ihren Erfolg.<br />

Arthur Franz mit seiner Mundharmonika. Die Kindergottesdienstgruppe mit ihren Leitern: erste Reihe:<br />

Luca Sander, Roman Arnold, Philipp Mußotter, Lea Sander,<br />

Leonie Mußotter mit Violine,<br />

dahinter: Silvia Mußotter, Kristina Arnold, Claudia Arnold,<br />

(leider verdeckt: Patrizia Sekol), Anna Mayer.


Menschen in unserer Gemeinde<br />

Mit Leib und Seele im Ehrenamt - Samuel und Katharina Glatz<br />

(ARne Rosenau)<br />

Ich besuchte Frau Glatz an ihrem<br />

85. Geburtstag. 14 Tage vorher war<br />

sie die Treppe herabgestürzt und<br />

hatte sich den rechten Arm gebrochen,<br />

musste operiert werden;<br />

dennoch strahlende Augen.<br />

Frau Glatz bittet mich, Platz zu<br />

nehmen. Ihr Mann kommt hinzu.<br />

So plaudern wir über die vielfältige<br />

Arbeit in der Gemeinde. Sie packt<br />

überall an; hilft, wo sie helfen<br />

kann, vertritt mitunter ihre Tochter<br />

- immer freundlich, bescheiden,<br />

fröhlich. Er kümmert sich um die<br />

Außenanlage von Kirche und Gemeindehaus<br />

und trägt im ganzen<br />

Ort Briefe für die Gemeinde aus.<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Kfz-Mechaniker,<br />

der auf der Kolchose in Rumänien<br />

für 44 Mähdrescher zuständig<br />

war, meint verschmitzt: „Wir beide<br />

kennen jede Gasse, jeden Winkel in<br />

Großsachsen“.<br />

Viel Kraft steckt in den beiden<br />

lieben Menschen, den Eltern<br />

u n s e r e r K i r c h e n d i e n e r i n<br />

Katharina Schunn, die sich mit<br />

59 und 67 Jahren von ihrem Geburtsort<br />

Großpold in der Nähe<br />

von Hermannstadt (Sibiu) zur<br />

Familie ihrer Tochter aufmachten;<br />

Kraft, die sie zum Wohle unserer<br />

Gemeinde einsetzen.<br />

Danke, danke.<br />

8


Alle wollen etwas von ihr – und sie will es auch allen recht machen: Gabriele Schmitt<br />

(ARne Rosenau)<br />

Erstmals vor 5 Jahren hatten wir<br />

telefonischen Kontakt. Ich erkundigte<br />

mich, ob ich meine Goldene Konfirmation<br />

in Großsachsen feiern<br />

kann. Persönlich lernte ich die am<br />

29. Sept. 1957 in Düsseldorf geborene<br />

„gute Seele des Pfarramtes“ erst<br />

zwei Jahre später kennen. Heute<br />

sitze ich ihr, wie so oft in den letzten<br />

beiden Jahren, gegenüber und staune,<br />

wie konzentriert und zugleich<br />

gelassen sie höchst unterschiedliche<br />

Arbeiten erledigt. Und das an nur<br />

drei Tagen in der Woche von 9 – 12<br />

Uhr. Manchmal steckt sie bis zum<br />

Hals drin, immer gibt es Unaufschiebbares<br />

von höchster Priorität,<br />

aber das wissen die zahlreichen Anrufer<br />

und Besucher natürlich nicht<br />

– und alle wollen etwas von ihr, und<br />

sie will es auch allen recht machen<br />

und dabei immer zuvorkommend<br />

und freundlich sein. Oft arbeitet sie<br />

dann viel länger und von Hause aus,<br />

und an manchen Tagen fühlt sie sich<br />

wie gerädert. Zeitgleich mit dem<br />

9<br />

Klingeln des Telefons, läutet es an<br />

der Haustüre. Ich darf öffnen und<br />

lasse eine <strong>Kirchengemeinde</strong>rätin mit<br />

einem Stapel Unterlagen und ebenso<br />

vielen Fragen und Informationen<br />

ein. Wieder muss Frau Schmitt ihre<br />

Arbeit unterbrechen, wie schon<br />

zweimal zuvor und bis zum Dienstende<br />

noch einige Male. Natürlich<br />

helfen ihr die Erfahrungen von 11<br />

Jahren in dieser Tätigkeit und die<br />

gewonnene Routine. „Diese Arbeit“,<br />

setzt die gelernte Industriekauffrau<br />

hinzu, „macht trotz mancher Belastung<br />

einfach Spaß!“<br />

Über die Privatperson Gabriele<br />

Schmitt erfahre ich an diesem unruhigen<br />

Vormittag nicht allzu viel:<br />

Sie ist seit 1981 mit Volker verheiratet<br />

und Mutter von Regina (19), Markus<br />

(25), der unserem Posaunenchor seit<br />

10 Jahren angehört, und Silvia (26).<br />

Ich frage nach ihren religiösen Wurzeln:<br />

Von Kindesbeinen an ging sie<br />

mit ihren Eltern und Geschwistern<br />

zum Gottesdienst, ihr Schwieger-<br />

vater war mehr als 35 Jahre Pfarrer<br />

- und heute noch fehlt ihr etwas,<br />

wenn sie bei uns in Großsachsen<br />

oder auswärts nicht in den Sonntagsgottesdienst<br />

gehen kann.<br />

Inzwischen ist es nach 15 Uhr, ich<br />

verlasse das Pfarramt in dem Wissen,<br />

mit der „guten Seele“ gesprochen<br />

zu haben.


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Frischer Spargel und frische Erdbeeren<br />

von Mitte April<br />

bis Mitte Juni<br />

Hermann und Karin Reisig<br />

Lobdengaustraße 26<br />

69493 <strong>Hirschberg</strong><br />

Telefon 06201 51951<br />

10


11<br />

WINZERGENOSSENSCHAFT<br />

SCHRIESHEIM<br />

Ihre Adresse für Wein von der Bergstrasse<br />

Bei einem Besuch an der Badischen Bergstraße gehört ein Abstecher<br />

zur Schriesheimer Winzergenossenschaft einfach dazu.<br />

Unser gemütliches Weingeschäft befindet sich in unmittelbarer Nähe zum<br />

historischen Zehntkeller in mitten der Altstadt.<br />

Unsere Weinberater laden Sie zum Probieren ein und präsentieren die Spitzenweine in<br />

stilvollem Ambiente. Sekte sowie weitere Geschenkideen und Spezialitäten rund um<br />

den Schriesheimer Wein ergänzen das umfangreiche Sortiment.<br />

Heidelberger Straße 3 · 69198 Schriesheim<br />

Telefon 06203-61560 · mail@wg-schriesheim.de<br />

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 8–18 Uhr, Samstag: 8–13 Uhr<br />

www.wg-schriesheim.de<br />

Ehrenpreis fünf mal in Folge!<br />

Badische Gebietsweinprämierung<br />

2004, 2005, 2006, 2007 & 2008<br />

Bereich Badische Bergstrasse


Bilderbogen<br />

Winterfoto,<br />

Volker Langbein, 12-2007<br />

Anja Spilger, Flöte, und Andreas Well, Orgel, musizierten während<br />

des Heiligen-Abend-Gottesdienstes.<br />

Gabi Barzyk und ARne Rosenau lasen am 14.01.2010 „Sagen vom Rhein“ (Foto Kreutzer)<br />

12


13<br />

100<br />

<strong>Evangelische</strong>r Kirchenchor<br />

Großsachsen 1910 - 2010<br />

Zur Ehre Gottes<br />

und zur Freude der Gemeinde.


Das Repertoire kann sich sehen und hören lassen ...<br />

denn es umfasst im Zeitraum von 2004 - 2008 nicht weniger als 112 Chorsätze und<br />

2 Messen. Das Verzeichnis reicht von „Auf, auf mein Herz mit Freuden“ bis „Zuvor<br />

so lasst uns grüßen“. Johann Sebastian Bach führt mit 10 Werken die Liste der<br />

Komponisten an, gefolgt von Josef Michel (5), Dimitri Bortniansky (4) und Peter<br />

Strauch (4). Je zwei Werke stammen von Fritz Baltruweit, Johann Crüger, Johann<br />

Georg Ebeling, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Michael Prätorius, Heinrich Schütz<br />

und Dieter Trautwein.<br />

... und die Liste der Auftritte auch.<br />

Sie umfasst jährlich ca. 25 Gottesdienste, Geburtstage, Jubelhochzeiten, Gemeindefeste,<br />

Ausflüge und den Großsachsener Lebendigen Adventskalender. Am fleißigsten<br />

war der Chor im Jahr 2007, er trat 28 mal auf. Welcher andere Großsachsener<br />

Chor kann da mithalten?<br />

Und deshalb, verehrte Frau Klaus, ist unser Dank an Sie und alle Sängerinnen und<br />

Sänger ganz, ganz groß. Sie sind ein Chor, der zur Ehre Gottes singt und uns und<br />

den Menschen in der Gemeinde viel Freude bereitet. Wir wissen, dass allein der<br />

Zeitaufwand für die dienstäglichen Proben und Ihre Auftritte ein wirkliches Opfer<br />

darstellt, ein Opfer, dass Sie mit heißem Herzen für unseren Herrn Jesus Christus<br />

erbringen. Danke!<br />

Ihre Pfarrerin Simone Britsch und<br />

Ihre <strong>Kirchengemeinde</strong>räte und <strong>Kirchengemeinde</strong>rätinnen<br />

