Vorlesung Finanz- und Versicherungsmathematik - tiera.ru
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KAPITEL 6. GRUNDLAGEN 162<br />
ergibt.<br />
Heute verwendet man solche analytischen Ansätze höchstens zum ”Glätten<br />
von Rohdaten” bei der Erstellung von Sterbetafeln. Der Erstellung dieser<br />
Sterbetafeln liegt eine wahrscheinlichkeitstheoretische Modellbildung zugr<strong>und</strong>e,<br />
die wir im folgenden erörtern wollen.<br />
6.2.2 Modellbildung zur Sterbewahrscheinlichkeit<br />
Zunächst einmal zerlegen wir die Zufallsvariable T , damit diese praktisch<br />
leichter zu handhaben ist. Indem wir T := [T ] + (T − [T ]) =: K + S bilden,<br />
wird T zunächst über die diskrete Zufallsvariable K ”ganzzahlig gestutzt” in<br />
dem Sinne, daß bei der Lebensdauer eines x-Jährigen nur ganze Jahre gezählt<br />
werden. Die stetige Zufallsvariable S nimmt dann Werte zwischen 0 <strong>und</strong> 1<br />
an. Es gilt für t = k + u, k = [t]<br />
Dabei gilt<br />
für k = 0, 1, ....<br />
Modellannahmen<br />
P (T < t) = P (T < k) + P (k ≤ T < k + u)<br />
= P (T < k) + P (K = k ∧ S < u) (6.32)<br />
P (K = k) = P (k ≤ T < k + 1) = kpx · qx,k = k|qx<br />
(6.33)<br />
Um das Modell einfach zu halten, nehmen wir an, daß S von K unabhängig<br />
verteilt ist. Wegen der Unabhängigkeit gilt dann<br />
P (S < u) = P (S < u |K = k ) =<br />
= P (k ≤ T < k + u)<br />
P (K = k ∧ S < u)<br />
P (K = k)<br />
P (k ≤ T < k + 1) = kpx · uqx,k<br />
kpx · qx,k<br />
= uqx,k<br />
qx,k<br />
(6.34)<br />
Ferner nehmen wir an, daß die Zufallsvariable S gleichverteilt ist zwischen 0<br />
<strong>und</strong> 1.