Dezentrale Energieversorgung - Stadtwerke Gotha
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ENERGIE Magazin · 01/2012<br />
<strong>Dezentrale</strong> <strong>Energieversorgung</strong><br />
So kann die Energiewende gelingen<br />
Die <strong>Energieversorgung</strong> wird sich in Zukunft dezentraler gestalten als bisher.<br />
Veränderte politische Rahmenbedingungen und ambitionierte Klimaschutzziele<br />
machen es notwendig, das <strong>Energieversorgung</strong>ssystem umzustrukturieren.<br />
Konkret bedeutet dies, dass Strom aus regenerativen Energiequellen mittels<br />
kleinerer Anlagen in der Nähe der Verbraucher erzeugt wird. Er wird bereitgestellt<br />
durch Biogas- und Biomasseanlagen, Blockheizkraftwerke, Photovoltaik-<br />
oder Windkraftanlagen. Und nicht nur die Erzeugung, auch die Verteilung und<br />
der Verbrauch sollen mit dezentralen <strong>Energieversorgung</strong>ssystemen gesteuert<br />
werden.<br />
Momentan basieren unsere Versorgungssysteme<br />
auf wenigen großen,<br />
zentral orientierten Erzeugungsanlagen.<br />
Damit jedoch die angestrebte Wende zur<br />
nachhaltigen Energieerzeugung gelingt,<br />
werden regenerative Energien, und damit<br />
auch dezentrale Klein-Anlagen, signifikant<br />
ausgebaut. Durch modifizierte<br />
Einspeiseregelungen im Rahmen des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes sind in<br />
den vergangenen Jahren bereits verstärkt<br />
dezentrale Anlagen in den Versorgungskreislauf<br />
integriert worden. Ihre Zahl<br />
steigt auch weiter. Sie dienen entweder<br />
der unmittelbaren Bedarfsdeckung des<br />
Betreibers oder stellen Strom für das allgemeine<br />
Netz zur Verfügung.<br />
Noch sind diese Systeme aber<br />
nicht wirtschaftlich genug. Außerdem<br />
müssten für deren Ausbau weitere<br />
praktikable Gesetze und somit Anreize<br />
geschaffen werden. Des Weiteren ist es<br />
notwendig, gleichzeitig die Netz- und<br />
Speicherinfrastruktur an die künftigen<br />
Erfordernisse anzupassen. Erheblicher<br />
Forschungsaufwand, viel Arbeit und finanzielle<br />
Investitionen sind noch erforderlich.<br />
Doch es lohnt sich. Die Attrak-<br />
In der Hand der kleinen Leute<br />
THEMA: <strong>Dezentrale</strong> <strong>Energieversorgung</strong><br />
tivität der dezentralen Strukturen liegt<br />
vor allem aber darin, dass sie durch lokales<br />
Engagement lokale Wertschöpfung<br />
ermöglichen. Außerdem ist es für Viele<br />
eine sinnvolle Vorstellung, Geld in eine<br />
Solar- oder Biomasseanlage zu investieren<br />
und damit selbst an der Erzeugung<br />
umweltfreundlicher Energie am Wohnort<br />
beizutragen. Privatbürger, <strong>Energieversorgung</strong>sunternehmen<br />
oder auch<br />
Städte und Gemeinden können Kapital<br />
in dezentrale Anlagen investieren und<br />
somit Anteil an deren wirtschaftlichem<br />
Ertrag haben. Das Geld bliebe in der Region<br />
und könnte z.B. zur Finanzierung<br />
kommunaler Vorhaben sowie zur Sicherung<br />
des Standortes oder der Arbeitsplätze<br />
beitragen.<br />
Entwicklung in Thüringen<br />
In Thüringen gibt es unter anderem<br />
in den Bereichen Wasserkraft, Biomasse<br />
und Geothermie genügend Potenzial,<br />
erneuerbare Energien innerhalb dezentraler<br />
Strukturen zu erzeugen und zu<br />
nutzen. Thüringens Wirtschaftsminister<br />
Matthias Machnig setzt dabei auf<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> und kommunalen Energieversorger<br />
und ist davon überzeugt,<br />
dass ein Umbau des Energiesystems vor<br />
allem mit den Versorgungsunternehmen<br />
vor Ort gelingen kann. Seit 2011 ist der<br />
Vorrang der erneuerbaren Energien an<br />
der Thüringer <strong>Energieversorgung</strong> in der<br />
Landesplanung verankert.<br />
Anteile der verschiedenen Gruppen an der bundesweit installierten Leistung zur Stromerzeugung aus<br />
Erneuerbaren-Energien-Anlagen 2010 (53.000 MW):<br />
Privatpersonen 40 %<br />
Projektierer 14 %<br />
Große 4 Energieversorger<br />
(RWE AG, Vattenfall Europe<br />
AG, EnBW AG, E.ON AG) 6,5 %<br />
Fonds / Banken 11%<br />
Industrieunternehmen<br />
und Gewerbe 9 %<br />
Sonstige 1,5 %<br />
Landwirte 11 %<br />
Andere Energieversorger 7 %<br />
3<br />
Quelle: www.unendlich-viel-energie.de/ | Infografik: <br />
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