Global Supplier - Daimler
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<strong>Global</strong><strong>Supplier</strong><br />
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 – Ein Extended Enterprise ® -Magazin für Zulieferer und Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Markante Marke mit neuer Expansionskraft<br />
Die weltweite Expansion der Marke Dodge legt mit einer aufregenden Produktoffensive an Geschwindigkeit<br />
zu: ein hervorragendes Beispiel, wie eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten dazu beiträgt,<br />
die Anforderungen des europäischen Marktes hinsichtlich der Leistung und der Vielseitigkeit von<br />
Dodge mit erschwinglichen Preisen und geringem Kraftstoffverbrauch in Einklang zu bringen. Lesen<br />
Sie mehr über diesen transatlantischen Schritt auf den Seiten 4 bis 7.
02<br />
Inhalt<br />
Titelgeschichte<br />
04 Markante Marke mit neuer Expansionskraft<br />
Dodge erobert den europäischen Markt<br />
Spotlight<br />
08 <strong>Global</strong> Procurement & Supply Export FORUM in Bangkok (<strong>Global</strong>)<br />
08 Roll-out des Datenqualitätsmanagement-Systems DQM (PMC)<br />
09 Chrysler Group veranstaltet jährlichen „Matchmaker Event” (P&S)<br />
09 Procurement Truck Group and Buses bezieht neuen Standort (PTG)<br />
<strong>Global</strong><br />
10 Das neue Führungsmodell<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler integriert die Geschäftsbereiche des Unternehmens<br />
11 Neue Herausforderungen annehmen<br />
Thomas W. Sidlik spricht auf dem EPE Symposium in Frankfurt am Main<br />
12 Chancen vor Ort intensiv nutzen<br />
Das neue Einkaufsbüro Central & Eastern Europe (CEE) in Budapest<br />
International Procurement Services<br />
14 Partner im Wettbewerb<br />
IPS ehrt seine besten Zulieferer in Deutschland<br />
16 Führung durch Innovation<br />
IPS erhält den „R. Gene Richter Award 2006“<br />
17 Ladungsträger für die ganze Welt<br />
Signifi kante Kosteneinsparungen im Materialtransport<br />
18 Qualität in Betrieb<br />
Inhalt<br />
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006<br />
Total Costs of Ownership (TCO) bei der Anlagenbeschaffung<br />
Procurement Mercedes Car Group and Vans<br />
20 Qualität und Komfort im Premium-Segment<br />
Die GL-Klasse verkörpert die Markenwerte von Mercedes-Benz<br />
22 Für alle Bedarfe<br />
Der 3. Lieferantentag <strong>Supplier</strong> Management Base (SMB)<br />
23 Tool Tracking Sheet im Lieferanten Portal<br />
Inventarisierung der Werkzeuge für Lieferteile wird deutlich erleichtert<br />
24 Mit Vorsprung durchs Ziel<br />
Wettbewerbsvorteile durch Entwicklungsvorsprung: der Dieselpartikelfi lter<br />
Procurement and Supply Chrysler Group<br />
26 Eine Quelle der Innovation und Wirtschaftskraft<br />
Weltweites Engagement von <strong>Daimler</strong>Chrysler im Diversity-Bereich<br />
27 Nah am Kunden<br />
Top Management von P&S besucht Werke der Chrysler Group<br />
28 Immer up-to-date<br />
Aktuelle Lieferantendossiers sind die Basis für effi ziente Kommunikation<br />
29 Powering the Way<br />
Powerway 3.0 bietet den Zulieferern erweiterte Funktionalitäten<br />
Procurement Truck Group and Buses<br />
30 <strong>Global</strong> aufgeschraubt<br />
Kleines Teil, großer Effekt: das Projekt „Weltradmutter“<br />
Extended Enterprise ®
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Editorial Together On the Road to Benchmark Level<br />
03<br />
Editorial<br />
Together On the Road to Benchmark Level<br />
Thomas W. Sidlik<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Executive Vice President<br />
<strong>Global</strong> Procurement & Supply<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
der Operating Profi t des ersten Quartals 2006<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr von 628 Mio. Euro<br />
auf 891 Mio. Euro gestiegen. Diese fi nanzielle<br />
Entwicklung spiegelt in erster Linie den höhe ren<br />
Absatz, weitere Effi zienzsteigerungen und die<br />
geringeren Risikokosten bei Financial Services.<br />
Zusätzlich unterstützt werden soll diese Entwicklung<br />
durch das Erreichen der Operational<br />
Excellence. Diese gehört zu den Kernzielen des<br />
vom Vorstandsvorsitzenden der <strong>Daimler</strong> Chrysler<br />
AG Dieter Zetsche eingeführten neuen Führungsmodells.<br />
Der Vorsitzende hat das Modell<br />
mit den folgenden Worten eingeführt: „Mit dem<br />
neuen Modell wollen wir schlanker, fl exibler<br />
und schneller werden, effi ziente, einheitliche<br />
und stabile Prozesse schaffen und eine Art der<br />
Zusammenarbeit leben, die von gegenseitigem<br />
Respekt, Integrität, Konsequenz und Innovation<br />
geprägt ist und in der Kooperation und Wissensaustausch<br />
selbstverständlich sind.“<br />
So wie wir von unseren Lieferanten Benchmark<br />
Performance in punkto Qualität, Technologie,<br />
Kosten und Logistik erwarten, müssen auch<br />
wir unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit grund-<br />
legend verbessern und stets Lösungen fördern,<br />
die hohe Qualität mit einem geringen Kostenfaktor<br />
verbinden. Die Ziele in GP&S wurden durch<br />
die Ausweitung der globalen Kompetenz und<br />
der klaren Commodity-Orientierung bestärkt.<br />
Das neue Managementmodell bringt uns weiter<br />
auf unserer „Road to Benchmark Level“, eine<br />
führende Einkaufsorganisation mit Benchmark<br />
Performance zu werden. Weitere Informationen<br />
hierzu fi nden Sie im Bericht auf Seite 10.<br />
Eine leistungsoptimierte und weltweit kooperierende<br />
Lieferantenbasis ist für den Ausbau<br />
unserer Weltmarktposition ein wichtiger Pfeiler<br />
und somit von hoher Bedeutung. Wie wichtig<br />
diese enge Zusammenarbeit für die erfolgreiche<br />
Positionierung unseres Unternehmens und seiner<br />
Produkte ist, wird in der Titelgeschichte<br />
zur internationalen Expansion der Marke Dodge<br />
deutlich. Der neue Dodge Caliber, der schon zu<br />
Beginn des Jahres auf dem Genfer Automobilsalon<br />
für Aufsehen sorgte, wird diesen Sommer<br />
bei den europäischen Händlern den Kunden zur<br />
Verfügung stehen. Einzelheiten zu dieser großen<br />
Produktkampagne erfahren Sie ab Seite 4.<br />
Die Einkaufsbereiche von GP&S geben weiter -<br />
hin ein exzellentes Beispiel ab, was durch die<br />
jüngsten prestigeträchtigen Auszeichnungen für<br />
International Procurement Services (IPS) in<br />
Deutschland und den USA bestätigt wird. So<br />
wurde IPS am 8. Mai dieses Jahres der „R. Gene<br />
Richter Award for Leadership and Innovation<br />
in Supply Management 2006“ vom amerikanischen<br />
Institute of Supply Management (ISM)<br />
verliehen. Es war eine besondere Ehre und eine<br />
Freude für mich, stellvertretend für <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler diese bedeutende Auszeichnung in<br />
Minneapolis entgegenzunehmen. Nachdem wir<br />
2005 bereits den jährlich verliehenen Innovationspreis<br />
des Bundesverbandes Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik (BME) gewinnen<br />
konnten, wurde die von IPS erbrachte Spitzenleistung<br />
nun auch in den USA gewürdigt. Weiterführende<br />
Informationen zu diesem Thema<br />
fi nden Sie auf Seite 16.<br />
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf<br />
und Logistik e.V., BME, hat am 10. und 11. Mai<br />
2006 in Frankfurt unter dem Titel „EPE – European<br />
Procurement Excellence“ seinen ersten<br />
gesamteuropäischen Gipfel für Einkaufsvorstände<br />
und Einkaufsleiter veranstaltet. Mir wurde die<br />
besondere Ehre zuteil, die Hauptrede zu halten,<br />
in der ich auf die zukünftigen Herausforderungen<br />
des Einkaufsmanagements und mögliche<br />
Lösungskonzepte einging. Weitere Informationen<br />
zu meiner Präsentation beim EPE Symposium<br />
stehen Ihnen auf Seite 11 zur Verfügung.<br />
Die aufstrebenden Märkte der Welt sind gleichzeitig<br />
der Motor globaler Trends. In diesen<br />
Staaten wird 2006 ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum<br />
von sechs Prozent erwartet.<br />
Die Märkte Zentralosteuropas lassen ein Wachstum<br />
von 4,6 Prozent erwarten, das sich aus<br />
höheren Verbraucherausgaben, steigenden Exportzahlen,<br />
mehr Bedarf an natürlichen Ressourcen<br />
und der Umstellung zahlreicher Unternehmen<br />
auf eine weltweite Lieferantenbasis<br />
ergibt. Mit unserem neuen Einkaufsbüro Central<br />
& Eastern Europe (CEE) wird GP&S genau<br />
diese Chancen nutzen. Weitere Details zum<br />
neuen Büro sowie ein Interview mit Tilman M.<br />
Knapp, dem Leiter des Einkaufsbüros Central &<br />
Eastern Europe fi nden Sie auf Seite 12.<br />
GP&S hat sich als echter „<strong>Global</strong> Player“ etabliert<br />
und kann seine Einkaufskraft ebenso wie<br />
seine Erfahrung und Kompetenz mithilfe des<br />
Zuliefernetzwerks hochgradig bündeln – das<br />
Projekt „Weltradmutter“ der Procurement Truck<br />
Group and Buses demonstriert dies eindrucksvoll<br />
und zeigt, wie auch mit kleinen Teilen große<br />
und bedeutende Erfolge erzielt werden können<br />
(siehe Seite 30).<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Thomas W. Sidlik
04 Titelgeschichte Markante Marke mit neuer Expansionskraft<br />
Extended Enterprise ®<br />
Markante Marke mit<br />
neuer Expansionskraft<br />
Die weltweite Expansion der Marke Dodge legt mit einer aufregenden Produktoffensive an Geschwindigkeit<br />
zu: ein hervorragendes Beispiel, wie eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten dazu beiträgt,<br />
die Anforderungen des europäischen Marktes hinsichtlich der Leistung und der Vielseitigkeit von<br />
Dodge mit erschwinglichen Preisen und geringem Kraftstoffverbrauch in Einklang zu bringen.<br />
Fotografi e: Andreas Lindlahr | <strong>Daimler</strong>Chrysler MediaServices
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006<br />
Begeisternde Europapremieren<br />
Die Expansion einer „markanten neuen Marke“ in Europa begann auf dem<br />
diesjährigen Genfer Automobilsalon und wird mit der Markteinführung des<br />
Dodge Caliber in Europa in diesem Sommer fortgesetzt.<br />
Auf der Grundlage seiner fünf Hauptmerkmale – markantes Design, Leistung,<br />
Vielseitigkeit, Power zu einem erschwinglichen Preis und straßentauglicher<br />
Universalnutzen – will Dodge diese neuen Weltmärkte erschließen<br />
und zeigt sich davon überzeugt, dass seine Fahrzeuge andere Kunden<br />
anziehen, als die Marken Chrysler und Jeep ® .<br />
Vor dem Hintergrund aufregender Produktinnovationen für den internationalen<br />
Markt feierte Dodge in Genf die Europapremiere der Modelle Dodge<br />
Caliber SRT4 und Dodge Nitro.<br />
Starke neue Konkurrenten<br />
Mit der Markteinführung der neuen Modelle Caliber und Nitro in Europa<br />
und auf anderen Weltmärkten außerhalb von Nordamerika präsentiert<br />
Dodge zwei starke neue Konkurrenten für die hart umkämpften C- und<br />
Titelgeschichte Markante Marke mit neuer Expansionskraft 05<br />
Mittelklasse-SUV-Segmente. Beide Fahrzeuge erlebten auf dem Genfer<br />
Automobilsalon ihre Europapremiere.<br />
Dodge Caliber und Dodge Nitro verkörpern die Hauptmerkmale der Marke<br />
Dodge und nehmen dank hoher Qualität, markantem Design und fl exibler<br />
Innenausstattung eine herausragende Position in ihren Segmenten ein.<br />
Ihr Design soll Käufer auf der ganzen Welt ansprechen, die das typische<br />
Dodge-Image kombiniert mit Leistung und Vielseitigkeit sowie einen für<br />
diese Märkte unverzichtbaren erschwinglichen Preis und geringen Verbrauch<br />
schätzen.<br />
Ein markantes Image<br />
„Die Marke Dodge bietet ein äußerst markantes, selbstbewusstes und<br />
positives Image“, so Thomas Hausch, Executive Director – Sales & Marketing,<br />
Chrysler International. „Die Marke Dodge, bekannt für Leistung und<br />
hohen Markenwert passt in das Profi l von amerikanischen Marken, die<br />
in Europa und anderen Weltmärkten Erfolg haben. Die neuen Modelle<br />
Caliber und Nitro verkörpern das einzigartige Image der Marke Dodge.“
06<br />
Titelgeschichte<br />
Flexible Produktionsanlagen im Montagewerk Belvidere: Hier wird der Dodge Caliber gebaut.<br />
Ein aufregendes Sortiment<br />
Dodge hat 2005 nahezu 1,2 Millionen Fahrzeuge in den USA verkauft.<br />
Dodge ist die fünftgrößte Marke in den Vereinigten Staaten und ab 2006<br />
auf den europäischen Märkten mit mehreren Fahrzeugen vertreten, allen<br />
voran der Dodge Caliber. Der Dodge Caliber verkörpert die Schlüsselmerkmale<br />
der Marke und bietet eine Alternative im C-Segment. Er vereint<br />
hohe Qualität mit markantem Design und fl exibler Innenausstattung. Das<br />
Design soll Käufer auf der ganzen Welt ansprechen, die das typische<br />
Dodge-Image kombiniert mit Leistung und Vielseitigkeit eines SUV und<br />
dem erschwinglichen Preis und der Sparsamkeit eines Kompaktwagens<br />
schätzen. Der Dodge Caliber wird ab Sommer 2006 in Europa und auf<br />
weiteren internationalen Märkten lieferbar sein.<br />
Der Dodge Caliber SRT4 erlebte ebenfalls in Genf seine Europapremiere.<br />
Der Caliber SRT4 ist eine temperamentvolle „Hot-Hatch“-Ausführung des<br />
Caliber mit 304 PS, die von dem Bereich „Street and Racing Technology“<br />
(SRT) der Chrysler Group entwickelt wurde. Der Dodge Caliber SRT4 ist<br />
