Wertorientierte Unternehmensführung
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Für die sichere Kapitalanlage wird als Referenzzins i.d.R. eine 10-jährige Staatsan-<br />
leihe verwendet. Im Sinne einer risikoadäquaten Verzinsung ist dies die Mindestver-<br />
zinsung, welche Eigenkapitalgeber für ihr Investment einfordern.<br />
Die beiden folgenden Komponenten spiegeln die Risiko-Renditeeinschätzung des<br />
Investments wider. In der Marktrisikoprämie kommt das branchenspezifische Rendi-<br />
teniveau zum Ausdruck, wohingegen der Betafaktor als Korrelationsmaß die Abhän-<br />
gigkeit vom Gesamtmarkt abbildet. 18<br />
k EK = z sicher + MRP x ß<br />
Die Kosten des Fremdkapitals (k FK) werden ausschließlich bestimmt vom Zinsauf-<br />
wand des verzinslichen Fremdkapitals. In die Kostenüberlegung ist aber zusätzlich<br />
ein Steuereffekt einzubeziehen. Denn Fremdkapitalzinsen stellen im Gegensatz zu<br />
den Eigenkapitalkosten Betriebsaufwand dar, welcher bei der Ermittlung des zu versteuernden<br />
Gewinns des Unternehmens zu berücksichtigen ist. Insofern beträgt die<br />
Kostenwirksamkeit der Fremdkapitalzinsen<br />
(1 - t) X k FK ,<br />
da die Aufwandskomponente Fremdkapitalzins den Gewinn als Bemessungsgrundlage<br />
der Besteuerung verringert und somit nicht in vollem Umfang zum Tragen<br />
kommt. 19<br />
Unter Berücksichtigung der Anteile von EK und FK können die durchschnittlichen<br />
gewichteten Kapitalkosten (WACC) dann dargestellt werden als:<br />
18 Die Marktrisikoprämie bildet die branchenspezifische Differenz zwischen Aktienmarkt-Rendite und<br />
sicherer Kapitalanlage ab. Der ß-Faktor ist ein Maß dafür, wie sich der Kurs des betrachteten<br />
Unternehmens ändert, wenn ein Referenzindex (z.B. der DAX) eine 1%-tige Änderung (plus oder<br />
minus) erfährt.<br />
19 Eigenkapitalkosten stellen im Sinne der Kostenrechnung kalkulatorische Kosten dar, d.h. sie sind<br />
lediglich bei der Preisermittlung für die Erlöse relevant. Im Verständnis der Rechnungslegung geht von<br />
den EK-Kosten kein Steuereffekt aus, da diese Komponente keinen Betriebsaufwand darstellt.<br />
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