14


<strong>Der</strong> Chor im Jahre 2010<br />

100 Jahre Evang. Kirchenchor -<br />

100 Jahre Singen zu Gottes Lob und Ehre!<br />

Die Sängerinnen und Sänger dürfen sich freuen und stolz<br />

darauf sein, dass sie so lange schon die Gottesdienste mit<br />

ihrem Gesang bereichern konnten. Bei vielen Geburtstagen,<br />

Gold-Hochzeiten und geselligen Veranstaltungen durfte<br />

gesungen werden, aber auch bei Trauerfeiern konnten sie<br />

mit ihren Liedern Trost spenden.<br />

Ich wünsche dem Chor noch viele Jahre Freude am Singen<br />

und vor allen Dingen wieder neue Chormitglieder, damit<br />

die Chorarbeit weiterhin zum Wohle der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

gedeihen kann.<br />

Auf ein weiteres, gutes Miteinander freut sich<br />

Rosemarie Johe, Obfrau<br />

Die Sopranistinnen<br />

Bartsch, Lieselotte<br />

Barzyk, Gabriele<br />

Becke, Waltraud<br />

Blumröder, Renate<br />

Dörsam, Rosemarie<br />

Fröhling, Christiane<br />

Hahn, Erna<br />

Holz, Wilma<br />

Klein, Renate<br />

Lizinger, Ellen<br />

15<br />

Die Tenöre<br />

Ehret, Heinz<br />

Korsch, Dieter<br />

Kowalk, Normann<br />

Metzler, Horst<br />

Reisig, Helmut<br />

Volk, Hermann<br />

Lottprein, Ruth<br />

May, Margot<br />

Meitzler, Karin<br />

Muth, Gisela<br />

Reisig, Else<br />

Ripp, Gudrun<br />

Schüßler, Lore<br />

Stallknecht, Birgit<br />

Strifler, Miachela<br />

Winkler, Inge


Die Altistinnen<br />

Chierici, Hildegard<br />

Flößer, Hildegard<br />

Fouquet, Doris<br />

Gess, Erika<br />

Heitz, Elfriede<br />

Johe, Rosemarie<br />

Jost, Lore<br />

Klaus, Doris<br />

Kraus, Roselinde<br />

Müller, Lore<br />

Raschig-Metzler, Margarete<br />

Schandin, Irmgard<br />

Volk, Herta<br />

Wolle, Irmgard<br />

<strong>Der</strong> Chor im Jahre 2010<br />

Grußwort des Bürgermeisters Manuel Just<br />

Im Namen unserer Einwohnerinnen und Einwohner gratuliert die<br />

Gemeinde <strong>Hirschberg</strong> a. d. B. dem <strong>Evangelische</strong>n Kirchenchor Großsachsen<br />

zu seinem 100-jährigen Jubiläum. Unsere besondere Anerkennung<br />

und unser Dank gelten insbesondere denjenigen Personen, die<br />

mit viel Engagement und Idealismus den Chor zur vollen Zufriedenheit<br />

seiner Mitglieder seit insgesamt 10 Jahrzehnten lenken.<br />

<strong>Der</strong> Satz Friedrich Nietzsches „Ohne Musik wäre das Leben ein<br />

Irrtum“ trifft in besonderem Maße auf die Kirchenmusik und damit<br />

auf Ihren Chor zu. Denn viele Christen finden in der Kirchenmusik<br />

immer wieder Stärke, Freude, Kraft und Halt für unser oftmals<br />

hektisches und Kräfte raubendes Alltagsleben.<br />

Dem Verein wünsche ich daher auch für die Zukunft alles erdenklich<br />

Gute und Gottes Segen.<br />

Es grüßt Sie herzlichst Ihr Manuel Just<br />

Bürgermeister<br />

Die Bässe<br />

Böhler, Uli<br />

Chierici, Franco<br />

Fath, Hans<br />

Klein, Günter<br />

Müller, Horst<br />

16


Die Gründungsurkunde<br />

Karl Schröder, 93 Jahre<br />

Mitglied seit 1946<br />

Elisabeth Sahm<br />

geb. Bernhard, 87 Jahre<br />

Mitglied seit 1937<br />

Irmgard Schandin<br />

geb. Schmitt, 83 Jahre<br />

Mitglied seit 1941<br />

und von 1982 bis heute<br />

17<br />

Gesprächsfetzen aus der Runde der Ältesten<br />

- Karl Schröder<br />

Nach der Kriegsgefangenschaft bin ich selbstverständlich<br />

in den Kirchenchor gegangen. Da<br />

waren ja nur noch wenige. Und ich helfe gern.<br />

Es war sehr schön. Man konnte sich betätigen.<br />

Ich sang Tenor. Besonders schön war es, wenn<br />

wir zu Hochzeiten gesungen haben. Nachher<br />

wurden wir dann zu einem Umtrunk eingeladen.<br />

- Elisabeth Sahm<br />

Ich weiß nicht mehr, wann genau ich eingetreten<br />

bin. Jedenfalls war es nach meiner Konfirmation<br />

und der Hauptlehrer Siefert hat mich<br />

gefragt, ob ich in den Kirchenchor gehe (vermutlich<br />

1937). An meinem 17. Geburtstag brach<br />

der 2. Weltkrieg aus. Ich weiß, dass ich da<br />

bereits einige Zeit im Chor war.<br />

- Irmgard Schandin<br />

Als ich mit 15 dem Kirchenchor beitrat, mussten<br />

wir, ach, so oft bei Trauergottesdiensten<br />

zum Gedenken an gefallenen Großsachsener<br />

singen. Ich blieb dem Chor treu bis 1950. Nach<br />

dem Tode meines Mannes 1982 bin ich wieder<br />

in den Chor eingetreten und bis jetzt singe ich<br />

da begeistert. Vor 2 Jahren war ich 25 Jahre<br />

Mitglied. Ich singe im Alt. Die Theaterspielerei<br />

war herrlich. Heute ist es das monatliche<br />

Zusammensein nach der Probe. Schön ist der<br />

Familiennachmittag.<br />

1910 bis heute<br />

Hurra, wir haben sie ... die „Zelter-Plakette“!<br />

Am 14.03.10 verleiht<br />

Bundespräsident<br />

Dr. Horst Köhler<br />

unserem Chor die<br />

begehrte Auszeichnung<br />

zum hundertjährigenChorjubiläum.<br />

Plakette und<br />

Urkunde werden<br />

uns danach in einer<br />

Feierstunde auf<br />

Landesebene<br />

überreicht.<br />

Aufforderung 04.04.1914<br />

Text des in deutscher Schrift geschriebenen<br />

Briefes an Fräulein ....<br />

Da Sie die Gesangsproben in letzter Zeit trotz Aufforderung<br />

nicht besuchten, ersuchen wir Sie wiederholt,<br />

den Proben von Dienstag, 07. April d. J. abends an<br />

wieder regelmäßig beizuwohnen; oder erklären Sie sich<br />

wenigstens, dass Sie den Verein von jetzt ab als<br />

passives Mitglied angehören wollen. Im Übrigen<br />

verweisen wir auf § 11 unserer Statuten.<br />

<strong>Der</strong> Vorstand.<br />

(Übrigens, schon damals fanden<br />

die Proben dienstags statt.)<br />

Rückseite der Zelter-Plakette.<br />

Die Vorderseite ziert das Deckblatt<br />

der Festschrift.