das zwölfte SRT-Modell, das unter dem Motto „Direkt von der Rennstrecke<br />
auf die Straße“ entwickelt wurde. Er baut den Ruf der Marke Dodge für<br />
Leistung zu einem erschwinglichen Preis weiter aus. Dieses Modell kommt<br />
in der ersten Jahreshälfte 2007 auf den internationalen Markt.<br />
Dodge bereichert das Mittelklasse-SUV-Segment mit dem sensationellen,<br />
völlig neuen Dodge Nitro, dem ersten SUV der Marke für das mittlere Segment.<br />
Ein Fahrzeug, dessen markantes und aggressives Design zur dynamischen<br />
Leistung passt. Der Nitro bietet erstklassige Beschleunigung,<br />
Bremsleistung und Handling, und liegt gleichzeitig mit seinem geringen<br />
Verbrauch im Spitzenbereich seiner Klasse. Der Dodge Nitro wird ab dem<br />
ersten Quartal 2007 in Europa und auf weiteren internationalen Märkten<br />
lieferbar sein.<br />
Markante Marke mit neuer Expansionskraft<br />
Extended Enterprise ®<br />
Der Nachfrage gewachsen<br />
Der Dodge Caliber ist eines von drei Modellen der Chrysler Group, die im<br />
Werk Belvidere, Illinois (USA) produziert werden. „Wir verfügen hier mit<br />
Sicherheit über eine der technisch modernsten und fl exibelsten Fertigungslinien<br />
in der Automobilindustrie“, so Brian Belanger, Senior Manager<br />
IPS/PA, der für die Beschaffung von Produktionsausrüstung für die<br />
Chrysler Group zuständig ist. Diese Aussage trifft auf die Karosserielinien<br />
als auch die Fahrwerk einstellungen zu, die nicht nur für mehrere Modellserien,<br />
sondern auch für unterschiedliche Produktionskapazitäten extrem<br />
fl exibel koordiniert werden können. Wenn in Europa mehr Nachfrage<br />
besteht, können die Kapazitäten für den Dodge Caliber innerhalb kürzester<br />
Zeit erhöht werden.<br />
Produktionssystem mit hoher Flexibilität<br />
Thomas W. Sidlik, Vorstandsmitglied und Executive Vice President <strong>Global</strong><br />
Procurement & Supply, besuchte Anfang Februar das Montagewerk in<br />
Belvidere und war beeindruckt vom fortschrittlichen, proaktiven Produktionssystem.<br />
Während einer Werksbesichtigung konnte er sich ein umfassendes<br />
Bild von den fl exiblen Roboter-Framern in der Karosseriefertigung, der<br />
Karosserie-Anbauteilelinie, den Roboter-Falzanlagen und den Automatik-<br />
Montagestationen im Montagebereich machen. Im April berichtete „The<br />
Wall Street Journal“ über das hochentwickelte und „fl exible Montagesystem,<br />
das die Rentabilität von Chrysler weiter steigern kann. Zentrales Merkmal<br />
des Werks ist die Möglichkeit, unterschiedliche Fahrzeugtypen zu fertigen.”<br />
Innovative Fertigung für eine innovative Marke<br />
Das Werk Belvidere ist das erste Werk der Chrysler Group mit einer<br />
Karosseriefertigung, die vollständig aus Robotern besteht und frei von
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Titelgeschichte Markante Marke mit neuer Expansionskraft<br />
07<br />
Neuer Mittelklasse-SUV für Europa: der Dodge Nitro.<br />
<strong>Global</strong><br />
fahrzeugspezifi schen Großwerkzeugen ist. Die 780 neuen Roboter in der<br />
Karosseriefertigung von Belvidere können erforderliche Werkzeugwechsel<br />
automatisch vornehmen. Das bietet dem Werk die Flexibilität neben dem<br />
Dodge Caliber drei weitere Fahrzeuge ohne Beeinträchtigung der Produktion<br />
zu fertigen. Eine weitere Innovation im modernisierten Montagewerk<br />
Belvidere ist das Sequenzierungszentrum für interne Teile, das fertige<br />
Baugruppen „just in time“ für die Produktion bereitstellt. Die vormontierten<br />
Module reduzieren die Anzahl der Komponenten, die für die Montage<br />
des Caliber erforderlich sind. Dadurch können Produktivität, Qualität und<br />
Ergonomie gesteigert werden. Ein Tunnel verbindet das 46.450 qm große<br />
Sequenzierungszentrum mit dem Werk. Das von TDS/US (einer der größten<br />
Minority-Zulieferer der Chrysler Group) betriebene Zentrum ist optimal<br />
in das Werk der Chrysler Group integriert.<br />
„Die Kooperation von TDS/US und <strong>Daimler</strong>Chrysler im Werk Belvidere<br />
nutzt ein neues Supply-Chain-Management-System, das auf die Konzepte<br />
führender Montagewerke zurückgreift“, erklärt Thomas W. Sidlik. „Das<br />
Sequenzierungssystem für interne Teile ermöglicht uns, die logistischen<br />
Bedürfnisse des Werks zu erfüllen. Gleichzeitig können wir die Materialkosten<br />
extrem senken und unsere Mitarbeiter sind in der Lage, sich auf die<br />
Fertigungsqualität zu konzentrieren.“<br />
Hervorragende Lieferantenbeziehungen<br />
Die Pläne der Chrysler Group, mit der Marke Dodge international zu<br />
expandieren, werden durch hervorragende Beziehungen mit den Hauptlieferanten<br />
unterstützt. Diese liefern beispielsweise unterschiedliche Fahrzeugteile<br />
und Fertigungsdienstleistungen an das Werk Belvidere, in vielen<br />
Fällen haben sie Produktionsstätten in der Nähe errichtet oder bezogen,<br />
um dem <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werk Belvidere optimal zuliefern zu können.<br />
Weitere Informationen:<br />
Zusätzliche Informationen zum Europavertrieb von Dodge erhalten Sie auf der Website<br />
http://www.discoverdodge.com<br />
Chrysler Group Vorstand Thomas W. LaSorda stellt den Dodge Caliber vor.<br />
Android Industries, Grupo Antolin und Johnson Controls sind ebenfalls<br />
in Belvidere ansässig. Sie liefern Motorbaugruppen (Android), Türverkleidungsmodule<br />
(Grupo Antolin) und Sitzsysteme (Johnson Controls) an<br />
das <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werk Belvidere. Andere Lieferanten liefern Teile von<br />
ihren nordamerikanischen und europäischen Standorten und erfüllen bzw.<br />
übertreffen die Anforderungen für die wichtigen Werttreiber Qualität,<br />
Technologie, Kosten und Logistik.<br />
Weitere Lieferanten für Belvidere<br />
Der defi nitive Erfolg der Expansion kann auch auf die weiteren Lieferanten<br />
wie AGC Automotive (Rücklichter und Windschutzscheiben) mit Produktionsstätte<br />
in Normal, Illinois oder Jatco aus Japan (stufenlose Automatikgetriebe)<br />
zurückgeführt werden. Die Lear Corporation liefert Bodenkonsolen<br />
und Türverkleidungen aus ihrem Werk in Greencastle, Indiana;<br />
Overhead-Systeme stammen aus dem Werk in Mendon (Michigan), während<br />
Beläge und Armaturenbretter aus den Lear-Werken in Sheboygan<br />
(Wisconsin) und Iowa City (Iowa) geliefert werden. Eine enge Zusammenarbeit<br />
besteht auch mit der kalifornischen Produktionsstätte von NGK<br />
Spark Plugs in Irvine für die Lieferung von Zündkerzen sowie mit Yazaki<br />
North America für Kabelsysteme (Obregon, Mexiko).<br />
Das Buch „DODGE“:<br />
Die Markteinführung der Marke Dodge in Europa wird durch das bereits jetzt<br />
legendäre „DODGE“-Buch begleitet. Der <strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> verlost 20 Exemplare<br />
dieses Buches unter den ersten Lesern, die eine e-mail schicken an:<br />
extended.enterprise@daimlerchrysler.com
08 Spotlight<br />
<strong>Global</strong><br />
Fokus Südostasien<br />
Auf dem <strong>Global</strong> Procurement & Supply Export FORUM<br />
in Bangkok informierten Repräsentanten von <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler über die Einkaufsaktivitäten in Südostasien.<br />
Bangkok | Thailand<br />
Im Rahmen der diesjährigen Bangkok Motorshow lud <strong>Daimler</strong>Chrysler am<br />
27. März 2006 zum <strong>Global</strong> Procurement & Supply Export FORUM, um etwa<br />
180 Vertretern lokaler Unternehmen die weltweite Einkaufsstrategie von<br />
GP&S sowie deren Implementierung in der Region darzulegen. In seiner<br />
Begrüßungsrede hob Karl-Heinz Heckhausen, Leiter <strong>Daimler</strong>Chrysler Thailand,<br />
die positive Entwicklung der thailändischen Automobil- und Zulieferindustrie<br />
hervor. Im Gegenzug lobte Sumonmarn Kalayasiri, Vertreterin<br />
des Industrieministeriums, das Engagement von <strong>Daimler</strong>Chrysler für die<br />
thailändische Wirtschaft.<br />
Wie wichtig der Beschaffungsmarkt in Südostasien ist, wurde während<br />
der Veranstaltung auch durch die Präsenz der hochrangigen Referenten<br />
aus dem Einkaufsbereich von <strong>Daimler</strong>Chrysler unterstrichen. So erläuterte<br />
Frank W. Deiss, Leiter Procurement Mercedes Car Group and Vans (PMC),<br />
in seinem Vortrag die operative und strategische Ausrichtung von GP&S<br />
sowie die Erfolgsfaktoren der „Performance Based Cooperation“ zwischen<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler und seinen Zulieferern. Dr. Gerd Schlaich, Leiter PMC/S,<br />
referierte über die Aufgaben der GP&S Auslandsbüros, die für alle Einkaufsbereiche<br />
von <strong>Daimler</strong>Chrysler den regionalen Markt beobachten<br />
und die Zulieferer vor Ort unterstützen. Alfred Knecht, Leiter von GP&S<br />
South East Asia (SEA) in Singapur, informierte schließlich die Teilnehmer<br />
der Veranstaltung über die laufenden Einkaufsaktivitäten in der Region.<br />
Ausgehend von den Kernprozessen und Zielen des „Common Sourcing<br />
Approach“ machten die Vertreter von GP&S auf dem Forum auch die<br />
Anforderungen von <strong>Daimler</strong>Chrysler an die Zulieferer deutlich: „The best<br />
performers will be our suppliers.“<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Alfred Knecht, GP&S SEA<br />
alfred.knecht@daimlerchrysler.com<br />
PMC<br />
Extended Enterprise ®<br />
Sicherer Weg zum Wareneingang<br />
Internationaler Roll-out des Datenqualitätsmanagement-<br />
Systems DQM in den <strong>Daimler</strong>Chrysler Werken und bei<br />
den Zulieferpartnern.<br />
Stuttgart | Deutschland<br />
Mit Unterstützung von T-Systems hat <strong>Daimler</strong>Chrysler das Datenqualitätsmanagement-System<br />
DQM entwickelt, das dazu beiträgt, die Übermittlung<br />
von Lieferdaten zu optimieren. Der DQM-Prozess ist systemseitig mit den<br />
Wareneingangssystemen der Werke verlinkt. Er ist relevant für alle Lieferanten<br />
von Produktionsmaterial und wird ab Mitte 2006 auch relevant<br />
für Lieferanten von Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen. Der<br />
Zugriff erfolgt über eine gemeinsame Internetplattform, über die Anlieferdaten<br />
kurzfristig geprüft und gegebenenfalls korrigiert werden können.<br />
Fehlerhafte oder unzureichende DFÜ-Sendungen werden in DQM automatisch<br />
erkannt und – bevor sie im Zielsystem ankommen – an den Zulieferer<br />
zurück übermittelt.<br />
Auf diese Weise wird der Informationsfl uss zwischen <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
und den Zulieferern in beide Richtungen optimiert. Störungen können so<br />
frühzeitig ermittelt und behoben werden, was wiederum langwierige<br />
Fehlerbehebungsprozesse vermeidet und damit Kosten einspart. Darüber<br />
hinaus ist der Zulieferer in der Lage, auf der Basis von DQM Prozessschwächen<br />
abzubilden, sowie interne Abläufe zu verschlanken. Angesichts<br />
dieser positiven Effekte, die bereits während der Pilotphase im Werk<br />
Sindelfi ngen bestätigt wurden, wird das IT-System nun fl ächen deckend<br />
implementiert. Am 1. Januar 2006 erfolgte der Produktivstart in 13 europäischen<br />
Werken. Im März 2006 wurden die ersten registrierten Lieferanten<br />
freigeschaltet. Dabei überzeugte der bisherige Erfolg von DQM<br />
nicht nur die Anwender in den <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werken und die Zulieferer,<br />
sondern auch den VDA, der bereits Interesse an der Standardisierung des<br />
Systems bekundet hat.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Harald Krodel, LOG/LAS, harald.krodel@daimlerchrysler.com<br />
Weitere Informationen:<br />
Informationen und Registrierung über das <strong>Daimler</strong>Chrysler Lieferanten Portal<br />
http://daimlerchrysler.covisint.com
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006<br />
P&S<br />
Die Tür zum Erfolg<br />
Die Chrysler Group bietet Minority-Unternehmen und<br />
Tier 1-Lieferanten beim preisgekrönten jährlichen „Matchmaker<br />
Event“ Geschäftschancen.<br />
Auburn Hills | USA<br />
Der jährliche „Matchmaker Event“, der vom Minority <strong>Supplier</strong> Development-Department<br />
der Chrysler Group gesponsert wird, hat seit seiner<br />
Einführung neue Geschäftschancen im Umfang von mehr als 1 Milliarde<br />
US-Dollar generiert. „Dies ist eine wichtige Gelegenheit für unsere Minority<br />
Business-Unternehmen, einmal im Jahr wertvolle Zeit mit hochrangigen<br />
Führungskräften der Tier 1-Lieferanten zu verbringen, was in der heutigen<br />
Geschäftswelt nicht leicht zu erreichen ist“, so Jethro Joseph, Senior Manager<br />
– Minority <strong>Supplier</strong> Development, Chrysler Group. „Die Chrysler Group<br />
hat sich der Identifi zierung innovativer Initiativen verschrieben, um unseren<br />
Lieferanten neue Geschäftschancen zu eröffnen.“ 2005 vergab die Chrysler<br />
Group Umfänge von 3,8 Milliarden US-Dollar an Minority Zulieferer, was<br />
13 Prozent des gesamten Einkaufvolumens entspricht und einem Anstieg<br />
um 400 Millionen US-Dollar gegenüber dem Vorjahr. „Das strategische Ziel<br />
des ‚Matchmaker Events’ und anderer Diversitätsbemühungen besteht<br />
nicht nur im Nutzen für unser Unternehmen, sondern auch in der Schaffung<br />
