Von der Grundlagenforschung zur ... - GerroMed Pflege
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Nachweise <strong>der</strong> Therapie-Effektivität <strong>der</strong> Elektrostimulation in <strong>der</strong> Weltliteratur 23<br />
Möglicherweise ist die verspätete Reaktion bei den Diabetes-Probanden den neuropathischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
geschuldet, die die sympathische vasomotorische Kontrolle sowie die sensorische<br />
Funktion insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> sensorischen Afferenzen beeinträchtigen.<br />
Peters et al. 77 untersuchten in einer Studie Diabetes-Patienten mit einer verringerten vaskulären<br />
Funktion. Sie behandelten je einen Fuß und ein distales Bein an zwei aufeinan<strong>der</strong> folgenden Tagen<br />
für 60 Minuten per Silbermesh-Strumpf mit subsensorischer ES. Im Ergebnis zeigte sich eine signifikante<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Perfusion in <strong>der</strong> stimulierten Extremität, nachgewiesen durch einen signifikanten<br />
Anstieg im Sauerstoffpartialdruck nach 5 Minuten ES.<br />
Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass ES die kutane Sauerstoffsättigung als Folge <strong>der</strong> Verbesserung<br />
<strong>der</strong> lokalen Durchblutung bei den Diabetes-Probanden erhöht. Daraus kann gefolgert werden,<br />
dass ES die Wundheilung bei Diabetikern, Rückenmarksverletzten o<strong>der</strong> Personen mit schwer heilbaren<br />
chronischen Wunden verbessern kann.<br />
Die Wirkung von ES auf den Sauerstoffpartialdruck in <strong>der</strong> Haut wurde auch bei Rückenmarksverletzten<br />
untersucht. Es ist allgemein akzeptiert, dass sich bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen<br />
das autonome Nervensystem verän<strong>der</strong>t. So wird vermutet, dass die Zahl <strong>der</strong> adrenergen Rezeptoren<br />
<strong>der</strong> Haut unterhalb des Levels <strong>der</strong> Verletzung geringer ist. 78 Die verringerte Zahl adrenerger Rezeptoren<br />
könnte demnach abnormale vaskuläre Reaktionen in <strong>der</strong> Haut unterhalb des Levels <strong>der</strong> Rückenmarksverletzung<br />
hervorrufen.<br />
Es wurde auch festgestellt, dass <strong>der</strong> Sauerstoffpartialdruck in <strong>der</strong> Haut über dem Kreuzbein 79 80 in<br />
Rückenlage und in <strong>der</strong> Tibia 81 bei Rückenmarksverletzten niedriger ist als bei Gesunden. Dies lässt<br />
indirekt vermuten, dass die abnormalen vaskulären Reaktionen in <strong>der</strong> Haut unterhalb des Levels<br />
<strong>der</strong> Rückenmarksverletzung die kutane Perfusion reduzieren können. Wobei zugleich die Gewebe-<br />
Oxigenierung verringert wird, was schließlich zu Druckulcera prädisponiert.<br />
77 Peters E., Armstrong D., Wun<strong>der</strong>lich R. et al.: The benefit of electrical stimulation to enhance perfusion in persons with diabetes mellitus. J Foot Ankle Surg 1998; 37(5): 396-400.<br />
78 Rodriguez G., Claus-Walker J., Kent M., Stal S.: Adrenergic receptors in insensitive skin of spinal cord injury patients. Arch Phys Med Rehabil 1986; 67: 177-113.<br />
79 Bogie K., Nuseibeh I., Ba<strong>der</strong> D.: Transcutaneous gas tension in the sacrum during the acute phase of spinal cord injury. Proceedings of the Institute of Mechanical Engineers,<br />
Part H. J Engr Med 1992; 206: 1-6.<br />
80 Mawson A., Siddiqui F., Connolly B., Sharp C., Summer W., Biundo J. Jr.: Sacral transcutaneous oxygen tension levels in the spinal cord injured: risk factors for pressure<br />
ulcers. Arch Phys Med Rehabil 1993; 74: 745-51.<br />
81 Patterson R., Cranmer H., Fisher S., Engel R.: The impaired response of spinal cord injured individuals to repeated surface pressure loads. Arch Phys Med Rehabil 1993;<br />
74: 947-53.<br />
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© <strong>GerroMed</strong> GmbH & Co. KG 05/2008