Wertorientierte Unternehmensführung

4. Sind wertorientiert geführte Unternehmen erfolgreicher?
Wertorientierte Führungsinstrumente haben sich in der Unternehmenslandschaft in
nahezu allen Branchen etabliert. Denn Wertschaffung stellt für sich gesehen ein ob-
jektives Ziel dar, welches über die Gewinnerzielung hinaus als Maßstab für den wert-
haltigen Erfolg herangezogen werden kann.
Die objektive Messgröße Wertschaffung (im Sinne eines Shareholder-Values oder in
Form des EVA) vermittelt ferner den Eindruck, als würde sich dadurch auch das
Principal-Agent-Problem lösen lassen. Von Kapitalgebern werden Ressourcen be-
reitgestellt, die im Unternehmen gebunden werden und dem Management sowie den
Mitarbeitern zur produktiven Nutzung überlassen werden. Der Eigentümer (Principal)
möchte grundlegende, strategische Entscheidungen treffen und muss die Konkretisierung
und Durchführung dem Management (Agents) überlassen. Da zwischen dem
Principal und dem Agent die Informationen nicht gleichmäßig verteilt sind, kommt es
zur Informationsasymmetrie zwischen beiden Interessengruppen. Erschwerend
kommt hinzu, dass die Ziele von Principal und Agent nicht deckungsgleich sein müs-
sen. 27
Aus der Sicht der Eigentümer gilt es folglich zu klären:
- Wie schafft es der Eigentümer, sein Management dazu
zu bewegen, in seinem Sinne zu handeln?
- Welche Incentives sind erforderlich bzw. zielführend?
- Welche Mechanismen ermöglichen eine effiziente Kontrolle?
- Wie können die Koordinationskosten gering gehalten
werden?
Auch hier vermag die wertorientierte Führung einen Beitrag zur Lösung des Principal-
Agent-Problems zu leisten, wenn eine Integration der Zielvariable Wertschaffung in
27 Eine Darstellung des Principal-Agent-Problems mit Bezug auf kapitalmarktorientierte Unternehmen
findet sich etwa bei Gräfer, Horst; Beike, Rolf; Scheld, Guido A.: Finanzierung, Erich Schmidt Verlag,
Berlin 2001
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