breiter wirtschaftlicher Möglichkeiten für unsere Lieferanten und<br />
deren Umfeld“, so Joseph weiter. Ein neuer Bestandteil des „Matchmaker“<br />
war ein von Heaster Wheeler, Executive Director der Detroit Branch National<br />
Association for the Advancement of Colored People (NAACP) moderiertes<br />
„Speed-Dating“, an dem Tier 1-Lieferanten wie Takata, Visteon, Flex-N-<br />
Gate, ein Diversity Lieferant, Siemens, JCI, Lear Corporation und Alberici<br />
teilnahmen. Minority Business-Unternehmen, wie GB Manufacturing Company,<br />
Tricon Security, Digitron Packaging, MagRabbit Inc., Reinhart Industries,<br />
Quintessence Multimedia und Worldwide Security, hatten so fünf<br />
Minuten lang Gelegenheit, ihre Geschäftsmöglichkeiten auszuweiten.<br />
Weitere Informationen:<br />
Chrysler Group Diversity Homepage<br />
http://supplierdiversity.daimlerchrysler.com<br />
Spotlight<br />
PTG<br />
Unter einem Dach<br />
Procurement Truck Group and Buses (PTG) bezieht neue<br />
Räumlichkeiten am Standort Deutschland.<br />
Esslingen | Deutschland<br />
Die deutschen Standorte des Bereiches PTG haben ein neues Domizil<br />
im Raum Stuttgart: Seit April dieses Jahres sind nahezu alle deutschen<br />
Abteilungen, die bisher über sechs verschiedene Standorte verteilt waren,<br />
unter einem Dach zusammen gefasst. Der Einzug ins Gebäude Roser in<br />
Esslingen am Neckar ist ein Meilenstein für PTG. Insbesondere die crossfunktionale<br />
Zusammenarbeit mit der Truck-Entwicklung, die in Stuttgart-<br />
Untertürkheim angesiedelt ist, wird durch die räumliche Nähe einfacher.<br />
Weitere Vorteile bietet der direkte Weg zwischen den verschiedenen<br />
Abteilungen und den Mitarbeitern: Abstimmungen können schneller realisiert,<br />
Prozesse schneller angestoßen und umgesetzt werden. Lange Wegezeiten<br />
für das Pendeln zwischen den einzelnen Standorten entfallen.<br />
PTG ist verantwortlich für den weltweiten Einkauf von Produktionsmaterial<br />
für alle Truck- und Busmarken des <strong>Daimler</strong>Chrysler Konzerns. Neben dem<br />
neuen Standort in Deutschland ist PTG mit rund 20 kleineren und größeren<br />
Standorten weltweit ein echter <strong>Global</strong> Player. Weltweites Beschaffen<br />
und globales Verhandeln gehören bei PTG also zum Alltag. Das Lieferantenset<br />
ist so international aufgestellt wie der Bereich selbst. Das „Lead<br />
Buying“ bildet dabei die Grundlage für die internationale Zusammenarbeit.<br />
Eine wichtige Rolle in diesem Kooperationsmodell spielt dabei der Lead<br />
Buyer: Er hat die globale Ergebnisverantwortung in der ihm zugewiesenen<br />
„Lead Commodity“ und koordiniert in diesem Rahmen alle globalen Aktivitäten<br />
im Beschaffungsprozess mit dem Ziel, die sich daraus ergebenden<br />
Synergieeffekte bestmöglich zu nutzen.<br />
Besucheradresse:<br />
Procurement Truck Group and Buses<br />
Gebäude Roser<br />
Hedelfi nger Straße 4/6<br />
D-73734 Esslingen<br />
09
10 Extended Enterprise ®<br />
<strong>Global</strong> Das neue Führungsmodell<br />
Das neue Führungsmodell<br />
Das neue Führungsmodell von <strong>Daimler</strong>Chrysler ist darauf ausgerichtet, die Geschäftsbereiche des<br />
Unternehmens weiter zu integrieren, um so die Potenziale seiner globalen Organisation besser zu<br />
nutzen.<br />
Strategische und operative Integration<br />
Am 24. Januar 2006 hat <strong>Daimler</strong>Chrysler ein neues Führungsmodell vorgestellt,<br />
mit dem die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns verbessert und<br />
weiteres profi tables Wachstum ermöglicht werden soll. Das Modell ist<br />
darauf ausgelegt, das Unternehmen weiter zu integrieren, die operativen<br />
Bereiche auf die jeweiligen Kernprozesse zu fokussieren und die Zusammenarbeit<br />
im Unternehmen zu fördern. Dabei gilt es zum einen, die Verwaltungsfunktionen<br />
zu verschlanken und Doppelkapazitäten zwischen<br />
Konzern- und Geschäftsfeldebene abzubauen. Zum anderen sollen Prozesse<br />
harmonisiert und standardisiert werden, so dass sich die operativen<br />
Einheiten ganz auf ihr eigentliches Kerngeschäft konzentrieren können.<br />
Darüber hinaus sieht das neue Führungsmodell eine deutlich engere Vernetzung<br />
vor – vom Wissensaustausch über die Übernahme von „Best<br />
Practices“ bis hin zum Austausch von Technologien und der gemeinsamen<br />
Entwicklung von Komponenten.<br />
Potenziale des Konzerns in faszinierende Produkte umsetzen<br />
„Mit dem neuen Modell“, erklärt Dr. Dieter Zetsche, seit Januar 2006<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>Daimler</strong>Chrysler AG, „wollen wir schlanker,<br />
fl exibler und schneller werden, effi ziente, einheitliche und stabile Prozesse<br />
schaffen und eine Art der Zusammenarbeit leben, die von gegenseitigem<br />
Respekt, Integrität, Konsequenz und Innovation geprägt ist und in der<br />
Kooperation und Wissensaustausch selbstverständlich sind.“ Eindeutige<br />
Verantwortungen werden durch das neue Führungsmodell klar defi niert,<br />
Organisationsstrukturen im Sinne einer Komplexitätsreduktion neu ausgerichtet.<br />
Auf der Basis dieser Strukturen wird <strong>Daimler</strong>Chrysler die wichtigsten<br />
Prozesse zwischen den Geschäftsfeldern entsprechend „Best-<br />
Practice“-Kriterien standardisieren. „Mit dem Neuen Managementmodell“,<br />
so Zetsche, „wird es uns besser und schneller gelingen, die Potenziale,<br />
die <strong>Daimler</strong>Chrysler hat, zu heben und in faszinierende Produkte umzusetzen.“<br />
Umsetzung des neuen Führungsmodells in GP&S<br />
Im Zuge dessen wird das globale Lieferantenprogramm Extended Enterprise<br />
® in Zukunft noch mehr zum gemeinsamen Erfolg beitragen. So wurden<br />
im Rahmen des neuen Führungsmodells die Zuständigkeitsbereiche<br />
von <strong>Global</strong> Procurement & Supply (GP&S) weiter gestärkt und die Organisation<br />
entsprechend neu ausgerichtet. Am 1. März 2006 wurde die<br />
Einkaufsverantwortung für Transporter von der Commercial Vehicle Division<br />
auf die Mercedes Car Group übertragen, deren Einkaufsorganisation<br />
sich nun unter dem Namen Procurement Mercedes Car Group and Vans<br />
(PMC) neu formiert. Gleichzeitig wurde die EvoBus-Einkaufsfunktion in<br />
den Einkaufsbereich Nutzfahrzeuge integriert, der jetzt Procurement Truck<br />
Group and Buses (PTG) heißt. Zum 1. April 2006 erfolgte die weitere<br />
Konzentration der Beschaffungsaktivitäten im Bereich Nicht-Produktionsmaterial<br />
und Dienstleistungen: „Procurement Non-Production Material“<br />
bei Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporations (MFTBC) wurde in International<br />
Procurement Services (IPS) integriert.<br />
Die Potenziale der globalen Organisation nutzen<br />
„Das ist der richtige Ansatz“, erklärt Thomas W. Sidlik, Mitglied des<br />
Vorstandes und Executive Vice President <strong>Global</strong> Procurement & Supply,<br />
„um das angestrebte Ziel der ‚operational excellence‘ zu erreichen. Genau<br />
wie wir von unseren Lieferanten Benchmark-Performance auf Weltklasseniveau<br />
in Sachen Qualität, Technologie, Kosten und Logistik erwarten,<br />
müssen wir unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit beständig verbessern<br />
und kosteneffi ziente Lösungen auf hohem Qualitätsniveau erreichen.“ So<br />
ist die Umsetzung des neuen Führungsmodells ein wichtiger Meilenstein<br />
auf dem Erfolgsweg von <strong>Daimler</strong>Chrysler sowie des Lieferantenprogramms<br />
Extended Enterprise ® . Die Neuerungen tragen maßgeblich dazu bei, die<br />
Potenziale des weltweiten Zuliefernetzwerks auf der Basis einer globalen,<br />
leistungsorientierten Kooperation noch effi zienter zu nutzen.<br />
Das GP&S Führungsteam<br />
Thomas W. Sidlik <strong>Global</strong> Procurement & Supply GP&S<br />
Stefan Buchner Procurement Truck Group and Buses PTG<br />
Frank Deiss Procurement Mercedes Car Group and Vans PMC<br />
Heinrich Reidelbach International Procurement Services IPS<br />
Peter Rosenfeld Procurement and Supply Chrysler Group P&S<br />
Robert Schott Procurement Chrysler Group P&S<br />
David Hodgson Supply Chrysler Group P&S<br />
Scott Garberding <strong>Supplier</strong> Quality Chrysler Group P&S<br />
Karl Deppen <strong>Global</strong> Operations and Processes GOP<br />
<strong>Global</strong>
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 <strong>Global</strong><br />
Neue Herausforderungen annehmen<br />
11<br />
Neue Herausforderungen annehmen<br />
Thomas W. Sidlik sprach beim erstmalig vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />
(BME) veranstalteten European Procurement Excellence Symposium (EPE) über die künftigen<br />
Herausforderungen und Lösungsansätze des Beschaffungsmanagements.<br />
BME-Vorstand Dr. Robert Fieten (links), Wim Kok, ehemaliger Premierminister der Niederlande (Mitte), und Thomas W. Sidlik auf dem EPE Symposium in Frankfurt.<br />
Die Herausforderungen globalen Wettbewerbs<br />
Rund 200 Einkaufsvorstände und Einkaufsleiter führender europäischer<br />
Unternehmen tauschten sich während des zweitägigen European Procurement<br />
Excellence Symposium (EPE), am 10. und 11. Mai in Frankfurt am<br />
Main über Zukunftsstrategien und künftige Herausforderungen im Einkaufsbereich<br />
aus. Thomas W. Sidlik, Vorstandsmitglied und Executive Vice<br />
President <strong>Global</strong> Procurement & Supply (GP&S) von <strong>Daimler</strong>Chrysler,<br />
nannte in seiner Rede vor allem die steigenden Rohmaterial- und Transportkosten,<br />
den immer stärker werdenden internationalen Wettbewerb<br />
und das gemäßigte wirtschaftliche Wachstum als die zentralen Herausforderungen,<br />
denen sich die Automobilindustrie, aber auch viele andere<br />
Industriezweige in Zukunft stellen müssen.<br />
Starke Partnerschaften etablieren<br />
In der von immer mehr Wettbewerb geprägten globalen Wirtschaftsumgebung<br />
sieht Thomas W. Sidlik die enge Zusammenarbeit mit den Zulieferern<br />
als oberste Priorität und als Garant für eine erfolgreiche wirtschaftliche<br />
Zukunft. „Starke Partnerschaften sind nicht eine Option, sondern essentiell<br />
für das Überleben des Unternehmens in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten“, so Sidlik. Gelinge es einem Unternehmen, starke Partnerschaften<br />
zu etablieren, könne es dem Sturm des hart umkämpften Marktes nicht<br />
nur trotzen, sondern „aus diesem Sturm sogar als stärkeres und vitaleres<br />
Unternehmen hervorgehen“.<br />
Leistungsbasierte Zusammenarbeit in GP&S<br />
Die globale Einkaufsorganisation GP&S zielt mit ihrem erfolgreichen<br />
Lieferantenkooperationsmodell Extended Enterprise ® auf die Schaffung<br />
solch starker Geschäftspartnerschaften ab. Erklärtes Ziel von <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler im globalen Einkauf sei es, weiterhin her vorragende Leistungen<br />
zu erreichen und dabei führenden Zulieferern globale Geschäftsmöglichkeiten<br />
zu eröffnen: „Wir sind davon überzeugt, den besten Zulieferern<br />
die Möglichkeit zu geben, mit uns zu wachsen und ein fester Bestandteil<br />
unseres Netzwerks zu sein“, sagte Sidlik.<br />
Erfolgreiches Kooperationsmodell<br />
Das Extended Enterprise ® -Modell bildet mit seinen vier Werttreibern<br />
Qualität, Technologie, Kosten und Logistik sowie den drei Verhaltensaspekten<br />
Kommunikation, Engagement und Integrität eine hervorragende<br />
Grundlage für eine objektive Bewertung der Zulieferer sowie eine globale,<br />
leistungsorientierte Kooperation von <strong>Daimler</strong>Chrysler und seinen Zulieferern.<br />
Als weitere grundlegende Maßnahmen zur Zukunftssicherung bei<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler nannte Thomas W. Sidlik die Nutzung globaler Skaleneffekte,<br />
d.h. die weltweite Bündelung und Koordination des Einkaufsvolumens<br />
sowie die Schaffung einer weltweit standardisierten Infrastruktur<br />
und standardisierter Prozesse.<br />
Anerkennung der GP&S Strategie<br />
Mit Stolz verwies Thomas W. Sidlik zum Abschluss seiner Präsentation<br />
auf zwei angesehene Preise, mit denen die erfolgreichen und innovativen<br />
Beschaffungsorganisationen von GP&S in jüngster Vergangenheit ausgezeichnet<br />
wurden. So konnte Thomas.W. Sidlik gemeinsam mit Dr. Heinrich<br />
Reidelbach, Leiter International Procurement Services (IPS) im November<br />
2005 den „BME Innovationspreis“ für die Beschaffung von Nicht-Produktionsmaterialien<br />
und im Jahr 2006 den „R. Gene Richter Award for Leadership<br />
and Innovation in Supply Management“ in Empfang nehmen. „Der<br />
Gewinn dieser Preise ist ein Indikator dafür“, so Sidlik, „wie viel GP&S<br />
bereits erreicht hat.“<br />
Frankfurt a. M. | Deutschland 50° N | 8° O
12 <strong>Global</strong> Extended Enterprise ®<br />
Chancen vor Ort intensiv nutzen<br />
Chancen vor Ort intensiv nutzen<br />
Das Einkaufsbüro Central & Eastern Europe (CEE) in Budapest hat seine Arbeit aufgenommen. Der<br />
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> stellt das neue Büro vor und sprach mit Tilman M. Knapp, dem Leiter des Einkaufsbüros<br />
CEE, über seine Aufgaben.<br />
Siebzehn Länder fallen in den Zuständigkeitsbereich des neuen Einkaufsbüros CEE in Budapest.
