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Von der Grundlagenforschung zur ... - GerroMed Pflege

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22 Nachweise <strong>der</strong> Therapie-Effektivität <strong>der</strong> Elektrostimulation in <strong>der</strong> Weltliteratur<br />

3<br />

05/2008 © <strong>GerroMed</strong> GmbH & Co. KG<br />

3.3.2. Verbesserung <strong>der</strong> Gewebe-Oxigenierung mit Elektrostimulation<br />

Mittlerweile gibt es immer mehr Nachweise durch Studien an humanen Objekten, dass ES eine<br />

zeitweise Erhöhung des Sauerstoffpartialdrucks im behandelten Gewebe ermöglicht. Es ist allgemein<br />

anerkannt, dass „Reparaturzellen” Sauerstoff benötigen, um so effizient wie möglich agieren zu<br />

können. In hypoxischen und anoxischen Umgebungen funktionieren diese Zellen dagegen nicht<br />

länger wirkungsvoll.<br />

Während Sauerstoff für das Überleben <strong>der</strong> in die Wundheilung involvierten Zellen erfor<strong>der</strong>lich ist,<br />

werden die für Wundheilungsprozesse schädlichen Bakterienzellen durch eine erhöhte Gewebe-<br />

Oxigenierung gegenteilig beeinflusst. Eine Senkung des Sauerstoffpartialdrucks verringert demnach<br />

die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegenüber Infektionen, weil dadurch die bakteriostatische Fähigkeit <strong>der</strong><br />

Neutrophilen beeinträchtigt wird. 74<br />

Gagnier et al. 75 untersuchten die Wirkung von ES auf den transkutanen Sauerstoffpartialdruck bei 30<br />

Personen mit einer Rückenmarksverletzung. Je zehn Patienten wurden den drei Gruppen zugeordnet,<br />

die jeweils ES erhielten: entwe<strong>der</strong> durch eine positive o<strong>der</strong> negative monophasische gespikte Wellenform<br />

o<strong>der</strong> durch eine symmetrische biphasische Rechteckwellenform. Alle Versuchspersonen erhielten<br />

ES unterhalb <strong>der</strong> motorischen Erregbarkeit. 30 Minuten vor <strong>der</strong> ES, während <strong>der</strong> 30-minütigen<br />

ES und 30 Minuten nach <strong>der</strong> ES wurde <strong>der</strong> Sauerstoffpartialdruck gemessen und mit dem Basiswert<br />

vor <strong>der</strong> Stimulation verglichen.<br />

Der Sauerstoffpartialdruck stieg im Vergleich zu den Werten vor <strong>der</strong> ES bei allen drei Gruppen, und<br />

zwar während und nach <strong>der</strong> ES. Allerdings waren die Unterschiede in Abhängigkeit von den<br />

ES-Wellenformen nicht statistisch signifikant. Die Autoren vermuten, dass alle drei Wellenformen bei<br />

<strong>der</strong> Therapie von Rückenmarksverletzungen eingesetzt werden könnten, um den lokalen Sauerstoffpartialdruck<br />

zu erhöhen und so die Wundheilung zu för<strong>der</strong>n.<br />

Um die Wirkung <strong>der</strong> ES auf die kutane Sauerstoffkonzentration weiter zu untersuchen, haben Dodgen<br />

et al. 76 zehn Diabetiker und 20 altersgleiche gesunde Probanden drei ES-Sitzungen ausgesetzt. Sie<br />

legten dabei submotorisch stimulierenden Strom über dem M. gastrocnemius soleus an. Außerdem<br />

brachten sie einen Strom mit asymmetrisch biphasischer Wellenform per Kathode auf dem<br />

M. gastrocnemius soleus an – diesmal jedoch mit einer Amplitude gerade unterhalb <strong>der</strong> Muskelkontraktion<br />

beziehungsweise gerade ausreichend, um eine „1+”-Level-Kontraktion auszulösen.<br />

Der transkutane Sauerstoffpartialdruck wurde per Oximetrie 30 Minuten vor <strong>der</strong> ES, während einer<br />

30-minütigen ES-Sitzung und 30 Minuten nach <strong>der</strong> Sitzung gemessen. Die älteren Probanden wiesen<br />

nach 30 Minuten einen erhöhten Sauerstoffpartialdruck auf, unabhängig von <strong>der</strong> Wellenform o<strong>der</strong><br />

vom Level <strong>der</strong> Stimulation. Diese Erhöhung blieb noch 30 Minuten nach Ende <strong>der</strong> ES erhalten.<br />

Die diabetischen Probanden zeigten dagegen keine signifikanten Anstiege des Sauerstoffpartialdrucks<br />

nach einer 30-minütigen ES. Erst 30 Minuten nach Ende <strong>der</strong> ES wurde hier ein signifikanter<br />

Anstieg des Sauerstoffpartialdrucks notiert.<br />

74 Sheffield C., Sessler D., Hopf H. et al.: Centrally and locally mediated thermoregulatory responses alter subcutaneous oxygen tension. Wound Rep Reg 1996; 4: 339-45.<br />

75 Gagnier K., Manix N., Baker L. et al.: The effects of electrical stimulation on cutaneous oxygen supply in paraplegics. Phys Ther 1988; 68(5): 835-9.<br />

76 Dodgen P., Johnson B., Baker L. et al.: The effects of electrical stimulation on cutaneous oxygen supply in diabetic ol<strong>der</strong> adults [Abstract]. Phys Ther 1987; 67(5): 793.

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