7. Ausgabe 01/11 - Fachschaft Chemie - TUM
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Bisher ist Resveratrol die einzige<br />
Substanz für welche in vitro mit<br />
Mäusen eine signifikante Lebensv<br />
e r l ä n g e r u n g<br />
nachgewiesen<br />
werden konnte.<br />
Die Resveratrol-<br />
Konzentration<br />
war jedoch hierbei<br />
um ein Vielfaches<br />
höher als<br />
im Wein. In diesem ist die Konzentration<br />
zu gering um große<br />
CR-mimetische Wirkungen auszulösen,<br />
weswegen Ethanol für die<br />
gesundheitlichen Effekte größere<br />
Bedeutung hat. Allerdings gibt es<br />
Das Bakterium aus dem Mono<br />
Lake in Californien sorgte schnell<br />
für Schlagzeilen: laut seinem Entdeckerteam<br />
würde es Arsen an<br />
Stelle von Phosphor in seine Biomoleküle<br />
einbauen, unter anderem<br />
auch in der DNA. Die Nachricht<br />
raste als Entdeckung einer<br />
neuen Lebensform in Zeitungen<br />
und Medien um die Welt, doch<br />
der Schnellschuss gerat ziemlich<br />
schnell in Kritik.<br />
Die Aussage des Teams der NASA<br />
beruht auf zwei Stützen. Zum einen<br />
konnten die Forscher das<br />
Arsenbakterium in einem Kulturmedium<br />
dem Arsenat – aber<br />
kein Phosphat – zugesetzt wurde,<br />
wachsen lassen. Darüber hinaus<br />
wurde die Arsenkonzentration und<br />
Verteilung innerhalb der Zellen,<br />
sowie in isolierten Biomolekülen<br />
gemessen.<br />
Soweit erscheint der Ansatz ganz<br />
plausibel. Verdacht erregte jedoch,<br />
dass einfache Tests wie die Untersuchung<br />
der DNA im Massenspektrometer<br />
nicht durchgeführt<br />
News<br />
Hinweise darauf, dass durch die<br />
Kombination mit anderen Inhaltsstoffen<br />
des Weins die medizinische<br />
Aktivität<br />
von Resveratrol<br />
gesteigert werde.<br />
Dies ist auch<br />
ein Erklärungsansatz<br />
in Studien<br />
der Copenhagen<br />
City Heart Studios,<br />
in welcher Weintrinker eine<br />
etwas geringere Gesamtmortalität<br />
als Biertrinker haben.<br />
Für die Industrie bleibt noch eine<br />
wichtige Frage vor der medizinischen<br />
Verwendung von Resve-<br />
wurden, oder einige Reinigungsschritte<br />
ausgelassen<br />
wurden und in der Publikation<br />
keine Negativkontrollen<br />
erwähnt werden.<br />
Somit wird die Möglichkeit,<br />
die Beobachtungen wären<br />
durch Verunreinigungen wie<br />
z.B. Phosphat im Nährmedium<br />
verfälscht, nicht beseitigt.<br />
Die genannten Verunreinigungen<br />
an Phosphor würden,<br />
dem Harvard-Geochemiker<br />
A. Bradley nach, deutlich<br />
hoch genug sein, um Leben<br />
zu ermöglichen.<br />
Auch hydrolysiert DNA mit<br />
Arsenat-Rückgrat im wässrigen<br />
Medium, wie es in Zellen vorliegt,<br />
mit einer Halbwertszeit<br />
von 10 Minuten. Das Team um<br />
F. Wolfe-Simon postulierte daher,<br />
dass biochemische Schutzmechanismen<br />
die DNA schützen. Auch<br />
hier kommt Kritik seitens von Mikrobiologen<br />
und Chemikern: wie<br />
konnte in der isolierten und gereinigten<br />
DNA Arsen nachgewiesen<br />
ratrol zu klären: Welche Dosis ist<br />
am wirkungsvollsten – und mit<br />
welchen Metaboliten erzielt man<br />
die beste Wirkung? Zurzeit laufen<br />
viele Untersuchungen in Forschungslabors<br />
um die Wirksamkeit<br />
des Resveratrols zu erhöhen<br />
und über kaum einen sekundären<br />
Pflanzenstoff wurde in den letzten<br />
Jahren soviel publiziert. Für die<br />
Pharmaindustrie besitzt Resveratrol<br />
ein großes Potential, inzwischen<br />
sind auch in Deutschland<br />
wie auch in den USA die ersten<br />
Präparate im Handel erhältlich.<br />
Eine kleine biochemische Kuriosität<br />
GFAJ-1 besitzt einen Namen, der mehr einem Planeten ähnelt als einem Bakterium. Dies verwundert<br />
weniger, wenn man seinen Entdecker kennt: die NASA, genauer das Institut<br />
für Astrobiologie. von Simon Nadal<br />
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werden, wenn diese durch die<br />
Abwesenheit der Schutzmechanismen<br />
zerfallen sollte? Nach einem<br />
großen Pressecoup ist das NASA-<br />
Team nun gezwungen, belastbare<br />
Daten nachzuliefern.<br />
Und unser Bakterium in dem Ganzen?<br />
Es bleibt eine kleine Kuriosität,<br />
denn es ist noch nicht geklärt,<br />
wie es die hohen Arsenkonzentrationen<br />
im Mono Lake aushält.