28.01.2013 Aufrufe

7. Ausgabe 01/11 - Fachschaft Chemie - TUM

7. Ausgabe 01/11 - Fachschaft Chemie - TUM

7. Ausgabe 01/11 - Fachschaft Chemie - TUM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bisher ist Resveratrol die einzige<br />

Substanz für welche in vitro mit<br />

Mäusen eine signifikante Lebensv<br />

e r l ä n g e r u n g<br />

nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

Die Resveratrol-<br />

Konzentration<br />

war jedoch hierbei<br />

um ein Vielfaches<br />

höher als<br />

im Wein. In diesem ist die Konzentration<br />

zu gering um große<br />

CR-mimetische Wirkungen auszulösen,<br />

weswegen Ethanol für die<br />

gesundheitlichen Effekte größere<br />

Bedeutung hat. Allerdings gibt es<br />

Das Bakterium aus dem Mono<br />

Lake in Californien sorgte schnell<br />

für Schlagzeilen: laut seinem Entdeckerteam<br />

würde es Arsen an<br />

Stelle von Phosphor in seine Biomoleküle<br />

einbauen, unter anderem<br />

auch in der DNA. Die Nachricht<br />

raste als Entdeckung einer<br />

neuen Lebensform in Zeitungen<br />

und Medien um die Welt, doch<br />

der Schnellschuss gerat ziemlich<br />

schnell in Kritik.<br />

Die Aussage des Teams der NASA<br />

beruht auf zwei Stützen. Zum einen<br />

konnten die Forscher das<br />

Arsenbakterium in einem Kulturmedium<br />

dem Arsenat – aber<br />

kein Phosphat – zugesetzt wurde,<br />

wachsen lassen. Darüber hinaus<br />

wurde die Arsenkonzentration und<br />

Verteilung innerhalb der Zellen,<br />

sowie in isolierten Biomolekülen<br />

gemessen.<br />

Soweit erscheint der Ansatz ganz<br />

plausibel. Verdacht erregte jedoch,<br />

dass einfache Tests wie die Untersuchung<br />

der DNA im Massenspektrometer<br />

nicht durchgeführt<br />

News<br />

Hinweise darauf, dass durch die<br />

Kombination mit anderen Inhaltsstoffen<br />

des Weins die medizinische<br />

Aktivität<br />

von Resveratrol<br />

gesteigert werde.<br />

Dies ist auch<br />

ein Erklärungsansatz<br />

in Studien<br />

der Copenhagen<br />

City Heart Studios,<br />

in welcher Weintrinker eine<br />

etwas geringere Gesamtmortalität<br />

als Biertrinker haben.<br />

Für die Industrie bleibt noch eine<br />

wichtige Frage vor der medizinischen<br />

Verwendung von Resve-<br />

wurden, oder einige Reinigungsschritte<br />

ausgelassen<br />

wurden und in der Publikation<br />

keine Negativkontrollen<br />

erwähnt werden.<br />

Somit wird die Möglichkeit,<br />

die Beobachtungen wären<br />

durch Verunreinigungen wie<br />

z.B. Phosphat im Nährmedium<br />

verfälscht, nicht beseitigt.<br />

Die genannten Verunreinigungen<br />

an Phosphor würden,<br />

dem Harvard-Geochemiker<br />

A. Bradley nach, deutlich<br />

hoch genug sein, um Leben<br />

zu ermöglichen.<br />

Auch hydrolysiert DNA mit<br />

Arsenat-Rückgrat im wässrigen<br />

Medium, wie es in Zellen vorliegt,<br />

mit einer Halbwertszeit<br />

von 10 Minuten. Das Team um<br />

F. Wolfe-Simon postulierte daher,<br />

dass biochemische Schutzmechanismen<br />

die DNA schützen. Auch<br />

hier kommt Kritik seitens von Mikrobiologen<br />

und Chemikern: wie<br />

konnte in der isolierten und gereinigten<br />

DNA Arsen nachgewiesen<br />

ratrol zu klären: Welche Dosis ist<br />

am wirkungsvollsten – und mit<br />

welchen Metaboliten erzielt man<br />

die beste Wirkung? Zurzeit laufen<br />

viele Untersuchungen in Forschungslabors<br />

um die Wirksamkeit<br />

des Resveratrols zu erhöhen<br />

und über kaum einen sekundären<br />

Pflanzenstoff wurde in den letzten<br />

Jahren soviel publiziert. Für die<br />

Pharmaindustrie besitzt Resveratrol<br />

ein großes Potential, inzwischen<br />

sind auch in Deutschland<br />

wie auch in den USA die ersten<br />

Präparate im Handel erhältlich.<br />

Eine kleine biochemische Kuriosität<br />

GFAJ-1 besitzt einen Namen, der mehr einem Planeten ähnelt als einem Bakterium. Dies verwundert<br />

weniger, wenn man seinen Entdecker kennt: die NASA, genauer das Institut<br />

für Astrobiologie. von Simon Nadal<br />

7<br />

werden, wenn diese durch die<br />

Abwesenheit der Schutzmechanismen<br />

zerfallen sollte? Nach einem<br />

großen Pressecoup ist das NASA-<br />

Team nun gezwungen, belastbare<br />

Daten nachzuliefern.<br />

Und unser Bakterium in dem Ganzen?<br />

Es bleibt eine kleine Kuriosität,<br />

denn es ist noch nicht geklärt,<br />

wie es die hohen Arsenkonzentrationen<br />

im Mono Lake aushält.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!