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 <strong>Global</strong> Chancen vor Ort intensiv nutzen<br />
13<br />
Direkter Zugang zu Beschaffungsmärkten<br />
Emerging Markets spielen im globalen Wettbewerb der Automobilindustrie<br />
eine zunehmend wichtige Rolle – und zwar gleichermaßen als Absatz-<br />
sowie Beschaffungsmärkte. Dies gilt für <strong>Daimler</strong>Chrysler genauso wie für<br />
die weltweiten Zulieferer des Unternehmens. Im Zuge dessen und der<br />
verstärkten Verkaufsaktivitäten <strong>Daimler</strong>Chryslers hat auch die Einkaufsorganisation<br />
<strong>Global</strong> Procurement & Supply (GP&S) ihr Engagement in<br />
Asien und Osteuropa kontinuierlich ausgeweitet. GP&S hat Einkaufsbüros<br />
in Singapur (Südostasien), Peking (Nordostasien) und Budapest (Zentral-<br />
und Osteuropa). Die Einkaufsbüros sind nicht nur für den Einkauf der<br />
Region zuständig, sondern erhöhen auch die Transparenz hinsichtlich der<br />
jeweiligen Marktsituation. Neben den drei Einkaufsbüros verfügt GP&S<br />
über ein Netzwerk lokaler Einkaufsorganisationen an zahlreichen Standorten<br />
weltweit. Dies ermöglicht den direkten Zugang zu relevanten Beschaffungsmärkten<br />
(z.B. Brasilien, Mexiko etc.).<br />
Die Arbeitsfelder des Einkaufsbüros CEE<br />
Im Oktober vergangenen Jahres hat nun mit dem Offi ce Central & Eastern<br />
Europe (CEE) in Budapest ein weiteres Einkaufsbüro seine Arbeit aufgenommen,<br />
das die <strong>Global</strong>-Sourcing-Aktivitäten von GP&S strategisch und<br />
operativ unterstützt. Im Zentrum von Budapest gelegen, betreut das Einkaufsbüro<br />
unter der Leitung von Tilman M. Knapp sämtliche Beschaffungsmärkte<br />
in Mittel- und Osteuropa – von Tschechien bis zur Ukraine, von<br />
Moldawien bis Litauen. Die Arbeitsfelder des Einkaufsbüros CEE liegen in<br />
der Identifi zierung potenzieller neuer Beschaffungsquellen, in der Unterstützung<br />
im Anfrageprozess sowie bei der Analyse und Optimierung aktueller<br />
Lieferbeziehungen. Das Büro ist wichtige Anlaufstelle für Lieferanten,<br />
die eine Lieferbeziehung zu <strong>Daimler</strong>Chrysler aufbauen möchten. Darüber<br />
hinaus sieht das Einkaufsbüro seine zentrale Aufgabe darin, die makroökonomischen<br />
Bedingungen in den jeweiligen Länder zu analysieren und die<br />
„Sourcing-Aktivitäten“ in der Automobilinstrustrie transparent zu machen.<br />
Große Chancen – hohe Anforderungen<br />
Dabei kann das Einkaufsbüro CEE auf das Know-how eines externen Partners<br />
aufbauen, der bislang die Beschaffungsregion für <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
betreute. Seit April 2006 ist das Büro als zentrale Anlaufstelle komplettiert.<br />
Das Team von Tilman M. Knapp selbst besteht aus vier Mitarbeitern,<br />
die wiederum in engem Kontakt mit lokalen Korrespondenten in den jeweiligen<br />
Ländern stehen. Für Thomas W. Sidlik, Vorstandsmitglied und Executive<br />
Vice President <strong>Global</strong> Procurement & Supply, sind diese Aktivitäten<br />
im mittel- und osteuropäischen Raum von großer Bedeutung: „Unsere Präsenz<br />
vor Ort ermöglicht es uns, den Markt genau beobachten zu können<br />
und die <strong>Daimler</strong>Chrysler Anforderungen hinsichtlich unserer vier Werttreiber<br />
Qualität, Technologie, Kosten und Logistik bekannt zu machen und<br />
sicher zu stellen.“ Diese ganzheitliche Betrachtung der Beschaffungsmärkte<br />
ist auch für das Einkaufsbüro CEE entscheidend. Denn letztlich<br />
orientieren sich die <strong>Global</strong> Sourcing-Aktivitäten von <strong>Daimler</strong>Chrysler nicht<br />
per se an Regionen, sondern an den vier Werttreibern, die einen Zulieferer<br />
aus Mittel- und Osteuropa überhaupt erst qualifi zieren.<br />
Interview mit Tilman M. Knapp<br />
Herr Knapp, seit Oktober 2005 leiten Sie das Einkaufsbüro CEE in Budapest.<br />
Wie haben Sie Ihr neues Aufgabengebiet kennen gelernt?<br />
Als ein natürlich sehr spannendes Aufgabengebiet. Und als ein im wahrsten<br />
Sinne sehr umfassendes. In dieser riesigen Region, die sich übrigens<br />
mit einer erstaunlichen Dynamik entwickelt, ist die Automobilindustrie<br />
fast überall präsent. Vor allem mit Produktionsstätten unserer traditionel-<br />
len Lieferantenbasis, aber auch mit vielen lokalen Talenten. Dieses Potenzial<br />
zu erfassen, ist Basisarbeit für uns, die von einem Standort in der<br />
Region selbst viel besser zu leisten ist als von Stuttgart aus. Und dass man<br />
dabei ständig in großartigen Ländern unterwegs sein darf, macht die Aufgabe<br />
schon zu einem kleinen Privileg.<br />
Wie würden Sie Ihre vordringlichen Aufgaben beschreiben?<br />
Wir machen diesen Beschaffungsmarkt für unsere Einkaufskollegen innerhalb<br />
GP&S transparent. Vor allem, indem wir mögliche neue Produktionsmateriallieferanten<br />
identifi zieren und dazu auch eine Initialbewertung<br />
‚on site‘ vornehmen. Unsere Kollegen können sich mit uns beraten, wenn<br />
es um die Festlegung ihrer „<strong>Supplier</strong> Sets“ geht. Wir versuchen auch Informationen<br />
zu liefern, wie wir die Faktorkostenvorteile an den Produktionsstätten<br />
unserer aktuellen Lieferanten besser nutzen können. Das geht aus<br />
der Region heraus mit einem viel schärferen Blick. Außerdem können sich<br />
Lieferanten an uns wenden, wenn Sie einen Standort in Zentral- und Osteuropa<br />
suchen. Da können wir auch den einen oder andern Tipp geben.<br />
Wir sind also nicht ein reines Anfragebüro. Anfragen bleibt hier die Aufgabe<br />
des Einkäufers.<br />
Könnten Sie uns dazu ein Beispiel geben?<br />
Klar. Letzte Woche waren wir in Serbien und haben uns dort mit den noch<br />
produzierenden Zulieferunternehmen beschäftigt und auch recherchiert,<br />
welche Möglichkeiten Serbien im Hinblick auf Arbeitskosten, Infrastruktur<br />
und Zollbestimmungen bietet. Da gab es eine große historische Investitionspause<br />
und Sie dürfen nicht die Anlagenausstattung eines typischen<br />
westeuropäischen Unternehmens erwarten. Aber es gibt dort eine industrielle<br />
Tradition und ein Ausbildungsniveau, aus dem sich etwas entwickeln<br />
kann. Was das genau sein könnte, ist jetzt mit unseren Kollegen<br />
zu diskutieren. In jedem Fall sind wir dafür verantwortlich, auch Märkte<br />
ernsthaft anzuschauen, die nicht auf der IAA in Hannover oder Frankfurt<br />
vertreten sind.<br />
Wird eine detaillierte Kenntnis des mittel- und osteuropäischen Marktes<br />
im Zuge der EU-Erweiterung zunehmend wichtiger werden?<br />
Das ist für mich gar keine Frage. Unsere Vertriebsorganisation stellt sich<br />
so auf, dass die Potenziale der EU-Erweiterung genutzt werden. Dasselbe<br />
machen wir im Einkauf, das machen unsere Wettbewerber, und viele unserer<br />
traditionellen Zulieferer haben sich als gute Unternehmer schon längst<br />
mit den neuen EU-Staaten auseinander gesetzt und die Chancen ausgelotet.<br />
Das Büro in Budapest ist insofern das Ohr Stuttgarts und Detroits in<br />
dieser europäischen Region und bestätigt das Engagement unseres Unternehmes<br />
für den Gedanken der europäischen Integration.<br />
Tilman M. Knapp<br />
Einkaufsbüro CEE, Budapest<br />
tilman.knapp@daimlerchrysler.com
14 Extended Enterprise ®<br />
International Procurement Services Partner im Wettbewerb<br />
Partner im Wettbewerb<br />
Fotografi e: K. D. Busch<br />
IPS Lieferantenauszeichnung 2005<br />
Kemmler & Riehle GmbH (Bau, Gebäudeeinrichtungen und Gebäudemanagement)<br />
JRA Maschinenteile und Geräte GmbH (Allgemeine Güter und Dienstleistungen)<br />
Amec Spie System Integration GmbH (Informationstechnologie)<br />
EMAG Maschinenfabrik GmbH (Produktionsmaschinen und -anlagen)<br />
Elkas GmbH & Co. KG (Produktions-Betriebsstoffe und Logistikdienstleistungen)<br />
Vertreter von IPS und Preisträger der IPS- Lieferantenauszeichnung: (v.l.n.r.)<br />
Gabriele Muz, IPS/S; Horst Straub, IPS/G; Olaf Beeg, JRA Maschinenteile und<br />
Geräte GmbH; Dr. Heinrich Reidelbach, Vice President IPS; Norbert Heßbrüggen,<br />
EMAG Holding GmbH; Thomas van Lessen, IPS/D; Heinz Reichert, Amec Spie<br />
System Integration GmbH; Martin Riehle und Bernd Kemmler, Kemmler & Riehle<br />
GmbH; Jürgen Lohse, Elkas GmbH & Co. KG sowie Gerhard Ziegler, IPS/PE.
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 International Procurement Services Partner im Wettbewerb<br />
15<br />
Auf dem IPS Key <strong>Supplier</strong> Meeting im Conference Center Untertürkheim zeichnete International<br />
Procurement Services (IPS) die besten Zulieferer in Deutschland für ihre besonderen Leistungen in<br />
2005 aus.<br />
Austausch und Auszeichnung<br />
Etwa 120 Repräsentanten der wichtigsten deutschen Zulieferer von International<br />
Procurement Services sowie Vertreter der Fachbereiche folgten<br />
am 27. März 2006 der Einladung zum IPS Key <strong>Supplier</strong> Meeting. Die Veranstaltung<br />
stand ganz im Zeichen des Dialogs, Austauschs und insbesondere<br />
der IPS-Lieferantenauszeichnung, mit der der Einkaufsbereich<br />
Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen seine besten Zulieferpartner<br />
in Deutschland ehrt. „Diese Anerkennung“, so Dr. Heinrich Reidelbach,<br />
Leiter IPS, in seiner Begrüßung, „ist wichtig für Sie und wichtig für uns.<br />
Denn damit möchten wir von IPS unseren Zulieferern für ihren besonderen<br />
Beitrag zum Unternehmenserfolg von <strong>Daimler</strong>Chrysler danken.“<br />
Gemeinsame Herausforderungen<br />
Bevor die Lieferantenauszeichnungen für herausragende Leistungen im<br />
Geschäftsjahr 2005 verliehen wurden, schilderte Dr. Heinrich Reidelbach<br />
in seinem Vortrag die aktuellen und künftigen Herausforderungen für<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler, IPS und seine Lieferanten. In den ersten Monaten dieses<br />
Jahres, so Reidelbach, seien im Rahmen der strategischen und operativen<br />
Ausrichtung des neuen Führungsmodells von <strong>Daimler</strong>Chrysler wichtige<br />
Weichen neu gestellt worden. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf die Zielvorgabe<br />
der „operational excellence“ gelegt, die künftig durch effi zientere<br />
Strukturen, integrierte Prozesse sowie durch eine engere Zusammenarbeit<br />
noch weiter gesteigert werden soll. Diese Herausforderungen, die für<br />
die Einkaufsbereiche im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Zulieferern<br />
klar defi niert wurden, gelte es nun über konkrete Maßnahmen umzusetzen.<br />
Dabei betonte Reidelbach: „Wir verlangen von unseren Zulieferpartnern<br />
nichts, was wir nicht auch selbst tun. Unsere bestehende<br />
Partnerschaft und die Kraft des Wettbewerbs in optimaler Form zu synchronisieren,<br />
wird künftig unsere gemeinsame Aufgabe sein.“<br />
Innovative Maßnahmen<br />
So hat IPS mit standardisierten Prozessen und innovativen Methoden<br />
bereits in den vergangenen Jahren den Weg geebnet für eine effektive<br />
Wertschöpfungskooperation, die letztlich die Wettbewerbsfähigkeit von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler und seinen Zulieferern steigert. In diesem Zusammenhang<br />
stellte Gabriele Muz, Leiterin Strategie, Controlling & Support, IPS/S<br />
die Konzepte, Methoden und IT-unterstützten Anwendungen vor, die IPS<br />
im Hinblick auf ein integriertes Lieferanten- und Materialgruppenmanage-<br />
ment erfolgreich implementiert hat. „Die optimale Vernetzung von operativem<br />
und strategischem Einkauf“, so Muz, „ist eine wesentliche Voraussetzung,<br />
um das Potenzial des globalen Einkaufs entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette optimal zu nutzen.“<br />
Ausgezeichnete Ergebnisse und partnerschaftlicher Erfolg<br />
Im Anschluss an den Vortrag von Gabriele Muz folgte mit der Verleihung<br />
der IPS Lieferantenauszeichnung 2005 das Highlight des Nachmittags.<br />
„Alle Lieferanten, die wir heute ehren“, so Dr. Heinrich Reidelbach, „haben<br />
bei den vier Werttreibern Qualität, Technologie, Kosten und Logistik<br />
hervorragende Ergebnisse erzielt und sich darüber hinaus durch eine<br />
faire, partnerschaftliche und engagierte Zusammenarbeit ausgezeichnet.“<br />
Geehrt wurden fünf Zulieferer in fünf Kategorien. Die Anerkennung in<br />
der Kategorie „Bau, Gebäudeeinrichtungen und Gebäudemanagement“<br />
wurde von Thomas van Lessen, Leiter Einkauf Nichtproduktionsmaterial<br />
Deutschland, IPS/D überreicht – und zwar an einen Zulieferer, der sich,<br />
so van Lessen, „durch besonders fl exible und innovative Lösungen ausgezeichnet<br />
hat“: die Kemmler & Riehle GmbH in Reutlingen. In der Kategorie<br />
„Allgemeine Güter und Dienstleistungen“ wurde die JRA Maschinenteile<br />
und Geräte GmbH (Reichenbach/Fils) ausgezeichnet für ihren<br />
Einsatz als Systemlieferant von Manometern und Filtern im Rahmen von<br />
MCG-Best. Horst Straub, Leiter <strong>Global</strong> General Procurement, IPS/G überreichte<br />
die IPS Lieferantenauszeichnung 2005 für die Kategorie „Informationstechnologie“<br />
an die Amec Spie System Integration GmbH. Das<br />
Unternehmen mit Hauptsitz in Karlsruhe, so Straub, spiele seit den 1980er<br />