Mai 1910<br />

Dem soeben von Pfarrer Schäfer und Hauptlehrer Reinemuth<br />

gegründeten „<strong>Evangelische</strong>n Kirchengesangverein“<br />

Groß-Sachsen (Baden) treten 76 Gemeindeglieder<br />

als aktive Sänger bei. Am 21. Mai wird der Chor in den<br />

„<strong>Evangelische</strong>n Landes-Kirchengesangverein für<br />

Baden“ aufgenommen. Tenöre sind Mangelware, die 22<br />

Soprane sind fast doppelt so stark, gefolgt von 20<br />

Altstimmen und 18 Bässen.<br />

20. Okt. 1910<br />

Eine Generalversammlung fasst erste Beschlüsse, u. a.<br />

dass der Monatsbeitrag für aktive und passive Mitglieder<br />

20 Pfennig beträgt.<br />

1. August 1912<br />

<strong>Der</strong> Chor hat eine erste Satzung. Ein reges Vereinsleben<br />

entwickelt sich. Zu den geselligen Aktivitäten gehören<br />

ein Ausflug und eine Weihnachtsfeier. Das ist auch nach<br />

100 Jahren noch so.<br />

1910 - 1922<br />

Obmann Georg Bitzel übernimmt den Vorsitz des<br />

Chores und führt ihn sicher durch die letzte Phase der<br />

Wilhelminischen Ära, den Weltenbrand und den Beginn<br />

der Weimarer Republik.<br />

1910 - 1913<br />

Hauptlehrer Reinemuth, der zu den Gründungsvätern<br />

zählt, ist Dirigent.<br />

1914 - 1920<br />

<strong>Der</strong> zweite Chorleiter ist Jacob Brunner aus Hohensachsen.<br />

1014 - 1918<br />

<strong>Der</strong> 1. Weltkrieg geht am Verein ohne größere<br />

Schwierigkeiten vorbei.<br />

1921 - 1942<br />

In unruhiger Zeit dirigiert Nicolaus Fath aus Hohensachsen.<br />

1923 - 1926<br />

In den „Goldenen Zwanzigern“ ist Ludwig Haas<br />

Obmann.<br />

1927 - 1950<br />

Obmann Peter Schröder III. ist nahezu ein Vierteljahrhundert<br />

Vorsitzender.<br />

Mai 1935<br />

Das 25-jährige Jubiläum wird mit einem Kirchenkonzert<br />

gefeiert.<br />

1939 - 1945<br />

<strong>Der</strong> schreckliche 2. Weltkrieg zwingt den Dirigenten,<br />

Hauptlehrer Siefert, und viele Sänger an die Front, die<br />

Chorarbeit kommt zum Erliegen.<br />

1943 - 1961<br />

Chorleiter ist Hauptlehrer Siefert.<br />

Weihnachten 1946<br />

53 Sängerinnen und Sänger treten erstmals wieder<br />

öffentlich auf.<br />

1951 - 1970<br />

<strong>Der</strong> Chor erlebt das deutsche Wirtschaftswunder und<br />

die erste Rezession mit seinem Obmann Philipp Mayer.<br />

14. Mai 1950<br />

Festgottesdienst zum 40. Jubiläum. Die Kirchenchöre<br />

Hohensachsen und Leutershausen sowie der Posaunenchor<br />

Leutershausen verschönern die abendliche Feier.<br />

22. Mai 1960<br />

Festgottesdienst und „Geistliche Abendmusik“ zum 50.<br />

Jubiläum. Die Chöre aus Hohensachsen, Lützelsachsen<br />

und Heddesheim sowie der Posaunenchor Leutershausen<br />

sind wieder dabei, erstmals auch der Evang. Kirchenchor<br />

Leutershausen.<br />

100 Jahre auf einen Blick<br />

1962 - 1970<br />

Zum Ende der Adenauer-Ära und in den Jahren der 68er<br />

Jugendrevolution dirigiert Hauptlehrer Klohr den<br />

Kirchenchor.<br />

1971 - 1976<br />

Helmut Steger ist Dirigent.<br />

1971 - 1992<br />

21 lange Jahre ist Uwe Reinhard der Obmann des<br />

Chores. Er trägt sehr zur Festigung der Chorgemeinschaft<br />

bei. In Bonn regieren Willy Brandt, Helmut<br />

Schmidt und Helmut Kohl. RAF, Anti-Atomkraftbewegung,<br />

Ölschock, Rezession und NATO-Doppelbeschluss<br />

sorgen für 2 unruhige Jahrzehnte. Am Ende stehen der<br />

Zusammenbruch des Kommunismus‘ und die friedliche<br />

Wiedervereinigung Deutschlands.<br />

1976 - 1977<br />

Chorleiter ist Dieter Kordes.<br />

1978 - 1982<br />

Erstmals leitet eine Frau, Ursula Boege, den Kirchenchor.<br />

1982<br />

Kurze Zeit mit Dirigent Wolfram Scharf.<br />

1983 - 1988<br />

Johannes Michel, heutiger Landeskantor in Mannheim,<br />

ist Dirigent.<br />

Mai 1985<br />

Wie schnell sind 75 Jahre vergangen! <strong>Der</strong> Chor feiert mit<br />

einem Festgottesdienst und am 23.06. mit einem Festakt<br />

in der „Sachsenhalle“. Die Nachbarchöre sind wieder<br />

mit dabei.<br />

20. Okt. 1985<br />

Eine Abendmusik im <strong>Evangelische</strong>n Gemeindehaus<br />

rundet das Jubiläumsjahr ab.<br />

1988 - 1993<br />

Gunter Katzenmeier ist Dirigent.<br />

1990<br />

<strong>Der</strong> Chor ist jetzt 80 Jahre alt. Gunter Katzenmeier hat<br />

sein 25-jähriges Dirigentenjubiläum. Aus diesem Anlass<br />

führen sie in Großsachsen und in Wieblingen „Die<br />

Schöpfung“ von Joseph Haydn auf.<br />

1993 - 7/2006<br />

Nun ist auch eine Frau Vereinsvorsitzende: Erna Hahn.<br />

1993 - 1998<br />

Traudel Well leitet den Kirchenchor.<br />

1998 - 2000<br />

Von ihr übernimmt Jens Schlichting den Dirigentenstab<br />

und gibt ihn an<br />

2000 - 7/2002<br />

Christine Schiefer weiter.<br />

2. Juli 2000<br />

<strong>Der</strong> Chor feiert seinen 90. Geburtstag mit einem Konzert.<br />

Auf dem Programm steht die „Deutsche Messe“<br />

von Franz Schubert.<br />

von 9/2002 bis heute<br />

Svetlana Klaus ist Dirigentin des Kirchenchors.<br />

von 8/2006 bis heute<br />

Obfrau des Vereins ist Rosemarie Johe.<br />

5. April 2010<br />

Ostermontag: Festkonzert.<br />

9. Mai 2010<br />

Jetzt haben wir die 100 Jahre erreicht und sagen in<br />

einem Festgottesdienst Gott, der Gemeinde und allen,<br />

die uns in den letzten Jahrzehnten die Treue hielten,<br />

danke. Wir halten auch zukünftig fest zusammen, Gott<br />

gibt seinen Segen zu unserer schönen Arbeit und unsere<br />

Dirigentin formt uns weiter zu einem harmonischen<br />

Klangkörper.<br />

18


„Ob auf der Bühne, hinter den Kulissen oder als<br />

fleißige Helfer eingesetzt, jedes Chormitglied ist mit<br />

Feuereifer bei den Theateraufführungen dabei.“<br />

19<br />

Erinnerungen<br />

Feierliche Glockeneinholung<br />

40-jähriges Bestehen des Kirchenchores<br />

Vordere Reihe, sitzend, v.l.n.r. Luise Schröder, Käthe Häcker geb. Salbinger, Hildegard Schulz, Else<br />

Kneier, Hilde Lammer geb. Frey, Lore Nickel, Ilse Morast geb. Mayer, Gisela Zeiss<br />

Erste Reihe stehend, v.l.n.r. Walter Schulz, Ruth Pfrang geb. Siefert, Elfriede Seitz, Emilie Schröder,<br />

Elisabeth Weber geb. Schmitt, Hauptlehrer Eduard Siefert/Dirigent, Peter Schröder/1. Vors., Hilde<br />

Wall, Luise Weigold, Emilie Rühle, Frau Schwöbel, Elisabeth Weber.<br />

Zweite Reihe stehend, v.l.n.r. Kurt Pfrang, Friedrich Flößer, Friedrich Mayer, Ella Menz, Martin<br />

Mayer, Kurt Schröder, Martin Bitzel, Philipp Mayer/2. Vors., Nikolaus Fath, Martin Krauth, Pfarrer<br />

Hermann Stöhrer.<br />

Letzte Reihe stehend, v.l.n.r. Karl Schwan, Fritz Mayer, Rudolf Stein, Adolf Ewald, Helmut Reisig,<br />

Karl Schröder, Rudi Schwöbel, Heinz Fath, Nikolaus Fath, Fritz Glock.<br />

Dezember 2009: Einsingen - Stimmbildung -<br />

Detailarbeit mit den Chorfrauen -<br />

Svetlana Klaus bereitet den Chor auf die nächsten<br />

Auftritte vor.


- Gabi Barzyk<br />

Nach meiner Konfirmation trat ich<br />

in den Kirchenchor meiner Heimatstadt<br />

Lüdenscheid, in der ich am 8.<br />

Juli 1962 geboren wurde, ein. Ich bin<br />

ausgebildete Erzieherin. Mit Volker,<br />

der aus Schleswig-Holstein stammt,<br />

und unseren Söhnen Henrik und<br />

Philipp kam ich 1996 nach Großsachsen.<br />

Es war für mich selbstverständlich,<br />

gleich in den Kirchenchor<br />

einzutreten. Von 1998-2006 pausierte<br />

ich wegen unseres Jüngsten, Sören.<br />

Ich komme dienstags immer gern zu<br />

den Chorproben. Wir sind eine gute<br />

Gemeinschaft, in der ich mich<br />

aufgehoben fühle. Wir machen auch<br />

manches außerhalb der Probentätigkeit,<br />

z. B. Ausflüge in den Sommerferien<br />

als „Singende Radfahrer“.<br />

- Birgit Stallknecht<br />

Mein Elternhaus steht in Northeim<br />

am Harz. Mein Mann Reiner ist aus<br />

Göttingen. Wir lernten uns in Berlin<br />

kennen, wo er studierte. Ende 1993<br />

zogen wir mit unserem kleinen<br />

Sohn Ingo nach Großsachsen. Hier<br />

schloss ich mich im Frühjahr 94 der<br />

<strong>Evangelische</strong>n Krabbelgruppe an.<br />

Dort warb mich Elke Breitinger für<br />

den Kirchenchor. Seitdem singe ich<br />

im Sopran. 1998 kam unsere Tochter<br />

Britta zur Welt. Ich bin gern im Chor.<br />

Mir gefallen insbesondere die<br />

familiäre Atmosphäre und die Familienausflüge.<br />

Wichtig ist mir, dass<br />

wir den Gottesdienst mit unserem<br />

Gesang verschönern.<br />

Bei den „Youngstern“ aufgeschnappt<br />

- mehrere<br />

Ja, wir lieben die Kirchenmusik. Die<br />

hat auch so schöne Texte. Bei den<br />

weltlichen Liedern sind die Texte<br />

meistens belanglos oder flach.<br />

- Renate Blumröder<br />

Seit meinem 13. Lebensjahr singe ich<br />

im <strong>Evangelische</strong>n Kirchenchor<br />

Neckargemünd, auch heute noch.<br />

Unsere ganze Familie singt dort. Wir<br />

wollen als evangelische Christen<br />

zum Lobe des Herrn den Gottesdienst<br />

verschönern. Deshalb war für<br />

mich klar, als ich 2002 nach Großsachsen<br />

kam, dass ich mich dem<br />

hiesigen Chor anschließe, auch um<br />

Menschen am Ort kennenzulernen.<br />

- Ellen Lizinger<br />

Ich habe schon mit 4 Jahren im Chor<br />

gesungen, damals in Uchta (Russland),<br />

wo ich geboren bin. Als<br />

Deutsche durften wir 1996 ausreisen,<br />

zunächst nach Sachsen, wo ich 1998<br />

meine Ausbildung zur Rettungsassistentin<br />

machte. 2001 kam ich dann<br />

nach Sulzbach, später nach Hohensachsen.<br />

Dort las ich 2006 eine<br />

Anzeige des Kirchenchores, dass in<br />

Großsachsen SängerInnen gesucht<br />

werden. Ich habe lange überlegt, ob<br />

ich es machen soll - dann bin ich<br />

voller Herzklopfen 2007 in eine<br />

Chorprobe gegangen - und seitdem<br />

dabei. Und auch im Kirchenchor<br />

Hohensachsen. Ich singe im Sopran.<br />

Es gefällt mir sehr gut im Kirchenchor.<br />

Als Rettungsassistentin bin ich<br />

beim Rettungsdienst in Weinheim<br />

beschäftigt und wohne seit 2008 in<br />

Unterflockenbach im Gorxheimertal.<br />

Das Quartett der jüngsten Chormitglieder 2010: Gabi Barzyk * 1962,<br />

Renate Blumröder * 1966, Birgit Stallknecht * 1964, und Ellen Lizinger * 1978<br />

