Brand News 2-2008 - Brigl & Bergmeister
Brand News 2-2008 - Brigl & Bergmeister
Brand News 2-2008 - Brigl & Bergmeister
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
kurzinfo<br />
11·<strong>2008</strong><br />
REACH<br />
steht für Registration, Evaluation,<br />
Authorisation and<br />
Restriction of Chemicals;<br />
also für die Registrierung,<br />
Bewertung, Zulassung und<br />
Beschränkung von Chemikalien.<br />
Es handelt sich dabei<br />
um eine EU-Chemikalienverordnung,<br />
die am 1. Juni 2007<br />
in Kraft getreten ist. Als EU-<br />
Verordnung besitzt REACH<br />
gleichermaßen und unmittelbar<br />
in allen Mitgliedstaaten<br />
Gültigkeit. Durch REACH<br />
wird das bisherige Chemikalienrecht<br />
grundlegend harmonisiert<br />
und vereinfacht.<br />
Das REACH-System basiert<br />
auf dem Grundsatz der Eigenverantwortung<br />
der Industrie.<br />
Nach dem Prinzip »no data,<br />
no market« dürfen innerhalb<br />
des Geltungsbereiches<br />
nur noch chemische Stoffe<br />
in Verkehr gebracht werden,<br />
die vorher registriert worden<br />
sind. Jeder Hersteller oder<br />
Importeur, der seine Stoffe,<br />
die in den Geltungsbereich<br />
von REACH fallen, in Verkehr<br />
bringen will, muss für diese<br />
Stoffe eine eigene Registrierungsnummer<br />
besitzen.<br />
Die Einhaltung dieser Verordnung<br />
garantiert, dass Papiere<br />
von B&B ausschließlich<br />
Chemikalien enthalten, die<br />
für die Papiererzeugung zugelassen<br />
sind.<br />
8<br />
B&B · brandnews<br />
Serie Kostenfaktoren<br />
Chemie im Papier: Keine<br />
Kompromisse bei den Zutaten<br />
Im Anschluss an unsere Themenblöcke<br />
»Zellstoff« und »Energie«,<br />
die bei der Papiererzeugung signifi<br />
kante Kostenfaktoren darstellen,<br />
widmen wir uns nun einem weiteren<br />
Kostenfaktor, den Chemikalien.<br />
Technisch sensible Papiere, wie<br />
unsere Etikettenpapiere und die<br />
Papiere für die Flexible Verpackung<br />
unterliegen strenger Einhaltung<br />
der Rezepturen. Diese<br />
basieren auf sehr ausgewogenen<br />
»Zutaten« aus verschiedenen chemischen<br />
Komponenten, die den<br />
vielfältigen Anforderungen Rechnung<br />
tragen müssen. Im Wesentlichen<br />
sind diese Rezepturen verantwortlich<br />
für die mechanischen<br />
Eigenschaften einerseits wie z.B.<br />
die Produktion als solche, die Verdruckbarkeit,<br />
die Bedruckbarkeit<br />
oder die Etikettierbarkeit aber<br />
andererseits müssen sie auch den<br />
direkten Kontakt mit Lebensmitteln<br />
erlauben; d.h. Sensorik und<br />
Lebensmittelunbedenklichkeit<br />
müssen unbedingt gewährleistet<br />
sein. Je nach Sorte (nassfest oder<br />
nicht-nassfest) kommen unterschiedliche<br />
Anforderungen zum<br />
Tragen.<br />
Um einen kleinen Einblick zu bekommen,<br />
welchen Herausforderungen<br />
unsere Technologen<br />
täglich gegenüberstehen, lassen<br />
wir sie am besten selbst zu Wort<br />
kommen. Herr Eugen Habsburg-<br />
Lothringen ist Mitarbeiter in unserer<br />
R&D Abteilung.<br />
»Herr Habsburg-Lothringen:<br />
Nehmen wir mal an, Sie entwickeln<br />
ein neues oder re-designen<br />
ein bestehendes Produkt.<br />
Wie fi nden Sie die passenden<br />
Chemikalien und damit verbunden<br />
auch das optimale Michungsverhältnis<br />
heraus?«<br />
H-L: »Zuerst einmal wird überlegt,<br />
welche Anforderungen an das Papier<br />
bestehen sollen und mit welchen<br />
Chemikalien diese bestmöglich<br />
umgesetzt werden könnten.<br />
Dazu sind unsere langjährigen Erfahrungswerte<br />
unabdingbar, um<br />
hier schon den richtigen Ansatz<br />
zu fi nden. Wir führen dann im<br />
nächsten Schritt technologische<br />
Gespräche mit bestehenden oder<br />
auch neuen Lieferanten, in denen<br />
wir ihnen diese Anforderungen<br />
kommunizieren. Üblicherweise erhalten<br />
wir dann einen oder mehrere<br />
Produktvorschläge, die wir<br />
bei uns im Labor oder auch im Labor<br />
des Lieferanten testen. Wenn<br />
dann das optimale Mischungsverhältnis<br />
gefunden ist, machen wir<br />
einen Produktionsversuch auf der<br />
Papiermaschine. Aber wie gesagt,<br />
um eine Qualität auf höchster<br />
Ebene zu entwickeln spielen unsere<br />
Erfahrungswerte eine sehr<br />
große Rolle.«<br />
Eugen Habsburg-Lothringen.<br />
»Sie haben nun eine bestimmte<br />
Rezeptur für ein Produkt festgelegt.<br />
Wie sieht es nun mit<br />
der langfristigen Verfügbarkeit<br />
aus? Bekanntlich basieren<br />
ja viele Mittel auf dem Rohstoff<br />
»Öl«, andere wiederum<br />
sind ernte- also witterungsabhängig,<br />
wie z.B. die Stärke<br />
aus Mais oder Kartoffeln. Es<br />
liegt nahe, dass es gerade in<br />
heutiger Zeit zu Beschaffungsproblemen<br />
kommen kann. Wie<br />
stellen Sie die Versorgung dennoch<br />
sicher?«<br />
H-L: »Zunächst einmal sind wir<br />
bestrebt, soweit als möglich für<br />
sämtliche Materialien mindestens<br />
zwei approbierte Lieferanten<br />
zu haben. Es ist richtig, dass wir<br />
speziell bei den ernteabhängigen<br />
Materialien permanent vor groß-