Jahren kontinuierlich eine „Premiumrolle“ in seinem Marktsegment.<br />
Norbert Heßbrüggen, Geschäftsführer der EMAG Maschinenfabrik GmbH<br />
mit Hauptsitz in Salach, nahm den Preis in der Kategorie „Produktionsmaschinen<br />
und -anlagen“ entgegen. Gerhard Ziegler, Leiter der Abteilung<br />
Produktionsanlagen, IPS/PE hob in seiner Laudatio hervor, die Fertigungssysteme<br />
der EMAG GmbH seien bereits seit vielen Jahren exakt auf<br />
die Anforderungen von <strong>Daimler</strong>Chrysler zugeschnitten. Die IPS Lieferantenauszeichnung<br />
2005 in der Kategorie „Produktions-Betriebsstoffe und<br />
Logistikdienstleistungen“ ging schließlich an die Elkas GmbH & Co. KG<br />
in Gladenbach. Jürgen Lohse, Geschäftsführer von Elkas, beschloss die<br />
feierliche Überreichung mit einem Credo, das die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit zwischen <strong>Daimler</strong>Chrysler und seinen Zulieferern noch<br />
einmal auf den Punkt brachte: „Unser Einsatz für Ihren Erfolg.“<br />
Stuttgart | Deutschland 48° N | 9° O
16 Extended Enterprise ®<br />
International Procurement Services Führung durch Innovation<br />
Führung durch Innovation<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler wurde in Minneapolis mit dem renommierten „R. Gene Richter Award for Leadership<br />
and Innovation in Supply Management 2006“ ausgezeichnet. Der Preis für International Procurement<br />
Services (IPS) bestätigt einmal mehr die herausragende Stellung der Einkaufsorganisation.<br />
„Benchmark“<br />
Es ist die zweite Auszeichnung innerhalb weniger Monate: Im November<br />
2005 war International Procurement Services (IPS) vom Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Frankfurt am Main mit dem<br />
„Innovationspreis 2005“ ausgezeichnet worden. Jetzt wurde diesem Einkaufsbereich<br />
von <strong>Daimler</strong>Chrysler eine weitere begehrte Ehrung zuteil.<br />
Am 8. Mai reisten Thomas W. Sidlik, Executive Vice President <strong>Global</strong><br />
Procurement & Supply von <strong>Daimler</strong>Chrysler, und Dr. Heinrich Reidelbach,<br />
Leiter IPS, nach Minneapolis, um im Rahmen der 91. Jahreskonferenz<br />
für internationales Beschaffungsmanagement den „R. Gene Richter Award<br />
for Leadership and Innovation in Supply Management 2006“ entgegenzunehmen.<br />
Nachhaltiger Beitrag zum Unternehmenserfolg<br />
Die Auszeichnung wurde zum ersten Mal im Gedenken an den ehemaligen<br />
Vice President und Leiter des Einkaufs von IBM R. Gene Richter verliehen.<br />
Mit dieser Ehrung würdigt das Institute for Supply Management (ISM)<br />
besondere Leistungen im Einkaufsbereich, die einen wichtigen Beitrag<br />
zum Unternehmenserfolg liefern. Als einer von vier Einkaufsbereichen von<br />
<strong>Global</strong> Procurement & Supply (GP&S) ist IPS für die weltweite Beschaffung<br />
von Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen verantwortlich. Durch<br />
innovative Konzepte und eine betont globale Ausrichtung konnte IPS in<br />
den vergangenen Jahren die eigene Effi zienz und den Einkaufserfolg steigern<br />
und damit den Erfolg von <strong>Daimler</strong>Chrysler nachhaltig unterstützen.<br />
Minneapolis | USA 44° N | 93° W<br />
Thomas W. Sidlik, Mitglied des Vorstandes und Executive Vice President <strong>Global</strong><br />
Procurement & Supply und IPS Repräsentanten bei der Preisverleihung des<br />
R. Gene Richter Awards in Minneapolis, USA: (v. r. n. l.) Dr. Heinrich Reidelbach,<br />
Vice President IPS, Thomas W. Sidlik, Mitglied des Vorstandes und Executive<br />
Vice President <strong>Global</strong> Procurement & Supply, Sandra Zeuch, Executive Assistant<br />
to Vice President IPS, Horst Straub, Director <strong>Global</strong> General Procurement IPS,<br />
Jim A. Sorensen, Director <strong>Global</strong> Project Procurement IPS.<br />
Innovative und zukunftsweisende Methoden<br />
„<strong>Daimler</strong>Chrysler ist sehr stolz, diese angesehene Auszeichnung zu erhalten“,<br />
erklärte Thomas W. Sidlik anlässlich der Preisverleihung. „Diese<br />
Anerkennung bestätigt nicht nur den Erfolg von IPS, sondern auch den<br />
Erfolg der <strong>Daimler</strong>Chrysler Einkaufsphilosophie Extended Enterprise ® ,<br />
basierend auf den vier Werttreibern Qualität, Technologie, Kosten und<br />
Logistik.“ Im Sinne dieser Einkaufsphilosophie entwickelte IPS innovative<br />
und zukunftsweisende Methoden und Instrumente. So z.B. die globale<br />
Standardisierung der IT-Systeme, die Einführung eines Lieferantenbewertungssystems<br />
sowie Lead-Buying zur globalen Volumenbündelung.<br />
Die gemeinsame Vision umsetzen<br />
Die Basis einer solch erfolgreichen und global aufgestellten Einkaufsorganisation<br />
aber bilden die vielen Menschen, die für IPS arbeiten. Entsprechend<br />
anerkennend würdigt Dr. Heinrich Reidelbach, Leiter IPS, die<br />
gemeinsamen Anstrengungen der Mitarbeiter seiner Organisation: „Nur<br />
dank des Engagements, der Unterstützung und der aktiven Beteiligung<br />
aller Mitarbeiter konnte IPS zu der erfolgreichen globalen Einkaufsorganisation<br />
werden, die sie heute ist. Diese Auszeichnung wurde uns aufgrund<br />
der Beständigkeit und Beharrlichkeit bei der Verfolgung unserer Vision<br />
und Strategie sowie ihrer dauerhaften Implementierung verliehen.“<br />
Weitere Informationen:<br />
Institute for Supply Management (ISM)<br />
„R. Gene Richter Awards 2006“<br />
http://www.ism.ws
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 International Procurement Services<br />
Ladungsträger für die ganze Welt<br />
17<br />
Ladungsträger für die ganze Welt<br />
Durch einen effi zienten und fokussierten Materialtransport können erhebliche Einsparungen erzielt<br />
werden. An diesem Punkt setzt eine Initiative an, die von Material Handling Engineering (Chrysler<br />
Group) und International Procurement Services (IPS) erfolgreich auf den Weg gebracht wurde.<br />
Material Handling: eine gemeinsame Initiative<br />
In den vergangenen Jahren initiierte ein Projektteam von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
ein Programm, das auf Kosteneinsparungen im Bereich Material Handling<br />
abzielt. Dabei geht es um die Standardisierung und Wiederverwendung<br />
von Ladungsträgern, die über mehrere Produkt-Generationen den weltweiten<br />
Materialtransport effi zienter und kostengünstiger machen. Die<br />
Bereiche Material Handling Engineering (MHE) und International Procurement<br />
Services (IPS) sowie das Beratungsunternehmen AT Kearney<br />
evaluierten in enger Zusammenarbeit den Beschaffungsprozess, um die<br />
Möglichkeiten technischer Standardisierung und damit verbundener Kosteneinsparungen<br />
zu ermitteln.<br />
Im Fokus: standardisierte und wieder verwendbare Ladungsträger<br />
Der Fokus der Initiative lag auf zwei Schwerpunkten: zum einen auf<br />
der Produktion und Beschaffung einer standardisierten Ladungsträger-<br />
Plattform sowie eines standardisierten kompletten „World Engine Rack“<br />
(Ladungsträger für Motoren), mit deren Hilfe die Produktionsstandorte<br />
von <strong>Daimler</strong>Chrysler in den USA beliefert werden; zum anderen sollte ein<br />
Zulieferpartner gewonnen werden, der diese technische und logistische<br />
Aufgabe bei höchstmöglicher Auslastung und Flexibilität bewältigen<br />
würde. Knapp zwanzig Unternehmen wurden beauftragt, ein Angebot<br />
auf der Basis der folgenden Daten zu erstellen: Herstellung von einer<br />
Ladungsträger-Plattform in 16 verschiedenen Größen bei einem Volumen<br />
von mehreren Zehntausend Einheiten und Ladungsträgern für Motoren.<br />
Hybrid Base<br />
Standard Base A<br />
Low Profi le Base<br />
„Split Sourcing“: optimale Produktion und Belieferung<br />
Der Auftrag ging an einen chinesischen Lieferanten. Um eine optimale<br />
Produktion, Lagerung und Belieferung gewährleisten zu können, wurde<br />
ein weltweit operierender Lieferant aus dem ostasiatischen Raum hinzugezogen,<br />
der den Materialtransport aus China sowie die zentrale Distribution<br />
über ein Zentrallager in Indiana, USA, koordiniert. Anfang 2005<br />
gingen erste Bestellungen ein, und bereits ein Jahr später resümiert<br />
Robert Vance, Senior Manager IPS/PS: „Die Qualität der Ladungsträger<br />
ist auf höchstem Niveau, die Lieferzeiten sind vorbildlich und die Prozesse<br />
optimal aufeinander abgestimmt. Durch das ‚split sourcing‘ zwischen<br />
nordamerikanischen Zulieferern und dem Hersteller in China konnten wir<br />
eine deutlich optimierte Kostenstruktur gegenüber dem reinen ‚single<br />
sourcing‘ erzielen.“<br />
Das Beispiel macht Schule<br />
Aufgrund des sichtbaren Erfolgs werden derzeit das Programm und auch<br />
die weltweite Belieferung ausgeweitet. So werden die in China hergestellten<br />
Ladungsträger mittlerweile auch für die von VW produzierten<br />
Dieselmotoren verwendet. Die Ladungsträger für Motoren werden ins VW-<br />
Werk Salzgitter (Deutschland) geliefert, beladen und ins <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
Montagewerk Belvidere, Illinois (USA) transportiert. Aufgrund seines<br />
großen Erfolgs wurde entschieden, das Programm auf Getriebe-Ladungsträger<br />
für die <strong>Daimler</strong>Chrysler Getriebefertigung in Kokomo, Indiana (USA)<br />
auszuweiten.<br />
Auburn Hills | USA 42° N | 83° W
18 Extended Enterprise ®<br />
International Procurement Services Qualität in Betrieb<br />
Qualität in Betrieb<br />
Bei der Beschaffung von Produktionsanlagen berücksichtigt International Procurement Services (IPS)<br />
alle verfügbaren Total Costs of Ownership (TCO) und motiviert seine Zulieferer, auf Qualität und langfristige<br />
Top-Performance zu achten.<br />
Maintenance-TCO: eine fokussierte Methode<br />
Die Produktionsanlagenbeschaffung für die weltweiten Produktions- und<br />
Montagestandorte von <strong>Daimler</strong>Chrysler ist für International Procurement<br />
Services (IPS) nicht nur eine Frage der Investition, sondern auch der<br />
Folgekosten. Deshalb wurde in den vergangenen Jahren eine höchst<br />
effi ziente, differenzierte und langfristige Methode entwickelt, um neue<br />
Produktionsanlagen unter Berücksichtigung aller verfügbaren Elemente<br />
des Total Costs of Ownership (TCO) auswählen zu können. So hat etwa<br />
eine Studie ermittelt, dass im Falle einer Drehmaschine bei einem<br />
Betrachtungszeitraum von 10 Jahren das Investment lediglich 13% des<br />
Total Cost of Ownership ausmacht. Gerhard Ziegler, Leiter IPS/PE, verantwortlich<br />
für die Beschaffung von Produktionsanlagen, zeichnet ein<br />
noch differenzierteres Bild: „Neben Personal-, Energie und Infrastrukturkosten<br />
fallen die Kostentreiber im Bereich Instandhaltung mit rund 15%<br />
der Gesamtkosten besonders ins Gewicht. Diese Kostenstruktur hat uns<br />
veranlasst, die Instandhaltung im Rahmen einer fokussierten Maintenance-TCO-Methode<br />
gesondert zu betrachten.“<br />
Planbare, ungeplante und tatsächliche Instandhaltungskosten<br />
Dabei betont Gerhard Ziegler, dass es sich beim Maintenance-TCO nicht<br />
etwa um eine vertraglich festgelegte Ausweitung der Garantie- oder<br />
Gewährleistungsbestimmungen handelt; vielmehr geht es darum, den<br />
Soll-Zustand der Anlagenverfügbarkeit bereits frühzeitig zu projektieren,<br />
um diesen dann auf der Grundlage tatsächlicher Daten abgleichen zu<br />
können. Ziel ist im Bereich Mercedes Car Group/Powertrain (MCG/P)<br />
die technische Anlagenverfügbarkeit um 5% zu erhöhen und gleichzeitig<br />
die Instandhaltungskosten um 10% zu reduzieren. Weit über 150 Verträge<br />
existieren bereits und decken ein Maintenance-TCO-Volumen von über<br />
45 Millionen Euro ab. Im Powertrain-Bereich der MCG sind die Maintenance-TCO-Kostenelemente<br />
ab 200 Tsd. Euro Investitionsvolumen fester<br />
Vertragsbestandteil.<br />
Transfer und Transparenz: das M-TCO-Management-System T-COMS<br />
In enger Abstimmung zwischen Planung, Einkauf und Instandhaltung werden<br />
diese Maintenance-TCO-Kosten – je nach Projekt – bereits im Lastenheft<br />
spezifi ziert, im Vertrag festgeschrieben und über das Maintenance-<br />
TCO Management System abgeglichen. Um die diesbezüglichen Prozesse<br />
optimal zwischen <strong>Daimler</strong>Chrysler und den Zulieferern verankern zu können,<br />
wurde das M-TCO-Management-System T-COMS entwickelt – ein<br />
System, das leicht handhabbar ist und das zugleich sicherstellt, dass die<br />
wesentlichen Standards für alle Produktionstechnologien eindeutig und<br />
vergleichbar abgebildet werden können. Die wichtigsten Kostentreiber der<br />
jeweiligen Produktionstechnologie können anhand dieser Standards in<br />
T-COMS abgerufen und ausgewertet werden. Nach Vertragsabschluss<br />
bekommt der Zulieferer zyklisch einen Statusbericht zum Zustand seiner<br />
Produktionsanlagen, den er über das <strong>Daimler</strong>Chrysler Lieferanten Portal<br />
abrufen kann. Auf diesem Wege werden wichtige Indikatoren regelmäßig<br />
dokumentiert und kommuniziert, um gegebenenfalls den kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess beim Zulieferer zu unterstützen.<br />
Resonanz bei Zulieferern: gute Erfahrungen<br />