Woran sich die dienst-ältesten<br />

- Herta Volk<br />

Meine Mutter war im Kirchenchor.<br />

Und da war der Lehrer<br />

Siefert, das war mein Klassenlehrer.<br />

Und da hat er meine Mutter<br />

gefragt, als die Konfirmation rum<br />

war: Willst du nicht auch mitgehen?<br />

<strong>Der</strong> Lehrer Siefert war<br />

natürlich froh, dass auch junge<br />

Leut‘ gekommen sind und da bin<br />

ich 51 im Herbst eingetreten - Da<br />

haben wir ja noch unser Strickzeug<br />

mitbringen dürfen - wir<br />

haben doch Socken gestrickt oder<br />

Pullover. Was waren wir fleißig!<br />

- Irmgard Wolle<br />

Ich hab‘ 1950 zum erstem Mal zu<br />

Weihnachten mitgesungen. Ich<br />

bin 50 konfirmiert worden und<br />

bin im Frühjahr 51 dann endgültig<br />

eingetreten ich weiß heute<br />

noch, was wir gesungen haben -<br />

und ich kann es auch noch:<br />

„Weihnachten im Waldkirchlein“<br />

„Ringsum jetzt einsam schweigen,<br />

so feierlich und her,<br />

die hohen Bäume neigen die Äste<br />

müd und schwer.<br />

Vom Himmelsdome blinket der<br />

gold‘nen Sterne Pracht.<br />

Ein kleines Liedlein winket den<br />

Wandrer durch die Nacht.“<br />

Meine Freundin war die Cousine<br />

von der Frau Volk und die hat<br />

mich da mitgezogen. „Ach, geh<br />

doch mal mit.“ Da war ich das<br />

erste Mal dabei an einem Familienabend<br />

und das hat mir<br />

gefallen, da sagt sie: „Ach komm<br />

nur in die Singstunde.“ Da war<br />

ich in der Probesingstunde dabei<br />

und das hat mir Spaß gemacht.<br />

Da sagte Herr Siefert damals zu<br />

mir, ich müsste vorsingen: „Du<br />

musst in den Alt, nicht in den<br />

Sopran, wir brauchen Altstimmen.“<br />

Das war eine schöne Zeit,<br />

eine lustige Zeit. Ich bin dabei<br />

geblieben, bis auf die kurze<br />

Unterbrechung, wo ich im Ausland<br />

war.<br />

20


aktiven Sänger gern erinnern<br />

- Lore Müller<br />

Das war bei mir genauso. <strong>Der</strong><br />

Lehrer Siefert hat immer gesagt:<br />

„Wenn ihr konfirmiert seid, dann<br />

kommt ihr in den Kirchenchor!“<br />

Ich bin dann 54 gekommen. Aber<br />

von den anderen aus meinem<br />

Jahrgang 1940 ist keiner geblieben.<br />

Wir probten damals in der<br />

(Alten) Schule, später im (alten)<br />

Kindergarten in der Luisenstraße.<br />

Mit einem Harmonium. Da<br />

sind ja noch nicht so große<br />

Anforderungen gestellt worden.<br />

Ein Choral für 4 Stimmen war<br />

viel. Manchmal haben wir auch<br />

ein Lied geschmissen.<br />

- Alle durcheinander<br />

Das Schlimmsten war bei der<br />

Glockeneinholung. Die Glocken<br />

sind von einer Scheune mit dem<br />

Pferdefuhrwerk zur Kirche<br />

gebracht worden. Da war ein<br />

neues Lied einstudiert worden.<br />

Dann hat er (der Dirigent) zweimal<br />

abgewinkt und noch einmal<br />

angesetzt und wieder ging es<br />

nicht. Und dann ist der Pfarrer<br />

Stöhrer auf den Wagen rauf und<br />

hat gesagt: „Leute, der Chor kann<br />

das, ich hab’s gehört in der<br />

Probe.“ - (Hermann Volk): „Das<br />

hab ich noch in den Ohren“. -<br />

(Irmgard Wolle): „Aber es war<br />

furchtbar. Er hat uns einen<br />

verkehrten Ton angegeben“. -<br />

(Hermann Volk): „Ich kann nicht<br />

sagen, wie es war. Ich war ja<br />

damals noch ‚Neuling‘. <strong>Der</strong><br />

Schröders Valentin hat mal zu<br />

mir gesagt, wo ich mich so<br />

aufgeregt habe, weil ich es nicht<br />

so richtig kann, ‚sei zufrieden,<br />

wenn wir nur zusammen fertig<br />

sind.‘“<br />

- Irmgard Wolle<br />

Am 26.12.1971 wurde der (neue)<br />

Kindergarten eingeweiht. Dort<br />

probten wir, bis das Gemeindehaus<br />

entstand. Das weiß ich noch<br />

genau, Herta, du hast vor mir<br />

gesessen mit deiner Mutter.<br />

21<br />

Unsere dienst-ältesten aktiven Sängerinnen und Sänger: Sie sind Mitglieder des Kirchenchores<br />

seit 1951 Herta Volk geb. Weigold und Irmgard Wolle geb. Popp -<br />

seit 1954 Lore Müller geb. Röth und seit 1958 Hermann Volk.<br />

- Alle durcheinander<br />

Besonders schön waren immer<br />

unsere Ausflüge. Und da haben<br />

wir auch getanzt. Oh, war das<br />

schön! Und erinnert ihr euch<br />

noch an die Bärbel Botzner, ein<br />

ganz armes Mädchen, aber lustig<br />

war die und hat oft bei Festen<br />

gesungen. Das war eine ganz<br />

Treue. Und dann unser Theaterspiel.<br />

Denkt ihr noch an den<br />

großen Saal in der „Krone“, der<br />

war im Winter eiskalt, da waren<br />

ja noch die Fenster kaputt. Und<br />

da mussten wir Holz und Kohle<br />

mitbringen. Ja, und nach einer<br />

Hochzeit in der Rose schwankten<br />

zwei unserer Männer sehr spät<br />

und beschwipst nach Hause.<br />

(Lachen, alles durcheinander,<br />

kaum erkennbare Stimmen, nur<br />

irgendetwas von „Frauen mit<br />

Kochlöffeln“ - lachen!)<br />

- Lore Müller<br />

Bei einem Familienabend gab es<br />

wieder ein Theaterstück, da<br />

spielte der Leutershausener<br />

Posaunenchor. Da lernte ich<br />

meinen Mann Horst kennen. Jetzt<br />

sind wir schon 50 Jahre verheiratet.<br />

- Herta Volk<br />

1971 kam der Helmut Steger. Als<br />

ich das Strickzeug rausgeholt<br />

habe, hat er einen Wutanfall<br />

bekommen.<br />

seit 1948-1958 und ab 1970 Helmut Reisig<br />

Mitglied seit 1946 Wilma Holz


Fahrradfahren in den Ferien,<br />

1999<br />

Ausflug Taubergiessen, 2003<br />

Bilder, Bilder, Bilder ...<br />

1997 - <strong>Der</strong> Chor bringt „Tante Rita“ Ewald zum 70. Geburtstag ein Ständchen. Die Leitung hat Traudel Well.<br />

22


23<br />

75. Chorjubiläum 1985:<br />

Johannes Michel dirigiert<br />

das Festkonzert.<br />

Kurz vor dem Ansturm<br />

der Gäste im „Fröhlichen Mönch“<br />

<strong>Der</strong> Chor 1987 mit Obmann Uwe Reinhard vor dem Gemeindehaus.


Unser Ziel ist,<br />

die Hörerinnen und Hörer durch die Vertiefung der Wortaussage<br />

im Glauben zu stärken, die Herzen zur Andacht bereit zu machen,<br />

zu Gott zu erheben und heilige Gefühle zu erwecken.<br />

Luther schreibt der Kirchenmusik die Fähigkeit zu, „die Seele<br />

fröhlich zu machen und den Teufel zu verjagen“.<br />

(Svetlana Klaus)<br />

Svetlana Klaus<br />

Dirigentin seit 2002<br />

„Singet dem Herrn ein neues Lied!“<br />

Mit diesen Worten aus Ps. 98,1 grüße<br />

ich den Chor zu seinem Jubiläum. Ich<br />

möchte ganz herzlich den Sängerinnen<br />

und Sängern danken, sowohl für das<br />

Vertrauen und die harmonische<br />

Zusammenarbeit, als auch für die<br />

Treue, viel Zeit und Kraft, die sie für<br />

den Chor und seine musikalische<br />

Arbeit einsetzen. - Ich hoffe von<br />

ganzem Herzen, dass es immer wieder<br />

Menschen gibt, die uns bei dem<br />

schönen Dienst zum Lobe Gottes mit<br />

ihren Stimmen unterstützen wollen.<br />

Wir freuen uns auf jede neue Sängerin<br />

und jeden neuen Sänger.<br />

<strong>Der</strong> Chor und seine Dirigenten<br />

24


25<br />

Helmut Steger<br />

1971 - 1976<br />

Ich war noch sehr jung, Anfang Zwanzig, als der Ruf an<br />

mich erging, der heimatliche Kirchenchor benötige mich als<br />

Helfer bei der Neu-Geburt. Es war kein einfacher Anfang,<br />

aber immerhin voller Hoffnung. Bald haben wir „Land<br />

gesehen“, vierstimmig miteinander gesungen und nach und<br />

nach Ungewöhnliches<br />

gemacht. Als es nach<br />

Jahren ans Abschiednehmen<br />

ging, haben<br />

wir in der Christkönigs-<br />

Kirche ein großes<br />

Konzert mit-<br />

„gestemmt“. Heute nun<br />

singen offensichtlich<br />

nicht Wenige der<br />

damaligen Anfangsbesetzung<br />

immer noch<br />

- ein gutes Zeichen für<br />

Eure Treue zur Geistlichen<br />

Musik in Eurer<br />

Kirche, aber auch ein<br />

Hinweis darauf, dass<br />

nachwachsende Sänger<br />

fehlen. Deshalb wünsche<br />

ich Ihnen und<br />

Euch, dass die Aktivitäten<br />

des Jubiläumsjahres, vor allem auch das Konzert am<br />

Ostermontag zu einigen Neuzugängen führen, damit der<br />

Chor auch weiterhin im Gottesdienst zu Gottes Lob und „der<br />

Gemeinde Ergötzung“ singen kann.<br />

Ursula Boege<br />

1978 - 1982<br />

Wir waren kaum im November 1977 in Wilhelmsfeld eingezogen,<br />

als der damalige Obmann, Herr Reinhard, davon hörte und mich<br />

fragte, ob ich mir vorstellen könne, den Großsachsener Chor zu<br />

übernehmen. Die Arbeit hat<br />

mir sehr viel Freude gemacht,<br />

und es fiel mir schwer, den<br />

Chor schon nach vier Jahren<br />

wegen gesundheitlicher<br />

Probleme in meiner Familie<br />

aufgeben zu müssen. Ich<br />

wünsche dem Chor zum 100.<br />

Geburtstag, dass das Singen<br />

eine Betätigung für Leib und<br />

Seele bleibt und seinen festen<br />

Platz im Gottesdienst behält.<br />

Dieter Kordes<br />

1976 - 1977<br />

Im Jahre 1975, zu Beginn meines<br />

Musikstudiums, bat mich Helmut<br />

Steger, die Leitung des Chores zu<br />

übernehmen, da er sich beruflich<br />

verändern musste. Dank seiner<br />

Unterstützung gelang es mir, meine<br />

ersten Erfahrungen als Chorleiter zu<br />

sammeln. Viele Umrahmungen im<br />

Gottesdienst sowie eine Kantaten-<br />

Aufführung sind mir im Gedächtnis<br />

geblieben. Heute unterrichte ich am<br />

Goethe-Gymnasium in Bensheim. Ich<br />

leite mittlerweile bis zu 5 verschiedene<br />

Chöre an unserer Schule. Alljährlich<br />

führen wir das Geübte in Konzerten<br />

im schönen Bensheimer<br />

Parktheater auf. Zum Jubiläum<br />

möchte ich den Chor ganz herzlich<br />

grüßen und meine besten Wünsche<br />

für die Zukunft übermitteln.


Johannes Michel<br />

Landeskantor Nordbaden<br />

1983 – 1988<br />

„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“<br />

Was wir in Worten nicht sagen können, das können wir<br />

in der Musik ausdrücken. Alle, die selbst musizieren,<br />

haben hier einen unschätzbaren Vorteil gegenüber<br />

denen, die nur zuhören: Wir können unsere Empfindungen<br />

in ein Werk hineinlegen<br />

und bekommen ein Vielfaches<br />

an Kraft und Empfindungen<br />

zurück. Insbesondere wir<br />

Chorsängerinnen und -sänger<br />

machen diese Erfahrungen<br />

ganz besonders, weil vom<br />

gemeinschaftlichen Musizieren<br />

mit dem menschlichsten aller<br />

Instrumente, der Stimme, ein<br />

ungebrochener Zauber ausgeht.<br />

Ich bewundere es immer<br />

wieder, dass in unseren Chören,<br />

so viele Menschen nach<br />

einem oft anstrengenden Tag,<br />

sich abends noch einmal zwei<br />

volle Stunden einer intensiven<br />

und konzentrierten Tätigkeit widmen, eben einer<br />

Chorprobe. Ich bewundere es immer wieder, wie viele<br />

Menschen auch sonntags früh aufstehen. Zu einem<br />

Zeitpunkt, an dem selbst Kirchgänger noch gemütlich<br />

zu Hause sitzen, kommen die Chorsängerinnen und<br />

Chorsänger zum Einsingen und opfern einen langen<br />

Vormittag der Gottesdienstgestaltung.<br />

In Großsachsen geschieht dies alles schon seit hundert<br />

Jahren. In diesem wahrhaft bewegten Zeitraum war der<br />

Kirchenchor eine stabilisierende Gemeinschaft für viele<br />

seiner Sängerinnen und Sänger, aber auch ein zuverlässiger<br />

Verkünder der frohen Botschaft.<br />

<strong>Der</strong> Chor und seine Dirigenten<br />

Traudel Well<br />

1993 - 1998<br />

Gunter Katzenmeier<br />

1988 - 1993<br />

Ich bin stolz darauf, Sie als Nachfolger<br />

von Joh. Michel ein kleines<br />

Teilstück der 100 Jahre begleitet zu<br />

haben. Ich erinnere mich gut an die<br />

Zeit, in der wir fleißig gearbeitet<br />

haben, insbesondere an die Aufführung<br />

der Oratorien „Die Schöpfung“<br />

(Haydn) und „<strong>Der</strong> Messias“<br />

(Händel) zusammen mit dem<br />

L.E.S.-Chor des Thadden-Gymnasiums,<br />

Heidelberg. - Gern denke ich<br />

an die Theateraufführungen, bei<br />

denen ich mitspielen durfte und an<br />

die Proben, in denen es oft recht<br />

lustig zuging.<br />

Gern denke ich an die 5 Jahre, die ich den Chor<br />

leiten und begleiten durfte. Mit Freude haben wir<br />

zusammen musiziert, diskutiert, gelacht, gesungen<br />

und Theater gespielt. - Ich wünsche Euch und Ihnen<br />

allen offene Herzen und Sinne, dass Sie noch viele<br />

Jahre mit Freude singen können, ob im Chor oder in<br />

der Gemeinde.<br />

26


Publikumsmagnet bei den Gassenfesten 1979-1998<br />

Die Hofschenke „<strong>Der</strong> fröhliche Mönch“<br />

(Günter Klein, Schatzmeister seit 2000)<br />

Zwei Jahrzehnte lang beteiligte sich der Chor mit eigener Hofschenke<br />

am Großsachsener Gassenfest. Fröhlich ging es zu und es stärkte unsere<br />

Gemeinschaft. Nicht nur der Chorgesang, sondern auch das Engagement<br />

der aktiven Sänger, vieler passiver Mitglieder und der Ehemänner<br />

vieler Sängerinnen schweißte uns zusammen. Voller Stolz<br />

stellten wir dann nach getaner Arbeit fest, dass sie sich auch finanziell<br />

gelohnt hat. Und so konnte Hermann Volk, der vor mir 37 Jahre lang<br />

das Amt des Schatzmeisters bekleidete, die schöne Summe von 9.000 €<br />

für unsere neue Orgel und für unsere Patengemeinde in Boitzenburg<br />

überweisen.<br />

Erfolgreiches Engagement beim Gassenfest-Flohmarkt für Bedürftige:<br />

Nach der schönen Zeit im „fröhlichen Mönch“ bauen wir jährlich<br />

einen Verkaufsstand beim Flohmarkt des Gassenfestes bzw. der<br />

Gassekerwe auf.<br />

Alle Einnahmen seit 1999, insgesamt über 7.500 €, flossen ausnahmslos<br />

sozial-karitativen Organisationen zu. Die Liste der Empfänger<br />

weist besonders häufig die Kinderkrebshilfe/Leukämieforschung in<br />

Mannheim auf, gefolgt von der Nikolauspflege, Weinheim, und dem<br />

Johann-Peter-Hebel-Heim für Straßenkinder in Mannheim. Darin sind<br />

sich alle Chormitglieder einig: Wir wollen nicht nur zur Ehre Gottes<br />

und Freude der Gemeinde singen, sondern auch andere an unserem<br />

Glück teilhaben lassen.<br />

Engel, liebe Leserin, lieber Leser, sind wir trotzdem nicht, sondern<br />

ganz irdische Menschen, die es sich auch selber schön machen und die<br />

Geselligkeit pflegen. So bleiben wir an einem Abend im Monat nach<br />

der Probe zusammen und feiern - Anlässe gibt es genug - wir machen<br />

jährlich einen Chorausflug und veranstalten ein Adventsessen. So sind<br />

wir auch 100 Jahre später noch das, was 1910 begann: Eine enge Gemeinschaft<br />

musikliebender Christen.<br />

27<br />

„<strong>Der</strong> fröhliche Mönch“


„Meine Zunge soll singen<br />

von deinem Wort“<br />

(Psalm 119,172)<br />

Sein Hundertster wurde ein<br />

rauschendes Fest. Viele kamen,<br />

wünschten ihm Glück und<br />

Segen. Und da es sein ausdrücklicher<br />

Wunsch war, erhoben alle<br />

Sängerinnen und Sänger, denen<br />

der Jubilar über die Jahrzehnte<br />

ans Herz gewachsen war, ihre<br />

Stimmen zum Lobe Gottes.<br />

Dabei kam allen der Himmel ein<br />

Stück näher. Ganz wie er es sich<br />

gewünscht hatte.<br />

Einige Tage später gingen wir auf<br />

dem Hindenburgweg spazieren.<br />

Die Sonne schien, die Weinberge<br />

lagen uns zu Füßen. Er begann<br />

zu reden: „Wie es mit mir weitergehen<br />

wird? Und wie wir wohl<br />

meinen 125. und 150. Geburtstag<br />

feiern werden? Ich mache mir da<br />

schon meine Gedanken, auch um<br />

den Nachwuchs. Doch ich habe<br />

in meinem langen Leben gelernt:<br />

Die Musik hat eine wunderbare<br />

Kraft, Menschen zu sammeln.<br />

Ausblick<br />

Und, verbunden mit dem Evangelium,<br />

gilt das erst recht; denn<br />

Singen ist die freundlichste Einladung<br />

an die Welt, Jesus Christus<br />

kennen zu lernen. Unseren<br />

Sängerinnen und Sängern darf<br />

ich - man mag es mir nachsehen,<br />

ich bin ja inzwischen ein alter<br />

Mann – drei Ratschläge auf den<br />

Weg mitgeben. Werden sie diese<br />

befolgen, bin ich voller Zuversicht,<br />

dass auch zukünftig eine<br />

starke Faszination von ihrem<br />

Singen und Sagen ausgehen wird:<br />

Festkonzert zum 100. Geburtstag<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Kirchenchores Großsachsen<br />

Ostermontag, 5. April 2010, 17.00 Uhr<br />

<strong>Evangelische</strong> Kirche Großsachsen<br />

Richard Burzynski - „Missa pro Pace“<br />

Charles Gounod - „Messe breve No. 7“<br />

Charles-Marie Widor - Aus der Orgelsymphonie Nr. 5 F-Dur<br />

Johannes Brahms - Streichquartett op. 51<br />

Herausgeber dieser Festschrift ist der Verwaltungsrat des <strong>Evangelische</strong>n Kirchenchores Großsachen.<br />

1. Nimm dich in deiner Einmaligkeit<br />

in dieser Gemeinschaft<br />

und vor deinem Gott wahr!<br />

Wir brauchen dich.<br />

2. Sei und lebe, was du singst!<br />

Diese Welt braucht dein Zeugnis.<br />

3. Schenke dir Zeit, zum Singen<br />

Zeit; denn der Lobgesang öffnet<br />

die vergehende Zeit auf die Gegenwart<br />

Christi hin!<br />

Das ist das, was du selbst brauchst<br />

und was du dir in jeder Chorprobe<br />

schenken lassen darfst.<br />

Ich wünsche euch von Herzen<br />

Gottes Segen für die Zukunft. Wohl<br />

der Gemeinde, die das Evangelium<br />

singend in die Welt trägt!“<br />

Den Worten unseres Jubilars<br />

schließe ich mich, liebe Sängerinnen<br />

und Sänger, gerne an und sage<br />

Ihnen ein herzliches Dankeschön<br />

für die künftigen gottesdienstlichen<br />

Einsätze.<br />

Ihre Simone Britsch, Pfrin.<br />

<strong>Evangelische</strong>r Kirchenchor Großsachsen mit Projektchor. – „Valentinsquartett“, Lützelsachsen<br />

Tatiana Ryabova, Orgel; Gesangssolisten: Ingeborg Schwöbel-Ross, Großsachsen, Sopran;<br />

Hannelore Feldhoff, Großsachsen, Alt; Andreas Well, Leutershausen, Tenor; Helmut Steger, Großsachsen, Bass.<br />

Gesamtleitung: Svetlana Klaus<br />

Wir danken den Sponsoren Familie Martin Heinrich Bitzel; Rosemarie und Peter Johe; Gabi und Hans Mayer; Trautel und Frank<br />

Merkel; Helmut Reinig; Else und Helmut Reisig; Marianne und Richard Schröder; sowie den Firmen Karl Bitzel, Obstbau; Getränkeland<br />

Großsachsen; Jörg Mayer, Sanitärinstallationen; Doris Siebler, med. Fußpflege und der Volksbank Kurpfalz H + G Bank eG,<br />

Heidelberg für ihre finanzielle Unterstützung; Michael Kugel, Großsachsen, für zahlreiche Fotos; den Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />

für ihre emsige Vorarbeit; ARne Rosenau, Großsachsen, für Idee, Interviews und Texte sowie der Werbeagentur Schäfer GmbH,<br />