Dass das M-TCO-Konzept sowohl bei <strong>Daimler</strong>Chrysler als auch auf Seiten<br />
der Zulieferer auf Zuspruch stößt, zeigt das Beispiel der Firma Heller. Für<br />
den weltweit agierenden Systemlieferanten mit Sitz in Nürtingen (Deutschland)<br />
greift das TCO-Konzept derzeit bei zwei Zylinderblock-Projekten im<br />
Betreiberwerk Mannheim (Deutschland) sowie beim Projekt „Heavy Duty<br />
Engine Platform“ im Werk Redford (USA). Dabei erklärt Manfred Maier,<br />
Geschäftsführer Vertrieb und Technik bei Heller: „Wie bei den meisten<br />
Neuerungen, gibt es auch beim TCO-Konzept zwei grundsätzliche Aspekte:<br />
einerseits zusätzlicher Aufwand und Risiken, andererseits neue Chancen<br />
zur Differenzierung. In Summe kann ich feststellen, dass die bisher<br />
gemachten Erfahrungen durchaus positiv sind.“ Dabei ist für Maier besonders<br />
wichtig, dass die ganzheitliche Betrachtung des Maintenance-TCO<br />
gerade verhindert, „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen: „Wer als Zulieferer<br />
hochwertige Produkte herstellen will, muss eigentlich ein Befürworter des<br />
TCO-Konzeptes sein. Dies sollte bei allen Herstellern, die ihren Fokus auf<br />
Qualität und Long-Term-Performance legen, auf offene Ohren treffen.“<br />
Der richtige Weg zum gemeinsamen Ziel<br />
Dieses positive Bewusstsein zu schaffen und die Chancen eines damit<br />
verbundenen Wettbewerbsvorteils zu vermitteln, ist für Volker Albrecht,<br />
bei <strong>Daimler</strong>Chrysler zuständig für Instandhaltungs- und Serviceleistungen<br />
(PMO), entscheidend. „Das, was wir bisher erreicht haben, ist sehr ermutigend<br />
und wird intern wie auch auf Seiten der Zulieferer sehr begrüßt.“<br />
Der Weg ist also der richtige. Und das Ziel ist für Gerhard Ziegler klar<br />
defi niert: „Wir streben eine volle TCO-Abdeckung in allen bestehenden<br />
und im Aufbau befi ndlichen <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werken an sowie den vollständigen<br />
Transfer der TCO-Methode auf künftige Produktionstechnologien.<br />
Unsere Vision aber reicht noch weiter: Denn langfristig wäre es für<br />
uns und vor allem für unsere Zulieferer wichtig, wenn das TCO-Management<br />
System als standardisierte Schnittstelle für alle OEMs implementiert<br />
werden könnte.“
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 International Procurement Services Qualität in Betrieb<br />
19<br />
Stuttgart | Deutschland 48° N | 9° O<br />
Nutzen durch TCO<br />
Anlagenlieferanten<br />
Erkennung von Kostentreiber bzw. Kostensenkungspotenzialen<br />
Minimierung der Garantie- und Kulanzkosten<br />
Grundlage für nachhaltigen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
Chance zur betriebswirtschaftlichen Darstellung von technischen Maschinen-<br />
Konzepten bezogen auf die Lebensdauer<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Gerhard Ziegler, IPS/PE<br />
gerhard.ziegler@daimlerchrysler.com<br />
Volker Albrecht, PMO/IS<br />
volker.albrecht@daimlerchrysler.com<br />
Anlagennutzer<br />
Produktivitätssteigerung<br />
kalkulierbare Instandhaltungskosten<br />
dauerhafte Kommunikation zum Anlagenlieferant<br />
Teil des technischen Angebotsvergleiches<br />
zusätzliches und verbindliches Vergabekriterium
20<br />
Qualität und Komfort im<br />
Premium-Segment<br />
Mit der GL-Klasse setzt Mercedes-Benz seine erfolgreiche Produktoffensive fort. Nach der Vorstellung<br />
der neuen M-Klasse und des Grand Sports Tourer R-Klasse soll der neue Full-Size SUV ein neues<br />
Marktsegment erobern.<br />
Fotografi e: <strong>Daimler</strong>Chrysler MediaServices<br />
Procurement Mercedes Car Group and Vans Qualität und Komfort im Premium-Segment Extended Enterprise ®
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Procurement Mercedes Car Group and Vans<br />
Qualität und Komfort im Premium-Segment<br />
21<br />
Die Mercedes-Benz GL-Klasse: Höchster Komfort … … made in Tuscaloosa, Alabama (USA).<br />
Luxuriöser Full-Size SUV<br />
Die neue GL-Klasse ist ein Premium-Geländewagen, der die Markenwerte<br />
von Mercedes-Benz in jeder Hinsicht und auf höchstem Niveau repräsentiert.<br />
Kraftvoll und markant ist sein Auftreten, erstklassig sind seine<br />
Manieren. Sieben Passagiere fi nden ein überragendes Platzangebot und<br />
First-Class-Komfort. Dank des serienmäßigen Automatikgetriebes 7G-<br />
TRONIC mit DIRECT SELECT und eines exzellenten Fahrwerks überzeugt<br />
die GL-Klasse auf jedem Terrain. Die Varianten der Benzin- und Dieselmotoren<br />
leisten zwischen 165 und 285 kW, ein neu entwickeltes V8-<br />
Aggregat mit einem Hubraum von 4,6 Litern feiert in der GL-Klasse seine<br />
Weltpremiere. Einen weiteren Meilenstein setzt die GL-Klasse mit dem<br />
umfassenden Sicherheitskonzept PRE-SAFE ® , einem absoluten Novum in<br />
diesem Marktsegment.<br />
Glänzende Premiere in den USA und Europa<br />
Schon während der North American International Auto Show (NAIAS) in<br />
Detroit weckte der Mercedes-Benz GL die Aufmerksamkeit von Kunden<br />
und Fachpresse. Im Februar feierte die GL-Klasse ihr Europadebüt auf<br />
dem Genfer Auto-Salon. „Die Resonanz“, freut sich Markus Rubenbauer<br />
vom Produktmanagement (MP/RM) GL-Klasse, „war sowohl in den USA<br />
als auch in Europa wirklich überwältigend. So wurde vor allem von Seiten<br />
des Fachpublikums immer wieder betont, dass der neue Full-Size-SUV<br />
für das steht, was die Marke Mercedes-Benz traditionell so stark macht:<br />
besondere Qualität und einzigartiger Komfort im Premium-Segment.“<br />
Dass diese Eigenschaften im Gesamtkonzept und in jedem Detail der<br />
GL-Klasse auf höchstem Niveau umgesetzt werden konnten, ist das<br />
Ergebnis einer intensiven Entwicklungsarbeit und einer herausragenden<br />
Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Die Wiege des Erfolgs: Tuscaloosa<br />
Gebaut wird die GL-Klasse als dritte Baureihe neben der M- und R-Klasse<br />
im <strong>Daimler</strong>Chrysler Werk Tuscaloosa, Alabama (USA). 1997 in Betrieb<br />
genommen, gehört das Werk heute zu den modernsten Produktions-<br />
Stuttgart | Deutschland 48° N | 9° O<br />
Tuscaloosa | USA 33° N | 87° W<br />
standorten der Automobilindustrie. Allein in den vergangenen fünf Jahren<br />
investierte <strong>Daimler</strong>Chrysler rund 600 Millionen US-Dollar in Ausbau und<br />
Modernisierung; seit seiner Erweiterung im Mai 2005 verfügt das Werk<br />
Tuscaloosa über eine jährliche Produktionskapazität von 160.000 Einheiten<br />
für alle Baureihen. Für Jan Michaelsen von Procurement Mercedes<br />
Car Group and Vans (PMC), der das Projekt GL-Klasse einkaufsseitig<br />
betreute, war diese Konstellation „große Chance und Herausforderung“<br />
zugleich: „Denn zum einen galt es, der Komplexität der Produkte gerecht<br />
zu werden. Zum anderen standen wir vor der Aufgabe, drei Anläufe<br />
von M-, R- und GL-Klasse innerhalb von nur eineinhalb Jahren in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Entwicklung, dem Werk und den Zulieferern zu<br />
bewältigen.“<br />
Großer Einsatz der Zulieferer<br />
Diese Abstimmung, so Michaelsen, sei trotz der geographischen Distanz<br />
zwischen Europa und den USA hervorragend gelungen. So wurden in<br />
enger Kooperation mit Zulieferern aus Europa und den USA innovative<br />
Lösungen für die Baureihe entwickelt, wie etwa die automatische<br />
Heckklappe oder die elektrisch versenkbaren Einzelsitze im Fond des<br />
Mercedes-Benz GL. Insgesamt, betont Michaelsen, hat sich der größte Teil<br />
der am Projekt beteiligten Zulieferer durch Professionalität und hohes<br />
Engagement ausgezeichnet.<br />
Wettbewerb auf höchstem Niveau<br />
Auf das Ergebnis können alle Beteiligten stolz sein. Die eigentliche Bewährungsprobe<br />
aber hat mit der Markteinführung der GL-Klasse in den USA<br />
(seit Mai) und Europa (ab September) erst begonnen. „In den nächsten<br />
Monaten“, betont Jan Michaelsen, „ist es das Ziel, die Prozesssicherheit<br />
weiter abzusichern und den Benchmark in den Dimensionen Kosten,<br />
Qualität und Lieferzuverlässigkeit zu erreichen und weiter auszubauen“.<br />
Diese Aktivitäten werden kontinuierlich durch den Einkauf begleitet,<br />
auch wenn die Aufgaben aus dem Projekteinkauf an den commoditybezogenen<br />
Facheinkauf überführt werden.<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Jan Michaelsen, PMC/43<br />
jan.michaelsen@daimlerchrysler.com<br />
Markus Rubenbauer, MP/RM<br />
markus.rubenbauer@daimlerchrysler.com
22 Extended Enterprise ®<br />
Procurement Mercedes Car Group and Vans Für alle Bedarfe<br />
Für alle Bedarfe<br />
Im Mittelpunkt des 3. Lieferantentags <strong>Supplier</strong> Management Base (SMB) der Mercedes Car Group<br />
standen Maßnahmen und Methoden zur gemeinsamen Optimierung der Beschaffungsprozesse.<br />
Innovative Methoden<br />
Am 28. März fand im Sindelfi nger Mercedes Event Center der 3. Lieferantentag<br />
<strong>Supplier</strong> Management Base (SMB) statt. Etwa 240 Führungskräfte<br />
von 200 eingeladenen Zulieferern nutzten die Gelegenheit, sich über die<br />
wichtigsten Kernprozesse innerhalb der SMB zu informieren. Dabei machte<br />
Dr. Rainer Balbach von Procurement Mercedes Car Group and Vans (PMC)<br />
bereits in seiner Begrüßung deutlich: „Unser Ziel ist es, Beschaffungsprozesse<br />
zu standardisieren, enger zu verzahnen und somit zwischen <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler und den Zulieferern sowie entlang der gesamten Supply-Chain zu<br />
optimieren.“ Die SMB, so Balbach, leiste dazu einen wichtigen Beitrag.<br />
Matthias Eisenschmid von der Produktionsplanung Logistik MCG knüpfte<br />
direkt daran an: „Mit unseren innovativen Methoden wollen wir ein Höchstmaß<br />
an Transparenz, Flexibilität und Effi zienz erreichen, um so den logistischen<br />
Anforderungen des globalen Marktes gerecht zu werden.“<br />
Kernprozesse der SMB<br />
Konkret zielen die Teilsysteme der SMB darauf ab, Bedarfe, Kapazitäten,<br />
Bestände und Lieferdaten transparent zu machen, um die Produktionsplanungs-/<br />
und Steuerungsprozesse der Zulieferer mit den aktuellsten<br />
Informationen zu versorgen und so Versorgungsengpässen präventiv vorzubeugen.<br />
Bei kritischen Engpässen setzt das Bedarfs-Bestands-Management<br />
(BBM) einen automatisierten Reklamationsprozess in Gang, wobei<br />
die Reklamationsarten auf die jeweilige Belieferungsform abgestimmt<br />
sind. Im Rahmen des Bedarfs-Kapazitäts-Managements (BKM) wird der<br />
Teilebedarf der Mercedes Car Group (MCG) mit der Lieferantenkapazität<br />
Sindelfi ngen | Deutschland 48° N | 9° O<br />
Die Referenten des Lieferantentags: (v.l.n.r.) Manfred Klaus (Bosch), Siegfried<br />
Prietzel, Oliver Jung, Thomas Janke, Jürgen Riehl, Kai Pabélick, Heike Schwieger,<br />
Matthias Eisenschmid, Ralph Ostertag, Tanja Wagner, Dr. Rainer Balbach.<br />
über einen Zeitraum von neun Monaten abgeglichen. Die Lieferantenbewertung<br />
(LB) durch das elektronische <strong>Supplier</strong> Evaluation Programm<br />
(eSEP) schließlich erlaubt eine historische Bewertung, um Verbesserungsmaßnahmen<br />
proaktiv kommunizieren und frühzeitig umsetzen zu können.<br />
Dabei fi nden die Daten des eSEP unmittelbar Eingang in die External<br />
Balanced Scorecard (EBSC) des Zulieferers.<br />
Gemeinsame Plattform<br />
Alle Teilsysteme der SMB sind über das zentrale <strong>Daimler</strong>Chrysler Lieferanten<br />
Portal zugänglich und werden den Zulieferern kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt. Auf dieser gemeinsamen Informations- und Steuerungsplattform<br />
können die Anwender in den Werken und bei den Zulieferern auf dieselben<br />
verbindlichen Daten zugreifen. Die Kernprozesse der SMB sind so aufgebaut,<br />
dass Bedarfe, Bestände und Kapazitäten über integrierte Regelkreise<br />
abgewickelt werden können und damit sowohl kurz- wie langfristig eine<br />
optimale Kommunikation zwischen <strong>Daimler</strong>Chrysler und seinen Zulieferern<br />
möglich ist. Dass die darin defi nierten interaktiven Prozesse in der<br />
Praxis sehr effektiv sind, bestätigte auch Manfred Klaus von der Robert<br />
Bosch GmbH (Deutschland), wo BBM seit 2005 in 14 Standorten produktiv<br />
im Einsatz ist. Trotz anfänglicher Zurückhaltung sei das System sehr<br />
positiv aufgenommen worden und hätte vor allem durch seine Effi zienz,<br />
Transparenz und Bedienerfreundlichkeit überzeugt. Seit Mai 2006 werden<br />
weitere Zulieferer für BBM/BKM geschult und freigeschaltet. Künftig<br />
sollen alle Zulieferer der Mercedes Car Group von dem erfolgreichen<br />
System profi tieren.<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
SMB-Projektleitung: Jürgen Riehl, PF/LOG<br />
juergen.j.riehl@daimlerchrysler.com<br />
SMB-Rollout: Ralph Ostertag, PF/LOG<br />
ralph.ostertag@daimlerchrysler.com
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Procurement Mercedes Car Group and Vans Tool Tracking Sheet im Lieferanten Portal<br />
23<br />
Tool Tracking Sheet im Lieferanten Portal<br />
Mit Eigentumserwerb der Werkzeuge für Lieferteile durch die Mercedes Car Group (MCG) müssen<br />