Weinheim, für das Layout und die Druckdatenerstellung.<br />

28


Lebendige Gemeinde<br />

Philipp Melanchthon 1497-1560<br />

(EnRa)<br />

Am 19. April 2010 gedenkt die<br />

evangelische Kirche des 450. Todestages<br />

von Philipp Melanchthon.<br />

<strong>Der</strong> körperlich kleine, aber geistig<br />

große Mann wird am<br />

16. Febr. 1497 in Bretten<br />

(Kurpfalz) als<br />

Sohn des Rüstmeisters<br />

Georg Schwarzerdt<br />

geboren, besucht<br />

die Lateinschule in<br />

Pforzheim, studiert<br />

in Heidelberg und<br />

Tübingen und wird<br />

1518 auf Empfehlung<br />

Johannes Reuchlins<br />

als Professor für<br />

Griechisch an die<br />

Universität Wittenberg<br />

berufen, wo er<br />

Luther begegnet und<br />

ei ne leben sla nge<br />

Freundschaft und<br />

fruchtbare Zusammenarbeit<br />

im Sinne<br />

der Reformation beg<br />

i n nt. Reuc h l i n,<br />

neben Erasmus von<br />

Rotterdam einer der<br />

führenden europäischen<br />

Humanisten,<br />

war es auch, der seinem<br />

Schüler Philipp<br />

Schwarzerdt eine<br />

griechische Grammatik<br />

schenkte und in<br />

seiner Widmung erstmals<br />

den graecisierten<br />

Namen Melanchthon<br />

schreibt.<br />

Neben der Erneuerung<br />

der Kirche lag<br />

Melanchthon die Erneuerung<br />

der Bildung<br />

und des Bildungswesens am<br />

Herzen. In einem gut besuchten<br />

Vortrag der Ökumenischen Erwachsenenbildung<br />

am 19.11.2009<br />

legte Pfarrer i. R. Dr. Konrad Fi-<br />

29<br />

scher, Bretten, den Lebensweg<br />

Melanchthons und seine Bedeutung<br />

für die eruditio (lat. Entrohung)<br />

dar (den Begriff der Bildung<br />

Philipp Melanchthon im Melanchthon-Haus in Bretten<br />

gab es vor der Reformation noch<br />

nicht). Er wies u. a. darauf hin, dass<br />

Melanchthon von einem „göttlichen<br />

Gebot der Bildung“ sprach,<br />

1526 das Nürnberger Gymnasium<br />

eröffnete und 1528 mit dem Unterricht<br />

der Visitatoren an den Pfarrern<br />

des Kurfürstentums Sachsen<br />

begann. Dies bescherte ihm die<br />

A u s z e i c h n u n g<br />

„praeceptor German<br />

i a e “ ( L e h r e r<br />

Deutschlands).<br />

Während Martin<br />

Luther zu seinem<br />

eigenen Schutz 1530<br />

auf der Veste Coburg<br />

(er war noch<br />

immer in der Reichsacht<br />

und im päpstlichen<br />

Bann) auf das<br />

Ergebnis des von<br />

Kaiser Karl V. angesetzten<br />

Religions-<br />

Reichstags in Augsburg<br />

wartete, trat<br />

Melanchthon mit<br />

dem <strong>Evangelische</strong>n<br />

B eken nt n i s, der<br />

„Confessio Augustana“,<br />

vor den Reichstag<br />

und verlangte<br />

dessen Anerkennung.Kennzeichnend<br />

für ihn ist damals<br />

wie später sein<br />

unbedingter Wille<br />

zur Verständigung<br />

durch Kommunikation.<br />

So erzielte er<br />

1536 mit der Wittenberger<br />

Konkordie<br />

eine Einigung in der<br />

Abendmahlsfrage<br />

zwischen den streitendenReformatoren<br />

und nahm zwischen<br />

1540 und 1557<br />

an Religionsgesprächen<br />

in Worms und Regensburg<br />

teil, traf dort auch Jean Calvin und<br />

begründete mit ihm eine enge<br />

Freundschaft.


Lebendige Gemeinde<br />

Philipp Melanchthon 1497-1560<br />

1557 kam er noch einmal nach<br />

Heidelberg. Im gleichen Jahr starb<br />

seine Frau Katharina Krapp, die er<br />

1520 geheiratet hatte.<br />

Nach dem Tode seines Freundes<br />

und Weggefährten Martin Luther<br />

1546 galt er als theologischer Führer<br />

der Reformation. In Wittenberg<br />

schloss er für immer die Augen<br />

und wurde neben Luther in der<br />

Schlosskirche begraben.<br />

Dr. Fischer war Melanchthon-Beauftragter<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Landeskirche in Baden und<br />

arbeitete zuletzt als theologischer Mitarbeiter<br />

an der Europäischen Melanchthon-Akademie<br />

in Bretten.<br />

Die Ökumenische Erwachsenenbildung<br />

teilt mit.<br />

(Roswitha Böhrnsen/ Wolfgang Fath)<br />

Für den 11. März laden wir zu einem<br />

Vortrag von Pfarrer Helmut Spindler<br />

aus Reisen. Pfarrer Spindler hat in<br />

den letzten Jahren mehrfach Reisen<br />

nach Tibet organisiert. Er bringt<br />

viele Bilder mit, spricht über die<br />

Reisen und über bedeutende Orte<br />

buddhistischer Frömmigkeit in Tibet.<br />

Gustav-Adolf-Werk Sammlung in der Passionszeit 2010<br />

Die Zukunft der Kirche ist auch<br />

abhängig davon, wie der Glaube<br />

an unsre Kinder weitergegeben<br />

werden kann. Jede Kirche, jede<br />

Gemeinde ist daher auf die Arbeit<br />

mit Kindern und Jugendlichen angewiesen.<br />

In unseren Diasporakirchen gelingt<br />

dies nicht so leicht. Sehr oft<br />

fehlen geeignete Räume oder Fahrgelegenheiten<br />

für und zu Sonntagsschulen,<br />

Jugendgruppen und/<br />

oder den Religionsunterricht. Teilweise<br />

erleben evangelische Gemeinden,<br />

besonders am Rande<br />

großer Städte, lebhaften Zuwachs.<br />

Die Familien wissen ihre Kinder<br />

und Jugendlichen in der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

in guter Obhut und tun<br />

das ihre, auch in finanzieller Hinsicht;<br />

doch dies reicht bei weitem<br />

nicht aus.<br />

Deshalb will das GAW in diesem<br />

Jahr für die Errichtung, Sanierung<br />

und Erweiterung von kirchlichen<br />

Räumen, besonders für die Beschäftigung<br />

der jungen Generation,<br />

Unterstützung gewähren,<br />

dort, wo die meist kleinen und<br />

armen Gemeinden das Projekt<br />

nicht alleine schultern können.<br />

Beispiele:<br />

In der griechischen Gemeinde<br />

Marousi, einem Vorort von Athen,<br />

soll ein Jugend- und Gemeindezentrum<br />

entstehen und in Belfort,<br />

Burgundische Pforte, muss ein bestehendes<br />

Jugendheim unbedingt<br />

renoviert werden. Oft dauern die<br />

Instandsetzung oder ein Neubau<br />

mehrere Jahre, weil die Kosten die<br />

möglichen Eigenleistungen weit<br />

übersteigen.<br />

Dazu ein paar Preisbeispiele:<br />

1 kg Farbe kostet in Griechenland<br />

32,00 €,<br />

1 Kleinbus (um die Jugendlichen zu<br />

sammeln) ca. 30-50.000 €,<br />

1 Bibel in Rumänien ca. 10 € und<br />

1 Gesangbuch in Frankreich ca. 12 €.<br />

Das Gustav- Adolf- Werk bittet Sie<br />

um Ihre Hilfe, um vor allem den<br />

Kindern und Jugendlichen eine<br />

Lebensperspektive innerhalb des<br />

reformatorischen Glaubens ermöglichen<br />

zu können.<br />

30


Lebendige Gemeinde<br />

(ARne Rosenau unter Verwendung<br />

eines Artikels von Christian Feldmann<br />

im „Gemeindebrief 2/2010“)<br />

Liebe Konfirmandin, ...<br />

... erinnerst du dich, als wir über die<br />

Hugenotten sprachen? Du fragtest,<br />

warum die reformierten französischen<br />

Christen solches Leid auf sich<br />

genommen haben, als sie von der<br />

französischen Krone grausam verfolgt<br />

wurden. Du hattest Schwierigkeiten<br />

zu verstehen, dass es Menschen<br />

gibt, die so fest von ihrem<br />

Glauben, von ihren Idealen und<br />

Grundeinstellungen, natürlich auch<br />

politischen, überzeugt sind, dass sie<br />

eher auf alles verzichten, auf ihren<br />

Besitz, auf ihre Kinder oder Eltern,<br />

auf ihre Heimat oder auch auf ihr<br />

Leben, als ihre Überzeugungen aufzugeben.<br />

„Ich glaube, dass Gott uns in<br />

jeder Notlage so viel Widerstandskraft<br />

geben will, wie wir<br />

brauchen. Aber er gibt sie nicht<br />

im Voraus, damit wir uns nicht<br />

auf uns selbst, sondern allein<br />

auf ihn verlassen.“<br />

Dietrich Bonhoeffer, der am<br />

9. April vor 65 Jahren von den<br />

Nationalsozialisten hingerichtet<br />

wurde.<br />

31<br />

<strong>Der</strong> NS-Volksgerichtshof unter Roland Freisler verurteilt Pater Alfred Delp zum Tode durch den Strang. Am<br />

2. Febr. vor 65 Jahren wurde Alfred Delp hingerichtet.<br />

Zu allen Zeiten, in allen Völkern und<br />

allen Religionen der Welt hat es<br />

diese Menschen gegeben. Oft versteckten<br />

sie sich, lebten im Untergrund.<br />

Andere flohen aus ihrer<br />

Heimat und suchten Asyl bei fremden<br />

Völkern. Viele wurden versklavt.<br />

Andere landeten in Gefängnissen<br />

und erlitten unsagbare Qualen.<br />

Und unendlich viele erlitten<br />

lieber den - häufig grausamen - Märtyrer-Tod,<br />

als dass sie ihrer Überzeugung<br />

abschworen.<br />

Was Menschen so leidensfähig, so<br />

glühend überzeugt und so stark<br />

macht, kann ich dir nicht erklären.<br />

Ist es der Atem Gottes? Wir Christen<br />

sagen, sein „Heiliger Geist“ stärkt<br />

den Schwachen so, dass ihm alle<br />

Teufel der Welt nichts anhaben können<br />

(„Und wenn die Welt voll Teufel<br />

wär, und wollt uns gar verschlingen,<br />

so fürchten wir uns nicht so sehr, es<br />

soll uns doch gelingen!“ - Martin<br />

Luther). Ist das die Antwort auf deine<br />

Frage?<br />

Liebe Konfirmandin, wenn du die<br />

Nachrichten in den Medien verfolgst,<br />

wirst du täglich auf Menschen<br />

stoßen, die für ihre Überzeugung ins<br />

Exil gehen, ins Gefängnis geworfen<br />

oder hingerichtet werden. Da ist von<br />

Chinesen die Rede, die für die Freiheitsideale<br />

in den Kerker gehen, da<br />

sind es russische Journalisten, die<br />

wegen ihrer Überzeugung ermordet<br />

werden oder christliche Priester und Nonnen<br />

in Indien, der Türkei oder in Afrika. Sie alle<br />

stehen in der Jahrtausende währenden Tradition<br />

der Märtyrer, jener Menschen, die wegen<br />

ihres Glaubens schwere Qualen erlitten.<br />

Einen Märtyrer der neueren Zeit, möchte ich<br />

dir, liebe Konfirmandin vorstellen. Es ist der<br />

Jesuitenpriester Alfred Delp. Er wurde 1907 in<br />

Mannheim als Sohn einer katholischen „Herrschaftsköchin“<br />

und eines protestantischen<br />

Angestellten geboren. Schon früh ließ er einen<br />

eigenen Kopf erkennen: Alfred ging in die<br />

evangelische Volksschule und freundete sich<br />

innig mit dem katholischen Pfarrer an. Im<br />

Orden nahm der Novizenmeister prompt an<br />

seinen zu „protestantisch“ eingefärbten Gedankengängen<br />

Anstoß; Ökumene war<br />

damals noch ein Fremdwort. <strong>Der</strong> junge Jesuit<br />

engagierte sich in der Männer- und Arbeiterseelsorge,<br />

immer mit dem Ziel, Gott in der<br />

Gesellschaft erfahrbar zu machen - und unerbittlich<br />

kritisch gegenüber dem eigenen Lager.<br />

- 1937 wurde Delp zum Priester geweiht.<br />

Er wirkte als Journalist bei der Zeitschrift<br />

„Stimmen der Zeit“, die 1939 von den Nazis<br />

verboten wurde, und war als Seelsorger in<br />

München tätig. Er gehörte ab 1941 dem „Kreisauer<br />

Kreis“ im Widerstand gegen den Nationalsozialismus<br />

an, unterstützte und versteckte<br />

auch verfolgte Juden. Er wird verhaftet und im<br />

Januar 1945 vom Volksgerichtshof unter Roland<br />

Freisler zum Tode verurteilt. Am 2. Februar<br />

1945 wird Alfred Delp in Berlin-Plötzensee<br />

gehenkt. Er stirbt für seine unerschütterliche<br />

Überzeugung, wie Edith Stein, Dietrich Bonhoeffer<br />

und viele, viele andere.


„Am 2. April 1910 starb Pastor<br />

Friedrich von Bodelschwingh,<br />

Gründer der „von Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel“ bei Bielefeld.<br />

Von ihm stammen die beiden<br />

nachfolgenden Zitate:<br />

„Ein einziges mitfühlendes<br />

Herz ist mehr wert als eine<br />

Tonne voll Gold.“<br />

und<br />

„Christus steht nicht hinter<br />

uns als unsere Vergangenheit,<br />

sondern vor uns als unsere<br />

Hoffnung.“<br />

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32


Jugendseite<br />

Krippenspielproben 2009<br />

(Martin Angelberger)<br />

Am Anfang stand die Auswahl eines<br />

geeigneten Theaterstücks. Danach<br />

begannen die Proben unter den beiden<br />

Leiterinnen Heidrun Angelberger<br />

und Silvia Mußotter.<br />

Die erste Probe war am ersten Samstag<br />

nach den Herbstferien. An diesem<br />

Samstag wurden die Rollen vergeben<br />

und geschaut ob die Rollen zu den<br />

Personen passen. Nach ein paar Änderungen<br />

durften die Kinder gehen.<br />

Am ersten Samstag im Dezember<br />

sollten die Kinder ihre selbst kreierten<br />

Kostüme mitbringen. Die Leiter haben<br />

hier und da Verbesserungswünsche<br />

abgegeben, aber die meisten Kostüme<br />

waren klasse. Am 23. Dezember war<br />

die Generalprobe. In dieser Probe<br />

durften Leute zuschauen, also ein<br />

echtes Publikum. Nach zwei Durchläufen<br />

durften die 19 Kinder am Ausgang<br />

ein Stück Nusskuchen abholen<br />

und gehen. Mir haben die Proben gut<br />

gefallen, auch wenn ich nicht immer<br />

zugehört habe.<br />

Das Krippenspiel am Heiligen Abend<br />

war, soweit ich das nachher hörte, das<br />

Beste. Die Leiterinnen waren sehr zufrieden.<br />

Heidrun hat mir noch gesagt,<br />

dass die Kinder dieses Jahr am<br />

schnellsten auswendig lernten.<br />

Euer Martin<br />

Das Krippenspielteam am Heiligen Abend.<br />

<strong>Der</strong> Autor des Artikels steht in der letzten Reihe ganz rechts<br />

Proben-Szenen<br />

34


Herzlichen Glückwunsch zum<br />

Jubiläum.<br />

Singt weiter zur Ehre Gottes<br />

und zur Freude der Gemeinde!<br />

Eure Johanna Korsch.<br />

35<br />

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Kirchenmusik<br />

Die Zelter-Plakette<br />

(Kurzfassung der Informationen der<br />

ADC Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />

Chorverbände, Wolfenbüttel)<br />

Die Nachkriegs-Plakette wurde 1956<br />

von Bundespräsident Theodor Heuss<br />

„als Auszeichnung für Chorvereinigungen,<br />

die sich in langjährigem<br />

Wirken besondere Verdienste um die<br />

Pflege der Chormusik und des deutschen<br />

Volksliedes und damit um die<br />

Förderung des kulturellen Lebens<br />

erworben haben“, gestiftet. Sie wird<br />

frühestens aus Anlass des hundertjährigen<br />

Bestehens durch den Bundespräsidenten<br />

verliehen. <strong>Der</strong> Verleihung<br />

geht ein umfangreiches Antragsverfahren<br />

voraus, in dem das Gründungsjahr<br />

nachgewiesen werden<br />

muss, die Geschichte des Chores, die<br />

Aktivitäten (z. B. Gestaltung von Gottesdiensten,<br />

Konzerte, Einsatz im öffentlichen<br />

Leben), das Repertoire und<br />

die Presseveröffentlichungen aufgezeigt<br />

werden müssen und die Ortsbehörde<br />

eine Stellungnahme zum<br />

künstlerischen und volksbildenden<br />

Wirken des Chores abgeben muss.<br />

Carl Friedrich Zelter, 1758 in Berlin<br />

geboren, übernahm 1800 die Berliner<br />

Singakademie und gründete 1809 die<br />

Berliner Liedertafel, eine gesellige<br />

Sangesgenossenschaft von zunächst<br />

24 Männern auf gehobenem Bildungsniveau<br />

- ein epochemachendes Ereignis<br />

als Beginn des Männergesangs,<br />

der sich später in alle Welt verbreitete.<br />

Zelters große Bedeutung liegt vor allem<br />

in seinen erfolgreichen Bemühungen<br />

um die Neuordnung des staatlichen,<br />

städtischen, kirchlichen und<br />

schulischen Musiklebens. Auf seine<br />

Anregung als Fachberater der preußischen<br />

Regierung hin wurden die Institute<br />

für Kirchen- und Schulmusik in<br />

Königsberg (1814), Breslau (1815) und<br />

Berlin (1822) gegründet. Das letztgenannte<br />

leitete Zelter bis zu seinem<br />

Tode 1832, er erteilte zeitweise auch<br />

den gesamten Unterricht dort.<br />

Als Komponist schuf Zelter geistliche<br />

Gesänge, Kantaten, Opernszenen,<br />

Sinfonien und Konzerte; von seinen<br />

über 200 Liedern und Chorkompositionen<br />

werden viele bis in unsere<br />

Gegenwart dargeboten. Mit Goethe,<br />

der Zelters Vertonung von 75 Texten<br />

besonders schätzte, verband ihn eine<br />

große Freundschaft. Ihm stellte Zelter<br />

seinen Schüler Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy vor. Zwei weitere Schüler<br />

Zelters waren Carl Loewe und Otto<br />

Nicolai.<br />

Nach dem Konzert ist<br />

vor dem Konzert<br />

(Andreas Well, Kantor)<br />

Das stimmungsvolle Adventskonzert<br />

des <strong>Hirschberg</strong>er Vocalensembles<br />

zusammen mit dem Schriesheimer<br />

Kammerorchester ist gerade<br />

verklungen. Und schon geht es<br />

weiter. Im diesem Frühjahr ist mal<br />

wieder die <strong>Kirchengemeinde</strong> Leutershausen<br />

dran. Diesmal will ich<br />

mit dem Vocalensemble nur über<br />

4 Wochen und einen Samstag proben.<br />

Dann gestalten wir einen<br />

musikalischen Gottesdienst am 7.<br />

März in Leutershausen.<br />

Diese kurze Probenphase eignet<br />

sich hervorragend, das Singen im<br />

Vocalensemble zu testen. Wir werden<br />

drei Motetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />

für Chor, Soli<br />

und Orgel darbieten. Sie werden<br />

mit einer detailreichen Ausarbeitung<br />

und mit der spätromantischen<br />

Leutershausener Orgel viel<br />

Freude beim Erarbeiten und beim<br />

Hören bereiten.<br />

Willkommen ist jeder Sänger und<br />

jede Sängerin mit Notenkenntnissen.<br />

Rufen Sie mich unter 06201<br />

51456 an! - Im Herbst beginnt dann<br />

eine längere Probenphase für eine<br />

Aufführung im Frühjahr 2011.<br />

Das <strong>Hirschberg</strong>er Vocalensemble und das Schriesheimer Kammerorchester am 29.11.2009 in unserer Kirche.<br />

Am Pult Kantor Andreas Well (pressefoto dorn)<br />

36


Herma Krieg ehrt langjährige<br />

Posaunenbläser<br />

(ARne Rosenau)<br />

„Gott hat unser Herz und Mut fröhlich<br />

gemacht. Wer solches mit Ernst<br />

glaubt, der kann nicht lassen, der<br />

muss fröhlich und mit Lust davon<br />

singen und sagen, dass es andere<br />

auch hören“ (Martin Luther). Herma<br />

Krieg, Mitglied im Landesarbeitskreis<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Posaunenchöre<br />

in Baden und Bezirksobfrau<br />

der Chöre Mannheim und Bergstraße,<br />

fährt fort: „Mit 10 und mehr<br />

Jahren Posaunenzugehörigkeit denke<br />

ich, dass Gott euer Herz fröhlich<br />

gemacht hat. <strong>Der</strong> Posaunenchor<br />

Großsachsen ist eine Bläserfamilie,<br />

in der junge und ältere Bläser sich<br />

wohlfühlen. Dazu tragt ihr Jubilare<br />

einen guten Teil bei.“ Anschließend<br />

ehrt sie mit dem Bläserabzeichen in<br />

Silber Markus Schmitt für 10 Jahre<br />

und mit dem Bläserabzeichen in<br />

Gold Stefan Sindlinger für 25 sowie<br />

Gernot Koch für 33 Jahre treue<br />

Dienste in unserem Posaunenchor.<br />

<strong>Der</strong> spielte zuvor, unterstützt von<br />

der Rhythmusgruppe Dieter Kordes,<br />

Herma Krieg, Stefan Sindlinger, Markus Schmitt<br />

und Posaunenchorobmann Bernd Ehret. Auf dem<br />

Foto fehlt Jubilar Gernot Koch.<br />

37<br />

E-Klavier, Alexander Flassak, E-Bass<br />

und Christoph Kerber, Schlagzeug,<br />

ein Adventskonzert vom Feinsten.<br />

Spielerisch perfekt, rhythmisch exakt<br />

und mitreißend bot das Ensemble<br />

unter der Leitung von Ottfried<br />

Schmitt ein abwechslungsreiches<br />

Programm, zu dem auch zwei zeitgenössische<br />

Kirchenlieder gehörten,<br />

die Schmitt mit den Besuchern einstudierte.<br />

Höhepunkt des einstündigen<br />

Konzertes waren der Solovortrag<br />

des Posaunensolisten Jeffrey<br />

Haigh, der wegen seines Umzugs<br />

nach Ladenburg aus dem Ensemble<br />

ausscheiden will, die Beiträge der<br />

Jungbläser Christian Schnabel, Lena<br />

Erdel und Jan Mayer und die Komposition<br />

„The Saints Hallelujah“, in<br />

der Ottfried Schmitt Elemente des<br />

bekannten Gospels „Wen the Saints<br />

go marchin in“ mit den ersten Takten<br />

aus Händels „Halleluja“ mischte.<br />

Das Stück feierte an diesem Abend<br />

seine Uraufführung.<br />

Jungbläser Jan Mayer, Lena Erdel und Christian Schnabel<br />

Herma Krieg, Bezirksobfrau MA und Bergstr.