diese <strong>Daimler</strong>Chrysler-intern inventarisiert werden. Der hierfür erforderliche Abfrageprozess über<br />
alle Einzelwerkzeuge wird durch das Tool Tracking Sheet (TTS) nun deutlich erleichtert.<br />
Implementierung des TTS<br />
Im Laufe des vergangenen Jahres wurde die seit Ende 2004 geltende<br />
Neuregelung bei den Werkzeugen für Lieferteile in Procurement Mercedes<br />
Car Group and Vans (PMC) schrittweise umgesetzt. Mit der „100%-Lösung“<br />
und dem damit verbundenen Eigentumserwerb an Werkzeugen für Lieferteile<br />
wurde auch das aus der M-Klasse bekannte Tool Tracking Sheet<br />
(TTS) eingeführt.<br />
Das TTS liefert die notwendigen Daten zur Abwicklung des Bestell- und<br />
Inventarisierungsprozesses für Werkzeuge. Das TTS dient zudem als<br />
Grundlage für die Bezahlung von Werkzeugänderungen. Jedes neue Werkzeug<br />
sowie Folgewerkzeuge erhalten im TTS eine eigene Zeile. Werkzeugänderungen<br />
werden dabei als „Unterzeile“ zu einem Werkzeug geführt und<br />
damit eindeutig zugeordnet.<br />
Erleichterung der Datenpfl ege<br />
Anstelle des bisherigen Austauschs der Excel-basierten TTS, erhält der<br />
Zulieferer zukünftig ein TTS zur Online-Befüllung über eDOCs. In dem<br />
bekannten System eDOCs wird es einen neuen Dokumententyp geben,<br />
der eine deutliche Erleichterung der Dateneingabe verspricht, da vorgegebene<br />
Pfl ichtfelder und Struktur eine korrekte Befüllung unterstützen.<br />
Die Online-Befüllung der TTS soll ab Mai 2006 starten, wodurch die aufwendige<br />
Befüllung von Excel-Listen entfällt. Gemäß Sollprozess erhält<br />
der Zulieferer das TTS nach Vergabe zur zeitnahen Befüllung in eDOCs.<br />
Werkzeugänderungskosten sind als Voraussetzung für die Bezahlung nach<br />
Werkzeugfreigabe im TTS einzutragen.<br />
Stuttgart | Germany 48° N | 9° O<br />
Die nächsten Schritte<br />
Das unter dem <strong>Daimler</strong>Chrysler-internen Titel laufende Projekt Werkzeugbestandsverwaltung<br />
(WBV) wird im zweiten Halbjahr 2006 weitere Unterstützungen<br />
im Zusammenhang mit dem Eigentumserwerb der Werkzeuge<br />
durch die <strong>Daimler</strong>Chrysler AG bieten. So erhält der Zulieferer nach Fertigstellung<br />
des Werkzeugs Eigentumsschilder von der Anlagenbuchhaltung<br />
des jeweiligen <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werkes. Die dauerhafte Kennzeichnung<br />
des Werkzeugs als Eigentum der <strong>Daimler</strong>Chrysler AG ist gemäß der<br />
MBST31 Aufgabe des Zulieferers. Zudem entfällt für die Mercedes Car<br />
Group das im Anhang der MBST31 mitgelieferte Übernahmeprotokoll.<br />
Das ebenfalls mitgelieferte Inventarisierungsprotokoll zur jährlichen<br />
Besitzbestätigung wird in der zweiten Jahreshälfte automatisiert. Hierzu<br />
erhält der Zulieferer noch gesonderte Informationen.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Mirko Loos, PMC/SL<br />
mirko.loos@daimlerchrysler.com<br />
Weitere Informationen:<br />
„Entgegenkommende Lösung“, <strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 04|2004, Seite 22
24 Extended Enterprise ®<br />
Procurement Mercedes Car Group and Vans Mit Vorsprung durchs Ziel<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Hans-Günter Neis, PMC/13<br />
hans-guenter.h.neis@daimlerchrysler.com<br />
Fotografi e: <strong>Daimler</strong>Chrysler MediaServices<br />
Innovation mit Weitblick<br />
Kaum jemand in der Automobilindustrie hatte sich darauf eingestellt, dass<br />
der Dieselpartikelfi lter sich so schnell und fl ächendeckend im Markt<br />
durchsetzen würde. Und kaum jemand hatte gehofft, die enormen Bedarfe<br />
vor allem auf dem europäischen Dieselmarkt so schnell und reibungslos<br />
decken zu können, wie dies bei sämtlichen <strong>Daimler</strong>Chrysler-Marken der<br />
Fall war. Ermöglicht wurde dieser Wettbewerbsvorteil durch einen Entwicklungsvorsprung<br />
und durch die frühzeitige Partnerschaft mit einem<br />
herausragenden Zulieferer. „Als wir 1999/2000 begannen, Technologien<br />
und Hersteller auf diesem Gebiet zu sondieren“, erinnert sich Hans-Günter<br />
Neis von Procurement Mercedes Car Group and Vans (PMC/13), „war der<br />
Umgang mit dem Thema Dieselpartikelfi lter noch sehr zurückhaltend. Auf<br />
der Suche nach Technologiepartnern trafen wir dann auf die Firma IBIDEN.<br />
Und das sollte der Beginn einer intensiven Zusammenarbeit werden.“<br />
Stuttgart | Deutschland 48° N | 9° O<br />
Mit Vorsprung durchs Ziel<br />
Entwicklungsvorsprung bringt für <strong>Daimler</strong>Chrysler und seine Zulieferer entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Der Dieselpartikelfi lter ist das überzeugende Ergebnis einer solchen gemeinsamen<br />
Anstrengung.<br />
Wichtige Partnerschaft<br />
Die IBIDEN Co., Ltd. mit Hauptsitz in Tokio experimentierte bereits Mitte<br />
der achtziger Jahre mit Siliciumcarbid (SiC) und suchte nach neuen<br />
Anwendungen. Die Entwicklung einer Dieselpartikelfi ltertechnologie auf<br />
der Basis dieses Materials wurde gestartet – wurde aber von IBIDEN<br />
zunächst nicht weiter verfolgt. Für Hideki Tanahashi von IBIDEN Deutschland<br />
war die Initiative zur Entwicklungszusammenarbeit seitens der<br />
Mercedes Car Group der Schlüssel für die erfolgreiche Einführung des<br />
SiC-Dieselpartikelfi lters: „<strong>Daimler</strong>Chrysler war von Anfang an ein wichtiger<br />
Partner für uns. Auf der Basis von innovativen Konzepten und gegenseitiger<br />
Anerkennung haben wir schließlich unsere Dieselpartikelfi ltertechnologie<br />
erfolgreich auf den Markt gebracht.“
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Procurement Mercedes Car Group and Vans<br />
Mit Vorsprung durchs Ziel<br />
25<br />
Überzeugende Leistung zweier herausragender Technologiepartner: der Dieselpartikelfi lter.<br />
Ausgereifte Technologie und hohe Kapazität<br />
Die Markteinführung erfolgte dann im Jahr 2003, und zwar zu einem Zeitpunkt,<br />
als die Nachfrage an Dieselpartikelfi ltern weltweit enorm anstieg.<br />
„Diese Entwicklung auf dem Markt“, erklärt Neis, „hat uns nicht unvorbereitet<br />
getroffen. Im Gegenteil. Denn wir konnten nicht nur auf eine ausgereifte<br />
Technologie vertrauen, sondern auch auf einen Zulieferer, der<br />
seine Kapazitäten innerhalb kürzester Zeit auf unsere Bedarfe abstimmte.“<br />
So war Mercedes-Benz als erste deutsche Automobilmarke in der Lage,<br />
alle Bedarfe an Dieselpartikelfi ltern abdecken zu können. Heute bietet<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler sowohl eine 100% Ausstattung in Deutschland und verschiedenen<br />
Anrainerstaaten an, als auch eine Sonderausstattung in allen<br />
anderen Ländern. In den USA wird die Dieselpartikelfi ltertechnologie in<br />
Zukunft ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten, um die dortigen Diesel-<br />
Standards zu erfüllen.<br />
Zentrale Beschaffung und Belieferung<br />
Die konzernweite Beschaffung der Dieselpartikelfi lter für <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
wird in der Abteilung von Harald Würfl (PMC/13) koordiniert: „Im Rahmen<br />
eines Central Buy Prozesses steuern und verhandeln wir die Umfänge für<br />
den Nutzfahrzeugbereich, für FUSO, die Mercedes Car Group und die<br />
Chrysler Group. Dabei sind wir auch im Einkauf stolz darauf, dass wir in<br />
diesem großen Umfang bereits sehr früh eine optimale Belieferung und<br />
höchste Qualitätsstandards gewährleisten konnten.“ So zeigt das Beispiel<br />
„Dieselpartikelfi lter“ einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Entwicklung<br />
und Einkauf von <strong>Daimler</strong>Chrysler im Schulterschluss mit den Zulieferern<br />
Innovationspotenziale nutzen, um dadurch auch in Zukunft Wettbewerbsvorteile<br />
zu schaffen.
26 Extended Enterprise ®<br />
Procurement and Supply Chrysler Group Eine Quelle der Innovation und Wirtschaftskraft<br />
Vorne (v. l. n. r.): Dawn Pagenette, Diversity <strong>Supplier</strong> Development Chrysler Group;<br />
Rolanda Heard, Procurement Chrysler Group (P&S); Diana Mercer Pryor, P&S;<br />
Margaret Hails, Diversity <strong>Supplier</strong> Development Chrysler Group.<br />
Hinten (v. l. n. r.): Jeff Caldwell, Cummins; Gordon Fykes, Cummins; Gerald Diez,<br />
Diez Group; Louis Green, Michigan Council President; Mark Resovsky, P&S;<br />
Brett Schauber, P&S; Jethro Joseph, Diversity Development.<br />
Eine Quelle der Innovation und Wirtschaftskraft<br />
Aus dem <strong>Supplier</strong> Diversity-Konzept schöpft <strong>Daimler</strong>Chrysler besondere Stärke und Innovationskraft;<br />
der Konzern setzt sich in diesem Bereich in den USA und weltweit nachhaltig ein – mit dem Ziel, immer<br />
mehr Menschen und Partnerunternehmen in die Herstellung hervorragender Produkte einzubinden.<br />
Klares Bekenntnis zu Diversity<br />
Als Zeichen dieses Engagements lässt Peter Rosenfeld, Executive Vice<br />
President Procurement and Supply Chrysler Group, in seiner zusätzlichen<br />
Aufgabe als Vorsitzender des Michigan Minority Business Development<br />
Council (MMBDC) Taten folgen: Im Mai 2006 sprach Rosenfeld bei der<br />
Eröffnungsfeier der „Michigan Minority Procurement Conference and<br />
Trade Fair“ (Einkaufskonferenz und Handelsmesse für Minority-Unternehmen<br />
in Michigan).<br />
Die Veranstaltung, an der 520 Aussteller und 4.300 Besucher aus unterschiedlichsten<br />
Branchen teilnahmen, verschafft Minority-Unternehmen<br />
(Minority Business Enterprises oder MBEs) eine hervorragende Plattform,<br />
um den Unternehmen, die die Lieferantenbasis auf die zunehmende<br />
Bedeutung von Diversity auf dem Markt abstimmen, ihre Leistungsfähigkeit<br />
zu demonstrieren.<br />
Ein Gewinn für beide Seiten<br />
Für MBEs ist der direkte Kontakt mit potenziellen Kunden der Schlüssel<br />
zum Aufbau einer vertrauensvollen Kommunikation und einer Erfolg versprechenden<br />
Kooperation. Im Gegenzug erhalten Großunternehmen, die<br />
auf MBEs als Zulieferer setzen, wertvolle Einblicke in die immer vielfältigere<br />
Kundenlandschaft, die es zu erreichen gilt.<br />
In seiner Ansprache bezeichnete Rosenfeld das Diversity-Konzept für<br />
Unternehmen, die eine multikulturelle Kundschaft ansprechen wollen, als<br />
unverzichtbar. „Minderheiten machen derzeit 28 Prozent der US-amerikanischen<br />
Bevölkerung aus und ihr Anteil wird Einschätzungen zufolge bis<br />
zum Jahr 2050 50 Prozent erreichen.“<br />
2005 zahlte die Chrysler Group 3,8 Milliarden US-Dollar an MBE-Lieferanten<br />
– dies entspricht einer Steigerung von 400 Millionen US-Dollar<br />
gegenüber dem Vorjahr. Dieser enorme Zuwachs dokumentiert das Konzernengagement<br />
für eine langfristige wirtschaftliche Entwicklung und ein<br />
ausgeprägtes Wachstum der MBE-Unternehmen.<br />
Investition in die Zukunft<br />
Peter Rosenfeld hob in seiner Rede ebenfalls hervor, dass „zwischen 2005<br />
und 2010 die Kaufkraft jener US-Bürger, die ethnischen Minderheiten<br />
angehören, um 50 Prozent schneller als bei den restlichen Landeseinwohnern<br />
ansteigen und einen Wert von 2,7 Billionen US-Dollar erreichen<br />
wird. Dies entspricht 23 Prozent der Kaufkraft aller US-Bürger. Diese<br />
Zahlen legen der Industrie eine stärkere Vertriebsausrichtung auf eine<br />
multikul turelle Kundenbasis nahe, um somit ihre Wachstumschancen in<br />
diesem Land erhöhen zu können. In der stark umkämpften Automobilbranche<br />
braucht ein Unternehmen Produkte und Mitarbeiter, die diesen<br />
sich verändernden Marktbedingungen gerecht werden. In MBE-Lieferanten<br />
zu investieren, die ein ausgeprägtes Verständnis für die Kultur und<br />
Herkunft ihres Kunden haben, ist wichtig und letztendlich unabdingbar für<br />
ein erfolg reiches Geschäftsergebnis.“<br />
Am zweiten Tag der Michigan Procurement Conference würdigte <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler das Engagement von Lieferantenunternehmen und Einzelpersonen,<br />
die Minority-Unternehmen besonders unterstützen und dadurch<br />
den MBE-Anteil von <strong>Daimler</strong>Chrysler im Zulieferbereich weiter erhöhen.<br />
Alle Ausgezeichneten übertrafen ihre Zielsetzung um mehr als 100 Prozent,<br />
darunter „Mopar Procurement“, „<strong>Global</strong> Marketing and Construction<br />
Services“ und „Interior Trim“. Weiterhin erhielten Mark Resovsky vom<br />
Einkaufsbereich „Powertrain Components“ und Rolanda Heard vom Einkaufsbereich<br />
„Computer Components and Peripherals“ besondere Anerkennung<br />
für ihre Leistungen im MBE-Einkauf.<br />
Die Diez Group, ein Stahl verarbeitendes Unternehmen und Zulieferer<br />
von Stanzteilen, erhielt dank überragender Leistungen in punkto Zuverlässigkeit,<br />
Rückverfolgung, Kosten, Technologie und Produktqualität die<br />
Auszeichnung „Minority Business Enterprise of the Year“. Cummins<br />
Engine, Lieferant von Dieselmotoren, wurde für die Erhöhung des MBE-<br />
Anteils seiner Lieferantenbasis auf 12 Prozent mit dem Preis „Corporation<br />
of the Year“ geehrt. Der Anteil liegt damit vier Prozentpunkte höher, als<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler dies von seinen Tier1-Lieferanten fordert.
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Procurement and Supply Chrysler Group<br />
Nah am Kunden<br />
27<br />
Austausch vor Ort: Peter Rosenfeld, Executive Vice President P&S, … … besucht das Montagewerk Sterling Heights, Michigan (USA).<br />
Nah am Kunden<br />
Procurement and Supply Chrysler Group (P&S) hält engen Kontakt zu einem seiner Hauptkunden,<br />
dem „Manufacturing“, durch Besuche in den Werken der Chrysler Group, um dort die Erwartungen<br />
an die Zulieferkette zu diskutieren und zu bewerten.<br />
Kooperative Beziehungen<br />
Leitende Manager von Procurement and Supply Chrysler Group (P&S)<br />
besuchen Fahrzeugmontage- und Komponentenwerke in ganz Nordamerika,<br />
um enge und kooperative Beziehungen zwischen P&S und Manufacturing<br />
zu fördern. Während dieser regelmäßig über das ganze Jahr stattfi<br />
ndenden Besuche kann P&S die Erwartungen von Seiten des Bereichs<br />
„Manufacturing“ bestätigen lassen, um diese anschließend in Ziele für<br />
Zulieferer und P&S-Mitarbeiter umzusetzen.<br />
Gegenseitiges Verständnis<br />
Peter Rosenfeld, Executive Vice President P&S, besuchte Anfang 2006 das<br />
Montagewerk in Sterling Heights (Michigan). Der Besuch diente einem<br />
doppelten Zweck: „Erstens einem Gespräch mit dem Kunden (SHAP) und<br />
Werksleiter, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie zufrieden sie<br />
mit den Dienstleistungen von P&S sind“, sagte Rosenfeld; „zweitens<br />
einem Treffen mit der SHAP-Organisation, um die Bedeutung der täglichen<br />
Leistung zu betonen, mit dem Ziel vor Augen, bis 2007 Weltklasse<br />
zu werden.“<br />
Scorecard-Erfolg<br />
Während eines Treffens mit im Werk tätigen P&S-Mitarbeitern überprüfte<br />
Rosenfeld die Übereinstimmung von Zulieferer- und Mitarbeiter-Scorecards<br />
mit der Chrysler Group-Strategie. Die Zulieferer haben mehrere<br />
Sterling Heights | USA 42° N | 83° W<br />
Scorecard-Messgrößen für jeden der vier Werttreiber Qualität, Technologie,<br />
Kosten und Logistik. Die Scorecards der P&S-Mitarbeiter spiegeln<br />
die Leistungen der Zulieferer wider. P&S-Mitarbeiter, die Hand in Hand<br />
mit der Produktion arbeiten, initiieren z.B. Verbesserungen bei den<br />
Materialkosten, Logistikkosten pro Einheit, Order-to-Delivery-Prozessen,<br />
Linienengpässen, Stunden pro Fahrzeug und bei der Garantiekostenreduzierung.<br />
Für 2006 geplante Besuche<br />
Zu den weiteren Management-Besuchen, die für 2006 angesetzt sind,<br />
gehören Besuche im Montagewerk in Belvidere (Illinois), wo die Montage<br />
des Dodge Caliber und des Jeep Compass durch mehr als 2.000 Arbeiter<br />
erfolgt.<br />
Weitere Besuche sollen in Windsor (mit 5.522 Mitarbeitern) – zu den dort<br />
produzierten Fahrzeugen gehören der Dodge Grand Caravan, Chrysler<br />
Town & Country und Chrysler Pacifi ca – und in der Sterling Stamping<br />
Plant (Sterling Heights, Michigan) stattfi nden, wo Bauteile für die Chrysler<br />
Group gestanzt und zusammengebaut werden.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Chris Hegele, Sr. Business Planner P&S<br />
ch21@daimlerchrysler.com
28 Extended Enterprise ®<br />
Procurement and Supply Chrysler Group Immer up-to-date<br />
Immer up-to-date<br />
Top-aktuelle Lieferantendossiers im <strong>Daimler</strong>Chrysler Lieferanten Portal sind die Voraussetzung für<br />
eine effi ziente Lieferantenbezahlung und effi ziente Kommunikation.<br />
Kommunikation als Grundvoraussetzung<br />
Die heutige Geschäftswelt ist geprägt von konstanten Veränderungen.<br />
Bei Zulieferpartnern stehen organisatorische und strukturelle Veränderungen,<br />
Fusionen bzw. Übernahmen, Standortverlagerungen und sogar<br />
personelle Veränderungen an der Tagesordnung. Wenn Unternehmen<br />
einen solchen Wandel durchlaufen, dürfen die Zulieferer nicht vergessen,<br />
dass es äußerst wichtig ist, <strong>Daimler</strong>Chrysler unverzüglich über diese<br />
Veränderungen zu informieren. Top-aktuelle Versionen der Lieferantendossiers<br />
bilden das Rückgrat eines fehlerfreien und effi zienten Kommunikationsprozesses.<br />
Überholte oder ungenaue Lieferantendossiers können<br />
zur Einstellung von Zahlungen führen und die unabdingbare Kommunikation<br />
mit Zulieferunternehmen beeinträchtigen.<br />
Zulieferpartner erhalten über das <strong>Daimler</strong>Chrysler Lieferanten Portal<br />
unter http://daimlerchrysler.covisint.com Zugang zu Unternehmensmitteilungen,<br />
zu Übersichten über Anwendungen und nützliche Informationen.<br />
Das Lieferanten Portal bietet Informationen in Bezug auf Einkauf,<br />
Konstruktion, Produktion, Qualität, Beschaffung und vieles mehr.<br />
Stets aktuelle Daten<br />
Um die Daten auf dem aktuellen Stand zu halten, muss jeder Zulieferer<br />
seine eigenen Schlüsselkontakt-/Personalinformationen aktualisieren.<br />
Diese Daten können über das <strong>Daimler</strong>Chrysler Lieferanten Portal unter<br />
den folgenden Aspekten eingesehen und aktualisiert werden:<br />
Kontaktinformationen: Die Zulieferer müssen Namen, Titel, Telefon- und<br />
Faxnummern sowie E-Mail-Adressen über das Lieferanten Portal aktu-<br />
Auburn Hills | USA 42° N | 83° W<br />
alisieren. Um Zugang zum Lieferantenprofi l-Aktualisierungssystem im<br />
Lieferanten Portal zu erhalten, klicken Sie zunächst auf die Schaltfl äche<br />
„Applications“ (Anwendungen) und anschließend auf „<strong>Supplier</strong> Profi le<br />
Update System – 3270“.<br />
Änderungen von Firmennamen, Fusionen, Übernahmen: Die Zulieferer<br />
müssen der Abteilung der Chrysler Group für Lieferantendossiers (siehe<br />
unten) formelle Benachrichtigungen auf offi ziellen Firmenbriefbögen senden.<br />
Die Abteilung für Lieferantendossiers sendet anschließend ein Paket<br />
zurück, in dem die entsprechenden Unterschriften angefordert werden.<br />
Sobald das ausgefüllte Paket eingeht, verarbeitet die Abteilung für Lieferantendossiers<br />
die Namensänderung.<br />
Standort-/Adressänderungen: Um eine Standort-/Adressänderung durchzuführen,<br />
ist ein Lieferantendossier-Aktualisierungsformular auszufüllen.<br />
Diese Änderungen müssen vom <strong>Daimler</strong>Chrysler-Lead Buyer vor der Vorlage<br />
des Formulars bei der Abteilung für Lieferantendossiers genehmigt<br />
werden.<br />
Neuer Zulieferer: Nur ein Einkäufer von <strong>Daimler</strong>Chrysler kann einen<br />
neuen Lieferantencode anfordern. Daher müssen die Lieferanten den<br />
zuständigen Einkäufer direkt kontaktieren, um einen Lieferantencode zu<br />
erhalten.<br />
Bei Fragen zur Registrierung oder einzelnen Anwendungen kann das Lieferanten<br />
Portal Help Desk (gebührenfrei) in den USA und Kanada unter<br />
+1 866 273-5038 kontaktiert werden. Zulieferer aus Mexiko können<br />
gebührenfrei unter +1 800 903-2588 anrufen.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
<strong>Supplier</strong> Records<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler Corporation, CIMS 484-06-10<br />
800 Chrysler Drive, Auburn Hills MI 48326, USA<br />
Fax: +1 248 576-8462
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Procurement and Supply Chrysler Group<br />
Powering the Way<br />
29<br />
Powering the Way<br />
Die neue Powerway Version 3.0 bietet Zulieferern vielseitige Funktionen und erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Verbesserte Transparenz<br />
Der Bereich Advance Quality Planning (AQP) der Chrysler Group lancierte<br />
Mitte Mai dieses Jahres gemeinsam mit Powerway die jüngste Version<br />
des Powerway Software-Tools für Extended Enterprise ®. Die Version<br />
Powerway 3.0 bietet Lieferanten Zugriff auf Qualitätsplanungs-Datenbanken,<br />
die eine verbesserte Transparenz im gesamten Entwicklungsprozess<br />
ermöglichen.<br />
Bei der Chrysler Group wird Powerway effektiv für die interaktive AQP-<br />
Arbeit zwischen dem Unternehmen und seinen Zulieferern eingesetzt.<br />
Es bildet das Chrysler Development System für die Zulieferer ab und gibt<br />
ihnen Fristen und Liefergegenstände in Echtzeit vor. In der Vergangenheit<br />
sagte das System den Zulieferern, was wann zu tun war, aber die meisten<br />
Zulieferer mussten während der Entwicklung separate interne Tracking-<br />
Systeme ausarbeiten.<br />
Ein interaktives Werkzeug<br />
Laut Doug Crichton, Senior Manager – AQP, Strategy and Methods, bietet<br />
das Update den Zulieferern einen grundlegend neuen Ansatz. „Anstatt<br />
einer Einbahnstraße ist die neue Version von Powerway ein großartiges<br />
interaktives Werkzeug.“ Das neue aktualisierte System verbessert die<br />
Effi zienz, gibt Informationen zur Abklärung der Erwartungen an die Anwender<br />
weiter und vervollständigt den Informationszugriff. In Bezug auf<br />
die Zulieferer wird Powerway 3.0:<br />
den Anwendern helfen, Projekte und Programmanforderungen, aber<br />
auch Messungen und Steuerparameter besser zu verstehen und zu<br />
managen;<br />
eine verbesserte Navigation, persönliche Arbeitsorientierung und intel-<br />
ligente Meldungsanzeige bieten;<br />
Online-Berichterstattung und eine fl exible Eingruppierung, Filterung und<br />
Sortierung von Seiten bereitstellen.<br />
Zulieferpartner werden nur die ihnen zugewiesenen Projekte anzeigen lassen<br />
können, aber die Art der Anzeige ändert sich. Das 3.0-System ermöglicht<br />
es, gewisse Elemente auf Grundlage der geschäftlichen Erfordernisse<br />
der Zulieferer anders zu gruppieren. Ein Zulieferer der zum Beispiel<br />
mehrere Werke hat, wird die Projekte der Chrysler Group unterschiedlich<br />
aufrufen können – nach Werk, nach Materialgruppe und nach Produktprogramm.<br />
Den leitenden Mitarbeitern der Zulieferer wird die Zuweisung von<br />
Rollen und Aufgaben an die entsprechenden Personen innerhalb ihrer<br />
Organisation ermöglicht, um Fristen und Ziele besser einhalten zu können.<br />
Statusverfolgung<br />
Jetzt können Zulieferer Powerway dazu benutzen, den Status ihrer Projekte<br />
zu verfolgen, da das System ihnen mitteilt, was zu tun ist. Sie können<br />
festlegen, welche Hinweise sie online oder per E-Mail erhalten wollen;<br />
wichtige Lieferantenspezifi sche Informationen werden auf der Homepage<br />
zusammengestellt. „Das Erste, was sie beim Öffnen sehen, ist eine ‚To-Do‘<br />
Liste“, so Crichton. „Sie wissen, was gerade läuft und was auf sie zukommen<br />
wird.“ Powerway wird weltweit für Produkte verwendet, für die eine<br />
US-basierte Bestellung vorliegt. Die Systemaktualisierungen wurden auf<br />
der Basis von Anwenderfeedbacks ausgearbeitet. Die Mercedes Car Group<br />
pilotiert in diesem Jahr ebenfalls ein Programm mit Powerway.<br />
Auburn Hills | USA 42° N | 83° W Weitere Informationen:<br />
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Ihren <strong>Supplier</strong> Quality Specialist<br />
oder besuchen Sie die Powerway Website unter http://www.powerwayinc.com
30 Extended Enterprise ®<br />
Procurement Truck Group and Buses <strong>Global</strong> aufgeschraubt<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Rüdiger Maier, PTG/31<br />
ruediger.maier@daimlerchrysler.com<br />
<strong>Global</strong> aufgeschraubt<br />
Portland | USA Wörth | Deutschland<br />
São Paulo | Brasilien Kawasaki | Japan<br />
Kleines Teil, großer Effekt: Das Projekt „Weltradmutter“ zeigt auf beeindruckende Weise, wie sich<br />
die Gleichteilestrategie im Bereich Procurement Truck Group and Buses (PTG) erfolgreich in die Tat<br />
umsetzen lässt.<br />
Eine Radbefestigungsmutter für alle<br />
Im Rahmen der Commonality Strategy der Truck Group wird auch bei der<br />
Beschaffung von Kleinteilen der Fokus auf Gleichteileprojekte gelegt, um<br />
auf diese Weise die Möglichkeiten des „global sourcing“ optimal auszuschöpfen.<br />
Aus dieser Leitidee heraus entstand vor zwei Jahren das<br />
Projekt „Weltradmutter“. Eine Analyse hatte damals ergeben, dass bei<br />
Freightliner, Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge sowie bei FUSO und EvoBus<br />
sechs eigens entwickelte Radbefestigungsmuttern zum Einsatz kommen,<br />
die von verschiedenen Zulieferern stammen. Davon ausgehend setzte<br />
sich das globale Kleinteile-Team die Zielvorgabe, eine einheitliche Radbefestigungsmutter<br />
für alle Lkw und Busse zu entwickeln.<br />
Ein Projekt der großen Herausforderungen<br />
Das Kleinteileteam aus Entwicklung, Einkauf, Konstruktion und Versuch<br />
schaffte es in kurzer Zeit, für alle Lkw der schweren und mittleren Klasse<br />
sowie für Reise- und Stadtbusse ein einheitliches Kleinteil zu entwickeln.<br />
Dabei arbeitete das Team von Anfang an eng mit den Entwicklungsbereichen<br />
aller Nutzfahrzeug-Marken von <strong>Daimler</strong>Chrysler zusammen. Auf der<br />
Grundlage aller zu erfüllenden Anforderungen wurden die technischen<br />
Spezifi kationen für eine neue, einheitliche Radmutter defi niert; der neutrale<br />
Entwurf bildete wiederum den Ausgangspunkt für eine weltweite<br />
Anfrage. Im Zuge des Vergabeprozesses galt es schließlich, die wesentlichen<br />
Faktoren der globalen Beschaffung im Auge zu behalten. „Wie bei<br />
anderen Gleichteileprojekten“, erklärt Rüdiger Maier von PTG/31, der das<br />
Projekt einkaufsseitig begleitete, „so ging es auch in diesem umfassenden<br />
Projekt darum, die Werttreiber Qualität, Technologie, Kosten und Logistik<br />
ganzheitlich zu betrachten und zu bewerten.“<br />
Ein hervorragender Zulieferpartner<br />
Für die Qualifi zierung eines Zulieferers, der künftig die Produktion und<br />
weltweite Belieferung der „Weltradmutter“ decken sollte, waren all diese<br />
Faktoren entscheidend. Die Wahl fi el schließlich auf die Neumayer Tekfor<br />
GmbH mit Hauptsitz in Hausach (Deutschland). Die Firmengruppe mit<br />
Produktionsstandorten in Deutschland, Brasilien, USA und Indien zeichnete<br />
sich nicht nur durch hervorragende Qualität und Technologie sowie<br />
ein effi zientes Logistikkonzept aus, sondern auch durch ein besonderes
<strong>Global</strong> <strong>Supplier</strong> 02|2006 Procurement Truck Group and Buses<br />
<strong>Global</strong> aufgeschraubt<br />
31<br />
Engagement beim Aufbau der Produktion in Wooster, Ohio (USA). Dabei<br />
erklärt Klaus Schwark, Vice President und Vertriebsleiter von Neumayer<br />
Tekfor: „Ein Projekt dieser Größenordnung war auch für uns eine große<br />
Herausforderung. Aber ich denke, wir können alle mit dem guten Serienanlauf<br />
sehr zufrieden sein. Durch die lokale Produktion in Wooster seit<br />
März 2006 ist Flexibilität, Liefersicherheit und Kundennähe sichergestellt.“<br />
Die neue Radmutter wird seit Juli 2005 in allen deutschen <strong>Daimler</strong>-<br />
Chrysler-Werken verbaut. Seit März dieses Jahres wird auch bei Freightliner<br />
ausschließlich die „Weltradmutter“ montiert. Bis Ende 2006 soll<br />
das weltweite Gesamtvolumen von jährlich 16 Millionen Stück abgedeckt<br />
werden.<br />
Strategie beispielhaft in die Tat umgesetzt<br />
Ob der Freightliner-Truck aus Nordamerika, der Super Great von FUSO, die<br />
Mercedes-Benz-Baureihen Actros und Axor oder die Produktpalette von<br />
EvoBus – all diese Fahrzeuge werden also künftig ein und dieselbe Radbefestigungsmutter<br />
haben. Und schon jetzt steht für Stephan Gallmeister,<br />
der das Projekt einkaufsseitig leitete, fest: „Die Gleichteilestrategie haben<br />
wir in diesem Projekt geradezu beispielhaft in die Tat umgesetzt.“ Denn<br />
mit der Beauftragung nur eines Zulieferers, der alle Produktionsstandorte<br />
in Europa, Brasilien und Nord-Amerika direkt beliefert, können über entsprechende<br />
Mengeneffekte und geringe Logistikkosten erhebliche jährliche<br />
Einsparungen erzielt werden.<br />
Vorbild für weitere Gleichteileprojekte<br />
Die globale Entwicklung an einem Standort, ein optimierter Herstellungsprozess,<br />
der einheitlich hohe Qualitätsstandard an allen Produktionsstandorten<br />
und nicht zuletzt weltweite Materialkosteneinsparungen sprechen<br />
dafür, dieses Konzept auch auf andere Teile auszuweiten. Stephan<br />
Gallmeister ist überzeugt: „Es werden auch zukünftig die Strategien einer<br />
Vereinheitlichung im Kleinteile-Segment verfolgt, beispielsweise bei der<br />
Federbandschelle. Hierbei werden uns die Erfahrungen aus dem Projekt<br />
zur Weltradmutter helfen, das gezeigt hat, dass ein partnerschaftliches<br />
Arbeiten zwischen Lieferant und unserem Haus für beide Seiten zum<br />
Erfolg führen kann.“
Fotografi e: <strong>Daimler</strong>Chrysler MediaServices<br />
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<strong>Daimler</strong>Chrysler AG<br />
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