Kasualien - Kirchliche Amtshandlungen<br />

Taufen<br />

Trauungen<br />

Verstorbene<br />

am 31.01.10 Vincent Wilhelm Joachim Lang, Leutershausen -<br />

Mt. 7,12 (nach der Übersetzung „Gute Nachricht“)<br />

am 17.07.09 in Belo Horizonte/Brasilien:<br />

Klaus Frößinger und Flávia Frößinger geb. de Lacerda,<br />

Hintergasse 20 - 1. Kor. 13,13<br />

Wir trauern um unsere Verstorbenen.<br />

am 11.12.09 Erich Hermann Fath,<br />

Hintergasse 13, 81 Jahre alt - Joh. 14,1+2<br />

am 19.12.09 Erna Emmi Margarethe Deppe geb. Walter,<br />

Haagackerweg 5, 73 Jahre alt – Psalm 52,10<br />

38


39<br />

Gottesdienste<br />

21. Februar Invocavit 9.30 Uhr<br />

(Pfrin. Simone Britsch)<br />

28. Februar Reminiscere 9.30 Uhr<br />

(Pfr.i.R. Hans-Dietmar Stiebahl)<br />

Kindergottesdienst 11.00 Uhr<br />

7. März Oculi 18.00 Uhr<br />

Abendgottesdienst<br />

(Pfrin. Simone Britsch)<br />

14. März Laetare 9.30 Uhr<br />

(Pfr.i.R. Wilfried Rupp)<br />

Kindergottesdienst 11.00 Uhr<br />

21. März Judica 9.30 Uhr<br />

Jubelkonfirmation mit Feier des heiligen Abendmahls<br />

(Pfrin. Simone Britsch), Mitwirkung des Kirchenchors<br />

28. März Palmsonntag 9.30 Uhr<br />

(Dekan i.R. Hans Walter Blöchle)<br />

Kindergottesdienst 11.00 Uhr<br />

1. April Gründonnerstag 19.00 Uhr<br />

Gottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls<br />

(Pfr.i.R. Wilfried Rupp)<br />

2. April Karfreitag 9.30 Uhr<br />

Gottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls<br />

(Pfrin. Simone Britsch), Mitwirkung des Kirchenchors<br />

4. April Ostersonntag 6.00 Uhr<br />

Osterfrühgottesdienst<br />

(Pfrin. Simone Britsch und Team – anschließend gemeinsames Frühstück)<br />

Festgottesdienst mit Feier 9.30 Uhr<br />

des heiligen Abendmahls<br />

(Pfrin. Simone Britsch), Mitwirkung des Posaunenchors<br />

5. April Ostermontag 9.30 Uhr<br />

(Pfr.i.R. Wilfried Rupp)<br />

Kindergottesdienst 11.00 Uhr<br />

mit Ostereiersuchen<br />

11. April Quasimodogeniti 9.30 Uhr<br />

(Pfr.i.R. Wilfried Rupp)<br />

18. April Misericordias Domini 9.30 Uhr<br />

Gottesdienst mit Konfirmandengespräch<br />

(Pfrin. Simone Britsch)<br />

25. April Jubilate 9.30 Uhr<br />

Konfirmation I mit Einsegnung und Feier des Heiligen Abendmahls<br />

(Pfrin. Simone Britsch), Mitwirkung des Posaunenchors<br />

Kindergottesdienst 11.00 Uhr<br />

im Gemeindehaus<br />

2. Mai Kantate 9.30 Uhr<br />

Konfirmation II mit Einsegnung und Feier des Heiligen Abendmahls<br />

(Pfrin. Simone Britsch), Mitwirkung des Posaunenchors<br />

9. Mai Rogate 9.30 Uhr<br />

Festgottesdienst zum 100jährigen Jubiläum des Kirchenchors<br />

(Pfrin. Simone Britsch), Mitwirkung des Kirchenchors<br />

anschließend Empfang im Gemeindehaus<br />

Kindergottesdienst in der Kirche 11.00 Uhr<br />

13. Mai Christi Himmelfahrt 10.30 Uhr<br />

Gemeinsamer Gottesdienst der evangelischen <strong>Kirchengemeinde</strong>n Großsachsen,<br />

Hohensachsen, Leutershausen und Lützelsachsen in der Geflügelzuchtanlage,<br />

Obere Bergstraße, Großsachsen<br />

(Pfrin. Simone Britsch und Pfr. Hartmut Friedrich)<br />

16. Mai Exaudi 9.30 Uhr<br />

(Prädikant Frank Christian Raatz)<br />

23. Mai Pfingstsonntag 9.30 Uhr<br />

Festgottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls<br />

(Pfrin. Simone Britsch)<br />

24. Mai Pfingstmontag 10.00 Uhr<br />

Ökumenischer Gottesdienst der Sachsendörfer in der katholischen Christkönigskirche<br />

(Pfrin. Simone Britsch, Pfrin. Nicola Friedrich und Pfr. Johannes Bold)<br />

anschließend gemeinsames Beisammensein


Ansprechpartner/innen Impressum<br />

Pfarramt:<br />

Pfarrerin Simone Britsch<br />

Kirchgasse 8, Telelon: 51290, Fax: 53066<br />

E-Mail: hirschberg-grosssachsen@kblw.de<br />

Bürozeiten unserer Pfarramts-Sekretärin Gabriele Schmitt:<br />

Dienstag, Donnerstag und Freitag von 09.00 bis 12.00 Uhr.<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rat Vorsitzende Simone Britsch Tel. 51290<br />

stv. Vorsitzende Inge Winkler Tel. 959375<br />

Kindergottesdienstteam Pfrin. Simone Britsch<br />

Claudia Arnold, Tel. 51608<br />

Silvia Mußotter, Tel. 507774<br />

Kirchenchor Leiterin Svetlana Klaus, Tel. 06224 145571<br />

Obfrau Rosemarie Johe, Tel. 52520<br />

Posaunenchor Leiter Ottfried Schmitt, Tel. 54695<br />

Obmann Bernd Ehret, Tel. 507369<br />

Orgel Andreas Well, Tel. 592616<br />

Tatiana Ryabova, Tel. 871922<br />

Kirchendienerin Katharina Schunn, Tel. 392372<br />

Gemeindehaus Breitgasse 10, Tel. 51866<br />

Kirchl. Sozialstation Schriesheim-<strong>Hirschberg</strong>-Wilhelmsfeld<br />

Tel. 06203 692520<br />

Besuchskreis Hildegard Chierici, Tel. 55344<br />

Ulla Schmidt, Tel. 507755<br />

Kindergarten Leiterin Barbara Gärtner, Tel. 53756<br />

Krabbelgruppen Astrid Ehni, Tel. 389061<br />

Christiane Sander, Tel. 590234<br />

Sabine Carter, Tel. 9599021<br />

Jugendgruppe Pfarramt<br />

Frauenarbeit Pfarramt<br />

Seniorengymnastik Ursula Dirion, Tel. 53748<br />

Doris Fouquet, Tel. 52747<br />

Margret Hoffmann, Tel. 599505<br />

Ulla Schmidt, Tel. 507755<br />

Ökumen. Erwachsenenbildung Wolfgang Fath, Tel. 58934<br />

Internet, Gemeindebrief Pfarramt<br />

Herausgeber: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Großsachsen, www.derzwiebelturm.de<br />

V. i. S. d. P.: Pfarrerin Simone Britsch<br />

Redaktion: ARne Rosenau, Pfarrerin Simone Britsch,<br />

Bärbel Mohr, Dr. Klaus Schmidt, Kirsten Tang,<br />

Inge Winkler<br />

Jugend-Redaktionsteam: Martin Angelberger, Lena<br />

Erdel, Silja Korsch, Luisa Mohr, Tobias Würz<br />

Fotos: Pfarrerin Britsch, ARne Rosenau, Birgit Schäfer,<br />

Roger Schäfer, Michael Kugel, Verlag „<strong>Der</strong> Gemeinde-<br />

brief“, pressefoto dorn, pressefoto kreutzer, Inge<br />

Winkler<br />

Konzeption, Gestaltung und Druck:<br />

Schäfer Werbeagentur GmbH, 69469 Weinheim,<br />

www.schaefer-werbeagentur.com<br />

Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2010<br />

ist der 5. Mai 2010<br />

Kontoverbindung der <strong>Kirchengemeinde</strong>: Volksbank Kurpfalz H + G Bank eG, Konto 51725700, BLZ 672 901 00<br />

· 250 Jahre im Familienbesitz<br />

· 53 Zimmer, davon 3 Suiten und 4 Juniorsuiten<br />

· Hochzeiten, Feste, Firmenfeiern<br />

· 12 Veranstaltungsräume, bis 150 Personen<br />

· Kuchen aus eigener Herstellung<br />

· Party-Service<br />

<strong>Der</strong> „<strong>Zwiebelturm</strong>“ erscheint viermal jährlich in einer<br />

Auflage von 1.000 Exemplaren und wird gratis an<br />

evangelische Haushalte verteilt. Für unverlangt<br />

eingesandte Texte, Grafiken oder Fotos wird keine<br />

Gewähr übernommen.<br />

Hotel Ochsen GmbH · Familie Braune · Bahnhofstraße 2 · 75339 Höfen/Enz<br />

Telefon 07081-7910 · Telefax 07081-791100<br />

www.ochsen-hoefen.de · info@ochsen-hoefen.de<br />

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